usa-reise.de Forum

Autor Thema: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt  (Gelesen 29396 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

HeikeME

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 890
Re: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt
« Antwort #30 am: 06.05.2014, 21:22 Uhr »
Ich lese auch mit und hole mir noch Anregungen für unsere Tour im Herbst.

Die Adresse von dem Parkhaus in Miami Beach habe ich mir schon notiert.  :D

MrBucket

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 157
Re: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt
« Antwort #31 am: 06.05.2014, 21:45 Uhr »
Weiter im Text:

9.4. Tag 6: Von Ost nach West durch die Sümpfe

Obwohl heute kein Sonnenaufgang auf dem Programm steht, stehen wir um 6 Uhr auf. Schließlich haben wir einiges vor. Unser Endziel ist Fort Myers. Aber vorher wollen wir noch den einen oder anderen Stopp in den Everglades einlegen und uns Naples ansehen. Deshalb nehmen wir auch den Tamiami Trail und nicht den Highway. Das Frühstück ist wie schon vorgestern ganz gut. Wir sind im Urlaub und bummeln ein wenig vor uns hin, so dass wir die Travelodge erst um 7:30 Uhr verlassen. Die nette Rezeptionistin hat uns noch einen Weg zum Tamiami Trail aufgeschrieben, der uns durch die vielen Gärtnereien und Farmen und damit weitgehend am Großraum Miami vorbeiführt. Das scheint hier das agrarökonomische Herz von Florida zu sein.

Nachdem wir auf den Tamiami Trail einbiegen, verändert sich die Landschaft schlagartig und wir sind wieder mitten in den Everglades. Rechts von der Straße verläuft ein Kanal. Überall gibt es Mangroven. Bald kommen natürlich auch die ersten Rastplätze und Anbieter von Airboot-Touren. Wir möchten so eine aber nicht machen. Wir sind jetzt zwar alles andere als grün veranlagt, aber so richtig erbaulich finden wir den Gedanken, mit vollem Karacho und viel Krach durch das Ökosystem zu heizen, irgendwie nicht. (Wobei das jetzt aber nicht heißen soll, dass wir das jemandem verleiden wollen ;)) Unser erster Halt ist am Shark Valley, das wir kurz vor halb 9 erreichen.Und schon wieder ist das Kassenhäuschen am Eingang nicht besetzt. Wir machen es, wie unser Vorderfahrer und fahren in Schrittgeschwindigkeit bis zum Parkplatz. Im Vorfeld unserer Tour kommt es zu ein paar Unstimmigkeiten. Ingmar möchte gerne eine Radtour machen. Sandra möchte lieber eine Tour mit der Tram machen - nicht dass einer von uns am Ende noch von den Alligatoren aufgefressen wird. Am Ende setzt sich Ingmar durch und rückblickend müssen wir sagen, das ist auch gut so. Dafür gibt es mehrere Gründe. Die erste Tramtour geht erst um halb 10. Wir müssten also eine gute Dreiviertelstunde warten. Zudem erklärt uns ein streng dreinschauender, aber trotzdem sehr freundlicher Ranger, dass wir auf der Tramtour natürlich einen Guide haben, der uns viel erklärt, aber mit dem Rad bestimmt mehr sehen würden. Auf Sandras Frage gepaart mit ängstlichem Blick, ob einen die Krokos nicht "auffressen", muss er herzlich lachen. Er guckt aber gleich wieder streng und meint, das einzige, wovor Sandra sich in diesem Park fürchten muss ist, wenn er sauer wird. :dozent: Und das wäre sehr lange nicht mehr passiert. Die Route ist 15 Meilen (= ca. 24 km) lang und wird vom Ranger mit zweieinhalb bis drei Stunden veranschlagt.

Also nehmen wir die Fahrräder, schließlich sind wir ja Münsterländer! Zuvor gönnen wir uns aber noch einen Iced Coffee von Starbucks aus unserer Kühlbox - sehr lecker. Da wir die ersten an der Vermietstation sind, haben wir die freie Wahl und nehmen zwei Räder mit Fahrradkörben. Wir nehmen für jeden 3 Flaschen Wasser mit und auch Sandras Fototasche findet Platz in ihrem Fahrradkorb. Radfahrer müssen entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn fahren und die Trams genau andersherum. Wenn uns eine Tram entgegenkommt müssen wir anhalten. Der erste Teil der Route bis hin zum Aussichtsturm führt direkt durch und an den Mangroven vorbei. Es dauert nicht lange und wir entdecken die ersten Alligatoren und vor allem auch Vögel. Immer wieder halten wir an, um zu schauen und natürlich um Fotos zu machen.













Wir kommen mit einem netten Rentnerehepaar ins Gespräch, die ihre eigenen Räder mitgebracht haben und auch versichern, dass die Alligatoren harmlos sind. Die beiden fahren hier wohl öfter lang und halten daher lange nicht so oft wie wir und entschwinden bald am Horizont.

Am Aussichtsturm treffen wir unseren ersten Alligator, der direkt am Straßenrand liegt. Das gute Tier ist ungelogen über 2 Meter lang und als es dann auch noch "aufsteht" und für ca. 5 Meter quer über die Straße läuft, um sich dann mitten auf dem Asphalt wieder hinzulegen, haben wir doch eine gehörige Portion Respekt. Allerdings gleitet er dann wieder weiter auf den Rasen. Die Rentner von vorhin verfolgen dieses Schauspiel vom Aussichtsturm aus und sind ganz begeistert. "That was a good one! Normally they are just lazy..." Na super, von einem Aussichtsturm in 40 Metern Entfernung hätte ich das auch gesagt.

Jetzt geht es aber auf nach oben auf den Turm. Von hier hat man  einen schönen Rundblick über die Sümpfe und auf einen malerischen See. Hier können wir natürlich Alligatoren aus der Vogelperspektive bestaunen. Wir entdecken sogar eine ziemlich große Wasserschildkröte, die im trüben Wasser kurz unter der Oberfläche dahingleitet.









Der zweite Teil der Rundreise ist ganz anders. Jetzt geht es mitten durchs weite Land und die Sümpfe, rechts und links vertrocknetes Sumpfgras und hier und da mal ein kleines Wäldchen. Hier gibt es nicht soviel zu sehen. Es ist mehr eine gemütliche Fahrt - bis die Straße eine Biegung macht und ein wenig freundlicher Gegenwind mitteilt, dass wir uns ja mittlerweile auf dem Rückweg befinden. Auch hier liegen die Alligatoren. Der folgende hat ungefähr das Kaliber von dem Kameraden am Aussichtsturm













Wir müssen feststellen, dass der Wind durchaus anstrengend ist. Sandra hängt sich ein paar Mal bei Ingmar ein und lässt sich ziehen. Auch die Rentner treffen wir wieder. Diesmal sind wir es, die überholen. Wir wollen nicht meckern. Im großen und ganzen  ist es eine doch sehr nette Fahrt und die letzten zwei Meilen sind auch wieder etwas geschützter. Wir treffen den einen oder anderen Fußgänger und werden gefragt, wie weit es denn noch zum Aussichtsturm wäre.... zu weit für einen Spaziergang. Wir kommen wieder am Visitor Center an und geben unsere Räder ab. Wir sind kurz nach 11 Uhr deutlich eher wieder da, als der Ranger erwartet hatte. Er schreibt uns jedenfalls nur 2 Stunden auf - sehr nett. Mittlerweile sind die Räder alle unterwegs und zwei Biker freuen sich, dass sie unsere Räder wohl deutlich früher als ihnen in Aussicht gestellt wurde, übernehmen können. Das war eine schöne Radtour, die wir jedem, der ein kleines Grundmaß an Fitness mitbringt, nur wärmstens empfehlen können! Als wir schon zum Auto wollen spricht uns ein anderer Ranger an, ob wir die Babyalligatoren schon gesehen haben und deutet in die Richtung, aus der wir gerade gekommen sind. Nein haben wir nicht. Wir sind zwar direkt dort vorbeigefahren, aber mit dem Visitor Center vor Augen haben wir diesen Platz übersehen. Wir laufen die hundert Meter zurück und schauen uns die Kleinen an... Naja süß ist anders, finden wir. Alligatoren sind ja ganz interessant und für uns Touris spektakulär, aber so richtig sympathisch sind sie uns trotzdem nicht. Auf dem Parkplatz setzen wir uns in den geöffneten Kofferraum und essen eine Kleinigkeit. Sandra hat gestern bei Dennys natürlich ihre Chicken Strips nicht aufbekommen. Das, was überblieb, hat man uns freundlicherweise eingepackt. Dank der Kühlbox konnten wir diesen kleinen Snack aufbewahren und freuen uns nun darüber. Radfahren macht schließlich hungrig. Dazu gibt es noch einmal Joghurt und einen Starbucks Eiskaffee.

