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Autor Thema: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten  (Gelesen 29859 mal)

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Anti

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Re: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten
« Antwort #120 am: 26.11.2012, 14:01 Uhr »
Ich wusste ja, dass das dicke Ende - äh, der dicke Fuss kommen würde. Aber jetzt finde ich es echt scheiße Mist. Aber du schreibst das so locker weg, als wenn es kaum weh getan hätte, kaum Stress verursacht und überhaupt es keine große Sache war. Außer die paar Bier und der Bourbon weisen auf einen anderen Gemütszustand hin. Aber da du schon wieder munter in der Weltgeschichte rum reist, ist wohl auch das schlimmste überstanden?

mrh400

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Re: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten
« Antwort #121 am: 26.11.2012, 14:52 Uhr »
Hallo,
Hübsch eingerahmt von einem bemoosten Ast fand ich sie ganz fotogen.
ja, der Ast gehört unbedingt dazu; so kam mir das Foto doch gleich wieder bekannt vor (Link).

Das mit dem Fuß war ja wohl große Sch... - wobei Du den Knick an der Röntgenaufnahme geschickt so angebracht hast, daß man den Bruch an der Nr. 2 erst auf den zweiten Blick sieht. Gute Besserung (sollte inzwischen ja wohl schon eingetreten sein); bin gespannt, wie das endversorgt wurde; es gibt ja schöne filigrane Plättchen und Schräubchen.
Gruß
mrh400

DocHoliday

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Re: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten
« Antwort #122 am: 26.11.2012, 17:45 Uhr »
Der Rest

der Reise ist schnell erzählt. Am nächsten Tag war ich bei dem Orthopäden/Unfallchirurgen. Der Mann war mir sofort ungeheuer sympathisch - also sofort nachdem er gesagt hat, dass er an meiner Stelle sich nicht operieren lassen würde ;)
Statt der angewickelten Kunststoffschiene gab es jetzt so einen überdimensionalen Skischuh, mit dem ich zwar auch nicht auftreten durfte, der einem aber insgesamt ein etwas sichereres Gefühl gab.

Die Frage war natürlich - was nun?

Weiter fahren und nur noch aus dem Autofenster die Landschaft genießen? Schwierig, wenn man es nicht mal schafft, sein Gepäck ein paar Schritte vom Auto ins Zimmer zu transportieren und auch nicht in der Lage ist, einkaufen zu gehen.
Nach Las Vegas fahren und 2 Wochen am Pool liegen? Auch nicht das wahre, wenn schon der Weg vom Zimmer zum Aufzug und vom Aufzug zum Pool mit den dämlichen Krücken Stunden dauert. Außerdem wahrscheinlich ein bisschen teuer - nicht das Zimmer aber der Blackjack-Tisch ;)
Also bleibt wohl nur, Urlaub abbrechen und ab nach Hause. Als erstes habe ich beim ADAC abgerufen. Zum Glück habe ich ja eine Plus-Mitgliedschaft, die diesen Fall abdeckt. Dort war man einverstanden und recht erleichtert, dass ich die Rückreise selber organisiert habe. Da ich sowieso mit einem Meilen-Upgrade Business geflogen war, brauchte ich den Flug nur umzubuchen.  Da es ab Portland keine vernünftigen Verbindungen mit BA gab, habe ich nur das Datum des Rückfluges ab SFO geändert und einen Busi-Flug von Portland nach SFO mit United gebucht. hat zusammen ca. 700 € gekostet. BA war recht kulant und hat mich umgebucht, obwohl es für den Rückflug von SFO nach LHR natürlich keine Upgrade-Plätze mehr gab.
Dollar war weniger kulant. Obwohl sie das Auto ja mehr als 2 Wochen früher zurück bekommen haben, bestanden sie auf einer Einweggebühr zusätzlich zum ursprünglichen Preis für die gesamten 4 Wochen. Was soll's - zahlt ja der ADAC.

Den Freitag habe ich noch in Hood River verbracht und bin ein wenig die Strecke zum Mt. Hood raus gefahren.

Fotos gab es nur noch mit dem iPhone, inklusive ein paar Spielereien mit Hipstamatic.





Abends an der Hotelbar konnte ich feststellen, dass so eine klobige Schiene und ein paar Krücken hervorragend geeignet sind, um mit diversen Damen ins Gespräch zu kommen. Die beste Pickup-line ever ;)

Die Rückreise verlief dann glücklicherweise absolut problemlos. Das Rental Car Center liegt in Portland direkt am Terminal. Man muss nur einmal über die Straße zum Checkin. Bis dorthin hat ein Dollar-Mitarbeiter mein Gepäck geschoben. Bei den Airlines hatte ich natürlich gesagt, dass ich Hilfe brauchen würde. Das Gepäck wurde trotz unterschiedlicher Airlines gleich bis DUS durchgecheckt und ich bekam sogar schon meine Boarding-Pässe für die BA-Flüge. Vom Checkin wurde ich dann mit dem Rollstuhl weiter gefahren. Die Security in Portland hat ihre Aufgabe sehr ernst genommen. Ich wurde gründlichst abgetastet (nett und freundlich aber seeehr gründlich), die Schiene musste abgemacht werden und extra durch die Durchleuchtung, etc. In San Francisco wurde ich mit Rollstuhl am Flieger abgeholt und zum International Terminal ans Abflug-Gate transportiert, wobei der gute Mann, der mich durch die Gegend schieben durfte gleich zweimal verlaufen hat ;) Hier war die Security schon laxer (Schiene blieb dran, abtasten nur oberflächlich). In Heathrow kamen wir an einem C-Gate an. Von dort ging es statt mit dem Bähnchen per Elektro-Karren durch die Katakomben des Flughafens zum eigentlichen Terminal 5.



Die Security dort war ein Witz. Ich bin mehr oder weniger einfach durch gelaufen bzw. gerollt, nur das Handgepäck wurde durchleuchtet. Auf die Lounge musste ich leider verzichten. Stattdessen wurde ich mit diversen anderen Hilfebedürftigen irgendwo geparkt und letztlich gerade noch rechtzeitig zum Abfluggate gefahren. In Düsseldorf wurde ich wieder im Rolli abgeholt und bis zum Gepäckband gefahren. Ab dort bin ich lieber auf Krücken weiter gehumpelt und habe den freundlichen Helfer mein Gepäck transportieren lassen. Mein Empfangskomitee  stand pünktlich bereit und fuhr mich sicher nach Hause. Abends war ich bei Nachbars zum Spargel essen eingeladen, so dass ich bestens versorgt war.

Tja, so waren dann aus geplanten 30 Tagen Urlaub 15 geworden, das heißt bis zum Unfall eigentlich sogar nur 12. Bis dahin hat mir der Nordwesten sehr gut gefallen und ich werde "den Rest" der geplanten Tour sicher irgend wann nachholen.

Die Knochen am Fuß sind inzwischen verheilt.. Mit der Krankengymnastik war ich etwas faul, so dass die Muskulatur noch nicht wieder auf dem Stand ist wie vorher aber das kommt auch noch.

Letztlich habe ich viel Glück gehabt. Erstens weil der Sturz auch anders hätte ausgehen können. Es ging dort sicher 5 Meter runter mit einigen verdammt harten Felsen darunter. Zweitens weil der Unfall mitten in der Zivilisation und relativ nahe am Auto passiert ist. Auch alleine wäre es kein Problem gewesen, zum Auto zurück zu kommen.
Ich kann mich an diverse Wanderungen im Südwesten erinnern, wo ich alleine in weitaus einsameren Gegenden und deutlich weiter entfernt vom Auto unterwegs war. Ein ähnlicher Unfall auf so einer Tour hätte unter Umständen ganz anders ausgehen können. Also werde ich mir jetzt als Konsequenz ein Satelliten-Telefon anschaffen, um wenigstens Hilfe rufen zu können.
Gruß
Dirk

