4.6.15Wieder vorbei mit ausschlafen!
Kurz nach Sonnenaufgang war ich im Hayden Valley, wo mich eine wunderbare Nebellandschaft erwartete.
Der Dunst über dem Fluss leuchtete golden und die Stimmung war einfach nur schön, auch weil um diese frühe Stunde so wenig Menschen unterwegs waren.
Ich konnte mich nicht entscheiden, ob es mit oder ohne Gänse besser gefällt.
Ich bin einfach nur am Yellowstone River entlang gefahren und habe die Landschaft genossen.
Schließlich tauchten aus dem Dunst ein paar Bisons auf, die ich eine Weile beobachtet habe.
Ich wollte ausnutzen, dass es noch so schön leer im Park war und bin auf dem Rückweg zu Canyon Lodge beim Grand Canyon oft the Yellowstone vorbei gefahren.
Am South Rim Drive habe ich den Artists Point besucht
und anschließend habe ich am North Rim Drive die Sicht vom Grand View und Inspiration Point genossen.
Das war glaube ich vom Grand View Point
Da der North Rim Drive ja sowieso ins Canyon Village führt, war ich anschließend gleich frühstücken.
Danach habe ich einer Bisonherde, die nahe der Canyon Junction an der Straße Richtung Gibbon Falls graste.
Dann wollte ich mal wieder Norden Richtung Lamar Valley. Ich kam aber nur bis kurz hinter den Tower Falls. Dort stoppte mich ein Bären-Stau. Unter einem Baum lag eine relativ hellbraune Schwarzbärin im Schatten und döste vor sich hin.
Sie hatte sich wohl den ganzen Morgen der Liebesbekundungen eines männlichen Schwarzbären erwehren müssen und war nun rechtschaffen müde.
Eine ganze Weile war ein Kopf heben oder das umdrehen von der rechten auf die linke Seite das Maximum an Aktivität, das zu sehen war. Aber dann entschied sich ein Bisonbulle die Situation etwas aufzumischen. Erst “pirschte” er sich unbemerkt von hinten and die Horde der Schaulustigen an, die eiligst Platz machten, dann überquerte er die Straße und lief recht nahe an dem Baum mit der Bärin über die Wiese.
Der Bärin schien das nur bedingt zu gefallen
Kaum war der Bison weg, lag sie aber schon wieder faul im Gras. Ein wenig Unterhaltung gab es durch eine zweite Bärin, die in einiger Entfernung mit ihrem Nachwuchs auftauchte.
Leider kam sie dann doch nie so richtig näher und verschwand schließlich in die “falsche” Richtung.
Aber nun hatte die braune Bärendame (“Cinnamon Black Bear” nennt man diese Färbung wohl) genug geruht und wachte langsam auf.
Schließlich ließ sie sich endlich mal in der Sonne sehen.
Sie entfernte sich dann allerdings relativ rasch in den Wald hinein.
Ohne weitere Stopps kam ich bis ins Lamar Valley, diesmal bei schönstem Sonnenschein.
Als ich dort neben den Menschen mit den großem Spektren stand, die nach Wölfen Ausschau hielten, raschelte es vor mir im Gras. Nach etwas Suchen fand ich die Geräuschquelle. Ein Dachs!
Klasse! Hatte ich vorher nur mal in Afrika gesehen (Honigdachs) aber bisher weder in den USA noch in Europa.
Ansonsten ließen sich eher wenig Tiere sehen, so dass ich Zeit für Landschaftsbilder hatte.
Soda Butte
Auf de Rückweg mal wieder Bisons:
Kurz hinter dem Canyon, durch den der Lamar River ins Lamar Valley fließt, standen dann einige Autos am Straßenrand. Ich sah sofort diesen Pronghorn-Bock im schönsten Nachmittagslicht.
Nachdem ich ihn ausgiebig geknipst hatte, fiel mir auf, dass alle anderen außer mir in die entgegengesetzte Richtung schauten und knipsten. Den Grund hatte ich schnell ausgemacht.
Und zu dem kleinen gehörte auch noch ein Geschwister und eine Mutter.
Die drei verschwanden immer mal wieder außer Sicht und tauchten dann wieder auf. Schließlich überquerten Mutter und ein Kind die Straße. Der Nachzügler wurde etwas hektisch, als er auf einmal alleine war und schaute sich suchend um.
Als er sie auf der anderen Straßenseite entdeckt hatte, gab es natürlich kein halten mehr.
Nachdem das Bärenspektakel vorüber war, bin ich zurück zum Canyon des Lamar River gefahren. Mir war eingefallen, dass mir vor einigen Tagen jemand erzählt hatte, dass man am östlichen Canyonausgang ein Eulen-Nest sehen könne. Zum Glück stand jemand dort mit dem Fernglas und zeigte mir, wo ich hinschauen muss. Ich glaube nicht, dass ich das ganz untypisch in einer Feldspate gelegene Nest sonst gefunden hätte.
Da es noch nicht allzu spät war, bin ich noch mal ins Lamar Valley gefahren.
Eine ganze Horde von Menschen mit Spektiven, zeigte mir, wo ich schauen muss. Und tatsächlich war in immerhin noch erkennbarer Entfernung ein Rudel Wölfe unterwegs. Ich konnte mit dem Fernglas gut beobachten, wie sie ein paar unvorsichtige Coyotes jagten, die ihnen zu Nahe gekommen waren.
Macht schon Spaß, diese Tiere beobachten zu dürfen, auch wenn es für vernünftige Fotos einfach zu weit war (geschätzt 400 oder 500m).
Aber es gibt ja auch Tierchen, die einen näher ran lassen
Jetzt war es langsam Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Aber allzu weit kam ich nicht. Kurz hinter Tower Junction wartete das nächste Motiv auf mich. Und was sollte es an diesem Tag schon anderes sein als noch ein Schwarzbär.
Und wieder war es am Rainy Lake, wo ich ja schon am Vortag Bären gesehen hatte.
Bei der Fahrt hoch zum Dunraven Pass sah man schon eine ganz vielversprechende Färbung am Himmel. Ich habe dann ordentlich Gas gegeben, um die Show nicht zu verpassen und mein Dickschiff gnadenlos um die Kurven geprügelt. Hat sich gelohnt!
(Wie immer: Klick und + für große Ansicht)
Ganz oben auf der Passhöhe wurde s dann noch intensiver bevor die Farbshow endgültig vorbei war.
Ein passender Abschluss für einen tollen Tag. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ein Highlight nach dem nächsten, so kann es gerne weiter gehen