Nun geht es weiter in Richtung Golfküste! Bis Naples sind es noch 130 km. Unterwegs machen wir aber noch einmal halt am Kirby Storter Road Side Park. Auf diesen kurzen Boardwalk sind wir in einem anderen Reisebericht hier im Forum aufmerksam geworden. Herzlichen Dank dafür an dieser Stelle! Der Broadwalk ist ganz nett und führt wieder durch einen anderen Teil der Everglades. Hier gibt es auch Sümpfe und am Ende entdecken wir auch ein paar kleinere Alligatoren. Allerdings hat es hier keine Mangroven. Die Bäume sind eher kiefern- und zum Teil palmenartig. Der Boden ist weitgehend ausgetrocknet.















Auf dem Rückweg raschelt es ein paar Mal im Gebüsch und ein Squirrel klettert den Baum hoch. Und auf einmal entdeckt Ingmar zwei Waschbären, die wohl gerade gemeinsam eine Inspektionstour durch ihr Revier machen. Sehr süß die beiden.






Nun geht es weiter nach Naples, wo wir gegen 14 Uhr ankommen. Dies soll der Ort der Reichen sein - glauben wir sofort. Wir fahren einmal die 5th Avenue zur Küste.  Direkt am Strand gibt es Parkplätze nur an Stichstraßen. Die Parkuhren dort wollen unbedingt Münzen haben oder man soll über sein Handy bezahlen. Außerdem sind alle Plätze belegt. Wir fahren nur etwa 200 Meter landeinwärts und finden kostenfreie Parkplätze zu Hauf. Versteh einer die Amis! Genauso geht es uns bei einem weiteren Stopp am Pier, wo wir einfach wieder Richtung Stadt fahren und dann in einer Einkaufstraße am Straßenrand keine Probleme haben, einen Parkplatz zu finden... Das ist jetzt unser erster Golfküstenstrand und er gefällt uns ganz ausgezeichnet, genau wie Naples selbst. Ja wenn wir die fünfzigste Millionen beisammen haben, kaufen wir uns hier bestimmt z.B. mal so ein Wochenendhaus...



... oder vielleicht doch eins direkt am Strand: :D











Nach diesem gemütlichen Bummel geht es weiter Richtung Fort Myers. Wenn...ja wenn man mehr Zeit hätte, könnte man es hier bestimmt auch gut ein paar Tage aushalten! Weil wir ja auch mal ein bisschen vorankommen wollen, geht es erst mal auf den Highway. Bevor wir zum Hotel fahren steht allerdings ein Stopp bei den im Forum viel gelobten Miromar Outlets an. Ohne jetzt genau aufzuzählen, was wir uns wo angesehen und gekauft oder nicht gekauft haben, müssen wir an dieser Stelle doch festhalten, dass uns diese Outlets, von allen, die wir bis zum Ende des Urlaubs besucht haben werden, mit Abstand am besten gefallen. Sehr schön aufgemacht, gute Angebote, eine gute Shop-Auswahl (unter anderem Eddie Bauer) und ein prima Coupon Book, was man im Gegensatz zu anderen Malls im Zweifel auch ohne einen ausgedruckten Internetgutschein erhält, wenn man freundlich fragt. Auch der See anbei ist sehr nett gemacht. Wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, hätten wir bestimmt auch die for free angebotene Bootstour gemacht. Nur gut, dass wir eh schon viel Platz im Koffer gelassen haben und das eine oder andere Kleidungsstück, was tendenziell aussortiert werden sollte, nur noch in diesem Urlaub genutzt und dann vor Ort entsorgt haben...

Nun soll es aber direkt zum Hotel gehen, als wir feststellen, dass ja schon gleich die Sonne untergeht. Und wir sind ja an der Westküste. Also fahren wir erstmal am Hotel vorbei etwas weiter in Richtung Fort Myers Beach. Hier muss doch irgendwo gleich das Meer kommen!? Bis zum Untergang sind es vielleicht noch fünf Minuten. Wir fahren einfach eine Straße Richtung Strand rechts rein und landen aber in einem gut situierten Wohngebiet. In einer Sackgasse halten wir an und Sandra springt schnell heraus um zwischen zwei Häusern hindurch ein Foto zu machen. Dafür wagt sie sich sogar auf die Einfahrt vor. Es beschwert sich jedenfalls niemand. Etwas schade, dass wir so viel Zeit mit Shoppen vertrödelt haben, den der heutige Sonnenuntergang hat den Himmel und das Meer in derart rote Farben getaucht, dass wir das Gefühl haben, dass irgendjemand unser Leben gerade mit Photoshop nachbearbeitet hat... So intensiven Farben beim Sonnenuntergang sollen wir diesen Urlaub kein zweites Mal zu Gesicht bekommen. Das folgende Bild wurde weder nachbearbeitet, noch mit einer speziellen Belichtung aufgenommen!


Jetzt geht es aber zu unserem Hotel, dem Hampton Inn Fort Myers Beach, Sanibel Gateway. Wir sind ein kleines bisschen nervös. Nach unseren Recherchen im Internet haben wird unser Zimmer für die nächsten zwei Nächte über Trivago bzw. über die Agentur Hoteltravel.com gebucht.  Diese hat das Hotel mit knapp 60 EUR pro Nacht inkls. Frühstück angeboten, was ca. 50% günstiger als alle anderen Anbieter war. Außerdem hatte es keine Buchungsrestriktionen und war kostenfrei stornierbar. (So eine krasse Differenz haben wir allerdings bei keinem zweiten Hotel gefunden, war wohl ein echter Glücksfall!) Im Internet haben wir ein paar enttäuschte Kritiken gefunden, dass getätigte Buchungen via Email vom Anbieter nicht bestätigt, sondern storniert wurden, weil doch nicht verfügbar. Wir hatten aber recht zügig eine Buchungsbestätigung per Mail erhalten. Am Check Inn bei einer wie gewohnt freundlichen Rezeptionistin dann ein kurzer Schockmoment, als sie unser Buchung nicht sofort finden kann. Dann aber Entwarnung. Die Agentur hat Vornamen und Nachnamen vertauscht - alles in Ordnung! War dann wohl unser Fehler, oder? Nein nein, die Agentur musste die Daten nochmal händisch von ihrem System beim Hamptonbuchungssystem eintragen. Etwas chaotisch, aber egal. Wir sind erleichtert und freuen uns über diese Übernachtungsmöglichkeit zum Schnäppchenpreis. Der Name des Hotels gibt auch schon Aufschluss über unser morgiges Ziel. Und da Sanibel Island ja eine vorgelagerte Insel ist, macht sich Sandra natürlich auch Hoffnung, nicht nur den Sonnenuntergang, sondern auch einen schönen Sonnenaufgang Richtung Osten über dem Festland bewundern zu können. Zum Abendessen gehen wir einmal über den Parkplatz zu Taco Bells, wo uns ein freundlicher Mitarbeiter natürlich sofort als Taco Bell unerfahrene Touris erkennt, wie wir so dastehen und die Anzeigetafel studieren. Er macht sich einen Spass und erklärt uns erstmal fünf Minuten, was es bei Taco Bells alles leckeres gibt und wie man sich am besten die Menüs zusammenstellt, um möglichst viel für sein Geld zu bekommen. Mit seiner Hilfe treffen wir auch eine gute und leckere Auswahl... Aber irgendwie sind wir doch ziemlich müde und das meiste der Erklärung ist an uns vorbeigegangen. Beim nächsten Besuch sind wir dann wahrscheinlich wieder genauso planlos wie zuvor. Was nun kommt, ist ja klar: Ab aufs Zimmer, Duschen und ins Bett!


