Donnerstag, 29. 12. 2005:Ich hab’s doch gewusst
Stelle ich den Wecker auf 3.45 Uhr, dann holt er mich auch um genau diese Zeit aus dem Schlaf
Ein wenig mehr Rücksicht wäre manchmal angebracht
Aber gut, ich gebe mich geschlagen und stehe auf. Viel herum trödeln können wir nicht, Flieger warten erfahrungsgemäß nicht und da wir heute eine Zwischenlandung in Honolulu haben, müssten dann zwei Flieger auf uns warten, was sie schon gar nicht tun werden.
Aber es geht auch schon frühmorgens flott. Zu den vier Koffern kommen dann noch unsere zwei Rucksäcke, Michis C-Flex und mein Laptop. So, Zippverschluss beim Jeep zu, ab zum Airport, es ist jetzt 4.35 Uhr. Gähn
Und das alles ohne Kaffee
Um 5.15 sind wir beim Car Return, nehmen den Shuttle zum Airport und kommen dort um 5.40 Uhr an. Wir checken ein und begeben uns gemütlich zum Frühstück. Bis zum Borden bleibt noch ein wenig Zeit, die ich damit verbringe, den gestrigen Tag des Reiseberichtes zu vervollständigen
Um 7.40 Uhr ist Bording Time, um 8.10 Uhr fliegen wir pünktlich nach Honolulu ab, die Maschine ist etwas mehr als halb voll.
Nach der Landung in Honolulu pilgern wir von einem Gate zum anderen und dann heißt es warten – unser Flieger hat 20 Minuten Verspätung. Was soll’s, wir sind im Urlaub und nicht auf der Flucht.
Ich nutze diese Verspätung und rufe S. auf GC an. Sie freut sich schon riesig auf unser Kommen im Februar, erzählt Neues von GC und ich von Hawaii.
Endlich, nach einem knapp einstündigen Flug, landen wir um 11 Uhr in Hilo. Nach einer längeren Wartezeit können wir vermelden, dass unsere vier Koffer mit uns angekommen sind. Absolut nichts Normales, wenn ich die Leute sehe, die sich in der Reihe anstellen, um ihre vermissten Gepäckstücke bekannt zu geben
Während ich unser gesamtes Gepäck bewache, begibt sich Michi in Richtung Harper-Telefon. Doch Michi kommt elendslange nicht zurück, er ist nicht mal in Sichtweite, was bei diesem kleinen Flughafen in Hilo beinahe schon ein Kunststück ist.
Ich harre der Dinge, die da kommen. Als Erstes kommt nach langer Zeit Michi, der mitteilt, dass seit kurzem das Harper-Telefon nicht mehr im Ankunftsbereich, sondern im Abflugbereich (
) zu finden ist. Im Abflugbereich – so ein Schwachsinn
Was macht es denn dort
Naja, egal, Michi hat Harper angerufen, in Kürze wird deren Shuttle hier am Airport sein.
Kurz darauf ist es auch soweit und ein sehr freundlicher Herr holt uns ab. Bei Harper angekommen begrüßt uns die Lady, die wir schon seit ein paar Jahren kennen, sehr freundlich. Wir bekommen einen Isuzu Rodeo in Michis Lieblingsfarbe: blau
Gemeinsam mit dem Angestellten kontrollieren wir in gewohnter Art den Wagen. Insgesamt ist er in Ordnung, aber die Reifen sind es nicht. Wir beanstanden, werden aber mit den Worten „oh no, that’s ok“ beruhigt. Mehr Profil bekommen die Reifen durch diese Worte auch nicht… Aber gut, in Australien fuhren wir mit weitaus weniger Profil durchs Outback.
Wir fahren zum Hotel und checken ein, unser Gepäck kommt in Anbetracht der frühen Uhrzeit in einen Extraraum, ein Zimmer können wir frühestens um 15 Uhr beziehen. Auch egal, wir müssen ohnehin einkaufen fahren, also nutzen wir diese Gelegenheit.
Doch zuerst muss ein Starbucks her
Der extrem wenige Schlaf der letzten Nacht lässt mich ermüden. Starbucks hilft uns wieder auf die Beine und anschließend fahren wir zum „Sack’n Safe“.
Ich kann mir nicht helfen – der Isuzu fährt sich komisch….. Er eiert auf der Straße dahin, fahre ich langsam, gibt es ein Geräusch ähnlich wie „wump - - - wump - - - wump - - -,“ fahre ich schneller, wird das Geräusch schneller, nämlich „wump-wump-wump“.
