Montag, 26. 12. 2005:Um 6.30 bimmelt mich schon wieder das Handy aus dem Schlaf
Dabei habe ich heute Nacht so schlecht geschlafen
Ich träumte, dass es in unserem Haus in Linz brennt und die Feuerwehr elendslange braucht, bis sie vor Ort ist. – Schweißgebadet wachte ich irgendwann in der Nacht auf und konnte sehr lange Zeit nicht mehr einschlafen, entsprechend schwer stehe ich nun auf.
Um 7.30 Uhr sind wir bei Kihei’s Café und bestellen unser Frühstück. Beide das Breakfast Nr. 1 (two eggs sunny side up, potatoes, bacon, bread), dazu Kaffee mit ein Mal refill. Dafür zahlen wir insgesamt $ 16, das ist angemessen, wie wir finden.
Anschließend geht es wie gewohnt retour zum Hotel. Wir nehmen unsere Rucksäcke, verfrachten sie in den Jeep und dann geht es in Richtung Nordwesten, genau genommen den Kahekili Hwy. entlang, aber nur bis zur Abzweigung „Camp Maluhia“ zur Linken. Wir biegen ein und stellen unser Auto ein wenig weiter oben rechts der unsealed road ab.
Dann beginnt der gut markierte Waihe’e Ridge Trail, der ohnehin nicht zu verfehlen ist. Aktuelle Zeit für uns: 10 Uhr.
Zu Beginn geht es über Betonplatten sehr steil bergauf und man meint, nun kommt das persönliche Ende. Aber glücklicherweise weit gefehlt
Das war nur die Aufwärmrunde
Kurz vor dem Ende der Betonplatten weist ein gelber Pfeil auf braunem Grund (Schild) nach links, wir folgen dem Pfeil und es geht auf Naturboden weiter.
Bald darauf kommen wir zu einem Gate, das wir an der rechten Seite elegant umgehen.
Nun geht es fast immer beständig, mal mehr oder weniger steil, bergauf. Landschaftlich ist es wunderschön, teils führt der Trail durch Wald, dann wieder durch offenes Buschland mit schöner Aussicht.
Zu unserer Rechten sehen wir zwei Wasserfälle, die wir bisher plätschern hören.
Das Waihe’e Valley liegt uns in den verschiedensten Grüntönen zu Füßen.
Waihe’e ValleyEs gibt unglaublich viel zu fotografieren und zu filmen. Ohelos blühen, Farne in jeder Größe wachsen, dann wieder Paper Trees.
Paper Tree Unerwartet tauchen Stufen vor uns auf. Wir gehen hoch und spüren einen gewissen Muskelkater
Zwischendurch sehen wir hinunter zum Pu’u Koae, der von dieser Seite völlig anders aussieht.
Auch die Sicht bis nach Kahului ist recht gut. Die Wolken über unseren Köpfen müssten zwar nicht unbedingt sein, aber zumindest brennt die Sonne nicht so sehr auf uns herab.
Über Stock und Stein, mal durch Wald, dann über Lichtungen, geht es weiter aufwärts. Schließlich haben wir 1.500 feet zu überwinden
Die wollen abgearbeitet werden
Work out nennt man so etwas
Wir kämpfen uns tapfer vorwärts und sind um 12.30 Uhr am Lani-lili peak, wo uns ein nicht überdachter Picknickplatz empfängt. Die Sonne scheint vom Himmel, kein Mensch ist außer uns hier, einzig und allein die Sightseeing-Helicopter drehen ihre Pflichtrunden.
Plötzlich hören wir Stimmen, aber gleich mehrere und anscheinend in verschiedenen Altersstufen. Kurz darauf klärt sich des Rätsels Lösung. Es ist auch eine weitere Familie hier herauf gewandert, sozusagen mit Kind und Kegel, oder – anders ausgedrückt – vom Enkelkind bis zum Großvater.
Die beiden (Enkel)Kinder sind vielleicht lustig
Der eine ist knapp 6 Jahre alt, wie mir der Vater verrät und lutscht die ganze Zeit am Daumen, der jüngere Bruder ist knapp 5 Jahre alt.
Harry, das ist der fast ständig daumenlutschende knapp 6-Jährige, will unbedingt ein Foto von uns machen. Mir wäre lieber, er würde sich vor dem Angreifen unserer Kamera erst mal seine Hände reinigen, mit denen er abwechselnd im Mund, dann beim Obst, beim Sandwich und bei den Nüssen ist. Aber nein
Nix da
Keine Zeit für Reinigungen, jetzt wird fotografiert
Die Familie hat fertig gepicknickt und macht sich auf den Weg. Wir beginnen mit dem Rückweg um 13. 30 Uhr, machen allerdings sehr viele Pause, weil der Trail traumhaft schön ist. Um 15.30 Uhr sind wir beim Auto.
So, was machen mit dem angebrochenen Nachmittag
Wir beschließen, ins Ka’ahumanu Shopping Center zu fahren.
Da wir am Weg dorthin ohnehin bei der Zufahrt zum Waihe’e Valley Trail vorbei kommen und ich gelesen habe, dass man neuerdings Eintritt zahlen muss, möchte ich mich gerne vergewissern, ob das richtig ist. Tatsächlich
Ein Schild besagt, dass Erwachsene $5 zahlen müssen und dass das Gate von 9 am bis 5 pm geöffnet ist…
Waihe’e Valley TrailIm Ka'ahumanu Shopping Center genehmigen wir uns als Erstes beim Starbucks je einen Espresso, dann sind wir wieder Menschen
Anschließend schlendern wir ein wenig herum, gucken in dieses und jenes Geschäft und landen plötzlich vor der Fressmeile. Genau in diesem Augenblick knurren unser Mägen und „Alexander’s“ zieht uns magnetisch an. Michi bestellt sich Ono mit Pommes, ich mein geliebtes Terijaki Chicken, ebenfalls mit Pommes. Dafür zahlen wir insgesamt $16, aber das Essen ist sein Geld wert – es schmeckt ausgezeichnet und mengenmäßig ist es zuviel. Anschließend bummeln wir noch ein wenig, kaufen aber nichts.
Auf der Fahrt nach Kihei fällt mir zum hundertsten Mal ein, dass wir immer noch nicht das Maui Lu besucht haben, das möchte ich jetzt unbedingt tun. In der Abenddämmerung stelle ich den Jeep vor der Rezeption ab und wir holen Erkundigungen ein. Laut Angabe der Dame bei der Rezeption sind alle Zimmer gleich groß, verfügen über jeweils zwei sehr große Betten. Meine Bitte, ob wir solch ein Zimmer kurz besichtigen dürfen, wird abgelehnt. Stattdessen bekommen wir das Angebot, Fotos von der Außenanlage anfertigen zu dürfen. Das mache ich auch umgehend, obwohl es fast schon ein wenig zu dunkel ist. Bei meinem Rundgang durch den Garten, der sehr groß ist und über einen Pool verfügt, kann ich kurz einen Blick in ein beleuchtetes Zimmer werfen. Die Zimmer entsprechen genau der Prospektbeschreibung, die wir von der Rezeption erhalten haben: Zwei sehr große Betten, zwischen den Betten ein Nachtkästchen, links und rechts der Betten ist ziemlich wenig bzw. nur der nötigste Platz.
Zum Dauerwohnen wäre das Zimmer für eine Familie mit zwei Kindern nicht geeignet, aber für reine Übernachtungszwecke ist es völlig in Ordnung.
Ein weiterer positiver Effekt ist, dass es ausreichend viele Parkplätze gibt, die kostenlos sind.
Mit diesem Wissen gestärkt fahren wir zu unserem Hotel. Da es noch nicht sehr spät ist, besuche ich die Laundry und 1,5 Stunden später kann ich die saubere Wäsche in die Kästen legen. So, das wäre auch erledigt, jetzt fehlt nur noch das Internet
Doch mit diesen zwei kostenlosen Stations ist es zum Verzweifeln: Entweder funktioniert der dafür zuständige Rechner gar nicht oder wenn doch, dann sind die Stations natürlich dauerbelagert. Dazu kommt, dass man das Internet nicht länger als 15 Minuten benutzen soll und wenn jemand hinter einem steht, soll man den „Empfehlungen“ entsprechend die eigene Verbindung schnellstmöglich beenden. Somit kann ich zwar eine Mail schreiben, aber für einen Forumsbesuch reicht es nicht.
Wiederum im Zimmer erledige ich den allabendlichen technischen Teil und um 1 Uhr morgens verschwinde ich endlich ins Bett.