17.06.2016 - Rapid CityHeute ging es in die Badlands, die ca. eine Stunde Fahrzeit von Rapid City entfernt liegen. Auf der Interstate wird ca. alle 100 Meter für den „Wall Drug Store“ geworben, teilweise mit wirklich witzigen Aufstellern. Was das auf sich hatte, hob ich mir jedoch für den Rückweg auf, es schien nämlich wieder ein heißer Tag zu werden.
In Wall bog ich dennoch ab um durch den Nordeingang des Badlands National Parks zu fahren.
Angekommen ging es direkt links in die unbefestigte Sage Creek Rim Road rein und dort startete ich meinen Besuch.
Nach wenigen Kilometern kam ich am Roberts Prairie Dog Town an und konnte mir natürlich nicht verkneifen, das eine oder andere Foto zu schießen. Auch wenn diese Präriehunde wirklich sehr scheu waren im Gegensatz zu denen am Devils Tower. Aber süß sind sie trotzdem.
Die Aussichten waren wieder grandios, mir gefielen vor allem die Farben sehr.
Wenn man auf die andere Straßenseite schaut gibt es nur Grasslands...
Dann ging es wieder retour, kurz bevor ich auf der befestigten Parkstraße ankam, standen ganz viele Autos am Straßenrand. Der Grund war eine große Dickhornschafsfamilie die sich es auf den Hügeln gemütlich gemacht hatte und sich sonnte.
Zwei kleine Lämmer hüpften ein Stückchen weiter an einem der Viewpoints durch die Gegend.
Ha! Erwischt! Da hatten wir beide uns etwas erschrocken...
Die anderen Viewpoints waren schafsfrei aber deshalb nicht zu verachten.
Hübsche Pflänzchen gibt es hier und da auch zu entdecken.
An den Pyramiden lief ich noch zwei kurze Trails entlang.
Da überall vor Klapperschlangen gewarnt wird, bekomme ich leichte paranoide Zustände und höre es auf einmal über all „klappern“. Aber ich habe es überlebt ohne Schlangensichtung.
Ich fand die Badlands wirklich sehr fein und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Auf dem Rückweg hielt ich am Minuteman Missile Visitor Center an. Schaute mich dort etwas um und fuhr zum einzigen noch bestehenden Raketensilo der ehemals 150 aus der Zeit des kalten Krieges. Damals harrte dort 30 Jahre lang eine nukleare Interkontinentalrakete (Minuteman II) aus, heute befindet sich dort eine 17 Meter lange, ungefährliche Trainingsrakete des gleichen Typs. Darüber ist ein Sichtfenster verbaut worden, zum einen natürlich für die Besucher und zum anderen sollen die Russen wissen, dass die USA sich an das Abrüstungsabkommen halten, denn die Satelliten sehen alles.
Leider hat es total gespiegelt und ein besseres Foto habe ich nicht hinbekommen.
Dann stattete ich dem „Wall Drug Store“ seinen verdienten Besuch ab, wer sich so viel Mühe mit der Werbung gibt... Naja es war eben ein großer, alter Store den es bereits seit 1931 in Wall gibt. Heutzutage gibt es dort sehr viel Souvenirramsch, sodass ich nach einer kurzen Besichtigung schnell die Flucht ergriff.
Da ich Abends noch einmal los wollte, stand ein kurzes Mittagsschläfchen im Motel an. Zuvor hielt ich jedoch bei „Philly Ted's“ an um ein echtes Cheesesteak zu essen. Die Bewertungen waren auch hier so gut, dass ich es probieren musste.
Geiles Teil! Ich wurde geschmacklich nicht enttäuscht und für fast $10 pappsatt.
Nach einer kleinen Pause im Zimmer fuhr ich gegen 18 Uhr zur „Chapel in the Hills“, einer Stabkirche und eine Kopie der Borgund Kirche in Norwegen.
Ich war der einzige Gast zu der Zeit dort und wurde freundlich vom verwaltenden Ehepaar begrüßt.
Ein wirklich schöner Bau, auch von innen ist alles aus Holz und es riecht wunderbar danach. Ein kurzer Besuch lohnt sich alle mal.
Warum ich so spät überhaupt noch mal aufgemacht hatte, lag aber nicht an der Kirche sondern daran, dass ich um 20 Uhr am Mount Rushmore sein wollte um mir die allabendliche Zeremonie ansehen wollte.
Um 21.00 Uhr startete das Spektakel auf der Bühne die am Fuß des Berges liegt. Eine Rangerin erzählt lang und breit wie toll die USA ist und dass die Amerikaner für ihre Freiheit niemals aufgegeben haben. Dann wurde ein Film abgespielt in dem noch einmal deutlich wurde, warum genau die vier Präsidenten ausgewählt worden waren und natürlich wie toll die USA ist.
Dann wurde die Nationalhymne gespielt und alle erhoben sich von den Plätzen und sagen laut mich. Ich nicht, ich machte ein Video.
Anschließend rief die Rangerin dann alle aktiven oder passiven Soldaten auf die Bühne und dann standen sie da...
Alle sollten ihren Namen nennen und sagen in welcher Streitkraft der jenige eingesetzt ist oder war. Am ende zollte man Ihnen mit großem Applaus Dank. Die Fahne auf der Bühne wurde dann herabgelassen (gestrichen?) und sechs dieser Soldaten durften sie dann zeremoniell zusammen legen. In dem Moment erschienen auch auf einmal bewaffnete Ranger die das Publikum beobachteten.
Dann wurde das Licht angemacht. (Da ich mein Stativ nicht dabei hatte... Ist das nicht so toll das Bild...)
Also abschließend muss ich zugeben, hatte mich das berührt als die ganzen Menschen auf die Bühne liefen und man merkte wie dankbar das Publikum darauf reagiert hatte. Ich finde es auch irgendwie bewundernswert, da man in Deutschland so etwas nicht kennt, wie stolz ein Land sein kann (
obwohl es viel Scheiße baut, aber das wissen die ja nicht).
Ich wollte das ganze Brimborium mal gesehen haben und wurde auf jeden Fall unterhalten.
Den gestrigen ziemlich öden Tag stelle ich hoffentlich heute Abend rein wenn ich in Estes Park an den Rocky Mountains lande.
Viele Grüße aus Scottsbluff!
Hotel: siehe 17.06.