Nun klönt mal nicht so viel rum hier.......... ....ich denke, es geht weiter?
immer mit der Ruhe, bedenke die Zeitverschiebung
14.12.08Gut geschlafen hatten wir mal wieder und ein erster Blick nach draussen liess mich aufatmen. Kein Sturm heute. Ausserdem schien es heute angenehm warm zu werden.
Wir gingen ueber die Strasse zum Courtesy Coffee Shop, einer Art Diner, und fruehstueckten erst einmal in Ruhe. Die Eier waren okay, normaler Standard, und Kaffee gab es auch genug. Anschliessend checkten wir aus und machten uns dann auf den Weg. Wir fuhren die I-10 nach Osten weiter, nach Arizona, und ueberquerten sehr rasch den Colorado River, der die natuerliche Grenze zwischen den beiden Staaten bildete. Leider zog es sich wieder sehr rasch zu und die dicken Schleierwolken hingen wie ein grosses bleiches Tuch ueber der gesamten Gegend.
Bei Quarzsite fuhren wir von der Interstate und auf den Highway 95 nach Sueden. Unser heutiges Ziel sollte das Kofa National Wildlife Refuge sein, von dem man bisher kaum etwas gelesen hatte. Und dort gab es einige interessante Backroads, die man fahren konnte. Wir hatten uns fuer die McPherson Pass Road entschieden, mal schauen, was uns dort erwarten wuerde.
Die Fahrt weiter nach Sueden fuehrte an einem militaerischen Testgebiet vorbei. Jedenfalls standen alle paar Meter Warnschilder, das man ja nicht den Bereich betreten sollte. Wahrscheinlich waren irgendwo Minen versteckt, wer weiss. Ziemlich exakt am Milemarker 55 fuehrte auf der linken Seite die Castle Domes Mine Road ab, da bogen wir nun ab. Die ersten drei Meilen war die Strecke noch geteert und ging dann in Gravel ueber mit teilweise ziemlich viel Washboard. Aber fuer Snowie war das ja sowie kein Problem.
Am Eingangsschild zur Wildlife Area hielten wir wieder, um das Schild zu fotografieren, ehe es dann zum Castle Dome Mining Museum ging. Wir hatten uns spontan entschieden, das Museum auch noch mitzunehmen, zumal es immer noch ganz schoen bedeckt war. Wir entrichteten die 5 Dollar Eintrittsgebuehr und schauten uns dann erst einmal in aller Ruhe um.
Und wir fanden es wirklich nicht schlecht. Es gab jede Menge in der 1964 gegruendeten Stadt, die vom Silberabbau lebte, zu entdecken. Auf jeden Fall war es wirklich eine total abgelegene Ecke, die uns aber total gut gefiel.Wir schlenderten durch die insgesamt 25 restaurierten Gebaeude, hin und wieder gab es ein paar interessante Gesellen zu entdecken.
Ueberall lag noch altes Geruempel herum, so wie ein mit Einschussloechern durchsiebte Truck oder ein paar rostige Gegenstaende. Wir schauten im Sheriff's Office vorbei, in der Bar, dem zweistoeckigen Hotel, bei dem man wirklich fast das Gefuehl hatte, hier kommt gleich ein Westernheld oder eine Schoene die Treppe runtergelaufen. Ich glaube, Fans von echten Ghost Towns wuerden sich hier nicht so wohl fuehlen, da doch vieles auf Open Air Museum gemacht war. Wir gingen in eine der Minen hinein, wo es einige Austellungstuecke gab.
Insgesamt waren wir bestimmt 1,5 Stunden dort. Wir haetten noch viel laenger rumstoebern koennen, aber wir wollten ja auch noch den McPherson Pass Trail fahren. Bei der Fahrt zurueck auf die Gravelroad bekam ich erst einmal einen Lachanfall. In einem Trailer wohnten ein paar Leute und die hatten nun diverse Ocotillos und Straeucher mit Lametta und Christbaumkugeln behaengt.
Sah wirklich total witzig aus.
