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Autor Thema: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006  (Gelesen 37603 mal)

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americanhero

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Re: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006
« Antwort #225 am: 13.02.2006, 15:18 Uhr »
Hallo Angie,

wow!! Ich bin begeistert, der Heliflug und die Bilder sind der Hammer!! Ich bekomme jetzt noch ne Gänsehaut, wenn ich das sehe. Einfach grandios.

Aber ich muß schon sagen, ihr habt immer ganz schön viel Aufregung. Gleich zwei Unfälle an einem Tag, du scheinst sowas echt anzuziehen, oder?



Greetz,

Yvonne

Anne

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Re: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006
« Antwort #226 am: 13.02.2006, 20:20 Uhr »
Hi Angie,
das waren absolut wunderschöne Vulkantage- ich bin begeistert. Die Telefonnummer habe ich registriert. :lol:

Bei Deinen Helikopterbildern fange ich an zu grübeln- Flugangst hat bei uns keiner, aber 4 Flüge sind schon ziemlich teuer- aber unvergesslich.  :twisted: Den Abbruch habe ich im Internet 2005 verfolgt, aber kein Photo kommt an Deine Flugphotos heran :!:  :!:  :D

Den Trail würde ich sehr gerne laufen- im Hochsommer könnte uns die Schwüle einen Strich durch die Rechnung machen- mal sehen.
Wie heißt das gutriechende, aber trotzdem wirksame auslaufende Moskitozeug? Kannst Du Dich erinnern? Wir brauchen es ganz bestimmt auch.

Meine Vorfreude steigt und steigt.
Tschüß
Karin

Angie

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Re: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006
« Antwort #227 am: 13.02.2006, 22:49 Uhr »
Zitat von: OWL
Da kommen mir Erinnerungen an den Ätna, wo ich mal das Glück hatte, mich bis auf wenige Meter einem Lavastrom nähern zu können. Geht das auf Hawai'i auch oder gäbe es Probleme, da die Lava dort ja wesentlich schneller fließt?


Thomas, man kann auch auf Hawaii dem Lavastrom sehr nahe kommen, aber wenn, dann nur unter Berücksichtung der Vorsichtsmaßnahmen und außerdem von der östlichen Seite, also von Kalapana her. Probleme kann es, je näher man dem aktuellen Lavafluss kommt, immer geben, z. B. den Einbruch in eine lava tube, in der 1.600° C heiße Lava fließt. Was das bedeuten würde, muss ich wahrscheinlich nicht erklären...

Dezember 05/Januar 06 ging der Wind, wie fast immer, von Ost nach West, d. h., wir sahen nicht besonders viel, weil die Rauchschwaden in unsere Richtung kamen. Wären wir vom Osten her gegangen, hätten wir die Rauchschwaden nicht gehabt und wären dem aktuellen Lavafluss näher gekommen.

Wir sind schon vom Osten (Kalapana) ein paar Mal gegangen und einmal so weit zum Lavastrom, dass Michis Brillen anschließend zum Vergessen waren :lol: Die sich ins Meer stürzende Lava kam durch den Temperaturunterschied hochgeflogen und Splitter der halbwegs erkalteten Lava flogen Michi auf die Brille - glücklicherweise dadurch nicht in die Augen.

Zitat von: americanhero
Gleich zwei Unfälle an einem Tag, du scheinst sowas echt anzuziehen, oder?


Das Gefühl habe ich auch manchmal...

Zitat von: Anne
Bei Deinen Helikopterbildern fange ich an zu grübeln- Flugangst hat bei uns keiner, aber 4 Flüge sind schon ziemlich teuer- aber unvergesslich.  Den Abbruch habe ich im Internet 2005 verfolgt, aber kein Photo kommt an Deine Flugphotos heran


Spart sonstwo - aber nicht beim Heli-Flug OHNE Türen :!:  

Zitat von: Anne
Den Trail würde ich sehr gerne laufen- im Hochsommer könnte uns die Schwüle einen Strich durch die Rechnung machen- mal sehen.


Das Allerwichtigste ist - Wasser, Wasser, Wasser mitnehmen und nicht nur mitnehmen, sondern auch trinken :wink: Dann noch eine Kopfbedeckung und ein guter Sonnenschutz, dann geht's.

Zitat von: Anne
Wie heißt das gutriechende, aber trotzdem wirksame auslaufende Moskitozeug? Kannst Du Dich erinnern? Wir brauchen es ganz bestimmt auch.


Autsch :!: Jetzt hast du mich am falschen Fuß erwischt :!: Zwar habe ich gedacht, ich habe es mir aufgeschrieben, aber anscheinend doch nicht.
Es war/ist eine kleine durchsichtige Plastikflasche mit Pumpverschluss. Das bekommst du dort eigentlich überall, vom E*Z bis zum abc.
Sooo viele durchsichtige Plastikflaschen, die ein Antiinsektenmittel beinhalten, gibt es nun auch wieder nicht :wink:
Viele Grüße,
Angie

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OWL

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Re: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006
« Antwort #228 am: 13.02.2006, 23:00 Uhr »
Na klar ist an einem tätigen Vulkan Vorsicht angesagt, selbst wenn es "relativ harmlose" Tätigkeit ist.

Zitat
Wir sind schon vom Osten (Kalapana) ein paar Mal gegangen und einmal so weit zum Lavastrom, dass Michis Brillen anschließend zum Vergessen waren Laughing Die sich ins Meer stürzende Lava kam durch den Temperaturunterschied hochgeflogen und Splitter der halbwegs erkalteten Lava flogen Michi auf die Brille - glücklicherweise dadurch nicht in die Augen.


Da würde ich gleich fliehen!

Aber was ich am Ätna nicht hatte - und was auf Hawai'i die Steigerung wäre, die ich unbedingt erleben möchte, ist ein Lavastrom, der ins Meer fließt. Das muß ein unglaubliches Gezische und Gespratze sein - haben wir ja auf dem Flug miterleben dürfen! :wink:

Quid licet Iovi, non licet bovi

Angie

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Re: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006
« Antwort #229 am: 14.02.2006, 07:34 Uhr »
Mittwoch, 4. 1. 2006:

Gnadenlos bimmelt das Handy um 6.30 Uhr. Was heißt „gnadenlos“ – ich hatte ohnehin 6 Stunden Schlaf :lol:
Um 7.30 Uhr gehen wir ins hoteleigene Restaurant, wie eigentlich immer, zum Breakfast Buffet. Während wir in den Anfangstagen, obwohl wir immer das Breakfast Buffet nahmen, jeweils unterschiedliche Preise auf der Rechnung stehen hatten, scheint sich der Betrag nun einzupendeln.

