usa-reise.de Forum

Autor Thema: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"  (Gelesen 49915 mal)

0 Mitglieder und 4 Gäste betrachten dieses Thema.

rallarose

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 116
Re: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"
« Antwort #30 am: 17.06.2009, 08:51 Uhr »
Echt klasse dein Bericht. :D Da sind wirklich schöne Fotos dabei, aber toll finde ich auch, dass man wirklich so manche gute Anregung bekommt. Wir sind im kommenden Herbst 3 Nächte in Moab, da werde ich sicher das ein oder andere an Tip gebrauchen können.(auch z.B. wo  man mal schön essen gehen kann!)

Danke dafür

Susanne

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.775
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"
« Antwort #31 am: 17.06.2009, 11:00 Uhr »
Hallo,
Pellegrino ist ein Mineralwasser aus Italien.
Aha! Danke für die prompte Aufklärung, Palo :D
zur Ergänzung: San Pellegrino Terme, Ort in Oberitalien mit Quelle (wie der Name schon sagt). Wohl bekanntestes italienisches Mineralwasser, gehört heute zu Nestle.
Bei uns im Getränkemarktn wohl auch meist um 1 EUR herum für 0,75 l oder auch 1 l (kaufe ich nicht selbst). In der Kneipe in aller Regel deutlich über 5 EUR - wobei man meist inzwischen nicht mehr die Literflasche sondern die 0,75 l serviert bekommt - die meisten verlangen für ein "ordinäres" Mineralwasser im Glas zu 0,4 oder 0,5 l schon 3 - 3,50 EUR :x . Deshalb bin ich immer wieder positiv überrascht, wenn ich drüben die Literflasche für um die 5 USD bekomme, obwohl sie um die halbe Welt geschippert wurde.

OT: Als Kind war für mich die Arranciata von Pellegrino das Urlaubsgetränk in Italien - ist imho immer noch die beste Orangeade weit vor Orangina; bekannt ist vielleicht auch Sanbitter, ein alkoholfreier Campari-Ersatz
Gruß
mrh400

carovette

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.599
    • carovette
Re: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"
« Antwort #32 am: 17.06.2009, 13:49 Uhr »
TsTsTs - kaum ist man mal 3 Tage weg, verpasst man gleich wieder nen RB. Ich bin noch schnell hinterhergespurtet und ganz schön ausser Puste  - sehr schöne Bilder :daumen:

OT: Als Kind war für mich die Arranciata von Pellegrino das Urlaubsgetränk in Italien - ist imho immer noch die beste Orangeade weit vor Orangina;

Oh ja, ich hab das geliebt als Kind - Kein Lido di Jesolo ohne literweise arranciata....

lg caro :D

Angie

  • Forever Hawai'i !!
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 20.816
    • Angie's Dreams
Re: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"
« Antwort #33 am: 17.06.2009, 13:59 Uhr »

@mrh400

Danke für deine ausführliche Erklärung!

Ich habe auf Google Earth angesehen, wo San Pellegrino genau liegt. Da waren wir vor ca. 4 Jahren mit dem Motorrad ab und zu in der Nähe, aber nicht in San Pellegrino selbst. Schade irgendwie.
Sanbitter habe ich zuvor auch noch nie gehört.

... solange du in deinem Reisebericht auch OT duldest, passt es ja :wink:.


Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.775
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"
« Antwort #34 am: 17.06.2009, 19:32 Uhr »
5. Tag Dienstag 30.09.2008 - Moab

Allmählich haben wir wirklich den Jetlag hinter uns gelassen – erst gegen 7:00 wachen wir auf. Auch heute machen wir uns unser Frühstück wieder im Zimmer mit Kaffee und Keksen. Es ist schon deutlich nach 8:00, als wir endlich im Auto sind.

