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Autor Thema: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt  (Gelesen 69461 mal)

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emmipiel

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Re: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #225 am: 20.10.2011, 10:47 Uhr »
Dein Bericht und die Bilder haben wieder einmal bestätigt, da muss ich mal hin, in der Yosemite. Nächstes Jahr sind wir zwar in der Gegend aber leider viel zu früh, da wird wieder nix draus.

In Richtung Yellostone muss ich mit nochmal einiges nachfragen, der steht nämlich definitiv auf dem Programm.

Liebe Grüße, unbekannterweise natürlich auch an Heiko

Petra
Viele Grüße

emmi

Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit einem Radius von Null, das nennen sie dann ihren Standpunkt.....

Anti

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Re: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #226 am: 20.10.2011, 11:08 Uhr »
Dienstag, 05.07.2011

Sonora – Yosemite – Sonora


Heute Morgen gingen wir in den recht großen Frühstücksraum hinunter. Der musste aber auch groß sein, denn es war richtig was los dort. Wir sicherten uns einen Platz nah an einer Steckdose, damit wir unser Laptop anschließen konnten. Und siehe da: Das Hotel-WLAN funktionierte hier prächtig.

Das Frühstücksbuffet war relativ umfangreich. Es gab Kaffee, Tee, Orangensaft, Milch zu trinken und zu essen gab es die überall zu habenden süßen Teilchen, Toast und Bagels, dazu Butter und Marmeladen. Natürlich gab es auch verschiedene Cereals und sogar Portionstütchen mit Oakmeal, dass man sich in der Mikrowelle erhitzen konnte. Am Nachbartisch saßen ein paar junge deutsche Mädels, die scheinbar gerade in den USA angekommen sind. Sie lästerten über alles und jeden und meinten genau Bescheid zu wissen. Waren wir Anfang 20 auch so?  :shock:

Um 10 Uhr brachen wir dann auf, wir tankten wie jeden morgen und dann ging es wieder die Fahrt in Serpentinen hinauf zum Yosemite NP. Aber um kurz vor halb 11 machten wir noch einen Zwischenstopp am Don Pedro Lake. Der war aber nun nicht so aufregend, sondern einfach nur ein netter See, aber immerhin gab es hier den ersten Half Dome View





Wir fuhren aber zügigweiter und um zwanzig nach 11 erreichten wir den Parkeingang. Himmel, hier war jetzt echt reichlich los! Nicht annähernd vergleichbar mit dem Yellowstone. Hier war wirklich alles dicht gedrängt mit verschiedenen Fahrzeugen. Vermutlich haben sich noch einige Leute etwas im Anschluss an den Independence Day frei genommen und sind jetzt hier im Yosemite. Was soll´s, machen wir das Beste daraus.



Eigentlich hatte ich ja eine Wanderung zum Vernal Fall etc. geplant. Erstaunlicherweise fanden wir auch einen Parkplatz, aber als Heiko feststellte, dass man hier noch eins, zwei Stationen mit dem Shuttlebus fahren bzw. alternativ an der Straße entlang laufen musste, lehnte er ab. Irgendwie war unsere Stimmung eh nicht so gut. Das lag sicher an den Menschenmassen hier oder auch an dem Wetter, das sich heute das erste Mal nicht von seiner besten Seite zeigte. Es war sehr bedeckt und es tröpfelte auch ein wenig zwischendurch.

Wir fuhren also in die entgegen gesetzte  Richtung zurück und hielten an den Lower Yosemite Falls. Der Weg dorthin war nicht weit, aber wirklich sehr voll. Die Leute kamen uns mit nassen Haaren und Kleidung entgegen und bald schon standen auch wir in der Gischt. Unglaublich, wie viel Wasser hier aufgestoben wurde. Fotos machen war sehr schwierig, da das Objektiv natürlich sehr schnell nass wurde und Heiko schützte es unter seinem Hemd. Er brachte sich in Position, zog die Kamera hervor, machte schnell ein Foto, drehte sich aus der Gischt weg und betrachtete das Ergebnis. Kurz die Kamera trocken gerieben und schon begann das Spiel von neuem. Das Ganze wäre sicher sehr erfrischend gewesen bei brütender Hitze, aber heute nervte diese Feuchtigkeit einfach nur.







