So, weiter gehts...!
Freitag, 30. Dezember 2011Für den heutigen, letzten Tag im VoF haben wir uns den «Pink Canyon» ausgesucht. Da man nicht wild parkieren darf, lassen wir das Auto auf dem Parkfeld Nr. 3 zurück und müssen ein rechtes Stück zurücklaufen, bis wir an einem gelben Überhang ankommen. Wir begreifen erst später, dass der Eingang direkt von der Strasse her gewesen wäre, so klettern wir halt von oben her hinein.
Das Licht der Wintersonne ist nicht ganz so ideal, aber uns gefällt’s hier. Man kann sich gut vorstellen, wie das Wasser hier durchschiesst und ständig am Stein arbeitet, wenn es mal geregnet hat.
Detail der wunderbar geschwungenen und glatt geschliffenen Wände
Der Canyon endet bei der Strasse und praktisch gleich gegenüber hat eine bekannte Sportfirma ihren Abdruck hinterlassen
Wir laufen etwas hinter diesen «Striped Rock» und legen eine kurze Rast ein, wobei wir immer wieder aufs neue erstaunt sind, wie solche Farben und Formen zustandekommen können
Dabei entdecke ich etwas weiter entfernt wiedermal einen tollen Ferocactus, den möchte ich sofort aus der Nähe betrachten
Dort finden wir massenweise weisse Kugeln und dann auch diese «Stöpsel» im Fels – ich nehme an, die Kugeln waren alle mal so mit dem Stein verbunden und wurden dann langsam durch Wasser und Erosion abgetrennt...
Diesen Piepmatz hab ich als Louisiana-Würger (engl. Loggerhead Shrike), Lanius ludovicianus, identifiziert
Aber nicht nur Vögel sind zu sehen, nein, dort hat es sogar kleine Seehunde!
Total witzig, nur von dieser Seite sieht er so aus.
Hier die ganze Gegend inkl. Seehund rechts unten
Als wir die Umgebung genauer betrachten, sehen wir in kurzer Distanz Dutzende grosse Ferocacteen; in mir bricht das Kakteenfieber aus und wir steigen zu den rot leuchtenden Gesellen hinab
Massenhaft wachsen sie hier über den ganzen Abhang verteilt. Es hat hier Riesen
und, wenn man ganz genau hinschaut, auch ganz kleine Exemplare (deren Dornen sich aber auch sehen lassen konnten!)
Alle Pflanzen hier wachsen dank der kryptobiotischen Kruste; wir haben tunlichst vermieden, diese empfindliche Erde zu betreten und haben uns nur am Rand und auf Felsen und Steinen vorwärtsbewegt.
Nachdem ich mich kaktus-mässig ausgetobt habe, meldet sich der Hunger. Wir essen unseren Lunch auf einem Felsen hoch über der Strasse und geniessen diese absolute Ruhe – nur ab und zu von einem Auto unterbrochen – sowie die tolle Aussicht
Den Nachmittag verbringen wir beim Viewpoint «Mouse’s tank», der Name kommt von einem entflohenen Indianer-Häftling, der sich einst in diesem Canyon versteckte, weil es ganz hinten eine Wasserstelle gibt. Der ganze Canyon ist voller Petrogylphen, zum Teil auch recht hoch oben.
Als ich diesen Steinbogen entdeckte, musste ich mir den mal aus der Nähe anschauen
Der namensgebende «Mouse’s tank» ist eine Vertiefung im Gestein, keine Ahnung wie tief, aber da sammelt sich Regenwasser und bleibt offenbar über längere Zeit erhalten. Man kommt allerdings nicht einfach so ran, man müsste schon ein Seil mit Eimer o.ä. haben
Noch bevor die Sonne ganz untergegangen ist, wollen wir noch einen ganz kurzen Abstecher auf dem Heimweg zum Lake Mead machen.
Die tief stehende Sonne zaubert ein goldenes Licht und wir werfen lange Schatten
Da wo wir jetzt stehen, muss auch mal Wasser gewesen sein, aber der Lake Mead hat ja auch einen drastischen Wasserverlust erlitten und Overton seither auch keine Marina mehr.
So endet leider schon der letzte Tag im Valley of Fire.
Pro: das Kakteenfeld
Contra: letzter Tag im VoF