Hape1962

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Re: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten
« Antwort #123 am: 26.11.2012, 18:19 Uhr »
Zuerst einmal Danke für die tollen Photos die Lust auf einen Trip nach "da oben" machen  :wink:
Dann Glückwunsch das Dein Crash halbwegs glimpflich verlaufen ist. Mir kam auf dem Weg zu den Toadstool Hoodoos ein Paar entgegen wo der Mann ganz oben auf dem Plateau gestürzt war...seine Frau hat ihn den ganzen Weg von da oben runter stützen müssen. Das sind Dinge auf die ich gerne verzichten möchte....kein Handynetz und dann so ein Crash...und womöglich noch alleine unterwegs  :roll:
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mrh400

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Re: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten
« Antwort #124 am: 26.11.2012, 18:35 Uhr »
Hallo,
Also werde ich mir jetzt als Konsequenz ein Satelliten-Telefon anschaffen, um wenigstens Hilfe
rufen zu können.

so ein Ding habe ich mal vor einer Reise gebraucht bei ebay erworben (Ericson GlobalStar); war damals mit normaler t-mobile Karte verwendbar (hier habe ich tatsächlich Empfang gehabt, drüben hatte ich beim ersten Versuch  die Ansage "kein Dienst" und dann nicht weiter versucht); ich habe keine Ahnung, ob das noch funktioniert, zumal sich offenbar bei den Anbietern einiges geändert hat. Außerdem wird der Akku wahrscheinlich inzwischen an Altersschwäche gestorben sein.

Da die Geräte neu unverschämt teuer sind und der Nutzwert im Alltag doch ziemlich eingeschränkt ist, würde ich davon abraten. Zwei Alternativen gibt es: mieten (dann ist das Ding wenigstens auf einem einigermaßen aktuellen Stand) oder Spot
Gruß
mrh400

DocHoliday

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Re: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten
« Antwort #125 am: 26.11.2012, 18:46 Uhr »
Spot sieht gut aus! Kannte ich noch nicht. Das muss ich mir auf jeden Fall mal näher anschauen.
Gruß
Dirk

unterwegsontour

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Re: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten
« Antwort #126 am: 26.11.2012, 19:17 Uhr »
Nach ein paar Meilen habe ich kurz hinter Corbett beim Portlands Women's Forum Park den ersten Aussichtspunkt auf die  Columbia Gorge erreicht. Das sah schon mal nicht übel aus! Rechts sieht man schon das Crown Point Vista House, dass ich als nächstes besuchen wollte. Auch von dort ist die Aussicht wunderschön.

Wunderschön bei tollem Wetter   :hand: , wir hatten damals leider Regen -  mit Aussicht war da gar nichts. 


... und anschließend habe ich mit ein paar Bier und einer ordentlichen Portion Bourbon meinen Frust ertränkt.

Kann ich dir nicht verdenken!!   :drink:


Letztlich habe ich viel Glück gehabt. Erstens weil der Sturz auch anders hätte ausgehen können. Es ging dort sicher 5 Meter runter mit einigen verdammt harten Felsen darunter. Zweitens weil der Unfall mitten in der Zivilisation und relativ nahe am Auto passiert ist.

Stimme ich voll zu!!  Allerdings ist man (meist) vorsichtiger wenn man alleine unterwegs ist, zu zweit oder mehr ist man schnell abgelenkt, da passieren häufiger Unfälle.



 :heulend:   :heulend:    :heulend:   Schade, schade das dieser Reisebericht jetzt ein Ende hat  :(  , wäre dir sehr, sehr gerne noch weiter durch den Nordwesten gefolgt. Ein ganz großes  :dankeschoen:  das du uns diesen Teil trotz des schmerzhaften Endes nicht vorenthalten hast.




"The sky above, the earth below and dreams dance in your head."

