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Autor Thema: Desert Winter & beyond: eine Wintertour in die Mojave & Sonora Desert  (Gelesen 35720 mal)

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americanhero

  • Gast
10.12.08

 
Oh, wir hatten beide wunderbar geschlafen. Und nun war ich gespannt, was der heutige Tag so alles bringen wuerde. Wir hatten auf alle Faelle einige der Highlights geplant und wollten versuchen, zum Sunset an den Mesquite Flat Dunes bei Stovepipe Wells zu sein. Gefruehstueckt wuerde im Fortyniners Cafe, die Eier mit Hashbrowns und Wuerstchen waren wirklich gut und reichhaltig und nachdem sie von uns mit Tabasco so richtig schoen geschaerft worden, war es perfekt. :daumen: Gut gesaettigt machten wir uns dann auf dem Weg. Wir fuhren ein Stuck nach Sueden und fuhren dann beim Furnace Creek Inn auf dem Highway 190 weiter nach Osten. Unser Ziel heute morgen war der Zabriskie Point. Obwohl es schon etwas zu spaet war, bot sich uns ein einzigartiger Anblick. Und wir waren nahezu ganz alleine dort.
Schon von Parkplatz aus konnte man erahnen, was einem erwarten wuerde, doch nachdem wir dann den kleinen Weg hinaufgelaufen waren, wurden wir mit einer grandiosen Sicht belohnt. War das schoen.

 

Die Luft war sowas von klar, wir konnten unwahrscheinlich weit schauen. Und die ganzen versteinerten Sandduenen, die in diversen Farben vor uns zu finden waren, bildeten scharfe Begrenzungen und unzaehlige filigrane Details. Das sah wirklich toll aus, auch wenn das weiche Licht des Morgen schon laengst vergangen war und die Sonne ihre harten Strahlen auf uns herniederscheinen liess. Immerhin war es dadurch schoen warm und wir konnten ohne Jacken rumlaufen. Der Wind von gestern hatte sich auch gelegt, was ich natuerlich sehr begruesste. Ich hasste Wind.  :roll:

 

Wir fuhren weiter auf dem Highway 190 nach Osten, das naechste Ziel war der Twenty Mule Team Canyon, den man ebenfalls nur in einer Richtung befahren konnte. Und kaum waren wir auf der Gravelroad, staubte es auch schon herrlich und unser Snowie wurde ganz fix cremefarben. :grins: Ich muss sagen, der Twenty Mule Team Canyon war wirklich sehr sehenswert. Hinter jeder Kurve wartete eine neue Szenerie darauf, auf die Speicherkarten gebannt zu werden. Diese cremefarbenen und senfgelben Huegel sahen wirklich sehr fotogen aus, auch wenn es hier ebenfalls schon fast zu spaet fuer Bilder war, da die Sonne schon so hoch stand.



Die Piste schlaengelte sich durch die Huegel hindurch, mal ging es ein Stueckchen bergauf, dann wieder gab es ein paar engere Kurven. Und selbst ein kleiner Hoodoo thronte hier hoch oben auf einem der Huegel, der musste von uns natuerlich gleich genauer unter die Lupe genommen werden. Es gab zwar so gut wie keine Vegetation, da die Erde hier so salzhaltig war, aber immerhin Hoodoos. :zwinker:

Twenty Mule Team Canyon

Nun fuhren wir zurueck Richtung Furnace Creek Ranch und von dort aus dann weiter bis zu den Harmony Borax Works. Nachdem man im Jahre 1881 hier dieses sogenannte weisse Gold gefunden hatte, wurde es an mehreren Stellen im Park abgebaut und mit Waggons mit 20 Mulis abtransportiert. Harmony war eine dieser Stellen. Hier wurde etwas von der Geschichte auf Schautafeln erklaert und wir liefen einmal um das Gelaende herum, wo einer dieser Waggons zu sehen war und auch die Ueberrreste des Gebaeudes und eines Boilers.



Von hier konnten wir auch schoen auf die Salzpfannen der Cotton Ball Marsh blicken sowie in der anderen Richtung auf die diversen Gipfel der Funeral Mountains. Motive gab es wirklich genug. Das machte so richtig Spass, all diese Stimmungen mit der Kamera einzufangen.