Der Weg führt uns wieder auf die 128, wo wir den Amphitheatre Loop laufen wollen. Nach 23 Meilen auf der 128, als wir schon nicht mehr dran glauben, kommt die Hittle Bottom Recreation Site, wo der Weg beginnen soll. Von Moab aus kommend ist der Parkplatz links von der Straße. Gleich wiederum links neben der Einfahrt ist der Trailhead. Man muß die Straße überqueren und dann geht es los – gut markiert durch eine Vielzahl von Cairns.

Ein ganzes Stück nach einer Gabelung, wo wir uns der Empfehlung entsprechend rechts halten, geht es zunächst an ein paar Hoodoos vorbei und in einen Wash, den wir eine ganze Weile folgen müssen. Hier sind die Cairns etwas weiter auseinander, so daß man manchmal den nächsten suchen muß. Dort, wo man nach links aus dem Wash heraus muß, sind sie dann aber wieder sehr gehäuft. Schließlich kraxeln wir ein ziemlich steiles Couloir hinauf, wo man aufpassen muß, weil es am Ende nicht – wie man von unten zunächst vermuten möchte – nach rechts, sondern nach links weitergeht. Oben hat man dann einen herrlichen Ausblick auf die Biegung des Colorado nebst begrenzenden Felswänden. Das Amphitheater selbst liegt zwar morgens noch voll im Schatten, dafür sind aber die Temperaturen noch sehr erträglich. Der Runterweg führt durch lichte Wacholder"wälder" und ist überaus angenehm zu gehen.


Amphitheater Loop, Hoodoos


Felsen und Baum am Amphitheater Loop


Amphitheater Loop, Blick auf Colorado und Dome Plateau (vgl. auch Signatur!)

Den ganzen Weg haben wir keine Menschenseele angetroffen - der letzte Eintrag im Register am Trailhead stammt vom 24.09., der vorletzte vom 21.09. ...

Zurück im Motel machen wir geruhsam Mittagspause und Essen unsere Äpfel mit Karamelsauce, ein paar Kekse und dazu einen schönen Kaffee von der Lobby.

Gegen 13:00 finden wir uns dann bei Tag-A-Long ein, wo ein Ehepaar aus Konstanz mit uns zusammen in einen Ford Excursion verfrachtet wird, der von einer jungen Amerikanerin - Heather - gefahren wird. Erst geht es der Potash-Road entlang mit Blick auf die "Wallstreet", wo die Kletterer zuhause sind (kennen wir von gestern) und an den Verdunstungsbecken entlang zunächst zum Thelma-and-Louise-Point, wo der Film sein abstürzendes Ende gefunden hat. Ganz oben an den Klippen sieht man das Dach vom Visitor Center am Dead Horse Point. Wir halten unterwegs am Balanced Rock, genießen Blicke auf den Colorado und bekommen Erklärungen zu Fossilien und Pflanzen (jetzt kennen wir z.B.die Geheimnisse des Mormon Tea).


Potash Road, Balanced Rock


Ford Excursion von TagALong an der Potash Road


Potash Road, Blick auf den Colorado


Potash Road, Blick auf Dead Horse Point (man kann das Dach des Visitor Center erkennen)


Die Weiterfahrt geht in den Canyonlands Nationalpark hinein. Daß man im Park ist, erkennt man u.a. daran, daß plötzlich ein Speed-Limit-Schild (15 mph) auftaucht. Unterwegs genießen wir immer wieder – wenngleich für uns eher zu selten – Fotopausen mit Aussteigemöglichkeit. Vor allem die Serpentinen des Shafer-Trail hätte ich gerne aufgenommen – sind sie doch eine ganz besondere Attraktion. Auf der Strecke herrscht im unteren Teil durchaus reger Gegenverkehr auch von "regulären" SUVs. Das ist zwar derzeit sicher ohne wirklich großes Risiko möglich. Vergnüglich stelle ich mir das dennoch nicht vor.


