usa-reise.de Forum

Autor Thema: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos  (Gelesen 16725 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.762
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos
« Antwort #15 am: 09.09.2006, 05:15 Uhr »
Hallo,

7. Tag Fr 08.06.2006 Thermopolis - Hells Half Acre  - Castle Gardens - Thermopolis

Das Frühstück im BW Plaza ist eher die untere Kategorie der Continentals - dennoch ist das Hotel einfach bemerkenswert.

Südlich von Thermopolis liegt der Wind River Canyon, recht ansprechende Durchfahrt; auf der gegenüberliegenden Seite verläuft eine Bahnlinie mit abenteuerlich gezimmerten Tunneleingängen.

Der nächste "Ort" Shoshoni ist im totalen Verfall begriffen; die weitere Strecke Richtung Casper über Moneta bis kurz vor Natrona ist ziemlich platte und langweilige Pampa. Dafür ist Hells Half Acre wirklich den Ausflug wert. Phantastische Farben und Formen, die wir aber nur von oben besichtigen, weil wir keinen vernünftigen Trail entdecken - und zum Kraxeln erscheint das Gelände wenig geeignet. Das Restaurant ist, wie schon mehrfach beschrieben, total verrammelt.

Zurück bis Moneta auf die Castle Gardens Road, die ca. 15 mi bis zur Abzweigung Richtung Castle Gardens verläuft - landschaftlich langweilig, dafür aber ziemlich viel Verkehr, vor allem schwere Sattelzüge mit vollem Karacho. Die Folge ist ein ziemlich heftiges Waschbrett mit viel relativ spitzem Schotter - so daß ich mich lieber langsam vorantaste und mich nicht mit Volldampf darüberzuschweben traue. Ab der Abzweigung sind es dann ca. 5 mi ordentliche Erdstraße - allerdings nichts für Nässe!

Castle Gardens selbst ist wiederum nahezu jede Reise wert. Man kann über den - kaum erkennbaren - Trail an den Indianerreliefs hinaus bis zur Oberkante des Geländes stiefeln, wo man einen tollen Überblick nicht nur über Castle Gardens, sondern auch in die weite Landschaft hat. Auf dem Rückweg durch einen anderen Wash hat uns ein eigenartiges schnarchendes Geräusch zum zügigen seitlichen Ausweichen veranlaßt. Die Quelle haben wir nicht ausmachen können - und wollen. Mich hat es doch sehr an das "Schnurren" größerer Miezekatzen erinnert; das Abhören diverser *.wav-Dateien läßt dies nicht unwahrscheinlich erscheinen, aber auch manche Rattler-Soundtracks klingen ähnlich. Wie auch immer, Vorsicht scheint angesagt.

Der südliche Teil der Castle Gardens Road ist ähnlich wie der zuvor gefahrene, nur mit 6 mi deutlich kürzer. Die Gas Hills Road, auf die man dann stößt, ist offenbar ziemlich neu geteert (die vom Navi angezeigte Fahrzeit bis Riverton geht offensichtlich noch von unpaved aus) und wieder ziemliche Pampa.

In Thermopolis kann man auf einem Boardwalk über die Sinterterrassen gehen; am Ende ist eine Hängebrücke über den Wind River - alles in allem ein gemütlicher Ausklang des Tages vor dem Abendessen in besagtem Safari Park.

 :cry: erste Woche rum  :cry:
Gruß
mrh400

Utah

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 6.477
  • All Good Things Come To An End.
Re: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos
« Antwort #16 am: 09.09.2006, 10:03 Uhr »
Hi!

Freut mich das euch Castle Garden gefallen hat :-)
Als ich durch den Wind River Canyon fuhr und die alte Bahnlinie sah mußte ich an Scooby Doo denken ;-)
Über Shoshoni war ich auch erschrocken, traurig... :-(
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.762
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos
« Antwort #17 am: 10.09.2006, 05:51 Uhr »
Hallo,
8. Tag Sa 09.09.2006 Thermopolis - Cody (via Medicine Wheel)

Die Strecke Thermopolis - Greybull ist wieder stark ackerbaumäßig geprägt, aber ohne besondere Reize; der weitere Weg nach Shell gewinnt durch die Nähe zum Gebirge zunehmend an Reiz; hier sind auch die Häuser und deren Umgriff weitaus gepflegter als in der Ebene.

