3. Tag: 17.10.2008Der Jetlag gleicht sich so langsam aus. Ich wache gegen 7 Uhr auf und gegen halb neun verlasse ich nach meinem obligatorischen Besuch im Internetcafé das Hostel. Es ist nicht so sonnig wie am Vortag, der angekündigte Regen deutet sich durch einen sehr bedeckten Himmel an. Ich fahre mit "meiner" Linie 1 nach Midtown, wo ich in der Nähe des Empire State Buildings erstmal einen Mc Donald's-Kaffee trinke. Ich spreche normalerweise sehr gut englisch, doch ich habe teilweise Schwierigkeiten, die Non-Native-Speaker zu verstehen, die in den Fastfood-Läden arbeiten. Daher bekomme ich einen schwarzen Kaffee, aber egal.
Da es schon beim Herauskommen aus der Subwaystation angefangen hat zu regnen, gehe ich weiter zu Macy's, das allerdings zu meinem Erstaunen erst um 10:00 Uhr seine Türen öffnet, sodass ich einige Zeit warten muss.
Ich bin einer der ersten Kunden an diesem Tag und es ist schön leer. Besonders interessiert bin ich ander Weihnachtsabteilung mit "unheimlich schönen" Empire-State-Buildings, Yellow-Cabs, oder Freiheitsstatuen zum Aufhängen am Weihnachtsbaum
Die 10 $ sind mir aber zu teuer für so etwas. Letztendlich gehe ich nach einem weiteren Rundgang mit einem Macy's-Teddy raus, der zwar auch 10 $ gekostet hat, aber deutlich hochwertiger ist als dieser Weihnachtsschmuck.
Der Regen hat sich gelegt und ich steuere mein zweites Ziel an: Der Greenwood Cemetary (Friedhof) in Brooklyn, den ich schon in diversen Filmen gesehen habe. An der 36th St Station der M-Linie steige ich aus und mir wird sofort klar, dass dies eine etwas heruntergekommene Gegend ist. Hier gehe ich etwas bedachter entlang, es ist sehr spannend. Diese Gegend hat einen sehr spanischsprachigen Einfluss, wie mir gleich auffällt. Dummerweise fängt es wieder an zu regnen, was dieses Hood noch grauer wirken lässt:
Irgendwann ist dann auch der Eingang zum Greenwood gefunden und es regnet und regnet, die Bäume bieten aber etwas Schutz. "Fotografieren verboten" ist hier eigentlich, aber wenn ich schon so nass hier herkomme, möchte ich zumindest was mitnehmen:
Wirklich spaßig ist das nicht, ok auf einem Friedhof sowieso nicht, aber der Regen durchnässt mich immer mehr und auch Reisepass und der teure Reiseführer bekommen einen leichten Wasserschaden
Rund um den riesigen, eindrucksvollen Friedhof höre ich aus weiter Ferne Polizeisirenen, und das über längere Zeit - schon kommt man sich wie im Film vor. Sehr spannend alles! Da der Friedhof gut bewacht ist, mache ich mir aber keine Sorgen.
Nach 1,5 - 2 Stunden verlasse ich den Friedhof dann wieder und gehe ein wenig durch das Hood. An einer breiteren Straße angekommen überlege ich mir, ob ich jetzt in den USA bin, oder eher in Südamerika - da war wirklich alles spanisch. In einem Supermarkt kaufe ich mir eine Flasche Wasser, an der Kasse wird hauptsächlich spanisch gesprochen. Die ganze Gegend sieht sehr merkwürdig aus, aber auch nicht uninteressant. Es sind viele Menschen auf der Straße und diese wirken nicht gefährlich. Das einzig störende ist der nicht aufhörende Regen. Um nicht noch nasser zu werden, tauche ich gleich in der nächsten Subway-Station ab.
Das nächste Fahrtziel soll möglichst weit weg von hier sein, damit ich "ja nicht" gleich schon wieder raus muss.
Zu Hause hatte ich mich immer schon für die George Washington Bridge interessiert, also ein Bauwerk an einer ganz anderen Ecke (verbindet Manhattan im Norden mit dem Festland, Fort Lee, NJ).
Quer durch Manhattan fahre ich nun bis nach Harlem - ich bin bestimmt eine Stunde unterwegs. Harlem wirkt schon etwas anders, aber dennoch bin ich von einer spanischen Gegend direkt wieder in einer spanischen Gegend gelandet. Der Regen hat immer noch nicht aufgehört aber dennoch mache ich mich auf dem Weg zur Brücke, um sie wenigstens einmal gesehen zu haben. Ich gehe ein wenig am Hudson entlang und dort sehe ich sie auch schon. Es macht aber nicht wirklich Spaß und ich mache mich am Nachmittag auf den Rückweg zur Herberge.