Empfehlenswert: Fahrradtour im Shark Valley - unbedingt schon gleich zur Öffnung morgens um 8:30 da sein. Dann ist es noch schön leer, man hat freie Wahl bei den Rädern und es ist auch noch nicht so heiß! Im Prinzip ist alles vom Tag ist empfehlenswert bis auf...
Nicht so empfehlenswert: Zu viel Zeit beim Shoppen verbummeln und am Ende den Sonnenuntergang fast verpassen :)
Hotel: Hampton Inn Fort Myers Beach / Sanibel Gateway: Absolut zu empfehlen! Sauber, gute Lage zum Sanibel Gateway, für amerikanische Verhältnisse gutes Frühstück inklusive

MrBucket

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 157
Re: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt
« Antwort #32 am: 06.05.2014, 21:57 Uhr »
Hallo Heike,

schön dass du auch mitfährst. So ähnlich hatten wir uns das gedacht. Den Tip mit dem Parkhaus wollten wir gerne weitergeben. Wenn wir da gleich straight hingefahren wären, hätten wir uns bestimmt 15 - 20 Minuten Fahrerei und Sucherei gespart. Und die kann man sich ja auch sparen. Ich hoffe jetzt natürlich nur, dass das Ding nicht ausgerechnet dann voll ist, wenn ihr dort Halt macht!  :engel1:

paula2

  • Paula
  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 1.654
Re: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt
« Antwort #33 am: 07.05.2014, 16:10 Uhr »
Ein klasse Tag, das werde ich mir alles merken  :D vor den Alligatoren hätte ich auch Schiß, ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die großen nicht gefährlich sind. Die Waschbären wären mir auch lieber  :wink:
Diese weißen Strände sind einfach toll. Ich stelle mir grade vor wie ich da am Strand liege und einen Starbucks Eiskaffee genieße (der gehört bei mir zum USA Urlaub auch immer dazu)

Doreen & Andreas

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.002
    • http://www.neef-online.de
Re: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt
« Antwort #34 am: 08.05.2014, 11:16 Uhr »
Ich bin mal mit zugestiegen und genieße euern toll geschriebenen Bericht und die phantastischen Bilder.
Bisher war alles eine schöne Erinnerungn an unseren Florida-Urlaub vom letzten Herbst. Und vieles in Euren Beschreibungen haben wir genauso oder ähnlich empfunden.
Jetzt geht es in einen Teil Floridas, den wir noch nicht kennen. Und da hole ich mir doch gleich ein paar Anregungen für unseren eventuellen nächsten Besuch...
Viele Grüße,
Andreas
------------------------------
http://www.neef-online.de

MrBucket

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 157
Re: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt
« Antwort #35 am: 11.05.2014, 16:35 Uhr »
Paula Starbucks war auch unser ständige Begleiter... ist irgendwie einfach so. Für morgens haben wir uns immer im Walmart diese Viererpackungen geholt, die man kalt trinken soll, die aber nicht im Kühlregal gelagert waren. Und wenn dann mal diese grünen Schirme am Wegesrand stehen, was ja irgendwie dauernd vorkommt ....   :pfeifen: :bier:

Ich glaube für den nächsten USA Urlaub legen wir uns eine von diesen Starbuckskundekarten mit Prepaidguthaben zu und werden dann von denen als Junkies identifiziert. :vertrag:

Doreen und Andreas, herzlich willkommen :)

MrBucket

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 157
Re: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt
« Antwort #36 am: 11.05.2014, 17:24 Uhr »
10.4. Tag 7: Delfine und Manatees @ Sanibel Island

Der Wecker geht um 5:30 Uhr, um 6 Uhr sind wir fertig für den Tag und gehen zum Frühstück. Den Sonnenaufgang erleben wir kurz hinter der Brücke nach Sanibel Island. Sandra hat richtig spekuliert. Uns gegenüber über dem Festland zeigt sich die Sonne am Horizont in ihrer schönsten Form.








Wir wollen uns in der Sanibel Chamber of commerce beraten lassen, was wir am besten alles machen. Das hat man uns gestern im Hotel an der Rezeption empfohlen. Die öffnen allerdings erst um 9. Also fahren wir erst mal zum Lighthouse Beach. Es sind schon einige Leute unterwegs um diese Uhrzeit - vor allem natürlich die Muschelsammler.^Davon hatten wir bereits im Reiseführer gelesen. Hier werden wohl regelmäßig schöne Exemplare zu Hauf angespült. Eine Schautafel zeigt uns, was wir alles finden können.








 Eine Gruppe scheint mit einem Metalldetektor unterwegs zu sein... Schatzsuche? Na egal, wir genießen die noch tiefstehende Sonne, das Meeresrauschen und das schöne Panorama. Eine gute Stunde halten wir uns hier auf und schlendern einmal um die Ostspitze der Insel. Hier finden wir auch die sehr fotogenen Baumstämme am Strand, die wir schon in anderen Reiseberichten gesehen hatten.








Etwas Zeit haben wir noch bis die Chamber of Commerce aufmacht. Also machen wir halt bei der Sanibel Marina. Viel ist hier logischerweise nicht los um die Uhrzeit, aber es ist ein ganz malerischer kleiner und verschlafener Yachthafen, der sich gute eignent, um hier einmal 10 Minuten entlangzuschlendern, die Schiffe anzusehen und sich die Sonne auf die Nase scheinen zu lassen.


Nun geht es aber zum Visitor Center. Wir müssen noch fünf Minuten warten, bis es aufmacht und begucken uns in der Zwischenzeit das bunte Haus.


Die Mitarbeiterin betreut uns nicht so wirklich herzlich, aber doch sehr professionell und nimmt sich viel Zeit. Wir sind ja auch noch die einzigen Besucher. Ihre Empfehlungen decken sich weitgehend mit dem, was wir uns eh schon überlegt haben. Auf die Frage, wo wir Manatees sehen können, gibt sie uns allerdings den Tipp zu Jensens Marina zu fahren. "They usually hang around there..." Wir könnten auch dort parken. Die Besitzer würde das nicht stören.

Unseren nächsten Stopp machen wir am Bowman's Beach, wo wir unser Strandtücher ausbreiten und uns eine gute Stunde einfach das Meer ansehen. Wir haben (mal wieder) Glück. Mehrere Delfine haben beschlossen in unmittelbarer Ufernähe die Muschelsucher und Sonnenanbeter zu besuchen. Bis auf 5 Meter kommen sie ans Ufer heran und veranstalten offenbar ein Wettschwimmen oder irgendetwas in der Art. Eine gute Viertelstunde dauert dieses Spektakel. Während wir uns nicht sattsehen können, kümmern sich nur vereinzelt weitere Strandbesucher überhaupt um das Spektaktel. Das scheint hier wohl Alltag zu sein. Wir sind begeistert. Sandra möchte diesen Moment natürlich festhalten. Aber das ist gar nicht so einfach, wann, wo genau und wie lange tauchen die Delfine denn auf. Von X geschossenen Fotos haben wir genau ein einigermaßen brauchbares mit Säugetier. Aber das reicht ja auch! Achja, Muscheln gibt es hier natürlich auch.









