21.05.2012Auch heute sind wir früh wach und nutzen das hoteleigene -aber kostenpflichtige- Frühstücks-Buffet. Mit 10% Discount berappen wir 24$ für 2. Grundsätzlich ganz ok, aber nix Besonderes und vor allem nur eine(!) Sorte Marmelade
Ach ja, durch die frühe Uhrzeit ist es noch so eisekalt draußen, daß ich mir in meinen Flip-Flops fast die pedikürten Zehen abfriere *brrr*
Gegen 7:30 Uhr verlassen wir Tusayan mit dem Endziel Las Vegas! Zuerst mal die Heizung im Nissan voll aufdrehen und den warmen Luftstrom Richtung Füße lenken
Der Hase lächelt zunächst nachsichtig, um dann nach 5 Minuten Dauer-Heizen demonstrativ sein Fenster zu öffnen.
Zunächst geht es Richtung Williams durch relativ langweilige Gegend. Nur diesen kleinen Flugplatz erspähe ich unterwegs.
In Williams fahren wir auf die I40 und diskutieren, ob wir das Stück Route 66 zwischen Seligman und Kingman fahren sollen. Patrick liebt den Spirit der 66 und so halten wir zunächst zu dem obligatorischen Fotostop in Seligman. Wir erstehen allerhand touristischen Schnick-Schnack (T-Shirts, Blechschilder und Postkarten) und laufen die Hauptstraße lang.
Hätten wir nicht schon gefrühstückt, könnten wir bei der deutschstämmigen Lilo im gleichnamiten Café einkehren. Aber wir nehmen jetzt die Route 66 unter die Räder und stellen einen Oldie-Sender ein, der uns mit standesgemäßer Musik versorgt.. wie heißt nochmal das englischsprachige Original zu der Melodie von "ein Bett im Kornfeld"? War vor meiner Zeit..
Die Tanknadel nähert sich gefährlich dem roten Bereich und ich schiele schon dauernd drauf.. Der Hase ist nicht so empfindlich und meint, daß es im nächsten Ort (wir haben gerade das Hinweisschild auf Peach Springs passiert) sicher ne Tanke gibt. Doch da hat er sich geirrt, denn hier sieht es eher verlassen aus..
Weiter geht es durch einsame Landschaften, ohne Tankstellen..
Hoffentlich hält der Wagen bis Kingman durch.. aber zu meiner Erleichterung ist bereits vorher, am Golfplatz von Valle Vista eine Tankstelle in Sicht. Die Gallone kostet den stolzen Preis von 4,45$. Patrick will nur für 10$ tanken, aber ich überrede ihn, doch für 20$ Sprit einzufüllen.
Nur am Rande... wer baut hier mitten in der Wüste, in einer gottverlassenen Gegend einen Golfplatz?
Mittlerweile sind es kuschelige 93°F. Bei diesen Temperaturen erreichen wir Laughlin. Wir fahren einmal den Casino Drive entlang und verzocken im Colorado Belle ein paar Dollar.
Die Lage von Laughin am Colorado find ich ganz schön. Außerhalb der Hauptstraße gibt es allerdings nicht wirklich viel zu sehen. Also geht es weiter und unterwegs ist es natürlich nochmal Zeit zum tanken.
An der Chevron ist dann wieder ohne Reingehen und Zapfsäule freischalten lassen, kein Sprit zu kriegen. Die Lady will zusätzlich zur Kreditkarte auch noch den Ausweis sehen und so schicke ich den Hasen rein. Die Dame spricht ihn gleich auf deutsch an. Sie ist seit 30 Jahren in den USA und kennt das Spiel mit den ausländischen Kreditkarten.
Patrick meint noch, daß dieses Tank-Gezeter für ihn ein Grund wäre nicht auszuwandern
Als wir an einem Schild lesen: Las Vegas 67 Meilen - ist es Zeit die Hangover-CD einzulegen. Für die hat Patrick in wochenlanger Arbeit alle Lieder des Films mühsam zusammengesucht und in der richtigen Reihenfolge auf CD gebracht.
Ich glaube Jack's Trading Post hat auch schon bessere Zeiten gesehen..
Ich befürchte schon, daß wir den Abzweig nach Nelson verpasst haben (auf meiner Straßenkarte ist die Geisterstadt nicht verzeichnet), als wir den Wegweiser erblicken. Bei 104°F ist der Aufenthalt im Freien ziemlich anstrengend, aber die Geisterstadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Als wir den kleinen Berg hochlaufen wollen, werden wir von einem Arbeiter zurückgepfiffen... zu gefährlich wegen möglicherweise herunterfallender Teile.
