27.09. Von Lebanon nach Tulsa
Wir haben es schon in der Nacht registrieren können, es regnet nicht mehr. In der Rezeption holen wir uns schnell einen Kaffee und frühstücken eine Kleinigkeit im Zimmer. Gegen 9 Uhr sind wir dann Startklar.
Nach kurzer Fahrt kommen wir nach Springfield, gehen kurz bei WalMart einkaufen und auch bei Aldi. Wir sind zum ersten Mal in einem USA Aldi und stellen fest, dass ähnlich aufgebaut wie in Dt. Und wir könnten sogar dt. Bier kaufen, „Wernesgrüner Pilsner“.
Aber eigentlich sind wir nur aus Neugier hier rein gegangen.
Wir setzen unsere Fahrt fort bis nach Halltown. Dort soll , laut Reiseführer, ein „Route 66“ Unikum einen alten Kramladen betreiben. Und richtig, direkt an der Strasse finden wir es, und treffen einen sehr betagten Herrn an, der uns gleich mit Geschichten zur „66“ in Beschlag nimmt. Aber besonders interessant ist der Laden – ein nicht so großer Raum ist bis unter die Decke mit allen nur erdenklichen Sachen gefüllt.
Der alte Mann erzählt uns, dass er und seine Frau (sie ist leider vor einem Jahr verstorben) alles gesammelt haben. Und das können wir bestätigen. Ob Werkzeug, Schallplatten, Puppen, Strassenschilder, Golfschläger, Salzstreuer … ich kann gar nicht alles aufzählen. Besonders stolz ist er auf eine umfangreiche Sammlung von Silber Besteck, die fein säuberlich katalogisiert in zwei Schränken einsortiert ist.
Glas und Porzellan
Salzstreuer u.a.m.
Man kann gar nicht alles mit den Augen aufnehmen, was hier alles gesammelt wurde. Aber auch die Erzählung des Alten über die „gute“ Zeit der „Mother Road“ ist interessant und Martina hat viel zu übersetzen.
Schließlich können wir uns dann doch nach ca. einer 3/4Stunde „losreisen“, natürlich habe ich hier auch noch ein Schild der „66“ gekauft.
Unser nächstes Ziel ist die „Gay Parita Sinclair Gas Station“ in Paris Springs. Diese hist. Tankstelle ist schön wieder restauriert und Gary Turner hält hier die Erinnerungen an die „Route 66“ wach.
Wer hier anhält wird zu einem Trink eingeladen und darf natürlich die Station gründlich besichtigen. Auch in einem der Oldtimer darf eingestiegen werden, was ich mir natürlich nicht nehmen lasse. Und Gary zeigt sich als lustiger Erzähler über die Vergangenheit. Obligatorisch ist da auch ein Foto in dem alten Büro der Tanke. Natürlich in Tankwart Jacke und original Sinclair Kappe.
Bei Gary war es richtig gemütlich und lustig, aber irgendwann geht unsere Fahrt dann doch weiter. Hier sollte aber jeder anhalten, der diese Strasse fährt oder mal hier in der Nähe ist.
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass nicht nur der Regen aufgehört hat, sondern auch die Sonne hat sich nicht mehr versteckt. Und dadurch ist es auch sehr schnell ziemlich warm geworden … so kann es die nächsten Tage bleiben.
Martina geht es mit ihrem Schnupfen und Halsschmerzen auch besser. Schnupfen ist weg und der Hals kratzt nur noch ein wenig – die Sonne wird bestimmt den „Rest“ erledigen.
Sehr bald überqueren wir auch die Grenze nach Kansas, wo wir zum ersten Mal das Symbol der „Historic Route 66“ aufgemalt auf der Strasse, sehen.
Da die Strasse nur einen kleinen Teil von Kansas durchquert sind wir auch schnell aus diesem Bundesstaat heraus und im nächsten Bundesstaat.
Hier sehen wir sehr bald eine andere alte Tankstelle, sehr lustig direkt an eine Hauswand gebaut. Das wollen wir uns näher ansehen …doch: „das kann doch nicht wahr sein“!! Closed.
O.k. durch die Scheiben können wir sehen, dass wir nicht viel verpassen – das übliche „66“ Sammelsurium. Schade ist es aber trotzdem.
So fahren wir halt weiter und stoppen dann in Foyil. Hier wollen wir zum „Totem Pole Park“. Ein gewisser Ed Galloway hat hier den größten Totempfahl der Welt gebaut, allerdings aus Beton.
KlickTotempfähle aus Holz sind an anderen Stellen bestimmt höher und irgendwie authentischer. Aber interessant zu betrachten ist es schon, ebenso wie die anderen Kunstwerke.
Langsam geht inzwischen der Tag zu Ende und wir müssen uns noch um eine Platz zum Übernachten umsehen. Laut Campbook soll hier in der Nähe ein Campground sein, aber so sehr wir die Strassen auf und ab fahren, können wir diesen Platz nicht finden. Auch unser Navi hilft nicht weiter, es „verweigert“ sogar die Annahme der Adresse. Mhmm, scheint wohl so, als wenn da ein Fehler im Campbook vorliegt.
Also weiter Richtung Tulsa – ist ja nicht mehr so weit. Und in der Nähe einer größeren Stadt werden wir wohl zumindest ein Motel finden.
Aber vorher müssen wir natürlich noch an einer weiteren „Sehenswürdigkeit“ an der „66“ anhalten, dem „Blauen Wal“ von Catoosa. Dieser dürfte nicht so unbekannt sein.
KlickGebaut wurde er von Hugh Davis für seine Frau. Der Pool war schnell sehr beliebt, so dass man daraus ein öffentliches Schwimmbad machte. Als Mr. Davis 1990 verstarb, verfiel das Gelände sehr bald. Auch wir mussten diesen Verfall feststellen, dass Wasser war sehr getrübt, voller Algen und wahrscheinlich jetzt auch viel Schlamm. Es roch auch ziemlich faulig.
Trotzdem fanden wir die Anlage ganz lustig, und der Verfall ist eigentlich schade.
Natürlich gab es auch Restroom … allerdings ohne Türen und mit „Stereo“ Benutzung ….
Dann sind wir schließlich Richtung Tulsa gefahren, haben unser Navi nach Übernachtung "gefragt" und sind der Empfehlung "Cherokee Inn Motel"gefolgt. Da es zu einem Hotel Casino gehört, bekamen wir einen günstigen Preis: 45 $ die Übernachtung. Es war das billigste Zimmer der gesamten Reise, trotzdem vollkommen o.k.
KlickDas in unmittelbarer Nähe "Hard Rock Hotel Tulsa" haben wir ignoriert - ist nicht so unser Ding. Die Musik aber schon ...!
Martina ist sehr schnell eingeschlafen, ich habe mir noch ein wenig Football im TV "reingezogen" und ein wenig Schlummertrunk.
Morgen wollen wir mal sehen, was die Partnerstadt von Celle zu bieten hat ....