Der Shell Canyon ist recht beeindruckend, die Shell Falls sind ganz nett und können von einer kleinen Plattform aus besichtigt werden. Die weitere Strecke über den Granite Pass und zur Medicine Wheel Passage ist hügeliges Hochland, das an den Südschwazwald erinnert - allein wegen der Landschaft muß man eigentlich nicht hierher fahren, ähnliches gibt's bei uns auch.

Dafür ist Medicine Wheel selbst hoch beeindruckend - sowohl von der Lage als auch von der Stimmung (der Platz "hat was besonderes"). Nach ca. 1,5 mi enger Schotterstraße hat man nochmals 1,5 mi sanft ab- und aufsteigend auf der Straße zu Fuß zu gehen. Zwar ist das ganze aus der Frosch- bzw. Menschperspektive nicht ganz so eindrucksvoll wie auf den Luftbildern; dennoch lohnt sich der Weg. Außerdem kann man mit etwas Glück mehr Ohren- als Augenzeuge von indianischen Gebetsritualen werden. Allerdings fahren die Herrschaften mit dem Auto direkt bis zum Wheel - sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.

Die Abzweigung zum Bighorn Canyon glaubten wir schon verpaßt zu haben, so weit ist man da schon wieder in der Pampa. Die Zufahrt ist zur Zeit Baustelle mit Warten auf Pilot Car. Dennoch lohnt sich das. Der Blick von Devils Canyon Overlook ist trotz eines eigentlich nur trüben Rinnsals insgesamt sehr beeindruckend.

De Weg von dort nach Cody begeistert nur begrenzt - eher krautig als Pampa, aber bis auf die letzten 10 mi nichhts beeindruckendes. Cody hat unsere Erwartungen eigentlich auch eher enttäuscht, z.B. im Vergleich mit Durango oder Silverton. Zudem sind die Angebote in den Läden überwiegend totaler Kitsch (Tegernsee-Barock) zu irrwitzigen Preisen oder ziemlicher Schrott aus Fernost.
 
Das BW hat schon bessere Tage gesehen, ist aber wie alles andere ausgebucht (wir haben gestern per Internet reserviert); in Wyomings Rib- & Chop-House gibt es hervorragende Steaks!

Morgen geht's für vier Tage in TV-freie (komisch, haben wir bisher fast nie angehabt) und wohl auch Internetfreie Regionen.
Gruß
mrh400

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.762
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos
« Antwort #18 am: 15.09.2006, 05:02 Uhr »
Hallo,
die Zivilisation (dasInternet) hat uns wieder; deshalb zunächst eine Zusammenfassung der letzten Tage ohne heute:

9. Tag So 10.09.2006 Cody - Mammoth Hot Springs

Das Frühstück im BW in Cody ist unterstes Niveau der Continental-Angebote.

Der Chief Joseph Highway von Cody Richtung CookeCity ist, eine recht hübsche Paßstraße mit vielen wechselnden Ausblicken, u.a. in einen Canyon und auf viele Berge. Unterwegs sind ein paar Rinder auf der Straße.

Richtig alpin wird es dann aber am Beartooth Highway, zu dem wir einen Abstecher machen: eine im oberen Abschnitt von Wyoming ziemlich schmale, kurven- und kehrenreiche Strecke über der Baumgrenze mit vielen Seen und phantastischen Ausblicken; insgesamt an südfranzösische Paßstraßen erinnernd. Auf der Seite von Montana wird sie dann recht plötzlich sehr zivil.

Am Eingang zum Yellowstone NP erwartet uns eine unangenehme Überraschung: Die Verbindung zwischen Tower Junction und Mammoth ist wegen eines Erdrutsches gesperrt, so daß wir einen ziemlichen Umweg werden fahren müssen. Am nächsten Tag war die Strecke aber schon wieder frei.

Die nördlichen Teile des Yellowstone Park sind derzeit vorwiegend schöne herbstliche Hochebenen, die immer wieder mit Bisons bestückt sind. Auch anderes Getier (Elche, später auch Bären) ist nicht selten anzutreffen.

Die Tower Falls sind eine schöne Ecke; der Weg zum Fuß der Falls ist alllerdings wegen Erdrutschen wohl für längere Zeit gesrperrt.

