3.11.2010
“Süße Entchen und der King”
Route: West - Memphis, AR - Memphis, TN - Graceland, TN - Memphis, TN - West - Memphis, AR
Weil der Wetterbericht für heute das gleiche verspricht wie für gestern und der Kram dann nach Süden abziehen soll verlängern wir unser rotes Dach, damit wir nicht mit dem Regen nach Süden fahren.
Nun aber fix nach Memphis, TN zum Peabody Hotel, denn dort beginnt um 11 Uhr der Arbeitstag für die Peabody Ducks. Das ist dann wieder mal seeeeehr amerikanisch, aber auch seeeeehr süß! Worum geht es denn nun überhaupt?!
ALSO. Im Jahr 1932 kamen Bob und Bill (ich nenne die jetzt mal so, da ich die Namen nicht mehr weiß) nach einem „Jack Daniels - Jagdausflug - Besäufnis“ in Arkansas mit ihren drei „Lock-Enten“ zurück ins Peabody Hotel (Memphis, TN) und dachten es wäre doch suuuuuper lustig, wenn die Enten mal im Springbrunnen in der Lobby plantschen könnten. Da die Gäste das das auch sehr lustig fanden, müssen das seitdem 5 Enten (1 Mann und 4 Frauen; warum gerade 5 wissen wir nicht) jeden Tag zwischen 11 und 17 Uhr tun.
Der Entenaufseher bringt die 5 Ducks jeden Tag um 11 Uhr mit dem Aufzug von ihrer „Penthousesuite“ zum Arbeiten in den Springbrunnen in der Lobby und um 17 Uhr wieder zurück.
Natürlich werden Enten jetzt nicht sooooo alt und um keinen Ärger mit der Enten-Gewerkschaft zu bekommen, müssen die Enten nur 3 Monate ihres Lebens im Peabody arbeiten. Danach kann man sie im Hotelrestaurant essen. NEIN, natürlich NICHT! Die leben dann glücklich und zufrieden auf einer Entenwellnessfarm! (Allerdings standen auch Enten auf der Speisekarte des Hotelrestaurants…) Nach dem beeindruckenden Entenwatscheln, was man ja sonst auf der Welt nirgendwo zu sehen bekommt (außer überall, wo Wasser und Enten sind) kaufen wir dann noch zwei Peabodygummienten und veranstalten eine Fotosession mit allen Enten (egal ob aus Plastik oder echte). Es hätte uns zwar interessiert, wohin die Enten kacken und ob die bis 17 Uhr nüchtern bleiben müssen, aber da wir Urlaub haben (also keine Zeit…) müssen wir weiter.
Weiter zum Autozonepark, da spielen die Redbirds nämlich Baseball (zum Glück bzw. leider aber nicht gerade jetzt) und ein netter Mann der - hmmm, ich nehme an aufpasst, dat dat Ding nicht umfällt - will natürlich wissen woher wir kommen. Da er uns in den 70igern in München, Frankfurt und Berlin vor den Russen beschützt hat, ist er ganz hin und weg von unserem Besuch. War aber auch ein netter Plausch! Er kennt sogar das deutsche Wort „Autobahn“. Dann ab in den Fanshop - auch der M ist ein T- Shirt Junkie - und die Frau bei der er ein T- Shirt kauft, hat natürlich eine deutsche Schwägerin, die ihr Bruder bei der Army aus Baden- Baden importiert hat (he brought her home to Memphis!). Vielleicht hängt dies aber auch damit zusammen, dass Tennessee der „Volunteer State“ ist. Hier gab es wohl schon immer viele (Patri[di]oten?), die ihr Leben für „freedom and democracy“ aufs Spiel gesetzt haben…
Aber die Uhr tickt und somit weiter nach
GRACELAND
Hier sieht der M dann mal wieder nach drei Runden um den Block ein, dass wir wirklich für 10 $ parken müssen. Am Ticketschalter stellen wir dann fest, dass wir 30 $ pro Person für den Eintritt bezahlen müssen- mit AAA Discount! Eigentlich ist das zu teuer, aber wir haben ja schon für 10 $ geparkt. Um den somit entstandenen wirtschaftlichen Schaden abzuwenden, müssen wir dann doch Eintrittskarten kaufen. Natürlich WÄRE außen herum genug Platz gewesen, aber da DARF man dann nicht parken…
Da wir uns hier in einer Touristenabzocke nach großem Stil befinden, wollen wir nicht beeindruckt sein… aber Elvis zieht auch uns in seinen Bann! Zuerst dürfen wir durch Graceland „itself“ rennen. Das Haus ist zwar erstaunlich klein, aber dafür ein 1A- Relikt aus den 70igern, als hätte man 1977 auf die timeout Taste gedrückt! Elvis hatte natürlich den neuesten Schnickschnack und war super modern eingerichtet, aber das bedeutet natürlich riesige Fernseher, zig Plattenspieler und FARBEN ohne Ende. Richtig geil!
Eine Mikrowelle hatte er auch schon, dabei hätten wir wetten können, dass die damals noch gar nicht erfunden waren (wikipedia sagt übrigens, dass schon 1975 eine Million Geräte in den USA verkauft worden waren).
Seine Klamotten und Trophäen sind auch ausgestellt- GIGANTISCH viele und bei ersterem gigantisch „BLING“! Abschluss der „Herrenhaustour“ ist die Besichtigung von Elvis´ Grabstätte - quasi in seinem ehemaligen Garten. Seine Eltern und seine Oma liegen auch da. Wobei Oma Presley sowohl ihren Sohn Vernon als auch ihren Enkel Elvis überlebt hat. Der „Friedhof“ ist über und über mit bunten Blumen - Plastik und natur - bedeckt. Tragisch!
