Tag 7 - das Finale! Williams, AZ - Route 66 - Las VegasGegen 2 Uhr morgens bin ich das erste Mal aufgewacht. Die Truppe im Nebenzimmer schien gemütlich zu feiern. Erst nachdem ich einige Male gegen die Wand geklopft habe (andere Zimmernachbarn taten dies ebenfalls wie man gut hören konnte) war gegen 3 Uhr endlich Ruhe.
Um 8 Uhr gings raus. Nach dem ausschecken fuhren wir erstmal zu Safeway und deckten uns mit frischen Sandwiches ein. Nach dem Frühstück machten wir uns zuerst auf den Weg auf die Interstate um von dort in Seligman abzufahren und die Route 66 bis Kingman zu folgen. Denn heute sollte es nach Las Vegas gehen.
Bei SeligmanEndlose Weiten auf der Route 66Die Route 66 ist wirklich sehr schön, wie ich finde. Teilweise unterscheidet Sie sich nicht groß von anderen Highways, die wir diesen Urlaub gesehen hatten. Doch irgendwas hatte sie schon an sich. Vielleicht waren es die kleinen Siedlungen entlang des Highways, manche mehr, manche weniger verlassen. Leere Tankstellen die von einer längst vergessenen Zeit berichteten. Wir hielten mehrfach an und genossen die Stille. Leider war auf der paralell laufenden Eisenbahntrasse keine Lok zu sehen, wovon einige hier schonmal berichteten. Wäre bestimmt schön gewesen das ganze zu sehen.
Kurz vor der Auffahrt bei KingmanWeiter ging es über die Interstate in Richtung Las Vegas. Witzig war die dichte an Midsize SUVs mit Barcode und Navi an der Scheibe - ich behaupte mal es waren Touris
Unser Navi führte uns über den Hoover Damm in Richtung Vegas. Kurz vorm Hoover Damm wurden wir dann auch kurz kontrolliert, wobei das ganze eher aus einer Sicht, als aus einer wirklichen Personenkontrolle bestand. Den Sinn hab ich nicht verstanden, auch wenn das Bauwerk sicherlich von Bedeutung ist, eine Sichtkontrolle ist sicherlich nicht aussagekräftig.
Als wir in die Nähe von Las Vegas kamen wurde der Verkehr größer und ich war erstaunt wie groß Las Vegas wirklich ist. In Google Earth sieht das ganze recht übersichtlich aus, aber man sieht schon, dass in allen ecken neue Wohngebiete entstehen - wir sahen massig Häuser die gerade im Bau waren. Eins davon hätte man mir ruhig schenken können
Las Vegas aus der ferneUnser Ziel war das Southpoint Casino Hotel. Bei allen anderen Themenhotels war für diesen Tag leider nichts mehr zu kriegen und das obwohl ich über Wochen vorher schon regelmäßig Rabattseiten besucht habe. Keine Chance was bezahlbares zu finden
Das Southpoint Casino HotelAls wir das Casino betraten waren wir schon ein wenig baff. Man hat ja eine gewisse Vorstellung von so einem Casinohotel, aber das übertraf es bei weitem. Die Geräusche, die Leute die wirklich an den Slotmaschinen hingen. Unglaublich.
Das Casino - leider ein wenig unscharfUnser Zimmer war wirklich das beste auf der ganzen Reise. Ein wunderschönes Badezimmer, ein Riesenbad und Riesen-Flatscreen - generell schien das Zimmer sehr neu zu sein, weil wirklich alles in einem tadellosen Zustand war. Da wir inzwischen 14 Uhr hatten und wir noch einkaufen wollten, fuhren wir erstmal zum KFC und anschließend zum Las Vegas Outlet Center. Einen weiteren Bericht erspare ich mir an dieser Stelle - es hat einfach Spass gemacht
.