Um viertel vor 11 geht es weiter nach Captiva Island und zu Jensons Marina. Neben vielen Pelikanen, die die Angler auf den Bootsstegen belagern, finden wir hier auch tatsächlich mehrere Manatees. Das Wasser ist hier zwar sehr trübe, so dass wir diese freundlichen Zeitgenossen nur beim Luftholen beobachten können, aber das ist auch schon verdammt niedlich. Wir haben ja noch nie welche gesehen, aber ein Angler meint, heute sind sie ziemlich aktiv. Auch hier ist das mit den Fotos so eine Sache. Ein paar Manatee Schnauzen haben wir aber erwischt... :)











Eigentlich wollen wir uns ja noch den Strand am Ende der Insel ansehen. Aber hier ist einfach kein Parkplatz mehr zu bekommen. Wo wir schon mal hier sind, schlendern wir einmal durch die kleine Shopping Mall und fahren wieder zurück nach Sanibel Island zum Bowman's Beach. Wir gönnen uns nochmal eine Stunde Auszeit und entspannen am Strand. Wir machen auf dem Rückweg noch einen Schlenker über Tarpon Bay und buchen spontan eine Sunset Cruise für 18 Uhr, die mit einem Vortrag an einem educational Aquarium beginnt. Außerdem gäbe es wahrscheinlich Delfine, Manatees und ein paar Vögel zu sehen. Da sind wir doch dabei.

Da wir ja eine Flat für die Straßenmaut haben, stört uns auch die hohe Gebühr für das Befahren der Brücke nicht, wenn wir heute Abend nochmal herkommen. Jetzt geht es nochmal nochmal zurück aufs Festland und zum Hotel. Heute haben wir sogar mal etwas Zeit und Ruhe und gehen zum Pool. Der ist so warm, dass es nicht mal Sandra nicht zu kalt ist. Also gönnen wir uns einen Sprung ins warme Nass, gehen Duschen und fragen an der Rezeption nach einem Tipp für ein gutes Restaurant, um richtig gute Burger zu essen. Das muss in einem Amerika Urlaub auch mal sein, finden wir. Man empfiehlt uns Doc Ford's Bar am Industriehafen von Fort Myers Beach und wir fahren hin. Wir kriegen einen sehr schönen Platz draußen im Schatten mit Blick auf das Wasser.




Die Burger sind gut und unsere Bedienung ist echt in Ordnung. Sandra probiert den Cocktail of the day, süß aber lecker. Ingmar muss ja fahren und belässt es bei Soda. Das war ein guter Tipp vom Hotel - und preiswert noch dazu.

Gegen 18 Uhr sind wir pünktlich wieder an der Tarpon Bay. Als erstes geht es im Haus am Anlegersteg zu einem flachen Aquarium, in dem wir einige Ausgaben der Tiere sehen, die hier in der Bay vorkommen. Insbesondere für die Kinder ist das sehr interessant, Sie dürfen die Tiere anfassen, während ein ehrenamtlicher Mitarbeiter, der geschätzt bestimmt schon 75 ist, viele Interessante Dinge über die Pflanzen- und Tierwelt zu erzählen weiß, z.B. wie viel Tausend Liter am Tag die Muscheln filtern, die sich auf einem kleinen Stein festgesetzt haben. Das meiste kriegen aber jetzt nicht mehr zusammen. Groß ist die Aufregung als ein Schrimp aus dem Aquarium hüpft. Nach ein paar missratenen Einfangversuchen landet er aber doch wieder wohlbehalten im Aquarium - ganz schön glitschig. Auch die Skelette von verschiedenen Meerestieren und einen riesigen Panzer einer Wasserschildkröte können wir hier bestaunen. Jetzt haben wir so angestrengt zugehört, da haben wir doch glatt das Fotografieren vergessen.

Nach einer halben Stunde geht es aber auf zur Tour. Es lässt sich sehr gemütlich an in der Tarpon Bay, wir fahren bis zu den Inseln, die die Bay vom Meer trennen und entdecken wirklich sehr viele Vögel.








Delfine bekommen wir aber keine zu sehen und Manatees auch nicht. Die würde man auch nur manchmal zu Gesicht bekommen, erklärt der Ranger auf Nachfrage. Das hatte man uns aber eigentlich anders verkauft. Auch haben wir gedacht, dass wir zum Sonnenuntergang dann aus der Bay rausfahren. Zeitlich und von der Tour wäre das auch kein Problem gewesen. Aber so haben wir halt Sonnenuntergang mit Bäumen.


So richtig scheint der auch niemanden zu interessieren, den der Ranger referiert fortwährend über die Vöge. Er hat sich wirklich Mühe gegeben, das Aquarium war echt interessant und die educational lesson liebevoll gemacht. Auch das, was er uns über die Vögel erzählt hat, war interessant. Nur hatten wir die Tour aus einem ganz anderen Grund gebucht! Irgendwie sind wir doch etwas enttäuscht.

Na sei's drum. Wir fahren zurück zum Hotel und machen  20 Minuten vor Ladenschluss noch kurz halt an den Tanger Outlets. Ingmar wollte sich in den Miromar Outlets schon bei Calvin Klein mit Hemden für die Arbeit eindecken, da hatten sie aber nicht die Art, die ihm vorschwebte vorrätig. In einer einigermaßen hektischen Aktion finden wir in einer Viertelsunde die passenden Hemden, die passende Größe und holen uns an der Info noch ein Couponbook, in dem lustiger weise noch 4 Gutscheine für 20% Discount auf einen Artikel der eigenen Wahl bei den teilnehmenden Shops beiliegen. Calvin Klein ist auch dabei. So wechseln noch schnell 2 Hemden zum Schnäppchenpreis den Besitzer. Dann geht es noch zum Walmart, wo wir insbesondere noch unsere Getränkevorräte auffüllen und erneut eine Großpackung Nestle-Wasser erwerben. Da hat sich Ingmar zum Urlaubsbeginn aber gründlichst verschätzt, als er meinte, ob wir wohl die erste Großpackung überhaupt aufbekommen...! Heute haben wir uns mal etwas Ruhe an den Stränden gegönnt. Trotzdem haben wir wieder viel mitgenommen und einiges an Programm abgerissen. Müde fallen wir ins Bett und schlafen zügig ein

mb81

  • Junior Member
  • **
  • Beiträge: 33
Re: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt
« Antwort #37 am: 19.05.2014, 16:25 Uhr »
Danke für diesen tollen Bericht!
Bin fleißig am Mitschreiben für unsere Tour im November.  8)

Und wirklich tolle Fotos!


2010: Cities Coaster Canyons Tour (CA, NV, UT AZ)
2012: Südwesten reloaded & New York first visit

Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt
« Antwort #38 am: 21.05.2014, 08:11 Uhr »
Was für ein herrlicher Sonnenuntergang! Ich frage mich immer wieder, warum Sonnenuntergänge in den USA (egal, wo dort), immer so toll sind und warum die in Deutschland immer weit weniger spektakulär sind?

decowoman

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 236
Re: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt
« Antwort #39 am: 24.05.2014, 20:25 Uhr »
Hallo!

Ich hab euren Reisebericht jetzt erst entdeckt und hab heute schnell noch alles nachgelesen. Ich muss sagen Florida würde mir bestimmt auch gefallen. Und eure Fotos - die sind einfach klasse!!! Vor allem von den Strand und Sonnenuntergangs-Bildern kann ich gar nicht genug bekommen  :)
Ich bin schon auf die Kreuzfahrt gespannt.

LG

Ariane
2010- Irland
2011- Schottland
2012- Texas Part I
2013- Südengland / Cornwall
2014- Texas Part II

MrBucket

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 157
Re: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt
« Antwort #40 am: 27.05.2014, 00:38 Uhr »
Hallo und willkommen den neuen Mitfahrern :)

Wir haben es etwas schleifen lassen, die letzten 14 Tage... Nein nicht wirklich, war halt viel zu tun.  Aber jetzt gehts weiter! :)

Tag 8: Über die vorgelagerten Inseln zur Tampa Bay: Myakka State Park, Strand und Stau!