Um zehn nach zwei (so spät war es schon!) fuhren wir dann weiter zum Bridal Veil Fall, den wir zwanzig Minuten später erreichten. Auch hier hatten wir wieder unglaubliches Glück mit dem Parkplatz und wir gingen los. Auch die Mädels aus dem Frühstücksraum waren hier. Aha. Auf dem Weg zu dem Wasserfall kam uns schon auf dem Weg dort hinauf das Wasser entgegen. Entsprechend musste man aufpassen, dass man auf dem glatten Stein nicht ausrutschte. Die Stelle, an der man den vollen Blick auf die Falls hatte, war recht klein, aber irgendwann kam man dann auch mal ran. Hier wieder dasselbe Spiel mit der Kamera. Und voll war es hier natürlich auch wieder.







 Das machte alles keinen Spaß heute. Bei besserem Wetter und ausgeruhter hätte uns das vielleicht nicht so viel ausgemacht, aber heute waren wir irgendwie genervt. Also beschlossen wir, heute nichts mehr zu machen. Um fünf vor drei waren wir am Parkplatz und um fünf nach drei waren wir schon am Tunnelview. Hier bot sich noch einmal der Ausblick auf das Yosemite Valley.



Und um diesen Ausblick zu erreichen, mussten wir ein Mal kehrt machen, da hier nur ein Einbahnstraßensystem war. Und das war etwas konfus, so dass wir logischerweise zum Verlassen des Parks noch einmal um den Kreis fahren mussten um zu drehen. Dabei erwischten wir wohl die falsche Straße und fuhren zwar Richtung Parkausgang, aber nicht Richtung Sonora, sondern Richtung Fresno. Wenden war hier natürlich jetzt auch nicht mehr möglich, so dass wir entschieden noch auf den Glacier Point hinauf zu fahren. Das waren ja nur so 25 Meilen bis dort hin…  :wink:

Das Wetter war nach wie vor trübe und die Fahrt zog sich in die Länge. Was man von der Straße nicht behaupten konnte. Mit viel Vergnügen konnte Heiko endlich mal wieder Serpentinen fahren, ha ha. Wir schraubten uns so höher und höher. Wann sind wir bloß endlich da? Ich war so richtig lustlos. Dann aber kamen wir endlich an. Und der Parkplatz war voll. Das gibt es doch nicht! Da fährt man soo lange und kann dann noch nicht mal aussteigen? Naja, mal wieder hatten wir Schwein und fanden ein Plätzchen. Puh, das hätte mich jetzt aber richtig genervt! Wir waren schließlich 40 Minuten in die für uns falsche Richtung gefahren um uns hier noch mal umzuschauen!

Was soll ich sagen? Das Wetter war noch immer bescheiden und man wusste gar nicht so recht, ob jetzt um 10 vor vier nicht auch schon die Abenddämmerung einsetzte. Schließlich hatten wir ja auch noch viele Meilen bis zu unserem Motel vor uns! Trotzdem sahen wir uns natürlich ausgiebig um. Der Umweg muss sich ja schließlich lohnen. Und wir waren wirklich unglaublich hoch hinauf gefahren, so dass sich trotz des Wetters ein schöner Ausblick bot. Plötzlich hatte ich sogar wieder Lust ein wenig zu wandern und dachte, dass die Wanderung von hier ins Tal hinunter bestimmt ganz toll sei. Naja, zum Wandern blieb heute natürlich keine Zeit mehr. Aber der Glacier Point war ein schöner Abschluss eines irgendwie doofen Tages.















Um 16:45 verließen wir den Glacier Point und um 19:15 waren wir endlich wieder am Motel. Das war ein langer Tag gewesen und er sollte noch länger werden. Da wir total ausgehungert waren, beschlossen wir noch beim Italiener unten neben dem Hotel zu essen. Heiko ließ sich dadurch überreden, dass es dort Schweinemedaillons gibt und Schweinefleisch ist hier in den USA scheinbar Mangelware. Wir gingen also hinunter und bestellten jeder eine Vorspeise und ein Hauptgericht: Heiko wählte Homemade Garlic Fries, Minestrone und die Schweinemedaillons, ich Bruschetta und Peperoni Pizza.