Weiter ging es zum Las Vegas Premium Outlet, wo wir ebenfalls fündig wurden, wobei bei den Namhaften Herstellern (Tommy Hilfiger, Levis) die Waren 1 zu 1 dem entsprachen, was wir vorher schon im Las Vegas Outlet Center sahen - unterschiedliche Preise konnten wir auch nicht ausmachen. Auf dem Weg dort hin standen wir natürlich erstmal im Stau. Erschreckend fand ich den Egoismus während der Fahrt. Eine Dame hatte sich versehntlich in die falsche Spur eingereiht und wollte jetzt auf unsere Spur - ich machte ihr Platz und gab ihr zu verstehen, dass sie sich vor mir einfädeln könne. Sie tat es dann auch, jedoch ohne jeglichen Dank. Okay, dachte ich mir, kann ja nicht jeder gute Laune haben. Eine Ampel weiter war ich derjenige der falsch stand. Links stand nun die Dame, die ich vorher reingelassen hatte. Ich schaute extra rüber, damit ich schon - bevor die Ampel auf grün springt - bescheid weiß, dass ich ebenfalls mal rüber müsste. Das hat die Dame aber nicht interessiert. Meine Versuche stück für stück die Spur zu verwechseln ignorierte Sie und hielt drauf.
Also mussten Rabiatere Mittel her - ich schob mich einfach weiter links in die Spur, weil nach immerhin einer Stunde Stop und Go war auch ich langsam genervt. Dann hupte die Frau auch noch. Am liebsten wäre ich ausgestiegen und hätte ihr die Meinung gegeigt, aber ich verzichtete drauf.
Nach erfolgreichem shoppen fuhren wir zurück zum Hotel und machten uns kurz frisch, denn wir wollten ja den Strip besichtigen. Wir überlegten erst ob wir den kostenlosen Shuttlebus in Anspruch nehmen sollten. Nach einigem überlegen und den Blick auf die Tankanzeige, die noch eine Restmeilenanzeige von 64 Miles anzeigte, entschieden wir uns den Wagen zu nutzen. Das Navi ließen wir im Hotel. Auf dem Weg zum Strip (lt. Google Earth immer gerade aus) fuhren wir die Hauptstraße entlang, die wir an diesem Tag schon mehrfach auf und ab gefahren sind, aber wir entdeckten nicht das "fabulous Las Vegas"-Schild. Also drehten wir kurzerhand um und holten das Navi aus dem Zimmer. Erneut machten wir uns auf den Weg aber so richtig verstanden haben wir nicht, was wir falsch machten, denn es gab nur eine Zufahrtsstraße zum Strip, nämlich den Las Vegas Boulevard, dem wir folgten. Beim zweiten Versuch landeten wir auch da, wo wir hin wollten. Schon verwirrend
Geparkt haben wir beim Luxor, von dort aus machten wir uns auf den Weg.
Von innenVon außenAm Bellagio angekommen warteten wir gespannt auf die Wasserspiele. Interessant waren zwei "Entertainer" die mit Megaphon und Leinwand darauf aufmerksam machten, dass alle anderen ja Sünder seien, weil sie hier in Vegas sich vergnügen würden. Die ganze Art und Weise gefiel mir überhaupt nicht, weil sie die Leute in keinsterweise ansprachen, geschweige denn erklärten, warum das so sei, sie ratterten nur ihre Sprechchöre "God says..." und "The bibel says..." runter, dabei hätten sie doch nur mal lesen sollen was die Bibel überhaupt sagt, bevor sie so einen Hahnebüchen-Mist von sich gaben. Ich wollte erst mit den beiden mich unterhalten, aber meine Frau meinte, ich solle mich lieber zurückhalten, da wir ja im Urlaub seien und das Gespräch sonst sicher endlos gewesen wäre - recht hat sie vermutlich.
Nun begannen die Wasserspiele:
Das Lied dazu kannte ich nicht - als wir später nochmal ankamen wurden die Wasserspiele von "The way you love me" von Shania Twain begleitetBeeindruckend - das VenezianDas Hotel hat mich mit am meisten begeistert. Das Bellagio gefiel uns innen nur bedingt, vor allem das Casino erinnerte mich nun garnicht mehr an den Film Oceans 11. Das man im Casino nicht fotografieren durfte, schien anscheinend nicht zu gelten. Überall wurde fleißig fotografiert. Leider sind unsere Bilder nichts geworden, da in Innenräumen unsere Kamera einfach nicht in der Lage ist ohne Blitz scharf zu stellen.
