Sonntag 04.05.
EscalanteHeute morgen ist der Wurm drin – als wir uns fertig machen funktioniert die Toilette wieder nicht – es will einfach nicht ablaufen. Also muss wieder der Plunger her und das ist keine so angenehme Sache wie gestern. 3 WC-Besuche innerhalb kurzer Zeit packt das Abwassersystem nicht. Als Elke die beiden Herren davon in Kenntnis setzt, tun beide, als würde sie das nicht die Bohne angehen. Wir brechen dann auf, Elke ist genervt und die Laune erstmal im Keller.
Wir fahren zur Spencer Flat und müssen das Auto an der
„Schranke“ parken, was für uns bedeutet, dass wir insgesamt 4 Meilen mehr zu unserem Ziel zurücklegen müssen. Das Auto ist schnell im Schatten einer Juniper abgestellt, noch ein wenig Proviant und Wasser eingepackt und wir stapfen los. Teils geht es durch tiefen Sand, bis wir uns dann überwiegend auf Slickrock vorwärts kämpfen. Wir wollen zum Vulcano und den Weg ein wenig abkürzen, was heißt, dass wir aufsteigen müssen und da wir keine Karte sondern nur das GPS haben, können wir auch nicht haargenau abschätzen, ob hinter dem nächsten Felsen den wir erklimmen, auch wieder ein tiefer Abstieg auf uns wartet. Wir schlagen uns quasi mittendurch nach Süden und das ständige bergauf-bergab ist anstrengend.
Wir haben Sonnenschein, doch es ist mit einem leicht kühlenden Wind gerade richtig und nicht zu heiß. Nach 2,5 Stunden und nachlassender Motivation haben wir dann endlich unser Ziel erreicht; das allerdings entgegen unserer Vorstellung auf einem Felsen liegt und nicht in der Ebene. Die Bilder, die wir bisher gesehen haben, haben auf die Lage nicht so eindeutig schließen lassen.
Jetzt werden erst mal Fotos en masse gemacht, so lange der Sand im Volcano noch unberührt ist, weil Andy und Elke auf jeden Fall hinab steigen wollen. An der steilsten Wand, die in den Volcano ragt, sind Steps in den Fels geschlagen und so kann man gut hinunter und auch wieder hinaufsteigen. Andy befestigt als zusätzliche Aufstiegshilfe noch ein Seil an einem direkt über uns herausragenden Gewächs. Gigantisch ist der Volcano schon, an der „Rückseite“ ist der Sand ganz hoch aufgetürmt und mitten drin liegen jede Menge Moquis. Elke hat jede Menge Spaß daran, diese über die harte Sandoberfläche kullern zu lassen. Während Robby oben sitzt und Mittag macht, erkunden die anderen beiden dieses Naturwunderwerk. Dann geht es auch für sie wieder hinauf, noch einen kleinen Snack und es geht wieder zurück.
Weitere Bilder vom Vulcano:
Vulcano1 Vulcano2 Vulcano3 Vulcano4 Vulcano5 Vulcano6 Vulcano7Damit wir jetzt nicht zu steile An- und Abstiege haben wie beim Hinweg, halten wir uns so gut es geht auf halber Höhe. Das Schräggehen auf Slickrock macht sich nun deutlich in den Kniegelenken bemerkbar. Nach insgesamt 5 Stunden und 20 Minuten sind wir wieder am Auto und auch erledigt.
Es gibt ein verspätetes Lunch und dann fahren wir Richtung Boulder. An einem Viewpoint mit Blick auf den Weg zu den Lower Calf Creek Falls halten wir noch kurz und machen dann Stopp in der Tradingpost.
Während Robby einen Kaffee trinkt, stöbern Andy und Elke durch den Laden und finden ein interessantes Buch über Halbedelsteine, die man in Utah finden kann. Beim Stöbern stoßen wir auf das Buch von Aron Ralston, der seine tragische Geschichte im Blue Canyon im Canyonlands NP beschreibt und es gibt ein paar Bilder, als er dort festsaß. Beim Durchblättern läuft es mir eiskalt den Rücken runter – ich kann mir nicht vorstellen soviel Mut aufzubringen, mir selbst den Arm zu amputieren und bei Bewusstsein zu bleiben. Wir blättern noch in einem 4WD-Buch mit Routenvorschlägen, als wir plötzlich seltsame Geräusche hinter uns vernehmen. Der Haushund stillt soeben seinen Durst aus der Toilette.
Zurück geht es über Hells Backbone nach Escalante. Andy meint, das dauert bestimmt nicht so lange – 1,5 Stunden sind wir dann aber doch durch die Berge und den Wald unterwegs. Die Gravelroad ist bis auf einige heftige Washboardabschnitte gut zu fahren und so stauben wir auf fast 2.600 m Höhe hinauf, ehe es wieder ins Tal hinab geht.
An der Turn-About-Ranch vorbei kommen wir wieder nach Escalante zurück. Auf einer weiteren Ranch, möglicherweise gehört die aber auch zur Turn-About-Ranch, üben ein paar junge Cowboys gerade das Fangen eines Kalbes mit dem Lasso. Interessant, da ein wenig zuzusehen.
Es ist vor 18.00 h als wir im Motel eintreffen, Elke geht noch das Auto von innen entstauben und die Herren nehmen eine Dusche. Anschließend geht es noch ins Cowboy Blues Restaurant auf einen Burger und ein Cutthroat. What a day!
Gefahren: 80 Meilen
Übernachtung: Prospector Inn Escalante, 69.60 $
Gelaufen: 15,7 km