Ein Blick aus dem Fenster verrät traumhaft schönes Wetter :!: Der Mauna Kea mit seinen Observatorien lächelt uns an, wir lächeln freundlich zurück :D Alooohaaa :D :D :D



Um 9 Uhr fahren wir Richtung Waimea über die Saddle Road los und da ich fast wie der Henker fahre, sind wir bereits um 10.10 Uhr in Waimea. Neuer Rekord :!: :wink:

Beim Parker Shopping Center machen wir Rast und stärken uns bei einem Kaffee.

So, jetzt noch die White Road gesucht, die wir auf Anhieb finden, nun fahren wir bis ans Ende der White Road. Dort soll – laut dem Big Island Revealed-Buch der Trailhead für unsere heute vorgesehene Wanderung sein, nämlich am Rücken des Waipio Valley entlang zu gehen. Es soll eine sehr schöne, aber auch sehr anstrengende Wanderung sein. Wir sind entsprechend ausgerüstet, so schnell wird uns nichts aus der Fassung bringen.

Doch was sehen wir am Ende der White Road :?: Ja, das beschriebene Gate existiert zwar, doch es ist mit einigen Vorhangschlössern versperrt.



Das stört uns nicht so sehr, aber der ebenfalls beschriebene Durchschlupf für Wanderer ist ebenfalls verbarrikadiert :!: Daneben einige Schilder mit „keep out“ und „no trespassing“.



Mist :!: Schilder wie „keep out“ und „no trespassing“ wollen und müssen wir respektieren. Wir hätten auch nicht gerne, dass Leute über unseren Gartenzaun springen und dann frisch-fröhlich über unser Grundstück laufen – und nichts Anderes wäre es, würden wir diese Schilder nun ignorieren. Nein, das kommt nicht in Frage :!: Michi bohrt zwei Mal bei mir nach mit „hmmm, sollen wir nicht doch :?: “ – Nein, sollen wir nicht :!: :!: :!:  Privat ist privat und fertig, keine Diskussion :!: :wink:

Während Michi sich immer noch Mühe gibt, mich vom Ignorieren zu überzeugen, bleibe ich beinhart. Was zu weit geht, geht zu weit.

Was ist denn das jetzt :?: Ein Auto parkt sich vor uns ein, ein Pärchen steigt aus und verbringt die nächste halbe Stunde damit, ungefähr fünfzig Mal sowohl die Seitentüren als auch den Kofferraum zu öffnen. Wäre es nicht klüger gewesen, die Türen gleich offen stehen zu lassen :?: Ist doch umständlich, immer wieder die Türen zuzuschlagen, wieder zu öffnen, wieder zuzuschlagen, wieder zu öffnen, dann das selbe mit dem Kofferraum usw., usf.

Mittlerweile wird es hier heroben empfindlich kalt und Nebel sowie schwarze Wolken ziehen auf. Meine Chance, dass Michi endlich mit seiner Drängerei „hüpfen wir doch einfach über das Gate“ aufhört.

Ich glaube, ich sehe nicht richtig :!: Das Pärchen schlägt offenbar zum letzten Mal ( :?:) sämtliche Türen beim Auto zu und dann gehen sie Richtung Gate. Im Rückspiegel unseres Autos beobachte ich das, was nun folgt. Sie bleiben kurz stehen, lesen offenbar die Schilder, dann springt der Mann über das Gate, die Frau folgt ihm, aber nicht beim übers Gate springen, sondern sie zwängt sich durch einen ganz schmalen Spalt, den wir gar nicht gesehen haben – dann gehen sie zielstrebig den Trail entlang.

Nein :!: Nicht wir, obwohl Michi nun als Argument hat „die machen das ja auch“. Ja, „die“, aber nicht wir :!: Das Einzige, was Michi einsieht, ist das immer schlechter werdende Wetter, das schreckt ihn glücklicherweise ab :wink:

Wir fahren von der White Road retour und ich möchte eigentlich in den Süden, aber Michi will die im Revealed-Buch so hochgespriesene Straße namens „Old Mamalahoa Hwy.“ fahren – besser gesagt, ich soll ihn fahren. Naja, was soll’s, der Hwy. ist wenigstens nicht verboten.

Was der Autor des Buches an diesem alten Highway schön findet, bleibt uns ein Rätsel. Es gibt absolut nichts Besonderes oder Sehenswertes. Nicht mal die erwähnten Caves sind einen Stopp wert.

Wir fahren nach Honoka’a weiter. Lieber Schreck :!: Honoka’a ist aber ganz schön herunter gekommen :!: Paia auf Maui ist ein Waisenkind dagegen. In Honoka’a sind sehr viele Geschäfte gesperrt, das sehen wir auf dem kurzen Rundgang, den wir durch den Ort unternehmen.

Über den „neuen“ Mamalahoa Hwy. fahren wir wieder nach Waimea und weiter über die Saddle Road nach Hilo.

In Hilo konsumieren wir unser verspätetes Lunch. Michi bestellt sich Chicken Katsu und ich mir ein Bentos mix. Letzteres ist ein gut gemeinter, aber fehl geschlagener Versuch. Mein Bentos besteht aus 1 Scheibchen Rindfleisch, zäh wie Leder, 1 ganz kleinen Scheibchen Wurst und zwei winzige Hühnerteile, die aus mehr Knochen als Fleisch bestehen. Dazu gibt es enorm viel Reis, wobei Reis nicht unbedingt ganz oben auf meiner Beliebtheitsskala steht. Zusammen machte das $ 13, also nicht wirklich ein Verlust.

So, was nun :?: Es ist 15 Uhr, den restlichen Tag wollen wir nicht in Hilo verbringen.

