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Autor Thema: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010  (Gelesen 24168 mal)

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usa-rookie

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Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
« Antwort #45 am: 02.12.2010, 16:58 Uhr »
Danke für die Fotos  :D  :daumen:

LG Romani

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Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
« Antwort #46 am: 03.12.2010, 11:02 Uhr »

3.11.2010

“Süße Entchen und der King”

Route: West - Memphis, AR - Memphis, TN - Graceland, TN - Memphis, TN - West - Memphis, AR

Weil der Wetterbericht für heute das gleiche verspricht wie für gestern und der Kram dann nach Süden abziehen soll verlängern wir unser rotes Dach, damit wir nicht mit dem Regen nach Süden fahren.

Nun aber fix nach Memphis, TN zum Peabody Hotel, denn dort beginnt um 11 Uhr der Arbeitstag für die Peabody Ducks. Das ist dann wieder mal seeeeehr amerikanisch, aber auch seeeeehr süß! Worum geht es denn nun überhaupt?!

ALSO. Im Jahr 1932 kamen Bob und Bill (ich nenne die jetzt mal so, da ich die Namen nicht mehr weiß) nach einem „Jack Daniels - Jagdausflug - Besäufnis“ in Arkansas mit ihren drei „Lock-Enten“ zurück ins Peabody Hotel (Memphis, TN) und dachten es wäre doch suuuuuper lustig, wenn die Enten mal im Springbrunnen in der Lobby plantschen könnten. Da die Gäste das das auch sehr lustig fanden, müssen das seitdem 5 Enten (1 Mann und 4 Frauen; warum gerade 5 wissen wir nicht) jeden Tag zwischen 11 und 17 Uhr tun.

Der Entenaufseher bringt die 5 Ducks jeden Tag um 11 Uhr mit dem Aufzug von ihrer „Penthousesuite“  zum Arbeiten in den Springbrunnen in der Lobby und um 17 Uhr wieder zurück.

Natürlich werden Enten jetzt nicht sooooo alt und um keinen Ärger mit der Enten-Gewerkschaft zu bekommen, müssen die Enten nur 3 Monate ihres Lebens im Peabody arbeiten. Danach kann man sie im Hotelrestaurant essen. NEIN, natürlich NICHT! Die leben dann glücklich und zufrieden auf einer Entenwellnessfarm! (Allerdings standen auch Enten auf der Speisekarte des Hotelrestaurants…) Nach dem beeindruckenden Entenwatscheln, was man ja sonst auf der Welt nirgendwo zu sehen bekommt (außer überall, wo Wasser und Enten sind) kaufen wir dann noch zwei Peabodygummienten und veranstalten eine Fotosession mit allen Enten (egal ob aus Plastik oder echte). Es hätte uns zwar interessiert, wohin die Enten kacken und ob die bis 17 Uhr nüchtern bleiben müssen, aber da wir Urlaub haben (also keine Zeit…) müssen wir weiter.

Weiter zum Autozonepark, da spielen die Redbirds nämlich Baseball (zum Glück bzw. leider aber nicht gerade jetzt) und ein netter Mann der - hmmm, ich nehme an aufpasst, dat dat Ding nicht umfällt - will natürlich wissen woher wir kommen. Da er uns in den 70igern in München, Frankfurt und Berlin vor den Russen beschützt hat, ist er ganz hin und weg von unserem Besuch. War aber auch ein netter Plausch! Er kennt sogar das deutsche Wort „Autobahn“. Dann ab in den Fanshop - auch der M ist ein T- Shirt Junkie - und die Frau bei der er ein T- Shirt kauft, hat natürlich eine deutsche Schwägerin, die ihr Bruder bei der Army aus Baden- Baden importiert hat (he brought her home to Memphis!). Vielleicht hängt dies aber auch damit zusammen, dass Tennessee der „Volunteer State“ ist. Hier gab es wohl schon immer viele (Patri[di]oten?), die ihr Leben für „freedom and democracy“ aufs Spiel gesetzt haben…
 
