Mittwoch, 25. März 2015Völlig verschnupft wache ich auf. Wie war noch dieser Spruch über den Schnupfen, den meine Oma mir beigebracht hat? ... Drei Tage kommt er, drei Tage steht er, drei Tage geht er. Heute ist er definitv am "Stehen". Die Nase läuft dauer, die Augen tränen und es fällt mir schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Aber heute Vormittag wird es laut Wetterbericht die letzten regenfreien Stunden unseres New York Aufenthaltes geben. Also sitze ich um 6 beim Frühstück, denn wir haben den oberen Teil des Central Parks noch gar nicht angeschaut. Beginnen wollen wir unsere Tour aber mit einem letzten Besuch in den Rambles. Da es Mittwoch ist, fährt uns die U-Bahn auch weit genug hoch, so dass wir nicht zu weit laufen müssen. Eigentlich hätte ich heute mein Stativ mitnehmen sollen, aber auf den Gedanken komme ich gar nicht und wahrscheinlich hätte ich heute auch nicht die Energie gehabt, es zu tragen.
Relativ früh laufen wir in den Park. Die Hunde sind noch unterwegs und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich mich nicht freue, meine Hündin bald wiederzusehen, auch wenn sich bei mir ein ungutes Gefühl breit macht, nachdem ich gestern vom Absturz der Germanwings Maschine gehört habe und in den Medien jetzt nach und nach rauskommt, dass es wahrscheinlich ein Selbstmord war.
In den Rambles kann ich dann zwar auch alte Bekannte, aber doch noch Vögel fotografieren, die ich zwar schon gesehen habe, aber hier noch nicht zeigen konnte. So gelingen mir endlich ein paar halbwegs vernünftige Aufnahmen vom Fox Sparrow
Hier im Zwiegespräch mit einem Song Sparrow und man sieht gut, wie groß der Fox Sparrow ist.
Fox Sparrow
Und auch die so gut getarnte Mourning Dove entkommt mir diesmal nicht!
Die Mourning Dove ist übrigens deutlich kleiner als eine Stadttaube.
Auch wenn es mir wirklich schwer fällt, wir müssen uns irgendwann doch von den Rambles trennen, wenn wir den Rest des Parks noch erkunden wollen. Dass man das Reservoir nur in eine Richtung umrunden darf, hab ich vergessen, dabei hatte unsere Greeterin uns das letzte Woche doch gesagt. Während meine Freundin auf mich wartet, laufe ich kurz in die "richtige" Richtung, um ein Bild vom noch halb gefrorenen See und den Wasservögel darauf zu machen. Dabei sehe ich die Schilder und mir geht ein Licht auf. Wir müssen also irgendwie anders laufen, wenn wir nicht ganz außenherum wollen. Aber erstmal mache ich die Bilder.
Frozen
Reservoir mit Vögeln
Eine Kanadagans landet im Reservoir
Als Geisterläufer muss ich nun zurück zu meiner Freundin. Wir laufen jetzt außerhalb weiter in Richtung Norden. Ich merke, dass sie eigentlich keine Lust mehr hat so weit zu laufen, aber das Loch und den nördlichen Wald will ich mir schon noch ansehen, auch wenn es mir nicht wirklich gut geht und ich den Ruf meines Bettes die ganze Zeit höre. Und so machen wir nur einen kurzen Besuch dort oben. Noch so ein Ort, für den ich noch mehr Zeit bräuchte. Muss wohl doch nochmal wiederkommen.
Im Central Park haben es mir auch die vielen schönen Brücken angetan. Heute entdecke ich davon besonders viele.
Auf dem Weg in den Park
Im Blick durch die Kamera ist die Stadt weit weg.
Doch in Wirklichkeit ist sie nah.
Aber es ist Zeit für uns den Park zu verlassen. Aber ein ganz besonderes Highlight steht für mich heute ja noch an. Denn ich habe in der Upper West Side im Internet einen Taco Bell gefunden und den steuern wir jetzt an. Mexikanisches Essen ist auch mit Schnupfen zu genießen, denn es ist gut gewürzt!
So gegen 12:30 sind wir im Taco Bell. Ich nehme die Burrito und Taco Supreme Combo … leeeecker! Danach geht es noch in die CVS Pharmacy auf der anderen Straßenseite, wo ich mir non drowsy Schnupfenmedizin besorge. Die will ich für den Flug nehmen.
Wir laufen weiter zur 86ten – und machen unterwegs einen Stop im Petco …. meine Freundin wollte da hin, weil sie für ihren Hund ein Halsband kaufen möchte, das sie dort auch findet. Weil es mir nicht gut geht, geht es danach zurück ins Hotel, wäre da nicht der anstehende Regen und mein Schnupfen, wären wir vielleicht noch ins West Village gefahren.
Zurück im Hotel lege ich mich erstmal völlig erschöpft hin … dieser doofe Schnupfen. Diese doofe klimatisierte Luft im Hotel ist auch nicht wirklich hilfreich. Ich würde so gerne die Fenster aufmachen! Meine Freundin kommt nochmal vorbei und wir machen einen Plan für morgen und übermorgen vor der Abfahrt. Zwischendurch sehen wir die Nachrichten. Im West Village brennt es. Aus dem Fenster können wir den Rauch sehen. Wir sind froh, dass wir nicht mehr dorthin gefahren sind.
Danach esse ich noch was und stelle den Ferneher nun doch mal an, was gibt es besseres, wenn es draußen kalt ist und regnet und man krank im Bett liegt, als sich US Serien anzuscheun. Und so sehe ich eine Folge Laura Diamond und eine Folge Criminal Minds bevor ich das Licht ausmache und schlafe.