Da die Eintrittskarte für den Hawaii Volcanoes National Park ohnehin 10 Tage gültig ist, wir aber am 10. 1. abreisen, könnten wir heute noch einen Kurzbesuch im NP machen und ich düse los. Schon auf der Fahrt in den NP beginnt es stark zu regnen. Mist :!: Ich wollte doch unbedingt einen „ordentlichen“ Film vom NP drehen, sozusagen einen ganz aktuellen und nun kommt anscheinend das Schlechtwetter, das ich schon die längste Zeit befürchte :!: :cry: Außerdem – „starker Regen“ ist ja untertrieben, es schüttet aus Eimern :!:
Tja, das war’s dann mit meinem Film.

Mein ursprünglicher Wunsch war, so viele Tage wie nur möglich im National Park zu verbringen. Nun ist heute der 7. von 12 Tagen auf Big Island und wir waren ständig außerhalb des NPs :!: :!: :cry: Nicht dass ich etwas von den schon bereits erlebten Tagen missen möchte, nein, ganz und gar nicht, aber ich hätte halt lieber zuerst den NP abgeklappert und mich dann den anderen schönen Dingen der Insel gewidmet.

Es hilft nun aber kein Jammern, wir nähern uns dem NP und es schüttet……

Um 16.15 Uhr kommen wir beim Visitor Center des NPs an, um 17 Uhr sperrt es. Also Zeit, um sich der Buchabteilung zu widmen, während Michi bei den CDs stöbert. Mit zwei Büchern und zwei CDs gehen wir zu Kassa und sehen nebenan einen Ranger ziemlich gelangweilt herum stehen. Michi fragt ihn nach dem Wetterbericht für die nächsten Tage, doch er bekommt vom Ranger nur die Auskunft, dass, wie immer, mit Schwefeldämpfen zu rechnen ist, weshalb sich Schwangere, Kinder und Asthmakranke fern halten sollten. Ist das eine Antwort auf die Frage nach dem Wetterbericht für die nächsten Tage :?: Naja, egal, wir können das Wetter nicht ändern und der Ranger auch nicht.

Wir fahren nach Hilo bzw. zum Hotel zurück, wo wir um 17.45 Uhr ankommen. Seltsamerweise ist es in Hilo im Moment trocken, aber stark bewölkt. Ich sehe meinen NP-Film immer mehr davon schwimmen, im wahrsten Sinne des Wortes.

Um 18.30 Uhr machen wir uns auf den Weg und fahren zum Borders. Michi stöbert in der Keramik- und Mosaikbuch-Abteilung, in dieser Zeit fasse ich ein Trailbuch sowie zwei weitere Pflanzenbücher aus :D

Um 20 Uhr fahren wir zum Hotel zurück und nun folgen die allabendlichen Dinge: Reisebericht, Technik, Fotos überspielen.

Michi versucht in der Zwischenzeit, im TV eine Wettervorhersage zu finden, aber es gelingt ihm nicht. Überall wird das Wetter vom Festland USA gezeigt, aber nicht von den Hawaii-Inseln.

Etwas traurig verziehe ich mich um Mitternacht ins Bett.
Viele Grüße,
Angie

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Angie

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Re: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006
« Antwort #230 am: 14.02.2006, 07:43 Uhr »
Donnerstag, 5. 1. 2006:

6.30 Uhr – das Handy weckt uns :!: Ab und zu könnte ich es zum Teufel jagen und heute ist so ein Tag.

Ein Blick aus dem Fenster zeigt einen stark bewölkten Himmel, ein Tritt auf den Balkon bringt mich fast zum Erstarren. Es ist ziemlich kalt, wobei ich mit kalt die Temperatur von 19° C meine :wink:

Wir frühstücken wieder im Hotel und um 9 Uhr fahren wir in den Volcanoes NP, haben allerdings vorher getankt, um auf Nummer sicher zu gehen.



Kurz vor 10 Uhr sind wir beim Visitor Center, sehen uns drinnen kurz um und ein Ranger macht uns darauf aufmerksam, dass in wenigen Minuten ein Film über den Vulkan gezeigt wird. Ich frage den Ranger, ob ich den Film auf Video aufnehmen dürfe und bekam nach kurzer Rückfrage, ob ich auch den Blitz einsetzen würde, was ich verneine, die Erlaubnis dafür :!: :!: :D :D Yipiiiiihhhhh :!: :!: :!: :!: :!:

Ich suche mir einen günstigen Platz, stelle mein Manfrotto auf, was mehr als genug neugierige Blicke auf sich zieht und der Film beginnt. Wir kennen ihn zwar schon, aber wir sehen ihn uns immer wieder sehr gerne an. Ich filme wie ein Weltmeister, ob ich Teile davon für meinen Volcanoes Film verwenden kann, kann ich derzeit nicht beurteilen. Aber schon allein für unsere ganz privaten Zwecke ist der Film mehr als brauchbar :D

So, der Film ist zu Ende – wie wird das Wetter draußen jetzt wohl sein :?:

Wir gehen zum Volcano House hinüber, strahlend blauer Himmel, nur mit ein paar Wolken versehen, begleitet uns. Ja, das gefällt uns :!: :!: :D



Im Volcano House genehmigen wir uns einen sehr mäßig schmeckenden Kaffee (lernen die das nie??) und in einem sehr kleinen Cup erstehe ich Chili. Dieses Chili wäre vom Geschmack her sehr gut, aber warum soooo viele rote Bohnen drinnen sein müssen, weiß ich nicht. Oh ja! Damit man bei der Zubereitung nicht so viel Fleisch braucht und das meiste mit Bohnen auffüllen kann :?:

Im Volcano House ist alles noch weihnachtlich geschmückt, aber das sehen wir uns nicht genauer an, denn das Wetter wird noch freundlicher :!:



Mit dem Manfrotto bewaffnet gehe ich nach draußen. Der Kilauea Crater liegt uns zu Füßen, er ist nicht, wie sehr häufig, vom Nebel zugedeckt, sondern fast einwandfrei zu sehen :!: Das Glück muss man erst mal haben :!:

Als Erstes fahren wir zur Thurston Lava Tube. Wir erreichen sie, indem wir einen kurzen Spaziergang durch den Regenwald machen. Dann liegt der Lavatunnel vor uns und über ein paar abwärts führende Stufen befinden wir uns im Inneren.