Aber die Uhr tickt und somit weiter nach

GRACELAND

Hier sieht der M dann mal wieder nach drei Runden um den Block ein, dass wir wirklich für 10 $ parken müssen. Am Ticketschalter stellen wir dann fest, dass wir 30 $ pro Person für den Eintritt bezahlen müssen- mit AAA Discount! Eigentlich ist das zu teuer, aber wir haben ja schon für 10 $ geparkt. Um den somit entstandenen wirtschaftlichen Schaden abzuwenden, müssen wir dann doch Eintrittskarten kaufen. Natürlich WÄRE außen herum genug Platz gewesen, aber da DARF man dann nicht parken…

Da wir uns hier in einer Touristenabzocke nach großem Stil befinden, wollen wir nicht beeindruckt sein… aber Elvis zieht auch uns in seinen Bann! Zuerst dürfen wir durch Graceland „itself“ rennen. Das Haus ist zwar erstaunlich klein, aber dafür ein 1A- Relikt aus den 70igern, als hätte man 1977 auf die timeout Taste gedrückt! Elvis hatte natürlich den neuesten Schnickschnack und war super modern eingerichtet, aber das bedeutet natürlich riesige Fernseher, zig Plattenspieler und FARBEN ohne Ende. Richtig geil!

Eine Mikrowelle hatte er auch schon, dabei hätten wir wetten können, dass die damals noch gar nicht erfunden waren (wikipedia sagt übrigens, dass schon 1975 eine Million Geräte in den USA verkauft worden waren).

Seine Klamotten und Trophäen sind auch ausgestellt- GIGANTISCH viele und bei ersterem gigantisch „BLING“! Abschluss der „Herrenhaustour“ ist die Besichtigung von Elvis´ Grabstätte - quasi in seinem ehemaligen Garten. Seine Eltern und seine Oma liegen auch da. Wobei Oma Presley sowohl ihren Sohn Vernon als auch ihren Enkel Elvis überlebt hat. Der „Friedhof“ ist über und über mit bunten Blumen - Plastik und natur -  bedeckt. Tragisch!

Was haben wir noch gelernt? Der Elvis mochte angeblich den Geschmack von Alkohol nicht. Die Frage „Elvis und wie er sich (mit Alkohol und Drogen?) in den Tod katapultierte“ wird aber auch hier nicht thematisiert. Und Elvis hat ein eigenes Emblem erfunden: „TCB“ mit einem Blitz. Das soll „Taking care of Business“ heißen und ist im Nachhinein wohl etwas makaber, wenn man bedenkt, dass Elvis durch Verschwendungssucht und falsche Freunde bankrott war. Aber auch dieses Thema wir auf Graceland totgeschwiegen, was man aber auch verstehen kann, denn es ist keine biographische Ausstellung, sondern eine Hommage an den King.

Seine Autosammlung (nebst Motorrädern und motorisierten „Spielzeugen“) ist für uns schon sehr beeindruckend. Wir nehmen an, eine richtig autobegeisterte Reisegruppe würde vor Enthusiasmus die Tränen in den Augen haben! Besonders die Karre, in der Elvis am 16. August 1977 vor seinem Tod das letzte Mal nach Hause gekommen ist war der Wahnsinn! Ein Stutz Firehawk oder so, von der Marke haben wir noch nie gehört.

Weiter zu Elvis´Flugzeugen. So ein kleines Ding mit gelben und grünen Sitzen (Megageil!) und seine „Lisa Marie“. Ein großer Flieger der wie eine Wohnung eingerichtet ist. Den hat er oft benutzt, z.B. als er festgestellt hat, dass seine Lisa Marie (die Tochter, nicht der Flieger) noch nie Schnee gesehen hat, ist er mit ihr in dem Ding nach Colorado und dann nach ein paar Minuten wieder nach Memphis zurück.

Obwohl ca. 90 % des Gracelandkomplexes aus Souvenirshops bestehen, schaffen wir es ohne Kauf wieder raus; bis auf den obligatorischen Penny den wir zerquetschen lassen - natürlich für 4 Quaters und nicht wie sonst überall üblich für 2 Quaters!
Um 4 Uhr werden wir dann da auch rausgeschmissen und fahren zurück nach Downtown.