Beim Hotel Mammoth Hot Springs handelt es sich um einen wirklich sehr schönen alten Komplex, noch dazu zu - jedenfalls im Vergleich zu den anderen Hotels im Park - moderaten Preisen. Das Essen im zugehörigen Restaurant ist ebenfalls sehr zu empfehlen.

10. Tag Mo 11.09.2006, Mammoth Hot Springs - Lake Yellowstone

Die Sinterterrassen sind bekanntermaßen zu einem großen Teil völlig ausgetrocknet und dementsprechend auch recht bröselig. Um so beeindruckender sind die aktiven Stellen mit ihren Farben. An der Upper Loop ist die Canary Spring mit ihrer Algen- und Pflanzenwelt besonders sehenswert und unbedingt zu empfehlen

Außerdem ist noch im Bereich von Mammoth in Richtung Tower Jct eine ganze Herde Wapitis zu besichtigen.

Die Black Tail Plateau Road, die wir "einstreuen", ist landschaftlich sehr schön, vom Straßenzustand - ziemlich spitzer Schotter - allerdings weniger, und wildlifemäßig gar nichts. Der Petrified Tree liegt in schöner Landschaft, ist aber eher als Kuriosität zu werten.

Der Grand Canyon of the Yellowstone nebst Falls ist angesichts seinerf Farbenpracht unbedingt einen Besuch wert; auch die Trails zu den Falls hinunter sollte man auf sich nehmen. Wir haben uns nur den Unclwe Toms Trail gespart.

Bei der Weiterfahrt Richtung Lake haben wir erst einen Coyoten(?)- und dann einen Büffel-Stau. Der Bison schwimmt durch den Fluß, schüttelt sich wie ein Hund und marschiert ungerührt über die Straße. Insgesamt herrscht im übrigen südlich von Canyon Village ziemlich viel Verkehr, während es im Nordteil noch einigermaßen erträglich war.

Vor der Ankunft im Hotel werfen wir noch einen Blick auf den Sulphur Caldron und umrunden den Mud Vulcano Trail in schönster Abendsonne. Morgenlich wäre besser gewesen (kommt ja vielleicht noch morgen).

Das Hotel Lake Yellowstone ist offensichtlich ziemlich gut gefüllt, es geht zu wie am Stachus. Essensplatz im Restaurant bekommen wir erst für 10.00 pm (ebenso für morgen!). Um 9.30 pm erkundigen wir uns, ob evtl. schon ein Platz frei ist und werden selbstverständlich in dem halbleeren Speisesaal plaziert.

11. Tag Di 12.09.2006 Lake Yellowstone - Norris - Lake Yellowstone

Das Norris Geyserfeld ist absolut besuchenswert und nimmt gute zwei Stunden in Anspruch; auf dem Weg von Lake Yellowstone über Village dorthin empfiehlt sich ein Halt am Mud Vulcano im Morgenlicht. Im Gegensatz dazu sollte man die Virgin Cascade Road sowie den Halt an den Gibbon Falls (zwischen Madison und Norris) am Nachmittag absolvieren.

Hübsche und wenig überlaufene Plätze sind der Artist Paintpot sowie die Terrace Spring zwischen Madison und Norris - beides nicht die großen Highlights, aber hübsche und wenig besuchte Plätze.

Ebenfalls recht hübsch ist der Weg am See entlang Richtung West Entrance - insbesondere im Abnedlicht, den wir allerdings nur bis zum Steamboat Point erkundet haben. Enttäuschend ist dagegen der Weg vom Artist Point zum Lily Pad Lake; das erste Stück am Rim des Canyon entlang bietet hübsche Blicke, der See selbst ist aber ein eingetrockneter Tümpel.

Heute abend bekommen wir gegen 7.30 pm die Auskunft, daß wir vielleicht schon um 9.45 pm Platz im Restaurant erhalten. Darüber hinaus erhalten wir einen Pager, der uns signalisiert, wenn im Restaurant früher Platz ist. Aufgrund der hiesigen Erfahrungen lasse ich am Empfang gleich für morgen einen Platz im Restaurant vom Old Faithful Inn reservieren - immerhin für 9.15 pm! Meine Bemerkung zum Reservierungssystem, daß es eigenartig ist, für 10.00 pm bestellt zu sein, um um 9.30 pm in ein nahezu leeres Restaurant eingelassen zu werden, wird mit einem wisenden "no comment" quittiert. Ach ja, der Pager ruft uns um 8.45 pm zum Essen - no comment.