Heute steht kein Sonnenaufgang auf dem Programm, da klingelt der Wecker doch mal glatt erst um 6 Uhr. Frischmachen, Frühstücken, Koffer einladen und um 7.15 sind wir schon auf der Straße. Heute soll es nach Tampa gehen und unterwegs gibt es viel am Wegesrand zu entdecken! Unser erstes Zwischenziel ist der Myakka River State Park. Als hätten wir nicht schon genug Mangroven gesehen… mal schauen, ob wir hier noch neue Einblicke kriegen. Später werden wir sagen: Ohja - und was für welche! Wir kommen punktgenau um 9 Uhr am Eingang des State Parks genau zur offiziellen Öffnungszeit an. Das Kassenhäuschen ist sogar schon besetzt und endlich können wir auch mal unseren Beitrag zur Erhaltung der Natur in diesem schönen Land leisten und bezahlen gerne den Eintritt von 6$ für unser Auto.

Als erstes nehmen wir den Nature Trail und den Canopy Walk, die in einander übergehen, in Angriff. Wie wir es schon in einem anderen Reisebericht gelesen hatten, offenbart sich uns hier eine angenehme Ruhe und Einsamkeit, die Vegetation durchaus ähnlich, aber irgendwie auch wieder doch ganz anders als wir das von unseren vorherigen Stopps kennen. Keine Highway Geräusche, nur wir und der Wald. Während unserer knapp einstündigen Tour begegnen uns genau an zwei Stellen noch andere Spaziergänger. Der Begriff „Wanderer“ wäre etwas hochgegriffen, denn die Strecke ist wirklich sehr erholsam zu laufen und der Wald spendet wohltuenden Schatten. Besonders die Bäume und ihre herabhängender Bewuchs haben es uns angetan.









Der Aussichtsturm, im wahrsten Sinne des Wortes der Höhepunkt des Canopy Walks, ist Sandra nicht so ganz geheuer – Stichwort Höhenangst. Dann noch die Tatsache, dass er ganz aus Holz gebaut und mit Stahlseilen stabilisiert wird. Und in der Tat schwankt es ganz leicht, als wir erst in 5 Metern Höhe auf einem Holzsteg und dann im Turm bis ganz nach oben steigen. Aber auch Sandra hält mutig durch und wir werden mit einem ganz wunderbaren Ausblick über das weite Land belohnt. Spontan fällt Ingmar ein Wahlkampfslogan aus dem Film "The second civil war" ein – in diesem Fall allerdings ohne jeglichen zynischen Hintergedanken: "Amerika, wie es sein sollte!"










Nachdem wir wieder sicheren Boden unter den Füßen haben, setzen wir unseren gemütlichen Spaziergang fort.







Als wir nach einer Stunde wieder am schattigen Parkplatz ankommen, stehen mittlerweile noch 6 andere Autos da. Wir fahren zum Upper Myaaka Lake und auch hier machen wir einen – allerdings wesentlich kürzeren – Spaziergang bis hin zu einer Plattform, wo einige Angler ihre Ruten auswerfen. Auf dem idyllischen See ist eine Gruppe von Kanus unterwegs. Und weitere vorne waren noch ein zwei Alligatoren… wenn da mal ein Boot kentert. Jaja,  wir sind schon recht hasenfüßig unterwegs, was Alligatoren angeht. :)











Wir überlegen ganz kurz, ob wir nicht doch eine Airboat Tour machen wollen, da die hier als weitgehend bzw. größtmöglich eco friendly angepriesen werden. Wir entscheiden uns aber dagegen, wir wollen ja noch nach Tampa und den einen oder anderen Strand mitnehmen! Dafür ist die Zeit dann doch etwas knapp und man muss sich ja auch noch etwas als Fernziel vor Augen haben… Der aufmerksame Leser wird registriert haben, dass wir noch nicht mal eine Woche hier sind und schon fieberhaft Gründe für eine Wiederholungstat sammeln.

Auf dem Rückweg zum Parkausgang halten wir einmal an, weil vor uns ein Waschbär die Straße kreuzt. Wir beobachten ihn noch eine Weile im Unterholz. Irgendwie haben wir diese Kerle ins Herz geschlossen. Ein gutes Foto vom Waschbären gelingt uns nicht, aber dafür gibt es eins von der beschaulichen Straße mit "Baumtunnel".


Zufrieden verlassen wir den Myakka Statepark, den wir ja hauptsächlich dank einiger Berichte hier im Forum mit ins Programm  genommen haben. Wir fahren zum Siesta Key Beach, wofür wir bei am Ende  recht dichtem Verkehr eine knappe dreiviertel Stunde brauchen. Hier ist es wirklich in erster Linie.... voll. Der Parkplatz quillt über. Wir stellen uns schon darauf ein, weiterzufahren, da haben wir Glück. Direkt vor uns steigt gerade ein Pärchen in sein Auto. Und der Pakplatz ist in Einbahnstraßen organisiert! Will heißen kein Stress mit weiteren Fahrzeugen, die das knappe Gut Parkplatz beanspruchen könnten. Der Strand selbst ist im Prinzip sehr schön, mehr als 100 Meter breiter, weißer Sandstrand - alles wunderbar. Wären da nur nicht geschätzt tausende von Menschen und diese wummernde Bässe. Da haben wir also doch noch einen Spring Break Hotspot gefunden. Oder auch nicht, abgesehen von der Mucke und der Handtuchdichte geht es hier nämlich sehr gesittet zu. Wir spazieren einmal mitten durch die Massen und spazieren ein paar Hundert Meter am Ufer entlang. Die Bässe werden weniger und die Zahl der Sonnenanbeter nimmt deutlich ab, aber auch hier ist irgendwie Mallefeeling. Interessant, was die einzelnen Gruppen alles mit an den Strand bringen. Viele haben einen Schatten spendenden Pavillon aufgebaut. Campingstühle bzw. Liegen haben die meisten  mit dabei und natürlich eine große Kühlbox. Wirklich lange hält es uns hier nicht. Folgend zwei Fotos des weniger belebten Abschnitts:




Die weitere Fahrt nach Norden wollen wir über die vorgelagerten Inseln von Lido Key bis zum Holmes Beach unternehmen. Zu diesem Zweck müssen wir aber nochmal aufs Festland und uns ein kurzes Stück durch Sarasotas Innenstadt quälen. Bei McDonalds machen wir kurz halt und gönnen uns einen Frapuccino - allerdings "without cream on top". Die Mitarbeiterin des Monats stellt das offenbar vor mentale Schwierigkeiten. Wie kann man sowas wollen? (Vermutlich denkt sie irgendwas wie "die spinnen die Europäer :)) Bei aller Verwirrtheit und zweimaligem Nachfragen, ob sie uns auch wirklich richtig verstanden hat, ist sie aber total freundlich. Der Kunde ist König und wir kriegen unseren Frapuccino without cream on top. Nun geht es aber zur Brücke in Richtung Key Lido. Wir fahren am Ufer entlang und kommen an der überlebensgroßen Sarasota Statue unconditional surrender (der Matrose mit seiner Liebsten im Arm) vorbei.


Das hatten wir so zwar überhaupt nicht auf dem Zettel, aber so legen wir natürlich einen kurzen Fotostopp ein. Ein älteres Ehepaar bietet seine Hilfe an und macht ein Foto von uns und wir natürlich von den beiden genauso. Als Ingmar aus Spaß die Pose der Statue nachstellt,  wollen natürlich auch die beiden Rentner nicht zurückstehen und tun es uns gleich. Tja, das ist Amerika. Da muss einem nicht immer alles gleich peinlich sein... sehr schön :)

Unseren nächsten unverhofften Stopp legen wir keine 10 Kilometer weiter ein, als wir über die Brücke nach Lido Key kommen. Im Reiseführer stand nichts über diesen Ort, aber direkt am ersten Kreisel nach der Brücke gefällt es uns gleich so gut, dass wir spontan anhalten. Die Straße ist hier gut ausgebaut, aber nicht so extrem überdimensioniert, wie sonst in Amerika an den Verkehrsadern üblich. Nur eine Spur in jede Richtung, dafür Parkstreifen und breite Bürgersteige und sehr einladende Geschäfte und Cafes, die ein fast eine Art mediterranes Flair versprühen. Hier wollen wir Pause machen! Auf dem Seitenstreifen darf man drei Stunden kostenfrei parken, aber wie soll das funktionieren? Eine Parkuhr hat hier niemand. In einem Geschäft klärt man uns auf. Hier laufen wohl alle drei Stunden Leute mit Kreide lang, markieren die geparkten Autos genau da, wo der Reifen mit dem Boden in Kontakt kommt und schauen nach, ob da jemand schon eine Markierung hat.