Diese Lava Tube entstand vor nur wenigen Jahrzehnten. Der Boden ist naturgemäß nicht eben, was einer Touristin zum Verhängnis wird. Sie stolpert ziemlich heftig, kann aber einen Sturz im letzten Moment noch vermeiden. Die Lava Tube ist elektrisch beleuchtet, sodass wir uns eigene Taschenlampen sparen können. Mit etwas Geduld gelingt es mir sogar, die Röhre ohne sonstige Touristen im Bild zu filmen, was fast an ein Wunder grenzt.
Am Ende der Lavaröhre bringen uns ein paar Stufen wieder ans Tageslicht und durch Regenwald gehen wir zum Auto zurück.

Nun sind die Steam Vents an der Reihe. Es ist immer noch ziemlich kalt und sehr windig, sodass wir noch unsere langen Hosen sowie die Wanderjacken tragen.



Steam Vents entstehen, wenn Oberflächenwasser durch mehr oder weniger große Spalten in den Lavaboden gelangen. Dort ist es im Inneren immer noch so warm, dass das Wasser als Dampf hoch steigt. Meine Brille und die Linse des Camcorders beschlagen sich, ich bin viel zu nahe dran :lol:

Auf geht’s zum Jaggar Museum, der Eintritt ist nach wie vor kostenlos bzw. im Parkeintrittsgeld inbegriffen.
Im Museum beobachte ich ein wenig die Seismographen, sowohl in den letzten Stunden als auch im Moment tut sich nichts Außergewöhnliches. Schade :!:

Außerhalb des Museums hat man einen sehr guten Blick in den Kilauea Crater mit dem in sich befindlichen Halema’uma’u Crater.



Das ist ein Blick, an dem ich mich wohl nie satt sehen kann. Schade nur, dass mehr und mehr Wolken aufziehen, was nichts Gutes heißt.

Daher fahren wir zum Southwest-Thrift weiter, dem großen Spalt in der Lava.



Uihh, ist es vielleicht kalt :!: Ich hätte unsere Handschuhe mit einpacken sollen :wink:

Wo ist denn Michi :?: Ich sehe ihn gar nicht, nur ein paar andere Touristen, wartet er etwa schon beim Auto :?: Möglich, daher trete ich den Rückweg an.

Tatsächlich – Michi steht wartend und mit grimmigem Gesicht beim Auto. Weshalb hat er sich denn von mir nicht den Autoschlüssel geben lassen :?:
Wir fahren in Richtung Chain of Craters Road. Je mehr wie in Richtung Meer kommen, umso mehr lichtet sich der Himmel und letztendlich scheint die Sonne :!: :!:

 

Bis zum eigentlichen Ende der Chain of Craters Road fahre ich gar nicht erst, da die geparkten Autos ca. 1 Meile vorher parken. Ich nehme den ersten sich bietenden Parkplatz am Straßenrand, ein Kontrollblick auf die Uhr – es ist 16.45 Uhr :!: Passt also genau :!:

Bepackt mit Rucksäcken, Digicam sowie Camcorder inklusive Manfrotto machen wir uns auf den Weg, um dem aktuellen Lavafluss so nahe wie möglich zu kommen. Mal sehen, wie weit es offiziell erlaubt ist.



Mit uns sind zahlreiche andere Touristen unterwegs. Viele davon leichtsinnigerweise nur in Badesandalen. Naja, jedem das Seine.

Beim Info-Stand lesen wir zuerst die Neuigkeiten:



Ah :!: Es gibt zwei neue Schilder :!: Eines besagt „Scenic Trail, 1/3 Mile, Spring 2003 Lava Flows”, das andere “Steam Plume Viewing”.

Wir wählen den Scenic Trail, der markiert ist.

 

 

Schilder sind geduldig, wir gehen weiter, was nicht zur Nachahmung empfohlen ist. Vom Helicopter aus sahen wir den großen Riss in der Lava, wo früher oder später wiederum ein Teil von Big Island ins Meer fallen wird. Wir haben uns den Riss bzw. die Stelle damals im Heli eingeprägt und glauben nun zu wissen, wie weit wir gehen können.

Nach einer weiteren halben Stunde Gehzeit haben wir unser persönliches Ende der Lavawanderung erreicht. Auf einem kleinen Lavahügel lassen wir uns häuslich nieder – es ist 17.45 Uhr, um 18.45 Uhr beginnt die Dämmerung. Gut gerechnet :!: :wink:

Wir nutzen die letzte Helligkeit des Tages und picknicken. Welch ein gemütlicher Fleck :!: :D

Anschließend werfen wir die Digicam sowie den Camcorder an. Wowww :!: :!: Über den Hügel kommt ganz schön viel Lava gelaufen :!: So viel sahen wir bisher noch nie :!: :D



Allerdings zeigt sich diesmal von der ins Meer fließenden Lava leider weniger, nur ab und zu leuchtet es am Horizont rötlich auf.

 

Schade – wir sind noch viel zu weit entfernt, jedoch noch näher gehen lassen wir aus Vernunftsgründen bleiben.

Um 19.30 Uhr beginnen wir mit dem Rückweg. Bis zum offiziellen Trail gibt es keinerlei leuchtende Bodenmarkierung. Wir nutzen das Licht unser Taschenlampen. Der Mond scheint grell und hilft uns bei der Ausleuchtung. An dieser Stelle in eine mehr oder weniger große Lavaspalte zu fallen, wäre nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.

Eine halbe Stunde später sind wir beim Auto und innerhalb von 1 Stunde und 20 Minuten sind wir in Hilo. Die letzten 20 Minuten lasse ich Michi ans Steuer, mir fallen schon die Augen zu.

Dann folgt, wie jeden Abend, der technische Teil, um 0.45 Uhr gehen wir schlafen.
Viele Grüße,
Angie

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Doreen & Andreas

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Re: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006
« Antwort #231 am: 14.02.2006, 09:55 Uhr »
Dieses Jahr hat es bei Euch aber wirklich gepaßt.
So viel rot glühende Lava konnten wir bei unserem Besuch 2001 leider nicht sehen.