 

Wir fuhren nun den Mustard Canyon und von dort zurueck zum Highway 190. Den Canyon machte seinem Namen auch wirklich alle Ehre und die ganzen Salzablagerungen in den Hohlraeumen und Nischen sahen auf dem ersten Blick aus wie Schnee. Das naechste Ziel fuer heute war der Salt Creek, der eigentlich immer etwas Wasser fuehrte. Und da soll mal einer sagen, das Death Valley waere tot. Leider konnte man jetzt im Winter nicht die hier ansaessige Species des Desert Pup Fish sehen, die nur hier im Salt Creek zu Hause waren. Es gab zwar noch jede Menge andere Pupfish Spezies in der Mojave und Sonora Desert, aber diese Art war nur hier alleine zu finden. Und jetzt im Dezember hatten sie sich stromaufwaerts in waermere Bereiche verkruemelt. Dafuer konnte man am Ufer aber jede Menge Spuren von Kojoten sehen und waehrend wir so auf den Holzplanken entlangliefen, genossen wir die Landschaft. Ein wirklich schoener kleiner Abstecher war das, mit einer schoenen Marschlandschaft und diversen Salzbueschen.



Irgendwann wollte ich den kleinen Trail auch mal laufen, wenn man die Fische sehen konnte.So war es aber trotzdem ein schoener Spaziergang gewesen. Von nun an fuehrte uns der Weg nach Norden. Wir bogen vom Highway 190 ab auf die Scotty's Castle Road, denn das sollte unser naechstes Ziel sein. Im Western erstreckte sich auf einem weiten Areal die Sandduenen von Mesquite Flats, das sah schon aus er ferne gigantisch aus, waehrend im Osten die Grapevine Mountains unser Interesse auf sich zogen. Immer wieder stoppten wir fuer ein paar Bilder, denn das schokoladenbraue Gestein sah irgendwie total einladend aus. Hier auf der Strecke war nahezu nichts los, ich glaube, uns begegneten hoechstens zwei oder drei Fahrzeuge. Und davon waren zwei noch Baufahrzeuge.



Hier war es wirklich so richtig schoen einsam und nach und nach naeherten wir uns dann Scotty' Castle, das wie eine Bastion hier in der Wueste thronte und voellig bizarr wirkte. Ja, es war wirklich eine schoene Stelle hier am Fuss des Grpavine Canyon, wo Quellen dazu fuehrten, das es hier richtig toll gruente und bluehte. Wir sahen und ein wenig auf dem Gelaende und am Castle um, das im spanischen Stil errichtet worden war. Riesige Palmen, unzaehlige Kakteen und Joshua Trees gab es hier zu bestaunen.



Wir haetten auch eine Fuehrung mitmachen koennen, aber dann haette es fuer unsere weiteres tagesprogramm nicht mehr gereicht, zumal die Fuehrung erst etwas spaeter losgehen wuerde. So schauten wir uns nur so um und machten dann ein Picknick im Schatten grosser Palmen. Es dauerte auch nicht lange, da setzte sich in einiger Entfernung ein Kojote dazu auf die Wiese und doeste. Sah der niedlich aus.  :zwinker:

Kojote

Also, wenn der nach unserem Picknick immer noch da sein sollte, dann wollte ich versuchen, ihn zu fotografieren. Und klar, der Kojote blieb natuerlich liegen. Man sah ihn kaum im Halbschatten, sonst waere er bestimmt schon von einigen anderen Touris hier entdeckt worden. Wir packten unsere Sachen ins Auto, entsorgten die Abfaelle und schnappten uns die Kameras. Dann pirschten wir uns ran. Leider raschelte das trockene Laub am Boden ganz schoen und ich dachte schon, der Kojote springt jeden Moment davon.



Aber er machte erst gar keine Anstalten, reckte sich genuesslich und schaute uns an. Nur als wir ihm dann doch etwas zu nah auf die Pelle rueckten, trottete er davon.Wir gingen zum Auto und fuhren vom Parkplatz bis zur Kreuzung mit den Hinweisschildern. Und was sahen wir? Unser Kojote lag mitten auf der Strasse und sonnte sich. Also fix die Kameras geholt und ich ging erneut in seine Richtung davon. Wie sah der knuffig aus. Einmal sass er direkt unter dem Hinweisschild, so wie ein Anhalter, der darauf wartete, mitgenommen zu werden. :daumen:



Kojote again

Und kaum dass ich mich von ihm weggedreht hatte, kam er wieder langsam naeher angeschlichen. Hi hi, das sah echt witzig aus.  Das ging eine ganze Weile so weiter, ehe wir dann doch schweren Herzens zum Ubehebe Crater aufbrachen. Und je naeher wir diesem kamen, umso eindruecklicher aenderte sich das Landschaftsbild. Ueberall war nun schwarze vulkanische Asche zu finden und einige kleine Buesche und Straeucher hatten sich auf dieser Ecke ausgebreitet. Sah irgendwie schon aus wie eine Mondlandschaft, vor allem, weil man das hier gar nicht vermutetete. Am Kraterrand selbst war es wieder ordentlich windig und teilweise waren die Schatten auch schon sehr weit reingewandert. Aber trotzdem war der Blick hinein sehr schoen.