Sandra33

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Re: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten
« Antwort #127 am: 26.11.2012, 19:23 Uhr »
Das war ja denn mal eine kurze Fortsetzung  :wink:
Wirklich sehr schade, das wünscht sich niemand im Urlaub :-(
Aber wenn der Fuß Südafrika schon wieder vertragen hat und Du bereits an weiteren Reisen feilst, ist ja hoffentlich alles gut überstanden!
Danke für den (halben) Reisebericht!

Rosa02

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Re: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten
« Antwort #128 am: 26.11.2012, 20:46 Uhr »
Aua! Es war dem Titel Deines Berichts nach zwar zu befürchten, daß irgendwas in der Art Deine Reise beenden würde, aber so schlimm hätte es ja nicht sein müssen :?
Das hätte doch auch gerne am letzten Tag passieren können, wäre schön gewesen, den Rest der Tour auch noch mitzuerleben! Trotzdem vielen vielen Dank, daß Du weitergeschrieben hast, Dein Bericht wird auf jeden Fall ausgedruckt und wird nicht zu knapp in unsere Reisevorbereitungen einfliessen :wink:

Gruß,
Rosa

Anti

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Re: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten
« Antwort #129 am: 26.11.2012, 22:39 Uhr »
Ich sage auch Dankeschön! Viele tolle Sachen durften wir ja schon mit dir erleben. Ich darf gar nicht daran denken, was da noch alles Tolles in den nächsten 15 Tagen gekommen wäre. Aber die Enttäuschung darüber war bei dir sicher ungleich größer...

Auf jeden Fall bin ich bei der Fortsetzung dabei. Freue mich schon.

LG Andrea

RedZed

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Re: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten
« Antwort #130 am: 27.11.2012, 10:34 Uhr »
Hi Dirk,

danke für die tollen Bilder und auch die neuen Ziele für eine meiner nächsten Reisen. Das mit Deinem Fuß ist natürlich sehr ärgerlich - aber wie Du selbst schreibt, es hätte schlimmer kommen können....

97 Never as good as the first time
99 California Love
01 Big Apple, South & Sunshine
04 Memorials & Legends
05 Best of SouthWest
06 Into the great wide open
07 Forces of nature & Winter Sunshine
10 Rough Road Rookies on the move
12 & 13 FL
14 CCC

sil1969

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Re: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten
« Antwort #131 am: 27.11.2012, 13:22 Uhr »
Hallo,
auch ich sage DANKE! Mir hat der Bericht super gut gefallen.
Dann bleib am Ball mit der Muskulatur aufbauen, damit du die Reise bald zu Ende bringen kannst.  :wink:
Gruß Silvia
LG Silvia

NähkreisSteffi

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Re: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten
« Antwort #132 am: 27.11.2012, 20:07 Uhr »
Auch von mir vielen Dank für deinen Bericht und die super tollen Bilder.

Der nahm ja leider ein jähes Ende. Weiterhin gute Besserung.

Viele Grüße, bis zum Nächsten Mal

Steffi

SusanW

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Re: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten
« Antwort #133 am: 04.12.2012, 19:16 Uhr »
Habe den Bericht still verfolgt und genossen - bis auf das elende Ende natürlich.
So ein Unfall im Urlaub ist ja echt sch... Wie gut, dass mittlerweile alles überstanden ist.

 :dankeschoen: für die tollen Eindrücke, die mich fast zu einem erneuten Versuch mit dem Nordwesten bekehren könnten - kenne die Region bisher nur im Nebel
Liebe Grüße 
Susan

DocHoliday

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Re: Ein (ab)gebrochener Reisebericht aus dem Nordwesten
« Antwort #134 am: 04.12.2012, 19:22 Uhr »
Schön, wenn es Euch gefallen hat!

Der Fuß ist wieder mehr oder weniger heile, die nächsten Reisen schon erledigt oder geplant. Ich empfehle einen Blick in die Bunte Reisewelt, z.B.. nach Südafrika. Heia Safari war angesagt. (Schleichwerbung muss sein ;))

@SCKW: Wieso nur fast? Der Nordwesten ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Mich sieht er auf jeden Fall irgendwann wieder.
Gruß
Dirk