Tag 26 Mittwoch 13.07.2011L.A. – London – Frankfurt – Bad OeynhausenIrgendwie verging dieser Flug schneller als der Hinflug. Es kam mir jedenfalls so vor. Aber wir mussten ja in London auch noch einmal umsteigen. Ankunft sollte um 15:30 Ortszeit sein. Ja, da sind wir auch angekommen. Aber dann musste erst mal eingeparkt werden. Und ausgestiegen. Der Nachteil der Zweierreihen ist eindeutig, dass man erst so ziemlich als letztes aussteigen kann. Und das dauert. Und dauert. Und dauert. Um 16:45 sollte der Flieger uns nach Frankfurt bringen. Ob wir das noch schaffen? Kaum aus dem Flieger raus, liefen wir los. Natürlich war hier unser Flieger nicht angeschlagen, also in den U-Bahn-Shuttle. Da schnell wieder raus. Und dann wieder von Tafel zu Tafel gelaufen. Immer nur der Hinweis: „Ist Ihr Flug hier nicht aufgeführt, dann bitte in diese Richtung weiter“ Und wir liefen. Und liefen. Zum Glück mussten wir nicht auch noch unsere Trolleys umchecken… Und wenigstens durften wir in Terminal 5 bleiben…
Dann endlich, da stand er unser Flug. Und wo ist jetzt das Gate? O jeh, wieder laufen… Wie spät ist es eigentlich? Mist, in einer Viertelstunde muss der Sicherheitscheck erledigt sein! Und laufen. Und laufen. Dann endlich da. Eine irre lange Schlange. Na klar. Was passiert eigentlich, wenn man den Flieger verpasst? Es ging nicht voran. Wie lange noch? Gut 10 Minuten. Mist. Was nun? Dann eine Mitarbeiterin, die sich vorab die Tickets ansah. Sie zog uns aus der Schlange zu einer deutlich kürzeren. Nur 3 Leute vor uns. Aha, wir sind jetzt schon zu VIPs anvanciert. Noch 8 Minuten, dann waren wir registriert und weiter geht´s. Endlich. Schon mal schnell während des Laufens Gürtel raus, Uhr ab, Taschen leer. Gleich beginnt das Boarding und bei der Sicherheitskontrolle noch eine Schlange. Schnell die Schuhe aus. Dann waren wir dran. Warum ging das alles so langsam? Ich wurde vorgezogen, Heiko musste warten. Endlich auch Heiko. Und noch mal. Geschafft. Mit einer Hand hielt Heiko seine Hose fest (der Gürtel fehlte ja) und mit der anderen die ganzen Klamotten. Und dann noch irgendwie in die Schuhe und los. Das Boarding hatte schon begonnen, war aber noch nicht abgeschlossen. Puh, geschafft.
Wir hatten beide Plätze am Gang, aber nebeneinander. Dieses war eine recht alte Maschine. Die Armlehen ließen sich nicht bewegen. Und zu allem Überfluss konnte sich Heiko nicht in den Sitz zurücklehnen, da dieser sofort nachgab. Heiko bemühte sich mehrfach die Lehne aufrecht zu stellen, wie es sich beim Start gehört. Ging nicht. Anraunzer vom Steward. Naja, eigentlich kein Anraunzer, aber ein bestimmtes Anweisen. Dass das Aufrechtstellen nicht möglich war, bekam der auch schon nicht mehr mit. Habt Ihr schon mal aufrecht in einem Liegestuhl gesessen? Ätzend! Und das stand Heiko nun bevor, während des ganzen Fluges. Alles Sch… Und dann war ihm auch wieder übel geworden, da er in all dem Stress natürlich keine Reisetablette genommen hatte. Er tat mir sooo leid. Immer trifft es ihn!
