16.06.2016 Moorcroft - Rapid CityGestern war ein langer und heißer Tag, kuschelige 35 Grad zeigte das Thermometer zeitweise an. Aber von vorne...
Mein erstes Ziel war das "Devils Tower National Monument" ein Berg, der mitten im Raum steht.
Zuerst wollte ich gar nicht hochfahren und dachte mir ein Foto von weitem würde reichen, aber dann hätte ich es sehr bereut. Direkt nach dem Bezahl-Eingang gab es große Felder mit vielen, kleinen Präriehunden! Ich hätte Stunden dort verbringen können!
Die waren so ultra süß und fast gar nicht scheu, als Fotomodels somit super zu gebrauchen. Natürlich nicht für den "Size Zero" Katalog...
War was? Ach ja der Berg... ähm... als ich mich dann losreißen konnte fuhr ich zum "Teufelsturm" hoch und lief den Trail entlang der ihn einmal umrundet, immer am Bergfuß entlang quasi.
1893 wurde der Devils Tower vermutlich das erste mal bestiegen. Die originale Holzleiter die damals dafür genutzt wurde kann man noch heute, unter Zuhilfenahme von Ferngläsern, oben am Berg hängend erkennen.
Der Berg ist für viele Völker der Prärieindianer heilig und gerade im Juni kurz vor der Sommersonnenwende kommen hier viele hin um zu beten.
Ich habe diese Geschichte gelesen und fand sie so toll, dass ich sie euch nicht vorenthalten will:
"Die Kiowa-Indianer nennen den Devils Tower Mateo Tepee (dt. Heim des Grizzly-Bären). Ihrer Sage nach entstand Mateo Tepee, als ihre Vorfahren in dieser Gegend ein Dorf errichteten. Eines Tages spielten sieben kleine Indianermädchen in einiger Entfernung zum Dorf. Sie wurden von mehreren Bären entdeckt und die Mädchen eilten zum Dorf. Die Bären jedoch erreichten die Mädchen weit vor dem Dorf. In ihrer Not kletterten die Mädchen auf einen kleinen Felsbrocken. Sie flehten den Stein an: "Fels, habe Mitleid mit uns, Fels rette uns". Der Fels erhörte die Mädchen und fing an in die Höhe zu wachsen. Die Bären sprangen den Felsen in ihrer Wut an, brachen riesige Felsbrocken aus ihm heraus und kratzten mit ihren Krallen tiefe Rillen und Spalten in den Felsen, jedoch konnten sie die Mädchen nicht erreichen. Der Fels wuchs und wuchs bis in den Himmel hinein. Die Mädchen sind noch immer im Himmel, als sieben kleine Sterne am Firmament: die Plejaden." (Quelle: Wikipedia)
Ich glaube ich werde Indianerin!
Huch, was war das? Ja ich musste noch einmal anhalten und Fotos schießen, sorry es ging nicht anders. Außerdem liefen Wetten, wer den Kampf gewinnt!
Und gratis Popcorn!
Ich hör ja schon auf... Tschüss Berg! Es ging weiter Richtung Black Hills.
Bei Spearfish ging es von der Interstate herunter um über den dortigen Canyon Scenic Byway weiterzufahren. Hier und da plätscherte es, manchmal kam ein kleiner Wasserfall hervor oder ein kleines Wasserreservoire.
Ansonsten viele Bäume, aber das hat so ein Wald an sich. Gegen 11 Uhr kam ich in Lead an, einem alten Goldgräberstädtchen. Die Mine ist allerdings mittlerweile seit 2002 geschlossen. Ganz nette Häuschen waren dort.
Deadwood liegt daneben, allerdings gab es am Ortseingang eine riesige Baustelle und so habe ich mir die Besichtigung gekniffen. Weiter ging es Richtung "Crazy Horse Memorial". Dort kommt man am Pactola See vorbei, dem größten Reservoire der Black Hills. Schöne Ecke zum Bötchen fahren.
