Mittwoch, 11. 1. 2006:Das war eine lange Nacht
6,5 Stunden Schlaf habe ich abbekommen
Um 8 Uhr gehen wir zu Perry’s Smorgy, das schräg gegenüber des Hotels ist. Wirklich praktisch, preiswert und gut
Wettermäßig sind über den Bergen, wie ohnehin fast immer, tiefschwarze Wolken zu sehen, Waikiki selbst liegt in der Sonne – eh klar
Temperatur: 28.8° C.
Nun verrate ich meinen in der letzten Nacht ausgeheckten Plan: Sieger wurde der Maunawili Demonstration Trail, aber diesmal von der anderen Seite
Hier im Pacific Monarch Hotel bekommen wir, da wir das Penthouse gebucht haben, jeden Tag den „Honolulu Advertiser“ (= Zeitung) durch den Türschlitz geschoben und jetzt muss ich erst mal die News lesen…
Schreck
Gestern früh startete ein Touri-Sightseeing-Heli (Sunshine Helicopters) um 8 Uhr von Kahului zu einer Tour. Die Leute im Tower verloren den Heli aus den Augen und warum
Der Heli war abgestürzt
Absturzstelle soll auf 3.500 ft Höhe im Manawainui Valley am Haleakala sein
Das ist in der Nähe von Kaupo.
An Board des Helis befanden sich fünf Leute, der Pilot und vier Touristen. Die Verletzten wurden ins Maui Memorial Medical Center gebracht, bei keinem bestünde Lebensgefahr.
Die Ursache des Absturzes ist zum derzeitigen Zeitpunkt völlig ungeklärt.
Sunshine Helicopters ist seit 1985 der neue Besitzer der Helis und seither gab es – bis auf jetzt – keinen einzigen Unfall.
Puhhh
Wir atmen tief durch, sind froh, dass alle Passagiere in halbwegs gutem Zustand sind und fahren in südöstlicher Richtung nach Waimanalo (= Hwy. 72).
Am Ortsende von Waimanalo knickt der Hwy. 72 nach Norden ab. Ausschau halten nach die linkerhand abzweigende Kumuhai Street
In diese einbiegen und so lange entlang fahren, bis rechterhand die Waikupanaha Street sichtbar ist. Dieser solange folgen, bis man zu nachfolgend abgebildeten Maschendrahtzaun und der Trailbeschriftung kommt.
Trailhead des Maunawili Demonstration Trails Waimanalo sideHier stellen wir unseren Jeep ab, ziehen unsere Wanderschuhe an, schnappen unsere Rucksäcke und somit ist unser Auto leer. Gut so, denn die Gegend ist nicht gerade vertrauenserweckend.
Um 10.45 Uhr starten wir nun endgültig.
Zu Beginn ist der Weg noch ziemlich breit, sodass wir nebeneinander gehen können. Schon bald kommt das nächste Schild, nämlich Maunawili Demo Trail links gehen.
Über uns bilden Bäume einen Tunnel, sodass wir teilweise von der direkten Sonneneinstrahlung verschont bleiben. Der Weg ist gut zu gehen, ab und zu etwas feucht. Es ist Waldboden, der nur wenig mit Steinen und Wurzeln durchwachsen ist. Später wird er schmäler und ist eigentlich nur mehr als Pfad zu bezeichnen.
Links und rechts von uns hüfthohes Gras, ab und zu sehen wir Blüten und Früchte, die wir nicht zuordnen können.
Da der Trail sehr kurvenreich ist, bietet nahezu jede Kurve Neues. Einmal sieht man bis nach Kailua mit den davor gelagerten Mokulua Islands, dann wieder hat man den Wald vor sich, ein anderes Mal sieht man die Bergkette mit dem Pu’u Lanipo, dem Palikea und dem Mt. Olympus. Es ist wirklich sehr abwechslungsreich.
Gut, dass wir uns schon vor Trailbeginn mit dem Mückenspray eingesprüht haben, denn Moskitos gibt es hier zuhauf.
Es ist dermaßen heiß, dass Michi in der Badehose läuft und ich im Bikini.
Nach einiger Zeit, der Trail ist weiterhin sehr schmal, zudem geht es linkerhand steil bergab, sehen wir ein Schild mit der Aufschrift „no horses beyond this point“.
Auffallend ist, dass hier hauptsächlich Eukalyptusbäume wachsen, aber auch Paper Trees, Ti-Pflanzen, Palmen und Farne. Ab und zu sehen wir einen Octopus Trees.
Octopus TreePlötzlich gelangen wir zu einem kleinen Rasenplatz. Rechterhand das Verbotsschild „private“, linkerhand geht unser Trail weiter, wie ein weiter innen gesichtetes Schild beweist.