Felsformation an der Potash Road


Speed Limit am Shafer Trail (aus dem wackligen Auto heraus aufgenommen)


Felsformation am Shafer Trail


Blick zurück auf den Shafer Trail

Heather legt mit ihrem Ford Excursion einen durchaus zügigen Fahrstil an den Tag. Das ganze ist eine vorzügliche Rückenmassage. Wer zur Autokrankheit neigt, dürfte nichts zu lachen haben. Das Auto ächzt und kracht aus allen Fugen, unterwegs fällt zu allem Überfluß auch noch die Klimaanlage aus. Die Lüftungsgitter haben die Rumpelei früherer Fahrten offenbar ebensowenig überstanden wie manche Haltegriffe. Immerhin hatte das Gefährt schon ca. 125.000 schotterige Meilen drauf.

Oben geht es zügig weiter Richtung Dead Horse State Park, vor dem wir jedoch nach links zum Long Canyon abzweigen – erst nahezu autobahnähnlich, dann aber zunehmend eng und steil und sehr sehr uneben. Der Felstunnel ist natürlich der Höhepunkt abgesehen von den auch hier vielfältigen Ausblicken. Auf dieser Strecke sehen wir nur zwei bzw. drei andere Autos, jeweils kurze Jeeps (Wranglers) , einen lassen wir überholen, einer steht havariert an der Straße – das Hilfsfahrzeug kommt soeben entgegen. Der Fahrer des Pannenfahrzeugs erzählte uns, daß er ein paar Meter weiter oben Handyempfang hatte und deshalb auf schnelle Hilfe hoffen konnte.


da müssen wir durch - Felsentor an der Long Canyon Road


Ford Excursion hinter dem Felsentor


Blick von der Long Canyon Road ins Tal

Nach der Rückkehr in Moab kaufen wir Lebensmittel ein, entspannen uns und fahren dann zum Sunset Grille, wo wir sofort einen Tisch im Freien erhalten. Mit zwei Enten(hälften) nach Salat, zwei Glas Rotwein (jeweils) und einer Creme Brulee werden wir gut versorgt. Der Tip steht auch hier schon (mit 15%) auf der Rechnung. Der CC-Beleg zum Unterschreiben hat in der Zeile für den Tip einen roten Stempel "Service included", so daß kein Grund zur Beschwerde über versteckte Aufpreise besteht.

Im Motel ist nur noch "Nacharbeit" am Laptop und schlafen angesagt.

60 miles
Gruß
mrh400

usa-rookie

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.877
    • romaniswelt
Re: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"
« Antwort #35 am: 17.06.2009, 20:53 Uhr »
Wow... was für wunderschöne Bilder. Da haben wir dieses Jahr im Arches doch noch einiges verpasst. Aber man braucht ja immer einen Grund wieder zu kommen  :wink:
LG Romani

wuender

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 3.122
Re: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"
« Antwort #36 am: 18.06.2009, 07:56 Uhr »
Heather legt mit ihrem Ford Excursion einen durchaus zügigen Fahrstil an den Tag. Das ganze ist eine vorzügliche Rückenmassage. Wer zur Autokrankheit neigt, dürfte nichts zu lachen haben. Das Auto ächzt und kracht aus allen Fugen, unterwegs fällt zu allem Überfluß auch noch die Klimaanlage aus.

Diese Beschreibung erinnert mich an unsere Tour durch das Monument Valley: Roland - unser Fahrer - ist dort in einer Art und Weise über die Strecke gebrettert, dass mir sein alter Dodge-Bus nur leid getan hat. Als dann irgendwann die Türgummis abgefallen sind, hat er angefangen über die Qualität von Autos made in USA zu schimpfen :D War aber insgesamt ein tolles Erlebnis.

Die Weiterfahrt geht in den Canyonlands Nationalpark hinein. Daß man im Park ist, erkennt man u.a. daran, daß plötzlich ein Speed-Limit-Schild (15 mph) auftaucht.

