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Autor Thema: Fall Adventure in Canada & New England  (Gelesen 12758 mal)

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Flying-N

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Antw:Fall Adventure in Canada & New England
« Antwort #15 am: 09.02.2018, 17:33 Uhr »
Tag 8: Mittwoch, 27. September 2017
Five Islands NS – Moncton – Shediac – Kouchibouguac NP, NB   km: 293

Wetter morgens:  kühl, Regen, Wind     mittags: 16-17°C


So, war’s das jetzt etwa schon mit dem schönen Wetter?? Wind und Nieselregen – etwas ernüchtert wachen wir nach einer ruhigen Nacht auf, frühstücken gemütlich mit Toast, Cereal und Kaffee und brechen dann auf.



Zunächst fahren wir weiter auf dem Küstenhighway (der diesen Namen nicht wirklich verdient, es ist eine doch relativ schmale Straße). Aber der Verkehr ist auch sehr dünn, also passt das schon. Wäre da nicht… die etwas unzulängliche Beschilderung, sich widersprechende Navis und die Baustellen! Der erste Abzweig Richtung Norden erscheint uns nicht vertrauenerweckend, also fahren wir weiter nach Parrsborough. Der Ort ist eine einzige Baustelle, das Navi würde uns über jede Schotterpiste leiten, die Umleitungsbeschilderung ist für Ortsunkundige nicht aufschlussreich. Oje, nach längerem Hin- und Her und Wendemanövern kommen wir schließlich irgendwie wieder in die Spur Richtung Southampton, Amherst und kurz danach, nun wieder auf der Autobahn, über die Grenze nach New Brunswick.






Unser erster Zwischenstopp ist in Shediac geplant, wo wir schließlich gegen 11:30 ankommen. Wir tanken zum ersten Mal, erstaunlich, wie schnell so ein halber Tank leer ist! Bei der Tourist Information ist ein riesiger Parkplatz, den wir ansteuern. Jedoch haben alle Läden und die Info geschlossen. Alles etwas trostlos hier, es nieselt immer noch. Die Urlaubssaison scheint definitiv zu Ende zu sein. Wir gehen die paar Schritte zum Giant Lobster Monument und schießen ein paar Fotos und Selfies.









Man kann von hier aus einen Lobster Shop sehen, und hier wollen wir nun endlich zuschlagen und etwas Hummer kaufen. Ich gehe zu Fuß über die Brücke hin, es sind nur ein paar Schritte. Und mein Göttergatte holt derweil das Wohnmobil. Zusammen stehen wir dann im Lobster Shop und wissen nicht so recht, was wir nehmen sollen… wir entscheiden uns schließlich für ein Pfund frisches, eingeschweißtes Lobster-Fleisch, so dass wir möglichst ohne Mühe und Kraftaufwand gleich an den „guten“ Teil kommen. Das hat zwar seinen Preis, den ist es uns aber wert.






Weiter geht es immer an der Küste entlang, mehr oder weniger in Richtung Norden. Wir erreichen den Kouchibouguac National Park.



Beim Check-In bekommen wir Site Nummer 235 zugewiesen, fürs WLAN gibt es einen Code. Aber natürlich besichtigen wir unterwegs noch die Ausstellung im Visitor Center! Als der Park 1969 entstand, lebten auf seiner Fläche noch etwa 1200 Menschen, zumeist Fischerfamilien, die umgesiedelt wurden – nicht alle waren dazu freiwillig bereit. Diese historischen Infos und natürlich viele zur Tier- und Pflanzenwelt des Parks werden in der Ausstellung anschaulich präsentiert.












Von unserem Campsite aus gehen wir noch ein paar Schritte ans Wasser, Wildlife macht sich, wie immer, rar: Bis auf einen Reiher komplett Fehlanzeige. Wir ziehen uns also in unsere Behausung zurück und kochen. WLAN geht leider auch nicht, obwohl es eigentlich sollte… Wir stehen zwar genau in der Mitte zwischen zwei Hotspots, aber offensichtlich an
keinem nah genug dran. Naja, es gibt ja auch noch Bücher!













Übernachtung: South Kouchibouguac CG, Bewertung: ok
USA       1981 - 1990 - 1993 - 1994 - 2009 - 2010 - 2011 - 2014 - 2017
Canada  1982 - 1988 - 1993 - 2017

NähkreisSteffi

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Antw:Fall Adventure in Canada & New England
« Antwort #16 am: 11.02.2018, 09:59 Uhr »
Eure Erfahrung mit der Off Season können wir nur teilen, das ging uns in Ontario und Quebec genauso. Ab Mitte September werden bei vielen Attraktionen die Bordsteine hochgeklappt bis zum nächsten Jahr.

Flying-N

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Antw:Fall Adventure in Canada & New England
« Antwort #17 am: 15.02.2018, 17:10 Uhr »
Tag 9: Donnerstag, 28. September 2017 
Kouchibouguac NP –  Campbellton NB   km: 270

Wetter morgens: kühl, Schauer     mittags: windig, 14°C (fühlte sich VIEL kälter an)

Bei den morgendlichen Verrichtungen stellt sich bereits eine gewisse Routine ein, Duschen, Frühstück, Abbau, Abfahrt – ein paar Meter weiter geht das WLAN an, wir stoppen kurz und checken Mails und Wettervorhersage. Der Regen von oben hat aufgehört, aber die Straßen sind noch nass.





Zaghafter Versuch von Laubfärbung...

Wir verlassen den Park und bleiben auf der 134, teils auch Route 11 oder Route 8 genannt, Richtung Miramichi. Die Wolkenlücken werden langsam größer, über die Centennial Bridge überqueren wir den Miramichi River. Weiter auf der 134 nach Bathurst und immer weiter nach Norden.








Leere Versprechungen!