Je mehr wir von Eurem Bericht lesen, desto mehr wächst die Sehnsucht nach einem neuerlichen Besuch. Vor allem bei den vielen Trails, die Ihr immer wieder entdeckt und so vorzüglich beschreibt :daumen:
Viele Grüße,
Andreas
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Anne

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Re: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006
« Antwort #232 am: 14.02.2006, 10:14 Uhr »
Hi Angie,
von unten mit Sonne oder noch besser ganz ohne Licht  :wink: hat mir der Vulkan-Ausflug auch sehr gut gefallen.  :D  :D Ihr habt ja insgesamtgesehen wahnsinnig gut bei Petrus das Wetter bestellt.

Übrigens, Angie: In Zentraloregon bei Bend im Newberry Vulcanic Monument gibt es eine eine Meile lange Lavatube, die nicht beleuchtet ist. Wenn Ihr früh hineingeht (wie wir), seid Ihr ganz im Dunkeln, wenn Ihr Eure Taschenlampen ausmacht- ein wahnsinniges Gefühl. Aber frische Lava bieten sie dort nicht. :wink:  :cry:

Ich wäre übrigens auch nicht den privat Trail gelaufen- irgendwie finde ich das unanständig.  :?:

Danke für den Müchenspraytipp: Ich werde die Flasche erkennen- der Name ist nebensächlich. :wink: Die Beschreibung ist prima- im Notfall drehe ich die Flasche um und schüttele sie, wenn sie ausläuft, ist es die Richtige....

Tschüß
Karin

Anonymous

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Re: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006
« Antwort #233 am: 14.02.2006, 14:10 Uhr »
Zitat von: Doreen & Andreas
Dieses Jahr hat es bei Euch aber wirklich gepaßt.

Stimmt :!: Und wir waren auch sehr erstaunt darüber.

Zitat von: Doreen & Andreas
So viel rot glühende Lava konnten wir bei unserem Besuch 2001 leider nicht sehen.

Ein kleiner Trost: Auch wir nicht, auch wenn wir nicht im Juli, sondern Mai/Juni 2001 auf Hawaii waren :wink:

Zitat von: Doreen & Andreas
Vor allem bei den vielen Trails, die Ihr immer wieder entdeckt und so vorzüglich beschreibt :daumen:

Falls trotzdem mal Unklarheiten bei einer Trailbeschreibung auftauchen sollten, ihr wisst ja, an wen ihr euch wenden könnt :wink:

Zitat von: Anne
Ihr habt ja insgesamtgesehen wahnsinnig gut bei Petrus das Wetter bestellt.

Gewusst, wie :wink: :lol: Glück muss man halt haben :wink:

Zitat von: Anne
Übrigens, Angie: In Zentraloregon bei Bend im Newberry Vulcanic Monument gibt es eine eine Meile lange Lavatube, die nicht beleuchtet ist. Wenn Ihr früh hineingeht (wie wir), seid Ihr ganz im Dunkeln, wenn Ihr Eure Taschenlampen ausmacht- ein wahnsinniges Gefühl. Aber frische Lava bieten sie dort nicht.

Von dieser Lavatube habe ich schon mal gelesen.

Auf Big Island gibt es eine "unknown cave", die 1 Meile lang ist. Sie befindet sich am Powerline Trail (dieser Trail geht von der Saddle Road ab). Gut ausgerüstet machten wir uns damals auf den Weg, hatten richtig große Taschenlampen mit. Wenn man nicht weiß, wo die Cave ist, läuft man glatt daran vorbei. Wir haben sie allerdings gefunden, doch der Zugang war mit großen Lavasteinen versperrt. Das stimmte uns nachdenklich, denn es musste einen Sinn haben, dass jemand die Lavasteine davor rollte. Da niemand von unserem Unternehmen wusste, haben wir auf diese Cave dann aus Sicherheitsgründen verzichtet.
Diese Cave gehört übrigens zu einem Lavatube-System, das sich über insgesamt etwas mehr als 40 Meilen ( :!: ) erstreckt.

Auf Maui könnt ihr in Hana die "Ka'eleku Caverns" besuchen, was im Rahmen einer geführten Tour möglich ist. Ist eine großartige Tour, während der mitten drinnen auch mal alle Taschenlampen abgedreht werden. Dann weiß man erst, was "finster" ist :lol:

Leider ist es uns dieses Jahr wiederum nicht gelungen, die Kazumura Cave auf Big Island zu besuchen. Wir haben die Telefonnummer, haben mit dem zuständigen Herrn schon mehrmals telefoniert. Er verspricht immer einen Rückruf zwecks Terminbekanntgabe und nie kam es dann dazu :twisted:  Ich habe fast den Eindruck, er will nicht :cry:
Irgendwann wird es uns schon mal gelingen :wink:

Angie

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Re: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006
« Antwort #234 am: 14.02.2006, 14:11 Uhr »
:oops:  :oops:  :oops: Der Gast war ich :oops:  :oops:  :oops:
Viele Grüße,
Angie

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Re: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006
« Antwort #235 am: 15.02.2006, 07:58 Uhr »
Freitag, 6. 1. 2006:

Na, der Tag fängt ja gut an :!: Michi wacht – ohne Wecker – um 7.45 Uhr auf. Nein, er hat nicht vergessen, das Handy zu stellen, sondern er hat die Weckzeit schlicht und einfach falsch gestellt :lol: So kommen wir zu einem unfreiwilligen längeren Schlaf. Schaden tut er uns gewiss nicht.

Um 8.35 Uhr gehen wir frühstücken.
Wettermäßig ist es derzeit sehr wechselhaft, es ist eine Mischung zwischen stark bewölkt mit Sprühregen und herrlichstem Sonnenschein.

Tja, aber wie ist eigentlich der Wetterbericht :?: Wir haben keine Ahnung und fragen deshalb bei der Rezeption nach, in der Hoffnung, eine der Damen wüsste etwas genauer als wir Bescheid. Doch weit gefehlt :!: Unsere Frage nach dem Wetterbericht wird mit „it’s always the same. There might be some showers, otherwise it could be pretty sunny“. Echt :?: :lol: Das bringt uns unheimlich weiter :wink:

Wozu habe ich eigentlich die Telefonnummern der Wetterdienste von Big Island heraus geschrieben :?:

Wetter Hilo:      935-8555
Wetter Big Island gesamt:   961-5582

Vom Tonband erfahren wir die Wettervorhersage bis inklusive 10. Januar, na, immerhin etwas. Ob sich das Wetter danach richtet, wird sich zeigen.