So langsam glühten unsere Füße und es war schon recht spät. Bei Mc Donalds entschieden wir uns noch einen Happen zu essen.
Eine Sache, die mir auch negativ aufstößt ist die offen beworbene Prostitution. Alle paar Meter steht ein Mexikaner oder andere armer Hund, der Flyer von nackten Frauen mit Rufnummer verteilte. Das pervese daran ist, dass selbst Kindern solche Flyer in die Hand gedrückt worden, selbst wo die Eltern dabei standen. Die Gesichter mancher Eltern hättet ihr sehen müssen. Auch Paare bekamen so einen Zettel, wohlwissend, dass die meisten kein Interesse hatten, daher war auch der Boden voll von diesen Zetteln. Zum Teil standen 10 Leute hintereinander und versuchten die Zettel an den Mann zu bringen - mal aufdringlicher, mal ruhiger. In jedem Fall versaut es einem ein wenig die Stimmung. Ich hoffe, dass die Stadt dagegen mal was unternimmt.
Das "The Fabuluos Las Vegas" Schild fanden wir dann doch noch. Leider stand dort gerade ein Polizist, der einen anderen Touri ansprach dort nicht zu parken, so dass wir zwei Runden drehten bis uns endlich ein Bild gelungen ist - wenn auch verwackelt.
Danach machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel, wobei ich mittels Kickdown die Restkilometer auf nahezu null Meilen drückte - so soll es sein!
Unser Hotel bei NachtNach Mitternacht ging es dann endlich nach Bett. Ein erlebnisreicher Urlaub ging zu Ende. Leider machte ich den Fehler Abends noch den Blackberry einzuschalten und siehe da - alle Mails erreichten mich und ich wusste somit schon was mich auf der Arbeit erwartet.
Übernachtung: Southpoint Casino Hotel
Spitzenklasse, jederzeit wieder.
Fazit für diesen Tag:Las Vegas ist wirklich beeindruckend und wir werden wieder kommen und der Stadt mehr Zeit widmen. Alleine für die ganzen Themenhotels gehen sicherlich einige Abende drauf. Die Freemont-Street haben wir uns auch nicht angeschaut, da wir einfach zu kaputt waren. Letztlich sind wir sicherlich 10 km am Strip rauf und runter gelaufen, da darf man dann auch mal schlapp machen.
Fazit für diesen Urlaub:Eine Südwestreise in nur 7 Tagen. Undenkbar? Von wegen. Meiner Meinung lag gerade in der Kürze die Würze. Die Strecken waren alle mit dem Auto gut zu bewältigen und wir hatten auch nicht das Gefühl gestreßt zu sein, ganz im Gegenteil. Hätten wir nicht vorgebucht hätten wir uns Übernachtungen in Kayenta oder Tropic sparen können und so die Runde noch weiter straffen können, ohne gestreßt zu sein. Dafür hätten wir mehr Zeit in Vegas gehabt, aber man kann nicht alles haben. Immerhin war es unsere erste Südwestreise und ich finde sie ist uns gut gelungen. Wir haben einerseits die wunderschönen Nationalparks gesehen und vor allem die Ruhe Utahs und Arizonas genossen als auch den krassen Gegensatz - Las Vegas - kennengelernt. Alles in allem kann ich diese Tour bedenkenlos empfehlen.
Lediglich bei der Wahl des Flüges würde ich Abstriche machen. Der Rückflug nach Deutschland war zwar nicht so anstrengend wie der Hinflug, aber für die Verarbeitung des Jetlegs hab ich diesmal einige Tage länger gebraucht als bisher. Ich schiebe das mal auf den Flug. Wer also viel viel Kraft besitzt sollte mit Northwest über Detroit nach Vegas fliegen. Alle anderen - mich eingeschlossen - werden versuchen das ganze demnächst zu umgehen, denn die Zeitverschiebung ist nicht ohne.
Ich danke fürs Lesen!
Gefahrene Kilometer: 2342 km
Jetzt mach ich mich erstmal auf die Suche nach alten KFZ-Schildern von Nevada und Michigan, beide konnte ich leider nicht abgreifen
Gruß,
Dominik