Jetzt würden wir gerne mal Mittagspause am Meer machen, aber das ist gar nicht so einfach: Die meiste Zeit geht der Zugang zum Wasser nur über Privatgrund oder man kann eben gar nicht anhalten. Irgendwann kommt aber doch eine kleine Stichstraße, die bis zum Meer führt. Da stellen wir uns ganz ans Ende hin, ist zwar auch ganz nah bei Wohnhäusern, aber ich denke das ist ok. Ein schönes Plätzchen haben wir hier entdeckt. Wir zaubern schnell aus den Resten von gestern Abend einen Nudelsalat und genießen unsere Mittagspause mit Nickerchen – ach ja, es ist jetzt sehr windig, aber dafür ist etwas mehr blauer Himmel zu sehen!






Der nächste kurze Zwischenstopp ist beim Dalhousie Lighthouse, da ich nun mal sehr auf Leuchttürme stehe, wie man inzwischen vielleicht bemerkt hat. Hier bläst es uns aber fast weg, laut Thermometer hat es etwa 14°C. Alle touristischen Einrichtungen: Geschlossen! Die Landschaft wird jetzt zunehmend hügeliger.









In Campbellton gehen wir kurz bei Sobeys Lebensmittel einkaufen und tanken. Unser Tagesziel ist der Sugarloaf Provincial Park, wo wir von einer eifrigen, da (mangels Besucheransturm) unterbeschäftigten Angestellten sehr freundlich empfangen und ausführlich beraten werden, was mögliche Wanderungen betrifft.






Wir stellen unser Fahrzeug auf den zugewiesenen Stellplatz Nr. 7 (nur Strom) und ziehen dann los zu einer kleinen Rundwanderung durch den herbstlichen Wald mit Ausblick(en). Erstmals auf unserer Tour sind tatsächlich einige Blätter in Herbstfarben zu bewundern, viele davon allerdings wegen des Regens schon auf dem Boden… Nun, die Bewegung hat gut getan, nun können wir uns auf den leckeren Hummer zum Abendessen freuen! Ich gehe vorher noch schnell duschen in dem einladenden, geheizten Sanitär-Gebäude.









Übernachtung: Sugarloaf Provincial Park, 596 Val D'Amour Rd, Atholville, NB E3N 4C9 (506) 789-2366
Bewertung: ++
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Flying-N

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Antw:Fall Adventure in Canada & New England
« Antwort #18 am: 20.02.2018, 16:44 Uhr »
Danke fürs geduldige Warten, liebe Mitfahrende!
Ich komme zur Zeit leider einfach nicht regelmäßig ins Forum...  :oops:
Aber dafür poste ich heute gleich zwei Tage!

Nic
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Flying-N

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Antw:Fall Adventure in Canada & New England
« Antwort #19 am: 20.02.2018, 17:00 Uhr »
Tag 10: Freitag, 29. September 2017
Campbellton – Métis – Rimouski/Parc du Bic    km: 237
     
Wetter morgens:  kalt, leicht bewölkt      mittags: bewölkt, sonnig, 13°C  abends/nachts: kalt, 4°C

Der Plan für heute sieht folgendermaßen aus:
1. Fahrt nach Matane 161km/3h (Fähre um 15:00 Uhr! 45 min vorher da sein!)
2. Fähre über St. Lorenz Strom (Dauer: 2:20h, Preis 110$+tax)
3. Campingplatz suchen


Soweit der Plan. Ach, da steht ja, man soll die Fähre reservieren. Vielleicht sollten wir das dann doch besser tun, auch wenn eigentlich so wenig los ist hier. Man weiß ja nie. Vorher wollte ich das nicht machen, weil man ja nie genau weiß, ob vielleicht irgendwas dazwischen kommt. Ok, wir rufen dann von unterwegs an. Zunächst überqueren wir den Restigouche River und damit die Grenze nach Quebec, dann fahren wir weiter auf der 132 Richtung Norden.












Ich rufe also nun bei der Fähre an und werde beim Reservierungsvorgang gefragt, wie groß der Propan-Tank sei. Ich habe keine Ahnung und finde die Angabe auch nicht auf die Schnelle, obwohl sie natürlich im Handbuch steht. Also werde ich später zurückrufen. Nach einem Anruf bei Fraserway finde ich schließlich die Gastankgröße, sie beträgt 87 Liter. Nächster Anruf bei der Fähre, und jetzt kommt’s: Der Propantank darf max. 65 Liter fassen. Keine Diskussion. Ende der Fähr-Überfahrt von Matane nach Grand Comeau. Trotz vorheriger Recherche auf der Website ist mir diese Info entgangen, bzw. hatte ich es so interpretiert, dass das nur für lose Gasflaschen gilt, aber nicht für eingebaute Tanks. Also gut. Plan B muss her. Der sieht vor, am St. Lorenz Strom weiter zu fahren bis Trois Pistoles und dort am nächsten Tag überzusetzen.












Nachdem sich der erste Frust etwas gelegt hat, fahren wir weiter über Amqui nach Métis. Auf Google Maps habe ich „Jardins de Métis“ ausfindig gemacht, wollen wir mal schauen, was das ist. Vielleicht ein Park, wo man schön picknicken kann? Also einen schönen großen Parkplatz gab es schon mal, dann etliche Blumenrabatten, ein S-Bahn-Zug ohne Räder als Deko und ein modernes Info-Gebäude mit Shop und Café. Ganz nett, mal fragen, was der Eintritt kostet, allzu viel Zeit wollen wir nicht hier verbringen. Wie, 30$, das ist uns dann doch etwas zu viel für eine halbe Stunde, zumal auch nicht ganz klar ist, was man dafür zu sehen bekommt.






Also retour, wir beschließen, die Fähre für morgen gleich telefonisch zu buchen. Ich spreche automatisch Englisch, weil ich das besser kann als Französisch, mein Gegenüber muss mich aber erst mit einer Kollegin verbinden, die Englisch kann. Und nun nimmt das Unglück seinen Lauf…

Ich sage also, dass ich für morgen einen Platz auf der Fähre „in Trois Pistoles“ buchen möchte. Und sie hat wohl verstanden „to Trois Pistoles“, denn sie gibt mir als Abfahrtszeit 19:15 an. Obwohl ich sie dann noch nach der aktuellen Uhrzeit frage, da wir ja die Uhren heute umgestellt haben, und dabei erwähne, dass wir aus dem Süden kommen, klärt sich das Missverständnis nicht auf. Ich wundere mich zwar, da ich als Abfahrtszeit 11:30 recherchiert habe, aber ich denke mir, die werden es wohl wissen! Also, der letzte freie Platz für Wohnmobile auf der Fähre ist jetzt gebucht, dann haben wir morgen den ganzen Tag zur freien Verfügung. Aber für heute haben wir natürlich jetzt keinen Campground im Visier, da müssen wir mal schauen.

Wir fahren nun immer auf der 132 am St. Lorenz-Strom entlang, den die Kanadier durchweg als „Meer“ bezeichnen (Route de la Mer, Camping de la Mer, Saint-XXX-sur-Mer usw.). Das Ufer ist hier nicht sehr spektakulär, das gegenüber liegende nördliche Ufer kann man in der Ferne erkennen, aber das Ganze erinnert schon an das Meer. Zumal es ja auch Gezeiten gibt.






Wir halten immer wieder mal an und schauen, z.B. beim Quai de Sainte-Flavie, von wo aus in den 20er und 30er Jahren Schiffsverbindungen ans Nordufer bestanden. Oder am Lieu historique national du Phare-de-Pointe-au-Père, wo es außer dem Leuchtturm (von 1909) noch ein Lotsenhäuschen, ein Museum „Empress of Ireland“ (gesunken 1914) und ein U-Boot, die HMCS Onandaga (gefahren von 1967-2000), zu besichtigen gibt (http://www.shmp.qc.ca/index.html). Hier kann man sicher problemlos einen Tag verbringen (auf dem U-Boot sogar eine Nacht!), aber das sprengt leider unseren zeitlichen Rahmen, zumal es schon langsam dunkel wird.












Die nächste größere Stadt ist Rimouski, dort tanken wir mal wieder und haben dann noch ein paar Kilometer vor uns bis zum angepeilten Parc du Bic, der noch einen geöffneten Campingplatz haben soll. Er liegt an einer malerischen Bucht mit ein paar vorgelagerten Inseln, und angeblich soll es hier auch Seehunde geben. Der Platz ist picobello, wie alle anderen bisher auch fast leer, und wir stehen relativ einsam auf Site Nummer 52. Nur den Verkehr der benachbarten Straße Rte 132 hört man deutlich. Wir sind da zum Glück nicht besonders empfindlich. Wir fahren noch einmal los, um einen kurzen Trail zu laufen, der Weg zu einer kleinen Bucht war super steil, und enttäuschenderweise gab es auch keine Seehunde.






Zurück am Campsite wollen wir heute zum ersten Mal ein Campfire entfachen, mit dem Holz aus Economy! Tatsächlich steht fast überall angeschrieben, dass man kein Feuerholz von woanders mitbringen soll, um die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten über das Holz zu verhindern. Es dauert eine Weile, bis wir ohne geeignetes Anzünd-Material das Feuer zum Brennen bringen, aber schließlich gelingt es und wir brutzeln Fleisch und Gemüse fürs Abendessen. Zum „gemütlich“ am Lagerfeuer sitzen ist es allerdings deutlich zu frisch, das entfällt also heute. Wir testen erstmals die Heizung, um 20:20 schalten wir für 10 min ein, später dann nochmal für 5 min, das reicht so in etwa zum Aufwärmen. Nachts geht die Temperatur auf 4°C runter! WLAN gibt es hier übrigens auch nicht, im ganzen Park nur an einer einzigen Stelle (die Ferme Rioux), dort wollen wir morgen Vormittag noch hin.






Übernachtung: Parc National du Bic, Rimouski
Bewertung: +   
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Flying-N

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Antw:Fall Adventure in Canada & New England
« Antwort #20 am: 20.02.2018, 17:24 Uhr »
Tag 11: Samstag, 30. September 2017
Parc du Bic – Trois Pistoles – Rivière-du-Loup (alle QC)  km: 60
   
Von meinem ursprünglichen Plan läuft heute natürlich nichts, schließlich sind wir immer noch am Südufer und wollen eigentlich übersetzen zum Saguenay Fjord. Heute fahren wir erst mal zur Ferme Rioux, sozusagen das Aktivitäten-Zentrum des Parks, das an einer Seehund-Bucht liegt. Hier ist heute, da Wochenende ist, sehr viel los, wir müssen auf dem Ausweichparkplatz parken, so knapp sind die Plätze.



Wir kommen neben einem Miet-WoMo von Cruise Canada zu stehen und vernehmen heimatliche Sprach-Klänge… tja, wir Schwaben sind halt echte Globetrotter! Nach einem kurzen Smalltalk laufen wir zum Hotspot, und tatsächlich kann man hier mit dem Fernglas einige Robben und/oder Seehunde in der Bucht beobachten! Auch das WLAN funktioniert hier prächtig, und man kann Scharen von jungen Leuten, die über ihr Handy gebeugt dasitzen, sehen.









Auch wir nutzen natürlich die Gelegenheit, Nachrichten zu checken und ein paar Bilder nach Hause zu schicken. Es ist zwar frisch, aber sonnig, und man kann eine Weile gut draußen sitzen, danach tut ein heißer Kaffee zum Aufwärmen gut! Das Rucksackvesper wird als Mittagessen verzehrt, und dann machen wir uns allmählich auf die Socken in Richtung Trois Pistoles zum Fährableger.






Da wir äußerst ungern bei Dunkelheit fahren, sind wir seeeehr rechtzeitig dort, um 16:30. Wir gehen noch etwas spazieren, machen Fotos, beobachten die Einheimischen, wie sie mit ihren Autos bis vor ans Ende des Kais fahren, kurz oder auch etwas länger anhalten, und dann wieder wegfahren. Manche steigen auch kurz aus, aber so ganz erschließt sich uns der Sinn nicht.















Wir warten und warten, um 18:15 sollte man ja da sein, aber es tut sich nichts in Sachen weitere Passagiere oder Personal oder gar ankommendes Schiff… so langsam geht die Sonne unter, und es dämmert uns, was ich längst geahnt habe, nämlich dass hier etwas völlig schief läuft. Bestimmt ist die Fähre heute Mittag um 11:30 abgefahren, wie im Fahrplan abgedruckt, und kommt jetzt gegen 21:30 wieder zurück. Telefonisch ist niemand erreichbar – schließlich ist Wochenende! Und so ärgern wir uns ordentlich und beschließen, das Nordufer eben sausen zu lassen. Wenn die uns nicht rüber fahren lassen wollen, dann eben nicht! Wir haben ja nichts vorgebucht, und auf der anderen Seite ist es mit geöffneten Campingplätzen eher noch schwieriger, als bis jetzt schon. Ab 1. Oktober haben noch einige mehr geschlossen. Dann einige ab Thanksgiving, das ist am 9. Oktober und fast der ganze Rest ab 15. Oktober.






Also gut, dann eben auf direktem Wege nach Québec City. Natürlich nicht mehr heute Nacht, aber einen Schlafplatz müssen wir noch finden. Wir versuchen unser Glück in Rivière-du-Loup am Camping du Quai. Wir fahren auf den Platz, alles ist dunkel – aber man hat uns gesehen, die Rezeptionistin kommt angelaufen und kann uns für eine Nacht einchecken. Allerdings schließt der Platz morgen, und der Laden ist schon leergeräumt, die Kasse schon abgerechnet, Kreditkarte kann sie nicht mehr annehmen. Macht nix, wir zahlen auch bar, Hauptsache ein sicherer Platz! Wir schreiben noch eine weniger nette E-Mail an die Fährgesellschaft, in der steht, dass wir erwarten, dass nichts von unserer Kreditkarte für die nicht stattgefundene Überfahrt abgebucht wird. Dies ist dann auch tatsächlich nie passiert, aber eine Antwort haben wir auch nie bekommen. Nun, wir müssen das Kapitel jetzt einfach abhaken und uns nicht den restlichen Urlaub versauen lassen.

Übernachtung: Camping du Quai, Rivière-du-Loup QC, Rue de l'Ancrage, www.campingduquai.com
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Flying-N

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Antw:Fall Adventure in Canada & New England
« Antwort #21 am: 21.02.2018, 17:13 Uhr »
Tag 12: Sonntag, 1. Oktober 2017
Rivière-du-Loup – Lévis   km: 119
Wetter morgens:  7°C windig, Sonne  mittags:  18°C windig, Sonne



Beim Frühstück mal eben kurz gegoogelt, ob es hier noch etwas anzuschauen gibt. Ah ja, Parc des Chutes, klingt nach Wasserfall – fahren wir doch einfach mal hin. Sonntag früh, mitten durch die Stadt und Wohngebiet, aber wir finden es. Seltsam, auf dem Schild steht „Horaire du chute“ am Wochenende (September bis Mai) von 9 bis 19 Uhr… was das wohl heißt? Wir sehen es gleich, denn dort, wo das Wasser eigentlich runterstürzen sollte, ist… nichts. Es ist erst viertel vor 9! Also gehen wir ein paar Schritte im Park und kommen dann zurück, und siehe da, um Punkt 9 wird der Wasserfall angeschaltet! Jetzt sind außer uns auch noch ein paar andere Leute unterwegs zum Joggen oder Spazieren.








Wir fahren weiter, immer am großen Strom entlang. Da ich diese Strecke gar nicht in meiner Pla-nung hatte, fehlt es uns ein wenig an sehenswerten Zielen am Wegesrand, wir nutzen einfach jede Gelegenheit, anzuhalten und die Aussicht zu genießen. Ein paar sehr schöne Fotos entstehen dabei allemal.






























Am Nachmittag dann doch noch ein überraschendes, aber für mich sensationelles Highlight: Das Musée de la Mémoire Vivante (http://www.memoirevivante.org/), ein Erinnerungsmuseum! Für mich als kulturwissenschaftlich interessierter Mensch eine grandiose Entdeckung, Alltagsgegenstände aus Québec und dazu aufgezeichnete Zeitzeugen-Erinnerungen als Texte, Video- oder Tonaufnahmen.












Ein bestens ausgestattetes Museum, das zugleich auch noch als Archiv und Forschungsstätte dient, im ehemaligen Wohnhaus des Schriftstellers Pierre Aubert de Gaspé (der z.B. den Roman „Les anciens Canadiens“ geschrieben hat (1863), den ich jetzt unbedingt mal lesen möchte). Hier verbringen wir eine gute Stunde, so interessant es ist, habe ich doch ziemliche Probleme, das gesprochene Québecois zu verstehen. Im Garten des Anwesens gibt es einen Weg zum Wasser, den wir noch entlang gehen, bevor wir weiter fahren.



In Lévis steuern wir das Hotel mit Campground an, das ich für übermorgen geplant hatte. Es gibt freie Plätze, aber auch hier stehen sehr viele Dauercamper. Hinter unserem Stellplatz geht es steil hinunter zum Etchemin River, der allerdings eher trocken liegt, und wir haben gar nicht das Gefühl, praktisch mitten in einer Stadt zu stehen. Auch vom Verkehr hört man nichts. Unser Nachbarplatz ist zwar belegt, scheint aber momentan nicht bewohnt zu sein. Der Check-In dauert zwar eine Weile, der Anschluss fürs Abwasser ist bei unserem Platz auf der falschen Seite, aber sonst ist alles gut. Auch das Sanitär-Häuschen ist benutzbar, WLAN gibt es nur gegen Gebühr, da verzichten wir gerne. Wir haben ja auch unseren Daten-Tarif.



Wir gehen noch ein paar Schritte die Straße entlang, um zu schauen, wo die Bushaltestelle ist. Denn nach Quebec City dürfen wir nicht mit dem WoMo rein (Fraserway verbietet es), da nehmen wir die öffentlichen Verkehrsmittel. Morgen dann, nun erst mal gute Nacht.

Übernachtung: Motel et Camping Etchemin, 2774  Blvd Guillaume-Couture. Saint-Romuald, QC G6W 7Y1 (418) 839-6853
Bewertung: + (verkehrstechnisch günstig, Stellplätze relativ eng, Schatten/Bäume, WLAN nur gegen Gebühr, Sewer auf der falschen Seite)
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Flying-N

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« Antwort #22 am: 22.02.2018, 15:22 Uhr »
Tag 13: Montag, 2. Oktober 2017
Quebec City  km (gefahren): 0

Wetter morgens: kalt, Sonne, Wind  mittags: 14°C, Sonne, Wind

Nach dem Frühstück gehen wir also zur Bushaltestelle und nehmen den Bus L2 bis Université Laval, (3,25$), wo wir auf Anraten eines netten Mannes, den ich nach dem Weg frage, umsteigen in die Linie 900 bis Place d’Youville (3,50$). Der junge Mann läuft uns sogar noch nach und zeigt uns, wo der zweite Bus genau abfährt. Draußen ist es saukalt, aber die Busse sind gut geheizt und erstaunlicherweise trotz Berufsverkehrs-Zeit nicht überfüllt. Die ganze Fahrt dauert etwa eine Stunde.



Ich habe mal so unverbindlich eine kostenlose geführte Tour ins Auge gefasst, die beginnt um 10 Uhr am Brunnen vor dem Parlamentsgebäude. Vorher haben wir also noch etwas Zeit und laufen schon mal durch das Stadttor Porte St. Louis in die Altstadt hinein, auf der Suche nach einem WC. In der Touristen-Info werden wir fündig. Jetzt müssen wir uns aber etwas beeilen, um pünktlich bei der Stadtführung zu sein! Etwas außer Puste schaffen wir es, die Vorstellungsrunde haben wir leider verpasst.








Der Guide ist Samuel Dubois, sein Englisch ist passabel und die Tour abwechslungsreich und interessant. Das Stadttor St. Louis sollte ursprünglich einmal abgerissen werden, wurde dann aber doch umgebaut und dabei deutlich vergrößert, wie man auf den vorher (1871) - nachher (heute) Bildern sieht.

















Samuel führt uns in zwei Stunden u.a. durch die Ursulinengasse, wo die aus Frankreich stammende Nonne Marie de l’Incarnation die erste Mädchenschule gründete, zu einem ehemaligen Gefängnis, das heute das Englische Literaturarchiv beherbergt (Morrin College), Drehorte von Alfred Hitchcocks Film „I confess“ und „Catch me if you can“ – für Hollywood ist Québec die angesagte Dreh-Location, wenn es nach Frankreich aussehen, aber billiger sein soll.














Das Price Building ist das erste und bis heute einzige Hochhaus innerhalb der Stadtmauern Québecs, im Übrigen die einzigen komplett erhaltenen Stadtmauern in Nordamerika (UNESCO Weltkulturerbe seit 1985).











Ein klares Muss ist natürlich das Château Frontenac, das noch nie ein Schloss, sondern immer schon ein Hotel (mit 600 Zimmern) war und ist, außerdem auch das meistfotografierte Hotel der Welt.








Davor kann man auf der Terrasse Dufferin flanieren, oder die darunter verborgenen Reste der Ruinen der ehemaligen Burg von Québec besichtigen. Samuel führt uns über die Escalier du Casse-Cou („Genickbrecher-Treppe“) in die Unterstadt, wo die ersten Siedler ab 1608 wohnten, und zeigt uns eine Stelle, von der aus man das Château Frontenac aus ungewöhnlicher Perspektive fotografieren kann. Hier unten endet die Führung, und selbstverständlich bekommt Samuel ein angemessenes Trinkgeld.



















Jetzt haben wir ordentlich Kohldampf und suchen etwas zu essen. Es muss jetzt aber kein Fein-schmeckerlokal sein, auch wenn es davon hier genügend gibt, wir wollen nicht so viel Zeit verlieren. Also probieren wir das Québecer Nationalgericht, Poutine! Aus Erzählungen darüber zog ich den Schluss, dass das nur eklig schmecken kann. Da es hier aber überall angeboten und gegessen wird, sind wir eben mal mutig. Und was soll ich sagen, man kann’s tatsächlich essen. Man darf sich nur nicht an der Optik stören und nicht so lange Zeit dabei lassen, sonst sind die Pommes total matschig. Aber die Kombi mit dem Käse ist gar nicht so übel!








Nach dem Essen laufen wir weiter durch die Stadt, einige Stellen haben wir jetzt mehrfach gesehen, macht aber nichts. Es wird fleißig weiter fotografiert, und in zwei Kirchen gehen wir auch noch hinein.







 
Zum Schluss gehen wir noch auf der Terrasse Dufferin entlang bis zu den Plaines d’Abraham. Die Sonne strahlt, aber der Wind ist wieder mal sehr heftig. Wir beschließen, den Heimweg mit der Fähre nach Lévis zu beginnen und dann dort den Bus L1 zurück zum Motel Etchemin nehmen. Auf dem Rückweg schauen wir uns noch die Ruinen des ehemaligen Schlosses unter der Terrasse Dufferin an, das ist Nationalpark (Eintritt daher 2017 frei).





















Musikalische Löffel gibt es überall zu kaufen - klingt sehr interessant!


Nun laufen wir noch einmal durch die ganze Altstadt bis nach unten zum Fähranleger, die Fähre überquert den Sankt-Lorenz-Strom an seiner schmalsten Stelle (ca. 1 km) in etwa 10 Minuten (3,50$). Der Bus bringt uns sicher nach Hause. Wir essen noch, was der Kühlschrank hergibt, denn morgen wollen wir über die Grenze nach USA, da könnte eine Kontrolle des Zolls stattfinden. Auch Feuerholz haben wir immer noch geladen, das verschenken wir dann noch schnell am nächsten Morgen an einen Camper-Nachbarn.

Übernachtung: Motel et Camping Etchemin, 2774  Blvd Guillaume-Couture. Saint-Romuald
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« Antwort #23 am: 26.02.2018, 17:40 Uhr »
Tag 14: Dienstag, 3. Oktober 2017
Lévis QC – Rangeley, ME    km: 302

Wetter morgens: kalt, Sonne  mittags: 20°C Sonne  abends/nachts: angenehm



Frühstück mit Eiern und Tomaten, lecker



Abschied aus Québec City

Bevor wir aufbrechen, können wir unseren Abwassertank des Wohnmobils auf einem freien Stellplatz entsorgen, natürlich haben wir vorher um Erlaubnis gefragt. Nun verlassen wir also Québec und fahren nach Süden, Richtung Maine (USA). Wir fahren parallel zur Autobahn 73 am Rivière Chaudière entlang, den wir in Beauceville überqueren. Unterwegs noch ein kurzer WLAN-Stop bei McDo...
















Dann geht es immer weiter durchs ländliche Québec mit schmalen Sträßchen, kleinen Dörfern, vielen Baustellen auf der 108 über La Guadeloupe uns Stornoville zum Lac Mégantic und dann zum Grenzübergang Coburn Gorein die USA. Wir sind gespannt, wie das dort so ablaufen wird.

















Erst mal warten wir an einer roten Ampel etwa eine Viertelstunde, obwohl eigentlich nicht viel los ist. Dann dürfen wir vorfahren und unsere Pässe abgeben. Wir parken das WoMo und gehen in das Grenzgebäude hinein. Die Officers dort sind alle schwer bewaffnet, wir werden ähnlich wie am Flughafen bei der Einreise abgefertigt, mit Foto, Fingerabdrücken und Frage nach Reiseziel, -dauer und -grund. Der Beamte überschlägt sich jetzt nicht gerade vor Freundlichkeit, aber wir lassen halt alles wie immer über uns ergehen, drücken noch 12 Dollar Gebühr ab und sind nach 20 min „drin“ – mehrfache Einreise bis 31.12. genehmigt (Stempel im Pass).



Grenzübergang Coburn







Was wir im Wohnmobil haben (Feuerholz, Lebensmittel etc.) interessiert nicht die Bohne.
So, nun ist es nicht mehr weit bis zum geplanten Übernachtungsziel an einem See bei Eustis. Aber, es ist eine ziemlich einsame Gegend hier, es ist wirklich nicht viel los. Die Straßen sind allerdings in einem Topzustand.








In Eustis tanken wir erst mal und füllen unseren Kühlschrank wieder mit Frischware auf. Ist übrigens alles einiges billiger als in Kanada. Wir fragen, ob der Campingplatz überhaupt noch geöffnet hat. Oh, das sieht wohl eher schlecht aus, meinen die Ladeninhaber. Die haben wohl am Wochenende zugemacht. Oh nein, das darf doch nicht wahr sein! Gibt es noch einen anderen CG in der Nähe? Naja, in Rangeley. Vorsichtshalber rufen wir dort mal an, und ja, er hat geöffnet, aber das Wasser ist schon abgestellt… Naja, solange es wenigstens Strom gibt, wäre es für uns ok.

Wir fahren trotzdem mal zum hiesigen Cathedral Pines CG, es ist eh gleich um die Ecke. Es ist wirklich alles zu. Aber vor dem Gate stehen zwei Männer mit ihrem Zelt, sie haben online vorreserviert und bezahlt, und haben jetzt also den Stellplatz ohne alle Services vor der Schranke. Theoretisch hätten wir uns auch einfach dazu stellen können, aber wir wollen dann doch unser Glück ein Stück weiter versuchen, der Rangeley State Park ist nur etwa 30 Meilen weiter und ist ja geöffnet.

Mit der Anfahrtsbeschreibung finden wir dann den Campground tatsächlich, obwohl es inzwischen fast dunkel ist. Wir suchen uns einen freien Platz und stellen uns kurz beim nächsten Nachbarn vor, der am Lagerfeuer neben seinem Zelt sitzt. Man merkt ja an der Reaktion der Leute, ob sie zum Reden aufgelegt sind oder eher ihre Ruhe wollen. Dieser ältere Herr lädt uns direkt zu sich ein, und es wird einer der interessantesten Abende unseres Urlaubs. Denn es stellt sich heraus, dass der 80jährige aus Massachusetts ein extrem gebildeter, weit gereister Mensch und sehr interessanter Gesprächspartner ist, zu dem wir nach einer Essens-Unterbrechung mit einer Flasche Wein nochmals zurückkommen und bis in die Nacht weiter diskutieren. Der Ranger, mit dem ich telefoniert hatte, taucht nicht mehr auf, wir denken, dass er uns für einen Platz ohne Services kein Geld abknöpfen wollte. Wir hinterlassen bei der Abreise am Kassenhäuschen einen 20$-Schein.














Übernachtung: Rangeley State Park, Maine.
Bewertung: Lage: am See/gut, kein Wasser, kein Strom, sonst ok
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Flying-N

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Antw:Fall Adventure in Canada & New England
« Antwort #24 am: 27.02.2018, 17:51 Uhr »
Tag 15: Mittwoch, 4. Oktober 2017
Rangeley ME– North Conway NH km:197

Wetter: Sonnig, warm (25°C)

Nach dem Frühstück mit Pancakes und Toast verabschieden wir uns von J.J. und geben ihm noch unsere E-Mail und Telefonnummer – wer weiß, ob er sich vielleicht mal meldet, wenn er in Deutschland ist (ich weiß natürlich, dass die Wahrscheilichkeit gegen Null geht).
 


Wir fahren weiter durchs ländliche Maine, heute ist es mal wieder sonnig und sehr warm, mittags haben wir 25°C! Da es letzte Nacht weder Telefonnetz noch WLAN gab, halten wir unterwegs in Errol bei der öffentlichen Bibliothek an und befriedigen unser Nachrichten-Bedürfnis. Mit dem Telefonnetz ist es hier anscheinend sowieso nichts, T-Mobile nicht vorhanden. Maximal Verizon oder AT&T, wenn überhaupt.
Durch die bisherigen Erfahrungen etwas vorsichtig geworden, würden wir gerne den nächsten Campingplatz anrufen. Da das Handy leider nicht geht, rufen wir aus der Bücherei mit Festnetztelefon an und vergewissern uns, dass noch ein Plätzchen frei ist. Kein Problem, Gott sei Dank.














 
Also fahren wir entspannt weiter, mit Fotostopps hier und da. Die Herbstfärbung ist hier in vollem Gange, auch in New Hampshire, unserem nächsten bereisten Staat, in den White Mountains. Bald sind wir auch schon in Berlin, wo es Mittagessen mit WLAN bei McDonalds gibt. Die Hauptstraße am Fluss entlang, von wo man auch die Postkartenansicht der Stadt bekommt, ist… wieder mal eine Baustelle und wir kurven durch engstraßige Wohnviertel. Mit dem Auto ist das ja immer kein Problem, aber mit unserem WoMo hat man schon manchmal so seine Bedenken, ob das wohl gut geht.




















vor dem Mittagessen...


...nach dem Mittagessen







North Conway, der Outlet City von New Hampshire, ist unser Tagesziel. Ich möchte erst bei der Eastern Slope Camping Area einchecken, bevor ich mich dem Shopping-Rausch – ohne sales tax! – hingebe, denn wir kommen bestimmt erst im Dunkeln zurück. Es ist ein sehr schöner, großer Platz mit Fluss und Strand, Bäckerei und Gemüseladen nebenan, einziger Wermutstropfen sind die Nadelbäume unter denen wir stehen, die harzen wie verrückt, so dass nachher alles klebt.


 


 

Jetzt auf ins Outlet, und dort läuft es wie meistens: Ich bin längst fertig, als Männe noch hier schaut und da was findet… und ich schaue dann auch noch weiter, und am Ende glüht die Kreditkarte. Aber das unangenehmste Problem ist, dass heute dreimal unsere Visa Kreditkarte abgelehnt wird! Was soll das denn? Hier im Outlet zahle ich dann mit meiner Mastercard, nachher beim Tanken mit Bargeld. Sie ist eigentlich mit reichlich Guthaben aufgeladen und wir verstehen es wirklich nicht. Also rufen wir noch bei Visa an, die sagen aber, “das Problem“ sei schon behoben und wir sollen es einfach nochmal probieren. Ja die sind lustig! Aber tatsächlich funktioniert sie am nächsten Tag wieder, zum Glück. Wir haben sie extra für die Reise besorgt, da hier keine Fremdwährungs-Gebühren anfallen.


Die Halloween-Deko-Dichte nimmt immer mehr zu!



 

Eine weitere Mission auf der Reise ist, unsere uralten Traveller Cheques von American Express loszuwerden, die wir zuhause noch in der Schublade gefunden haben. Das wird ja zunehmend schwieriger, da mittlerweile nur noch Walmart die Dinger akzeptiert. Und man muss immer Geduld mitbringen, weil die meisten KassiererInnen nicht wissen, wie man sie händelt, und immer erst den Supervisor rufen müssen. Wir sind am Ende alle losgeworden, auch in Canada ging es problemlos (mit den genannten Einschränkungen). Ein Päckchen Kaugummi aufs Band, 50$ TC hinstrecken, warten, bis die Kassiererin alles ausklamüsert hat, 49$ Bargeld einstecken, fertig. Also am Geldautomaten waren wir nie!

Da der Campingplatz so einladend ist, haben wir uns gleich für zwei Nächte eingecheckt und legen morgen einen Ruhetag ein.

Übernachtung: Eastern Slope Campground, North Conway NH
Bewertung: Sehr großzügig, alles da. ++
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sil1969

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Antw:Fall Adventure in Canada & New England
« Antwort #25 am: 27.02.2018, 20:26 Uhr »
Ach ist das herrlich. Ich fahre wirklich gerne mit, es ist alles so schön entspannt  :brille:
LG Silvia

Flying-N

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Antw:Fall Adventure in Canada & New England
« Antwort #26 am: 28.02.2018, 11:47 Uhr »
Tag 16: Donnerstag, 5. Oktober 2017
Ruhetag in North Conway   km (gefahren): 0

Wetter morgens: sonnig  mittags: 23°C  abends/nachts: warm



Ruhetag bedeutet natürlich auch: Wäschetag, denn schließlich sollen alle Neuerwerbungen auch gleich gewaschen und getragen werden. Bei der Aktion geht allerdings eine Socke von mir verloren, sie ist nicht wieder auffindbar.






Sockenfressendes Waschmonster??


Ansonsten gehen wir noch ein wenig auf dem großzügigen Platz spazieren, es gibt einen kleinen, wunderbaren Sandstrand, menschenleer. Wir holen uns Brot und was Süßes aus der Bäckerei, lesen, dösen, WLAN gibt es auch. Ein gemütlicher Ruhetag eben.



Finde das Streifenhörnchen!









Saco River





Dabei können wir auch noch Handwerker bei der Arbeit beobachten, denn auf einem der Nachbarplätze gibt es ein Wasser-Leck, das repariert werden muss, und auf der anderen Seite ist wohl der Strom ausgefallen, was ebenfalls eine größere Aktion erfordert. Bei uns funktioniert wie gesagt alles bestens.



Fehlersuche beim Stromausfall



Auslaufendes Wasser auf einem Nachbarplatz


Dieses Wetterchen könnten wir allerdings auch gut auf der Strecke brauchen, aber da ich am Lake Champlain für zwei Nächte vorgebucht habe, müssen wir eben mal pausieren, um nicht zu früh dort zu sein.





Übernachtung wie gestern: Eastern Slope Camping Area, 584 White Mountain Hwy, Conway, NH, 03818 USA  603-447-5092
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Flying-N

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Antw:Fall Adventure in Canada & New England
« Antwort #27 am: 06.03.2018, 16:29 Uhr »
Tag 17: Freitag, 6. Oktober 2017
North Conway NH – Lincoln NH    km: 96

Wetter morgens: 9°C, kühl, bedeckt, leichtes Tröpfeln   mittags: besser, 16°C 

Heute steht also der Kancamagus Highway (112) quer durch die White Mountains auf dem Programm. Da es morgens regnet, drehen wir noch eine Warteschleife im Walmart (mein Göttergatte sucht immer noch Ersatz für sein verlorenes Messer, ich will mir Socken holen). Außerdem kann man noch Traveller Cheques vernichten… Und natürlich werden immer Preisvergleiche angestellt, z.B. von Schokolade usw.



                 



                 


                 

                 

Um 11 Uhr geht es dann auf die Strecke, wettermäßig sieht es jetzt besser aus, aber: Es ist Wochenende und es herrscht Mega-Ausflugsverkehr (ein langes Wochenende mit Feiertag am Montag beginnt für viele schon am Freitag)! Zwei Covered Bridges liegen auch am Weg in Conway (eine am Saco River und eine am Swift River), die werden natürlich auch gleich abgelichtet.




                 


                 


                 
     


Mit dem WoMo ist es uns ja nicht vergönnt, mal irgendwo am Straßenrand „kurz“ anzuhalten, wir müssen schon auf reguläre Parkplätze, und auch die sind gut voll heute. Beim ersten (Rocky Gorge) kaufen wir dann auch ein Day Use Ticket für 5 $, das man sichtbar an der Windschutzscheibe anbringen muss. Der White Mountain National Forest ist zwar kein abgeschlossener Park, aber er will ja auch irgendwie finanziert werden. Kancamagus („Der Furchtlose“) war übrigens ein Häuptling der Penacook Indianer, die in dieser Gegend lebten, bis sie 1691 vertrieben wurden.


                 

Der nach ihm benannte Highway führt immer durch Wälder am Swift River entlang, besonders abwechslungsreich ist die Landschaft nicht. Oben auf dem Pass (Pemigewasset Overlook) hat man dann eine schöne Rundumsicht auf die Berge, die hier so bis knapp 2000 m hoch sind, es gibt in der Nähe auch einige Skigebiete.  Der Himmel reißt ab und zu auf, dann gibt es wieder kurze Schauer.



           



                 


                 


                 


                 


                 


                 


                 


                 





                 

                 


                 

Also kurzum: Laubfärbung eigentlich super, wegen des trüben Wetters und schlechter Anhalte-Möglichkeiten nicht optimal zu fotografieren und der Echtzeit-Genuss leidet etwas unter den Menschenmengen. Es sind überigens nicht nur viele Autos, sondern auch Motorräder, Fahrräder und Reisebusse unterwegs. Trotzdem würde ich die Strecke weiterempfehlen, wenn man es einrichten kann, nicht an einem (langen) Wochenende dort zu fahren.

Unser angepeilter Campground in der Nähe von Lincoln macht optisch einen sehr rustikalen Eindruck, der sich auch bestätigen wird. Wir werden freundlich empfangen und ergattern um 15 Uhr den letzten freien Platz! Dieser hat allerdings den Wasseranschluss auf der falschen Seite, nur 15 Ampère Stromanschluss (was aber ausreicht, solange wir nicht die Klimaanlage einschalten) und ist auch etwas schwer zugänglich. Zudem werden wir die ganze Nacht von laut feiernden Nachbarn akustisch beglückt, was den Gesamteindruck keinesfalls verbessert.



                 


 

Vom CG-Host haben wir auch noch eine Restaurant-Empfehlung bekommen, der wir gerne folgen wollen. Vorher fahren wir noch zur Flume Gorge, doch leider ist es schon zu spät, als wir dort ankommen, um noch den Trail zu laufen. Das Rustic River Restaurant hat bereits die volle Halloween-Deko aufgefahren, das Essen ist… naja, geht so. Liegt sehr schwer im Magen.


                 


 


                 

Übernachtung: Maple Haven Resort 109 Lost River Road, North Woodstock, NH 03262 (603) 745-3350
Bewertung:  Site 7, sehr rustikal, tote Ente im Teich, alt, Strom nur 15 A, letzter freier Platz um 15 Uhr, Wasseranschluss auf der falschen Seite. Laute Party-Nachbarn die ganze Nacht.
Telefon für Beschwerden nachts: 617-686-1227, aber: kein Netz
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sil1969

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Antw:Fall Adventure in Canada & New England
« Antwort #28 am: 06.03.2018, 20:46 Uhr »
Im Vergleich zu Ritter Sport ist die Lindt-Schokolade ja recht günstig...
LG Silvia

Flying-N

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Antw:Fall Adventure in Canada & New England
« Antwort #29 am: 07.03.2018, 16:10 Uhr »
Naja, im Urlaub holen wir uns natürlich bevorzugt Süßis, die man hier nicht/nur schwer bekommt.   :usa:

Ritter Sport holen wir daheim eher so kiloweise im Fabrikverkauf, quasi fast vor der Haustüre...   :lachen35:

Gleich geht's weiter!
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