Denn bei den Ducks im Peabody hatte die S ein scharfes Armband gesehen und in Graceland festgestellt, dass dies von Elvis´Ausstatter „Lansky´s“ war. Da es T- Shirts von Memphis irgendwie nur ab Größe M gab und ich ungerne in einem Elvis T- Shirt rumlaufen wollte, muss es jetzt natürlich das Armband sein! Da das Parken teuer ist, fährt der M so lange natürlich um den Block -for free- was die S „natürlich“ sehr traurig macht, da die ohne den M einfach nicht so gut und gerne shoppen kann.

Aber was sein muss, muss eben sein! Letztlich stellt sich das auch als klassische „win - win - Situation“ heraus, denn der weibliche Teil der Reisegruppe kann in Ruhe das Armband erwerben (Elvis rocks!!!) und der männliche Teil der Reisegruppe findet (zum Glück!) per Zufall heraus, dass es heute Abend Basketball im FedEx Forum gib!

Das Spiel der Memphis Tigers - weltberühmte Collegemannschaft… - beginnt schon um 19 Uhr, daher bleiben wir gleich in Downtown. Müssen aber weiter weg für 5$ parken, da der (zu teure) Parkplatz von gestern jetzt sogar doppelt so teuer (10 $ statt 5 $!) ist. (darauf muss man achten)

Außerdem kommen wir so auch gerade rechtzeitig, um den Feierabend der Peabody Ducks erleben zu können. Abermals sehr süß und sehr amerikanisch, aber auf Details verzichten wir an dieser Stelle, da das Event das gleiche ist wie heute morgen - eben nur umgekehrt! Die Enten watscheln mit ihrem duckfather vom Brunnen zum Aufzug. Kacke oder Speisereste sehen wir auch keine…

Nun gehen wir ins Hardrockcafe  Essen, kein T- Shirt, denn S hat jetzt ihr „Elvis Armband“! - und irgendwie ist heute alles anders! Hier ist echt der Bär los (oder eher der Memphis- Tiger?!) und wir essen schön lecker und lachen uns kaputt darüber, dass sogar „Fossilien“ ihren Ausweis zeigen müssen, um Alkohol zu bekommen. Wir nicht, denn WIR sind eine „dry Reiseruppe“!

Und nun ist Basketball angesagt! Zum Glück hat S schon ihr geiles Armband, denn auch hier gibt es nur T- Shirts ab Größe M! Das Spiel besteht zum größten Teil aus Unterbrechungen und Pausen und dazwischen mit einer erdrückend überlegenen Tiger- Mannschaft.

Nach dem Spiel geht es zu BB Kings Blues Club. Hier trinkt der M ein Budlight (eklig! und der einzige Alk im ganzen Urlaub)- auch wenn die Mama das nicht gut gefunden hätte – S pennt noch ein bisschen – ist aber nicht schlimm, der Sänger ist blind - und dann geht es zurück zum Motel. Denn auch der Rest der Reisegruppe ist im A… Eimer.


Meilen: 40

Essen: Lecker! Beim HRC.

positiv: Elvis hat es geschafft, auch wir sind von ihm begeistert!!!

negativ: REGEN!!! Und am Abend echt kaputt vor Müdigkeit!

Unterkunft:    [nochmal] Red Roof Inn in West- Memphis, Arkansas (somit unser 5. Bundesstaat), 45 $ mit Coupon
Anmerkung: Sollte die Neverlandranch jemals besichtigt werden können, dann sollten wir da NIEMALS hin fahren!!! Da Michael Jacksons Hütte vermutlich 1000 Mal so groß war wie die von Elvis müsste der Eintritt entsprechend „angepasst“ sein…




tom2go

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Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
« Antwort #47 am: 03.12.2010, 11:34 Uhr »

Ja das Wort Autobahn kennen wohl viele Amis. Uns hat man auch schon oft als wir gesagt haben, dass wir aus Germany kommen engegengeschmettert "Oh, you have the Autobahn" - Ja die haben wir und da dürfen wir so schnell fahren wie wir wollen - ätsch! Irgendwie ist das für Amerikaner schwer vorstellbar, dass man so schnell fahren kann wie man will. Einmal wollte einer von mir wissen, was denn das schnellste gewesen sei, was ich auf "the Autobahn" gefahren bin. Als ich ihm 250 km/h gesagt habe ist er beinahe übergeschnappt!  :lol:

pxl

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Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
« Antwort #48 am: 03.12.2010, 12:33 Uhr »
wobei der guide uns klar darauf hingewiesen hat, dass es nirgendwo so teuer ist, original Tenessee- Whiskey zu kaufen, wie in Tennessee. Liegt an der dortigen state- tax!