Viele Fußgänger sind hier unterwegs und schlendern die Straße entlang und bummeln ein wenig durch die Geschäfte , ohne allerdings etwas zu kaufen. Wo wir schon einmal hier sind, spazieren wir bis zum Lido Beach. Sehr cool! Nicht so breit, aber genauso so weiß, genau so schön bzw. sogar schöner, weil beschaulicher. Und es ist nicht mal ein Zehntel so voll wie der Siesta Key Beach! Ein rundum gediegenes, herrliches Fleckchen Erde. Nur zum Saufen und Party machen braucht man hier nicht herkommen. (Oh mein Gott, was sind wir spießig geworden :D)







Über die Inseln fahren wir bis zum Bradenton Beach. Auch wenn wir nicht mehr viele Stopps einlegen, gefällt es uns doch sehr gut hier, auf der nicht zu vollen Straße durch die hübschen Inselorte zu gondeln. Am Bradenton Beach gefällt es uns auch sehr gut und wir machen wieder eine Stunde Pause. Die Strände hier an der Westküste sind sich doch sehr ähnlich Es gibt eigentlich überall schönen Sand, zumindest da, wo wir halt machen. Und sie sind sauber. Hier gibt es vielleicht nochmal einen Pier, dort ist der Wellengang stärker und das Wasser vielleicht etwas trüber. Aber schön ist es eigentlich überall (wenn man nicht gerade die überfüllten hotspots auswählt, wobei auch die für andere Leute wiederum ihren Reiz haben). Hier gibt es wieder eine Bebauung bis direkt an den Strand. Die Häuser sind allerdings recht normal und nicht so fein wie z.B. in Naples. Auch sehr nett! Auch am Holmes Beach, nur 3 km weiter legen wir noch einen kurzen Stopp ein.







Unser Plan ist, nun zu unserem Hotel nach Tampa zu fahren, uns gemütlich umzuziehen und nach Clearwater Beach zum Sonnenuntergang zu fahren. Mit gemütlich wird aber erst mal nichts, weil wir auf der Tampa Bay Bridge eine dreiviertel Stunde im Stau stehen und kommen so doch recht spät bei den "Comfort Suites near Raymond James Stadium" an. Egal, schnell frisch gemacht und ab nach Clearwater Beach. Dieses Hotel haben wir sehr günstig bei Hotwire identifiziert und als secret deal gebucht. Es ist nicht 100% zentral, aber so what... wir haben ja ein Auto.  Wir stellen allerdings fest, dass wir auf der Karte die Distanzen wohl doch etwas unterschätzt haben. Auch ohne Stau brauchen wir eine knappe halbe Stunde, bis wir da sind und kommen voll in die Rush Hour auf der Brücke nach Clearwater. Wir erreichen den Strand aber noch rechtzeitig und sehen einen sehr schönen Sonnenuntergang. Am Clearwater Beach ist eine schöne Stimmung: Belebt, aber nicht überfüllt. Durch die Hotels, Shops und Bars ist hier schon einiges an Volk auf den Beinen, es herrscht aber eine sehr gemütliche Stimmung. Man kann die Vorfreude auf ein entspanntes Nachtleben am Strand spüren. Hier möchten wir morgen früh nochmal für eine Fotosession herkommen, aber erstmal halten wir fest, wie sich die Sonne vom Tag verabschiedet.






Nach diesem malerischen Sonnenuntergang geht es aber doch recht schnell wieder in Richtung Tampa. Mit Nachtleben wird es in diesem Urlaub wohl nicht mehr soviel... dafür ziehen wir tagsüber einfach zuviel an Programm durch und freuen uns Abends viel zu sehr auf unser Bett.

Aber da war doch noch was? Ja richtig, gegessen haben wir auch noch nicht so richtig was. Haben wir irgendwie vergessen. Auf dem Rückweg ins Hotel halten wir also noch bei Burger King an. Den Literbecher für die Softdrinks gibt es hier bereits beim kleinen Sparmenü. Am Getränkeautomaten haben wir ,al wieder Ansätze von Overkillerscheinungen, als Sandra auf dem Touchscreen den Sprite Button drückt und aus über 20 verschiedenen Sprite-Sorten auswählen soll. Dass wir im Hotel todmüde ins Bett fallen, braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden :)

Empfehlenswert: Myakkar River State Park - hier besonders der Canopy und Nature Trail; Key Lido, nach Norden über die Inseln fahren
Nicht so empfehlenswert: Siesta Key Beach - zumindestens nicht bei unserer Routengestaltung. Hat den Umweg nicht gelohnt!
Hotel: Comfort Suites NearRaymond James Stadium: Empfehlenswert - Zimmer sauber und mit sehr großzügigem Platzangebot, sehr freundliches Personal. Liegt, wenn man die Küste im Fokus hat allerdings schon etwas weiter entfernt.

MrBucket

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 157
Re: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt
« Antwort #41 am: 31.05.2014, 23:40 Uhr »
Weiter im Text, diesmal ein bisschen pünktlicher... :)

Tag 9: Honeymoon Island

Gemütlichkeit hält in unsere Schlafgewohnheiten Einzug. Ganz ohne Wecker schlafen wir bis 6:45 Uhr. Heute ist wohl ein Spiel der Tampa Bay Buccaneers. Im Frühstücksraum sitzen einige Gruppen und Familien in den entsprechenden Trikots. Wir waren ja noch nie bei einem Footballspiel, aber der Eindruck von den "Fans" verstärkt ein wenig das Vorurteil vom American Football als nettes, aber wenig fanatisches Familienereignis. Aber das kann natürlich auch täuschen.

Wir machen uns auf den Weg nach Clearwater. Da es Samstag ist, haben wir heute keinen Berufsverkehr zu durchstehen. In Clearwater Beach haben wir um diese Zeit natürlich keine Probleme einen Parkplatz zu finden und parken ganz in der Nähe zum Kreisel. Wir ziehen uns erst mal einen Parkschein für zwei Stunden. Auf dem Weg zum Strand werden wir Zeugen der Vorbereitungen für einen Sandskulpturenwettbewerb. An einigen wir noch gearbeitet. Andere sind schon fertig. Das Fernsehen ist auch da und macht gerade ein Interview, was eine kleine Menschentraube von Schaulustigen zur Folge hat, die den Weg blockieren. Uns interessiert das weniger und wir weichen kurz auf die Grünanlage aus.




Wir schlendern einmal den Strand entlang nach Süden bis zur nächsten Mole. In Reih und Glied werden gerade die Strandliegen und Sonnenschirme aufgestellt, die den Tag über auf Vermietung warten werden. Einige Palmen stehen im Sand. Auf dem Pier sind heute morgen keine Angler unterwegs. Es sind ein paar Taucher im Wasser, die den Seegrund vorm Strand von Unrat befreien. Das verträgt sich wohl nicht so gut miteinander. Hier hat es zwar auch Hotels direkt am Strand, aber es wirkt nicht so überdreht wie z.B. in Miami Beach, vergleichsweise fast gemütlich. Besonders Sandra ist von dem Arrangement angetan.




