Als Deko hatten sie überall Weinflaschen stehen, die mit Grüßen ihre Gäste versehen waren. Fand ich total witzig die Idee. Manchmal war es nur eine Empfehlung für den Wein, manchmal auch Lob für das ganze Restaurant. Das ließ ja auf einen gelungenen Abend hoffen, auch wenn wir beide alkoholfreie Getränke bestellten.

Dann kamen die Vorspeisen, die sehr gut geschmeckt haben. Witzig waren Heikos Fries, denn man wusste nicht so recht, ob das Pommes mit Knoblauch oder Knoblauch mir Pommes waren. Zwischen den sehr grob gehackten Knoblauchzehen waren halt die Pommes. Geschmeckt hat es super, aber den kompletten Knoblauch haben wir nicht geschafft. Das war einfach viel zu scharf nach einer Weile, obwohl ich wirklich reichlich davon aß. Heiko aber auch.

Dann kam unser Hauptgericht. O weh, was haben wir denn jetzt falsch gemacht? Ich bekam eine Salami Pizza! Die Kellnerin bemerkte unsere Verwirrung und hakte nach. Wir erklärten, dass ich Vegetarierin sei, und deshalb diese Pizza nicht das Richtige für mich sei. Und ich erklärte, was wir in Deutschland unter Peperoni verstehen. Jetzt war sie total verwirrt und meinte, dass Peperoni doch eine Wurst sei! Ich durfte mir aber ein neues Essen aussuchen und sie fragte Heiko, ob er die Pizza haben wolle. Er wollte sie später, denn für ihn sah sie sehr verlockend aus. Er wollte sie als Doggy Bag. Ich bestellte mir daraufhin eine Käsepizza nicht ohne zu fragen, ob die denn auch wirklich Veggie sei. Das war sie und eine ganze Weile später bekam ich sie. Sie schmeckte recht gut, war aber auch nichts Besonderes. Aber pappsatt waren am Ende wir beide. Wir zahlten und wunderten uns, dass meine Peperoni Pizza nicht kam. Sie stand aber auch nicht auf der Rechnung. Da hatte es wohl noch ein Missverständnis gegeben und packten ein dickes Trinkgeld oben drauf als Entschuldigung für die Umstände, die wir ihnen gemacht hatten.

Nach diesem aufregenden Erlebnis war dieser Abend dann aber auch beendet.

Unterkunft: Sonora Days Inn 60,23€ (expedia) - wie gestern
gefahrene Meilen: 208

Anti

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Re: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #227 am: 20.10.2011, 11:12 Uhr »
Hallo Emmi,

ja im Yosemite haben mir die hochgelegenen Punkte (Tioga und Glacier Point) am besten gefallen. Da kann man tatsächlich früh im Jahr nicht hin.

Wir müssen irgendwann mal ausgiebig quatschen, so zwischen Tür und Angel ist das immer doof (wie Montag)

Andrea

paula2

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Re: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #228 am: 20.10.2011, 12:01 Uhr »





Hallo Andrea,

so wie Heiko da steht könnte man meinen von Höhenangst hat er noch nie was gehört, ist das ein Trick mit dem Foto?

Anti

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Re: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #229 am: 20.10.2011, 12:07 Uhr »
Der Trick besteht darin, dass es hinter dem Felsen noch nicht direkt bergab geht. Man kann bequem ebenerdig um den Felsen herumgehen  :grins: Aber es war schon Absicht, dass es so aussieht als sei er total wagemutig, hi hi.

Kirkesgaard

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Re: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #230 am: 20.10.2011, 13:11 Uhr »
oh die Bilder mit den Ausblicken ins Tal sind schon sehr schön ... seufz. Schade dass ihr es nicht voll geniessen konntet, aber jetzt mit etwas Abstand könnt ihr euch ja vielleicht ein bisschen mehr an den Fotos erfreuen und die mässige Laune einfach wegerinnern ... :)

Ja, ist fies mit dem Peperoni :) Ist schlimmer als wenn man das Wort gar nicht kennt, da fragt man eher nach (so meint man, das wird schon das gleiche sein ...)  ... ich hab mal mit Händen und Füssen mit der Bedienung in Tadoussac (Quebec) versucht zu besprechen was im Essen ist. Wir haben uns beide gekugelt vor Lachen .. (und es war sehr lecker im Anschluss.

