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Autor Thema: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten  (Gelesen 14174 mal)

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mrh400

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Re: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten
« Antwort #60 am: 26.07.2011, 09:20 Uhr »
Hallo,
das war ja ein toller Tag am Volcano!

Dann war es ein grosser Hund, ein sehr grosser. Dem hätte ich auch nicht begegnen wollen :lol:
"...der will doch nur spielen"  :wink: :lol:
Gruß
mrh400

Thinkpink

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Re: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten
« Antwort #61 am: 26.07.2011, 10:37 Uhr »
Haben die Euch wirklich eingeladen - also es auch so gemeint - oder ist das nur so eine Floskel der Amerikaner? Dachte das mal so gelesen zu haben, dass sie einen schnell mal einladen, aber es eigentlich gar nicht so ernst meinen.

Das Parallel 88 haben wir auch in guter Erinnerung, nun ja, teilweise. Ambiente und Essen super. Mein Mann und ich assen das gleiche, aber ich hatte dann die nächsten Tage wunderbarste Verdauungsbeschwerden, er nicht... (Wir wohnten gleich in der Driftwood Lodge)...
2009: 3 Wochen klassischer Südwesten
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zehrer

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Re: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten
« Antwort #62 am: 26.07.2011, 13:15 Uhr »
Haben die Euch wirklich eingeladen - also es auch so gemeint - oder ist das nur so eine Floskel der Amerikaner? Dachte das mal so gelesen zu haben, dass sie einen schnell mal einladen, aber es eigentlich gar nicht so ernst meinen.

Schon klar, aber das war ernst gemeint.

Hike zum Volcano ist online: Hier entlang und dann über Updates oder das Hike-Menü

zehrer

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Re: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten
« Antwort #63 am: 27.07.2011, 10:10 Uhr »
Montag
Linkes Auge auf, rechtes Auge auf und die Ohren gespitzt! Es könnte der Virgin River sein. Linker Fuß raus, rechter Fuß raus und auf den Balkon. Der Jetstream ist zurück und peitscht die Wolken über Springdale. Die Temperaturen sind im Keller und ich gehe zurück in die Wärme. Lagebericht! Also, wir haben starken Wind, es ist eiskalt und die Wasserstände sind hoch. Regen ist nicht auszuschließen. Und wir haben eine Wanderung, die 8 bis 10 Stunden dauert und nasse Füße garantiert. Eindeutige Parameter für die Entscheidung: Forget it - no subway!

Wir sitzen völlig entspannt im Mean and Bean, das Frühstück ist gut, das Ambiente erinnert eher an eine Studentenkneipe, und planen den Tag. Der Flanigan Arch steht seit Jahren auf der Agenda und ist über Cedar City zu erreichen. Die GPS-Daten haben wir auch dabei, so dass es kein Problem geben dürfte. Also, Schnauze abgeputzt und auf die Interstate gehockt. Und als wir kurz vor Cedar City eine Pause machen, staunen wir nicht schlecht. Die Temperaturen sind ja nahezu eisig geworden und der starke Wind hat sich zum Sturm gewandelt. Springdale liegt auf zirka 3800 Fuß, Cedar City auf rund 5800 Fuß und Cedar Breaks auf rund 10000 Fuß. Und irgendwo dazwischen ist unser Hike zum Flanigan Arch. Das wird lustig. So gondeln wir auf der UT 14 in immer höhere Gefilde. Ein Schild, Totalsperrung der Cedar Breaks Road wegen Schnee, macht wenig Hoffnung. Und als das GPS den Trailhead anzeigt, auch noch eine Baustelle, halten verboten und nicht möglich, da links und rechts der Fahrbahn Betonwände errichtet wurden. Und diese blöde Baustelle hört nicht auf, und als wir schon 4 Meilen vom Startpunkt der Wanderung sind, ist es zu vorbei.