Der Trail war jedenfalls gut zu fahren. Eine einzige etwas anspruchsvollere Stelle kam gleich zu Beginn an einem Wash, etwa eine halbe Meile vom Museum entfernt. Hier ging es etwas steiler hinein und zu einer Stelle, wo ein Teil der Strasse fehlte und grosse Boulders herumlagen. Da mussten wir etwas aufpassen, aber mit Snowie war das kein Problem. Kurz darauf tauchte vor uns auch ein Kojote auf, der aber ganz fix das Weite suchte, als wir ankamen. Und schon tauchten wir ein in diese wunderbare Landschaft aus Saguaros, Teddybear Chollas, Ocotillos und Smoketrees. Hinter jeder Kurve gab es was Neues zu entdecken. Und so langsam riss auch die Wolkendecke auf, das war wirklich perfektes Timing.
Diese Ecke gefiel uns beiden unheimlich gut und immer wieder hielten wir am Strassenrand an. Kakteen soweit das Auge reichte, einfach toll. Am einer Mine kamen wir auch noch vorbei, allerdings kam man nicht heran, da alles verschlossen war. Immer wieder gab es ein paar Washquerungen, aber zur jetzigen Jahreszeit waren die Bedingungen perfekt. Ein paar Kieselsteine, hier und da eine Felsplatte, das war es aber auch schon. Die teils sehr enge Piste liess unseren Snowie immer wieder mit den Bueschen am Wegesrand auf Tuchfuehlung gehen, das liess sich hier einfach nicht vermeiden.
Und die Zeit verging hier wirklich total fix. Unzaehlige Fotostops folgten und waren bei uns unvermeidlich. Die Wueste sah einfach zu schoen aus. Und die Ocotillos hatten hier wirklich saftiges Gruen aufgelegt, eine wenige bluehten sogar. Ich musste bis dato auch nicht, das sie zweimal im Jahr, also im Fruehjahr und im Herbst bluehen konnten.
Kurz vor dem eigentlichen McPherson Pass entschieden wir dann, nicht weiterzufahren, sonst waeren wir am Ende ganz schoen in Bedraengnis mit dem Tageslicht gekommen. Das hatten wir nun davon, das wir alle paar Meter zum Fotografieren angehalten hatten. Bereut hatten wir es aber trotzdem nicht.
Und auch hier an unserem Umkehrpunkt wurde erst einmal wieder ausgiebig die Kakteenlandschaft inspiziert. Es gab etliche praechtige Barrelkakteen, dazu viele Saguaros und Ocotillos und einige ganz winzige und unscheinbare Exemplare, bei denen man aufpassen musste, sie nicht zu zertreten. Das war wirklich ein Kakteenparadies.
Fuer den Rueckweg liessen wir uns dann wieder genuegend Zeit, entdeckten hier und da noch ein interessantes Motiv. Zurueck am Highway 95 ging es nun nach Sueden weiter Richtung Yuma, wo kurz darauf die Sonne unterging. Jetzt im Dezember mit den kurzen Tagen musste man wirklich ganz schoen aufpassen, das man sich da nicht verschaetzte. Auf der Interstate war es egal, die konnten wir auch im Dunkeln fahren. Wir fuhren nun auf der I-8 weiter nach Osten und der Himmel fing langsam an, sich richtig toll zu verfaerben. Was waren das herrliche Farben. Zum Glueck kam kurz darauf eine Raststaette, da fuhren wir jetzt raus und machten unsere Bilder. Der Himmel sah echt richtig kitschig aus, aber es hatte doch irgendwie etwas.
Eine gute Stunde spaeter erreichten wir dann Gila Bend, wo wir das Best Western gebucht hatten. Das war vielleicht ein schraeges Teil.
Na ja, der Name Space Age Lodge sagte da wirklich schon alles. Alles war total spacig eingerichtet, ebenfalls die ganzen Zimmer. Aber es war nicht ungemuetlich. Wir gingen jetzt erst einmal was essen, die Auswahl war nicht so gross hier im Ort. Wir testeten das Outer Limits Restaurant, das dem Best Western angeschlossen war. Zwar recht einfach, aber das Essen war okay und mal wieder viel zu reichhaltig. Den Rest des Abends verbrachten wir dann wieder damit, die Bilder hochzuladen und Mails zu checken. Hin und wieder fuhr auch noch ein Zug vorbei, da die Bahnlinie in unmittelbarer Naehe des Best Western verlief. Ich grinste innerlich, genau das, was Ulrich besonders liebte. Mich stoerten die Zuege ja nie und ich hatte auch die ganze Nacht keine einzigen vernommen. Mal schauen, was Ulrich morgen berichten wuerde....
Greetz,
Yvonne