Nun hiess es aber, sich zu sputen, denn es war schon nach 15 Uhr. Und wir wollten zum Sunset bei den Mesquite Flats Duenen sein. Bis dahin war es noch eine ganz schoene Fahrstrecke. Und es zog sich wirklich ganz schoen.  :roll: Ich hoffte nur, die Sonne wuerde nicht zu zeitig hinter den Bergkuppen verschwinden. Denn sie stand jetzt schon arg tief. Oh, das wuerde sehr kanpp werden. Nach einer halben Ewigkeit erreichten wir kurz nach vier den Parkbereich an den Duenen. Nur fix die Kamera schnappen und los ging es, ab in den Sand. Fuer das Stativ blieb dieses mal leider keine Zeit mehr.

 

Und schon fegte ich wie ein Sandhase davon. Der Sand war wirklich so feinkoernig, das ein Vorankommen hervorragend klappte. Immer wieder hielt ich kurz fuer ein paar Bilder, in der Zeit konnte Ulrich dann auch wieder aufschliessen.



Ja, ich hatte es echt eilig. Wenigstens auf eine der hoeheren Duenen wollte ich es noch schaffen. Um mich da richtig haeuslich niederzulassen, haetten wir wirklich 15-20 Minuten eher da sein muessen. Nun galt es halt, das Beste daraus zu machen. Der Sand leuchtete richtig Golden und die langen Schatten bildeten einen wundervollen Kontrast. Sah das toll aus. Immer wieder folgten Fotostops. Und die Sonne, die stand schon so tief. Bis zur grossen Duene schaffte ich es bestimmt nicht mehr. Aber versuchen wollte ich es trotzdem. Ich fand eine nicht ganz so steile Stelle und wanderte den Kamm entlang. Gerade noch rechtzeitig, denn ein paar Bilder konnte ich noch machen. Und dann war die Sonne schlagartig verschwunden. Und als ob jemand das Licht ausgeschaltet hatte, veraenderten sich auch die Farben.



So schoen sah es jetzt nicht mehr aus, aber egal. Ich sah den Mond noch ueber uns stehen, den bekamm man natuerlich nicht mit der Duene zusammen aufs Bild. Nach einer Weile fingen die gesamten Berge rings um uns herum zu gluehen. Diese Farben waren ebenfalls unglaublich. Als haette die jemand knallrot angemalt. Das ganze Schauspiel dauerte ein paar Minuten, dann war es vorbei und wir gingen nun gemuetlich zu unserem Snowie zurueck, den man schon von Weitem sehen konnte.

Dune Sunset

Also dieser Tag war wirklich toll gewesen. Wir hatten soviel gesehen, das musste man erst einmal verarbeiten. Gemuetlich fuehren wir zureuck zur Furnace Creek Ranch, wo wir heute mal im Steakhouse essen waren. Das Steak war sehr gut, aber irgendwie hatten wir uns im Fortyniners Cafe wohler gefuehlt. Woran es lag, keine Ahnung.  :zuck:  Jedenfalls waren wir nun schon satt und luden anschliessend unsere Bilder hoch. Und da ich hier morgen nicht losfahren wollte, ohne den Pool wenigstens mal von innen gesehen zu haben, machten wir uns auf zu einer Baderunde. Zumal der Pool fast um die Ecke war. Ach, das war herrlich, bei fast Vollmond im nahezu 28 Grad warmen Wasser zu baden.  :D Allerdings war der Schock beim rausgehen umso groesser, da es nur noch so um die 8 Grad draussen hatte.  :shock: Wieder gut aufgewaermt schickte ich noch ein paar Gruesse ans Forum und gegen Mitternacht sind wir dann ins Bett gegangen.


PS: sorry, sind heute ein paar Bilder mehr geworden, es ging einfach nicht anders


Greetz,


Yvonne

RedZed

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toller ausführlicher Bericht und vor allem ganz tolle Bilder aus den Dunes, Yvonne! Da freu ich mich doch noch zugestiegen zu sein.
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carovette

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    • carovette
Hallo Yvonne,

das sind traumhaft schöne Bilder vom DV. Kein Vergleich zu den Bildern, wenn es wärmer und dunstig ist.

Da soll mal noch einer sagen, im DV gäbe es nichts zu sehen. Uns hat es schon im Mai super gefallen, aber zu dieser Jahreszeit ist das DV einfach ein Traum (*auchhinwill*).

lg caro :D

Crimson Tide

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BOAH!  Was für ein toller Tag dort im Death Valley!

Und die Tierbilder....wunderbar!  :P   :daumen: :daumen: :daumen:

8°C im Death Valley  :shock:....wir hatten nachts angenehme 38°  :lol:....Ende Mai natürlich!  :wink:

L.G. Monika

HectorSamuel

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Wow...

Du siehst mich mit erstauntem und begeistertem Gesicht auf meinem Bobbycar sitzen. Dein Bericht, und Deine Bilder sind super. Sie zeigen eindrucksvoll, dass jede Gegend zu jeder Zeit seine schönen Seiten hat. Und so verfliegen langsam auch meine Gedanken, dass September/Oktober zu spät für eine Tour ist...

Gruß Markus

Palo

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Obwohl ich die Gegend in und auswendig kenne, muss ich sagen deine Bilder sind sagenhaft und ich lese natuerlich weiterhin begeistert mit.
Gruß

Palo

americanhero

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toller ausführlicher Bericht und vor allem ganz tolle Bilder aus den Dunes, Yvonne! Da freu ich mich doch noch zugestiegen zu sein.


danke, ich hoffe, ich kann dich die naechsten Tage noch mehr erfreuen.  :wink:




das sind traumhaft schöne Bilder vom DV. Kein Vergleich zu den Bildern, wenn es wärmer und dunstig ist.

Da soll mal noch einer sagen, im DV gäbe es nichts zu sehen. Uns hat es schon im Mai super gefallen, aber zu dieser Jahreszeit ist das DV einfach ein Traum (*auchhinwill*).



Hallo Caro,

ja, jetzt im Winter ist die Sicht unglaublich. Keine stoerenden Staubpartikel, es ist nicht diesig oder sonst etwas. Einfach ein Traum. Wenn ich die Wahl haette, wuerde ich immer den Winter bevorzugen. So erst kommt die wirklich Schoenheit vom Death Valley so richtig rueber.
Und mir geht es genauso, ich kann mich da nie sattsehen und kann nicht verstehen, wie man diese Ecke oede finden kann. Aber wie ich schon mal sagte, entweder man leibt es oder man kann gar nichts mit anfangen.
Von mir gibt es eindeutig 1000 Punkte :daumen:


Und die Tierbilder....wunderbar!  :P   :daumen: :daumen: :daumen:

8°C im Death Valley  :shock:....wir hatten nachts angenehme 38°  :lol:....Ende Mai natürlich!  :wink:


Danke Moni, es freut mich, wenn du Spass beim Mitreisen hast.
na ja, im Dezember konnten wir wohl Nachts nicht mehr erwarten. In las Vegas war es ja noch kaelter, brhhhh :shock:
Aber Tagsueber war es echt immer ganz angenehm

Greetz,

Yvonne

carovette

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    • carovette

Aber wie ich schon mal sagte, entweder man leibt es oder man kann gar nichts mit anfangen.

Das ist wie Fuerteventura/Kanarische Inseln - Fuerte hasst man oder liebt man  (alles nur beige, irgendwie, wie im DV) - wir lieben diese Insel! Und wir sind beileibe keine Surfer.....

lg caro - die sich schon auf die Fortsetzung freut :D

americanhero

  • Gast

Wow...

Du siehst mich mit erstauntem und begeistertem Gesicht auf meinem Bobbycar sitzen. Dein Bericht, und Deine Bilder sind super. Sie zeigen eindrucksvoll, dass jede Gegend zu jeder Zeit seine schönen Seiten hat. Und so verfliegen langsam auch meine Gedanken, dass September/Oktober zu spät für eine Tour ist...

Hallo Markus, willkommen an Board, fuehle dich gleich wie Zu Hause.  :wink:
Also, September/Oktober ist doch optimal fuer die Ecke, da kann es doch sogar richtig heiss sein. Mir persoenlich gefaellt es ja im Winter sehr gut, aber da muss man auch Kompromisse eingehen wegen dem Wetter.
Ansonsten kann ich die Ecke wirklich nur empfehlen.


