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Autor Thema: Ersttäter mit WoMo durch Südwesten (CA, AZ, NM, CO, UT, NV) Sept./Okt. 2008  (Gelesen 29882 mal)

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Rattus

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Ein wirklich tolles Erlebnis auf dem Point Lookout im Mesa Verde NP. Auf diesen Nationalpark freue ich mich ganz besonders, der ist für kommendes Jahr fest eingeplant.
Na, da bleibt mir wohl nur noch, Dir auch schlechtes Wetter zu wünschen  :lol:. Ich war jedenfalls sehr positiv von dem Park überrascht. Ich dachte, das wären halt ein paar Hütten an den Klippen und fertig, aber damit, dass dieser Park mich dermaßen umhaut, hätte ich nicht gerechnet...

Zitat
Achja, das Kaninchen ist der dunkelgraue Fleck direkt am linken Rand des Weges, oder?  :D
Genau, man sieht die Ohren rausgucken...  :)


10. Tag: Montag, 29.09.2008

Monument Valley - Grand Canyon

Raffgierige Indianer und der Engels-Weg

Heute morgen machen wir uns auf den Weg in Richtung der Monumente. Gestern sind wir ja nur flüchtig vorbei gefahren, heute wollen wir uns die Teile schon noch mal aus der Nähe ansehen.

Wir zahlen ein paar Dollar bei einer Navajo-Indianerin im Kassenhäuschen und stellen uns dann auf den Visitor Parkplatz. Im Visitor Center sind ein paar der hier lebenden Tiere ausgestellt, allerdings nur in ausgestopfter Form, und es gibt einen riesigen Shop mit Western- und Indianergegenständen, in dem man unter anderem eine lebensgroße Pappfigur von John Wayne erwerben kann.

Wir fahren erstmal ein bisschen herum und entdecken, dass es hier auch einen Campground gibt mit direktem Blick auf die Monumente, aber ohne jeglichen Komfort. Naja, man kann halt nicht alles haben… Wir versuchen, ob wir mit dem WoMo ebenfalls den unbefestigten Weg um die Monumenten herum fahren können, brechen unser Vorhaben aber dann ab. Schließlich wollen wir nicht, dass das WoMo aufsetzt und womöglich beschädigt. Zurück auf dem Parkplatz fragen wir in einem Häuschen nach, was denn so für Touren angeboten werden.

Mein Indianer-Bild wird mal wieder erheblichen Schwankungen ausgesetzt, denn der Kerl, der in dem Häuschen sitzt, ist wieder einer von der verwahrlosten und ungepflegten Sorte und er riecht nach irgendetwas Undefinierbarem. Seine ganzen Kumpels sitzen hinter dem Häuschen, zocken Karten und erscheinen ansonsten recht teilnahmslos. Er erklärt uns etwas zu den Touren und als wir die Tickets kaufen wollen, will er plötzlich 60 Dollar pro Person! Ich versichere mich noch mal, dass er wirklich 60 und nicht 16 gesagt hat, dann machen wir kehrt mit dem Kommentar, dass wir es uns noch mal überlegen… 120 Dollar für so ’ne kleine Rundfahrt, der spinnt doch! Ich überlege, ob er möglicherweise verstanden hat, dass wir eine der größeren Touren machen wollen und es auch kürzere und billigere gegeben hätte, aber irgendwie habe ich so gar keine Lust, noch mal zu diesem unsympathischen Kerl zurück zu gehen.

Wir belassen es also dabei und bleiben am Parkplatz und am Visitor Center, wo man einen guten Blick über die „Three Sisters“ hat.

   

Nachdem wir uns satt gesehen haben, machen wir uns auf den Rückweg und stellen fest, dass die Warnschilder vor Kühen offenbar doch nicht nur zur Zierde da stehen... :lol:



Weiter geht es nun durch Kayenta und an Tuba City vorbei, erst auf die 89 und dann auf die 64 zum Grand Canyon South Rim.

Am Parkeingang begrüßt uns mal wieder ein total freundlicher, lebensfroher und lustiger Ranger und wir kriegen allerhand Maps und Infomaterial in die Hand gedrückt.

Wir fahren ein ganzes Stück auf dem Rim entlang und hin und wieder kann man den ersten Ausblick auf den Canyon erhaschen. Leider sitze ich am Steuer und sehe das ganze immer nur kurzzeitig aus den Augenwinkeln. Egal, ich werde noch genug Gelegenheit haben, den Canyon zu bestaunen, aber ich muss mich wirklich zwingen, auf die Straße zu schauen, denn es reizt mich sehr, den Blick mal schweifen zu lassen…

Recht bald sind wir am Mather Campground angekommen, auf dem wir die Nacht verbringen wollen, in der Hoffnung, dass überhaupt noch etwas frei ist. Als wir uns registrieren wollen, erleben wir zum allerersten mal, dass ein Amerikaner oder in dem Fall eine Amerikanerin unfreundlich ist. Na ja, was heißt unfreundlich, die Rangerin hat uns bedient und alles, aber trotzdem fällt uns beiden deutlich auf, dass sie –gerade für amerikanische Verhältnisse- sehr barsch ist. In Deutschland hätte ich das vermutlich gar nicht registriert, aber nach 10 Tagen unter immer nur super freundlichen Menschen (von dem Indianer heute morgen mal abgesehen) fällt es einem richtig auf. Sie ist offensichtlich schon leicht genervt, weil ich beim ersten Mal ihre Fragen nach „tent or RV“ durch das komische Mikrophon akustisch nicht verstehe und sie es noch mal wiederholen muss. Na, wer weiß, was der über die Leber gelaufen ist… Wie auch immer, sie weißt uns unseren Platz zu und gibt uns noch ein paar unmissverständliche Hinweise zu den hier geltenden Verhaltensregeln betreffend Generator etc.

Wir fahren also zum Oak Loop und wollen einparken. Bei dem Manöver streift mein Vater noch beinahe einen Baum, der irgendwie sehr ungünstig mitten auf dem Parkplatz steht und den er nicht gesehen hat, sondern dessen Existenz er nur anhand meiner hysterischen Stopp-Schreie erahnen kann. Als er sich das ganze von Außen betrachtet meint er nur nüchtern „Ui, ganz schön knapp...“. Fünf Zentimeter näher und wir hätten uns einen netten Kratzer geholt; aber wie an den Spuren am Baum deutlich zu erkennen ist, sind wir nicht die ersten, denen es so geht.

Auf dem Weg hierher haben wir ein ziemlich großes General Store gesehen, in dem wir zunächst einkaufen gehen, denn unsere Vorräte neigen sich langsam aber sicher dem Ende. Im Wald sehen wir mal wieder ein Reh oder einen kleinen Hirsch nur wenige Meter vom Wegrand entfernt. Scheint hier sehr wildreich zu sein die Gegend.

Wir machen einen mittelgroßen Einkauf und beschließen, dass ich vom General Store aus schon voraus gehe und mein Vater die Einkäufe ins WoMo bringt *hehe*. Meine Vorfreude ist einfach zu groß! Er will mich dann irgendwo auf dem Rim Trail Richtung Bright Angel Trailhead wieder einholen.

Meine Karte ist nicht besonders gut und so bin ich hin und wieder etwas orientierungslos bis ich endlich die Headquaters und schließlich dann auch den Einstieg zum Rim Trail gefunden habe. Dort offenbart sich mir der erste Blick in DEN Canyon schlechthin. Ich bin mal wieder überwältigt, obwohl man ja vorher schon zig Fotos vom Grand Canyon gesehen hat, so ist es doch etwas ganz anderes, selbst live davor zu stehen. Der Canyon trägt seinen Namen wirklich zu Recht; ein riesiges Teil! Ich gebe mich ganz dem Fotografieren hin, auch wenn ich zigfach fast dasselbe Motiv drauf habe… Es ist wirklich atemberaubend schön. Wie besprochen gehe ich langsam den Trail entlang und mache viele Pausen, um meinem Vater auch die Chance zu geben, mich einzuholen. Mein Fotoapparat ist im Dauereinsatz.

   

Zum ersten Mal auf der Reise fällt mir auf, dass hier unheimlich viele Deutsche sind. Bisher haben wir nur ganz vereinzelt mal Leute Deutsch reden hören, einmal in White Sands und einmal in Tombstone, ansonsten haben wirklich fast alle Englisch gesprochen. Irgendwie ist das ganz ungewohnt; ihhh… überall Deutsche, furchtbar, wo ich doch so gerne den amerikanischen Slang höre!

Von meinem Vater ist natürlich weit und breit keine Spur, obwohl schon eine halbe Ewigkeit rum ist. Am Hopi House beschließe ich, endgültig auf ihn zu warten, sonst holt er mich ja nie ein… Keine zwei Minuten später erscheint er dann auch und meint, dass er offenbar zuerst in die falsche Richtung gelaufen ist. Das will schon was heißen, denn eigentlich hat er so ziemlich den besten Orientierungssinn, den man sich vorstellen kann.

Als wir am Bright Angel Trailhead ankommen, ist es leider schon 16 Uhr. Mein Vater ist diesen Weg vor 30 Jahren in einer über 10 stündigen Wanderung schon mal bis zum Colorado River runter und wieder hoch gelaufen. Aus seinen Erzählungen weiß ich, wie mörderisch dieser Weg sein soll und dass einer seiner Kumpels auf dem Rückweg kurz davor war, das Emergency Telephon zu benutzen… Ich will aber auf jeden Fall wenigstens ein Stück runter gehen! So etwa bis 17 Uhr wollen wir absteigen, für den Rückweg rechne ich die doppelte Zeit, also wären wir spätestens um 19 Uhr wieder oben; das scheint mir vertretbar.

Kaum auf dem Weg angekommen, sehen wir die ersten Mules. Wie bereits in den Infozetteln gelesen, stelle ich mich ganz dicht an die Innenseite des Weges und verharre dort, damit die Mules nicht irritiert werden. Der Mule Guide gibt lautstark, aber humorvoll seine Anweisungen an ein herum springendes Kind. Als die Mules außer Reichweite sind, gehen wir weiter.

   

Der Weg ist toll, wir sehen jede Menge Squirrels und haben einen tollen Ausblick auf den Grand Canyon und den Trail.



Die Leute, die uns entgehen kommen, schnaufen aber ganz ordentlich. Naja, man weiß halt nie, wie weit sie gegangen sind. Wenn sie wirklich bis ganz unten waren, ist es kein Wunder, dass sie fertig sind. Eine Frau fragt mich außer Atem und mit Rucksack bepackt, wie weit es denn noch ist. Ich sage ihr „about half an hour“, denke mir aber hinterher, dass ich wohl besser noch etwas aufgeschlagen hätte, wenn ich mir ihr Tempo so ansehe, außerdem sind wir ja schließlich auch bergab gegangen, da ist man natürlich viel schneller. Etwas nachdenklich stimmen mich die Warnschilder, auf denen von einer Marathon-Läuferin die Rede ist, die auf dem Trail gestorben ist, weil sie zu wenig Wasser getrunken hat.

Ich bin sicher, wenn wir in Deutschland wären, wäre hier längst ein meterhoher Zaun am Abgrund und aus Angst vor irgendwelchen Schadenersatzansprüchen zig Hinweisschilder, dass das Betreten des Weges nur auf eigene Gefahr möglich ist... Hier steht einfach nur ein Schild am Anfang des Weges "Dangerous Overlook - do not enter" und dann muss jeder selbst aufpassen. Aber erstaunlicherweise funktioniert es auch so.

 

Wir dringen bis in die „rote Schicht“ wie wir es nennen vor, passieren schließlich um kurz vor 17 Uhr das 3-mile Resthouse und nutzen die Gelegenheit, um unsere Wasserflaschen aufzufüllen, schließlich soll man ja viel trinken. Die ersten paar hundert Meter ist noch ziemlich viel los gewesen auf dem Trail, aber zunehmend „dünnt“ es aus.

Ohje, da müssen wir auch wieder hoch...



Etwa um 17 Uhr machen wir eine Rast in einer angedeuteten Höhle, um dann schließlich den Rückweg anzutreten. Ich wäre gerne noch weiter gegangen, aber es ist schon recht spät und ich kann in Anbetracht der schwer schnaufenden anderen Wanderer nicht sicher einschätzen, wie anstrengend der Weg nach oben wirklich ist. Wir haben aber in der Hinsicht Glück, denn wir laufen schon die ganze Zeit über wenigstens im Schatten.

Der Weg bergauf läuft sich natürlich nicht ganz so flüssig und leicht; wir machen immer mal wieder eine Pause, da es halt doch recht steil ist. Insgesamt lässt es sich aber ganz gut bewältigen und bald wird der Weg etwas flacher. Wieder oben angekommen macht sich ein tolles Gefühl breit, und das, obwohl wir gerade mal etwas mehr als 3 Meilen unten waren, wie ist es dann erst, wenn man von ganz unten wieder oben ankommt?

Mittlerweile ärgere ich mich auch nicht mehr darüber, dass wir im Monument Valley keine Tour machen konnten, sonst hätten wir garantiert nicht mehr so weit runter laufen können. Das ist das tolle an den USA, wenn man an einem Ort etwas weglässt, kann man dafür an einem anderen etwas womöglich noch viel schöneres machen.

Mittlerweile ist die Sonne am Untergehen und taucht den Canyon in ein ganz anderes Licht als noch heute Nachmittag.



Wir gehen zurück auf dem Rim Trail zum Market Plaza und von dort aus zum Mather Campground. Das letzte Stück zieht sich ganz schön und ich bin auch ziemlich k.o. als wir am WoMo ankommen. Immerhin waren wir etwa 10 km auf dem Bright Angel Trail unterwegs. Zusammen mit dem Rim Trail und dem Weg zum Campground werden das bestimmt insgesamt 15 km gewesen sein. Von der Zeit her passt es genau, es ist gerade noch hell, als wir am WoMo ankommen. Wir kochen uns ein Schnellgericht und dann will ich nur noch schlafen…

wuender

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Er erklärt uns etwas zu den Touren und als wir die Tickets kaufen wollen, will er plötzlich 60 Dollar pro Person! Ich versichere mich noch mal, dass er wirklich 60 und nicht 16 gesagt hat, dann machen wir kehrt mit dem Kommentar, dass wir es uns noch mal überlegen… 120 Dollar für so ’ne kleine Rundfahrt, der spinnt doch!

Das erinnert mich sehr an unseren Besuch dort. Leider haben wir es uns auch überlegt und sind mit unserem Impala ins Tal gefahren. Gerade, als ich zu philosophieren angefangen habe, dass man sich auf so einer rumpeligen Piste auch leicht einen Plattfuß holen kann, hat die Luftdruck-Warnlampe aufgeleuchtet :D

Der Weg bergauf läuft sich natürlich nicht ganz so flüssig und leicht; wir machen immer mal wieder eine Pause, da es halt doch recht steil ist. Insgesamt lässt es sich aber ganz gut bewältigen und bald wird der Weg etwas flacher. Wieder oben angekommen macht sich ein tolles Gefühl breit, und das, obwohl wir gerade mal etwas mehr als 3 Meilen unten waren, wie ist es dann erst, wenn man von ganz unten wieder oben ankommt?

Naja, die drei Meilen waren ja immerhin fast ein Drittel der Gesamtstrecke. Diesen Weg mal komplett hoch und runter zu laufen ist ein großer Traum von mir. Die ständig wechselden Perspektiven sowohl nach unten in Richtung Colorado als auch nach oben zum Rim stelle ich mir einfach toll vor.

Schöne Grüße,
Dirk

mrh400

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Hallo,
ich bin jetzt gerade mal in einem Zug hinterhergehechelt und genieße Bilder und Schreibstil.

Er erklärt uns etwas zu den Touren und als wir die Tickets kaufen wollen, will er plötzlich 60 Dollar pro Person! Ich versichere mich noch mal, dass er wirklich 60 und nicht 16 gesagt hat, dann machen wir kehrt mit dem Kommentar, dass wir es uns noch mal überlegen… 120 Dollar für so ’ne kleine Rundfahrt, der spinnt doch!
ja, 60 USD für die "kurze" (die so kurz nun auch wieder nicht ist) Rundfahrt, dafür aber "nur" 65 USD für die "lange", die auch etwas ins Hinterland führt. Letztere rechtfertigt den Preis eher, hat uns dieses Jahr (im Vergleich zu vor ein paar Jahren) auch ein bißchen enttäuscht. Der Guide war extrem maulfaul, begann gegen Ende sich über die langen Stops zu beklagen, weil ihm offensichtlich nichts wichtiger war, als die vorgegebene Zeit von 150 Minuten nicht zu überschreiten (und hat daher auch noch einen Teil der Schleife ausgelassen). Dies sowie die auch mir nicht sonderlich behagende Situation am Infohäuschen scheint mir die Folge einer gewissen Monopolisierung oder eines Kartells zu sein. Es gab ja nur noch die eine Anlaufstelle. Vor etlichen Jahren standen da etliche Hüttchen mit Touranbietern, die sich Konkurrenz machten und um Kunden werben mußten.
Gruß
mrh400

Rattus

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Hallo!

Ahja, dann ging es also nicht nur uns so im Monument Valley. Ich war trotzdem sehr über die Preise verwundert, in meinem Reiseführer steht was von 18 Dollar pro Person für eine kleine Rundfahrt. Das nenn' ich mal eine satte Preissteigerung...  :lol:


11. Tag: Dienstag, 30.09.2008

Grand Canyon - Kanab

Noch nie was von der Wave gehört?!

Natürlich geht es heute morgen wieder zeitig zum Canyon. Irgendwie übt der eine unheimliche Anziehungskraft auf mich aus. Wir parken unser WoMo auf dem Parkplatz des Supermarktes, wo jede Menge Plätze frei sind. Schließlich ist um 11 Uhr schon Checkout Time und ich will mir nicht vorstellen, was die unfreundliche Rangerin von gestern mit uns anstellt, wenn wir nicht um Punkt 11 Uhr weg sind…

Heute wollen wir eher mal die Shuttles nutzen und nicht so viel laufen wie gestern. Unser Ziel ist der Hopi Point, da in dem Infomaterial steht, dass man von dort aus den Colorado River sehen kann. Ich wäre ja gestern gerne schon bis zum Plateau Point gelaufen, wo man den Colorado ebenfalls sehen kann, aber dafür ist es leider schon zu spät gewesen.

Wir steigen also am Market Plaza ins Shuttle und lassen uns durch die Gegend kutschieren. Am Straßenrand sieht man wieder wie üblich oft Rehe und die Busse fahren schön langsam.

Als wir in die rote Buslinie, die die Hermit Road entlang fährt und auch am Hopi Point vorbei kommt, umsteigen wollen, sehen wir schon mit Schrecken den roten Aufkleber auf der Landkarte an der Bushaltestelle auf dem steht „Closed for Construction“…



Na toll, das war’s dann also mit der gemütlichen Busfahrt. Wir machen uns wieder zu Fuß auf den Weg und hoffen, dass der Gehweg nicht auch gesperrt ist.

Wir laufen eine ganze Weile und es bieten sich wieder tolle Ausblicke.

Man achte auf das dicke Squirrel links auf der Klippe, was ebenfalls die Aussicht zu genießen scheint.



Ein paar tolle Blicke hat man von hier aus auf den Bright Angel Trail.

Gestern waren wir noch da unten...

 

Jetzt ein Vogel sein!



Leider ist der Fußweg entgegen unserer Hoffnung auch von den Constructions betroffen und ebenfalls gesperrt. Hopi Point fällt also ins Wasser und so wie es im Moment aussieht auch der Colorado River… Schade!

Wieder zurück an der Haltestelle fahren wir noch ein bisschen mit dem Shuttle herum, vorbei am Bahnhof und an der Mule Farm. Am Market Plaza gönnen wir uns im Restaurant eine große Pizza zum Mittagessen. Die Raben hier sind riesig und noch dazu unglaublich aufdringlich, fehlt nicht viel und die sitzen am Tisch und essen mit vom Teller  :shock:.

So gestärkt machen wir uns abfahrtbereit, wollen aber auf der Rückfahrt noch an einigen Aussichtspunkten anhalten und ein bisschen spazieren gehen.

Erst mit den Menschen im Bild kann man sich die Dimensionen ein wenig besser vorstellen.



Zu meiner großen Freude gibt der Grand Canyon schließlich doch noch den Blick frei auf den Colorado River. Ist also gar nicht so schlimm, dass der Hopi Point geschlossen ist. Man sieht ganz deutlich die Stromschnellen an den weißen Stellen im Fluss.



Auf dem Rückweg sehen wir noch ein Warnschild vor irgendetwas katzenartigem, was auch immer sich hier so rumtreibt.



Mir tut es richtig leid, den Grand Canyon schon verlassen zu müssen!  :(

Die Landschaft auf der Fahrt nach Page ist jedenfalls ziemlich abwechslungsreich und wir fahren durch einen Art Mondlandschaft… Erst ist das Gestein neben der Straße hauptsächlich von Grau geprägt und nicht mal 10 Minuten später ist plötzlich alles rot…

 

Als wir in Page ankommen, fahren wir über die Brücke am Glen Canyon Dam. Ursprünglich wollten wir in Page übernachten, allerdings steht in meinem Reiseführer, dass die Permit-Verlosung für die Wave in Kanab im BLM Field Office stattfindet und so entschließen wir uns, gleich dorthin zufahren, damit wir am nächsten Tag nicht so früh aufstehen müssen.

Die Sonne steht mittlerweile so dermaßen tief, dass das Fahren unheimlich anstrengend ist und ich kaum etwas sehe, so sehr blendet es. Ich konzentriere mich nur auf die Straße und achte gar nicht auf irgendwelche Schilder, außerdem ist das BLM Office ja laut Reiseführer sowieso erst IN Kanab.

Die Fahrt zieht sich sehr, da wir auch noch einen Truck vor uns haben. Als wir endlich in Kanab ankommen, fahren wir auf den erst besten Campingplatz namens Crazy Horse RV Campground. Im Office ist weit und breit keiner zu sehen, aber es liegen Umschläge für die Self-Registration aus. Wir suchen uns einen Platz und wollen gerade die Registration fertig machen, da kommt der offensichtlich irritierte Besitzer angelaufen und meint, dass wir ihn hätten anrufen müssen… Na ja, wie auch immer, er übernimmt dann das Registrieren und lässt uns zum Glück auf dem von uns ausgewählten Platz stehen, obwohl der wie er sagt eigentlich für größere RVs gedacht ist.

Wieder schließen wir alles an und machen uns dann auf den Weg nach Kanab um schon mal vorab auszukundschaften, wo denn das BLM Office ist, in dem laut Reiseführer die Verlosung stattfindet. Wir laufen die Hauptstraße entlang, aber nirgendwo steht etwas von BLM. Ich könnte mich schwarz ärgern, dass ich nicht noch mal im Forum geschaut habe, wo genau die Verlosung stattfindet, sondern mich darauf verlassen habe, was im Reiseführer steht und dass in Kanab bestimmt Schilder sein werden.

Es hilft alles nichts, wir müssen irgendwo fragen. Die Bedienung im Subway hat zu unserem Erstaunen weder jemals etwas von einem BLM Field Office, noch von einer Wave und schon gar nicht von einer Lotterie gehört. Super, die halbe Welt reißt sich um Tickets für die Wave (ok, etwas übertrieben) und diese Frau wohnt direkt daneben und kennt sie nicht mal… das kann ja heiter werden  :shock:! Es ist noch eine zweite Bedienung im Laden und dieser junge Mann kann wenigstens etwas mit BLM anfangen und zeichnet uns den Weg zu dem Office in Kanab auf.
Wir versichern uns noch mal in einer Tankstelle bei einer Mitarbeiterin, dass das Büro auch wirklich IN der Stadt liegt und auch sie bestätigt es, damit wir ungefähr einschätzen können, wann wir morgen aufstehen müssen. Wir versuchen erst noch, das Büro zu Fuß ausfindig zu machen, brechen dann aber ab, da es schon dunkel ist und die Zeichnung von dem Kerl im Subway ohnehin ziemlich konfus ist.

Für den nächsten Tag stellen wir den Wecker für 6 Uhr, eine Stunde zum startklar machen und zwei Stunden um das BLM Office in diesem Kaff ausfindig zu machen werden wohl ausreichen…

Grüße

wuender

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Auf dem Rückweg sehen wir noch ein Warnschild vor irgendetwas katzenartigem, was auch immer sich hier so rumtreibt.

Das auf dem Schild ist ein Puma sein, davon gibt es einige im Grand Canyon National Park.

Ein schöner Tag. Ich bin gespannt, ob und wann Ihr morgen das BLM-Büro findet...  :D

Schöne Grüße,
Dirk

mrh400

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Hallo,
in meinem Reiseführer steht was von 18 Dollar pro Person für eine kleine Rundfahrt. Das nenn' ich mal eine satte Preissteigerung...
das scheint aber ein etwas älteres Büchlein zu sein. Die Preisliste von 2000 in meinen Unterlagen nennt als Einstiegstarif 20 USD für 1 Stunde, 25 USD für 1 1/2 Stunden, 30 USD für 2 1/2 Stunden usw. Da wir damals relativ spät dran waren (so ca. 15.00 Uhr) bot man uns auf diese drei Tarfe je 5 USD Rabatt an. So sind wir an die 2 1/2 Stunden-Tour für 25 USD gekommen und waren nahezu drei Stunden unterwegs. So ändern sich die Zeiten...
Gruß
mrh400

wuender

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in meinem Reiseführer steht was von 18 Dollar pro Person für eine kleine Rundfahrt. Das nenn' ich mal eine satte Preissteigerung...
das scheint aber ein etwas älteres Büchlein zu sein.

Ich habe mal nachgeschaut: Das mit den 18 Dollar steht so tatsächlich in der letztjährigen Auflage vom Grundmann drin (und wurde in der aktuellen Auflage auf 20 Dollar pro Person angehoben). Vielleicht sollte der gute Hans mal wieder ein wenig in den USA nachrecherchieren :D

Schöne Grüße,
Dirk

Rattus

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Oh cool, Pumas... hab' ich gar nichts von gelesen in dem Infomaterial.

Ja genau, mein Reiseführer ist nämlich auch ganz neu von 01/2008... Da braucht man auch nicht vorne reinschreiben "aktualisiert und komplett überarbeitet".  :roll:

Muss mal schauen, ob ich den 12. Tag heute noch zuende kriege, ansonsten morgen...  :)

Gruß

Rattus

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12. Tag: Mittwoch, 01.10.2008

Kanab - Page

BLM-Odyssee, aber trotzdem ein schöner Tag

Der Wecker klingelt um 6 Uhr – igitt, und das im Urlaub. Aber was tut man nicht alles… *seufz* Die ganze Nacht haben wir uns halb wach halb schlafend Gedanken gemacht, wie die Zeichnung von dem Typ im Subway zu deuten ist. Wir haben ein paar unterschiedliche Versionen, je nach dem, wie herum man das Papier hält.

Wir machen uns schließlich abfahrtbereit und noch vor 7 Uhr verlassen wir den Campground, um die verschiedenen Versionen abzufahren. Erstmal am Subway vorbei und dann rechts an der Ampel… laut Zeichnung soll die Straße eine leichte Linksbiegung machen, wo man allerdings rechts abbiegen muss und dann soll man schon so gut wie vor dem Büro stehen. Uuuund… es ist unglaublich, aber die Linkskurve kommt tatsächlich. Scheint so, als wäre die Zeichnung doch logischer als zunächst angenommen. Mir fällt ein riesiger Stein vom Herzen als ich das Schild von BLM sehe und das „offiziell“ wirkende Gebäude auftaucht. Ich denke noch, jetzt sind wir viel zu früh und hätte es mir fast wieder im WoMo bequem gemacht und bis kurz vor 9 gewartet, aber irgendwie wollte ich mich doch noch mal endgültig versichern, dass hier die Lotterie stattfindet…

Wir gehen zu dem Büro, aber niemand ist zu sehen… es ist ja auch erst kurz nach 7 Uhr. Schließlich taucht in dem noch abgeschlossenen Gebäude eine Frau hinter einer Glastür auf und wir signalisieren, dass wir eine Frage haben. Sie kommt gleich freundlich angelaufen und möchte wissen, wen wir suchen. Wir erklären ihr, dass wir zur Lotterie für die Wave wollen. Unglaublich, aber sie hat sogar schon mal etwas von der Wave gehört… wir kommen der Sache näher! Sie weiß auch, dass eine Lotterie stattfindet, nur leider (oder zum Glück) weiß sie auch, dass wir hier falsch sind. Sie setzt zur Erklärung an, meint dann aber, dass wir besser zu einem anderen BLM Büro fahren sollen, wo man uns genau erklären kann, wo wir hin müssen. Also erklärt sie uns den Weg zu dem anderen Office. :roll:

Nun geht die Sucherei weiter. Wir fahren Richtung Ortsausgang und ehe wir uns versehen sind wir so gut wie wieder aus diesem Kaff raus ohne jeglichen Hinweis auf ein zweites BLM Office. Schnell entschließen wir uns, in die nächst beste Einfahrt zu fahren und dort noch mal zu fragen, bevor wir sonst wo landen und nicht mehr umdrehen können. Es ist die Einfahrt eines Veranstalters von Touren in den Grand Canyon. Nicht ganz das, was wir wollen, aber vielleicht kennt ja hier einer die Wave.
Im Büro sind zwei hilfsbereite Damen und wir schildern unser Problem. Ein Glück, auch sie kennen die Wave und erklären uns, dass die Lotterie in einem Büro Richtung Page stattfindet.

Wir beschließen, nun wirklich nach Page zu fahren und auf dem Weg die Augen offen zu halten, entweder das Büro ist dann da oder wir haben Pech gehabt. Schließlich sind wir langsam mit unserem Latein am Ende und Kanab ist uns offensichtlich sowieso nicht wohl gesonnen.

Kaum fahren wir erneut nach Kanab rein, sehen wir wieder mal ein Schild von BLM. Vielleicht ist das ja das Büro, das die erste Frau gemeint hat. Aber ist auch sehr hilfreich, das Büro nur in der einen Richtung auszuschildern, kein Wunder, dass wir es auf dem Hinweg nicht gesehen haben. Wir biegen hoffungsvoll dem Schild folgend links ab. Ein paar hundert Meter nach dem Abbiegen ist immer noch nichts zu sehen von einem BLM Büro. Mein Vater und ich kriegen uns noch fast in die Wolle wegen des weiteren Vorgehens. Hier weitersuchen oder doch nach Page?

Wir entscheiden uns für Page. Wie wir da so fahren, fällt mir siedendheiß ein, dass bei der Lotterie im Internet die Verlosung dort um 12 Uhr und zu Hause aber um 20 Uhr stattfand. Moment mal, das sind nur 8 Stunden Zeitunterschied?! Verdammt, sind wir eigentlich in Utah oder Arizona? Gestern habe ich kein Utah-Schild gesehen… aber eigentlich habe ich gar kein Schild gesehen bzw. wenn da eins war, habe ich es nicht lesen können, wegen der tief stehenden Sonne. Ich unterdrücke eine hochkommende Panik. Mittlerweile ist es schon 8.10 Uhr, d.h. wenn wir wirklich in Utah sind, ist es eh schon zu spät…

Irgendwann taucht am Straßenrand ein braunes BLM Schild auf. Wenn es das jetzt nicht ist, dann weiß ich auch nicht. Wir fahren in die Einfahrt und das sieht alles schon mal sehr viel versprechend aus; es steht schon ein anderes WoMo dort und einige Autos. Ich bin mir wegen der Utah-Arizona-Sache immer noch nicht ganz sicher, oder sagen wir besser, ich klammere mich an den letzten Hoffnungsschimmer und rede mir ein, dass es vielleicht an der Sommerzeit oder sonst was liegt. Wir betreten das Büro und ich sehe schon zwei Uhren dort hängen, einmal mit 9.20 Uhr für Utah und einmal 8.20 Uhr für Arizona. Aber wo sind wir den nun? Das hätten sie ja mal dazu schreiben können für so Orientierungslose wie mich… :lol:

Wie wir hier so anstehen, fällt es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Ich zähle die Leute, die vor uns am Tresen stehen… genau 10! Jetzt bin ich mir sicher, dass die Lotterie gelaufen ist und wir in Utah sind. So ein Mist aber auch, wegen 20 Minuten!! Obligatorisch fragen wir bei dem Mann hinter dem Tresen nach, ob hier die Lotterie stattfindet. Er sagt uns, dass es jeden Tag passiert, dass sich Leute mit der Zeit vertun. Wie tröstlich… Hätte mir vorher jemand erzählt, dass ihm das passiert ist, hätte ich denjenigen vermutlich ausgelacht wegen so viel Uninformiertheit und nun stehen wir selbst hier…

Wir nehmen schon mal den Antrag für morgen mit, obwohl uns das natürlich auch keinen Vorteil verschafft, aber wir können so tun, als sei der Besuch hier doch nicht gänzlich umsonst gewesen.

Ich bin geknickt und frustriert. Nicht mal zum Autofahren habe ich Lust, was bei mir schon etwas heißen will, und ich lasse meinem Vater den Vortritt.
Ich bin stinksauer auf alles: auf den Reiseführer, der behauptet, die Verlosung wäre IN Kanab, dabei ist sie fast eine Autostunde entfernt (das wäre als würde ein Reiseführer für Deutschland behaupten, der Römer sei in Wiesbaden, dabei ist er in Frankfurt… also bitte), ich bin sauer auf die blöde Sonne, die so tief stand weswegen man das BLM Schild nicht lesen konnte, auf die Kanaber, die die Wave nicht kennen und uns ins falsche Office geschickt haben, auf Utah, weil es nicht an der Sommerzeit teilnimmt und an der Landesgrenze nicht mal ein Schild aufgestellt hat… schnell sind zig Schuldige ausfindig gemacht.

Aber am meisten könnte ich mir selbst in den Hintern treten. Wie konnte mir das nur passieren? Wie konnte ich so uninformiert hierher fahren? Warum habe ich mir die Beschreibung im Forum nicht einfach ausgedruckt oder wenigstens kurz vorher noch mal durchgelesen? Es wäre so einfach gewesen!

Tja, hinterher ist man immer schlauer… Jedenfalls werde ich nie nie nie wieder eine USA Reise machen, ohne ganz genaue Infos, die ich auch zum Nachlesen ausdrucken und daher mitnehmen kann, am besten immer mindestens aus zwei verschiedenen Quellen. So was Dummes aber auch. Naja, wenn ich mir jetzt selbst den Tag verderbe ist auch keinem geholfen...

Nach Page ist es ein ganzes Stück zu fahren und so habe ich mich schon wieder einigermaßen abgeregt als wir ankommen indem ich mir einfach einrede, dass wir bestimmt morgen oder spätestens übermorgen Glück haben werden und alle Aufregung eh umsonst gewesen sein wird.

Wir fahren wieder durch die rote und dann plötzlich grau werdende Landschaft und halten an einem großen aber verlassenen Parkplatz hinter der Brücke am Glen Canyon Dam. Wir laufen zurück über die Brücke und bestaunen den Staudamm. Plötzlich finden wir uns in einer riesigen Gruppe Deutscher wieder, die allesamt aus einem Bus gestiegen sind. Wenn ich daran denke, dass ich auch überlegt hatte, so eine organisierte Reise zu machen, wird mir ganz anders. Auf eigene Faust macht das viel mehr Spaß! Wir bleiben auf der Brücke stehen, um zu warten, bis alle an uns vorbei gelaufen sind.



Fast genauso imposant wie den Staudamm finde ich die Brücke über den Canyon. Es ist faszinierend, wie sehr man die Schwingungen der Brücke spürt, wenn Trucks darüber fahren.

 

Auf dem Rückweg sehen wir noch einen Stein mit Dinosaurierspuren, aber in Anbetracht dessen, was Page noch alles zu bieten hat, ist das eher unspektakulär.

Zurück auf dem Parkplatz stellen wir fest, dass uns eine Radkappe fehlt. Können die Dinger einfach so abfallen oder hat die uns jemand geklaut? Wir wissen es nicht und es würde auch nichts ändern; Fakt ist, dass sie weg ist. Wie viel wohl eine Radkappe in Amerika kostet?

Trotz allem lasse ich mir meine mühsam zurückgewonnene, aber noch auf wackeligen Beinen stehende gute Laune nicht verderben. Unser nächstes Ziel ist der Horseshoe Bend, den finden wir ausnahmsweise mal sofort...

Vom Parkplatz aus machen wir uns auf den Weg. So stelle ich mir die Landschaft in Australien vor...



Man kann die Schlucht schon von weitem sehen und dann taucht er schließlich auf, der Colorado River. Ich habe Mühe, ihn komplett auf das Foto zu kriegen und probiere etliche Positionen auf den Felsen aus, aber besser kriege ich es nicht hin. Meine Kamera ist halt auch nicht die beste…



Die ganze Gegend hier beeindruckt mich. Diese Schichten sind unglaublich toll.

 

Eine Weile sitzen wir noch am Abgrund. Auch hier ist nirgendwo ein Zaun aufgestellt… das würde die Atmosphäre kaputt machen.

Um kurz vor halb 12 machen wir uns auf den Weg zum Upper Antelope Canyon. Leider kommen wir um ein Haar zu spät für die 12 Uhr Tour, denn die Leute steigen schon in die Autos und offenbar ist alles voll. Wir buchen für 13 Uhr; nicht perfekt aber wenigstens auch noch um die Mittagszeit, wo es ja am schönsten sein soll.

Die Zeit bis zur Abfahrt geht schnell vorbei. Als die Geländewagen von der Tour wieder kommen und alle ausgestiegen sind, wird jeder aufgerufen und kriegt einen Wagen zugeteilt. Wir dürfen in den blauen… es kribbelt mir in den Fingerspitzen so einen Geländewagen auch mal zu fahren. :lol:



Kaum sitzen alle, erscheint unser Navajo-Guide. Seinen Namen habe ich nicht verstanden, aber hier im Forum habe ich ein Bild von ihm gesehen und gelesen, dass er wohl Cody heißt. Er begrüßt uns, fragt, wie es uns geht und wo jeder herkommt. Es stellt sich heraus, dass wir aus der ganzen Welt zusammengewürfelt sind.

Alle Kontinete außer der Antarktis sind vertreten (naja… mehr oder weniger):
Europa mit 3x Deutschland und 1x Frankreich, Nordamerika mit 2x Colorado, Südamerika mit 1x Chile, Asien mit 2x Israel und 1x Jordanien, Afrika mit 1x Ägypten und schließlich noch Australien… also fast zumindest. Es ist zwar kein Australier im Auto, aber die Leute aus Colorado haben einen Hund dabei, der von der Rasse her ein Australischer Schäferhund ist. Könnte man durchgehen lassen. In jedem Fall sind wir eine bunte Truppe!

Wir kriegen noch den Hinweis, dass wir auf unsere Kopfbedeckungen aufpassen sollen, denn wenn wir sie verlieren, dann sind sie auf nimmer wiedersehen verschwunden. Cody scherzt noch, dass am Wegesrand eine ganze Galerie mit Kappen etc. liegen würde. Ich verstaue mein cooles knallgelbes El Monte RV Käppi lieber im Rucksack.

Los geht’s!! Die Fahrt ist genial. Der Wagen hinter uns schießt nach ein paar hundert Metern einfach an uns vorbei; das kann Cody natürlich nicht auf sich sitzen lassen und die Tachonadel und augenblicklich auch der Geländewagen machen einen Satz nach vorne. Das Wettrennen erheitert die ganze Truppe und schließlich lässt sich der andere Wagen zurück fallen. Gewonnen! 8)

Als wir ankommen, sehen wir schon die Felsspalte. Wir versammeln uns davor und Cody erzählt uns unheimlich viel zu dem Canyon. Obwohl er rundum modern gekleidet ist, merkt man ihm deutlich an, was für einen Respekt er vor der Natur und der Vergangenheit dieses Landes hat. Er hat noch einen jüngeren Begleiter dabei, der zwar die ganze Zeit über kein Wort sagt, aber mir unheimlich sympathisch ist. Mein Indianer-Sympathie-Barometer ist mittlerweile sowieso wieder ganz oben. So habe ich mir die „Indianer von heute“ vorgestellt... die ganze Zeit war ich ja schon zufrieden, wenn sie zumindest nicht besoffen waren. :shock:

Cody zeigt uns die besten Plätze zum Fotografieren und macht sogar einige Bilder für uns. Er hat’s in der Hinsicht wirklich drauf, die Bilder sind klasse. Ganz zu Anfang sagt er noch, dass man ohne Blitz fotografieren soll, weil der Blitz die Farben kaputt macht. Und er hat Recht, mit Blitz sieht das größtenteils wirklich nicht schön aus und meistens sieht man auch den ganzen Staub, der in der Luft ist.



Hier erzählt er uns, dass die Indianer diese Felsformation für einen Bären halten, man erkennt schon Ähnlichkeit.



Cody lässt sich viel Zeit und erzählt uns noch die Geschichte, wie der Canyon angeblich entdeckt wurde und das die Frau von damals seine Uroma sei, die heute noch lebt und 104 Jahre alt ist. Insgesamt sind wir wesentlich länger im Canyon als eine Stunde. Zurück dürfen wir alleine gehen und Cody spielt immer mal wieder ein Stück auf der Flöte, die hier drinnen einen tollen Klang hat. Obwohl der Canyon gut besucht ist, schafft man es doch ohne Probleme, Bilder ohne Menschen zu machen. Das linke Bild hat Cody mir gemacht:

 

Die Rückfahrt ist wieder so genial. Diesmal kommt uns ein anderer Wagen entgegen und beide weichen erst im letzten Moment aus. :lol:

Als wir wieder auf dem Parkplatz in der Nähe der drei Kraftwerksschloten ankommen, ist es bereits mitten am Nachmittag. Kurz überlege ich, ob es sich lohnt auch noch in den Lower Canyon zu fahren, wir nehmen aber Abstand davon, denn um die Zeit ist die Sonne nicht mehr so gut. Außerdem finde ich, dass es dem Canyon nicht „würdig“ ist, ihn mal eben so nebenbei abzuhaken.

Heute wollen wir in Page übernachten. Von der Entfernung zu dem BLM Büro gibt sich das nicht so viel zu Kanab. Wir fahren auf den Lake Powell Campground. Kaum sind wir angekommen zieht es uns in das Schimmbad, angeblich mit natürlichem Salzwasser, aber ich merke nichts von Salz. Das Schimmen tut gut. Im Schwimmbad hängt ein Bild von der alten Dame, die den Antelope Canyon entdeckt haben soll. Irgendwie fasziniert mich der Blick von ihr.

Mal wieder gehen wir früh schlafen, denn morgen will ich wieder um 6 Uhr aufstehen, obwohl wir diesmal wenigstens nicht suchen müssen. Aber noch mal zu spät kommen will ich in gar keinem Fall! Obwohl wir wieder in Arizona sind, habe ich beschlossen, meine Uhr nicht mehr umzustellen, bevor wir endgültig Page und die Wave verlassen.

Grüße

carovette

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    • carovette
Oh jeh, da habe ich richtig mitgelitten, bei Eurer BLM-Story  :abklatsch:

Das eine oder andere Mal hab ich mich auch tierisch über mich selbst geärgert, weil ich geglaubt hatte, alles wichtige zu wissen und vor Ort hab ich es nicht mehr auf die Reihe gekriegt, verwechselt, vergessen, was auch immer.....und mir vorgenommen, nächstes Mal noch mehr Infos mitzunehmen.

Deine Bilder sind aber wunderschön geworden, vor allem die Antelope-Bilder.  :applaus:

lg caro :D

wuender

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Ohja, die leidige Geschichte mit den Zeitzonen. Es wird noch spannender, wenn man in die Navajo Nation fährt (hier gibt es, obwohl man sich in Arizona befindet, Sommerzeitumstellung) und dann weiter in das innerhalb der Navajo Nation gelegene Gebiet der Hopi (wieder keine Sommerzeitumstellung). Da soll sich noch einer zurechtfinden... :D

Prima, dass Ihr im Upper Antelope Canyon einen so gesprächigen Führer hattet. Als wir im Lower Antelope Canyon waren, hat unser Führer nur lustlos auf Plätze gezeigt, an denen man schöne Bilder machen kann.

Ich bin gespannt, wie es weiter geht und drücke kräftig die Daumen, dass es in den kommenden Tagen mit einem Permit geklappt hat.

Schöne Grüße,
Dirk

knutshome

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Ich bin stinksauer auf alles: auf den Reiseführer, der behauptet, die Verlosung wäre IN Kanab, dabei ist sie fast eine Autostunde entfernt, ich bin sauer auf die blöde Sonne, die so tief stand weswegen man das BLM Schild nicht lesen konnte, auf die Kanaber, die die Wave nicht kennen und uns ins falsche Office geschickt haben, auf Utah, weil es nicht an der Sommerzeit teilnimmt und an der Landesgrenze nicht mal ein Schild aufgestellt hat… schnell sind zig Schuldige ausfindig gemacht.

Grüße

Na ja, wenn Utah nicht an der Sommerzeit teilnehmen würde, dann hätte es ja bei Euch von der Zeit gepasst. Aber leider ist es Arizona, die keine Sommerzeit haben.  :D

Bin ja mal gespannt, wie es morgen bei Euch aussieht. Ob ihr da dann pünktlich bei der Verlosung seid und auch Glück habt.

Viele Grüsse
Carmen

Rattus

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Na ja, wenn Utah nicht an der Sommerzeit teilnehmen würde, dann hätte es ja bei Euch von der Zeit gepasst. Aber leider ist es Arizona, die keine Sommerzeit haben.  :D
Ja stimmt, Du hast Recht. Ich blick' schon gar nicht mehr durch... herrje. Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer... :roll:

tiswas01

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Hallo

Nevada und Utah haben Sommerzeit.
Arizona nicht.
Jedoch die Navajo Gebiete (MV) in Arizona stellen um auf Sommerzeit.

Ganz schön verwirrend. Aber Gott sei Dank gibt es entsprechende Internetseiten, die diesen Durcheinander aufschlüsseln.

@Rattus

Super Bericht. Gefällt mir von der ersten Zeile an.  :D

VG

Tissi

Rattus

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13. Tag: Donnerstag, 02.10.2008
Page - Bryce Canyon - Kanab

Langsam etwas k.o. :lol:

Der Wecker klingelt um 6 Uhr Utah-Zeit und um 5 Uhr Arizona-Zeit. Ich komme mir vor, wie zu Hause unter der Woche… *puh*. Trotzdem bin ich für diese frühe Uhrzeit verhältnismäßig hoch motiviert. Ich bin optimistisch, was das Permit angeht. Gestern auf dem Weg in den Antelope Canyon hat uns ein anderer Deutscher erzählt, dass er das Permit auf Anhieb gekriegt hat, obwohl über 80 Leute anwesend waren. Das lässt doch hoffen.

Kurz nach 7 Uhr verlassen wir den Campingplatz vorbei am Glen Canyon Dam Richtung Kanab. Die Landschaft erinnert schon ein bisschen an die Wave, mit diesen verschiedenen rötlichen Felsschichten.

Im Nu sind wir wieder an dem BLM-Schild und biegen links ab. Wenn man weiß wo es ist, dann ist es gar nicht schwer zu finden…

Tja, das haben wir nun von unserem frühen Aufstehen. Es ist gerade mal 7.50 Uhr und kein anderer Bewerber weit und breit in Sicht. Ist gar nicht schlecht, so haben wir freie Parkplatzwahl mit dem WoMo. Schade, dass die Lose nicht an die ersten vergeben werden, die ankommen  :lol:. Eine halbe Stunde später trudeln langsam einige andere ein. Um 8.30 Uhr öffnet das Büro. Wir geben unseren bereits gestern Abend noch ausgefüllten Antrag als erste ab, da alle anderen noch mit dem Fragebogen beschäftigt sind. Das hat zur Folge, dass wir gleich die Nummer 1 zugeteilt bekommen. Na, wenn das kein gutes Omen ist!

Es herrscht eine gespannte Stimmung. Um kurz vor 9 Uhr erklärt der Angestellte, wie die Verlosung ablaufen wird und warum manche mehrere Nummern haben (was wir ja durch das Forum schon wissen). Er weißt außerdem darauf hin, dass es seit 01.10. eine Preiserhöhung gibt und die Permits nun 6 Dollar kosten. Aber so wirklich abschrecken tut das leider keinen...  :roll: Er ruft alle Nummern auf und sagt dazu, dass insgesamt 78 Personen einen Antrag gestellt haben. Viel, aber immerhin weniger als vor 2 Tagen als es über 80 waren, wie der andere Reisende erzählt hat.

Für jeden Antrag wird eine Kugel in die Lostrommel gelegt und dann geht es ans Ziehen. Ist das spannend! Die erste Kugel kommt raus… Mist, nicht die 1! Noch mehr Mist, auch noch eine 4er Gruppe… Danach wird eine 3er Gruppe gezogen, sodass nur noch 3 Permits übrig sind. Die nächste Kugel ist wieder nicht die 1. Bitte, wenigstens nur eine Einzelperson, damit wir noch eine Chance haben! Aber nein, es sind 2 Personen. Wir hatten vorher besprochen, dass wir nicht reingehen werden, wenn wir nur ein Permit kriegen sollten. Das heißt, die Sache ist für heute leider gelaufen. Wir bleiben trotzdem noch, auf die paar Minuten kommt es auch nicht an. Als nächstes werden ein paar 2er Gruppen, die alle ablehnen, und schließlich wieder eine 4er Gruppe gezogen. Die Frau will das Permit aber gerne auf Übermorgen übertragen haben, damit die restliche Gruppe eventuell auch noch mit kann. Als ihr der Angestellte klar macht, dass das nicht geht, ist sie ziemlich zickig, will das Permit aber trotzdem haben.

Wir ziehen von dannen. Enttäuscht, aber noch optimistisch, dass es morgen oder übermorgen mit 2 bzw. 3 Losen in der Trommel bestimmt klappen wird.

Heute morgen hatten wir uns darauf geeinigt, dass wir an diesem Tag in den Bryce Canyon fahren, die Permits wären so oder so erst für Morgen gewesen. Wir machen uns auf den Weg in das mir mittlerweile äußerst unsympathische Kanab und weiter zum Bryce Canyon. Auf dem Weg bildet sich abrupt ein Stau, wir können aber nicht sehen warum, weil wir ein MoMo vor uns haben… jaja, immer diese WoMos  :D.
Als es wieder weiter geht, sehen wir, dass hier eine ewig lange Baustelle ist. Abwechselnd werden die Autos aus den beiden Richtungen mit einem Pilot Car abgeholt und durch die Baustelle geleitet. Davon hatte ich schon im Reiseführer gelesen, aber ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir so etwas erleben werden. Ist jedenfalls mal ganz interessant zu sehen, wie das von statten geht.

Von einem freundlichen Ranger mit den üblichen Karten und einer Zeitung namens "The Hoodoo" ausgestattet fahren wir in den Park. Komisch, vor uns das Auto fährt plötzlich langsamer, obwohl alles frei ist. Jetzt sehen wir auch warum: am Waldrand nicht weit von der Straße steht eine Horde gazellenartiger Böcke, auf Englisch heißen die wohl Pronghorn. Man kommt sich ja vor wie in Afrika  :lol:.



Zunächst fahren wir an den Sunset Point und wollen von dort aus ein bisschen Laufen. Leider ist der Parkplatz voll bis oben hin. Ein paar Pkws haben die RV Parkplätze in Beschlag genommen. Sofort kommt mir Ranger Marie aus Mesa Verde in den Sinn, die uns vom Pkw Parkplatz gescheucht hatte, obwohl eh alles frei war. Die könnte sich hier mal so richtig austoben!

Es bleibt uns nichts anderes übrig als weiterzufahren. Wir fahren durch bis zum Farview Point, das klingt jedenfalls vielversprechend. Sieht auf den ersten Blick aus wie 8819 Meter, aber es sind ja Fuss. In Metern sind es "nur" 2.688, aber immerhin noch höher als der Lookover Point in Mesa Verde.



Der Ausblick ist wirklich beeindruckend, auch wenn der Himmel heute etwas bewölkt ist, schaut teilweise die Sonne raus.



Wir fahren wieder zurück, halten am Bryce Point und genießen die Landschaft. Am Inspiration Point parken wir und wollen von hier aus zu Fuß zum Sunset Point gehen, da dort ja alle Parkplätze besetzt waren.

Auf dem Weg merke ich, dass ich heute ganz schön kaputt bin. Na ja, so eine anstrengende Reise hinterlässt halt doch ihre Spuren, vor allem ist meine Hose schon seit ein paar Tagen so weit… Zuhause werde ich feststellen, dass ich 3 kg abgenommen habe, was nicht unbedingt meine Absicht war… und das im Land des Fastfoods!

Ich schleppe mich mehr oder weniger den Weg entlang mit vielen Pause, schon alleine wegen der Aussicht. Ich bezweifele, dass ich heute noch große Trails laufen kann… :(

Als wir am Sunset Point ankommen, bietet sich ein toller Blick ins Amphitheater, auf die Hoodoos und die Umgebung.

 

Wir beschließen, zumindest mal ein Stück auf den Navajo Loop Trail zu gehen, es müssen ja nicht die ganzen 1,3 Meilen sein.
Ich bin so fasziniert von diesem Blick, dass plötzlich alle Schlappheit vergessen ist. Diese roten spitzen Felsen sind viel größer als sie von oben gewirkt haben! Die Menschen sehen aus wie Ameisen, wenn man den Weg runter schaut.



Auf dem Weg gesellt sich ein mit dem Schwänzchen wedelndes Chipmunk zu mir. Es kommt ganz mutig nah heran und verschwindet dann blitzschnell wieder. So ganz geheuer bin ich ihm wohl doch nicht. Die sind so niedlich, diese kleinen Nager! Es kostet 100 Dollar Strafe, wenn man es füttert...  :shock:



Auch von unten ist es äußerst beeindruckend. Ich fühle mich erstaunlicherweise wieder komplett fit und will nun doch den ganzen Weg laufen… Was so eine Aussicht alles bewirken kann…

Der Blick von unten nach oben:



So ziemlich am tiefsten Punkt fängt es ein bisschen an zu nieseln. Regenklamotten haben wir jetzt nun nicht dabei... es kommt aber glücklicherweise nicht viel runter. Auf dem Rückweg geht es wieder steil bergauf, aber wir sind ja noch vom Bright Angel Trail trainiert sozusagen. Von oben sieht es toll aus, wie sich der Weg nach unten schlängelt.



Beeindruckend, wie selbst unter diesen Bedingungen noch Bäume wachsen, erst nach unten und dann nach oben. Mal wieder fällt mir auf, wie herbstlich es doch schon ist.



Oben angekommen bin ich froh, dass ich den Trail doch gelaufen bin. Es hat sich gelohnt. Ich warte nun am Sunset Point und mein Vater holt mich mit dem WoMo ab. Genial, mal wieder sitzen zu können und nichts zu tun…

Als wir schon aus dem Park ein Stück raus sind, machen wir noch einen kurzen Stopp am Red Canyon. Aber laufen kann ich hier beim besten Willen nicht mehr und ich glaube, wenn man erst im Bryce Canyon war und danach hier hält, ist es auch nicht mehr ganz so spektakulär. Zumindest geht es mir so, dass ich auf dem Hinweg irgendwie mehr beeindruckt war vom Red Canyon.

Ganz witzig ist noch dieser kleine Tunnel durch den Felsen:



Über einem Hügel steigt plötzlich schwarzer Rauch auf. Aber keine Panik, auf dem Weg zum Bryce Canyon haben wir ein Warnschild mit „Managed Fire“ gesehen, also kein Grund zur Sorge. Ich frage mich, was passiert, wenn hier jetzt ein echtes Feuer ausbrechen würde und keiner Hilfe ruft, weil alle denken, dass es geplant ist…

Auf dem Rückweg warten wir wieder eine Weile an der Baustelle bis uns der Pilot Car abholt.



Auf den Weiden links und rechts am Straßenrand sind Stiere zu sehen.

In Kanab fahren wir wieder auf den Crazy Horse RV Campground, es ist schon Abend und zurück nach Page zu fahren würde keinen Sinn machen, obwohl der Campground dort schöner ist. Aber morgen früh müssen wir eh wieder in diese Richtung. Der Campingplatzbesitzer ist sichtlich überrascht, als wir wieder eintrudeln und meint noch, dass wir seinen Platz offenbar ziemlich mögen müssen. Den Platz weniger, aber die Wave…  :wink:

Kaum steht das WoMo lege ich mich eine Runde schlafen. Mein Vater zieht los und holt Burger und Pommes, so ein paar Kalorien können jetzt nicht schaden habe ich das Gefühl. Nach dem Essen will ich nur noch schlafen. Morgen reicht es, wenn wir um 6.30 Uhr aufstehen, was für ein Luxus.

Grüße