Nein
Jetzt reicht es
Wir fahren, da es gerade 16 Uhr ist und Harper bis um 17 Uhr geöffnet hat, zu Harper retour. Doch wo das Auto abstellen
„Car return“ ist nicht unbedingt richtig, aber eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Also doch „Car return“. Vorsichtshalber sperre ich den Wagen ab und sehe schon im Augenwinkel, wie sich ein Angestellter dem Wagen nähert und ihn öffnen will. Ätsch
Geht nicht
Weil zugesperrt
Ich gehe zum Auto und erkläre dem jungen Mann, dass wir das Auto in dem Sinn nicht zurück geben, sondern umtauschen wollen, auch erkläre ich ihm, warum. Ich zeige auf die Vorderreifen, deren inneres Profil sehr stark abgefahren ist. Der junge Mann sagt sofort, die Reifen sind im Eimer (ach nee…, hätte ich nicht gedacht), wir sollen einfach das Auto „dort unten“ nehmen, der Schlüssel ist im Wagen. Wie
Nur den anderen Wagen nehmen, nichts unterschreiben und weg
Sachen gibt’s….
Nun sind wir im Besitz eines nahezu neuen Autos, Meilenstand knapp über 500. Lackfarbe dunkelbraun (igitt
), Farbe des Innenraumes: beige. Nobel, nobel, dazu ein Siebensitzer für zwei Leute, nicht übel
Michi sagt spontan, diese „Kiste“ kann man doch nicht fahren. Warum
Busse fahren doch auch
Ich amüsiere mich köstlich, steige ins Auto, Zündschlüssel rum und fertig
Der Wagen fährt sich unheimlich gut, es ist übrigens ein Ford Explorer. Er ist enorm leise, halbwegs wendig, man sieht überall gut hinaus, mit einem Wort: perfekt
Das war ein guter Tausch
Das Auto hat allerdings kein Kennzeichen, sondern ein „Ablaufdatum“, nämlich der 21. 1. 2006. Naja, so lange brauchen wir ihn nicht, nur bis zum 10. 1. 2006.
Damit fahren wir gleich mal ins Prince Kuhio Plaza. Ich werfe meinen Hut auf den Besuch sämtlicher Shopping Centers, ich komme ja, da Michi für sein Leben gerne shoppt, doch nicht an diesen Centers vorbei… Wen ich den mal erwische, der so ein Shopping Center erfunden hat, dann werde ich mal ein ernstes Wort mit ihm reden müssen
Das einzig Gute an diesem Shopping Center ist, dass wir einen gut schmeckenden Kaffee bekommen. Irgendwie bin ich anscheinend übernächtigt
Anschließend fahren wir zum Borders, unserem „Verderben“
Meine Güte, wie kann man nur so lange beim Borders drinnen bleiben wie wir
Ich glaube, wir schlagen sämtliche Rekorde.
Michi möchte sich um Keramikbücher umsehen, ich mich – eh klar
- um Hawaii-Bücher jeder Art. Besonders interessieren mich Infos zur Mana Road und auch gegen vernünftige Straßenkarten hätte ich nichts.
Während sich Michi seinen Büchern widmet, blättere ich in diversen Trailbüchern von Big Island, immer auf der Suche nach Infos zur Mana Road. In zwei Trailbüchern wird die Mana Road sogar erwähnt, aber leider nicht genauer, als meine Infos ohnehin schon sind. Also stelle ich die Bücher wieder retour und kaufe sie nicht.
Auf mit mir in die Keramikabteilung, wo ich Michi vermute. Nichts ist von ihm zu sehen, wahrscheinlich ist er in einer anderen Abteilung versumpft
Also suche ich Keramik- und Mosaikbücher heraus und nach langer Zeit taucht Michi endlich auf. Ich drücke ihm den Stoß Bücher in die Hände mit der Bitte, er solle sie durchblättern, ob er sie für sich geeignet hält. Diese Entscheidung dauert ungefähr eine Stunde
Dann stellt er fest, dass alle Bücher geeignet sind und schwer bepackt gehen wir zu Kassa.
Ufff….., die Rechnung macht über 200 Dollar aus, zumal Michi auch noch 5 Musik-CDs von Hawaii ausgefasst hat
Um 19.30 Uhr verlassen wir Borders und fahren zum Sack’n Save. Das ist dasselbe wie Foodland auf den anderen Inseln, auch die Maikai-Card wird vom Sack’n Save anerkannt. Um 21 Uhr sind wir um weitere $ 101 erleichtert, ohne Maikai-Card hätten wir $ 116 bezahlt. Die Ersparnis von $ 15 ist auch nicht zu verachten
So, jetzt aber endlich ab zum Hotel. Ich packe das Eingekaufte sowie unsere vier Koffer aus, widme mich den technischen Dingen und bis ich ins Bett gehe, ist es 1.30 Uhr – des nächsten Tages