Obwohl ich die Gegend in und auswendig kenne, muss ich sagen deine Bilder sind sagenhaft und ich lese natuerlich weiterhin begeistert mit.


Tja Palo, da werden dann noch mehr Dinge kommen, die sozusagen in deinem Vorgarten passieren. Wenn es dann erst einmal Richtung Arizona geht.  :lol: :lol: :lol:
Und vielen Dank fuer dein kompliment, ich freue mich natuerlich immer, wenn es meinen Mitfahren gefaellt.das gibt dann auch einen gewissen Ansporn


Greetz,


Yvonne

americanhero

  • Gast

Aber wie ich schon mal sagte, entweder man leibt es oder man kann gar nichts mit anfangen.

Das ist wie Fuerteventura/Kanarische Inseln - Fuerte hasst man oder liebt man  (alles nur beige, irgendwie, wie im DV) - wir lieben diese Insel! Und wir sind beileibe keine Surfer.....

lg caro - die sich schon auf die Fortsetzung freut :D


stimmt, aber ich wuerde es moegen, selbst wenn ich kein Surfer waere. man kann da so schoen im riesigen Sandkasten spielen  :wink:
Und mir gefallen ja solche kargen Ecken und Wuestengegenden sowieso. Da muss man dann einfach genau hinsehen, aber dann entdeckt man ganz erstaunliche Dinge, die dort auf kleinsten Raum existieren. Alleine die ganzen Kakteen, die Echsen, Schlangen usw. Die Salzbuesche.
ja, ich liebe die Wueste, aus und fertig.  :lol: :lol: :lol: :lol:


Greetz,


Yvonne

Angie

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    • Angie's Dreams

Yvonne, dein Bericht ist echt klasse! :daumen: Gerade habe ich den letzten Tag gelesen. Wow - diese Fotos!!! Die sind echt klasse und obwohl ich noch nie in dieser Gegend war (nicht mal andeutungsweise :wink:) habe ich durch das Reisebericht-Lesen den Eindruck, dass der Winter durch die weitaus klarere Luft auch tollere Fotos liefert.

Die Dünenfotos haben es mir ganz besonders angetan :D

Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

Gipsy

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Der Kojote ist einfach knuffig  :liebe: Den würde ich am liebsten so richtig knuddeln.

Der Bericht und die Bilder sind einfach nur zum Träumen und füttern mein Fernweh so richtig gut.

Als Wüstenliebhaber hat mich die Formen- und Farbenvielfalt im Death Valley auch fasziniert.
Bis später
Gipsy

Crimson Tide

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Manche Menschen gehen aber auch mit offenen Augen durch die Welt und andere sehen nicht unbedingt richtig hin oder nehmen sich nicht genug Zeit!  :|

Wir hatten drüben ein deutsches Ehepaar, das hat gesagt, sie seien bitter enttäuscht vom Death Valley, das wäre ja alles nur eine graue, felsige und immer gleiche Landschaft gewesen!  :shock:

Die sollten sich jetzt mal diese Bilder hier ansehen!  :D


L.G. Monika

americanhero

  • Gast

Yvonne, dein Bericht ist echt klasse! :daumen: Gerade habe ich den letzten Tag gelesen. Wow - diese Fotos!!! Die sind echt klasse und obwohl ich noch nie in dieser Gegend war (nicht mal andeutungsweise :wink:) habe ich durch das Reisebericht-Lesen den Eindruck, dass der Winter durch die weitaus klarere Luft auch tollere Fotos liefert.

Die Dünenfotos haben es mir ganz besonders angetan :D




danke schoen, Angie  :D :oops: :D

Da ich ja immer total fasziniert von Sand bin, haben mir diese Duenen natuerlich auch super gefallen. Ich hoffe, im Maerz haben wir auch wieder so optimale Bedingungen.


@ Gipsy:

muss ich ein schlechtes Gewissen haben, weil du jetzt so Fernweh bekommen hast? Hoffentlich nicht :zwinker:
Und der Kojote war echt toll.

