So ein schönes Erwachen ...und was für ein schöner Sonnenaufgang!
"Morgenstund hat Gold auf den Bergspitzen", so könnte man ein Sprichwort abändern, wenn man hier in Cook City um sich sieht! Toll!
Tschüß, Elkhorn Lodge!
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-1.jpgHeute, an unserem absolut längsten Fahrtag, werden wir bis Ekalaka fahren, das ist ganz weit oben im Norden Montanas ein kleiner Ort, an dem der "Makoshika State Park" liegt, den wir uns dann heute oder wohl doch eher morgen ansehen wollen. Heute lassen wir aber nicht das Frühstück aus!
Gleich gegenüber der Elkhorn Lodge finden wir ein nettes uriges Plätzchen, sogar als erste Gäste, um 7.30 a.m. Schon eine halbe Stunde später ist dort allles überfüllt, und das ist nur ein Zweimannbetrieb in der Küche!
Da sind wir aber froh, daß wir die Ersten waren.
Als wir schon längst ausgezeichnete Scrambled Eggs, Bacon, Toast, Marmelade, Orangensaft vom Feinsten, und starken (!) Kaffee genießen, beschweren sich schon Leute, daß sie schon soooo lange warten.
Tja, warum kommen die auch alle gleichzeitig,
hehe, wir haben gut Lachen.
Dann gehts aber wirklich los, und wir fahren heute laut Mapquest 8 Stunden. Dabei mögen wir uns noch gar nicht so richtig von Wyoming trennen, weil wir uns doch kurzfristig entschlossen haben, den Bighorn Canyon anzusehen, von da aus zum Medicine Wheel zu fahren, und uns dann Richtung Nordosten nicht mehr vom Weg abbringen zu lassen. Aber wir haben ja keine Probleme mit langen Autofahrten. Zu interessant ist es auch auf der Fahrt hier im Lande, als daß es uns langweilig werden würde!
Gleich nach einer halben Stunde Fahrt sahen wir an einer Brücke eine Schlucht, die es Wert war, sie näher zu betrachten. (Außerdem war dort ein Klo für unsere Konfirmandenblasen, der erste Kaffee wollte uns schon verlassen
)!
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-2.jpgEs ist schon gewaltig, was für eine Kraft Wasser hat, den Stein in Jahrtausenden so auszuhöhlen, daß sich solche Schluchen ausbilden können!
Blick von oben......
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-3.jpg....und von der Seite auf die Schlucht.....
So, nun aber wieder los! Es ging immer noch höher hinaus, immer weiter in den Bereich von 4000 Metern und mit Serpentinen vom Feinsten. Wir waren ohne Kinder unterwegs, aber wir mußten immer an eine unserer Töchter denken, die solche Kurven überhaupt nicht mag, was würde die jetzt zu dieser Strecke sagen!
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-7.jpgUnser erster längerer Stop war am
Dead Indian Pass! Ich habe mich auch besonders auf diese Gegend in Wyoming und Montana gefreut, weil hier oben so eine geschichtsträchtige Ecke ist. Die letzten Schlachten zwischen Indianern und der US-Army haben hier überall ihre Spuren hinterlassen.
An diesem atemberaubenden Aussichtsplatz.....
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-5.jpg....konnte man dann auch etwas über die Flucht von ca.600 Nez Perce Indianern lesen, die mit 2000 Pferden vor der US-Kavallerie geflohen sind. Die Armee wollte keinen Überlebenden haben, der Zeuge der Schlacht am Big Hole gewesen ist, also verfolgten sie das Volk schon zwei Monate lang.Hier am Pass war das schwerste Hindernis, die Bergkette zu überwinden, bevor sie ihre Zuflucht bei ihren Verwandten, den Crow-Indianern erreichen würden, von wo aus sie dann weiter nach Kanada wollten, wo sie hofften, Sitting Bull zu treffen. Man ließ hier kranke Tiere und einen verletzten Krieger zurück und trat dann die Weiterreise an. Der Krieger wurde dann auch erschossen von der nachrückenden Armee. Seitdem heißt der Paß auch "Dead Indian Pass"!
Von nun an ging's bergab, (nicht nur mit den Indianern), sondern auch bei unserer Tour! Was sich das Auto vorher bergauf gequält hat, mußten wir nun wieder ins Tal gelangen. Um wieviel einfacher ist es heute, so eine Strecke zu bewältigen.
Ich dachte noch eine ganze Weile daran, wie es gewesen sein mußte, hier zu Fuß oder zu Roß diesen Pass zu überqueren, immer mit dem sicheren Tod im Nacken, wenn man zu lange anhielt, und der Angst vor sich, einen frühen Wintereinbruch zu erleben. Wir haben erfahren, wie schnell sowas kommen kann in den Bergen, gerade in 3000-4000 Metern Höhe!
Da müssen wir runter.....
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-8.jpgTja, und bald kamen wir auch wieder nach Cody!
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-11.jpgDer Weg, den wir ursprünglich zu Beginn unseres Urlaubes fahren wollten,aber mit Markus und Micky dann viel weiter nördlich landeten, den konnten wir nun doch noch, mit schönem Wetter, genießen. Die Landschaft veränderte sich ständig, und hier gab es zwischendurch auch rote Felsen!
Der Chief Josepf Highway führte uns über den alten Highway 14 zum Bighorn Canyon und danach zum Medicine Wheel, einem indianischen heiligen Ort!
Mit was mancher hier so unterwegs ist!
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-12.jpgIch hatte im Wal Mart in Cody alles für ein Picknick gekauft, und wir haben uns im Bighorn Canyon angekommen , erst einmal an einen kleinen Campingplatz gesetzt. Es waren nur wir zwei dort! Herrlich an einem kleinen See gelegen und sogar mit Badestrand versehen, wo ein weißer Stuhl für einen Bademeister stand und sonst nichts die Ruhe störte!
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-31.jpgIch packte mein Brathuhn aus, Gurke, Tomaten, Getränke, Erdbeeren, Bananen und Weintrauben, und wir genossen die Stille in einer wunderbaren Umgebung! Wir hörten ein einziges Auto kommen, drehten uns aber nicht weiter um. Plötzlich grinste Walter, ich drehte mich nun doch um, und wer stand da vor uns????
Danilo und Anja! Das glaub ich doch wohl nicht!
Da sitzt man an einem völlig unbekannten Campingplatz, in einem Canyon, wo heute außer uns kaum Touristen hinfanden, niemand sonst hatte sich hierher verirrt, und dann kommen die Beiden da anmarschiert!
Tja, und schon aßen wir in geselliger Runde zusammen unseren Lunch! Klasse!
Wir dachten, die Beiden wären inzwischen schon weiter südlich, da wir uns ja schon vor zwei Tagen verabschiedet hatten, aber wie man sieht, ist die Erde doch ganz schön klein!
Na, und dann verabschiedeten wir uns zum zweiten Mal, freuten uns auf ein Wiedersehen in Rodgau und jeder ging wieder seiner Wege!
Wir fuhren zum "Horseshoe Bend",
denn so sah das dort aus! Man dachte wirklich, den Colorado vor sich zu haben, nur daß er hier zwei Schleifen hatte!
Den Bighorn Canyon habe ich hier ja in den Highlights bebildert und beschrieben. wir können den nur empfehlen, und der Abstecher hat sich wirklich gelohnt!
Hier sind meine Fotos und die Beschreibung zum Canyon nachzulesen:
http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=28111.0Der einizge Nachteil beim Bighorn Canyon ist wohl, daß man den ganzen Weg wieder zurückfahren mußte, weil man zumindest mit einem Midsize Car wie unserem nicht so einfach weiterfahren kann. In unserem Plan stand auch drin, daß es dort überhaupt nicht mit Auto weiterginge, höchstens zu Fuß, was mit einer gestrichelten Linie angedeutet war, wir ließen uns da auch auf keine Abenteuer ein, denn unser Weg heute war noch lang!
Wir fuhren mal wieder die einsamsten Straßen der Welt, wie man es drüben oft erlebt.... nur wir.... die Berge, und eine leere Straße! Toll!
Die Fahrt zum Medicine Wheel liegt auf einer Hochebene, und der Weg dort rauf ist schon spannend!
Es ging immer steiler und steiler bergauf, die Aussicht aus dem Fenster auf die Bergwände war schon beeindruckend, manchmal konnte ich mir gar nicht vorstellen, daß vor der nächsten Kurve ein Weiterfahren überhaupt noch möglich war....
....
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-14.jpg Am letzten Aussichtspunkt dann diese Aussicht, die schon wie aus einem Flugzeug heraus wirkt! Man blickt dann auf das Bighorn Basin, das in 600 Mio. Jahren geformt wurde.
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-20.jpgWer darüber noch Genaueres erfahren möchte, bitte sehr:
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-21.jpgAm Parkplatz des
Medicine Wheel angekommen dann ein Deja Vu!
Den Wagen kennen wir doch....ghgh....warum haben wir die Tour nicht gleich gemeinsam unternommen?????
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-16.jpgUnser zweites Treffen an diesem Tag fand in der Mitte des ziemlich steilen, letzten Wegstückes zum Heiligtum rauf statt!
Wir fotografierten uns noch gegenseitig, und dann sagten wir nicht mehr:"Wir treffen uns in Rodgau!"
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-18.jpg Das war schon verrückt! Mit Markus und Mickey hätten wir uns ja auch schon theoretisch in Amsterdam am Flughafen treffen können, wenn es dort nicht so voll gewesen wäre, und nun die zwei Treffen mit den Beiden an einem Tag! Das war schon irre!
Nun aber das letzte steile Stück Fußweg in Angriff nehmen....
..... wobei ich mich wieder sehr geärgert habe über mehrere Leute, die das Hinweisschild ignorierten, daß man doch aus Respekt vor der Indianischen heiligen Stätte das letzte Stück nicht mit dem Auto fahren sollte! Etliche Leute überholten uns und brausten auch das allerletzte Stückchen bis nach oben mit ihrem Pickup! Ich dachte, die fahren noch bis direkt vor den Holzkreis!
So ein Medicine Wheel, hier aus Holzpfählen und mit einem "Zaun" aus einem Tau verbunden,sonst oft aus Steinen geformt, symbolisiert die Himmelsrichtungen, Sonne, Mond, Sterne, also astronomische Erscheinungen, und die kleinen Handarbeiten und Bänder, die bis heute dort angehängt werden, sind ein kleines Dankeschön für Manitou, der ihrem Glauben nach alles im Himmel und auf der Erde erschaffen hat.
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-23.jpgDas ist zum Teil wunderschön, was dort am Zaun hängt.......
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-24.jpgHier einige Beispiele:
Da wurde eine Feder auf ein geschliffenes Stück Holz gemalt:
...oder ein kleiner Lederbeutel angehängt....
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-26.jpgAuch kleine aufgefädelte Perlenketten konnte man bewundern.....
Dieses kleine genähte Säckchen mit den Federn drin hat mir besonders gut gefallen....es hängt auch wirklich noch dort....
....wobei mich auch nicht wundern würde, wenn einige Leute dort....
....nein, so weit würde doch wohl niemand gehen, oder?????
Meine Güte.....
Nun war es aber schon wieder Nachmittag, und wir hatten noch nicht einmal ein Viertel der Wegstrecke geschafft! Wenn doch aber auch überall so schöne Attraktionen zu sehen sind!
Der Rest der Fahrt wurde nun nicht mehr von vielen Stops unterbrochen,
....vielleicht mal durch eine ungewollte Unterbrechung,
wobei die Tiere, deretwegen wir manchmal stoppen mußten, etwas kleiner geworden waren.....
"Na, Du Kuh, läßt du uns nun da durch, wir müssen weiter!!!!!"
Wenn wir noch etwas von der kommenden Nacht schlafen wollten, mußten wir uns auch sputen, natürlich nur mit der erlaubten Geschwindigkeit!
Wir fuhren zum Teil den leersten Interstate der Welt, sahen ein Gewitter, das sich nicht mehr voll entwickeln konnte. Ich glaube, der Regen ist nicht einmal auf dem Boden angekommen. Es war hier auf dem platten Land wieder richtig Sommer geworden mit Temperaturen in den 80'ern !
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkalaka3.jpgEin weiteres Gewitter versuchte noch, einen Turm aufzubauen, als die Sonne schon untergehen wollte......
http://i46.photobucket.com/albums/f103/CrimsonTide62/USA-Reisen/comp_2007-09-15ReisetagnachEkala-30.jpg...aber das war's mal wieder, wo Engel gereist sind......
..... und so gegen 11.00 pm erreichten wir dann doch noch Ekalaka und unser Midway Motel. An der Rezeption war kein Mensch zu sehen, aber ein Zettel für "Monica", ich sollte den Schlüssel nehmen, Zimmer aufschließen, und das mit der Rechnung würden wir morgen erledigen! Sehr angenehm, so ein Vertrauen!
Diese lange Tour hatten wir überstanden, und es war ein toller Tag gewesen! Wir haben nicht einmal mehr die Bilder abgespeichert, nur noch
und Schlafengehen war angesagt, alles Weitere konnte bis morgen warten!