Hallo,
@Leo68:
und wie schnell der droben war...
dafür hat er sich aber doch auch schön in die Sonne gesetzt - im Gegensatz zum gestrigen, der inmitten der Finsternis unterwegs war.
@Crimson Tide:
ich habe ja gewisses Verständnis dafür, daß die irgendwann mal fertig werden wollen und bei zunehmender Leere etwas aufräumen - aber wenn einem zuvor mit dem Brustton der Überzeugung gesagt wird, daß man ja für 10.00 eine Zusage hat und vorher praktisch nichts geht und dann die Bude halbleer ist und aufgeräumt wird
... da haben wir auf dieser Tour auch umgekehrte positive Erfahrungen gemacht (kommt noch
)
11. Tag Di 12.09.2006 Lake Yellowstone – Norris – Lake YellowstoneEndlich haben wir wieder einmal hervorragend geschlafen. Es herrscht schönstes Wetter am Morgen. Um nach den gestrigen Erfahrungen sowohl am Morgen als auch am Abend dem Restaurant zu entgehen, machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Lodge, wo es eine ordentliche Cafeteria geben soll. Unterwegs begegnen wir einem Paar, das sich ebenso wie wir nicht ganz sicher ist, welche Richtung man einschlagen muß. Da sie aber festgestellt haben, daß an dem von ihnen zunächst eingeschlagenen Weg nichts ist, bleibt wohl nur die andere Richtung. Der Weg hat sich insofern gelohnt, als die Lodge ein sehr bemerkenswertes altes Gebäude ist. Dafür ist das Frühstück der typische Cafeteria-Mampf.
Bis wir dann vom Hotel loskommen, ist es schon 9:00, obwohl wir ja heute nicht packen müssen. Auf dem Weg Richtung Village machen wir zunächst noch einen Morgenlicht-Stop am Mud Vulcano, wo der Dampf in der kühlen Morgenluft besonders attraktiv wirkt. Den Rundweg gehen wir allerdings kein zweites Mal.
Anschließend geht es über Canyon Village Richtung Norris. Dabei geraten wir zunächst in eine Coyoten-Stau und bewundern zusammen mit vielen anderen Besuchern ein solches Tier bei seiner Jagd nach irgendwelchem Kleingetier im Herbstgras
Wir legen dann noch spontan eine Schleife über die Virgin Cascade ein, um etwas enttäuscht festzustellen, daß das vom Licht her eine reine Nachmittagslicht-Location ist.
In Norris besuchen wir zunächst das Back Basin mit Steamboat, Echinus, Pearl und anderen Geysern. Anschließend kommt das Porcelain Basin dran. Überall brodelt, dampft und stinkt es; dazu kommt Wasser in den tollsten Farben. Der Vormittag geht sehr schnell rum.
Um den Hunger zu stillen, fahren wir ein Stück nach Norden zu einem Picknickplatz in der Nähe des Beaver Lake (den wir selbst allerdings nicht sehen). Danach geht es wieder zurück mit kurzem Stop am Roaring Mountain, der uns eher enttäuscht, und weiter Richtung Madison. Die am Weg liegende Beryl Spring ist wiederum überaus attraktiv.
Von Madison aus fahren wir den Firehole Canyon Drive mit Wasserfall und Schwimmregion.
Von dort aus geht es wieder zurück über Madison Richtung Norris. Unterwegs halten wir für einen kleinen Spaziergang an der Terrace Spring, einem kleinen See mit einigen terrassenartigen Quellen rundum – ein sehr hübsches Plätzchen. Hier entdecken wir auch endlich die offizielle Symbolblume des Parks – den blauen Enzian.
Auf der Weiterfahrt gibt es einen Fotostop an den Gibbon Falls, die schön im Licht liegen.
Ein weiterer Stop am Artists Paintpot führt zu einem Trail, der deutlich länger ist als gedacht und auf eine kleine Anhöhe über dem Quellengebiet führt. Da das ganze auch im Hinterland liegt, ist es nicht so wahnsinnig voll. Auch hier z.T. ganz hübsche Farben und am obersten Punkt des Wegs ein Gebiet, wo weißliche Pampe vor sich hin brodelt. Artists Paintpot und Terrace Spring haben den großen Vorteil, daß sie klein und abseits vom Rummel sind.
Auf dem Weiterweg unternehmen wir einen zweiten Anlauf über die Virgin Cascade, die sich nun im Sonnenlicht zeigt. Am Canyon Village fahren wir dann wie gestern auch schon einmal zum Artists Point am Grand Canyon of the Yellowstone. Dort nehmen wir den Trail zum Lily Pad Lake in Angriff, der durch Bärengebiet zunächst am Rim des Grand Canyon entlang und dann durch etwas Wald zu einem eingetrockneten Tümpel führt. Aber wenigstens waren wir noch einmal eine gut 3/4-Stunde abseits vom Rummel unterwegs (ein paar Leute mehr wären uns allerdings zur allfälligen Bärenverjagung lieber gewesen - wie wir gelernt hatten, soll man ja mindestens zu viert sein...).
Gegen 6:00 sind wir nach einem kurzen Büffelhalt dann im Hotel für einen Kaffee + Banane + Keksen. Anschließend machen wir noch einen Kurzausflug am See entlang bis zum Steamboat Point, wo es direkt am See zischt und stinkt. Auf dem Weg dorthin quert eine größere Büffelherde die Straße und hält den Verkehr auf.
Zurück im Hotel setzen wir uns in die Lobby auf ein Bier. Aufgrund der gestrigen Erfahrungen lassen wir uns einen Pager (so eine Art Hockeyscheibe mit Blink- und Vibrationsalarm) geben und warten, daß wir zum Essen gerufen werden. Die Aushändigung des Pagers durch die Generaloberlehrerin ging nicht ganz ohne Gemurre ab: wir hätten doch schon unsere feste Zeit. 9:45 wurde uns als einzig denkbare frühere Möglichkeit gegenüber unserer Reservierung für 10.00 angekündigt. Nach alledem lasse ich zwischenzeitlich an der Rezeption für das Restaurant beim Old Faithful Inn für morgen abend reservieren; auch dort geht es nicht vor 9:15 - aber immerhin eine dreiviertel Stunde früher. Ich kann mir eine Bemerkung nicht verkneifen, daß ich es lächerlich fand, gestern bei einer Reservierung für 10:00 um 9:30 in ein halbleeres Restaurant eingelassen zu werden. Das wurde nur mit einem wissenden Lächeln und einem achselzuckend dahingesagten "no comment" versehen.
Der Pager ruft uns übrigens um 8:45 zum Essen – „no comment“. Beide essen wir Gazpacho und Trout - durchaus gut und diesmal mit dem richtigen Wein - und haben heute zudem eine aufmerksame Bedienung.
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