Hm, ich grüble gerade über die Sinnhaftigkeit eines solchen Tempolimits auf dieser Strecke nach... Wenn ich mich recht erinnere, habe ich es aber auf den kurzen sandigen Abschnitten der Straße tatsächlich zeitweise geschafft, auf Geschwindigkeiten über 15 mph zu kommen (wir kamen aus der Gegenrichtung, da gab es kein ausgeschildertes Tempolimit 8))

Schöne Grüße,
Dirk

nordlicht

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 1.915
    • - simply gorgeous -
Re: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"
« Antwort #37 am: 18.06.2009, 08:12 Uhr »
Ich geniesse die wunderbaren Bilder. Ich finde besonders der Herbst-Baer hat exzellente Arbeit geleistet. Ich erinnere mich wieder daran, dass der Herbst eigentlich meine Lieblingsjahreszeit ist.

Und ich stelle mit Interesse fest, dass da jemand nicht jeden Abend bei Denny's, Applebee oder so einkehrt, sondern es sich richtig gut gehen laesst:
zwei Enten(hälften) nach Salat, zwei Glas Rotwein (jeweils) und einer Creme Brulee
Die Trout bzw. das Goulash Stroganoff sind aber durchaus gut, das Ale aus Boulder noch besser.
wo man im Garten unter großen Bäumen sehr gut und gepflegt essen kann. Wir teilen uns eine Vorspeise, dann nehmen Marianne ein Stück Fasan und ich einen Fisch zu uns. Alles sehr fein zubereitet. Dazu gibt es ein Pellegrino (mit gerade mal 5 USD billiger als fast überall in Europa) und je ein Glas Wein. Im Motel gönnen wir uns noch je ein Bier aus unseren Vorräten
, werden wir mit je einem Flatiron Steak und French Fries sowie je 25 oz gutem Pale Ale gut versorgt.
Da laeuft mir schon beim Lesen das Wasser im Munde zusammen. Mach Dich drauf gefasst, dass Du vor meiner naechsten grossen Tour eine PN von mir bekommst und ich eine Aufstellung aller Restaurants, die Du auf meiner Route empfehlen kannst, haben moechte.

ilnyc

  • Gast
Re: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"
« Antwort #38 am: 18.06.2009, 12:56 Uhr »
Und ich stelle mit Interesse fest, dass da jemand nicht jeden Abend bei Denny's, Applebee oder so einkehrt, sondern es sich richtig gut gehen laesst

Grins. Das ist mir bei dem Yellowstone-Bericht schon aufgefallen. Da sind Genussmenschen unterwegs, die sich nicht lumpen lassen!  :wink:  Für mich wäre die Moab Brewery dennoch die Wahl No 1.

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.775
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"
« Antwort #39 am: 18.06.2009, 18:06 Uhr »
Hallo,

Wow... was für wunderschöne Bilder. Da haben wir dieses Jahr im Arches doch noch einiges verpasst. Aber man braucht ja immer einen Grund wieder zu kommen  :wink:
in Arches selbst waren wir dieses Jahr ja kaum (vielleicht drei Stunden) - 2005 übrigens eher noch kürzer. Alles andere war "bloß" Umgebung von Moab. Moab hat halt noch soviel anderes zu bieten, wo man weitab vom Trubel sein kann. Dennoch ist die Abendstimmung in Arches natürlich top.

ich grüble gerade über die Sinnhaftigkeit eines solchen Tempolimits auf dieser Strecke nach...
Zumal das Schild an einer Stelle steht, wo man wirklich relativ vorsichtig unterwegs sein sollte. Heather hatte uns extra auf das Schild aufmerksam gemacht (sonst hätten wir es angesichts der Konzentration auf die Landschaft womöglich übersehen) und kräftig darüber gelästert, woran man denn erkennt, daß man die Grenze zum NP überschritten hat.