Wir stoppen am Navajo Lake, es sieht aus wie in Sibirien, der noch ziemlich zugefroren ist. Schnell ein paar Fotos und wieder rein ins Auto. Es versteht sich von selbst, dass die Heizung inzwischen auf Hochtouren läuft. Runter ins Tal, das Wetter hat sich Gott sei Dank beruhigt, und auf der 89er wieder zurück. Irgendwo muss noch eine Wanderung her.



Die orange-gelben Felsen des Bryce Canyons, der ja eigentlich kein Canyon, sondern eine Abbruchkante ist, ziehen sich auch entlang der US 89. Links und rechts der Straße entdeckt man immer wieder die Cliffs, die so toll aus dem dunklen Grün der Wälder herausleuchten. Und seit Jahren bewundern wir just so ein Cliff kurz vor Glendale. Es liegt hinter dem KOA Campingplatz. Und als uns dieses leuchtende Orange jetzt wieder in die Augen sticht, beschließen wir zu versuchen, diesen kleinen Bryce Canyon näher zu kommen. Also rein in den Campingplatz, den Oberaufseher nach einem möglichen Weg gefragt, aber der hatte mal wieder keine Ahnung. Aber die Entscheidung fällt nicht schwer, denn genau gegenüber der Zeltplatzrezeption geht der einzige Weg in die richtige Richtung. Alles andere sind schon wieder Privatstraßen: No Trespassing!




Wir parken am Pool, ja genau, und stiefeln los. Ein namenloser Einschnitt führt auf einem gut sichtbaren Weg nach Norden. Moderat geht es zuerst dahin, aber irgendwann ist kein Trail mehr zu sehen. Jetzt stehen wir praktisch fast noch am Canyongrund, davor die Berge und die organge-gelb-weißen Zinnen stehen dahinter. Ich schiele nach oben und dem Blick folgen die Beine. Querfeldein, wie ist das schön, und zwar auf allen Vieren. Geröll rutscht an uns vorbei, Äste werden weggeknickt, kleine Boulder überwunden. Der Ehrgeiz hat uns gepackt, auch wenn die Waden brennen. Und bald brennen auch die Arme. Ich sag' nur soviel: Das wunderschöne Pflasterfoto am Anfang dieses Berichts wird hier geboren. Es ist sehr schön und einsam hier oben. Nach einer Meile harten Kampfes haben wir einen Viewpoint erreicht, rasten und fotografieren und taufen die organgen Cliffs 89-Bryce. Oft hat er uns entgegen geleuchtet, meist auf dem Weg nach Page, und endlich sind wir mal hochgestiegen. Nach 1,5 Stunden sind wir zurück in der Zivilisation.

Nachdem wir uns erneut durch die Crowded-Area-Zion gekämpft haben, besuchen wir die neue Location von Fatali. Die Fotos sind immer wieder toll, wie die Preise dafür auch. Den Rest des nachmittags verbringen wir lesend am Balkon. Der Körper kommt zu seinem Recht. Das Abendessen im Switchback war ok. Und man wird gefragt, ob man die Service-Charge gleich auf der Rechnung haben will. Das ist eine akzeptable Variante. Die letzten Sonnenstrahlen begleiten uns auf dem Heimweg und sie bringen die rote Bergwelt zum Glühen.

Fortsetzung folgt ...
Nachdem die Bilder und etliche Hikes bereits online sind [siehe Updates], werden sukzessiv und parallel zu diesem Bericht die restlichen Wanderungen erstellt. Den Fortschritt könnt Ihr gut über die "Updates" verfolgen! Vorhandene Tip-Fehler werden erst nach kompletter Fertigstellung beseitigt ...

zehrer

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Re: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten
« Antwort #64 am: 27.07.2011, 14:07 Uhr »
Dienstag
Sie ist schon beeindruckend, die gigantische Felsenlandschaft des Zion Nationalparks. Bei bestem Wetter quält sich unser Auto hinauf zum Tunnel und immer wenn die WoMos im Tunnel sind, dann heißt es warten. Gelegenheit, die Landschaft weiter zu genießen.