Gegen halb 1 kam ich dann beim Crazy Horse Indianer an, da ich aber mehrfach gehört habe, dass sich der Eintritt nicht lohnt, schoss ich nur 2-3 Fotos vom Parkplatz. Irgendwie kommen die da trotz der Hohen Eintrittsgelder auch nicht weiter. Wird sicher so ein "Sagrada Familia" Ding... Eine never ending story...
Dann ging es über den Needles Highway weiter. Der heißt so aufgrund seiner nadelähnlichen Felsformationen die dort überall in die Höhe ragen.
Leider hatte ich am "Needles Eye" (dt. Nadelöhr) super Gegenlicht, das erschwerte ein vernünftiges Foto hinzubekommen.
Alle Tunnel dort sind nur einspurig, daher ist immer gut auf den Gegenverkehr zu achten.
Dann ging es über die Iron Mountain Road wieder Richtung Norden zum Mount Rushmore. Die Strecke fand ich nicht so spannend. Bis auf zwei Tunnel durch die man den Mount Rushmore bzw. seine Präsidenten sehen konnte, und den hölzernen Pigtail Bridges, gab es größeren Highlights. Da ist der Needles Highway wirklich empfehlenswerter.
So da war ich nun, der einzige Grund -als Kind oder Teenie- jemals für mich in die USA reisen zu wollen. Ja, tatsächlich, nur wegen der vier Steinköppe. Das war eben das was man kannte. Das ist ja nun mal irgendwie die USA.
Am Eingang bezahlte man keinen Eintritt, nein man bezahlte nur das Parkhaus für $11. Ne ist klar!
Aber okay, dafür darf man das Parkhaus das ganze laufende Jahr nutzen. Ja dann!
Der Weg dorthin ist mit den Flaggen der 50 Bundesstaaten ausgeschmückt, ach alles so schön "proud" hier.
Ich lief noch den Präsidenten Trail entlang, dort hab ich auch noch eine Bergziege gesehen, allerdings wurde das Foto sehr unscharf. Am Ende gelangt man in eine Halle in der die Entwürfe des Bildhauers zu besichtigen sind. Ein Ranger erzählte gerade über die Entstehung des "Kunstwerkes". Wieder zurück am Anfang statte ich dem Museum noch einen kurzen Besuch ab. Auch hier wurde viel über die Entstehung gezeigt.
Natürlich kein Wort darüber, dass die gesamten Black Hills und damit auch dieser Berg vertraglich den Indianern gehört hatte, aber als dort 1877 Gold gefunden wurde, nahmen die Amis dieses Terrain einseitig aus dem Vertrag heraus. Gut 100 Jahre später gab es 100 Millionen Dollar Entschädigung, die die Sioux Indianer bis heute verweigern, da sie ihr Land und vor allem die heiligen Black Hills zurück haben wollen. Mit dem Hintergrund erscheint dieses ganze "Mount Rushmore" Ding eher einer Provokation, vor allem Herr Lincoln hat so einige Indianer hinrichten lassen.
Abgesehen davon künstlerisch auf jeden Fall ne Leistung...
Ich hatte langsam echt großen Hunger und fuhr nach Downtown Rapid City. Dort gab es ein Fest mit Musik, Hüpfburgen und Popcorn. Daher auch Parkplatzmangel, aber ich wurde fündig. Für heute stand ein mexikanisches Restaurant auf dem Plan: "Que pasa?" Es gibt eine dicke, fette Empfehlung von mir. Noch nie so lecker mexikanisch gegessen.
Für die Grilled Chicken Quesadilla und der Coke (Nachos gratis) zahlte ich $18,80 exkl. Tip.
Ich war platt und freute mich auf mein Bett welches mich heute im Travelodge Rapid City erwartete.
Schon ein älteres Schätzchen, aber sauber, ein sehr bequemes Bett und bei dem Preis hab ich definitiv nichts falsch gemacht.
Liebe Grüße,
Nadina
Hotel: Travelodge, Rapid City
Kosten: $106,34 für zwei Nächte inkl. Tax