@ Angie 1604: Sandra hat eine Lumix G1 von Panasonic.
@ Eva: Gute Besserung! Mensch, ich seh schon, wir bringen nen halben Koffer voll mit Lebensmitteln mit.
Aber erstmal weiter im Text. Wir hinken etwas hinterher, aber die letzten Tage waren wieder mal pickepacke voll. Spätestens in Vegas holen wir dann aber wieder alles auf.
6.7. Grand CanyonNachtrag zur gestrigen Nacht und zum Thema Käfer. Dreimal dürft ihr raten, was uns begrüßte als wir die Überdecke abgezogen haben…. Ich kam mir jetzt ja bald ein bisschen verarscht vor und auf Lebensretter spielen hatte ich auch keine Lust mehr. Also hab ich aus Protest erst mal an der Rezeption angerufen. Die haben dann auch sofort jemanden geschickt, der das Ding weggenommen hat. Da dies wiederum die einzige Begegnung der krabbelnden Art war, haken wir das ganze mal unter PP Persönliches Pech ab.
Wer A sagt, muss auch B sagen. Und so sehen wir uns natürlich nicht nur den Sonnenuntergang, sondern auch den Sonnenaufgang am Grand Canyon an. Das heißt, den Wecker auf 4 Uhr stellen und dann mit dem Auto zum Mather Point. Das sollte nach Auskunft im Visitor Center der beste Punkt sein. Diesen besten Punkt durften wir uns dann mit einer Großgruppe von Japanern und weiteren Besuchern teilen. Ähnlich wie bereits am Hopi-Point gestern Abend ist es hier ziemlich bevölkert und daher auch nicht so ruhig und besinnlich, wie man es bei einem Sonnenaufgang gerne hätte. Nichtsdestotrotz genießen wir ein sehr schönes Panorama.
Als nächstes geht es zurück zur Lodge und zum Bright Angel Trail. Auf diesem werden wir heute ein Stück in den Canyon hinein wandern. Der nette Betreuer an der Bright Angel Lodge ist ganz begeistert, dass wir den Bright Angel Trail machen wollen. Es ist sogar eine Übernachtungsmöglichkeit auf der Phantom Ranch am Rand des Canyons frei, weil jemand abgesagt hat. Normalerweise ist die Phantom Ranch mindestens ein halbes Jahr im Voraus ausgebucht. Aber erstens lässt unsere Zeitplanung das nicht zu und zweitens, sind wir wohl auch nicht fit genug für so etwas. Das wird jetzt Sandras erste größere Wanderung. Mit 5 Litern Wasser ausgestattet geht es um 7 Uhr los. Bergab geht es ganz gut, aber wir merken schnell, wo das eigentliche Problem liegt. Gerade mal 8 Uhr und schon deutlich über 30 Grad. Nichtsdestotrotz ist es eine tolle Erfahrung. Recht schnell sind wir nicht nur am, sondern im Canyon! Und das gibt nochmal wieder andere Eindrücke. Wir lassen uns Zeit und werden von vielen Wandernden überholt. Den einen oder anderen davon, werden wir später locker outperformen Sandra nutzt die Wanderung sogar noch für einige Fotos.
Auf dem Weg zum Grund des Canyons gibt es zwei Rastplätze mit Trinkwasserversorgung und einen Campingplatz. Nach einer guten Stunde kommen wir am ersten Rasthaus an. Wir haben nun 2,41 km gewandert und sind 345 Höhenmeter in den Canyon hinabgestiegen. Im Hinblick auf das Wetter und die späte Startzeit beschließen wir, es dabei zu belassen und machen uns nach einer kurzen Rast auf den Rückweg. Da wir noch ausreichend Wasser haben, verzichten wir auf das Auffüllen der Trinkflaschen. Jetzt stellt sich heraus, dass es gut war, nicht noch bis zum zweiten Rasthaus zu gehen. Von solchen klimatischen Bedingungen und einer Steigung von durchschnittlich 14% geraten nicht nur Anfänger ins Schwitzen. Die Schattenplätze entlang des Trails werden für Pausen, Trinken und viel gutes Zureden genutzt.
Wir treffen zwei Wanderer, die um 5 in der Früh vom Campingplatz aus aufgebrochen sind. Sie berichten, dass die Ranger dort gestern Wanderer, die Mittags erst am Campingplatz angekommen sind, gleich bis 16 Uhr dabehalten haben, weil die Hitze zu groß für einen so langen Aufstieg war. Wir unterhalten uns noch kurz über die fast ausgestorbenen Kondore, von denen es hier im Canyon so ca. 170 und weltweit in freier Wildbahn so ca. 300 Exemplare gibt. Sie sind zu erkennen an den weißen Streifen auf der Überseite ihrer Schwingen.
Wir sind geschafft. Aber ist doch alles nicht so tragisch. Dann machen wir eben Pausen. Wir haben doch Zeit! Trotz aller Strapazen und aufkommender Verzweiflung kommen wir wieder am Anfang des Trails an. Aber insbesondere Sandra ist stolz, dass sie durchgehalten hat – absolut zu Recht wie ich finde!
Da sind wir runter, und das war erst der Anfang
Den Nachmittag lassen wir dann mal gaaaaaanz ruhig angehen. Der eine oder andere Nachtrag im Tagebuch wird geschrieben. Eine geplante Rundfahrt zu den westlichen Aussichtspunkten lassen wir angesichts der Schlange bei den Shuttlebussen ausfallen. Die werden nämlich immer nur halb voll gemacht, damit an späteren Haltepunkten noch Leute zusteigen können und fahren stumpf im 15 Minutentakt. Angesichts der Bewegung in der Schlange, müssten wir locker eine Stunde warten. Wir wollen den Kilometer bis zum ersten Haltepunkt laufen und dann versuchen dort zuzusteigen, aber der „Rim-Trail“ ist gesperrt. Also beschließen wir nach Tuasyan zum Essen zu fahren. Wir haben noch einen Gutschein für Pizzahut. Das wird aber erstmal ein Reinfall, als wir schon bestellen wollen, wird uns mitgeteilt, dass unser Coupon nicht akzeptiert wird, weil das Ding in Tuasyan ein Pizza Hut EXPRESS ist – aha! Aber nun gut, wir sind schon mal hier und haben Hunger… Wären wir mal weitergegangen. Das Essen ist alles in allem eine ziemlich eklige Angelegenheit!
Bevor wir wieder zur Lodge fahren, nehmen wir noch ein paar Aussichtspunkte am Eastrim mit.
Besonderes Highlight: Als wir an einem Parkplatz direkt an der Straße anhalten und in den Canyon hinabschauen, sehen wir einen großen Greifvogel unter uns segeln – weiße Streifen auf den Schwingen. Sollten wir tatsächlich einen Condor gesehen haben? Ich will es jetzt mal glauben. Für ein Foto war er natürlich viel zu schnell wieder weg. Auf dem Rückweg machen wir noch im Grand Canyon Village halt, und stellen fest, dass es hier gar nicht sooo teuer ist. Da hätten wir uns die Fahrt noch Tuasyan auch sparen können. Es gibt noch ein Eis von Häagen Danz. In Deutschland war uns das bislang immer zu teuer. Hier sind die preislich ganz normal. Was jetzt so toll an dem Eis sein soll, dass man für eine Kugel in Deutschland 3 Euro ausgibt, mag sich uns nicht erschließen.
Zum Sonnenuntergang geht es diesmal an einen Ort, der nicht so im touristischen Mittelpunkt steht. Der Mohave Point ist unser Ziel. Nur eine Station mit dem Shuttle weiter als bis zum Hopi Point und mindestens genau so schön. Hinzu kommt, dass wir den Untergang nur mit etwa 10 anderen Romantikern teilen müssen.
Nach dem Untergang kommt recht zügig ein Shuttlebus, der uns direkt bis zur Lodge fährt. Zufrieden und todmüde geht es noch vor 10 Uhr in die Heia. Diesmal gibt es auch wirklich keine Käfer!