10.12.08 Oh, wir hatten beide wunderbar geschlafen. Und nun war ich gespannt, was der heutige Tag so alles bringen wuerde. Wir hatten auf alle Faelle einige der Highlights geplant und wollten versuchen, zum Sunset an den Mesquite Flat Dunes bei Stovepipe Wells zu sein. Gefruehstueckt wuerde im Fortyniners Cafe, die Eier mit Hashbrowns und Wuerstchen waren wirklich gut und reichhaltig und nachdem sie von uns mit Tabasco so richtig schoen geschaerft worden, war es perfekt.
Gut gesaettigt machten wir uns dann auf dem Weg. Wir fuhren ein Stuck nach Sueden und fuhren dann beim Furnace Creek Inn auf dem Highway 190 weiter nach Osten. Unser Ziel heute morgen war der Zabriskie Point. Obwohl es schon etwas zu spaet war, bot sich uns ein einzigartiger Anblick. Und wir waren nahezu ganz alleine dort.
Schon von Parkplatz aus konnte man erahnen, was einem erwarten wuerde, doch nachdem wir dann den kleinen Weg hinaufgelaufen waren, wurden wir mit einer grandiosen Sicht belohnt. War das schoen.
Die Luft war sowas von klar, wir konnten unwahrscheinlich weit schauen. Und die ganzen versteinerten Sandduenen, die in diversen Farben vor uns zu finden waren, bildeten scharfe Begrenzungen und unzaehlige filigrane Details. Das sah wirklich toll aus, auch wenn das weiche Licht des Morgen schon laengst vergangen war und die Sonne ihre harten Strahlen auf uns herniederscheinen liess. Immerhin war es dadurch schoen warm und wir konnten ohne Jacken rumlaufen. Der Wind von gestern hatte sich auch gelegt, was ich natuerlich sehr begruesste. Ich hasste Wind.
Wir fuhren weiter auf dem Highway 190 nach Osten, das naechste Ziel war der Twenty Mule Team Canyon, den man ebenfalls nur in einer Richtung befahren konnte. Und kaum waren wir auf der Gravelroad, staubte es auch schon herrlich und unser Snowie wurde ganz fix cremefarben.
Ich muss sagen, der Twenty Mule Team Canyon war wirklich sehr sehenswert. Hinter jeder Kurve wartete eine neue Szenerie darauf, auf die Speicherkarten gebannt zu werden. Diese cremefarbenen und senfgelben Huegel sahen wirklich sehr fotogen aus, auch wenn es hier ebenfalls schon fast zu spaet fuer Bilder war, da die Sonne schon so hoch stand.
Die Piste schlaengelte sich durch die Huegel hindurch, mal ging es ein Stueckchen bergauf, dann wieder gab es ein paar engere Kurven. Und selbst ein kleiner Hoodoo thronte hier hoch oben auf einem der Huegel, der musste von uns natuerlich gleich genauer unter die Lupe genommen werden. Es gab zwar so gut wie keine Vegetation, da die Erde hier so salzhaltig war, aber immerhin Hoodoos.
Twenty Mule Team CanyonNun fuhren wir zurueck Richtung Furnace Creek Ranch und von dort aus dann weiter bis zu den Harmony Borax Works. Nachdem man im Jahre 1881 hier dieses sogenannte weisse Gold gefunden hatte, wurde es an mehreren Stellen im Park abgebaut und mit Waggons mit 20 Mulis abtransportiert. Harmony war eine dieser Stellen. Hier wurde etwas von der Geschichte auf Schautafeln erklaert und wir liefen einmal um das Gelaende herum, wo einer dieser Waggons zu sehen war und auch die Ueberrreste des Gebaeudes und eines Boilers.
Von hier konnten wir auch schoen auf die Salzpfannen der Cotton Ball Marsh blicken sowie in der anderen Richtung auf die diversen Gipfel der Funeral Mountains. Motive gab es wirklich genug. Das machte so richtig Spass, all diese Stimmungen mit der Kamera einzufangen.