@ CrimsonTide:


ist ja nicht wahr, da siehst du mal wider, die genau die deutschen Touris hinschauen. Das werden nicht die einzigen gwesen sein. Wer da nur durchfaehrt, hat im Prinzip gar nichts gesehen und kann gar nicht wirklich mitreden. Fuer das Death Valley muss man sich Zeit nehmen.
Aber auch fuer die ganzen Roten Steine im Suedwesten, wer da nur durchrauscht und mal kurz ein Bild macht, kann gar nicht beurteilen, was der wirkliche Suedwesten ist. Solche Dinge brauchen Zeit, und die haben und nehmen sich viele einfach nicht. Kein Wunder, das man dann einen voellig verkehrten Eindruck bekommt


Greetz,


Yvonne

americanhero

  • Gast

11.12.08

 

Erneut standen wir gegen halb sieben auf, nahezu gleichzeitig setzte die Daemmerung des nahenden Sonnenaufgangs ein. Es sollte wieder ein schoener Tag werden und diesen wollten wir erneut im Death Valley verbringen. Gefruehstueckt wurde wieder im Fortyniners Cafe und klar, es gab natuerlich wieder Eier und Hashbrowns, getraenkt mit Tabasco Sauce. Eine gewisse Wuerze am Morgen hatte echt was. :grins:
Anschliessend checkten wir aus und machten uns auf dem Weg nach Sueden, auf die Badwater Road. Und Badwater sollte heute morgen auch unser erstes Ziel sein. Die 18 Meilen bis dorthin waren wieder sehr sehenswert, denn gerade jetzt am Morgen waren die ganzen Huegel und Bergketten in ein wunderbares Licht getaucht. Der Parkplatz bei Badwater war fast verwaist und noch war die Sonne nicht so hoch gestiegen, dass sie hier ueber die Kuppen der Bergkette mit Dantes View und dem dahinterliegenden Coffin Peak reichte.

Da standen wir nun nahezu am tiefsten Punkt der westlichen Hemisphaere und man konnte sich das erst so wirklich bildlich vorstellen, wenn man den Markierungspunkt am Berg betrachtete.Der eigentliche tiefste Punkt allerdings war noch ein paar Meilen von hier entfernt. Und noch vielmehr erfreute mich eine kleine Wasserlache direkt an der Treppe und am Steg. Denn dort spiegelte sich wunderbar die Bergkette drin wider. Wir gingen ein Stueck hinaus in das Basin und betrachteten die Salzkrusten, die teilweise wirklich bizarre Formen bildeten.   :D



Vor allem die Cracks in der Salzpfanne sahen sehr interessant aus und es machte unheimlich viel Spass, hier zu fotografieren. Und der Temperatursschied zwischen dem im Schatten liegenden Bsereich und den Salzpfannen hier war immens. Das haette ich nicht gedacht. Auf dem Weg zurueck zum Parkplatz liess ich es mir dann doch nicht nehmen und legte mich ganz breit auf den Brettersteg, Hintern in die Hoehe gereckt, so wie es sich gehoerte, um die Reflektionen so richtig einzufangen. Fragte sich nur, was fuer andere auf dem ersten Blick interessanter  wirkte. Ich oder die Reflektionen.

Na ja, danach sah ich zwar selbst aus wie ein Salzstock, aber egal. Sowas war ich ja gewohnt. Und schon kurz darauf lag der ganze Bereich sowieso in der Sonne, das ging ja fix.

 

Wir fuhren nun zurueck auf der Badwater Road nach Norden, nun Ausschau haltend nach dem Mushroom Rock. Ich wusste, das er im Bereich des Ausgangs vom Artist Drive zu finden war, da dort ein grosser Bereich mit Basalt Gestein zu finden war. Und tatsaechlich fanden wir den wie ein Pilz geformten Felsen aus Basalt auch dort. Allerdings war er nicht sehr gross und man musste sehr genau danach Ausschau halten.

 



Schon ein interessant geformter Fels. :!! Von hier hatten wir ebenfalls einen ganz wunderbaren Blick auf die Panamint Mountains und den Highway und eine weitere kleine Fotosession folgte. Und auch unser Snowie machte sich nicht schlecht auf den Bildern.  Unser naechstes Ziel fuer heute war Dantes View. Wir fuhren also erst einmal wieder bis zur Kreuzung am Furnace Creek Inn und von dort auf dem Highway 190 nach Osten. Kaum ein Auto kam uns entgegen, das war wirklich total verlassen alles hier. Wir genossen die Fahrt und liessen uns auch Zeit, damit wir die Landschaft rings um uns herum geniessen konnten. Und die war wirklich toll. Ich konnte immer nie genug bekommen. Als wir auf der Dantes View Road waren, wurde es so richtig schoen einsam.Und die Landschaft rings um uns herum aenderte sich nahezu hinter jeder Kurve. Langsam aber stetig ging es nun bergauf und gerade das letzte Stueck hatte es ganz schoen in sich. Also da im Sommer hoch, das war dann wirklich eine haarige Angelegenheit.  :roll:
Hier oben am Parkplatz von Dantes View waren wir ausnahmsweise mal nicht alleine und was am Meisten rings um uns herum gesprochen wurde war Deutsch. Wir schnappten unsere Kameras und liefen nun ein wenig hier oben am Rim entlang. Was fuer ein Ausblick!!