Der Trail ist jetzt nur noch ca. 30 cm breit und das hüfthohe Gras wechselt sich mit Farnen ab.
Wir kommen zu einer starken Rechtskurve, linkerhand fließt etwas Wasser den Steilhang herunter.
Bei stärkeren Regenfällen gibt das sicher einen schönen Wasserfall. Wenn einen solch ein Regen am Rückweg erwischt, ist Schluss mit lustig, da der Trail dann sehr rutschig wird.
Um 13.30 Uhr beschließen wir, zu lunchen – mitten am Weg, es kommt ja doch keiner
Außerdem gibt es gar keine andere Möglichkeit, als es sich auf diesen 30 cm gemütlich zu machen. Wolken haben sich vor die Sonne geschoben, aber es ist trotzdem sehr schwül.
In Anbetracht der Uhrzeit, es ist jetzt 13.50 Uhr, treten wir den Rückweg an. Die Berge sind teilweise von Wolken bedeckt.
Gegen Ende des Trails wird es durch den Wind ein wenig kühl, sodass wir uns Short und T-Shirt anziehen.
Um 16 Uhr sind wir wieder beim unversehrt gebliebenen Auto.
Uihh
Das war ein schöner Trail
Und gar nicht weit von Honolulu entfernt
Wirklich empfehlenswert
So, was tun mit dem angefangenen Nachmittag
Leichtsinnigerweise stelle ich Michi diese Frage, dabei müsste ich ohnehin wissen, wie die Antwort lautet
Erraten
Wir fahren ins Ward Center
Dort suchen wir zuerst Starbucks zwecks eines guten Kaffees auf. Anschließend geht Michi, ohne einen Blick auf die neben uns befindlichen Läden zu werfen, forsch voran. Wohin nur
Naja, ich lasse mich überraschen.
Ach
Der Hawaii-Shop hat es ihm angetan
In die Auslage dieses Geschäftes habe ich gestern auch einen kurzen Blick geworfen, aber in Anbetracht der Preise sah ich dann gleich wieder weg
Doch heute komme ich um den Shop nicht herum, Michi will unbedingt hinein. Warum nur
Was weiß er, was ich nicht weiß
Das soll ich bald erfahren…
Er hat bereits gestern in der Auslage sehr schöne T-Shirts gesehen
Jetzt weiß ich, was die gestrige Frage von ihm sollte
Er fragte nämlich, ob ich denke, dass unsere Koffer Übergewicht haben würden und ich antwortete mit „nein“.
Also gut, gehen wir halt in den Laden…
Während sich Michi den T-Shirts widmet, habe ich längst die Buchabteilung entdeckt. Es ist unglaublich, welche Bücher dort verkauft werden
Und endlich, nach Jahren
, finde ich DIE Information, der ich schon so viel nachgelaufen bin, nämlich: Wo verlief die frühere Chain of Craters Road
Auf Big Island sieht man auf diversen Trails immer wieder kleine Stücke der alten Chain of Craters Road, aber trotz meiner zahlreichen Fotos kam ich nie zu einem klaren Ergebnis. Jetzt habe ich es
Wo ist denn Michi
Ich blicke mich um – aha, er ist immer noch bei den T-Shirts gut aufgehoben, dann kann ich mich ungestört weiter den Büchern widmen.
Ich suche nämlich noch eine ganz bestimmte Info. Ich will sie schriftlich und habe bisher nämlich nur ein einziges Mal davon gehört. Das gibt’s doch gar nicht
Nach längerer Suche finde ich sogar darüber ein Kapitel in einem Buch.
Mit strahlendem Gesicht gehe ich zu Michi, der mittlerweile ein paar T-Shirts ausgesucht hat. Tja, eigentlich habe ich ja schon so viel neue bekommen… - aber gefallen tun mir die, die er jetzt in der Hand hat, trotzdem
Michi sucht sich noch ein paar Sticker aus. So, jetzt ist es aber wirklich genug
Wir haben Hunger und gehen wieder auf das Chowder House zu. Beide wählen wir Mahimahi und Terijaki Chicken, Michi mit Reis, ich mit French Fries.
Zuvor genießen wir gemischten Salat mit einer Thousand Island Sauce – lecker
Um 20.40 Uhr sind wir im Hotel und nun kommt das fast Schlimmste für mich: Das letzte Mal für diesen Urlaub Koffer packen
Mit unserer Federwaage kontrolliere ich das jeweilige Gewicht der Koffer: alle unter 22,4 kg
Super
Dann folgt der technische Teil sowie das Schreiben des Reiseberichtes und um 1 Uhr falle ich halbwegs müde ins Bett.