12. Tag Mi 13.09.2006 Lake Yellowstone - Old Faithful

West Thumb Geyser Basin ist ein besonders hünsches Plätzchen, weil die warmen Pools direkt am See liegen. Allerdings ist hier schon ziemlich viel Betrieb, der sich hin zu den "klassischen" Geysirfelden noch weiter verstärkt.

Unbedingt lohnenswert ist auch der Ausflug zum Firehole Lake; nicht ganz so voll, aber schöne bunte Pools und auch Geysire, die ihre Arbeit verrichten (wenn man zufällig zur richtigen Zeit dort ist.

Die Klassiker (Fountain Paintpot, Midway Basin, Biscuit Basin, Old Faithful) will ich hier nicht weiter kommentieren; sie sind bekannt, sehenswert und "gut besucht".

Die Old Faithful Snow Lodge bietet hervorragende Zimmer; das Inn sollte man in jedem Fall innen einmal ansehen.Das Reservierungssystem im Restaurant ist hier ebenfalls absurd, wenngleich umgekehrt wie im Lake Hotel: auch wer eine Reservierung hat, steht zunächst in der Line => frühzeitig anstellen ist sinnvoll.

Fazit Yellowstone:

absolutes must, das die weite Anreise lohnt; drei volle Tage sind das Minimum (wir sind praktisch nur die Boardwalks und Aussichtspunkte abgelaufen und haben vom Hinterland kaum was mitbekommen); der Süden hat die spannenderen Geysirfelder, drumherum viel Wald, der Norden hat imho die weitaus schöneren Landschaften, mehr Tiere, aber halt nicht die ganz großen Thermalgebiete.

Bisons gibt es überall, Bären z.Zt. in der Umgebung des Dunraven Pass (direkt an der Straße), Moose eher im Norden, Wapitis bei Mammoth eine ganze Herde, sonst vereinzelt.

Für die, die bald unterwegs sind: Die Tagestemperaturen sollen von heute (13.09.) ca. 72° F bis Samstag pro Tag um 10° F auf ca. 40° F fallen mit 50% Chance für Schneefall
Gruß
mrh400

Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Re: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos
« Antwort #19 am: 15.09.2006, 05:28 Uhr »
Prima Bericht!!!! :)

Mammoth hot Springs wird sich wohl nicht wieder erholen. Schade eigentlich das war immer eine Farbenpracht.

Gruß

Palo
Gruß

Palo

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.762
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos
« Antwort #20 am: 15.09.2006, 05:28 Uhr »
Hallo,
noch kurz ein paar Eindrücke vom

13. Tag Do 14.09.2006 Old Faithful - Idaho Falls

Das Frühstück im Inn der Snow Lodge ist nicht billig, aber mit ordentlichem Kaffee.

Den Morning Glory Pool sollte man seinem Namen entsprechend morgens besuchen, wenn die Sonne tief hineinscheint. Zeitbedarf ab Parkplatz ca. 1 gute Stunde hin und zurück.

Im Südteil von Yellowstone und durch Grand Teton herrscht ziemlich dichter Kolonnenverkehr.

Grand Teton kommt wie immer zu kurz; es reicht gerade für die Overlooks und den Signal Mountain, den man bei passabler Sicht aufsuchen sollte. Außerdem sind die alten Barns am Antelope Flats Drive einen Abstecher wert. Unbedingt anschauen sollte man sich das Indian Museum im Visitor Center an der Colter Bay; eine ganz hervorragende regionenübergreifende Sammlung.

Jackson ist das typische Fremdenverkehrsnest mit viel Geschäften mit Kitsch zu hohen Preisen und ein Paar guten Sachen zu enormen Preisen.

Die Strecke von Jackson nach Idaho Springs geht zunächst über den Teton Pass mit für Amerika  unerhörten 10% Steigung auf beiden Seiten, dann über einen weiteren hügeligen Pass und schließlich durch etliche sehr fruchtbare Gebiete.

Idaho Falls selbst ist nicht der Reißer, aber es liegt halt ganz gut am Weg. Dafür ist das Restaurant Rutabaga's exzellent, aber auch sehr teuer (außerdem Vorsicht: 20% gratuity sind bereits auf der Rechnung!)

