Montag, 21.4.
San FranciscoAndy ist bereits wieder um 5 wach und während die anderen Beiden noch schlummern sitzt er schon am Notebook, tippt den Reisebericht und checkt die Parkmöglichkeiten in der Stadt. Kurz nach 7 sitzen wir alle beim Frühstück und machen einen groben Plan, was wir uns heute ansehen wollen. Es wird ein langer und auch anstrengender Tag, da wir viel zu Fuß unterwegs sein werden.
Mit dem Auto geht es die Market Street runter, aber das Fahren macht hier keinen großen Spaß, Andy muss sehr gut aufpassen, denn es sind einige Radfahrer unterwegs, die einen sehr gefährlichen Fahrstil an den Tag legen. Außerdem muss man, wie in den letzten Tagen auch, ständig an den Ampeln anhalten und der Verkehr gleicht dem zu Zeiten der Rushour.
Wir parken im North Point Shopping Center, (relativ) günstig und gut gelegen. Mit einem Abstecher zu Walgreens zum Erwerb von Hustenbonbons und Kaugummis starten wir unsere Sightseeingtour, die gleich bei einem Starbucks wieder unterbrochen wird, eine Vanilla Latte with Soy muss erst mal her.
Wir laufen zum bekannten Abschnitt der Lombard Street mit den vielen Kurven, das Wetter ist heute übrigens wieder prima, aber der Wind weht genauso kalt wie gestern. Elke und Robby nehmen sich die Treppen nach oben vor; Robby will im Laufschritt die Lombard Street runter laufen – also dann los. Die zwei kommen ganz schön außer Puste, sind aber nach wenigen Minuten wieder zurück und der sportliche „Einlauf“ wird von Andy festgehalten.
Von dort geht es dann wieder runter und rauf zum Coit Tower auf den Telegraph Hill. Die Aussicht von hier ist toll und so verweilen wir etwas.
Durch das italienische Viertel geht es nach China Town. Elke kauft Ginseng Tee und wir sehen uns ein paar Läden an, wobei viele den gleichen Ramsch verkaufen. Es dauert doch einige Zeit bis wir hier durch sind, da eigentlich immer einer fehlt und wir warten müssen, bis das Trio wieder komplett ist.
Kurz nach Mittag sind wir in Downtown angekommen und steuern direkt das Westfield Shopping Center an, zunächst auf der Suche nach einem Mittagessen. Nach einem Irrgang im Center entdecken wir den Foodcourt im Keller. Es stehen Gerichte aus vielen Ländern der Erde zur Auswahl, wir entscheiden uns für Thai. Natürlich ist es hier auch etwas teurer, aber es schmeckt gut und wir können uns mal setzen.
Nach dem Essen haben wir noch jede Menge Zeit, die wir zum Bummeln nutzen. Es geht in den Eddie Bauer Store, da Robby immer noch Hose und Jacke kaufen will, er aber beim Blick auf die Preisschilder meint, woanders noch wesentlich günstiger einkaufen zu können, verlassen wir auch schon wieder den Laden. Auch einen Geox Store gibt es hier; die Schuhe sind aber nur wegen des niedrigen Dollarkurses günstiger als bei uns. Nebenan bei Ross, schauen wir auch noch rein, Elke findet noch ein Paar Hausschlappen und wird ziehen weiter. Gegenüber ist der Virgin Records Store, woran wir auch nicht vorbei kommen und einige CDs anhören; Robby nimmt Emy Winehouse’ Stimme mit. Im Apple Store gegenüber ist wahnsinnig viel los; da müssen wir auch noch hin uns die iPods ansehen.
Jetzt ist es Zeit zur Rückkehr zu Fishermans Wharf und dafür bietet sich hervorragend eine Fahrt mit dem Cable Car an. Wir müssen auch nicht lange warten und können schon bei der nächsten Tour mitfahren. Robby und Elke hängen sich außen dran. Es macht Spaß mitzufahren und gehört zu San Francisco einfach dazu. Die Fahrt dauert wegen der vielen Halts doch länger als gedacht und wir fahren bis zur Endhaltestelle mit.
An der Beach Street laufen wir dann zielstrebig zum Auto zurück und machen uns fertig für die Evening Tour nach Alcatraz, das heißt richtig warm anziehen und das neue Stativ mitnehmen.
Die Tour startet an Pier 33 und dort warten auch schon Leute auf das Boarding. Andy hat die Tickets bereits von daheim aus reserviert und ausgedruckt. Endlich dürfen wir aufs Schiff und setzen uns zunächst innen rein, da es dort wärmer ist. Es schwankt ganz schön und die Überfahrt wird wohl etwas heftig werden, Andy ist ja nicht so ganz seefest und befürchtet schon Schlimmeres – die Sorge bleibt aber unbegründet. Die Aussicht von Bord auf die Bay und die Stadt ist super und das Licht ist jetzt fantastisch.
Wir umrunden The Rock, gehen von Bord und schließen uns einem Führer an, mit dem wir langsam den Weg nach oben nehmen, leider verstehen wir nicht allzu viel, da er etwas undeutlich und auch leise spricht.
Oben angekommen, betreten wir das sagenumwobene Gefängnis und bekommen im Duschraum die Geräte für die Audiotour. Die Sprache kann gewählt werden und wir können uns alles auf deutsch erklären lassen. Zunächst ist natürlich ein großes Getümmel, bis sich die Menschen verteilen. Die untergehende Sonne scheint golden durch die Fenster und setzt die Zellenblöcke in ein mystisches Licht.
Man bekommt Geräusche und Originalstimmen vom „Band“ zu hören. Die Vorstellung, hier eingesperrt zu sein, ist sehr beklemmend. Die Zellen sind mit 1,7 m auf 2,7 m sehr klein und nach vorne hin nur vergittert, kein gutes Gefühl hier 23 Stunden am Tag zu verbringen. Die Tour führt auch nach draußen und wir genießen den Ausblick auf die nahe Stadt; der Wind ist nach wie vor unangenehm kalt.
Als es dämmert, verlassen wir das Zellengebäude und gehen wieder nach unten. Im militärischen Teil, sehen wir uns noch einen Doku-Film an und gehen wieder an Bord. Die Lichter in der Stadt sind schon alle an und die Skyline sieht super schön aus, da das Schiff heftig schwankt sind mit Stativ keine scharfen Bilder möglich und Andy versucht per Hand sein Bestes. Die Evening Tour ist wirklich empfehlenswert.
Es ist bereits halb Neun als wir wieder auf dem Festland sind. Wir können uns nicht einigen, was wir nun machen. Einerseits sind alle müde, aber Andy ist auch hungrig. Am Pier 39 sind schon viele Geschäfte zu, wir entscheiden uns nicht fürs Hard Rock Cafe, sondern woanders nach was Essbarem zu suchen. Auf dem Weg zum Auto kehren wir bei einem IHOP ein. Andy bestellt sich ein Philly Cheese Sandwich, die anderen Beiden nur heiße Getränke. Mit der Wärme kommt die Müdigkeit durch und so verlassen wir auch bald wieder den Laden. Im Parkhaus sind wir ganz erstaunt, dass wir nur 16 $ bezahlen müssen, obwohl wir länger als 12 Stunden geparkt haben, mit diesem Preis sind wir mehr als zufrieden. Schnell geht es durch Downtown zurück zum Motel, wo wir auch gleich in den Betten verschwinden.
Gefahren: 7 Meilen
Übernachtung: BW Civic Center San Francisco, 106,70 $P.S.: Leider muss ich heute die maximale Anzahl an Bildern überziehen, ich hoffe das geht durch und ziehe die dafür morgen wieder ab.