Ansonsten verlief der Flug unspektakulär. Bis auf die Landung. Ob der Pilot wie ich kein Räumliches Sehen besaß? Unwahrscheinlich. Aber irgendwie hat er sich beim Landen in der Höhe verschätzt
(oder es gab irgendwelche Scheerwinde oder so) und wir plumpsten gefühlt 2m tief auf den Boden. Woah! So schallte es durch das Flugzeug. Aber wir waren am Boden und die Bremsen funktionierten auch, so dass wir eine Weile später in Parkposition standen. Geschafft. Denkste! Natürlich standen wir auf Außenposition, das hieß wieder Bus fahren. Heikos Gesicht konnte kaum noch grüner werden…
Dann zur Passkontrolle. Hier wird deutsch gesprochen, Andrea! Das gelang sogar auf Anhieb. Heiko meinte anschließend auch, dass er fast englisch gesprochen hätte…
Dann ging es zum Kofferband. Nach einer langen Weile kam dann der erste Trolley. Es war meiner. Hm, wo ist Heikos? Naja, da kamen ja noch weitere. Aber nicht unser zweiter Trolley. Als dann nur noch wir und ein weiteres Paar mit Golfgepäck dort standen und jemand vom Personal die verbleibenden Koffer vom Band nahm, waren wir irritiert. Wie jetzt? Das war´s? Das andere Paar ging zu dem Schalter direkt am Band. Scheinbar war etwas während des Fluges kaputt gegangen. Als wir dran waren, sagten wir, dass uns ein Trolley fehlen würde. „Sind Sie Herr …?“ Ja, das war er. Sie teilte uns mit, dass unser Koffer noch in London sei und mit der nächsten Maschine käme. Wir könnten auf ihn warten. Bis wann? Bis halb 10 etwa. Och nö, das war uns jetzt doch zu lang. Es war jetzt kurz vor acht und wir wollten nur noch nach Hause und ins Bett. Oder sollten wir hier noch ein Zimmer nehmen? Ein eindeutiges Nein. Okay, dann würden sie uns den Koffer nach Hause bringen. Nächster Flughafen? Paderborn vielleicht? Hochgezogene nachdenkliche Augenbrauen. Hannover? Ja, Hannover ist gut. Von da aus würde dann der Trolley am Donnerstag zu uns gebracht werden. Die würden sich aber telefonisch aus Hannover melden. Super! Hoffentlich klappt das auch so…
Jetzt erst mal an die frische Luft. Die Haltestelle des Shuttles gesucht und beim Platzhirsch angerufen. Mieselwetter. Ich will wieder zurück in die Sonne. Ein Shuttle nach dem anderen kam, aber immer nur zu irgendwelchen Hotels. Dann aber unseres. Nur für uns allein. Wir hatten auf dem Weg zum Parkhaus ein nettes Gespräch mit dem Fahrer. Überhaupt sind die alle vom Platzhirsch sehr nett. Heiko ist dann hoch zu unserem Auto und ich wartete unten mit dem Gepäck. Ob es ansprang? Er hatte die Batterie ja abgeklemmt, aber hat er dadurch die Wegfahrsperre aktiviert? Nach einer langen Weile kam er endlich angefahren. Hurra! Klamotten ins Auto und los. Nee, was ist das denn? Ist der Wagen irgendwie kleiner geworden? Man muss sich so bücken beim Einsteigen und die Mittelkonsole ist total winzig…
Wer jetzt glaubt, jetzt passiert nichts mehr, irrt sich. Natürlich. Wir waren nicht einmal eine halbe Stunde unterwegs, als wir in einen Stau kamen. Einen üblen Stau. Und das am Abend, wer hätte denn mit so etwas gerechnet? Das Radio teilte uns mit, dass da eine Baustelle sei. Bestimmt nur eine Spur, dachten wir. Aber als wir nach einer Stunde den Engpass erreichten, war da nicht wirklich ein Engpass, denn die Arbeiten fanden auf dem Standstreifen statt. Zwei der drei Spuren waren einwandfrei befahrbar.
Mittlerweile war es dunkel geworden und unsere Mägen meldeten Appetit nach Mittagessen. Also sind wir an einer Tankstelle rausgefahren. Warmes Essen: Fehlanzeige. Ich aß ein belegtes Brötchen, Heiko Frikadellen. Naja, schon fast ein Burger…
Zu der Dunkelheit kam noch Regen dazu. Sichtweite fast Null, Müdigkeit bis zum Anschlag. Also raus auf einen Parkplatz und eine Viertelstunde die Augen gepflegt.
Wann wir endlich zu Hause waren? Keine Ahnung. Irgendwann nachts. Und dann gab es Pumpernickel mit Frischkäse…
Jetzt habe ich fertig. Flasche leer. Wollt ihr noch ein Fazit oder habt ihr genug?
Ich bedanke mich bei allen Mitfahrern - auch den blinden Passagieren. Es hat mir viel Spaß gemacht mit euch zu reisen. Dass die Bilder euch gefallen haben, habe ich schon herausgelesen und Heiko auch schon mehrfach mitgeteilt. Noch mal vielen Dank für das Lob - natürlich auch von Heiko. Ich hoffe nur, dass meine Texte nicht zu lang waren oder zu ausführlich. Heiko wird sich jedenfalls freuen, wenn ich nicht mehr die ganze Zeit am Schreiben und Fotos heraussuchen bin...
an alle! Auch an die vielen Forumsbeiträge, die diese Reise erst möglich gemacht haben und sie bereichert haben.
P.S. Der USA-Virus hat sich jetzt richtig festgesetzt...
PPS Wer noch Fragen hat: Nur zu! Hier oder per PM