Immer schneller drehen sich die Räder, als wir auf der 89er in Richtung Page donnern. Die Vermilion Cliffs kommen in Sicht und damit wohl eines der schönsten Gebiete im Südwesten. Wir biegen ein in die House Rock Valley Road und das Rattern der Straße läßt sich weder langsam noch im schnellen Tempo abstellen. Tatort Buckskin Gulch Trailhead, - 6 Dollar pro Person und schon sind wir auf den Beinen. Der Eingang zur Gulch ist selbst am späten Vormittag mit leuchtendem Rot am Türrahmen beeindruckend, auch wenn sich der Canyon anschließend wieder weitet. Die Sonne, die immer höher steht, brennt unerbittlich und erzeugt hohe Temperaturen. Aber der farblichen Schönheit tut sie kaum weh. Links weg vom Trail und wir finden uns in einer sehr sandigen Wash wieder. Dort, wo der Wind den Sand hinweht und presst, geht es einigermaßen voran, ohne dass die Wanderschuhe im Sand verschwinden.



Nach zweieinviertel Meilen sind wir mitten in den roten und weißen Brainrocks des Edmaiers Secret. Wir haben es uns nicht so toll vorgestellt. Brainrocksfelder findet man in dieser Gegend ja zur Genüge. Aber hier sind sie schon gewaltig und wie gesagt unerwartet schön. Ein paar tote Tiere liegen hier auch faul herum. Ich meine damit nicht Lebewesen, die in den weiten dieser Landschaft das Zeitliche gesegnet haben. Nein, es sind Steingebilde, die aussehen wie eine Raupe, ein Kokodil, eine Laus oder eine Schildkröte. Finnen, die wie das Rückgrat eines versteinerten Dinosaurier sich unvermittelt aus dem Boden erheben. Begeisterung!

Als wir wieder auf der 89er zurück sind, ist es nicht mehr weit bis zur Bobbahn. Ja, richtig gelesen! Der inzwischen sehr heiße Südwesten hat nicht nur viel, sondern ganz aussergewöhliche und spektakuläre Dinge zu bieten. Dort, wo so viele von uns auf eine Permit zur Wave hoffen, geht links eine steinige Dirtroad in Richtung White House Trailhead. Nach 1,6 Meilen, gleich nach der Wash, parken wir unser Auto. Und es sind nur 0,4 Meilen. Grauer und weißer Fels hat die Herrschaft übernommen. Aus Ketchup wird Mayonnaise. Und dann wird der Stein wie Schnee. Der Nautilus hat sich mit seinen Fangarmen in diesen Fels gebohrt und einen Slot hinterlassen, den wir noch nie gesehen haben. Wie eine Bobbahn geht es hinunter. Schneeweiße Windungen, durchzogen mit hellbraunen und hellgelben (Kufen-)Spuren. Es ist unglaublich, es ist einzigartig, es ist einfach nur toll. Zweimal sind wir runter und rauf und immer wieder fasziniert diese, zudem noch nicht sehr bekannte Lokation: The Nautilus!



Der Abschied fällt schwer, aber wir sind hungrig nach mehr und nehmen den Weg kurz vor der Staatsgrenze nach rechts.

Aus einer Teerstraße, die den Namen nicht mehr verdient, wird eine sehr sandige Dirtroad und ganz oben wird sie auch noch ziemlich steil. Aber unser Allrad verrichtet souverän seine Arbeit und dann stehen wir mit dem Auto hoch oben über der US 89. Stud Horse Point: Weiße Hoodoos mit dunklen Kappen in namhafter Größe, bilden den Rahmen für den Blick auf den Lake Powell. Das Wasser hat sich leider seit Jahren zurückgezogen, aber auch so ist die Aussicht phenomenal. Und diese Hoodoos sind es auch. Es ist später Nachmittag und als Abschluß genau das Richtige.



Jetzt freuen wir uns auf eine Dusche, die Bar, etwas zu Essen und auf Christian. Ein netter Abend beschließt einen sehr schönen Tag im einzigartigen Südwesten.