Michi schlägt vor, in den Volcanoes NP zu fahren, damit ich bei meinen Filmaktivitäten eventuell wieder einen Schritt weiter komme.



Auf der Fahrt dorthin machen wir jedoch in Glenwood im „Hirano Store“ Halt und kaufen uns einen Kaffee. Irgendwie sind wir müde :wink:



Im National Park angekommen, fahren wir als Erstes zum Volcano House. Ich will unbedingt wissen, ob der Kilauea sichtbar oder von Nebel eingehüllt ist. Glück muss der Mensch haben :!: Dank des Sonnenscheins und nur ganz wenigen Wolken liegt der Kilauea in voller Größe vor uns, traumhaft :!:



Der nächste Punkt ist nochmals der Southwest Thrift, da das Wetter heute optimaler ist als gestern.



Dem folgt der gegenüber liegende kurze Halema’uma’u Trail.

Über den von hier aus kurzen Halema’uma’u Trail gehen wir zum gleichnamigen Krater, um den – zumindest in diesem Gebiet – mittlerweile eine Absperrung errichtet wurde. An einer etwas weiter entfernten Stelle ist die Absperrung „durchbrochen“ :wink: , was ich, eh klar  :wink: , zum darübersteigen nutze. Jetzt ist mir keine Absperrung mehr im Weg und ich habe eine fantastische Sicht um und in den Krater.



Wasser- und Schwefeldämpfe steigen auf, letztere lösen bei mir eine Hustenattacke aus.


Schwefelablagerungen

Unbekannte haben der Feuergöttin Pele Obst und Leis gespendet und entsprechend schön am Kraterrand drapiert.



Anschließend fahren wir zum Devestation Trail, den sind schon ein paar Jahre nicht mehr gegangen.



1790 brach der Pu’u Pua’i aus, eine hohe Lavafontäne schoss in die Luft und die Lava begrub alles unter sich.


Pu’u Pua’i

Zeugen dieser Zeit sind die weiß wirkenden Baumstämme, die über der schwarzen Lava verteilt liegen.

Gegenüber unserem letzten Besuch hier sind diverse Sträucher um einiges höher gewachsen.



Am Ende des Trails sind wir beim Kilauea Iki Overlook, von wo wir aus einen sehr guten Blick in den Kilauea Iki Crater mit seinem Trail haben.



Leider blühen auch hier nur wenige Ohelos, die volle Blüte lässt noch ein wenig auf sich warten. Doch die zahlreichen Knospen versprechen wiederum ein rotes Blütenmeer.

Am Rückweg zum Auto sehen wir Familie Nene mit ihren drei Kindern beim Spaziergang. Ein älterer Herr, der eben vorbei kommt, wundert sich, weshalb ich abseits vom Trail so gezielt auf etwas gucke, kommt näher, erkundigt sich, was es zu sehen gibt, zückt seinen Fotoapparat und meint „oh, that’s great :!: “ Stimmt :!: Ich vergesse die Zeit und alles andere um mich :wink: Erst Michi mit seinem Hinweis „wolltest du heute nicht noch anderes sehen :?: “ bringt mich wieder in die Realität zurück :D

So, ein kurzes Stück weiter gefahren, dann lassen wir an einer ganz bestimmten Stelle das Auto in einer kleinen Parkbucht stehen und gehen einen Teil des Crater Rim Trails. Diesen Teil haben wir natürlich ganz gezieht ausgesucht, wir wollen unbedingt zum Keanakako’i Crater, dort stehen die schönsten Lava Trees von ganz Big Island. Im Urlaub 2004, als wir den gesamten Crater Rim Trail gingen, regnete es ausgerechnet beim Keanakako’i Crater wie aus Eimern, entsprechend sind die damaligen Fotos. Das soll heute nun anders werden :!: :D

Wir wandern zügig durch einen Ohia-Wald, der Weg ist uns bestens bekannt. Vögel zwitschern, die Bäume knarren im sanften Wind und wir sind wieder einmal ganz alleine unterwegs :D

Dann, nach ca. 30 Minuten, sind wir bei den Lava Trees.

 

 

Was ist das denn :?: Wassertropfen auf meiner Brille :?: Ist ja typisch :!: Wir sind beim Krater und es beginnt wieder einmal zu regnen :!: :cry: Na gut :!: Aber nicht mit uns, wir sind hier, um an schöne Fotos zu kommen und nun warten wir ab, bis der immer mehr werdende Regen aufhört.

Ich ziehe mir meine Wanderjacke über und verstecke den Camcorder darunter, damit er ein wenig geschützt ist. Sieht witzig aus :!: Unter meiner Wanderjacke gucken die drei Standbeine des Manfrottos heraus :lol:



Nach 20 Minuten ist der Spuk vorbei, die Sonne kommt hervor und wir können unserer Ämter walten.



Doch so schnell, wie man meint, geht das nicht, wir können uns nämlich nicht so rasch von hier trennen :wink:

Aber schließlich muss es sein, es stehen noch weitere Punkte am heutigen Programm. Wir treten den Rückweg an und fahren auf der Chain of Craters Road bis zu „Alanui Kahiko“.



1972 begrub die Lava des Mauna Ulu große Teile der damaligen Chain of Craters Road unter sich, von der bei Alanui Kahiko noch zwei kleine Teile sichtbar sind. Ich klettere zur alten Chain of Craters Road hinunter, schließlich will ich sie nicht nur vom Lookout begutachten :wink: Die Lava ist hier ein Gemisch aus Pahoehoe Lava und a’a Lava.

Wieder zurück und weiter gefahren ist unser nächster Stop beim Trailhead zu den „Pu’u Loa Petroglyphs“.

 

Nach einer Meile Wanderung über Pahoehoe Lava sind wir bei den Petroglyphs, um die ein Brettersteg errichtet wurde, damit die Petroglyphos von den Touristen nicht zerstört werden.

