Hallo an alle Mitfahrer !
An dieser Stelle möchte ich mich einmal für alle positiven Kommentare bedanken. Ich hoffe, dass auch der Rest der Tour Euren Geschmack trifft.
Jetzt geht's weiter:
Donnerstag, 01.05.2008
Arches NP
Der Frühstücksraum war wieder einmal überfüllt. Als ich deshalb mit einem Bagel in der Rechten und einem Becher Kaffee in der Linken aus der Hotellobby trat, merkte ich es schon: Es war immer noch genau so frisch und der Wind war eher noch stärker geworden.
Kein Problem, Pulli über’s T-Shirt und ab in den Park. Am Eingang war ich erneut sehr erstaunt über den Parkeintritt. Wie auch am Vortag im Canyonlands NP hätte der Ranger nur 10 Dollar von mir haben wollen. Da ich aber im Zion den NP-Pass gekauft hatte, bekam er noch nicht mal die.
Die Fahrt, die engen Serpentinen hoch in den Park war mal wieder unbeschreiblich. Ich weiss schon, warum der Arches NP einer meiner Lieblingsparks ist. Nur mit ein, zwei Kurzstopps, unter anderem am Skyline Arch...
...bin ich fast direkt nach ganz „hinten“ durchgefahren, ich wollte die Wanderung zum Double O Arch machen. Der Wind pfiff nur so über den Parkplatz und eine Sekunde lang überlegte ich, mir noch eine Jacke drüberzuziehen. Quatsch, das ist doch nur was für Weicheier, wird bestimmt wärmer und dann nervt sie dich nur !
Der Trail beginnt meist windgeschützt, führt am fragilen Landscape Arch vorbei.
Auch den Wall Arch bewunderte ich von einer windgeschützten Stelle aus. Aber dann kam der Abschnitt, an dem der Trail über den nackten Fels führt und es zog dermaßen, dass ich mich beeilte, diesen Teil des Weges hinter mich zu bringen.
Ich ging davon aus, dass es am Double O Arch wieder ruhiger sein würde. Weit gefehlt. Der Arch lag direkt in Windrichtung und als ich durch den unteren der beiden Bögen kletterte, wehte es mich fast wieder runter. Egal, weiter, schliesslich wollte ich ein Bild haben, das die unglaubliche Fernsicht durch den Bogen zeigt. Ich kletterte zum besten Fotopunkt hoch und fror, dass ich in Gedanken bereits die Schlagzeile sah: „Deutscher Tourist im Arches NP erfroren“. Meine Finger waren so klamm, dass ich kaum die Einstellung der Kamera ändern konnte. Eigentlich ist dieser Platz einer meiner absoluten Favoriten, aber heute hielt ich es keine zehn Minuten aus. Zum ersten Mal war ich auch ganz allein am Arch, normalerweise verirren sich immer ein paar Parkbesucher hierher.
Nach einer halben Stunde war ich wieder in der Gegend, in der es sich im Schutz der Felsen wunderbar windgeschützt laufen lässt.
Auf die Windows-Section hatte ich keine Lust mehr. Ich beschloss, Moab noch ein wenig unsicher zu machen und abends zum Sonnenuntergang in den Park zurück zu kehren. Der Delicate Arch fehlte zwar nicht mehr in meiner Sammlung, ist jedoch immer einen Besuch wert.
Dazwischen noch Mittagessen bei Dennys.
Als ich gegen 16.30 Uhr erneut in Richtung Park aufbrach, war es wieder wolkiger geworden. Die großen Wolkenlücken ließen jedoch hoffen. An der Wolfe’s Ranch ergatterte ich den vorletzten Parkplatz und machte mich an den Aufstieg zum wohl berühmtesten Arch. Diesmal mit Pulli und Jacke, man ist schließlich lernfähig. Oben angekommen wurde ich von einer Horde Japaner empfangen, die sich natürlich gegenseitig unter dem Bogen fotografieren mussten.
Die Sonne hatte sich hinter einer Wolke versteckt, also, was soll’s. Irgendwann waren sie dann auch fertig und es kamen zwei andere Leute, die doch tatsächlich meinten, sich sitzenderweise unter dem Arch niederlassen zu müssen. Im selben Moment lugte die Sonne zwischen den Wolken empor. Die Pfiffe und Rufe der Empörung der vielen Fotografen waren in etwa so laut, als wenn Olli Kahn sich in der Schalke-Arena daneben benimmt.
Die beiden verdufteten so schnell, wie sie gekommen waren.
Es dauerte ganz schön lange, bis die Sonne tief genug gesunken war, aber dann:
Das einzige Geräusch, das man hören konnte, war das Klicken der Verschlüsse der Objektive.
Nach ca. 20 Minuten, war der Schatten so weit den Arch hinauf gekrochen, dass ich es als nicht mehr attraktiv empfand, weiter zu machen. Ich wollte auch nicht unbedingt im Dunkeln den Berg hinunter laufen.
Trotz des eisigen Vormittages ein sehr schöner und abwechslungsreicher Tag. Aber wer sich nicht warm genug anzieht, ist selbst schuld.
Tschüss Moab, ich komme bestimmt wieder.
Schon alleine wegen der interessanten Schilder: