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Autor Thema: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State  (Gelesen 21408 mal)

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Lupine

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Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #45 am: 26.04.2013, 18:00 Uhr »
Teil 13 - Auf nach Key West - 29.12.

Nachdem wir früh aufgestanden waren und effizient unsere Sachen zusammengepackt hatten, wollten wir zum Frühstück. Dort angekommen stellten wir jedoch fest, dass der Raum hoffnungslos überfüllt war (wie auch schon das Motel), und dass es für Toast, Plürrekaffee und Pappmuffins eine lange Schlange gab. Nach drei Minuten war uns klar, dass wir uns da nicht anstellen würden, so dass wir in einer Adleraktion alles schnappten, was wir außerhalb der Schlange bekommen konnten: zwei Apfelsäfte, Yoghurts, Äpfel und Bagels. Mit den Cornflakes aus dem Auto machten wir uns Müsli in Trinkbechern, genossen den Apfelsaft und steckten die Äpfel und Bagels für später ein. Gut gemacht!  :lachen07:

Heute wollten wir auf die Florida Keys fahren.



Zunächst hatte die Fahrt jedoch nichts mit Brücken und Wasser zu tun, sondern wir fuhren über einen breiten Highway, der auf beiden Seiten eingezäunt und von Mangrovenwäldern umgeben war mit einer dicken blauen Betontrennmauer in der Mitte. Aber macht ja nichts, es hätte ja sowieso nichts gegeben, wo man hätte anhalten wollen, so mitten im Mangrovenwald. Irgendwann erreichten wir dann die erste Insel (die aber so groß war, dass es sich nicht so anfühlte), Key Largo, wo wir im Visitor Center anhielten. Dann fuhren wir zum John Pennekamp Coral Reef State Park (der einzige State Park der USA, der unter Wasser ist), denn dort hatten wir eine Schnorcheltour gebucht. Bei der Anmeldung bezahlten wir die Tour, unterschrieben dass wir niemanden verklagen wenn wir sterben und bekamen noch zwei Schnorchel (die wir behalten durften) und unsere Leihausrüstung, die aus einer Taucherbrille, Flossen und einem Gummianzug bestand. Im Gift Shop kauften wir noch ein paar Postkarten und eine kleine Unterwasser-Bestimmungskarte für Fische.

Schließlich brachten wir noch unsere Wertsachen ins Auto und stellten uns dann an, um aufs Boot zu gehen. Das Boot war ein quadratisch-praktisch-gutes Boot mit einem Geländer drumherum, einem Planendach und Sitzbänken, auf denen wir uns niederließen. Der Käpt’n wies uns ein und erzählte uns über Notfälle und Seekrankheiten und dann ging es schon los. Wir fuhren fünf Meilen aufs offene Meer hinaus, wozu wir zunächst durch immer weiter werdende Mangroven-Wasserstraßen fuhren, bis wir dann die Küste komplett hinter uns ließen. Auf dem offenen Wasser wurde es dann sofort windig und, die Wellen waren schon höher und jetzt gab der Kapitän richtig Gas, so dass wir über das türkisblaue Wasser hinwegschossen. Nach einer halben Stunde waren wir dann am Riff, setzten den Anker, legten alle unsere Ausrüstung an und hüpften einer nach dem anderen ins Wasser. Die Bedingungen waren übrigens ideal, denn es war nur schwach windig, die Sichtbarkeit unter Wasser betrug fast 8 m und die Sonne schien, was natürlich die Korallen noch mal besonders erstrahlen lässt. Der Kapitän gab noch letzte Anweisungen, in welchem Gebiet wir schwimmen dürfen, und dass wir die Portugiesischen Galeeren vermeiden sollen, die ab und zu mal hier rumschwimmen, und dann ging es los.   :lachen5:



 Bereits beim ersten Blick unter Wasser sahen wir eine unglaubliche Artenvielfalt an Fischen und bunten Korallenriffen.  :dance: Die Korallen hatten ganz verschiedene Formen: manche hatten nur dünne „Zweige“ und zitterten in der Strömung, andere sahen aus wie große Fächer, manche sahen aus wie ein Gehirn; viele waren braun, gelb oder lila. Anhand unserer Bestimmungskarte wussten wir, dass wir Papageienfische, Tarpune, (gelbe) Schnapper, Meerbarben („Goatfish“), Seeigel, Trompetenfische, einen großen Barrakuda und viele andere, strahlend bunte Meerestiere gesehen hatten.



Einmal konnten wir auch beobachten, wie ein Minifisch unterhalb von einem Papageienfisch schwamm und so synchron mit ihm mitschwomm, dass es so aussah, als wären sie ein und derselbe Fisch (Fredi: „Die waren bestimmt verheiratet“  :lol: ). Wir schwebten über die Korallen hinweg und ließen uns von der Strömung treiben – wunderschön.  :verneig:



Als Highlight zum Abschluss sahen wir dann noch ganz zufällig in einer Art Höhle unter den Korallen drei wild lebende Hummer!! Als uns kalt war (denn das Wasser hatte zwar eine angenehme Temperatur, aber lange keine Badewannentemperatur), kletterten wir dann wieder aufs Boot zurück und zogen unsere nassen Anzüge aus. 20 Minuten später war dann die Schnorchelzeit auch um und wir machten uns auf den Rückweg zum Festland. Wir ließen uns die Sonne auf den Pelz scheinen und den Wind um die Nase wehen und waren nach einer halben Stunde wieder zurück am Bootsanleger.

Schon bald waren wir wieder auf der Straße und stellten das Navi auf Key West, der letzten Insel der Kette, ein, wobei wir feststellten dass wir es nur ganz knapp zum Sonnenuntergang schaffen würden. Als wir dann nach recht kurzer Fahrt auch noch im Stau standen, einer Art „ganz Florida fährt auf die Insel“-Stop-And-Go,  :umherschau: verabschiedeten wir uns endgültig vom Sonnenuntergang und entschieden uns, uns unterwegs Zeit zu lassen. So fuhren wir eine ganze Weile, Inseln und Brücken wechselten sich ab und links und rechts konnte man spätestens nachdem wir Key Largo verlassen hatten die endlosen Weiten des karibischen Meers sehen, nur unterbrochen von ein paar vereinzelten Mangrovenbüschen. Der nächste Stopp war dann Sombrero Beach auf Marathon Key, wo wir uns ein bisschen auf den weißen Sandstrand legten (zum Baden war es uns zu kalt, und wir waren ja schon baden heute ;-)) und uns eine Stunde lang die Sonne auf den Pelz scheinen ließen.  :sun:





Als die Sonne dann tiefer stand, brachen wir auf zum Abendbrot – im Reiseführer stand ein gutes „Fischrestaurant“, na ja, eher ein Fischerhäuschen mit Picknickbänken direkt am Fischereihafen. Von irgendwoher hörte man Country-Musik, die Leute standen Schlange fürs Essen und die Stimmung war wunderbar rustikal.



Wir nahmen uns Essen „to go“ mit (das wir bei einem urigen, zahnlosen Fischer bestellten) und setzten uns auf eine der Picknickbänke an der Marina, so dass wir bei Sonnenuntergangsstimmung unsere Garnelen in Kokosnusspanade und „Lobster Reuben Sandwich“ (sehr seltsam, aber unglaublich lecker: Hummerstücke mit Sauerkraut und einer Cocktailsoße zwischen Baguettebrotscheiben… so gut!) genossen.  :essen:



Im Stockfinsteren fuhren wir dann bis nach Key West, und viel Interessantes gab es nicht zu sehen, bis auf das ganze Wasser links und rechts, was auf dem Navi zu sehen war. Außerdem fragten wir uns, ob Key West wirklich so viele Menschen beherbergen kann wie in der Autokarawane hinzufahren schienen. Angekommen auf Key West sahen wir als erstes halbnackte Jungs mit einer Schubkarre – ok  :think:  :lol: – und erreichten dann unser hübsches Motel. Wir machten uns schick und stürzten uns dann noch ins Nachtleben von Key West. Draußen war es sehr tropisch und feucht und regnete immer mal ein paar Tropfen; nach einer ganzen Weile erreichten wir dann die „berühmte“ Duval Street (einer der wenigen Orte in Amerika, wo offener, sichtbarer Alkohol auf der Straße erlaubt ist, oder zumindest geduldet wird). Zuerst sah die Straße sehr verschlafen aus, je weiter wir dann jedoch ins Zentrum liefen, desto bunter wurde das Treiben.



 Überall gab es offene Bars, aus denen die Musik dröhnte, auch sehr viele Schwulenkneipen und schwule Touristen.



Schließlich kauften wir uns noch einen gigantischen Schokokeks, der sehr lecker war und bis zum nächsten Tag reichte, und setzten uns in eine Bar direkt an der Straße, so dass wir die vorbeigehenden Touristen beobachten konnten. Wir tranken einen Cocktail, oder die amerikanische Variante davon – zermatschtes Eis mit Geschmack und Schnaps – und lästerten über die vorbeilaufenden Betrunkenen, bevor wir in unser Motel zurückspazierten.  :zwinker:



Mehr Bilder von heute gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2013 (Passwort D00494)
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Rike


Lupine

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Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #46 am: 28.04.2013, 17:01 Uhr »
Teil 14 - zurück aufs Festland - 30.12.

Wir standen auf und machten uns ein improvisiertes Frühstück aus Mandarinen, dem Rest des Schokokeks von gestern Abend, Wasser und ein paar Cornflakes. Dabei erzählte mir Heiko, dass letzte Nacht draußen Leute rumgepöbelt hätten, was ich überhaupt nicht mitbekommen hatte.  :zuck:

Nach dem Auschecken sahen wir Key West zum ersten Mal bei Tageslicht und fuhren durch wunderschoene, tropisch bepflanzte Wohnviertel zum Southernmost Point.





 Das ist der südlichste Punkt der kontinentalen USA (an der Stelle, wo der Marker dafür steht, ist eigentlich gar nicht der geographisch südlichste Punkt, aber was soll’s) und and dieser Stelle ist man nur noch 90 Meilen von Kuba entfernt! Dort war bereits zu so früher Morgenstunde die Hölle los und die Leute standen Schlange, um Fotos vom Marker zu machen. Wir schafften es, zwei Fotos vom Marker von vorne zu schießen, auf denen keine Touristen zu sehen waren – leider aber auch nicht wir. Und so machten wir, trickreich wie wir sind, ein Foto von uns an der Rückseite des Markers.  :lol: 



Rechts von uns stand ein Typ, der frisch angebohrte Kokosnüsse zum daraus trinken verkaufte, und um ihn herum liefen auf der Straße Hühner herum. Die sollen hier auf Key West sehr üblich sein, diese Straßenhühner, und gaben der Insel einen "karibisch-heruntergekommenes" Flair.  :lol:  Wir kauften eine sehr leckere Kokosnuss und zutschten den süßen, erfrischenden Saft aus ihr heraus. Dabei spazierten wir durch die Straßen und erreichten dann wieder das Auto.



Wir fuhren als nächstes parallel zur Duval Street Richtung Malloy Square (wo immer das Sonnenuntergangsspektakel ist), vorbei am Haus von Ernest Hemingway. Wir sparten uns jedoch die 14 Dollar Eintritt und die lange Warteschlange, auch wenn Fredi schon gerne die vielen Katzen von ihm gesehen hätte, die alle einen Zeh zuviel hatten. Wir parkten dann in der Nähe des „Milemarker 0“ und machten Fotos von uns und dem Marker. Dieser Marker ist nämlich deshalb so besonders, weil er den Anfang und Ende des Highway 1 darstellt, der über 3800 km an der Ostküste der USA entlangführt, von Maine bis nach Florida.



Die Duval Street sah bei Tag dann völlig anders aus: die Shops waren zwar sehr hübsch, und jetzt waren sie auch offen und man konnte sie erkunden, aber die Straße hatte nicht mehr diesen besonderen, verrückten Flair, den sie bei Nacht ausstrahlte.



Wir liefen auch zum Malloy Square, wo wir uns ein paar Minuten hinsetzten und die Touristen und das Meer beobachteten. Gerade war nicht so viel los, aber zu Sonnenuntergang soll hier richtig die Post abgehen, schade dass wir das verpasst hatten.  :( Es war heute ganz schön kühl und windig, und so flüchteten wir schnell wieder in die Duval Street, wo wir noch ein paar Souvenirshops abklapperten und Postkarten und Mitbringsel für zu Hause kauften. Außerdem probierten wir ein Stück „Key Lime Pie“, ein Kuchen der aus Key Lime hergestellt wird – das sind Minilimetten in Aprikosengröße. Der Kuchen hatte einen Boden aus süßem Teig und dann einer leicht säuerlichen Creme darüber, mit Schlagsahne drauf; eine sehr leckere Kombination.  :daumen:



Das war ein schöner Abschluss von der verrückten (Party-)Insel Key West, die uns beiden sehr gut gefallen hatte. Wir liefen zum Auto und verließen die Insel, was leider auch bedeutete, dass wir jetzt den südlichsten und damit auch tropischsten Punkt unserer Reise hinter uns ließen und langsam aber stetig wieder in den kalten Norden fuhren.  :bibber:  Aber lasst uns daran noch nicht denken und weiterfahren: die Strecke, die wir jetzt über viele Brücken hinweg zurücklegten, kannten wir ja noch nicht wirklich, denn wir waren sie ja gestern Abend bei Nacht gefahren, daher gab es noch viel zu sehen. Als erstes fuhren wir durch Big Pine Key, wo die Geschwindigkeitsbegrenzung sehr niedrig war, da hier eine bedrohte Tierart lebt, Key Deer. Schon seltsam, sich vorzustellen dass mitten auf einer Insel in der Karibik Bambis leben… leider sahen wir aber keins. Als nächstes stoppten wir bei einem Aussichtspunkt auf eine alte Eisenbahnbrücke.



Die neuen Autobahnbrücken wurden übrigens erst vor ein paar Jahrzehnten gebaut und für die Idee, eine Inselkette mit Brücken zu verbinden ist übrigens – wir kennen ihn schon aus St. Augustine – Henry Flagler verantwortlich. Und da er Eisenbahnbaron ist, baute er in den 1910er Jahren eine lange Eisenbahnbrücke, die irgendwann durch eine Autobahnbrücke ersetzt wurde.  :dozent:
Dann hielten wir beim Bahia Honda State Park an, der als schönster Strand auf den Keys gilt. Dort aßen wir erst einmal eine (schlechte) Pizza in der Sonne – und froren ordentlich im Wind – und suchten dann den Strand auf. Wir fanden einen hübschen Sandstrand vor, der jedoch teils viele Steine und auch viel angeschwemmtes Seegras hatte, so dass wir nicht gerade fanden, dass dies der schönste Strand war. Jedoch haben uns generell die Strände auf den Keys nicht umgehauen. Dennoch legten wir uns an den Strand in die Sonne, sammelten Muscheln, beobachteten andere Besucher und quatschten, genossen einfach unseren Urlaub.  :urlaub:

Als es uns dann zu kalt wurde, machten wir uns wieder auf den Weg und besuchten als nächstes die 7 Mile Bridge – eine Brücke, die sieben Meilen lang ist und damit eine der längsten Brücken der Welt. Man fuhr eine ganze Weile einfach schnurgerade auf einer flachen Brücke übers Wasser, bis auf einen „Berg“ der für die Durchfahrt der Schiffe gedacht war. Direkt hinter der Brücke hielten wir an und besuchten die „Old 7 Mile Bridge“ zu Fuß, so man schöne Fotos von beiden Brücken machen und Angler beobachten konnte. Erstaunlich und auch beängstigend fanden wir jedoch, dass die Stromversorgung der Keys aus einer einzigen Stromleitung besteht, die immer parallel zur Straße überirdisch an Masten geführt wird, und das in einer Hurrikangegend. Kein Wunder, dass in Amerika so oft der Strom ausfällt!  :umherschau:



Stau auf die Insel:


Leider neigte sich der Tag auch schon langsam wieder dem Ende entgegen und so hielten wir nur noch bei Robbies Marina auf Islamorada an, wo man ein paar verrückte Touristenstände mit Kunst, Ramsch, Angelzubehör und Sonnenbrillen finden konnte. Aber deswegen waren wir nicht da; für 3 Dollar konnte man einen Eimer voller Fische kaufen, die man dann an die gigantischen Tarpune in Robbies Marina verfüttern durfte (wenn sie einem nicht von den Pelikanen aus der Hand geschnappt wurden).



Heiko legte sich mutig auf den Steg und hielt seine Hand über die Wasseroberfläche, einen Fisch zwischen den Fingern, und wartete darauf, dass er ihm von einem Tarpun weggeschnappt wurde, was auch nicht lange dauerte: Plöhötzlich sprang ihm ein Monstertarpun entgegen und wollte ihm die ganze Hand abbeißen, aber Heiko zog sie natürlich rechtzeitig (heldenhaft) weg.  :wink: Aufregend!  :zuberge: :lol:





Im Dunkeln fuhren wir dann weiter, so dass wir den Rest der Kilometer nur noch abfuhren, ohne anzuhalten. Zwischendurch hatten wir noch die Idee, zum Sternegucken anzuhalten, denn es war wunderschön dunkel. Leider ist es in Florida jedoch oft so, dass die Straßen eingezäunt sind oder alle abzweigenden Straßen mit einem Gitter versehen, wenn es überhaupt abzweigende Straßen gibt. Es ist eben nicht einfach, wenn man jede einzelne Straße dem Wasser abringen muss, indem man sie mit Sand aufschüttet.
Schließlich erreichten wir unser Motel im Süden Miamis, kauften im Supermarkt noch Abendessen und machten es uns auf dem Zimmer gemütlich.

Mehr Bilder gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2014 (Passwort D00494).
Liebe Grüße,
Rike


sil1969

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Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #47 am: 28.04.2013, 21:01 Uhr »
Hast du kein Foto von dem Keks? Den würde ich ja gerne mal sehen, wenn der für 2 Personen für 2 Tage reicht!? Schöne Sonnenuntergangsfotos.
LG Silvia

Lupine

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Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #48 am: 29.04.2013, 02:24 Uhr »
Haha, wir sind eben sparsam!!!  :lol: Das war so ein Chocolate Chip Cookie, vielleicht 15 cm Durchmesser, aber sehr, sehr reichhaltig... :D
Liebe Grüße,
Rike


Smartdriver76

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Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #49 am: 29.04.2013, 20:38 Uhr »
Schöner Bericht!  :D

Bei dem Typen am Southern Most Point hat sich meine Frau letztes Jahr im März auch ne Kokosnuss geholt. Und Robert is here ist eh geil!  8)



Lupine

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Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #50 am: 01.05.2013, 05:39 Uhr »
Teil 15 - Silvester in Florida - 31.12.

Wir mussten heute früh aufstehen, denn meine liebe Zimmergenossin aus Middlebury, Staci, hatte mir (uns) zum Geburtstag eine Tour mit einem „Airboat“ geschenkt. Das sind diese riesigen, ventilatorbetriebenen Boote, die einen unheimlichen Lärm machen und mit denen die Ermittler bei CSI Miami immer die Leichen suchen. (Und die übrigens auch sehr schlecht für die Umwelt sind, denn sie fahren über das Gras in den Everglades und shreddern dabei so einiges kaputt, leider.)

Wir fuhren um 9 los, quälten uns erst etwas durch die Innenstadt von Miami und kamen dann in etwas randstädtisch bebautes Gebiet, bevor die Bebauung dann plötzlich ganz aufhörte. Heiko bemerkte noch, dass den Damm überquert hatten, der Miami vor dem Sumpf der Everglades schützte, und plötzlich fuhren wir selbst auf einem Damm, denn jede Straße auf Bodenniveau wäre überschwemmt gewesen, da links und rechts von uns nur noch Graslandschaft und Wasser waren. Bald waren wir am „Sawgrass Recreation Park“ angekommen, holten unsere von Staci vorreservierten Tickets ab und gingen zum Bootsanleger, wo es sofort aufs Airboot ging. Ein dicker Käptn setzte sich hinter uns hin, auf einer Art Thron, band sich ein Tuch vors Gesicht (damit er nicht so viele Fliegen schluckt? –er sah aus wie ein Bandit oder wie eine dicke Version von Crocodile Dundee) und steuerte den Riesenventilator.   :brille:



Wir nahmen sofort richtig Fahrt auf und fuhren durch Wasserwege zwischen dem Schilf, teilweise aber auch durch das Schilf selbst.





Und es war tatsächlich wie bei CSI Miami, links und rechts flogen die Gräser an uns vorbei; Leichen konnten wir zwar nicht sehen, dafür aber einen Alligator, der so richtig „weißer Hai“-mäßig aufs Boot zugeschwommen kam, aber dann doch wieder abtauchte. War ihm wohl zu kalt, denn es waren heute nur knapp 24°C – wir sind wohl schon ein bisschen verwöhnt…  :lol: Der Kapitän erzählte, dass die Alligatoren nur herauskommen, wenn es gut über 20°C draußen sind, denn als Kaltblüter frieren sie ja sonst ganz schön. Er erzählte auch, dass die Everglades noch lange nicht ihren trockensten Stand erreicht haben – was ich eigentlich dachte – und dass sie jetzt noch das Wasservolumen der Regenzeit haben und gerade erst beginnen, auszutrocknen. Am Ende der Trockenzeit gibt es dann weite ausgetrocknete Areale mit Wasserlöchern (große Pfützen) dazwischen, in denen sich alle Fische, Vögel (und alle Wandervögel aus nördlichen Breiten) und dann natürlich auch alle Reptilien (die finden dort nämlich lecker Happa-Happa, können quasi wie bei McDonalds ganz bequem auswählen was sie wollen und müssen sich nicht einmal anstrengen um zu jagen) versammeln.



Außerdem sagte er, dass die männlichen Alligatoren eine starke Hierarchie haben und sich manchmal auch gegenseitig fressen, wenn sie jemanden als Bedrohung empfinden.
Dann war die Tour auch schon zu Ende und wir stiegen ins Auto und fuhren weiter. Zunächst mussten wir wieder etwas zurück ins Stadtgebiet fahren, um dann etwas nach Süden zu fahren und dann wieder raus aus Miami, aber dieses Mal auf der sogenannten Tamiami Trail, die den Everglades National Park im Norden begrenzt und eine einzige, schnurgerade Straße durch den Sumpf ist, bis ans andere Ende von Florida. Bevor die Bebauung links und rechts völlig aufhörte, hielten wir noch beim Supermarkt an und kauften Sandwiches. Dann ging es los – in den Sumpf hinein!  :wink:

Als erstes sahen wir links von der Straße in einiger Entfernung einen großen Waldbrand (offensichtlich kann sogar der Sumpf brennen), der „außer Kontrolle war“ (Experte Heiko berichtet live  :lachen07: :umherschau: ) – „wir sind gerade so herausgekommen, kurz vor der Rauchvergiftung, danach wurden alle Straßen gesperrt“ (alles Quatsch). Nachdem Heiko das Feuer dann mit einer Hand eigenhändig gelöscht hatte beim Fahren, ging es dann weiter.  :lol: Linkerhand wurde eine neue Straße auf Stelzen gebaut, denn die jetzige Straße führte auf einem Damm entlang, was nicht gerade vorteilhaft für den freien Fluss des Wassers ist. Und da man den Everglades wieder mehr Raum geben will, baut man die neue Straße auf Stelzen. Soweit wir gucken konnten, sahen wir neben der Straße nur Gras und ab und zu auch Indianerschuppen, denn dort lebt ein Indianerstamm der als Flagge übrigens eine Deutschlandflagge mit einem weißen Streifen hat.

Zum Mittag vertilgten wir unsere Sandwiches auf einem Parkplatz mit Blick auf die Weite der Everglades, einfach herrlich. Bald änderte sich dann die Vegetation und rechts und links der Straße war Zypressenwald, der aussah wie normaler Winterwald (kein Laub), bis auf die Tatsache, dass alle Bäume im Wasser standen.



 Viele Leute hatten an der Straße angehalten, wohl um Tiere zu fotografieren, so dass Fredi mal Ausschau nach Alligatoren hielt, die man eventuell aus dem Auto sehen könnte: „Hier liegt einer! – und noch einer – und noch einer – und noch einer – und noch einer – und noch einer …“ so dass wir auch anhielten. Wir konnten einen nach dem anderen sehen, die wie an einer Perlschnur aufgereiht im Wald lagen. Wir machten natürlich wieder Fotos, waren dann aber auch alligatorengesättigt und fuhren weiter.



 Während der Fahrt versuchte Fredi noch, die Alligatoren im Wald zu zählen, und kam auf ca. 30 – sichtbare – Alligatoren pro Meile! Wir hielten auch noch einmal beim Visitor Center an, das auf der Strecke lag, wo wir – ihr könnt es euch schon denken – noch mehr Alligatoren sahen und einer Rangerin dabei zuhörten, wie sie etwas über die Tiere erzählte. Dabei lernten wir, dass Alligatoren eine Bissstärke haben, die 10x stärker ist als die eines kräftigen Hundebisses!

Der nächste Stopp war dann das kleinste Postamt der USA, direkt am Straßenrand, nicht viel größer als ein Dixiklo. Und warum ist das so? Früher hatte der Ort Ochopee ein „vernünftiges“ Post Office, doch dann brannte dieses ab und so verwandelte der damals zuständige Postbeamte einfach einen alten Geräteschuppen in ein neues Post Office, was sich bis heute nicht geändert hat. Heute versorgt diese kleine Hütte drei Landkreise!



Auf ein Nachmittagsbier (natürlich alkoholfrei für den Fahrer) setzten wir uns in einen urigen Schuppen am Straßenrand, das „Crab Cafe“, was das Flair von einer Scheune und einer karibischen Strandbar hatte. Mittlerweile waren es schon relativ spät, so dass wir uns entschieden, bis zum nächsten interessanten Punkt durchzufahren, anstatt überall anzuhalten.
Eine Stunde später hatten wir dann die Westküste erreicht und fuhren in die Nähe von Fort Myers zum Manatee (Seekuh) Viewing Center. Manatees lieben sehr warmes Wasser und sogar das Tropenwasser ist ihnen im Winter zu kalt, so dass sie die wärmsten Orte aufsuchen, die sie nur finden können, was in diesem Fall das Becken für erwärmtes Kühlwasser eines Elektrizitätswerks ist. Dieses Werk wiederum hat daraufhin einen hübschen Park und ein geschütztes Areal für die Tiere eingerichtet, und man kann gegen eine kleine Gebühr versuchen, sie im Wasser zu erspähen. Wir waren nicht sicher, ob wir überhaupt ein Tier sehen würden und spazierten am Wasser in der wunderschönen, warmen Abendsonne entlang. Plötzlich machte es laut „PFFFFFF“ und wir sahen, dass eine Schnauze zum Atmen und Prusten aufgetaucht war. Unsere erste Seekuh!  :smiledance:



Nach längerer Beobachtungszeit konnten wir auch Rücken, Schwanzflossen und wulstige Köpfe sehen. In einer großen Lagune waren dann sogar mehrere Manatees, ganze Gruppen, und man konnte viele Tiere gleichzeitig beim „PFFFFF“ sehen, ein tolles Erlebnis!
Auf der Fahrt zum Motel sahen wir dann noch einen herrlichen Sonnenuntergang, kamen dann im Super 8 an, checkten ein und wollten Abendbrot essen.



Dazu wollten wir zu Steak’n’Shake gehen, einem Restaurant was meine Freunde aus Middlebury uns empfohlen hatten. Das Navi führte uns aus unerfindlichen Gründen in einem riesigen Bogen um den Flughafen herum, obwohl das Restaurant viel näher am Motel war (Luftlinie), aber schließlich kamen wir doch an. Es war ein typisch amerikanischer Fast-Food-Schuppen, mit einer supernetten Bedienung, die gesagt hat, dass ich aussehe wie ihre Schwester als sie jünger war. Heiko hatte einen Steak Burger und ich hatte einen Chicken Burger. Und, da der Laden ja auch ein „Shake“ im Namen hat, hatten wir beide zwei riesige Milchshakes, mit Schokolade und Erdnussbutter und mit Erdbeeren und Bananen. Kalorienalarm!!! Nachdem wir extra-Silvestertrinkgeld gegeben hatten machten wir uns dann auf dem Zimmer zurecht (natürlich nicht ohne um den Flughafen drumherumzufahren  :lol: ) und fuhren nach Fort Myers Beach zum dortigen Silvesterspektakel.
Fort Myers Beach ist zwar eine größere Stadt, aber keine Metropole und schon gar kein Haupt-Touristenziel wie Miami. Dennoch war die Promenade knackevoll mit Menschen, die alle gut gelaunt draußen saßen, Alkohol auf offener Straße tranken (!) und zur Musik der Liveband tanzten.



Auch am Strand hatten es sich viele Leute mit Stühlen gemütlich gemacht, ließen chinesische Laternen steigen und machten Picknick.



Die Atmosphäre war sehr familiär, da mehr Einheimische als Touristen da waren. Zum eigentlichen Jahreswechsel ließen wir uns dann auch am Strand nieder (und wurden fast ein paar Mal von fehlgestarteten chinesischen Laternen angezündet :D – ansonsten war Silvester übrigens wesentlich friedlicher, keine Chinaböller, keine kleinen Jungs die einem versuchen die Hände wegzuschießen) und pünktlich um 0 Uhr ging ein gigantisches Feuerwerk am Pier los.







Gigantisch im wahrsten Sinne des Wortes – es dauerte eine halbe Stunde und hatte mindestens fünf Finale, wo alle jedes Mal dachten „das ist es jetzt“ (und begannen zu klatschen), und dann ging es trotzdem weiter. Das eigentliche Finale enthielt dann natürlich Feuerwerk in den Farben der amerikanischen Flagge und der Steg wurde „gesprengt“, d.h. Feuerwerk kam aus den Seiten des Steges heraus.  :clap:  Frohes Neues Jahr 2013 !  :bier:



Mehr Schöne Bilder gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2015 (Passwort D00494).
Liebe Grüße,
Rike


NähkreisSteffi

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Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #51 am: 01.05.2013, 21:12 Uhr »
Hallo Rike,

was für ein schöner Silvestertag.

Ich finde die Manatees auch faszinierend.

Viele Grüße

Steffi

Lupine

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Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #52 am: 02.05.2013, 17:40 Uhr »
Hey, schön dass es euch gefällt! Na dann mal auf zu den finalen paar Tagen der Reise. Nochmal alle Kraft zusammennehmen,wir haben noch einiges vor uns  :wink:

Teil 16 - Neujahr am Strand - 1.1.
Am Neujahrsmorgen ließen wir es natürlich ruhig angehen und schliefen bis um 10 Uhr aus. Zu um 11 checkten wir aus und waren wieder „on the road“. Als erstes mussten wir tanken, danach wollten wir etwas zum Frühstück auftreiben – und neben der Tankstelle war ein Dunkin Donuts, wo wir uns ein 6er-Pack Donuts holten und sie genüsslich verputzten.  :burger:



Währenddessen machten wir uns auf den Weg zum Strand – nach Sanibel Island. Unterwegs hielten wir noch an einer Orangensaftpresserei an, wo man zugucken konnte, wie Orangen verpackt oder verarbeitet werden, wo man allerlei Souvenirs mit dem Thema Orangen oder Florida kaufen konnte – und wo man unglaublich, unbeschreiblich leckeren, frisch gepressten Orangensaft gratis kosten konnte.  :verneig: Bei uns hat die Masche jedenfalls funktioniert, denn gelockt vom gratis Saft, verließen wir den Laden mit einer Schale Erdbeeren, ein paar Postkarten und einer Flasche O-Saft.

Bald erreichten wir die Brücke nach Sanibel Island, die uns zunächst übers Wasser, und dann entlang von schönen Stränden links und rechts der Straße auf die Insel führte. Für klassische Touristenregion fanden wir, dass die Insel sehr wenig bebaut war, und einen enormen Anteil an „Urwald“ hatte, und fuhren fast bis ans Ende der Insel, um dort am Bowman’s Beach zu parken. Der Parkplatz war recht voll, doch mit dem kleinen kompakten Hyundai passt man ja überall rein. Wir lösten ein Parkticket für abzockerische 6$, packen unsere Strandsachen und machten uns auf den Weg. Dazu musste man erst wieder durch Küstenwald laufen, anschließend über eine Brücke und durch einen Mangrovenwald und dann erst erreichte man den Strand. Doch es lohnte sich, denn der Sand war schneeweiß und der Strand sehr schön. Leider war es für amerikanische Verhältnisse ziemlich voll, doch wir suchten uns ein schönes Plätzchen und breiteten uns aus.  :wink:



 Fredi inspizierte als erstes das Wasser und fand, dass es nicht so klar war wie am Atlantik, etwas „brühiger“, und außerdem viel kälter – nur 17 Grad. Als Entschädigung gab es aber tolle Muscheln, sie sahen aus wie Schaufeln, waren riesengroß und mit viel Perlmutt innen.



Wir brezelten uns in die Sonne und genossen den O-Saft, die Erdbeeren und ein paar Donut-Reste, und beobachteten die anderen Strandgäste. Als wir dann los wollten (weil Heiko „gar“ war, a.k.a. einen Sonnenbrand hatte  :knockout: ), fiel Fredi noch ein dass sie unbedingt baden möchte. Gesagt, getan, sie stürzte sich mutig in die kalten Fluten, planschte ungefähr 2-4 Minuten herum und dann gingen wir los zum Auto.  :lol:

Wir fuhren nun noch zum J. Ding Darling Wildlife Refuge, wo man wieder eine Autotour durch die Natur machen konnte. Man konnte hier wieder einmal Mangroven, viele Vögel und theoretisch auch Krokodile (sahen wir aber nicht) sehen – für uns also nichts allzu Neues. Wir sahen jedoch Mini-Krabben auf Mangroven und einen krabbenfressenden Vogel, das war ganz interessant.







Mit uns waren viele andere Touristen auf dem Rundweg, die alle ganz begeistert waren – „die waren wohl noch nicht in den Everglades“, war unsere Einschätzung dazu.  :mrgreen:



Wir fuhren den Drive entlang, machten ein paar Fotos und einen Mangroven-Boardwalk und verließen den Park gerade pünktlich zum Sonnenuntergang. Wir fuhren jetzt zu einem anderen Strand, Tarpun Bay Beach, und setzten uns zwischen das hohe, schöne Dünengras.



Der Strand kam uns schöner vor als Bowman’s Beach, aber das lag sicher daran, dass die meisten Leute schon nach Hause gefahren waren und es jetzt schön leer war. Wir sammelten Muscheln, machten Fotos und warteten auf den Sonnenuntergang – unser erster „richtiger“ Sonnenuntergang über dem Meer, weil wir ja jetzt an einer Westküste sind – der ein wunderschönes Naturschauspiel war.





 Wir fuhren zu einem McDonalds, buchten unser Motel für diesen Abend in Sarasota und machten uns dann im Dunkeln auf den Weg. Unterwegs hielten wir noch an einem Denny’s zum Abendbrot an – einem ganz besonderen Denny’s, denn es war komplett im Stil eines alten, typisch amerikanischen Diners, sehr schick.  Den Rest der Fahrt legten wir ohne Stopps zurück und kamen dann an unserem Motel am Airport von Sarasota an, wo wir noch Wäsche wuschen und einen Spaziergang machten, denn draußen war es wunderschön und die Grillen zirpten. 

Noch mehr schöne Bilder von diesem entspannten Strandtag gibt es im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2016 (Passwort D00494). 
Liebe Grüße,
Rike


Smartdriver76

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Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #53 am: 02.05.2013, 19:55 Uhr »
Schöne stimmungsvolle Bilder. Wir waren ein paar Monate zuvor dort unterwegs, daher ist es für mich ein schönes dèja vu.



Marthe

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Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #54 am: 02.05.2013, 23:50 Uhr »
Es macht mir sehr viel Spass Deinen RB zulesen, auch wenn Florida nicht oben auf meiner Liste steht.
Mir gefällt einfach wie Du schreibst, deshalb freue ich mich schon auf mehr.

LG
Marthe

Lupine

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Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #55 am: 03.05.2013, 16:33 Uhr »
Danke für das Lob! Ich versuche so detailgetreu wie möglich zu schreiben, damit es auch einfach für später erhalten bleibt. Man vergisst ja alles so schnell, und ich will das erlebte hier sicher nicht vergessen.  :wink:

Und das Lob für die Bilder, danke dafür, gebe ich auch weiter, viele Bilder stammen auch von Heiko.

Liebe Grüße, morgen gehts weiter,
Fredi
Liebe Grüße,
Rike


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Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #56 am: 04.05.2013, 08:18 Uhr »





aus welchem James Bond stammt jetzt gleich das berühmte Bild? achso, James Bond - 007 jagt Dr. No ;-)
Gruß
Lothar

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Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #57 am: 04.05.2013, 16:48 Uhr »
Haha, stimmt, das Bild ist aus dem Film geklaut  :lol: :wink:



Teil 17 - St. Petersburg, Tampa und Orlando - 2.1.

Wir standen morgens früh auf, frühstückten, packten und checkten aus und machten uns auf den Weg. Wir ignorierten Sarasota und die (sicher sehr schönen) Strände vor der Küste von Sarasota, da wir schon genug Strände gesehen hatten und heute noch bis Orlando kommen wollten. An der Küste entlang fuhren wir dann Richtung St. Petersburg (nein, nicht nach Russland  :lol: ) und hielten als erstes beim Sunshine Skyway an, einer großen Brücke. St Petersburg und Tampa, zwei große Städte in Florida, liegen beide an einer Bucht und sind über zahlreiche Brücken miteinander verbunden. Eine dieser Brücken ist der 4 Meilen lange Sunshine Skyway, der erstmals 1954 erbaut wurde, im Jahre 1980 dann aber nach einer Kollision mit einem Schiff einstürzte und 1987 wieder erbaut wurde. Wieder einmal hatten wir herrliches Sonnenwetter und hielten an einem Parkplatz an, wo wir einen guten Ausblick auf die schöne Brücke hatten.



Außerdem konnten wir einen einheimischen Vater mit Sohn beobachten, wie sie mit einem großen Netz viele kleine Fische fingen.
Die Fahrt über die Brücke war dann sehr schön, ähnlich wie über die Florida Keys. Über weitere kleine Brücken fuhren wir dann auf eine Insel vor St. Petersburg, wo sich St. Pete Beach, der zugehörige Strandort, befand. Wir fuhren am Strand, vielen mittlehübschen Motelgebäuden und noch mehr Senioren vorbei und bogen dann nach rechts auf die Main Street/in die „Innenstadt“ ab – „die historische Altstadt“.   :doesig: Diese bestand aus ein paar Shops mit Oma- und Opa-Klamotten in „historischen Häusern“ aus den 50er Jahren. Einige Senioren mit ihren Rollatoren waren auch unterwegs.  :lol: Von dort aus liefen wir zum Strand, nur um dann festzustellen, dass wir die Hafenausfahrt erwischt hatten und wir das Glück hatten, die einzige Stelle am Strand gefunden zu haben, die keinen Strand hatte. Gnatzig liefen wir zum Auto zurück (zwischendurch warteten wir an der „Ampel des Jahrtausends“, die ein ganzes Jahrtausend brauchte um auf grün für uns zu schalten  :umherschau: ), fuhren dann mit dem Auto zu einem Beach und gingen dann, vorbei an etwas älteren Beachboys  :wink: , zum Strand. Der Strand war ganz hübsch, schöner weißer Sand, aber haute uns nicht um, kein Wunder nach so vielen schönen Stränden, die wir bisher gesehen hatten.



Wir sammelten ein paar Muscheln, machten Fotos und sagten tschüss zum Strand, denn es sollte unser letzter für diesen Urlaub sein. Dann fuhren wir in die Innenstadt vom eigentlichen St. Petersburg.



Dort parkten wir am Pier und schauten uns selbigen dann an, mit seiner seltsamen umgestürzten Pyramide (sah aus wie der Bierpinsel in Berlin-Steglitz, falls den jemand kennt). Wir liefen den Pier entlang, schauten die Pelikane an, gingen dann in die Pyramide hinein und fuhren mit dem Fahrstuhl hoch aufs Aussichtsdeck.



Von dort aus hatte man einen schönen Blick auf die Bucht und auf Downtown St. Petersburg, auf ein paar schöne Stände und in der Ferne konnte man sogar die Skyline von Tampa erkennen.



Anschließend gingen wir wieder zum Auto, machten eine kleine Stadtrundfahrt durch St. Petersburg, die wir als schöne Stadt empfunden, ein bisschen wie Coral Gables in Miami, hübsch, sauber, aufgeräumt. Dann fuhren wir über eine lange Brücke (mit dem Hinweis, dass man seine Tankanzeige checken soll, bevor man auf die Brücke fährt  :lol: )  nach Tampa.
Dort waren wir fast sofort in der Innenstadt, die wir nicht ganz so hübsch fanden, ein bisschen wie Miami, nur nicht ganz so abgeranzt. Wir fuhren vorbei am palmenbepflanzten Fluss und der Universität, die aussah wie eine Moschee (orientalischer Stil). Im Großen und Ganzen fanden wir es jedoch nicht attraktiv genug, um auszusteigen, und den Nerv, irgendwelche Sehenswürdigkeiten zu besuchen, hatten wir auch nicht.



 Dann stellten wir das Navi auf Orlando ein und fuhren weiter; unterwegs hielten wir beim Subway an und aßen Mittagessen. Die Landschaft wurde auf der Fahrt bereits ziemlich prärieartig – trockenes Gras mit Nadelbäumen und ab und zu verwilderten Orangenplantagen zwischendrin.



Nach ca. anderthalb Stunden erreichten wir dann die ersten Außenbezirke von Orlando, wo wir eine Zitrusfrüchteplantage besuchen wollten, „Showcase of Citrus“. Dort schnappten wir uns einen Beutel, den man für 10 Dollar mit allem befüllen konnte, was man wollte – sehr aufregend, da wir beide noch nie Zitrusfrüchte gepflückt hatten. Nachdem wir den unvermeidbaren amerikanischen Ramsch-Laden (mit alten Zapfsäulen, einem riesigen Plastikhai und einem austgestopften (?) Krokodil) passiert hatten, liefen wir über die Plantage und kosteten als erstes unglaublich süße Kumquats, kein Vergleich zu den Kumquats in deutschen Supermärkten. Wir pflückten und probierten auch Orangen in verschiedenen Sorten, Tangerines (so was wie Mandarinen), Key Limes und Grapefruits.





Wir machten Fotos, und genossen es einfach, bei herrlich warmem Wetter in der Abendsonne auf der weitläufigen Plantage die besten Früchte zu finden.



Anschließend fuhren wir nach Orlando. Je näher wir an die ganzen Themenparks, v.a. Disney World, kamen, desto stärker schritt die Kommerzialisierung voran. Auf einer breiten Straße wuchs die Dichte an Motels und Kettenrestaurants und kleineren Vergnügungsparks die von der Berühmtheit der großen leben ins Unermessliche. Wir fuhren einfach aus Spaß einmal auf die Straße von Disneyworld und passierten Bald einen riesigen Torbogen, der uns in Disneyworld willkommen hieß. Übrigens ist Disneyworld so groß wie San Francisco oder 2x so groß wie Manhattan, der größte und meistbesuchte Themenpark der Welt und der größte Arbeitgeber bei dem alle Arbeiter an einem Ort arbeiten in den USA. Da wir uns nun auf Walt Disneys Privatgelände befanden (auch wenn die Straße ganz normal als Autobahn weiterging), waren alle Straßenschilder plötzlich mit „Magic“ versehen und im Disney-Design mit Mickeymaus und in lila, wie als hätten wir plötzlich den Planeten gewechselt, bizarr!



Leider nahmen wir die falsche Ausfahrt, so dass wir plötzlich am Parkeingang standen – doch der nette Opa in einem der 24 Häuschen ließ uns wenden. Wir fuhren nach Downtown Disney, parkten dort und liefen etwas herum. An einer langen, natürlich künstlichen Hauptstraße die komplett eine Fußgängerzone war, gab es alle nur erdenklichen Disneyläden, aber auch einen Irish Pub komplett mit irischen Souvenirs; ein „House of Blues“ das künstlich auf alt gemacht wurde, ein Kino, ein riesiges Theater, eine Brücke mit Wasserfall, usw. Sogar das „Kopfsteinpflaster“ war nachgemacht. Der Hammer war jedoch der riesige künstlich angelegte See, an dessen Promenade man flanieren konnte – und soweit das Auge reichte, war jedes einzelne Gebäude um den See herum Teil des Disneygeländes. Auf der gegenüberliegenden Seite, kaum erkennbar, stand: „Welcome Home“.  :staunend2:



Schließlich fuhren wir in die Innenstadt von Orlando, wo wir bei einem McDonalds anhielten und ein Zimmer buchten. Fast direkt am Parkeingang von Disneyworld buchten wir ein Motelzimmer für 34 Dollar, unglaublich! Dann hielten wir bei Panda Express an (unser erstes Mal, geniales Restaurant, wo man eine riesige Auswahl an asiatischem Essen hat!), wo das Essen sehr lecker war, aber Fredi eine Erfahrung der dritten Art mit einer schwarzen Schote in ihrem Essen hatte (Nasen-, Ohren-, Zungen-, Augenschmerzen und tränende Augen inklusive  :koch: ). Schließlich fuhren wir zum Universal Citywalk, vorbei an 25 Steakhäusern und dem verrückten Ripley’s Believe it or Not-Haus, das auf dem Kopf stand, tausenden gigantischen, beleuchteten Minigolfanlagen… und so weiter. Wir erreichten schließlich Universal, was flächenmäßig wesentlich kleiner als Disney war und keine eigene Autobahn usw. hatte. Wir parkten bei „King Kong“ und liefen entgegen dem Strom der Besucher die den Park verließen, wie ein Völkerwanderung, in den Park hinein. Schließlich erreichten wir eine ähnliche Main Street wie Disney, nur noch unechter. Es schien, als würde Disney noch versucht haben, alles auf echt zu machen, während sich Universal dachte „egal, wir machen einfach alles mit blink-blink, blingblingbling, dingdingdingding“.  :rollen:



Überall Musik (Beschallung mit Justin Bieber inklusive), natürlich ein gigantisches Kino, Hard Rock Cafes, der unvermeidliche künstliche See.



 Wir liefen vorbei an einer drehenden Weltkugel die auf einer Nebelwolke schwebte, an den Universal Studios und am Islands of Adventure, dem Action-Park. Wir besuchten noch den Harry-Potter Souvenirshop und liefen dann wieder zum Auto zurück. Bei unserem Motel angekommen, warteten wir eine halbe Stunde bis wir endlich einchecken durften (Computerprobleme und ein langsamer Kunde vor uns) und suchten dann unser muffiges Zimmer auf (aber hallo – 34$!).

Mehr Bilder gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/slideshow/Go%20South%2012-13/Part%2017 (Passwort D00494).
Liebe Grüße,
Rike


sil1969

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Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #58 am: 05.05.2013, 15:40 Uhr »
Die Nasenlöcher der Seekuh sind ja klasse!  :D
Schöner Bericht!
LG Silvia

Lupine

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Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #59 am: 06.05.2013, 17:08 Uhr »
Danke!  :D   Es geht gleich weiter - und heute leider schon mit dem letzten Teil. Ihr wundert euch jetzt vielleicht warum das schon der letzte Teil ist, denn wir sind ja noch in Florida und unsere Reise endet eigentlich in New York... na, ihr werdet ja gleich sehen!  :lol:

Viel Spaß beim letzten Teil! Und im Herbst werde ich vielleicht, wenn sich genug Mitfahrer hier finden  :wink: , noch einen weiteren Bericht online stellen: Wir wollen Sommer 7 Wochen quer durch die USA Reisen - Kentucky, Tennessee, Midwest (Gewitterjagd!), Colorado, Yellowstone... es wir sicher eine geniale Reise. Und danach geht's wieder zurück nach Deutschland, und im Herbst werde ich dann sicher die Zeit finden, darüber zu berichten.

Liebe Grüße,
Rike