Ich fand nun 44$ für 1Liter 47%igen Single Malt, den ich dort im Okt. gekauft hab, nicht very expensive  :|
Irre ich mich etwa?
Hab auch nicht so die Ahnung was wo wieviel kostet, da ich meist Hoch%iges immer vom DutyFree mitbringe.

Hab den Original Jack diese Woche das erste Mal geköpft.
Mmmmh  :) . der ist wirklich gut!
Ist wirklich kein Vergleich mit der 15€ "BilligPlürre" mit dem bekannten schwarzen Etikett.
Ich trink das Zeugs eigentlich bevorzugt ohne Cola / dafür aber immer nur einen!!
Und normalerweise eher Scotch als Bourbon.
1999.Florida.
2004.New York & Westküste.Arizona.Utah.Nevada
2005.New York & Florida bis South Carolina.
2007.Route66 > Chicago bis L.A.
2008.NeuEngland Staaten + Canada & New York
2010.Südstaaten

Palo

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Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
« Antwort #49 am: 03.12.2010, 15:59 Uhr »
Schöner Bericht!

Gruß

Palo

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Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
« Antwort #50 am: 04.12.2010, 13:45 Uhr »
Bilder 3.11.2010

... und noch eine kleine Anmerkung: Freut uns, dass vielen der Bericht gefällt und interessant ist es, dass der Jack- Whiskey die größten Diskussionen hervorruft :-). Wobei es zweifellos eines der Highlights war!



die  süßen Peabody- Ducks


"down in the jungle- room"


das FedEx- Forum


BB King´s Blues Club

Reisefan62

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Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
« Antwort #51 am: 05.12.2010, 16:06 Uhr »
Bei uns watschelten 4 Enten durch die Gegend, ein Herr und drei Damen...

7377

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Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
« Antwort #52 am: 07.12.2010, 18:53 Uhr »

4.11.2010

Route: West-Memphis, AR - Memphis, TN - Interstate 55, Mississippi - Natchez, MS

Guten Morgen! Wir sind um 7 Uhr wach und es regnet NICHT mehr!!!
Regen hat aber zu Memphis eigentlich auch gepasst. Schließlich haben die african americans den Blues erfunden, weil sie ihre (Sklaven-) Arbeit auf den Baumwollplantagen so doof fanden…

Und die Frau aus dem Autozonepark hat gesagt: „Sorry about the rain, but we need it for the mississippi, otherwise it´s gone be empty!“

Da wir festgestellt haben, dass es bis Natchez (dem nächsten Etappenziel auf dem Weg nach New Orleans) 300 Meilen sind, befinden wir uns auch schon schnell “on the road”.
Vorher gibt es noch einen kleinen Zwischen fall - also einen Stromausfall. Der ist für die Reisegruppe unangenehm, denn der eine Teil ist plötzlich offline und kann nicht mehr gucken was der FC macht und der andere Teil der Reisegruppe steht GERADE unter der Dusche! Zum Glück bin ich schon alt und weiß wo alles ist, denn das Bad ist natürlich innen liegend und es ist STOCKFINSTER…

Unser Stromumwandler ist im übrigen KLASSE, man kann stundenlang Tagebuch schreiben während der Fahrt.

Jetzt ist es genau 12 Uhr und wir sind immer noch „on the road“…Wir suchen verzweifelt ein „Cracker Barrel“ um zu „frühstücken“, aber kurz bevor wir den Laden erreichen müssen wir natürlich auf eine andere Interstate… JAAAAAAAA! Fahren gerade in Jackson (Hauptstadt von Mississippi)  von dieser Interstate zwecks Pipi ab und sehen ein IHOP!!!! Einen guten bekannten vom letzten Jahr im Westen mit echt GEILEN Pfannkuchen!