sil1969

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Re: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #231 am: 20.10.2011, 13:24 Uhr »
In den Yosemite muss ich unbedingt auch nochmal. Als ich 1994 dort war, hatten die Yosemite Falls kein Wasser!
Sehr schöne Fotos!
LG Silvia

Saguaro

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Re: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #232 am: 20.10.2011, 13:41 Uhr »
Am Nachbartisch saßen ein paar junge deutsche Mädels, die scheinbar gerade in den USA angekommen sind. Sie lästerten über alles und jeden und meinten genau Bescheid zu wissen. Waren wir Anfang 20 auch so?  :shock:

Ich war zwar in dem Alter auch das 1. Mal in den Staaten, doch abgelästert habe ich nicht, denn ich fand damals alles sooooo spannend :D.

Schade, dass ihr den Yosemite nicht genießen konntet. Ich glaube, dass die Meisten schon mal die Erfahrung mit Pepperoni-Pizza gemacht haben :wink:. Die schmeckt eigentlich lecker, wenn man kein Vegetarier ist.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


thomashh

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Re: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #233 am: 20.10.2011, 14:51 Uhr »
Ach,
trotz der Menschenmassen und des trüben Wetters ein Tag nach meinem Geschmack. Ich finde die Wasserfälle im Yosemite so was von schön und atemberaubend. ich bin begeistert.

Und danke, dass ihr mich mit zum Glacier Point mitgenommen habt. Die Strasse war bei mir auch immer gesperrt gewesen, weil ich so früh im Jahr da war. Ein Hammer Ausblick!!

Ach, wie schön.

Lg Thomas

Dreamer

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Re: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #234 am: 20.10.2011, 19:46 Uhr »
Schade, dass ihr so einen Frusttag hattet ... die Bilder finde ich trotzdem schön, besonders Heiko über dem Tal fast frei fliegend!!!!  :D

Peperoni ist aber auch ein fieses Wort - mein Mann hat hier ein bisschen gebraucht, bis ihm klar war, dass Peperoni keine leckere Wurst war, sondern so ein unendlich scharfes Chilizeugs!!! ;-)  Wobei es bei uns in der Gegend auch Peperoni-Wurst auf die Pizza gibt.

Goon

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Re: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #235 am: 20.10.2011, 20:39 Uhr »
Hey Anti

Ein wirklich schöner Reisebericht mit super (!!!!!!!) Fotos. Wenn ich mir deinen Bericht anschaue muss ich wohl auch mal einen Naturtrip machen und aus den Städten raus  :wink:.
Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, daß man recht haben und doch ein Idiot sein kann. (Martin Kessel 1901-90)

Gruss Patrick

Anti

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Re: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #236 am: 20.10.2011, 21:04 Uhr »
Okay, deal! Dann gucke ich mir Vegas noch mal genauer an  :abklatsch: :grins:

Das Kompliment für die Fotos gebe ich auch sofort weiter, danke schön!

Angie

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Re: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #237 am: 20.10.2011, 23:15 Uhr »
Angie, das Foto habe ich ja auch deinetwegen ausgesucht.  :wink:

Das habe ich mir doch fast gedacht :lol:

Das mit der Peperoni Pizza war ja fies! Ich bin nicht Vegetarierin und hätte die Salami Pizza natürlich gegessen, aber verblüfft wäre ich trotzdem gewesen, weil ich eben Peperoni und nicht Salami erwartet hätte :lol:

Viele Grüße,
Angie

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Anti

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Re: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #238 am: 21.10.2011, 09:43 Uhr »
Mittwoch, 06.07.2011