Übrigens: der Wetterbericht für Yellowstone/Grand Teton scheint zu stimmen; heute war es deutlich kälter, extrem windig, stark überzogen und z.T. regnerisch
Gruß
mrh400

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.762
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos
« Antwort #21 am: 16.09.2006, 04:42 Uhr »
Hallo,
14. Tag Fr 15.09.2006 Idaho Falls - Twin Falls

Das Frühstück im BW in Idaho Falls ist allerunterste Kategorie.

Die Etappe Idaho Falls - Craters of the Moon ist - zumal bei schlechtem Wetter - nicht besonders aufregend; allerdings hat man eine ganze Strecke linker Hand drei Vulkankegel - die Three Buttes - als Blickfang, solange sie sich nich tin den Wolken verbergen.

Hier in der Gegend befinden sich die Idaho National Laboratories, wo u.a. offenbar Atomreaktoren entwickelt werden/wurden. Im nächstliegenden Ort - Arco - gibt es dementsprechend "Atomic Burgers"; wir haben verzichtet. Im übrigen zählt Arco zu den besonders heruntergekommenen Ortschaften.

Craters of the Moon ist recht beeindruckend. Eine Vulkan- und Lavalandschaft enormen Ausmaßes, in der man etliche Trails und so man will auch Höhlen begehen kann. Im Bereich des National Monuments ist zur Zeit eine längere Baustelle auf der US 26.

Die Weiterfahrt nach Twin Falls ist besonders langweilig. Twin Falls macht einen recht gepflegten Eindruck. Von der Perrine Bridge stürzen sich Paraglider in den Snake River Canyon. Das HI Express ist sehr gepflegt. Gutes bodenständiges Essen (Steaks) gibt es bei Idaho Joe's
Gruß
mrh400

Anke

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 205
Re: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos
« Antwort #22 am: 16.09.2006, 06:28 Uhr »
Hallo mrh400,

einen Gruss von mir aus Moab, falls Du Dich erinnerst, hattest Du uns ein bisschen bei der Planung Mitte des Jahres geholfen.

Wir sind seit dem 05.09. (Ankunft in Denver) auch unterwegs. Wir waren ein paar Tage vor Euch (07.09.-11.09.) im Yellewstone. Leider hatten wir nicht das beste Wetter (Regen und kalt, am Abreisetag wurde es natuerlich besser), ich hoffe ihr hattet mehr Glueck.

Dein Fazit kann ich nur unterstreichen. 3 Tage sind wirklich das Minimum.

Nun waren wir heute im Arches NP und hatten wieder zeitweise Regen, es kann also nur besser werden.

Eine angenehme Weiterreise wuensche ich Euch, zu Hause werde ich den Bericht dann in Ruhe lesen.

Gruss,

Anke

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.762
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos
« Antwort #23 am: 17.09.2006, 03:01 Uhr »
Hallo,

15. Tag Sa 16.09.2006 Twin Falls - Wendover

Vom Hotel zu den Shoshone-Falls geht es durch sehr gepflegte Villenviertel; die Falls selbst liegen in einem Park, der 3 USD EIntritt kostet. Sie sind recht eindrucksvoll, aber den selbstgewählten Vergleich mit Niagara halten sie wohl nicht aus. Oberhalb ist der Stausee, der sogar über ein Schwimmbad verfügt. Angesichts des unfreundlichen kalten Wetters sind wir so ziemlich die einzigen Besucher des Parks.

Von Twin Falls zum Balanced Rock geht es über die 3700 durch viel Farmland und Viehstallungen; ewig lange geradeaus, ungefähr 25 mi, dann geht es abrupt steil nach unten und man kommt zum Balanced Rock Park mit einer kleinen Anlage; ein kurzes Stück weiter ist dann der Balanced Rock zu sehen. Die Strecke ist durchgehend asphaltiert.

Zurück geht es wieder an die 20 mi bis zur 93, die wir bis Wells befahren. Starker Wind und dichte Wolkendecke; Nevada empfängt uns mit Schnee auf den Gipfeln.