Wir konnten meilenweit sehen und erst von hier oben konnte man die Dimensionen so richtig begreifen, die das Death Valley ausmachten. Und trotzdem war es einfach noch unbegreiflich. Direkt unter uns erstreckte sich auf einer riesigen schneeweissen Flaeche Badwater und die riesige Salzpfanne. Direkt gegenueber sahen wir auf den Telescope Peak, dessen Gipfel ein paar kleine Schneeflaechen hatte.Daneben dann die Wildrose und Tuki Mountains, im Hintergrund die Panamint Range. Da kam ich mir auf einmal so winzig vor.

Auf dem Rueckweg vom Dantes View fiel uns irgendwann eine Art Mine auf. Hm, irgendwie hatte ich auch noch nichts davon gelesen, das es sie gab. Und in unseren Karten war sie auch nicht verzeichnet. Na ja, jedenfalls war das noch einmal ein prima Grund, um anzuhalten und Bilder zu machen.

Mine

Spontan hatten wir uns nun dafuer entschieden, die Hole in The Wall Road zu fahren. Da konnten wir dann mal testen, wie gelaendegaengig Snowie ueberhaupt war. Kurz nach dem Ende des Twenty Mule Team Canyons ging auf der rechten Seite des Highway eine unscheinbare Piste ab. Wenn man nicht danach suchte, wuerde man garantiert daran vorbeifahren. Sofort befanden wir uns in einem Gravel Wash, der sich aber ausgezeichnet fahren liess. Ein paar lose Schottersteine, etwas Kies, mehr nicht. High Clearance war hier allemal ausreichend. Die Strecke war unheimlich schoen zu fahren und wir mussten immer wieder anhalten, um zu fotografieren. Eingebettet in bunte und farbige Felsen zu beiden Seiten der Piste ging es immer weiter in den Wash hinein.

 

Hole In The Wall Road

Vor uns tat sich eine imposante Bergkette auf, die zum Greifen nahe aussah und doch noch ewig weit weg war. Und die Sonne stand gerade wunderbar im Ruecken, so dass wir ein herrliches Licht hatten. Ueberhaupt musste ich sagen, das jetzt im Dezember das Licht ganz ausgezeichnet war. Nach gut 4 Meilen war dann ploetzlich diese riesige Luecke da. Das also sollte das Hole sein. Okay, das an sich war nicht wirklich was Besonderes, vielmehr waren es die farbigen Felsen ringsum. Unddieses riesige Stueck Felswand, das mich total an den Crack Canyon erinnerte mit den ganzen Cracks darin. Nur hier waren sie halt vertikal ausgerichtet.



Nach dieser grossen Luecke im Fels teilte sich die Piste. Links konnte man parken und ein wenig die Gegend erkunden, waehrend rechts die Piste noch fuer gut zwei Meilen weitergehen wuerde. Ab hier war aber ein 4WD angesagt, die Piste wurde wirklich sehr rauh mit vielen spitzen Steinen und Rock Boulders. Wir entschieden uns daher, aufgrund des fortgeschrittenen Nachmittages nicht bis zum Ende zu fahren und drehten nach einer Weile um.Es war auf alle Faelle ein schoener Ausflug und der Blick auf die Bergkette mit dem Pyramid Peak im Hintergrund hatte auch was. Da hielten wir dann doch noch mal fuer eine Fotosession an.

 



Auf dem Rueckweg bot sich dann noch ein klasse Blick auf den Zabriskie Point. Nur war das aufgrund des Gegenlichtes nicht mehr sinnvoll, hier noch grossartig zu fotografieren. Insgesamt hatten wir fuer den Ausflug gute 1,5 Stunden gebraucht, das war okay. Je nach Lust und Laune konnte man das ja noch ausdehnen. An der Furnace Creek Ranch schauten wir uns noch die Ausstellungsstuecke des Borax Museums an. Dann ging es zum Visitor Center, wo wir uns mit der Backcountry Karte fuer das Fruehjahr eindeckten. Denn die Ausdrucke aus dem Web waren doch arg klein gewesen. Schade, so langsam naeherte sich auch das Ende unserer Death Valley Tage, die wuerden mir noch lange Zeit in Erinnerung bleiben. Ja, dieser Park hatte mich echt schwer beeindruckt.