Wir schlendern auf der Promenade zurück zum Kreisel und von dort nach Norden die Straße hinter den Hotels entlang. Wir stöbern in dem einen oder anderen der Shops, die gerade aufmachen und genehmigen uns einen Cappuccino, zur Abwechslung in einer lokalen Bar und mal nicht bei Starbucks. Wir bereuen unsere Entscheidung nicht. Das braune Gold ist ganz ausgezeichnet. Für Sandra gibt es zudem einen Blueberry Muffin - einen Original Amerikanischen Muffin wollte sie ja den ganzen Urlaub schon mal probieren. Gegenüber unseres Parkplatzes ist eine kleine Marina für die Ausflugsboote. Es lebe der Kitsch, aber muss ja auch mal sein... :)




Clearwater Beach kommt in die nähere Auswahl für einen Hotelaufenthalt während eines möglichen weiteren Urlaubs in diesem schönen Land. Nun geht es aber auf nach Honeymoon Island State Park - diese Insel ist ja schon vom Namen her sympathisch. Wir zahlen den Eintritt für den Tag und lassen uns eine Bestätigung darüber mitgeben, damit wir zum Sonnenuntergang noch einmal herkommen können. Einen Bootsusflug nach Caladesi Island verwerfen wir mit Blick auf die Uhr.


Es ist gut was los an diesem Vormittag. Ist ja auch Wochenende. Am Parkplatz entdecken wir eine kleine Schildkröte, die sich das Gras zwischen Gehweg und Parkplatz schmecken lässt. Sehr gemütlich diese Schildkröten. Die lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen.










Wir machen es uns mit einem kalten Getränk aus der Kühlbox am Strand bequem. Die Sonne scheint, es weht eine leichte Brise. Ingmar zieht es ins Wasser, was nur im allerersten Moment ein wenig zu kalt ist. Ein Jeep schiebt sich durch die Reihen um eine kleine Jolle vom Strand an Land zu ziehen. Am Übergang zum Parkplatz fährt er sich fest. Die Besitzer sind zwar cool, gebräunt und gestylt, kennen sich aber mit den praktischen Problemen, die das Offroad Fahren so mit sich bringen kann überhaupt nicht aus. Ingmar bietet seine Hilfe an und soll am Hänger schieben helfen. Er will nicht als arroganter Deutscher rüberkommen und verkneift sich etwaige Ratschläge. Es kommt wie es kommen muss, der Jeep gräbt sich immer tiefer in den Sand. Die Lösung am Ende ist, das jemand einen anderen Jeep vom Parkplatz holt und mit dem dann das festgefahrene Auto „an Land“ gezogen wird. Geht ja auch. Und alle haben ihr Gesicht gewahrt.

Wir wollen das Waldstück im hinteren Teil der Insel erkunden. Dort soll es ein paar Wanderwege geben. Der hintere Teil des Parkplatzes ist allerdings abgesperrt. Hier ist wohl irgend eine Veranstaltung. Na vielleicht dürfen wir ja trotzdem da durch. Wir fragen einen Volunteer, ob das eine geschlossene Veranstaltung wäre. Das Mädel erklärt uns freudestrahlend, natürlich nicht! Heute ist doch World Earth Day (weiß doch jeder!) und das Fest, dass sie hier organisieren ist auch für jeden. Mit einem Markt mit lokalen Produkten aus der Region, Vorträgen zum Ökosystem und zur Umwelterhaltung. Außerdem gibt es eine Bühne mit Livemusik und Showelementen. Na wow. Da wollen wir natürlich nicht fehlen. Auf einer großen Wiese sind geschätzt 30 Stände aufgebaut, die tatsächlich alle lokale Produkte und zum großen Teil Essen verkaufen. Wir gönnen uns jeder einen Smoothie und kommen über Ingmars Arthur Anderson T-Shirt (extremly old school :D) kurz mit den Standbetreibern ins Gespräch. Sie sind Informatiker und betreiben diese Stände mit frischen Säften als geistigen und körperlichen Ausgleich. Wir müssen zugeben, das hat was - auch wenn wir wohl nicht auf so eine Idee kommen würden.

Auch die Parkverwaltung und die Ranger haben einen Stand aufgebaut, bei dem man sich verschiedene Fossilien und Skelette der auf der Insel heimischen Tiere ansehen kann. Als wir nach dem Trail fragen, teilt man uns mit, dass um 14 Uhr ein geführter Educational Walk mit einem Ranger startet. Auf eine große Gruppe haben wir aber keine Lust und so schlendern wir nur langsam in Richtung Wald. Um kurz nach 2 sind wir da und treffen einen Ranger, der immer noch auf Interessierte wartet. Die Nachfrage scheint heute nicht so groß zu sein und so bietet er uns eine Tour nur für uns zwei an. Das nehmen wir doch gerne an.

Es wird ein wirklich sehr schöner und interessanter Spaziergang über eine gute Dreiviertelstunde. Wir lernen Pflanzen kennen, deren Blätter beim Zerreiben nach Zitrone riechen, entdecken das Nest eines Seeadlers und lernen einiges über die Aufforstungsarbeiten und einige Pflanzen, die auf der Insel nicht heimisch sind und die angestammte Vegetation bedrohen. Hierin liegt eine große Herausforderung. Um das Ökosystem zu erhalten wird viel gegen diese Pflanzen getan, zum Teil mit gezielter Brandrodung.







Ingmar zeigt dem Ranger auf der Kamera das Foto von der Schlange, die wir in den Everglades fotografiert haben. Er ist sich nicht sicher, worum es sich handelt und als wir aus dem Wald wieder am Festplatz ankommen, zeigen wir das Foto seinen Kollegen. Auf der kleinen Kamera sind sie sich auch nicht sicher, um was für eine Schlange es sich handelt, erklären uns aber, warum es höchstwahrscheinlich keine giftige Schlange war (siehe hierzu unser Posting zu Tag 3 dieser Reise).
Wir verlassen den Park und machen vor dem Sonnenuntergang nochmal einen Abstecher nach Tarpon Springs. Unterwegs machen wir kurz Halt an einem Wallgreens. Der ständige Wechsel von unterkühlten Räumen und warmer Luft fordert bei Ingmar seinen Tribut, die Nase läuft und leichter Husten macht sich breit. Wir holen ein paar schleimlösende Sachen, besonders für die Nasennebenhöhlen, da ist Ingmar etwas empfindlich. Viel Trinken muss er jetzt, aber das machen wir ja eh.

In der Tat gibt es in Tarpon Springs viele griechische Flaggen zu sehen. Wir parken beim Historic district am alten Güterbahnhof und gehen ins Visitor Center. Das hat sich bislang für wenig vorbereitete Abstecher absolut bewehrt und auch hier werden wir nicht enttäuscht. Wir werfen auch noch einen Blick in das angeschlossene kleine Heimatmuseum mit einer Dokumentation der Gründung von Tarpon Srping, vielen alten Fotos und einigen antiken Möbeln. Knapp 2 km entfernt am Hafen bei den Sponge Docks findet noch bis 17 Uhr ein kleines Fest statt. Da könnte es aber mit Parken eng werden, erklärt uns eine nette Dame. Naja 2 km kann man doch auch mal laufen, merken wir an. Da lächelt sie und malt uns den Weg auf einem Stadtplan auf. Durch ein hübsches Wohngebiet und an einem nett angelegten See vorbei schlendern wir zum Hafen. Hier merken wir, dass das Griechische nicht nur touristische Folklore ist. Viele ältere Leute sitzen vor ihrer Haustür, sehen nicht nur griechisch aus, sondern sprechen es auch, auch wenn die Häuser selbst nicht sonderlich griechisch wirken.


 Als erfahrene Kykladen Backpacker (jaja, lang ist´s her), erwidern wir die obligatorischen Grüße natürlich mit einem jassas zurück und lösen wahre Begeisterung aus. Es sind die banalen Dinge, mit denen man Leute glücklich machen kann. Natürlich werden wir gefragt, wo wir in Griechenland schon überall waren. Und irgendwie hat jeder einen alten Verwandten irgendwo in genau diesen Gegenden.