In Wells auf die Interstate und in Oasis wieder runter, um die Geisterstadt Cobre zu suchen und nicht zu finden. Die Zimmer  im Best Western von Wendover, das wir kurzfristig doch noch per Internet buchen konnten, sind sehr groß und offensichtlich neu hergerichtet. Vom Bonneville Race Track, der mitten im ausgetrockneten Salzsee liegt, ist nicht so wahnsinnig viel zu erkennen, aber die Landschaft rundherum ist bemerkenswert.
Gruß
mrh400

Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Re: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos
« Antwort #24 am: 17.09.2006, 03:52 Uhr »
Hallo mrh,

Schade das ihr schlechtes  Wetter habt .Bei gutem Wetter ist auch Craters of the Moon sehr schön und die Wanderwege sind sehr interessant. Aber was soll man machen Wetter ist Wetter

Hoffentlich wird es bald besser. Weiterhin Gute Reise! :)

Gruß

Palo
Gruß

Palo

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.762
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos
« Antwort #25 am: 18.09.2006, 05:48 Uhr »
Hallo,

16. Tag So 17.09.2006 Wendover - Salt Lake City

Morgens 4° C Temperatur und überwiegend sonnig; im Laufe des Tages wird das Wetter wieder perfekt - aber kalt.

Die schnurgerade Straße durch die Great Salt Lake Desert ist mit Warnschildern verziert, die auf die Gefahren für "drowsy drivers" hiinweisen; anschließend gibt ws einige Hügel, bevor es wieder zum eigentlichen Great Salt Lake heruntergeht.

Von einem ehemaligen Vergnügungsbad führt uns das Navi schnurgerade und auf kürzestem Weg zur Butterfield Canyon Road (bei Riverton südlich von SLC), die wunderschön durch herbstliche Wälder führt; richtig eng und z.T. wirklich einspurig, ohne richtige Randsicherung und z.T. arg viel Schotter aus Hangrutschungen. Am Butterfield Pass liegt Schnee auf den Bäumen und man hat einen tollen Ausblick.

Vom Paß aus führt eine 2,5 mi lange Schotterstraße zu einem Gipfel, die herabkommende Fahrer als "smooth" bezeichnen - na ja, sie ist zwar wenig schotterig, aber z.T. etwas feucht und die Kehren sind tief ausgewaschen - für normale PKWs wohl an der Grenze; kurz vor dem Gipfel ist die Fahrbahn stellenweise mit Firn bedeckt. Dennoch kommen wir gut rauf und haben einen exzellenten Ausblick nach Osten wie nach Westen und in das Loch der Bingham Copper Mine.

Wenn man wieder auf der Seite von SLC runterfährt, lohnt sich ein zusätzlicher, allerdings kostenpflichtiger (5 USD) Abstecher ins Visitor Center der Mine, wo man ebenfalls direkt ins Loch schauen kann und zudem ein recht informatives Museum vorfindet.

Das Crystal Inn Downtown in SLC liegt recht günstig und hat schöne große und gepflegte Zimmer.

Beim Fußmarsch in die Stadt findet man praktisch keine Geschäfte, viele leere Schaufenster, viele Banken und ein paar ganz nette historische Gebäude. Der Tempelbezirk strotzt vor Plastiken, die wenngleich anders, so doch an eine Art sozialistischer Realismus erinnern. Der Bereich  ist aber ansonsten sehr geschleckt und nicht uninteressant (wie die Stadt auch sonst), mit einer allerdings spürbaren missionarischen Atmosphäre. Im übrigen gibt es recht viele Bettler in der Stadt. Dafür sind alle erkennbaren Restaurants geschlossen (Sonntag!).

Aufgrund der vielen Berichte über die tollen Sonnenuntergänge dort wollten wir den Tag wollten wir auf der Antelope Island ausklingen lassen, was aber daran scheitert, daß die um 20.00 zugesperrt wird. Die Rangerin sagt uns ehrlicherweise, daß das Rüberfahren für gut eine Stunde wenig Sinn macht.

Im übrigen scheint es schwieriger zu werden, kurzfristig noch Quartiere zu buchen. Schon gestern hatte ich Schwieigkeiten, für morgen in Vernal etwas zu finden - alle per Internet buchbaren Motels waren voll - so konnte die ersteigerte T-Mobile-Karte beweisen, daß sie funktioniert; auch hier erst beim zweiten Anruf ein freies Zimmer ergattert.

