15. Juli 2011 Mount St. Helens und besser geht es kaum mehrUm 7.00 Uhr ist Tagwacht und eigentlich wollten wir um 8.00 Uhr unterwegs sein. Aber da Julie noch im Haus ist, bleibt noch Zeit, sie zu verabschieden und nach dem Internet-Code zu fragen. So stelle ich erst mal die Reiseberichte hoch, Conny kriegt noch einen Kaffee von Julie gemacht (sie macht ihn extra stark), schaue, was für Wetter die Cam am Mount St. Helens zeigt….oh sieht nicht gerade gut aus……grau in grau…. und erst nach 9.00 Uhr fahren wir los.
Sie wollte wohl mit
Der erste Halt ist jedoch in der Ortschaft St. Helens, wo wir für alle Twilight-Fans das Filmhaus von Bella fotografieren. Für alle anderen....ein amerikanisches Haus
Wie es aussieht, steht es zum Verkauf. Den Besitzern ist wohl der Rummel zu viel geworden….was wir auch verstehen können, auch wenn wir selber kurz angehalten haben und ein Foto geschossen haben.
In Castle Rocks stocken wir im Safeway unseren Lebensmittel-Vorrat auf und kriegen an der Kasse von der netten Verkäuferin eine Mitgliedskarte zugesteckt. Damit gibt es Rabatte und so spart die Verkäuferin uns 7 Dollar.
Wir fahren zum Informationszentrum des Mount St. Helens und schauen uns die Ausstellung und den Film an. Unglaublich, was da 1980 los war. Trotz der tiefen Wolken, wollen wir es wagen und fahren zum Johnston Ridge Konservatorium. Das sind nochmals gut 47 Meilen.
Während der Fahr beobachten wir fasziniert die Landschaft und haben immer im Kopf, was wir im Film gesehen haben. Wie stark der Ausbruch 1980 war und bis wo noch heute die Folgen zu sehen sind. Neue Brücken wurden gebaut....und das Gebiet für Besucher wieder erschlossen.
Und wie wenn Englein reisen, bessert sich das Wetter. Erst knipsen wir wild drauf los, denn vielleicht ziehen die Wolken ja wieder zu.
Aber das Gegenteil geschieht….es wird immer besser und zum Schluss können wir den Mount St. Helens komplett sehen und man erkennt sogar, wie es aus dem Lava-Dome in der Mitte qualmt.
Dabei vergessen wir komplett die Zeit und plötzlich ist es kurz vor 16.00 Uhr. Das Navi zeigt an, dass wir bis Seattle knappe 3 Stunden brauchen….im besten Fall.
Ich hatte aber Cynthia geschrieben, dass wir so gegen 17.00 Uhr bei ihr am Hausboot sind.
Ich rufe Cynthia kurz vom Handy aus an und teile ihr mit, dass wir uns verspäten.
Sie meint drauf, dass sie da eventuell nicht mehr da sei, sie lasse aber das Hausboot offen und schreibe uns das wichtigste kurz auf. Wir hätten das Hausboot übers Wochenende eh für uns alleine, denn sie sei nicht da.
Während der Fahrt fängt es wieder an zu regnen….aber wir sitzen ja im Trockenen und es stört uns nicht. Wir staunen einfach wieder, wie viel Glück wir mit dem Wetter hatten.
Plötzlich gibt das Navi eine Staumeldung durch….die Fahrt verlängert sich schlagartig um 1,5 Stunden. Oh nein, bitte nicht.
Das Ganze stellt sich schlussendlich aber nicht wirklich als tragisch heraus….der Stau hat sich meistens schon wieder aufgelöst und wir kommen nur 15 Minuten später als ursprünglich angegeben an.
Gerade als ich anfangen will, das Boot zu suchen, da kommt mir eine Frau entgegen und sagt: Oh, you must be Sarah…I remember your foto. Du musst Sarah sein, ich erinnere mich an dein Bild.
Sie ist noch da und kann uns noch kurz das Hausboot zeigen und den Schlüssel für die kommenden 3 Tage übergeben. Sie betont, wie sehr sie sich über unseren Besuch freut und wir haben das Gefühl, dass es nicht nur am bezahlten Übernachtungspreis liegt.
Naja, was soll ich sagen….wir sind begeistert…..überwältigt….und fragen uns, was denn diese Unterkunft noch toppen kann?
Von der Küche aus sehen wir sogar die Space Needle, das Wahrzeichen von Seattle.
Und wie wenn der Herrgott uns mit dieser Unterkunft nicht schon genug belohnt hätte, besucht auch noch eine Waschbär Familie den Steg.
Ihr könnt uns glauben, wir strotzen gerade nur so vor Glück….
Gerade ist ein Raddampfer vorbeigefahren….nun wird das Hausboot etwas schwanken