 

Teilweise braucht man ein wenig Fantasie, doch großteils kann man die Petroglyphs sehr gut erkennen. Die Abendsonne versetzt sie in ein fast kitschig wirkendes Rot.

 


Gerade vor Einbruch der Dunkelheit sind wir wieder beim Auto, verspeisen je einen Apfel und nun geht es wieder nach Hilo zurück.

Am Weg zum Hotel legen wir beim Safeway einen kleinen Einkaufstopp ein.
Im Hotel angekommen folgt der technische Teil, wir lassen den heutigen Tag Revue passieren. Michi verschwindet um Mitternacht ins Bett, ich folge ihm um 1 Uhr.
Viele Grüße,
Angie

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Angie

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Re: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006
« Antwort #236 am: 15.02.2006, 08:08 Uhr »
Samstag, 7. 1. 2006:

Ach wie nett :!: Um 6.30 bimmelt das Handy. Also aufgestanden und um 7.30 Uhr sind wir, wie fast üblich, beim Frühstück.

Heute Nacht hat es offenbar stark geregnet, draußen ist alles nass. Derzeit zeigt der Himmel Sonne mit etwas Wolken, ein Gemisch also.

Zeitmäßig passt es gerade für einen Anruf in Linz.
M. sagt zur Begrüßung „Angie, es ist schön, deine Stimme zu hören“.
Ähemmmm… Ich rufe doch jede Woche an und erkundige mich, ist etwas passiert :?:

M. klärt mich auf: Sie begegnete einen Tag nach meinem letzten Anruf einer anderen Nachbarin, nämlich jener Tratschtante, die jeder fürchtet und diese gute Frau hat in der Siedlung verbreitet, ich sei auf Hawaii gestorben. Michi mache sich nun Gedanken, wo er mich begraben lassen soll und außerdem, ob es für ihn jetzt überhaupt Sinn mache, den ursprünglichen Plan für unsere – eigentlich gemeinsame - Zukunft weiter zu verfolgen.
Einen Tag, nachdem das M. von Frau P. erfuhr, fragte R. von gegenüber M., wann sie zuletzt von mir gehört habe, es ist ja eine Tragödie, dass ich tot bin, der arme Michael.
Und so weiter, und so fort…..

Es „weiß“ die Siedlung von meinem vermeintlichen Tod, vom Friseur bis zum Bäcker und  die Angestellten beim Billa. Hoffentlich ist es noch nicht bis zur Bank durchgedrungen, sonst lassen die am Ende mein Konto ohne meines Einverständnisses auf…

Gibt es nicht einen Spruch, der heißt „Totgesagte leben länger“ :?: Das muss ich jetzt sofort testen :!:

M. und ich reden noch kurz über sonstiges in Linz.

Während ich mich anschließend über meinen eigenen Tod halb tot :wink: lache, findet das Michi gar nicht witzig, sodass ich mich ab sofort einem anderen Thema zuwende.

Um 9.15 Uhr fahren wir in Richtung Saddle Road.



Am Plan steht der Kaumana Trail. Doch beim Trailhead hat es eine Außentemperatur von 46° F, der Trail ist komplett nass und rutschig, über unseren Köpfen sind tiefschwarze Wolken am Himmel.
Nein :!: Das nicht :!: Nicht so mit uns :!:

Fahren wir halt bis zum Pu’u Huluhulu weiter, vielleicht ist das Wetter dort eine Spur besser und wir können auf den Hügel gehen. Doch auch hier ist das Wetter keine Spur besser. Wir werfen den Hut auf die Saddle Road, mit der heute ja doch nichts anzufangen ist und fahren Richtung Waimea weiter.

Vom MM 25 bis Waimea ist der schlechte Asphalt mit zahlreichen Schlaglöchern zu fahren, aber wenn ich eine Gescwindigkeit von ca. 50 m/ph fahre, fliegen wir sozusagen über die Schlaglöcher hinweg :wink:

Plötzlich eine kleine Notbremsung :!: Das Militär kommt uns auf Rädern entgegen. Sie fahren alle in Hummer, voran und zum Abschluss je ein Begleitfahrzeug mit Warnblinkanlage.
Ich bleibe, da die Saddle Road in diesem Gebiet relativ schmal ist, mit den rechten Reifen in der Wiese stehen.
So, jetzt sind die Hummer vorbei, wir setzen unsere Fahrt fort.

Nach einiger Zeit landen wir in Waimea und gucken nach, was denn nun wirklich aus dem Kamuela Museum geworden ist. Ich lese so viel Unterschiedliches, dass ich mich selbst überzeugen muss, was nun Sache ist.
Fakt ist, das Museum ist tatsächlich geschlossen :!:



Die Besitzer, das Ehepaar Salomon, mit denen wir uns 2001 so nett und ausführlich unterhalten haben, die uns auch ihre Wohnung zeigten, mussten im Alter von knapp 95 Jahren das Museum schließen. Bis zu diesem Zeitpunkt führten sie es über 60 Jahre lang völlig alleine, machten keinen einzigen Tag Urlaub.
Herr Salomon ist mittlerweile verstorben, Frau Salomon lebt angeblich in einem Altersheim. Herr Salomon „junior“, gemeint ist der Sohn der beiden, hat das Museum geerbt, aber keinerlei Interesse, es geöffnet zu haben. Käufer hat er bis dato nicht gefunden. Was mit dem Museum, das unbeschreibliche Schätze beinhaltet, einmal wird, steht völlig in den Sternen. Schlichtweg unglaublich :!:

Nachdenklich fahren wir ein kurzes Stück weiter und stoppen beim Parker Square, um Kaffee zu konsumieren. Obwohl die Sonne scheint, ist es ganz schön kühl.

Ein Blick zu den Koolau Ranges zeigt tief schwarze Wolken.