An den Sponge Docks machen wir eine Pause und lassen uns auf einer Bank in der Sonne nieder. Eine Viertelstunde bleiben wir hier sitzen und schauen dem Treiben zu. Wir schlendern die Straße am Hafen entlang, die für den Verkehr gesperrt wurde. Auch hier sind zusätzlich zu den Läden Zelte mit Verkaufsständen aufgebaut und es ist viel Volk unterwegs. Natürlich werden hier auch die ganzen Naturschwämme verkauft, für die die Gegend hier ja bekannt ist. Sehr schön und eine gute Erklärung für die griechischen Wurzeln.




Auf dem Rückweg machen wir in einer Bäckerei halt und gönnen uns ein paar leckere Stücke Baklawa. Als Europäer sind wir beim Smalltalk natürlich sofort wieder bei den geografischen Dingen. Die Besitzerin kommt ursprünglich aus Korfu und findet es natürlich ganz toll, dass wir auch schon mal da waren.

Auf dem Rückweg zu unserem Auto kommen wir am See an einer Hochzeitsgesellschaft vorbei, die dort wohl gerade die Trauung hinter sich gebracht haben und mit ihren Freunden Fotos machen. Ein paar ältere Touristen gucken sich das Spektakel von der erhöhten Straße aus an. Das finden wir dann aber doch etwas aufdringlich. Uns kommen ein paar Mädels entgegen, die offensichtlich auch zu der Gesellschaft wollen. Eine hat ein wirklich sehr, sehr schickes Kleid an, allerdings komplett grüne Haare und Pagenschnitt. Das sieht nicht mal ungepflegt aus, im Gegenteil…  aber es ist halt komplett anders. Wir müssen schmunzeln, haben wir doch gestern im Radio sehr ausführliche Diskussionen darüber verfolgen fürfen, ob die neuerdings grünen Haare von Katy Perry stylisch, mutig und cool oder einfach nur ein Nogo sind. Na das Mädel hat sich da auf jeden Fall eindeutig positioniert. :hand: :groove:

Nun geht es aber zurück zum State Park. Wir erwischen sogar noch eine Hängebank (siehe das Foto weiter oben). Was soll ein Sonnenuntergang auch anderes sein als romantisch und schön? Ja, so stellt man sich das vor!




Nach dem Sonneuntergang verlassen wir mit ein paar hundert anderen Autos die Insel, da der State Park nun seine Tore schließt. Im Forum haben wir von einigen Ihop Fans gelesen, die von diesen Läden sehr begeistert sind. Die nächste Filiale ist in Clearwater Beach. Wir müssen nur einen kurzen Umweg von knapp 8km machen. Dann probieren wir das doch mal aus. Wie wir gleich merken werden, spielt diese Aktion in der Kategorie „Beknackteste Idee des Urlaubs“ aber sowas von weit vorne mit - meine Herren! Wir erreichen Clearwater Beach relativ schnell – alles kein Problem. Aber beim Anblick des Staus der uns zur Brücke entgegenkommt schwant uns schon übles für die Rückfahrt. Erst mal geht es aber zu der recht kleinen Filiale von Ihop. Es ist *** kalt heruntergekühlt. Gut, dass wir Pullover im Auto haben. Die ziehen wir erst mal an. Das Essen ist…. naja, auch nicht anders als bei Denny’s, eher einen Tacken schlechter. Angesichts der Lobreden in einigen Reiseberichten sind wir doch etwas enttäuscht und machen uns auf den Rückweg. Machen wir es kurz… eineinhalb Stunden später haben wir auch die 4km bis zur Brücke zurückgelegt und können die Insel verlassen. Als wir erkennen, dass es wohl besser gewesen wäre die 30 km Umweg und über die nördlichere Brücke in Kauf zu nehmen, stehen wir schon mitten im Stau. Und außerdem, wer sagt uns, dass es dort nicht auch einen Stau gibt? Wir kommen gegen 23 Uhr im Hotel an und sind erst minimaö schlecht gelaunt. Nach einer Dusche sieht die Welt aber doch schon wieder ganz anders aus. Im Großen und Ganzen hatten wir doch einen wunderschönen Tag. Allerdings sehen wir uns darin bestätigt, im Falle eines nochmaligen Aufenthalts das Quartier direkt in Clearwater Beach aufzuschlagen, vor allem, wenn man dort abends noch bummeln will. Morgen früh geht es wieder zur Ostküste. Wir sind doch überrascht, dass wir mit krasseren Verkehrsproblemen nicht im Großraum Miami, sondern in der Tampa Bay Area konfrontiert wurden. Abgesehen davon, fällt natürlich auf, dass es gerade hier in der Gegend noch einige Punkte gibt, die wir uns eigentlich gerne ansehen wollten, die aus Zeitgründen aber unter den Tisch gefallen sind. (Tampa Riverwalk, Dali Museum uvm.) Ist ja klar, was das langfristig zu bedeuten hat :D

Empfehlenswert: Clearwater Beach am Morgen, Honeymoon Island
Nicht so empfehlenswert: Am Wochenende Abends nach Clearwater Beach fahren, wenn man nur kurz was essen will. Generell: Umwege für Ihop machen, im Zweifel kann man genauso gut bei Denny’s essen gehen.

Hotel: Siehe Tag 8

Saguaro

  • Slot Canyon Addict
  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.698
Re: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt
« Antwort #42 am: 01.06.2014, 09:06 Uhr »
Eure Bilder machen wirklich Lust auf Florida  :applaus:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


paula2

  • Paula
  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 1.654
Re: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt
« Antwort #43 am: 02.06.2014, 15:56 Uhr »
Diese blauen Strandmuscheln am Clearwater Beach gefallen mir! Mir ist schon aufgefallen dass es nahezu nirgends an Stränden Bilder von Sonnenschirmen o.ä. gibt. Ich wüßte nicht wie ich mich so an einen Strand legen sollte, da hole ich mir sofort einen Sonnenbrand. Wie habt ihr das gemacht?

MrBucket

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 157
Re: Das erste Mal Florida: Sonne, Strand und eine Kurzkreuzfahrt
« Antwort #44 am: 02.06.2014, 22:50 Uhr »
Hallo Ilona, danke für die Blumen :)

Paula, ja das mit dem Schatten ist wirklich ein Problem. Clearwater Beach war wirklich der einzige Strand, den wir besucht haben, wo man solche Strandmuscheln und Sonnenschirme mieten konnte. Wir haben uns allerdings nicht nach den Mietpreisen erkundigt. Aber als wir auf der Kreuzfahrt den Tagesaufenthalt auf der Privatinsel gemacht haben, wollten die für eine Strandmuschel 35 $  + Servicegebühr = 42 $ haben. Dort hatten wir allerdings das erste Boot auf die Insel genommen und noch einen Platz im Schatten ergattert.

Wir haben uns an den Stränden ja nie deutlich länger als eine Stunde aufgehalten.Sandra ist da auch sehr empfindlich, aber mit nem hohen Lichtschutzfaktor (30 - 50) geht das dann schon. Und die ersten Tage haben wir nach ner halben Stunde dann ein leichtes Shirt übergezogen.

Die Amis, die zum Strand gefahren sind, haben ihre Sachen natürlich selber mitgebracht. Camping-Liegestühle, große Sonnenschirme und Strandmuscheln, zum Teil sogar Pavillons. Wenn man die Schwerpunkte im Urlaub noch mehr auf Strand legt und einen Mietwagen hat, könnte ich  mir sogar vorstellen, dass es Sinn macht, sich vor Ort einen günstigen Sonnenschirm z.B. bei Dollar zu kaufen. Wobei die Schirme und Sonnenmuscheln in Clearwater Beach waren schon sehr schön und auch mit genügen Abstand zueinander aufgestellt. Nur wie gesagt, an den meisten Stränden und vor allem an den Stränden, wo es nicht so voll ist, sind die halt nicht verfügbar.