Und ich stelle mit Interesse fest, dass da jemand nicht jeden Abend bei Denny's, Applebee oder so einkehrt, sondern es sich richtig gut gehen laesst.
Ja, gut essen ist für uns ein wesentlicher Teil von Urlauben - egal ob in good old Europe oder in den USA; nicht unbedingt täglich (wir wollen ja auch nicht platzen), aber je öfter je lieber  :D

Mach Dich drauf gefasst, dass Du vor meiner naechsten grossen Tour eine PN von mir bekommst und ich eine Aufstellung aller Restaurants, die Du auf meiner Route empfehlen kannst, haben moechte.
Wohl zu faul zum Nachlesen  :wink: :lol:? (Laß Dich nicht abhalten)

Grins. Das ist mir bei dem Yellowstone-Bericht schon aufgefallen. Da sind Genussmenschen unterwegs... 
Das war ja schon 2006 :o. Meinen Südost-Bericht von 2007 hat wohl keiner gelesen :roll:? Da kann man auch gut essen!
Gruß
mrh400

SusanW

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.503
Re: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"
« Antwort #40 am: 18.06.2009, 19:17 Uhr »
Hi,

Ja, gut essen ist für uns ein wesentlicher Teil von Urlauben - egal ob in good old Europe oder in den USA; nicht unbedingt täglich (wir wollen ja auch nicht platzen), aber je öfter je lieber  :D
:D  :D noch ein  besonderer Grund für das Vergnügen deiner Reiseberichte, wir haben jetzt jede Menge Restauranttipps für unsere Route  :essen:  :wink:

Laptop ist schon dabei, bloss wie ist's mit dem Internet auf Campingplätzen?

Tolle Bilder von der Umgebung Moabs, da kommt noch einiges auf unsere To-Visit-Liste.
Liebe Grüße 
Susan

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.775
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"
« Antwort #41 am: 18.06.2009, 21:32 Uhr »
6. Tag Mittwoch 01.10.2008 Moab - Hanksville

Nach einigermaßen guter Nacht stehen wir gegen 7.00 auf. Frühstück machen wir uns wieder selbst mit Kaffee aus der Maschine, (guten!) süßen Teilchen und (weniger guten) Joghurts, die wir gestern beim City Market gekauft hatten.

Dennoch kommen wir erst deutlich nach 8:00 los; zunächst muß noch getankt und Baguette gekauft werden (ganz hervorragende „Artisan“ Baguette im City Market). Dann fahren wir die nicht allzu spannende Strecke Richtung Blanding mit kurzen Fotostops am Wilson Arch und an Herbstwald-Berghängen.

Die 95 zwischen Blanding und Hanksville ist eine relativ neue Straße - "Bicentennial Highway", fertiggestellt 1976 - mit traumhafter Streckenführung und wunderschönen Ausblicken. Den Abstecher auf die Comb Wash Road lassen wir aus, weil die Felswände noch voll im Schatten liegen.


Die 95 frißt sich durch die roten Felsen


Blick von der 95 auf die Abajo Mountains

Ohne Probleme finden wir die Abzweigung zu der Nebenstraße, die uns zum Trailhead für das House on Fire führt, wenngleich nicht wie meist beschrieben zwischen den Milemarkern 103 und 102, sondern erst (ganz kurz) nach 102 in Richtung 101. Etliche Autos stehen schon am Straßenrand. Dort gehen wir einen wunderschönen Weg immer wieder das Bachbett durchquerend, bis wir nach etwa 1/2 Stunde Stimmen hören von Leuten, die schon an unserem Ziel sind. Wir nutzen das aus und lassen uns von ihnen vor dem House on Fire fotografieren. Das House on Fire ist mit Sicherheit einen Umweg wenn nicht gar eine Reise wert, so toll wirken die geflammten Steine. Nachdem die anderen gegangen sind, lassen wir noch eine Weile die manchmal von Vogelgezwitscher oder Blätterrauschen durchbrochene Stille auf uns wirken.


House on Fire

Insgesamt ist die unmittelbare Umgebung ausgesprochen grün mit jeder Menge wunderbarer Blüten und Pflanzen. Um die Zahl der erlaubten Fotos nicht über Gebühr zu überschreiten anbei nur ein paar Thumbnails (Draufklicken führt zum großen Bild):

   

   

Auf dem Rückweg überholen wir die amerikanische Truppe, indem wir den Trail marschieren, während die dem mäandernden Bachbett entlangwackeln. Da uns alsbald der Hunger auf ein Mittagessen überkommt, fahren wir den kleinen Umweg zum nahegelegenen Natural Bridges NM, wo mir von unserer 2000er-Tour ein Picknickplatz am Visitor Center in Erinnerung ist. Der ist aber gerade frisch geteert als Parkplatz. Der Ranger im Visitor Center erzählt mir, welche Park- (und Picknick-)plätze alle wegen Straßenbauarbeiten geschlossen sind. Auf meine Frage, ob das alles ist, weist er auf die Picknickplätze hinter dem Visitor Center hin. Dort machen wir es uns im Schatten bequem und futtern die hervorragende Baguette aus dem City Market in Moab mit Cesar Salad.