Also gut, dann knöpfen wir uns den Pu’u Wa’a Wa’a Trail südwestlich von Waimea vor. Wäre doch gelacht, wenn wir heute keinen Trail laufen könnten :!:
Nach einiger Zeit identifizieren wir auf Anhieb den Pu’u Wa’a Wa’a und kurz darauf haben wir – rein theoretisch – den Trailhead entdeckt. Doch das Tor ist geschlossen, davor hängt ein Schild mit der Aufschrift „Gate locked 6pm – 6am Monday – Friday and all weekends“.


im Hintergrund der Pu’u Wa’a Wa’a

Mist :!: Wieder nichts, obwohl es hier wettermäßig optimal wäre :!:

Jetzt reicht es aber :!:

Da wir heute anscheinend nicht wandern dürfen, fahren wir auf direktem Weg nach Kailua Kona. Dort gehen wir als Erstes ins Kona Coast Shopping Center. Wir bummeln ein wenig, kaufen aber nichts.
Nahezu automatisch :wink: landen wir beim KFC, wo wir uns Hähnchen schmecken lassen.

Wir schlendern weiter und stellen fest, dass ausgesprochen wenige Leute hier sind. Nicht, dass es uns stört, aber es wundert uns ein wenig.



Da Michi keinen anderen männlichen Gesprächspartner findet, hockt er sich neben den Plastik-Captain und imitiert ihn. Ich lache mich kringelig :!: :lol:



Es ist ein Nachmittag, wie ihn Michi liebt: shoppen, shoppen, shoppen… Geduldig laufe ich mit, seien ihm die eigentlich wenigen Shoppingtage bzw. Shoppingnachmittage vergönnt :wink:

Beim Bubba Gump Shrimp genehmigen wir uns einen Alabama Smoothie (Michi) und einen Blueberry Smoothie (ich). Köstliche Getränke :!:

Anschließend gehen wir zum Markt, der gerade noch geöffnet hat. An dem Blumenmeer, das zum Verkauf angeboten wird, kann ich mich gar nicht sattsehen.



Wie es der Zufall (oder Michi :wink: ) will, stehen wir plötzlich vor Crazy Shirt. Michi stöbert – wie üblicherweise eine Frau :lol: - mal hier, mal dort und zeigt mir dann ein T-Shirt in meiner Größe, das ihm sehr gut gefällt. Hmmm, sooo unrecht hat er gar nicht mal :wink: Das T-Shirt ist wirklich brauchbar und ehe ich noch Einwände erheben kann, hat Michi das T-Shirt schon bezahlt :!:

Wir schlendern durch Kona weiter und prompt bleibt Michi beim Srg. Leisure hängen :lol: Aha :!: :!: Heute zielt er darauf hinaus, mir noch weitere T-Shirts und Shorts zu kaufen :!: Und mir fehlen heute ausnahmsweise handfeste Argumente, warum ich dies nicht will und jenes auch nicht :wink: Und somit bin ich wieder um ein paar T-Shirts und Shorts reicher :D

Schreck lass’ nach :!: Wir kommen von Sgt. Leisure heraus und es ist stockfinstere Nacht :!: Naja, vielleicht noch nicht ganz stockfinster, aber schon äußerst dämmerig – und wir sitzen am anderen Ende von Big Island.

 

Eine lange, lange Fahrt nach Hilo steht mir bevor, aber ich weiß schon, welche Route ich nehme, nämlich jene über die ……….. Bingo :!: :!: :!: Gut geraten :!: :!: :!: Über die Saddle Road :lol: Sie ist meine Lieblingsstrecke auf Big Island, was ich wahrscheinlich nicht unbedingt betonen muss :wink:

Doch vor dieser langen Fahrt genehmigen wir uns je einen doppelten Espresso sowie ein Cola light und um 18.45 Uhr treten wir die Rückfahrt an.
Es muss wohl an der tiefschwarzen Nacht liegen, dass ich keine Geschwindigkeitsbeschränkungen erkennen kann :wink: Wir sind um 19.20 Uhr vor Waimea bzw. bei der Abzweigung zur Saddle Road :!: Rekord :!:

50 Minuten später sind wir in unserem Hotel in Hilo, inklusive einer kleinen Pause an der Saddle Road. Nächster Rekord :!: :wink:

So, nun noch der Technikkram, auch der Reisebericht bittet um eine Fortsetzung und um 1 Uhr morgens verziehe ich mich ins Bett.
Viele Grüße,
Angie

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Re: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006
« Antwort #237 am: 15.02.2006, 09:07 Uhr »
Noch mal Wow - auch von unten ist der Lavastrom faszinierend!

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Re: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006
« Antwort #238 am: 15.02.2006, 11:35 Uhr »
Hi Angie,
das waren ja zwei aufregende Tage. Die Klatschtante hat ja eine blühende Phantasie- und das dann noch zu verbreiten.... Ich möchte nicht in der Haut ihrer Opfer stecken.

Die Saddle Road hat es Dir wirklich angetan- Harper lässt grüßen.... :wink:

Auf dem Blumenmarkt hätte ich mich auch gerne eingedeckt- aber eine Modenschau von Dir mit all den neuen Klamotten könnte jetzt folgen.
Tschüß
Karin

Doreen & Andreas

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Re: Hawaii - 5 Wochen - Dezember 2005 / Januar 2006
« Antwort #239 am: 15.02.2006, 11:45 Uhr »
Zitat von: Angie
Zitat von: Doreen & Andreas
Dieses Jahr hat es bei Euch aber wirklich gepaßt.

Stimmt :!: Und wir waren auch sehr erstaunt darüber.

Zitat von: Doreen & Andreas
So viel rot glühende Lava konnten wir bei unserem Besuch 2001 leider nicht sehen.

Ein kleiner Trost: Auch wir nicht, auch wenn wir nicht im Juli, sondern Mai/Juni 2001 auf Hawaii waren :wink:

Zitat von: Doreen & Andreas
Vor allem bei den vielen Trails, die Ihr immer wieder entdeckt und so vorzüglich beschreibt :daumen:

Falls trotzdem mal Unklarheiten bei einer Trailbeschreibung auftauchen sollten, ihr wisst ja, an wen ihr euch wenden könnt :wink:

Logische Schlußfolgerung: Unseren nächsten Hawaii-Urlaub werden wir nicht einen Monat nach Euch sondern exakt zur gleichen Zeit planen  :lol:  8)
Und das, obwohl Ihr eigentlich völlig untypische Big-Island-Touristen seid... immer nur im regnerischen Hilo, wo doch Kona die Partymeile ist  :wink:
Viele Grüße,
Andreas
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