Puh! Obwohl wir hier fast 15 Minuten auf unser Essen warten mussten, sind wir wie immer vom IHOP begeistert. Berge von Blaubeerpfannkuchen und (bei M) Kartoffelpatsche (Hushbrownies) und Eier mit Speck sind jetzt mit an Board. Leider hat der M auch Kaffee getrunken… der bleibt meistens nicht lange an Board…

Nun sind wir auch von der Interstate 20 runter auf den Natchez Trace Parkway - ein Schild informiert uns darüber, dass es bis Natchez 87 Meilen sind… dann sind wir ja „bald“ da… Schau´n wir mal!

Immerhin haben wir genug Zeit und ausreichend wenig „Speed“ (50 Meilen), um unseren Equinox besser kennen zu lernen! Der kann nämlich auch „Metric“ - also das metrische System wie in good old Germany, Europa und Kanada… D.h. wir wissen nun wie schnell wir fahren, in kmh!!! Und wie warm es ist, in GRAD CELSIUS! Vor Freude machen wir uns fast in die Hose (kann bei M aber auch am Kaffee liegen…)!!! Den Luftdruck auf den Reifen wissen wir auch, DAMIT können wir aber eigentlich nichts anfangen… egal, wir freuen uns!

Aber nicht lange… den schon kommt das erste Speedlimit und wir fragen uns natürlich: Wie viel kmh ist dat denn jetz???? Quasi geht die Raterei jetzt umgekehrt! Nun muss man im Leben ja oft Prioritäten setzen… Uns persönlich wäre es wichtiger zu wissen wie warm es ist und durch diese Einöde mit 150 km/h brettern zu können. Da die Sheriffs hier aber das personifizierte Gesetz sind und wir uns nicht sicher sind, dass die im Ernstfall Rücksicht auf UNSERE Prioritäten nehmen würden schalten wir wieder um auf deren Meilen (und somit auch auf Fahrenheit, Füsse und Gallonen usw). Jetzt fragen wir uns zwar wieder dauernd, wie warm es ist, dafür wissen wir aber nicht wie langsam wir hier rumkriechen.  Noch ein Hinweis: Es ist trotz intensiver Versuche nicht möglich, den Equinox dazu zu bewegen, die Geschwindigkeit in Meilen und die Temperatur in Celsius anzuzeigen! Will der nicht!

Für Technikinteressierte: Der Equinox fährt 23,5 mpg [=Meilen pro Gallone], was 10 Liter auf 100km entspricht.  Und ehrlich gesagt ist es auch besser, wenn wir nicht wissen wie „warm“ es ist…

Denn da der M so viel fürs Parken ausgeben musste, muss jetzt noch mal gespart werden;-))) Also steuern wir den Natchez Trace State Park Campground an (ging auch dann relativ schnell, weil der M nicht sooooo oft Pipi musste). Da wir Profis sind, bauen wir in 10 Minuten schnell das Zelt auf und fahren dann nach Natchez Downtown -  mindestens vier Mal so groß wie Hausen!

Ganz „untypisch amerikanisch“ machen wir dann einen „Foothpath“ entlang der historischen Sehenswürdigkeiten. Als wir dann von diesem Spaziergang zurück kommen, stellen wir bei näherer Lektüre des Reiseführers fest, dass die großen Südstaatenvillen gar nicht in Downtown sind… daher schreiben wir an dieser Stellen NICHT, dass die historischen Sehenswürdigkeiten in Downtown sehr klein waren…

Da es schon recht spät ist und die Sonne unkooperativ, brechen wir die Tour auch ab. Denn nix Sonne gleich nix sehen können. Also zu „Pig out inn“ und schön lecker Fleisch essen - an dieser Stelle verweisen wir auf das dort hergestellte Bildmaterial!