Aufgrund dieser Erfahrung wollte ich heute für übermorgen in Craig vorbuchen - nix geht, alles alles voll!! Erst in Steamboat Springs waren Zimmer erhältlich. Estes Park für den Donnerstag war etwas leichter, aber auch nicht überall sofort möglich.
Gruß
mrh400

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.762
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos
« Antwort #26 am: 19.09.2006, 06:32 Uhr »
Hallo,

17. Tag Mo 18.09.2006 Salt Lake City - Vernal

Das inbegriffene Frühstück im Crystal Inn kann es mit jedem teuer bezahlten Buffet in Yellowstone aufnehmen.

Richtung Park City geht es ziemlich schnell ins Gebirge hinauf. Das dortige Tanger Outlet ist mit allen namhaften Marken bestückt. Der Weiterweg Richtung Osten geht durch zunächst stark bewaldete und herbstliche, dann zunehmend karger werdende Hügel bis schließlich an den Südwesten erinnernd. Im Bereich von Fort Duchesne ziemlich verwahrloste Region.

Richtung Fantasy Canyon führt die Straße bis zur Glen Bench Road durch sehenswerte, badlandartige Landschaften. Die Glen Bench Road selbst ist nicht mehr so spannend. Nach der Abzweigung erst eine tiefe Bodenwelle, dann erst 1/2 mi heftiges Waschbrett, dann halbwegs ordentliche Erdstraße mit allerdings vielen z.T. tiefen Löchern sowie eine etwas feuchte Furt; ganz am Schluß noch ion paar tiefe Bodenwellen. Der Rückweg ist wie im Forum bereits erwähnt wurde beschildert.

Fantasy Canyon selbst unwahrscheinlich faszinierend; der Teapot allerdings ist futsch; einer der letzten Schlechtwettertage muß ihn gestürzt haben.

Zu den Restaurants in Vernal: Curry Manor hat wegen Renovierung geschlossen; in Stella's Steakhouse - ca. 3 mi nördlich und vom AAA Tourbook empfohlen, läßt man uns fast 10 Minuten am Empfang warten, bis wir ohne einen Platz oder auch nur ein freundliches Wort oder gar Blick erhalten zu haben wieder gehen. Das dritte, Cobble Rock Restaurant, ist eine echte Kneipe mit gutem Sirloin + Shrimps bzw. Smoked Duckbreast und Microbrew.
Gruß
mrh400

Sedona

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 3.830
    • Nature Photography
Re: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos
« Antwort #27 am: 19.09.2006, 11:02 Uhr »
Zitat von: mrh400
Fantasy Canyon selbst unwahrscheinlich faszinierend; der Teapot allerdings ist futsch; einer der letzten Schlechtwettertage muß ihn gestürzt haben.


Hallo Gerhard!

Schlimm, dass Du das bestätigen musst! Hatte zuvor wenigstens noch einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass das ev. doch nicht stimmen könnte. :(
Hast Du ev ein aktuelles Foto bzw. die Ranger gefragt was genau dort passiert ist?

Old Paria ist abgebrannt und einer der mittelgroßen Wahweap Hoodoos hat seinen Caprock verloren. Schlimm was derzeit alles zusammenkommt!  :(  :(  :(

Wünsche Dir trotzdem weiterhin einen schönen Urlaub!
Da es bei uns auch noch diese Woche nach Denver geht, hab ich mir mal die Wettervorhersage für Colorado angeschaut, ganz schön frostige Aussichten!  :?

Liebe Grüße in die Ferne,
Isa

Lal@

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 983
    • Lal@'s Reisen
Re: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos
« Antwort #28 am: 19.09.2006, 13:08 Uhr »
Zitat von: Sedona

einer der mittelgroßen Wahweap Hoodoos hat seinen Caprock verloren. Schlimm was derzeit alles zusammenkommt!


Ohne diese Veränderungen gäbe es all diese wunderschönen Locations gar nicht. Schade nur, daß die Entstehung immer etwas länger dauert.....    :shock:

Sedona

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 3.830
    • Nature Photography
Re: Denver - Yellowstone - Denver Kurzinfos
« Antwort #29 am: 19.09.2006, 13:15 Uhr »
Zitat von: GambasAlAjillo
Ohne diese Veränderungen gäbe es all diese wunderschönen Locations gar nicht. Schade nur, daß die Entstehung immer etwas länger dauert.....    :shock:

Das stimmt  :wink: