Hallo Romani, Silvia, Anna und Danilo.
Vielen Dank für Euer Feedback. Schön daß Ihr noch dabei seid, auch wenn ich schon wieder etwas im Bericht hänge...
Aber jetzt geht es weiter, allmählich leider aber auch dem Ende zu
31.10.2013: See you later, AlligatorUm 7:45 Uhr stand Andreas auf und ging hinunter, um die Parkuhr für die nächsten zwei Stunden zu füttern. Das reichte ziemlich exakt für den Rest der Familie, um wach zu werden, sich anzuziehen und abfahrbereit zu machen. Heute, an unserem letzten kompletten Tag in Florida, wollten wir einen Ausflug in die Everglades machen. Gegen 10 Uhr fuhren wir los, zunächst auf dem Dolphin Expressway durch Miami in Richtung Tamiami Trail. Unterwegs hielten wir an einem Einkaufscenter, um etwas zum Frühstück und vielleicht ein paar Sandwiches für ein Picknick zu kaufen. Doch in dem kubanischen Supermarkt, in dem wir gelandet waren, gab es nur irgend so ein seltsames Reisbrot, von dem wir lieber die Finger ließen. Gegenüber entdeckten wir jedoch eine sehr einladend aussehende Bakery, wo wir uns erst mal mit Muffins und einem sehr kräftigen, kubanischen Kaffee stärkten. Danach waren wir fit für den Tag und setzten unsere Fahrt fort. Eigentlich hatten wir ja das Shark Valley ansteuern wollen, aber an dem gemeinsamen Abend in Key West hatten uns unsere Freunde Bilder von der Big Cypress Loop Road gezeigt und ganz begeistert berichtet, wie viele Vögel und Alligatoren sie da gesehen hätten. Also disponierten wir kurzentschlossen um, das Shark Valley könnten wir hinterher immer noch besuchen, wenn noch Zeit wäre. Zunächst hielten wir jedoch an der Big Cypress Gallery. Hauptsächlich, weil es dort einen Geocache zu finden gab. Nur wenige Meter neben dem Parkplatz entdeckten wir aber auch unseren ersten Alligator, den wir aus nächster Nähe betrachten konnten.
Wir schauten uns noch kurz in der Ausstellung um, die zwar ganz nett war, jedoch nichts für unseren Geschmack und Geldbeutel bot. Interessanter war für uns dagegen der kleine Swamp Trail hinter dem Gebäude, der einen schönen Einblick in die Vegetation der Everglades vermittelte.
Anschließend fuhren wir weiter zum Big Cypress Visitor Center, schauten uns dort um und erkundigten uns nach der Befahrbarkeit der Loop Road mit einem normalen PKW. „Kein Problem“, hieß es. Es sei zwar größtenteils eine Dirt Road, bei Trockenheit wäre diese aber für alle Fahrzeuge gut passierbar.
Wir spazierten noch ein wenig entlang des Boardwalks und beobachteten einige Alligatoren im Wasser.
Aber die Hitze trieb uns schnell wieder ins klimatisierte Auto.
Kurz darauf erreichten wir den Abzweig zur Big Cypres Loop Road, die unsere Herzen höher schlagen ließ. Das letzte Mal, dass wir eine Gravelroad gefahren waren, lag schon Jahre zurück; war irgendwann in unserem zweiten Australienurlaub.
Die Vegetation hier und die staubige Piste mitten hindurch, erinnerte entfernt daran und so freuten wir uns umso mehr auf das, was nun vor uns lag.
Daran konnte auch die letzte Mahnung, dass es ab hier kein Umdrehen mehr auf der schmalen Fahrbahn gäbe, nichts ändern.
Und unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht: Immer wieder konnten wir größere und kleinere Alligatoren sehen. Mal nahe der Straße, mal versteckt in den Mangroven.
Ein Stück vor uns fuhr ebenfalls ein Auto, dessen Insassen alle paar Meter ausstiegen und intensiv ins Unterholz starrten. Als wir sie eingeholt hatten, bedeuteten Sie uns, vorsichtig näher zu kommen und zeigten uns etwa ein halbes Dutzend Alligatorbabies, die nahe der Straße im Wasser schwammen. Ein paar Meter weiter hinten lag die Mutter regungslos zwischen den Bäumen und beobachtete mit Argusaugen jede unserer Bewegungen. Aus der Entfernung war ein vernünftiges Foto der durch Ihre farbliche Zeichnung ohnehin schon gut getarnten Jungen natürlich nicht möglich. Aber dennoch war das ein tolles Erlebnis. Auf der Weiterfahrt sahen wir immer wieder Alligatoren und Wasservögel, einer davon schien nur mit knapper Mühe einem Fressfeind entgangen zu sein. Zumindest sah sein Gefieder nicht mehr so ganz vollständig aus…
Lisa und Vincent wurden mit der Zeit müde und schliefen irgendwann ein. Wir setzten die Fotosafari fort und hielten immer wieder, sobald sich interessante Motive boten.
Irgendwann erreichten wir die Zivilisation wieder und bald darauf waren wir wieder auf dem Tamiami Trail. Am Eingang zum Shark Valley erhielten wir die Auskunft, dass es heute keine weiteren Touren mehr gäbe. Unseren Kindern war das sehr Recht, da sie noch immer ziemlich müde waren. Und auch wir waren in Sachen Alligator- und Wasservögelsichtungen eigentlich gesättigt. Was wir aber unbedingt noch machen wollten, war eine Airboat-Tour. Wir hatten auf der Hinfahrt bereits nach entsprechenden Anbietern Ausschau gehalten und steuerten deshalb nun zielgerichtet den Everglades Safari Park an. Dort sollte in wenigen Minuten die letzte Fahrt starten und so ließen wir uns nach einer kleinen Alligator-Show im Gehege des Parks mit dem Propellerboot durch die Mangroven schippern.
Das machte einerseits richtig Spaß, andererseits wurde auch eine Menge über die Everglades als Lebensraum für Pflanzen und Tiere erklärt. Unser Tourguide zeigte uns außerdem ein Alligatorweibchen mit ihren Jungen und eine Menge Wasservögel.
Kurz: Diese Tour hat sich wirklich gelohnt…
Inzwischen waren wir hungrig geworden, das Restaurant im Park war aber bereits geschlossen und auch überall sonst entlang des Tamiami Trails waren am Nachmittag schon die Bürgersteige hochgeklappt. Also fuhren wir nach Miami hinein und machten kurz bei Wendy´s auf einen Burger Halt. Dann fuhren wir schnurstracks zurück zu unserem Hotel, zogen uns dort rasch um und fuhren dann mit dem Bus in Richtung Lincoln Road zur Halloween Party. Dort war schon total der Teufel los: Menschenmassen drängten sich entlang der Fußgängerpromenade, die meisten davon aufwändig kostumiert. Von sexy bis frivol, von gruselig bis abschreckend war alles dabei. Wir bummelten noch einmal durch verschiedene Souvenirshops, um ein paar Mitbringsel und Erinnerungsstücke einzufangen. Überall bekamen die Kinder an den Kassen Süßigkeiten, auch ohne den Spruch „trick or treat“…
Anschließend liefen wir noch mal zum Ocean Drive. Einerseits wollten wir doch noch ein paar Nachtfotos vom Art Deco Viertel machen, andererseits sollte es am letzten Abend noch einen schönen Abschiedscocktail bei Fat Tuesdays geben. Hier, wo sich sonst am Abend alles trifft, was sehen oder gesehen werden will, war es heute deutlich ruhiger. Die große Party fand eben auf der Lincoln Road statt. Dennoch gab es natürlich auch hier etwas fürs Auge und die wirklich coolen Typen cruisten in ihren aufgemotzten Fahrzeugen auf und ab…
Als wir irgendwann ausreichend fußlahm waren, gingen wir auf ein Stück Pizza zu sbarro, unserem Lieblingsitaliener auf der Collins Avenue und beobachteten noch etwas das bunte Treiben auf der Lincoln Road. Dann schlenderten wir zur Bushaltestelle. Natürlich war der Bus brechend voll, aber wir kamen gut und schnell bis kurz vor unser Hotel, liefen die letzten Meter und fielen kurz vor Mitternacht müde in unsere Betten.
Andreas genehmigte sich noch das letzte Bier, für Doreen gab´s einen selbst gemixten Cocktail. Dann machten wir das Licht aus.
Gefahrene Strecke: 280 km
Übernachtung: Days Inn Miami Beach/Oceanside