Wegen MÜDE zurück zum Campground - bei dieser Gelegenheit denken wir ausschließlich an Pferde! Warum!? Wir mussten natürlich Eintritt in den State Park bezahlen, zusammen mit dem Campen waren das dann 18 $. Auf der „Eintrittsgeldertafel“ steht aber unter anderem auch:

HORSE   7 $   per Person

Was heißt das?! Das Pferd muss den Reiter bezahlen? Und wenn es mehrere Reiter mitbringt, dann muss es für jeden Reiter bezahlen? Oder kann eine Person so viele Pferde mitbringen wie sie will? Und Angeln muss extra gezahlt werden! Heißt dass, angelnde Pferde müssen auch zahlen? Alle diese Fragen konnten wir nicht klären!

Außerdem liegen wir auch mitsamt diesen unbeantworteten Mysterien um 21:30 Uhr in der Heia. Die Uhrzeit ist übrigens sowohl in Metric, als auch in US gleich…

Meilen: 358

Positiv: Pig Out Inn, super geiles BBQ Fleisch!

Negativ: Wissen nicht was Pferde fürs Angeln bezahlen müssen…

Unterkunft: Camping im Natchez Trace Statepark 18 $ (wie teuer es für ein Pferd mit Zelt und Angelerlaubnis ist, wissen wir leider immer noch nicht…)

Essen: Pig Out Inn, die Erste

Palo

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Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
« Antwort #53 am: 07.12.2010, 23:11 Uhr »

HORSE   7 $   per Person

Was heißt das?! Das Pferd muss den Reiter bezahlen? Und wenn es mehrere Reiter mitbringt, dann muss es für jeden Reiter bezahlen? Oder kann eine Person so viele Pferde mitbringen wie sie will? Und Angeln muss extra gezahlt werden! Heißt dass, angelnde Pferde müssen auch zahlen? Alle diese Fragen konnten wir nicht klären!






Köstlich :lachroll: :lachroll:

Gruß

Palo

tom2go

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Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
« Antwort #54 am: 08.12.2010, 11:54 Uhr »

HORSE   7 $   per Person

Was heißt das?! Das Pferd muss den Reiter bezahlen? Und wenn es mehrere Reiter mitbringt, dann muss es für jeden Reiter bezahlen? Oder kann eine Person so viele Pferde mitbringen wie sie will? Und Angeln muss extra gezahlt werden! Heißt dass, angelnde Pferde müssen auch zahlen? Alle diese Fragen konnten wir nicht klären!


Nein, das habt ihr natürlich komplett falsch verstanden. Das bedeutet, dass ein Pferd für jede Person, die es zum Campingplatz verschleppt 7$ Provision bekommt. Deshalb gehen die Pferde in der Gegend so oft mit Ihren Reitern durch  :lol:

7377

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Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
« Antwort #55 am: 09.12.2010, 22:13 Uhr »


ol´man river





Eindruck aus Natchez




noch ein Eindruck aus Natchez

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Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
« Antwort #56 am: 12.12.2010, 22:51 Uhr »

5.11.2010

Route: Natchez, MS- Baton Rouge, LA- New Orleans, LA

Die Nacht gestaltet sich insgesamt ruhiger als die erste Campnacht. Davon abgesehen schlafen wir spektakulär bis 7:30 Uhr!!!! Als die S für den ersten „nächtlichen Toilettengang“ aus dem Zelt klettert bauen schon drei andere Camper ihre Zelte ab!

Davon lassen wir uns nicht stören. Raus aus dem Zelt, rein in die Laufsachen! Und über den 6 Meter breiten geteerten „Stateparkpfad“ wird gejoggt. Außer uns gibt es nur Damwild und große Vögel. Na ja, und Schilder die davor warnen in den Wald zu gehen, da dort Jäger rumlaufen [evtl. könnte man abgeschossen werden; einige Menschen haben sich auch so schon ungeliebter Ehepartner entledigt…].

Um Punkt 11:05 Uhr starten wir in die „City“, schließlich müssen wir die „Antebellums“, also die historischen Südstaatenvillen, von innen angucken! Die letzte Führung des Tages in „Dunleith“ startet nämlich um 11:30 Uhr. Just in time tauchen wir dort auf und erleben eine erstklassige anderthalb Stunden lange Führung. Unser Guide macht die Führung zu einem echten Erlebnis, erzählt von seiner Jugend in Natchez mit den Nachfahren der Südstaatenlords, Geschichten aus dem Krieg und lästert über die Guides der anderen Häuser… (warum er das tut, verstehen wir zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht). Da er so viel erzählt, dürfen wir es uns im Salon bequem machen und hören artig auf die Sofas drapiert seinen Worten zu. Er lässt uns viel Zeit für Photos und entfernt auch störende „do not sit“ Schilder. Echt klasse! Da wir aber zu spät waren müssen wir nachher noch bezahlen.7 $ sind ein stolzer Preis, aber das war die Tour auch wert (Parken übrigens frei)!