Sonora – San Francisco – Redwood City


Heute ließen wir es gemütlich angehen. Wir gingen frühstücken und heute probierte ich auch mal das Oakmeal aus der Mikrowelle. Gar nicht so übel  - hatte ja auch die Geschmacksrichtung Ahornsirup gewählt, grins. Entsprechend süß war es aber auch. Danach hatte ich aber auch noch Appetit auf was Richtiges und holte mir aus der Kühlbox im Auto Käse und Tomaten. Dazu machte ich mir Toast. Heiko frühstückte wie immer nur wenig und befasste sich mit der Sicherung der Fotos und dem GPS-Abgleich. Anschließend packten wir unsere Sachen und erst um 10:40 checkten wir aus. Natürlich wurde wieder getankt und um halb 12 machten wir Halt bei Carl´s Jr. um einen Happen zu essen. Da waren wir bereits in Oakdale. Eine knappe halbe Stunde hielten wir uns auf, bevor wir Richtung San Francisco weiter fuhren. Um 13:35 befuhren wir die San Francisco Bay Bridge, was uns $4 kostete. Jetzt geht es also nach San Francisco! Eigentlich die einzige Stadt, auf die ich mich ein wenig freute. Als Ziel hatte ich in mein Handy die Lombard Street eingegeben, die berühmte sich abwärts schlängelnde Strasse. Zunächst mussten wir aber durch den massiven Stadtverkehr und das Linksabbiegen schlug an einigen Stellen fehl, da nicht erlaubt oder wir nicht rechtzeitig auf die richtige Spur kamen. Dann aber gelang es doch. Und schon ging es hinauf und hinunter – recht steil sogar! – wie in der Krimi-Serie „Die Strassen von San Francisco“ mit Karl Malden und Michael Douglas in den 1970ern. Cool!

Kurze Zeit später wies uns das Handy an links abzubiegen, was dieses Mal direkt gelang. Diese Straßen hier waren ja auch schon längst nicht mehr so breit wie noch zu Beginn. Also sind wir abgebogen und das Handy meldete, dass wir unser Ziel erreicht hätten. Wir sind der Straße gefolgt, um dann irgendwann die Serpentinen zu erreichen. Aber irgendwann stellten wir fest, dass wir wohl in einem Knick der Vorfahrtsstrasse gefolgt waren, was aber ab hier nicht mehr die Lombard Street war. Ups! Da uns aber Schilder auf die Golden Gate Bridge hinwiesen, entschlossen wir uns, zuerst zu dieser zu fahren. Es dauerte auch gar nicht lange und wir waren dort. Eine mehrspurige Autobahn im Prinzip und kein bisschen romantisch! Wir fuhren hinüber und konnten den hier typischen Nebel sehen. Jetzt waren wir also auf dieser berühmten Brücke, aber den großen Kick gab es mir nicht. Dafür war die Straße viel zu ätzend.



Kurz hinter der Brücke gab es aber einen View Point. Ich war ja echt gespannt, wie teuer das Parken hier sein würde, denn ich wusste, dass sich die Städte mehr als gut ihren Parkraum bezahlen ließen. Umso erstaunter waren wir,  als wir bemerkten, dass hier das Parken kostenlos sei. Toll! Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. So ein bisschen Glück tat mal wieder gut… :D



Also stiegen wir aus und machten hier schon Fotos von der Brücke und in die Bucht hinein. Der Nebel allerdings verhinderte perfekte Fotos. Weder Alcatraz war ohne Nebel drauf zu kriegen noch die Brücke. Damit war aber auch zu rechnen gewesen und wir zogen los, um auf die Brücke selbst zu gehen. Da aber die eine Seite (stadteinwärts) für Fußgänger und Radfahrer gesperrt war, tummelten sich die Touris alle auf einer Seite – zu Fuß und auf Leihrädern. Wäre ja bestimmt klasse, die Brücke komplett mit dem Rad zu überqueren, andererseits werden die Räder nicht billig sein und an einer Autobahn fahren ist ja auch nicht das tollste. Also war es schon gut wie es ist.

Hier oben war es echt kalt, nur 59°F und dazu der Nebel und Wind. Wir liefen darauf los, als wir plötzlich ein Hallo! hörten. Das gibt es doch nicht! Da kam uns doch tatsächlich das Pärchen vom Lake Powell mit ihren Freunden entgegen! Amerika ist wohl doch nur ein Dorf, oder?   :shock:  :D Wir quatschten kurz über unsere Erlebnisse und verabschiedeten uns. Auf Wiedersehen? Wer weiß. Vielleicht liest ja einer von den Vieren den Reisebericht im Forum und wird stutzig. Während des Urlaubs haben wir sie jedenfalls nicht noch einmal getroffen.