Was haben wir noch gelernt? Der Elvis mochte angeblich den Geschmack von Alkohol nicht. Die Frage „Elvis und wie er sich (mit Alkohol und Drogen?) in den Tod katapultierte“ wird aber auch hier nicht thematisiert. Und Elvis hat ein eigenes Emblem erfunden: „TCB“ mit einem Blitz. Das soll „Taking care of Business“ heißen und ist im Nachhinein wohl etwas makaber, wenn man bedenkt, dass Elvis durch Verschwendungssucht und falsche Freunde bankrott war. Aber auch dieses Thema wir auf Graceland totgeschwiegen, was man aber auch verstehen kann, denn es ist keine biographische Ausstellung, sondern eine Hommage an den King.
Seine Autosammlung (nebst Motorrädern und motorisierten „Spielzeugen“) ist für uns schon sehr beeindruckend. Wir nehmen an, eine richtig autobegeisterte Reisegruppe würde vor Enthusiasmus die Tränen in den Augen haben! Besonders die Karre, in der Elvis am 16. August 1977 vor seinem Tod das letzte Mal nach Hause gekommen ist war der Wahnsinn! Ein Stutz Firehawk oder so, von der Marke haben wir noch nie gehört.
Weiter zu Elvis´Flugzeugen. So ein kleines Ding mit gelben und grünen Sitzen (Megageil!) und seine „Lisa Marie“. Ein großer Flieger der wie eine Wohnung eingerichtet ist. Den hat er oft benutzt, z.B. als er festgestellt hat, dass seine Lisa Marie (die Tochter, nicht der Flieger) noch nie Schnee gesehen hat, ist er mit ihr in dem Ding nach Colorado und dann nach ein paar Minuten wieder nach Memphis zurück.
Obwohl ca. 90 % des Gracelandkomplexes aus Souvenirshops bestehen, schaffen wir es ohne Kauf wieder raus; bis auf den obligatorischen Penny den wir zerquetschen lassen - natürlich für 4 Quaters und nicht wie sonst überall üblich für 2 Quaters!
Um 4 Uhr werden wir dann da auch rausgeschmissen und fahren zurück nach Downtown.
Denn bei den Ducks im Peabody hatte die S ein scharfes Armband gesehen und in Graceland festgestellt, dass dies von Elvis´Ausstatter „Lansky´s“ war. Da es T- Shirts von Memphis irgendwie nur ab Größe M gab und ich ungerne in einem Elvis T- Shirt rumlaufen wollte, muss es jetzt natürlich das Armband sein! Da das Parken teuer ist, fährt der M so lange natürlich um den Block -for free- was die S „natürlich“ sehr traurig macht, da die ohne den M einfach nicht so gut und gerne shoppen kann.
Aber was sein muss, muss eben sein! Letztlich stellt sich das auch als klassische „win - win - Situation“ heraus, denn der weibliche Teil der Reisegruppe kann in Ruhe das Armband erwerben (Elvis rocks!!!) und der männliche Teil der Reisegruppe findet (zum Glück!) per Zufall heraus, dass es heute Abend Basketball im FedEx Forum gib!
Das Spiel der Memphis Tigers - weltberühmte Collegemannschaft… - beginnt schon um 19 Uhr, daher bleiben wir gleich in Downtown. Müssen aber weiter weg für 5$ parken, da der (zu teure) Parkplatz von gestern jetzt sogar doppelt so teuer (10 $ statt 5 $!) ist. (darauf muss man achten)
Außerdem kommen wir so auch gerade rechtzeitig, um den Feierabend der Peabody Ducks erleben zu können. Abermals sehr süß und sehr amerikanisch, aber auf Details verzichten wir an dieser Stelle, da das Event das gleiche ist wie heute morgen - eben nur umgekehrt! Die Enten watscheln mit ihrem duckfather vom Brunnen zum Aufzug. Kacke oder Speisereste sehen wir auch keine…
Nun gehen wir ins Hardrockcafe Essen, kein T- Shirt, denn S hat jetzt ihr „Elvis Armband“! - und irgendwie ist heute alles anders! Hier ist echt der Bär los (oder eher der Memphis- Tiger?!) und wir essen schön lecker und lachen uns kaputt darüber, dass sogar „Fossilien“ ihren Ausweis zeigen müssen, um Alkohol zu bekommen. Wir nicht, denn WIR sind eine „dry Reiseruppe“!
Und nun ist Basketball angesagt! Zum Glück hat S schon ihr geiles Armband, denn auch hier gibt es nur T- Shirts ab Größe M! Das Spiel besteht zum größten Teil aus Unterbrechungen und Pausen und dazwischen mit einer erdrückend überlegenen Tiger- Mannschaft.
Nach dem Spiel geht es zu BB Kings Blues Club. Hier trinkt der M ein Budlight (eklig! und der einzige Alk im ganzen Urlaub)- auch wenn die Mama das nicht gut gefunden hätte – S pennt noch ein bisschen – ist aber nicht schlimm, der Sänger ist blind - und dann geht es zurück zum Motel. Denn auch der Rest der Reisegruppe ist im A… Eimer.
Meilen: 40
Essen: Lecker! Beim HRC.
positiv: Elvis hat es geschafft, auch wir sind von ihm begeistert!!!
negativ: REGEN!!! Und am Abend echt kaputt vor Müdigkeit!
Unterkunft: [nochmal] Red Roof Inn in West- Memphis, Arkansas (somit unser 5. Bundesstaat), 45 $ mit Coupon
Anmerkung: Sollte die Neverlandranch jemals besichtigt werden können, dann sollten wir da NIEMALS hin fahren!!! Da Michael Jacksons Hütte vermutlich 1000 Mal so groß war wie die von Elvis müsste der Eintritt entsprechend „angepasst“ sein…