Weiter geht es zu „Stanton Hall“. Hier bezahlen wir 12$ und fragen uns schon, ob wir hierfür auch bewirtet werden. Unser Guide ist eine Frau, ultrakonservativ gekleidet und den Humor eines Bestatters mit Stock im A… Eimer. Die gute Frau kommt uns vor, als hätte man sie aufgezogen und würde jetzt ihre Platte abspielen. Photos sind strikt untersagt und da die Frau während ihres Vortrags nicht atmet, erübrigen sich auch Zwischenfragen. Nach 25 Minuten werden wir entlassen und hatten somit noch nicht mal genug Zeit, um uns über diese Abzocke aufzuregen. Dafür wissen wir jetzt, dass die Witze von unserem Guide in Dunleith absolut passend waren!!! Die Räume dürfen wir ebenso wenig betreten, wie unsere Hintern auf die Möbel zu platzieren. Positiv sollte man anmerken, dass wir keine Augenbinden tragen mussten; also sehend durch das Haus laufen durften…

Da wir Urlaub haben - also keine Zeit - müssen wir (der weibliche Teil der Reisegruppe will und der männliche muss) weiter zum nächsten Prachtbau, nach Melrose. Dies ist in staatlichem Besitz und wir fragen uns was das jetzt wohl kosten mag… mit 10 $ sind wir dabei!

Was besonders den weiblichen Teil der Reisegruppe irritiert, ist dieser Guide - ein schwarzes Mädel! Ich würde es als „afroamerikanisches“ Mädel (politisch korrekte Bezeichnung auf american english: „african american“) echt komisch finden über einen Baumwollplantagenbesitzer mit Sklaven zu reden… Was das Mädel uns erzählt wissen wir auch nicht so genau, die hat nämlich einen fast unverständlichen Südstaatenslang. Und nach 30 Minuten ist auch hier alles vorbei. Dafür dürfen wir Photos ohne Blitz machen. Immerhin. Und es gibt so „Wedeldinger“ die von der Decke hängen die dann von einem Sklaven zum Wind machen angetrieben wurden. Außerdem ist der Garten dieser „Hütte“ echt geil und wir können zum ersten Mal auf Tuchfühlung mit „Spanish Moss“ gehen. Das ist das „Lametta“ was hier von den Bäumen hängt.

Fazit:

Dunleith - in Privatbesitz einer reichen und gelangweilten Familie aus der Nähe von Baton Rouge - ist TOP!!!

Stanton Hall - in Besitz des Natchez Pilgrimate Gardenclub - die totale Abzocke!!!

Melrose - in staatlichem Besitz - kann man machen, aber nur falls Dunleith zu hat.

Nach einer Stärkung nochmal im Pig Out Inn, gucken wir uns noch den örtlichen Friedhof an. Zum Glück sind wir in Amerika und können dort mit dem Auto drüber fahren… Das Ding ist aber auch so groß, weil man hier so lange tot sein darf wie man will - also tot rumliegen darf. Man muss während des tot seins aber auch nicht so gepflegt werden wie bei uns, denn es gibt nur Grabsteine mit Rasen drum herum. Dafür laufen die Leute einem zwar buchstäblich übers Grab, aber auch wenn man tot ist kann man eben nicht alles haben! Wenn man allerdings tot und reich ist oder besser gesagt reich und tot, dann kann man sich ein Stück Rasen abtrennen und kann dann die ganze Familie dort verbuddeln. Außerdem gibt es hier aber auch Paare die sich bei Ableben des Partners schon mal mit auf den Grabstein schreiben lassen… Alles in allem echt anders als unsere Friedhöfe.