Nach einem Toilettengang verließen wir dann den View Point an der Golden Gate gegen 15 Uhr. Wir durchfuhren den Tunnel, aber irgendwie war da nichts von dem wir wussten, dass es für uns interessant sein könnte. Es folgte eine etwas heftigere Diskussion über das weitere Vorgehen. Schließlich hielt Heiko an einer Tanke an, um einen Stadtplan von San Francisco zu erwerben. Noch gereizter kam er wieder hinaus mit der Information, dass ein Plan von der Größe eines DIN A4 Blattes $10 kosten würde. Das waren wir beide irgendwie nicht bereit auszugeben zumal uns ja nur noch maximal ein halber Tag hier blieb. Also beschlossen wir, uns vom Navi noch einmal zu der Stelle führen zu lassen, wo wir zuvor falsch abgebogen waren und die Lombard Street verließen.

Also ging es über die Golden Gate zurück und dieses Mal wurden $6 Maut fällig.



Zuverlässig führte uns das Navi wieder zur Lombard Street und wieder fuhren wir sie entlang. Dieses Mal aber passten wir auf und fuhren nicht die abknickende Hauptstrasse nach rechts sondern gerade aus weiter. Ah, dies war jetzt auch die Lombard Street! Schon wurde es grüner und ruhiger, allerdings kamen wir nicht zu den Serpentinen. Hä? Hat die jemand hier weggebügelt? Das kann doch nicht sein! Es war auch überhaupt nicht hügelig! Plötzlich war Ende der Straße und wir standen an irgendeinem Anwesen mit Park. Oder Ähnliches. Jetzt waren wir aber total irritiert und schon sehr genervt, als wir ein Hinweisschild auf den 49-Mile-Scenic-Drive sahen. Hurra! Den wollte ich sowieso fahren und der führte uns dann mit Sicherheit auch zur berühmten Stelle der Lombard Street. Mir war immer noch nicht klar, was wir wohl falsch gemacht haben. :kratz:

Wieder besser gelaunt fuhren wir den Hinweisschildern nach, bis eine Baustelle mit Umleitung kam. Tja, dann eben so entlang. Es folgten weder neue Umleitungsschilder noch welche mit dem Scenic Drive. Och nö! Das ist doch jetzt aber echt ätzend! Immerhin wurden wir zum Inspiration Point geführt, von wo aus man noch einmal eine schöne Aussicht hatte.





Nun war es schon Viertel vor vier und wir wussten nicht, wie lange wir zum Motel brauchen würden. Wir haben noch kurz überlegt, ob wir einfach dem Wagen verfolgen sollten, der kurz nach uns an den View Point kam. Der war eine Art Stadtführer, nur dass man halt selbst steuerte. Aber das machten wir natürlich nicht. Schließlich wollen wir die Leute, die das sicher teuer bezahlt haben, auch nicht belästigen, nur weil wir zu doof sind.

Wie doof wir oder speziell ich bin, stellte sich später heraus. Aus lauter Frust programmierten wir das Handy auf Redwood City und unser Motel. Während wir so durch die überfüllten Hauptstraßen San Franciscos geleitet wurden, sah ich mir noch einmal den Straßenatlas an. Und was fand ich? Einen kleinen Stadtplan von San Francisco! Da hätte ich ja echt mal früher drauf kommen können! Ich suchte und fand die Lombard Street. Und da fasste ich mir richtig an die Stirn!  :platsch: Das Navi hatte uns brav zur Lombard Street geführt, jedoch hätten wir von Anfang an nicht links darauf einbiegen dürfen, sondern rechts! Und da ging sie auch noch ein ganz langes Stück weiter und auf dem Plan war zu erkennen, dass das andere Ende der Straße zur Fishermans Wharf und den Serpentinen führte! So ein Mist! Das kommt, wenn man dem Navi vertraut und sein Gehirn nicht benutzt! Heiko hatte allerdings jetzt auch keine Lust noch umzukehren. Wir mussten ja schließlich noch nach Redwood, hatten großen Hunger und Wäsche waschen mussten wir auch, da wir ja die dann folgende Nacht zelten würden und da war Waschen nicht so ideal. Also mussten wir San Francisco irgendwann noch einmal besser vorbereitet besuchen. Aber wenn das mit dem Scenic Drive geklappt hätte, wie ich es mir gedacht habe, dann wäre ja auch alles in Butter gewesen...