Wir fuhren nun wieder Richtung Stovepipe Wells, wo es sich leider mit einer ziemlich dichten Schleierbewoelkung zuzog.  :heulend: Schade, ich dachte, auch dort wuerden wir noch mal ein paar nette Shots bekommen. Wir stoppten noch kurz am Devils Cornfield, aber ohne Sonne wirkte das nicht so wirklich. Nichtsdestotrotz machten wir uns nun auf in den Mosaic Canyon, und die Schotterpiste dort hinauf lies uns eine lange Staubfahne hinter uns herziehen.Wir parkten am grosszuegig angelegten Parking Lot und machten uns auf in den Canyon. Auf dem ersten Blick sah es noch ziemlich nichtssagend aus, doch das aenderte sich schlagartig, als wir die erste Kurve hinter uns gelassen hatten.
Die Kraefte der Natur hatten hier den Fels ausgewaschen, geglaettet und in unzaehligen Farben und Farbtoenen hinterlassen. Es gab enge Passagen, Marmor und einige nette Klettereinlagen, die ich genoss, waehrend Ulrich doch lieber den ganz normalen Weg vorzog.  :zwinker:



Wir gingen ein ganzes Stueck in den Canyon hinein und dieser kleine Hike hatte wirklich Spass gemacht. Zurueck am Auto riss die Wolkendecke sogar ein wenig auf, nur fur den Sunset duerfte es heute schlecht aussehen. Dachten wir. Aber dazu spaeter mehr. Jedenfalls entdeckten wir auf dem Weg zurueck zum Highway den Mond, der gross und voll gerade aufgegangen war und ueber den Tucki Mountain hing. Also da mussten wir doch noch mal ranfahren und Mondbilder machen, ging ja gar nicht anders.



Wir fuhren nun weiter nach Westen, unser Ziel sollte Lone Pine sein. Und kaum hatten wir den Abzweig zur Emigrant Road hinter uns gelassen, fing das eigentliche Schauspiel des Sunset an. Die Wolken fingen total an zu leuchten und trotz recht dichter Schleierbewoelkung sah das total dramatisch aus. Und was machten wir? Irgendwo in der Naehe des Towne Passes hielten wir am Strassenrand, schnappten unsere Kameras und huepften in Gruene. :mrgreen: Ich hatte mir noch mein Stativ geschnappt, was ich nun in Windeseile aufbaute. Und dann machten wir erst einmal etliche Shots. Die vorfahrenden Autos muessten wohl auch gedacht haben, das wir spinnen. Na ja, ein wenig verrueckt war es ja schon, denn erst hinterher merkten wir, das uns vor Kaelte fast die Finger abfielen. Grhh, das war wirklich kalt.



Etwas stoerend waren nur die Panamint Mountains, sonst haetten wir noch einen besseren Blick gehabt. Aber man konnte nun mal nicht alles haben. Kaum ueber den Pass weitergefahren, gluehte der Himmel nahezu und wir hielten noch mal an, um Bilder zu machen. Man konnte schon ganz schoen verrueckt sein, grins. Danach ging es aber schnurstracks weiter nach Lone Pine. Da es nun stockfinster war, gab es eh nichts mehr zu sehen. Hin und wieder huschte ein Kojote ueber die Strasse und im Dunkeln konnte man nur erahnen, welch tolle Strecke wir nun entlangfuhren. Denn gerade die Serpentinen hinter Panamint Springs bis zum Father Crowley Viewpoint deuteten auf eine sehr interessante Strecke hin. Um kurz nach sieben Uhr erreichten wir Lone Pine und das dortige beste Western, wo wir ein Zimmer reserviert hatten. Wir checkten ein und brachten unser Gepaeck auf unser Zimmer, das sehr gross war. Nun wollten wir erst einmal etwas essen und fuhren nach Lone Pine hinein. Unser Ziel war das Season's Restaurant an der Main Street. Es war wirklich hervorragend und ich schaffte mein Steak auch gar nicht komplett, so viel war es. Also dieses Restaurant konnten wir wirklich nur empfehlen.  Gut gesaettigt luden wir noch die Bilder hoch und schauten kurz die Mails und den Wetterbericht fuer die naechsten Tage an. Gegen halb eins gingen wir dann schlafen.

 
Greetz,


Yvonne