Da wir nun schon einmal da sind, fahren wir die Loop - unsinnigerweise ohne zu wandern, da wir ja noch einiges vorhaben. Aber auch die Ausblicke von den wenigen offenen Parkplätzen haben durchaus ihren Reiz. Daß wir aufgrund der vielen Sperrungen schneller durch sind, kommt unseren weiteren Planungen für den heutigen Tag durchaus entgegen.


Natuiral Bridges - Sipapu Bridge

Wieder auf der 95 wird die Landschaft zunehmend aufregender. Der Übergang vom Colorado River zum Lake Powell kommt in Sicht und viele Fotostops sind erforderlich.


am Colorado River zu Beginn des Glen Canyon


Colorado River zu Beginn des Glen Canyon


Rückblick auf die Brücke der 95 über den Colorado

Da es inzwischen ziemlich heiß geworden ist, verspürt Marianne wenig Lust zu Unternehmungen. Also setze ich sie auf dem Picknickplatz neben dem Parkplatz bei MP 33 ab, um alleine nach der Moqui Queen zu suchen. Nach angegebenen 150 Metern südlich soll es von der Straße abgehen. Nach meiner Erinnerung sollte man nach rechts abzweigen. Auf der rechten Seite von der Straße aus wäre aber der Bach zu überqueren, ohne daß ein Abstieg oder drüben ein wirklicher Weg erkennbar wäre. Vielleicht habe ich mich ja in der Richtung getäuscht (vom Colorado weg oder vom Parkplatz weg??). Daher wende ich mich nach links und krabble dort hoch bis zu einem - ziemlich nichtssagenden - Petroglyphenpanel. Das kann es wohl nicht gewesen sein.

Also kehre ich zurück, fasse bei Marianne Wasser und mache mich neben dem Bachbett nochmals auf den Weg, indem ich schon direkt beim Parkplatz runtergehe und dort den Bach überquere und dann am Bachbett entlang marschiere. Diesmal bin ich auf der richtigen Seite und muß dort, wo ich vorher von der Straße aus auf das Bachbett geschaut hatte, noch ein paar Höhenmeter die Schutthalde hinaufmarschieren, bis ich die Moqui Queen im Blick habe. Das Bild ist wirklich überwältigend. Auf dem Rückweg finde ich natürlich den Aufstieg vom Bach zur Straße (der aber wirklich kaum als Weg erkennbar ist).


Moqui Queen

Beim Leprechaun Canyon machen wir nur einen kurzen Halt bei der Abzweigung zum Parkplatz. Nachdem es nach wie vor sehr heiß ist, fahren wir – auch wegen der fortgeschrittenen Zeit – trotz reizvoller Umgebung weiter bis zur Abzweigung nach Little Egypt - eine wirklich lohnende Ansammlung von Gnomen und Knubbelfiguren. Hier findet inzwischen sogar Marianne wieder Spaß am Herumstromern. Auch hier sind wir praktisch allein, bis gegen Schluß unserer Exkursion ein RV auf der Straße von Süden herankommt. Ihm entsteigt eine Frau, die ihre beiden Hunde Gassi führt…


Dieser Hoodoo begrüßt uns in Little Egypt


Gnomansammlung in Litle Egypt


"Sombrero"


Umarmung unter Beobachtung der (Schwieger-)Eltern


Sieht er nicht aus wie der "Urmel aus dem Eis"

Schließlich fahren wir in die Weltstadt Hanksville, wo uns das Motel Whispering Sands von hinten mit seinem containerartigen Anbau zunächst erschreckt. Von vorne sieht es aber ganz normal und manierlich aus. Das Office ist geschlossen, ein Kuvert mit unserem Namen und Schlüssel darin klebt an der Tür. Das Zimmer ist ausgesprochen ordentlich hergerichtet. Nach kurzer Zeit bekommen wir einen Anruf, daß wir auch „förmlich“ einchecken können.