Etwa 16:30 erreichten wir das Motel in Redwood City. Die Lage war zwar etwas blöd an einer Hauptstraße, aber das Motel war an sich recht nett und hatte einen verlockenden kleinen Pool. Unser Zimmer lag Parterre mit Balkon zum Pool hin und war wieder mal absolut okay. Sogar ein Sofa gab es.






Unser Zimmer hatte "Poolblick"

Wir gingen aber erst mal zum IHOP-Restaurant nebenan, da wir wirklich sehr hungrig waren. So gestärkt gingen wir in die Lobby und fragten, ob wir Quarter für die Waschmaschinen benötigten. Leider bekamen wir die Auskunft, dass diese defekt seien. Wie doof! Wir wollten einfach nur die Wäsche in die Maschine schmeißen und uns währenddessen am Pool entspannen. Daraus wurde nun nichts. Da wir aber keinen Bock hatten, schon wieder alles mit der Hand zu waschen, gingen wir wieder nach vorn und fragten nach einem Waschsalon in der Nähe. Den gab es, aber blöderweise konnte uns der nette Mann den Straßennamen nicht genau nennen und versuchte es irgendwie zu beschreiben. Wir wollten es trotzdem versuchen und packten die Wäsche zusammen.

Was ja irgendwie zum Tag passte: Wir sind wohl wieder mal irgendwo falsch abgebogen und landeten in einem reinen Wohngebiet mit Einfamilienhäusern. Na, hier wird ja wohl kein Waschsalon sein, oder? Wir fragten einen älteren Herrn, der gerade zu seinem Auto ging und er beschrieb uns den Weg noch einmal. Nur war er sich auch nicht ganz sicher… Nach einiger Herumgurkerei fanden wir den Waschsalon, parkten in der Nähe und fütterten brav die Parkuhr. Das Viertel hier war wohl eher das der sozial Schwächeren. Aber richtig unwohl fühlten wir uns zum Glück nicht. Im Waschsalon waren dann einige südländisch aussehende Frauen mit riesigen Wäschebergen, die sie gekonnt in Säcken auf Einkaufsroller oder Sackkarren spannten. In einer Ecke hing ein Fernseher, wo ein Programm auf Spanisch lief. Wir fütterten die Waschmaschine mit Wäsche und Quarters und vertrieben uns die Zeit mit Flippern. Das hatten wir beide schon Jahre nicht mehr gemacht und wir hatten viel Spaß dabei. Zum Glück brauchen amerikanische Waschmaschinen nicht so lange und nach einer guten Stunde war unsere Wäsche nicht nur gewaschen, sondern die meisten Teile auch bereits getrocknet – zumindest die, die trocknergeeignet sind. Zurück am Auto stellten wir dann fest, dass wir die Parkuhr hätten gar nicht füttern brauchen. Das Geld gab es trotzdem nicht zurück. Man sollte schon genauer lesen, was da so drauf steht!

Wieder zurück am Motel beschlossen wir doch für´s Internet $4.95 auszugeben, da Heiko die GPS-Daten mit den Bildern abgleichen wollte und ich auch noch mal eine Mail nach Hause senden wollte. Schließlich war es morgen Abend nicht so einfach, da wir ja campen würden. Das funktionierte dann auch. Und bei der Gelegenheit buchte ich eine Nacht im Death Valley in Stovepipe Wells, da Heiko nun absolut keinen Bock mehr auf´s Zelten hatte. Schon gar nicht im Death Valley. Die Unterkunft war zwar nicht billig, aber bisher haben wir ja mehr als sparsam gelebt, so dass dies drin war. Leider konnte ich Panamint Springs nicht Online canceln. Naja, noch mal $15 weg, aber wenn es Heiko glücklich macht, war mir das auch egal.

Unterkunft: Good Nite Inn Redwood City 27,24€ (expedia)
gefahrene Meilen: 193
 


Angie

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Re: Der Yukon im Westen der USA? XL-Tours auf Jungfernfahrt
« Antwort #239 am: 21.10.2011, 21:18 Uhr »

:lol: "Der Tag des Herumirrens" - oder so ähnlich könnte der Titel lauten :lol:

Da hattet ihr ja mächtig Pech mit der Lombard Street, aber somit habt ihr einen Grund, wieder zu kommen. Ist doch auch schön!
Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.