Hallo Sedona! Ja, wir rutschten im Death Valley, mal was anderes
Da ich heute noch einen Termin beim Augenarzt habe, nachdem ich ein paar Stunden kaum mehr was am Computer werde lesen können, setze ich hier mal den nächsten Tag rein, ein ganz bunter diesmal
Donnerstag, 29. Dezember 2011Mein Hals, der seit dem Flug immer etwas kratzig war, wollte einfach nicht besser werden. Ich hatte zum Glück zwar keine richtigen Halsschmerzen, aber nun einen ständig belegten Hals und zudem am Morgen leichten Reizhusten (und nein, ich rauche nicht
). Mit dem Wissen, dass die Teeauswahl in den Staaten meist relativ begrenzt ist, haben wir von zuhause Ricola-Kräutertee (ja ja, wer hat’s erfunden?
mitgenommen, der nun gute Dienste leistete. Später lutschte ich natürlich auch die Ricola-Bonbons, der Hals hat sich dann auch in den nächsten Tagen zum Glück erholt, es wurde nicht schlimmer.
Zuerst fuhren wir diesmal die Loop Road ab, nachdem wir die Petroglypen besichtigt hatten, die dort über eine grosse Leiter zu erreichen sind. Selbst die hatten wir beim ersten Mal ausgelassen.
Die seit heute erscheinende «change oil»-Anzeige im Auto ignorierten wir, nachdem ich im Handbuch nachgelesen hatte, dass diese Anzeige standardmässig alle 8’000 Meilen aufleuchtet; es war also kein akuter Notfall, sondern nur eine Anzeige à la «es wäre wiedermal Zeit». Wir hatten auch keine Lust und schon gar nicht die Zeit für einen Autotausch nach Vegas zurückzufahren oder das Auto einem Garagisten für mehrere Stunden zu überlassen.
Auf dem Loop nahmen wir noch den bekannten «Arch Rock» wie auch den benachbarten «Piano Rock» mit, danach wollten wir den versteckten «Windstone Arch» suchen, der gemäss Guide nicht einfach zu finden war.
Ich hatte auch nur mein iPhone mit GPS-App dabei, die Koordinaten klappten schon, aber trotzdem liefen wir ziemlich falsch und suchten lange vergeblich, bis wir schon fast aufgegeben haben. Schliesslich mussten wir nur dort anhalten, wo eine ganze Busladung Asiaten auf und in einer Felsgruppe herumturnte und ein paar Jugendliche sich in einer Höhle versteckten, in der ich dann endlich auch die die wirklich fragile Formation entdeckte. Wie lange die bei dem Ansturm noch überlebt...? Das Licht war denkbar schlecht, aber ich hab sie wenigstens gefunden.
Kuckuck!
Nun war es etwa 13 Uhr und der Hunger meldete sich. Wir fuhren bis zum Viewpoint «Rainbow Vista» und liefen ein wenig von der Strasse weg, um auf einem grossen Felsbrocken an der warmen Sonne den Lunch zu verspeisen, den wir am Morgen noch im örtlichen Einkaufszentrum in Overton gekauft hatten. Allein waren wir allerdings nicht
Noch einmal die Rainbow Vista geniessen
Im weicheren Licht der Nachmittagssonne wollten wir nun den «Crazy Hill» suchen, Startpunkt war wiederum das Parkfeld Nr. 3. Der Weg war der gleiche wie Tags zuvor, als wir die «Fire Cave» suchten. Diese besuchen wir auch gleich nochmals, danach biegen wir nur «um die Ecke» und finden auch den sehr bunten, im eGuide «Thunderstorm Arch» genannten Steinbogen.
Dieses Bild ist für mich «Südwesten pur» – farbige Steine, Arches, Kakteen und meistens tolles Wetter.
Doch die Farben hier sollten nur ein Vorgeschmack sein, was uns dann in Kürze erwarten würde.
Der Weg führte immer weiter runter, Richtung Süden. Auf einmal ruft Daniel, er hätte etwas gefunden und präsentiert mir das hier:
Wenn man mehr Zeit hätte, würde man bei genauem Hinschauen sicher noch viel mehr Versteinerungen und Abdrücke finden, war das ganze Gebiet ja mal ein Meeresboden, wie dieser Muschelabdruck unschwer beweist. Wäre das nicht so ein grosser Stein gewesen, also ich weiss nicht, ob wir hätten widerstehen können und es nicht eingepackt hätten. Weil mitnehmen dürfte man sowas ja nicht, oder? Also einfach mal dieses Beweisfoto gemacht und wieder zurückgelegt.
Als ich mich dank iPhone-Koordinaten am Ziel wähne, schaue ich mich um und entdecke einfach nichts; über mir sehe ich jedoch einen Fotografen mit Stativ, dessen Begleiterin mir, als ich auch einen Weg dort hinauf suche, von einem unglaublich bunten Ort gleich da oben erzählt. Und tatsächlich, wir waren am Ziel und waren zuerst sprachlos. So lasse ich auch nur die Bilder sprechen:
Es war einfach der Hammer. Als wären hier ganze Farbeimer ausgeleert worden. Oder Softice. Herrlich.
Wir hielten uns so lange wie möglich dort auf, ich machte unzählige Bilder von allen möglichen Stellen und achtete auf das sich verändernde Licht, doch irgendwann mussten wir den Rückweg antreten. Auf der Heimfahrt zuerst noch den «Sleeping Lizard» im Abendlicht fotografieren
Auf der Strasse Richtung Parkausgang stauten sich auf einmal ein paar Autos, der Grund war schnell ausgemacht: ein Dickhorn-Widder war zusammen mit zwei Schafen auf der anderen Strassenseite zu sehen; leider verdrückte sich die Gruppe bald darauf, aber schön, diese Tiere auch mal noch zu sehen.
Bei Ankunft in Overton wars schon wieder ganz dunkel, wir kehrten in einem anderen Diner ein, ich überspielte noch meine Fotos und schon bald hiess es «Licht aus»!
Pro: Crazy Hill
Contra: Nervende Ölanzeige im Auto, belegter Hals