Wir fuhren nun den Mustard Canyon und von dort zurueck zum Highway 190. Den Canyon machte seinem Namen auch wirklich alle Ehre und die ganzen Salzablagerungen in den Hohlraeumen und Nischen sahen auf dem ersten Blick aus wie Schnee. Das naechste Ziel fuer heute war der Salt Creek, der eigentlich immer etwas Wasser fuehrte. Und da soll mal einer sagen, das Death Valley waere tot. Leider konnte man jetzt im Winter nicht die hier ansaessige Species des Desert Pup Fish sehen, die nur hier im Salt Creek zu Hause waren. Es gab zwar noch jede Menge andere Pupfish Spezies in der Mojave und Sonora Desert, aber diese Art war nur hier alleine zu finden. Und jetzt im Dezember hatten sie sich stromaufwaerts in waermere Bereiche verkruemelt. Dafuer konnte man am Ufer aber jede Menge Spuren von Kojoten sehen und waehrend wir so auf den Holzplanken entlangliefen, genossen wir die Landschaft. Ein wirklich schoener kleiner Abstecher war das, mit einer schoenen Marschlandschaft und diversen Salzbueschen.
Irgendwann wollte ich den kleinen Trail auch mal laufen, wenn man die Fische sehen konnte.So war es aber trotzdem ein schoener Spaziergang gewesen. Von nun an fuehrte uns der Weg nach Norden. Wir bogen vom Highway 190 ab auf die Scotty's Castle Road, denn das sollte unser naechstes Ziel sein. Im Western erstreckte sich auf einem weiten Areal die Sandduenen von Mesquite Flats, das sah schon aus er ferne gigantisch aus, waehrend im Osten die Grapevine Mountains unser Interesse auf sich zogen. Immer wieder stoppten wir fuer ein paar Bilder, denn das schokoladenbraue Gestein sah irgendwie total einladend aus. Hier auf der Strecke war nahezu nichts los, ich glaube, uns begegneten hoechstens zwei oder drei Fahrzeuge. Und davon waren zwei noch Baufahrzeuge.
Hier war es wirklich so richtig schoen einsam und nach und nach naeherten wir uns dann Scotty' Castle, das wie eine Bastion hier in der Wueste thronte und voellig bizarr wirkte. Ja, es war wirklich eine schoene Stelle hier am Fuss des Grpavine Canyon, wo Quellen dazu fuehrten, das es hier richtig toll gruente und bluehte. Wir sahen und ein wenig auf dem Gelaende und am Castle um, das im spanischen Stil errichtet worden war. Riesige Palmen, unzaehlige Kakteen und Joshua Trees gab es hier zu bestaunen.
Wir haetten auch eine Fuehrung mitmachen koennen, aber dann haette es fuer unsere weiteres tagesprogramm nicht mehr gereicht, zumal die Fuehrung erst etwas spaeter losgehen wuerde. So schauten wir uns nur so um und machten dann ein Picknick im Schatten grosser Palmen. Es dauerte auch nicht lange, da setzte sich in einiger Entfernung ein Kojote dazu auf die Wiese und doeste. Sah der niedlich aus.
KojoteAlso, wenn der nach unserem Picknick immer noch da sein sollte, dann wollte ich versuchen, ihn zu fotografieren. Und klar, der Kojote blieb natuerlich liegen. Man sah ihn kaum im Halbschatten, sonst waere er bestimmt schon von einigen anderen Touris hier entdeckt worden. Wir packten unsere Sachen ins Auto, entsorgten die Abfaelle und schnappten uns die Kameras. Dann pirschten wir uns ran. Leider raschelte das trockene Laub am Boden ganz schoen und ich dachte schon, der Kojote springt jeden Moment davon.
Aber er machte erst gar keine Anstalten, reckte sich genuesslich und schaute uns an. Nur als wir ihm dann doch etwas zu nah auf die Pelle rueckten, trottete er davon.Wir gingen zum Auto und fuhren vom Parkplatz bis zur Kreuzung mit den Hinweisschildern. Und was sahen wir? Unser Kojote lag mitten auf der Strasse und sonnte sich. Also fix die Kameras geholt und ich ging erneut in seine Richtung davon. Wie sah der knuffig aus. Einmal sass er direkt unter dem Hinweisschild, so wie ein Anhalter, der darauf wartete, mitgenommen zu werden.