Wir legen eine kurze Erfrischungspause mit Nachrichtensuche im Internet ein (das Paßwort habe ich auf Nachfrage im Office erhalten; Mails konnte ich zwar abrufen, aber nicht beantworten, weil die offenbar ihren Server für Versand völlig gesperrt haben, um keine Spamquelle zu werden).

Anschließend suchen wir das viel gelobte Red Rock Restaurant auf. Dort ist heute geschlossen, morgen angeblich wieder auf und ein Zettel dran, daß wir zu Blondies gehen sollen - was wir zwar tun, aber angesichts des gesamten Ambientes gleich wieder beidrehen. Später hören wir auf der Porch unseres Motels, wie ein Amerikaner am Handy erzählt, daß der Betrieber des Red Rock Restaurants sich bei ihnen vielmals für die Schließung entschuldigt und als Ersatz einen freien Stellplatz auf der Campsite für eine Nacht angeboten habe - was ihm aber nichts nützt, weil er ja im Motel wohnen wollte. Außerdem gibt er den schönen passenden Kommentar von sich: "Well, Hanksville is not New York City" - kaum zu bestreiten  :lol:.

Angesichts dieser Lage machen wir uns auf dem Zimmer über unsere Vorräte her - vor allem das Bier wird deutlich dezimiert. Danach sitzen wir auf der Porch und nutzen das Internet und das Bier. Außerdem sehen wir mindestens fünf Autos, die herfahren und angesichts des Schildes "no vacancy" wieder beidrehen. Einziger Minuspunkt des Motels selbst sind die tausenden toten Falter und Motten auf der Treppe und der Porch – um so unverständlicher, als die Zimmer selbst bestens gereinigt waren.

232 miles
Gruß
mrh400

wuender

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 3.122
Re: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"
« Antwort #42 am: 19.06.2009, 07:43 Uhr »
Ein sehr schöner Tag. Den Teil bis zu den Natural Bridges kenne ich ja mehr oder weniger (wir sind halt andersrum gefahren und im National Monument auch noch zu den Brücken gelaufen); schön, hier alles was danach bis Hanksville kommt so anschaulich aufbereitet zu sehen. Wirklich eine sehr hübsche Gegend. Eigentlich wollte ich ja im nächsten Urlaub nicht mehr in den Südwesten fahren...  :D :wink:

Schöne Grüße,
Dirk

SEA2009

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 391
Re: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"
« Antwort #43 am: 19.06.2009, 08:13 Uhr »
gut dass du deinen reisebericht noch einstellst! da hätten wir wirklich was verpasst. super fotos! besonders gefällt mir der blick auf die strasse

ich mag solche bilder wo natur und zb strassen aufeinandertreffen, sehr spannendes bild. hat mich an was erinnert...
im august sieht das dann bei euch und uns nämlich so aus:

1997: Helendale, CA - Las Vegas - Los Angeles - San Francisco
2009: Seattle - Oregon Coast - San Francisco
2012: Las Vegas - VoF, Zion, Bryce, Page, MV, GC - San Diego - Los Angeles

ilnyc

  • Gast
Re: Denver - Bryce und mehr "Langfassung"
« Antwort #44 am: 19.06.2009, 11:36 Uhr »
Meinen Südost-Bericht von 2007 hat wohl keiner gelesen :roll:?

Ich leider nicht :shock: Da hatte ich das Forum noch nicht für mich entdeckt  :? Aber ich werde das Versäumte zügig nachholen, denn einige Südstaaten sollen bei mir auch bald mal dran kommen! 8)