Besonders das „do not Enter“ und „one way“ Einbahnstraßenschild hat uns gut gefallen. Das passt doch nirgendwo besser hin als auf einen Friedhof - besonders die Kombination der Schilder;-)))) Übrigens: Grabschmuck ist untersagt und wird regelmäßig von Friedhofenmitarbeitern entfernt; einzige Ausnahme: klar, was sonst: the american flag.

Jetzt sind wir aber auch schon zu lange in Mississippi, also ab auf den Highway und los nach Lousiana (Bundesstaat 7)! On the road again… und das dauert hier ja bekanntlich… aber in 80 Meilen sind wir in der Hauptstadt in Baton Rouge!

Nachdem wir uns das 70.000er Stadion der LSU (Louisiana State University) angeguckt haben - wo wegen des morgigen Spiels bereits Tailgateparty- Ausnahmezustand herrscht - wollen wir uns ein Motel suchen. Die sind aber wegen des Spiels alle schweineteuer und Tickets gibt’s auch nirgendwo , also fahren wir weiter RICHTUNG New Orleans. Nach einigem Hin und Her, Irrfahrten usw. finden wir dann ein Motel 6 in New Orleans. Genauso teuer wie in Baton Rouge… Aber die Zimmer sind innen liegend und um den Parkplatz ist ein Zaun… da fühlt man sich doch TOTAL sicher!

Nebenan plärren Puten und außer uns sind hier fast nur african americans …

Vielleicht sieht man sich morgen wieder!

Meilen: 220

positiv: Die Führung in Dunleith und „Pig Out Inn“ die Zweite

negativ:    in Baton Rouge ist bereits das Chaos des nächsten Tages wg. Football abzusehen, daher „flüchten“ wir nach NOLA (New Orleans, Louisiana)

Übernachtung: Motel 6 (65 $, bisheriger Spitzenreiter) irgendwo in NOLA

Essen: nur das Pig Out Inn, Abends gibt’s Styroporbehälterfertigsuppe (Chicken und Shrimp)

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Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
« Antwort #57 am: 21.12.2010, 19:36 Uhr »
Bilder 5.11.2010:


Eintrittspreise für den statepark (Was kostet ein Pferd?)


unser super guide in Dunleith (auf die Möbel durften wir uns sogar setzen!)


Grab, das auf den 2. Bewohner wartet...


Pig Out Inn- Deko (What i love about the south)



pxl

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Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
« Antwort #58 am: 22.12.2010, 14:34 Uhr »
Toller Bericht!
Natchez fanden wir auch nett.

Soll ja damals an die 1500 Plantagen gegeben haben, am Mississippi...
Wir haben es dieses Jahr eigentlich nur bis zur Oak Alley Plantation geschafft.
(Fotos auch hier drinnen verboten / hat mich aber nicht sonderlich gestört).
Ormomd-Plantation war zwar kostenlos aber mehr was für Bed&Breakfast
und Laura-Plantationn war zu kitschig und völlig überteuert.

Interessant fand ich eine Tafel/Preisliste in Oak Alley die die damaligen "Einkaufspreise" für Beschäftigte/Sklaven zeigte.
Ein 0815-Sklave (ohne besondere Ausbildung) war 18Hundertnochwas entsprechend teuer,umgerechnet 2010 eines Kleinwagens  :?
Sklaven mit Fahrerlaubnis für landwirtschaftliche Großgeräte kosteten dann schon mal das 3fache..

Dagegen haben moderne Sklavenhändler/Zeitarbeitsfirmen ja richtige Dumpingpreise im Angebot.
1999.Florida.
2004.New York & Westküste.Arizona.Utah.Nevada
2005.New York & Florida bis South Carolina.
2007.Route66 > Chicago bis L.A.
2008.NeuEngland Staaten + Canada & New York
2010.Südstaaten

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Re: Deep ol´south und Florida 29.10.-16.11.2010
« Antwort #59 am: 22.12.2010, 21:12 Uhr »
Du hast einen so humorvollen Schreibstil, der gleichzeitig erfrischend ironisch ist, dass das Lesen einen riesen Spaß macht! Bitte bald mehr davon!!!  8)