Sonntag, 28.08.2011Die Nacht in unserem Hotel war für mich alles andere als erholsam, meine Töchter haben da wohl einen tieferen Schlaf und von allem wenig mitbekommen. Problem 1 war das unser Zimmer im 1. Stock recht hellhörig war und bis nach Mitternacht Gerenne auf den Gängen herrschte. Und man hörte jeden Schritt aus dem Zimmer über uns. Problem 2 war das neben unserem Eckzimmer die Eismaschine stand und alle 15 Minuten für 10 Minuten lief und sich sehr geräuschvoll dann wieder abschaltete … nix für mich leider mit meinem leichten Schlaf
Problem 3 kam dann noch dazu das der Gang vor unserem Zimmer quasi offen war und man übers Geländer sozusagen in die „Parking Area“ reinschauen konnte wo auch der Hoteleingang war. Hier spielte sich dann auch noch so gegen 4 Uhr morgens ein Beziehungsdrama 1. Qualität ab, mit schreien, kreischen, weinen und Nervenzusammenbruch inclusive …. Bis dann über eine halbe Stunde ! später unter Polizei-Hilfe Ruhe einkehrte … grandios
Dieser Vorfall war wohl auch morgens dem Herrn an der Rezeption durchaus bekannt und peinlich, auf meine Beschwerde über unser Zimmer bekamen wir anstandslos ein neues im obersten 4. Stock und auf den Innenhof raus, hier waren die letzten beiden Nächte absolut ok und ich hab dann auch gut geschlafen. Wie gesagt : Hotel war sonst von den Zimmern her wirklich ok und das die Lage recht ungünstig war wussten wir leider vorher nicht. Man sah in aller Deutlichkeit das die 2 Blocks von unserer 7th bis zur 5th Street doch ein eher problematisches Viertel waren, und es war auch eigentlich egal ob wir über die Market oder die Mission Street gingen. Wir waren jedes Mal froh wenn wir die 2 Blocks (und das waren schon paar Meter) hin oder auch nachmittags/abends zurück geschafft hatten. Ich muss aber natürlich auch deutlich sagen das wir nicht belästigt wurden oder sonst irgendwas bedrohliches passiert wäre, aber ein sehr ungutes Gefühl mit meinen beiden Mädels hatte ich bzw. wir leider wirklich jedesmal.
An diesem Morgen mussten wir die Strecke allerdings nicht laufen, wir hatten ja noch unser Auto abzugeben. Also beim benachbarten Subways schnell ein Sandwich gegessen und unseren guten Ford Escape abgeholt. Klappte alles prima, das parken war noch relativ günstig mit 20 Dollar für die eine Nacht. Die O´Farrell Street war auch schnell gefunden, die Abgabe Prozedur in einem Parkhaus kein Problem, der Angestellte von Thrifty fragte nur ob „any damage“ am Fahrzeug und ob sonst alles in Ordnung gewesen ist, trug die gefahrenen Meilen ein, wir gaben den Schlüssel ab und bekamen eine Quittung, das wars … schade eigentlich
War echt ein tolles Auto !
Von dem Parkhaus wars nicht besonders weit zur Endstation der Cable Car, wir kauften uns im Visitor Center, welches etwas versteckt unterhalb des Hallidie Platzes liegt, drei Muni-Pässe für je 3 Tage. Kostete was um die 60 Dollar komplett und hat sich voll gelohnt da wir viel mit der Bahn gefahren sind. An der Endhaltestelle der beiden Linien Powell/Hyde bzw. Powell/Mason standen natürlich schon ne Menge Touristen und wir reihten uns brav in die Schlange ein. Dauerte zwar ne Weile bis wir dran waren, aber es war total interessant (zumindest am ersten Tag) dem Wendemanöver etc. zuzuschauen.
Wir hatten dann auch das Glück die Bänke im „freien“ zu ergattern, dies gelang uns irgendwie jedes Mal danach
War ein Erlebnis die erste Fahrt damit und hat uns auch jedes weitere Mal Spaß gemacht. An der Endstation angekommen sind wir zuerst mal einfach nur was rumspaziert und haben die Atmosphäre auf uns wirken lassen, einen ersten Eindruck der Bay, der Fisherman´s Warf und des Piers 39 gesammelt. Wetter war hier total schön und warm, der Nebel hing weiter draußen fest anscheinend.
Es gefiel uns jetzt schon ausnehmend gut hier, als weiteren Programmpunkt hatten wir uns eine Schiffsrundfahrt vorgenommen. Tickets bei der „Red&White-Fleet“ gekauft, es gab auch ne „Blue&Gold-Fleet“ aber die tun sich nix preislich denk ich mal. Nach kurzer Wartezeit gings auch schon aufs Schiff und wir fuhren ab. Da ich selbstverständlich in keinster Weise drüber nachgedacht hatte, das es vielleicht ein wenig frisch draussen auf dem Meer sein könnte, fröstelte es mich in meinem T-shirt nicht unerheblich mit zunehmender Fahrt. Die Brücke war heute zumindest nicht komplett im Nebel so daß wir immerhin die folgenden Aussichten genießen konnten :
Fotografieren vorne im Bug war teilweise etwas schwierig aufgrund einer größeren japanischen Reisegruppe, deren Mitglieder sich untereinander jeder von jedem mit jeder Kamera in jeder denkbaren Position ablichten lassen mussten und da auch sehr bestimmend zu Werke gingen was den Unmut etlicher anderer Mitfahrer nach sich zog. Waren schon recht rücksichtslos muss ich sagen, aber war auch teilweise amüsant zu beobachten wie einige anscheinend von sich selber nicht genug bekommen konnten und sich mit der Kamera am ausgestreckten Arm geschätzte hundert Mal selber fotografierten, fehlte nur noch das einer vor lauter rumgehampele über Bord gegangen wäre …
Unser Schiff fuhr dann wieder zurück und es ging an Alcatraz vorbei :
Eine Besichtigungstour dort ist fürn nächsten Besuch in SF schon fest geplant. Ab Alcatraz waren wir auch wieder komplett im Sonnenschein und hatten wunderbare Aussichten auf die Bay Bridge und das Stadtpanorama :
Der Dampfer hier legte grade ab :
Die Schiffstour war wirklich gut, wir waren froh das gemacht zu haben. Zurück am Pier waren wir noch gemütlich essen und haben die Sonne genossen, in diverse Läden mal reingeschaut und spätnachmittags mit der Cable Car wieder zurück gefahren.
Morgen gibt’s dann die Brücke ohne Nebel
Gruß
Rolf