Weiter gehts Richtung Vegas und als wir im Dunst die Stadt vor uns auftauchen sehen, tönen auch schon wieder die bekannten Klänge von Guns'n'roses aus dem CD-Player.
3 indische Elvis-Imitatoren... das gibts nur in Vegas:
Ja der auf dem Fahrrad war auch einer..
Vorbei gehts am Rio und Gold Coast..
Gegen 15 Uhr sind wir am Palms Place und rätseln darüber, wo das Self Parking ist. Kurzer Disput und dann stehen wir im Parkhaus. Der Eingang und die Rezeption sind schnell gefunden und man ist beim Reingehen augenblicklich blind, so dunkel ist es sowohl in der Halle, als auch in dem Vorräumen zu den Aufzügen.
Aber zuerst bekommt Patrick schonmal leichte Minderwertigkeitskomplexe angesichts der "Karren", die vor dem Eingang des Hotels stehen. Das ungute Gefühl wird durch die arrogante Art des Desk-Mitarbeiters noch verstärkt. Sein Blick scheint abwechselnd zu sagen "was wollt Ihr alten Säcke hier?" und "wie könnt Ihr Euch das überhaupt leisten?"
Womöglich ist der Eindruck auch meiner blühenden Phantasie geschuldet... anyway, denn das Zimmer reißt alles wieder raus! Nun ja, Zimmer ist noch untertrieben... da es sich beim Palms Place um ein Gebäude mit lauter Eigentumswohnungen handelt (ein Teil ist Hotel), hat jedes Zimmer eine voll ausgestattete Küche mit Geschirr, Spülmaschine und allerlei elektronischen Geräten, wie Toaster und Kaffeemaschine. Neben der Minibar hat man einen eigenen Kühlschrank, der sogar eine Eiswürfel-Maschine beinhaltet. Außerdem gibt es eine schicke Sofaecke und ein großes Bad mit Regendusche und Sprudelwanne. Leider ist der angeschlossene Balkon zugeschlossen. Na ja, es stehen ohnehin keine Möbel drauf, sodaß man höchstens mal kurz rausgehen würde. Das Beste ist, daß ich das Zimmer zum Schnapper-Preis für 56€ pro Nacht geschossen habe
Blick aus dem Zimmer:
Nachdem wir uns eingerichtet haben und ausgiebig Dusche und Badewanne genutzt haben, beschließen wir zum Strip zu fahren. Also aufgehübscht und los:
Wir parken im Cosmo weil dort die Wege nicht ganz so weit sind. Zuerst mal ne Runde zocken. Die Cocktails laufen gut - im Gegensatz zu den Slots. Also erstmal was futtern. Wir gehen in die Rockbar des PH.
Ich nehme einen Cesar's Salad mit gebratenen Schrimps und Patrick den American Burger.
Unsere Bedienung ist sehr nett und sogar der Hase traut sich englisch zu parlieren. Als der junge Mann hört, daß wir aus Deutschland kommen, erzählt er uns, daß seine Mutter ebenfalls Deutsche ist und sein Vater Türke.
Das Essen ist lecker und wenig später hören wir, daß am Nebentisch auch Deutsche sitzen. Ziemlich viele Teutonen unterwegs dieses Jahr.. Auf dem Weg zum Bellagio, läuft vor uns ein Paar, das ich wegen der flachen Schuhe des Mädels und dem Rucksack auf seinem Rücken auch als deutsch einstufen würde. Aber in diesem Fall stimmts nicht
Das Anschauen der Bellagio-Fontänen markiert für uns immer das richtige "Ankommen" und ich sage dann immer "endlich zuhause"
Noch ein Blick auf das City Center und die Kristall-Lüster im Cosmo..
ehe wir beschließen wegen der Cocktail-Frequenz zurückzufahren und noch ein bisschen im Gold Coast zu zocken. Unser letztjähriger Lieblings-Automat (Batman) zeigt aber nicht einen einzigen Bonus. Also finden wir uns 2 Cocktails später und einige Dollar ärmer zum Absacker im Palms wieder. Gegen 1 Uhr geht es via Skytube ins Palms Place. Unser Zimmer bietet eine gigantische Aussicht auf den Strip.. einfach klasse! Bessere Fotos gibts morgen... heut war ich zu faul, das Stativ aufzubauen..
Fazit: Laughlin ist zwar die schäbige Schwester von Vegas, aber irgendwie auch süß.
Sorry, irgendwie hab ich weder die gefahrenen Meilen, noch die Kosten für unser Essen in der Rockbar aufgeschrieben..