Kojote againUnd kaum dass ich mich von ihm weggedreht hatte, kam er wieder langsam naeher angeschlichen. Hi hi, das sah echt witzig aus. Das ging eine ganze Weile so weiter, ehe wir dann doch schweren Herzens zum Ubehebe Crater aufbrachen. Und je naeher wir diesem kamen, umso eindruecklicher aenderte sich das Landschaftsbild. Ueberall war nun schwarze vulkanische Asche zu finden und einige kleine Buesche und Straeucher hatten sich auf dieser Ecke ausgebreitet. Sah irgendwie schon aus wie eine Mondlandschaft, vor allem, weil man das hier gar nicht vermutetete. Am Kraterrand selbst war es wieder ordentlich windig und teilweise waren die Schatten auch schon sehr weit reingewandert. Aber trotzdem war der Blick hinein sehr schoen.
Nun hiess es aber, sich zu sputen, denn es war schon nach 15 Uhr. Und wir wollten zum Sunset bei den Mesquite Flats Duenen sein. Bis dahin war es noch eine ganz schoene Fahrstrecke. Und es zog sich wirklich ganz schoen.
Ich hoffte nur, die Sonne wuerde nicht zu zeitig hinter den Bergkuppen verschwinden. Denn sie stand jetzt schon arg tief. Oh, das wuerde sehr kanpp werden. Nach einer halben Ewigkeit erreichten wir kurz nach vier den Parkbereich an den Duenen. Nur fix die Kamera schnappen und los ging es, ab in den Sand. Fuer das Stativ blieb dieses mal leider keine Zeit mehr.
Und schon fegte ich wie ein Sandhase davon. Der Sand war wirklich so feinkoernig, das ein Vorankommen hervorragend klappte. Immer wieder hielt ich kurz fuer ein paar Bilder, in der Zeit konnte Ulrich dann auch wieder aufschliessen.
Ja, ich hatte es echt eilig. Wenigstens auf eine der hoeheren Duenen wollte ich es noch schaffen. Um mich da richtig haeuslich niederzulassen, haetten wir wirklich 15-20 Minuten eher da sein muessen. Nun galt es halt, das Beste daraus zu machen. Der Sand leuchtete richtig Golden und die langen Schatten bildeten einen wundervollen Kontrast. Sah das toll aus. Immer wieder folgten Fotostops. Und die Sonne, die stand schon so tief. Bis zur grossen Duene schaffte ich es bestimmt nicht mehr. Aber versuchen wollte ich es trotzdem. Ich fand eine nicht ganz so steile Stelle und wanderte den Kamm entlang. Gerade noch rechtzeitig, denn ein paar Bilder konnte ich noch machen. Und dann war die Sonne schlagartig verschwunden. Und als ob jemand das Licht ausgeschaltet hatte, veraenderten sich auch die Farben.
So schoen sah es jetzt nicht mehr aus, aber egal. Ich sah den Mond noch ueber uns stehen, den bekamm man natuerlich nicht mit der Duene zusammen aufs Bild. Nach einer Weile fingen die gesamten Berge rings um uns herum zu gluehen. Diese Farben waren ebenfalls unglaublich. Als haette die jemand knallrot angemalt. Das ganze Schauspiel dauerte ein paar Minuten, dann war es vorbei und wir gingen nun gemuetlich zu unserem Snowie zurueck, den man schon von Weitem sehen konnte.
Dune SunsetAlso dieser Tag war wirklich toll gewesen. Wir hatten soviel gesehen, das musste man erst einmal verarbeiten. Gemuetlich fuehren wir zureuck zur Furnace Creek Ranch, wo wir heute mal im Steakhouse essen waren. Das Steak war sehr gut, aber irgendwie hatten wir uns im Fortyniners Cafe wohler gefuehlt. Woran es lag, keine Ahnung.
Jedenfalls waren wir nun schon satt und luden anschliessend unsere Bilder hoch. Und da ich hier morgen nicht losfahren wollte, ohne den Pool wenigstens mal von innen gesehen zu haben, machten wir uns auf zu einer Baderunde. Zumal der Pool fast um die Ecke war. Ach, das war herrlich, bei fast Vollmond im nahezu 28 Grad warmen Wasser zu baden.
Allerdings war der Schock beim rausgehen umso groesser, da es nur noch so um die 8 Grad draussen hatte.
Wieder gut aufgewaermt schickte ich noch ein paar Gruesse ans Forum und gegen Mitternacht sind wir dann ins Bett gegangen.
PS: sorry, sind heute ein paar Bilder mehr geworden, es ging einfach nicht anders
Greetz,
Yvonne