Fortsetzung folgt ...
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Re: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten
« Antwort #65 am: 28.07.2011, 06:30 Uhr »
Sondermeldung wegen starker Nachfrage  :D

Hikebeschreibung "The Nautilus" ist online: Hier entlang und dann entweder über UPDATES oder das HIKE-Menü

Raigro

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Re: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten
« Antwort #66 am: 28.07.2011, 10:27 Uhr »
Hallo Fritz,

ist der Name "Nautilus" etwas Offizielles oder Deine Erfindung?
Gruß aus München

Rainer

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Re: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten
« Antwort #67 am: 28.07.2011, 13:49 Uhr »
Servus Rainer,
mit diesem Namen habe ich die Lokation im Netz gefunden. Würdest Du ihn nicht nehmen, nur weil er von mir ist? :D

zehrer

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Re: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten
« Antwort #68 am: 28.07.2011, 13:50 Uhr »
Mittwoch
Warum der Faraway Arch nicht nur zu den Zielen, sondern schon fast zu unseren Sehnsüchten gehört, ist objektiv kaum zu begründen. Gleichwohl gibt es einen Punkt, der dafür spricht und gegebenenfalls der Auslöser sein könnte. Er ist für uns nicht zu erwandern, da er von allen vier Seiten von fast senkrechten Klippen umgeben ist. Und ist es nicht oft so, dass es gerade das ist, was man nicht haben kann, was einen fasziniert?

Lieber Christian,
herzlichen Dank für Dein spontanes Angebot, uns zum Faraway Arch zu fliegen. Aber nachdem Spontanität nicht zu unseren Stärken zählt, wie Du ja gemerkt hast, und wir Dir auch nicht spontan "auf die Socken gehen" wollten, lass' es uns im Auge behalten und die nächsten Jahre realisieren. Wir haben weiter einen Traum, aber wir zählen weiter auf Dich und Deinen Vogel!


Und so machen wir uns bei herrlichstem Wetter auf den Weg, denn es ist noch nicht vorbei: Hiking Southwest! Der Sitting Lizard Arch liegt links neben der 98er und dort muss er auch bleiben. Mehrere Anfahrversuche scheitern, denn das Teil ist von den Indianern abgeschottet, d.h. jede Zufahrtsstraße ist verriegelt. Werdet glücklich!

Aber 27 Meilen weiter sieht das schon ganz anders aus. Wir fahren im Indianergebiet solange bis uns Steinstufen stoppen.



Immer weiter der Dirtroad entlang, durchstreifen wir das Land der Navajo. Schön ist es hier. Die Aussicht ist gigantisch und so vergehen die Meilen nur so im Flug. Aus dem Sandgewusel wird am Ende ein Hike über eine Felskuppe. Von dort oben wirkt der Toenleshushe Canyon noch klein. Aber je näher wir kommen, desto mächtiger wird diese Schlucht. Knapp drei Meilen sind vergangen und wir stehen fast ehrfurchtsvoll vor dem Eggshell Arch. Es ist unbeschreiblich, wie dieser große Steinbogen diese gewaltige Tiefe überspannt. Der Wind pfeift von unten wie durch einen Kamin. Die Fotos, die wir kennen, geben kaum wieder, welch ein gigantisches Gebilde dieser Arch ist. Top!

Kurz nach dem Abbiegen von der 160er auf die Indian Road 6731 entdecken wir auf der rechten Seite unseren eigenen Blue Canyon. Fast zaghaft entschlüpfen hier toll geformte und gezeichnete Formationen die Badlands. Rot und weiß, wobei das Weiß einen bläulichen Stich hat, stehen sie da. Leider sind die Tuba Blues umgeben von Müll, aber das wollen wir nicht weiter erörtern.



Wie mit Schleifpapier bearbeitet, erinnern sie an Holzwerkstücke moderner Möbeldesigner. Schiffe, die ihre Segel gehisst haben und in die Weltmeere hinaus ziehen oder einfach nur Stühle, die geeignet wären, uns älteren Menschen die ein oder andere Stunde Schlaf zu gönnen. Die Tuba Blues muss man sehen, wenn man auf dem Weg ist.



Auf dem Weg und nur ein paar Meter weiter, passieren wir eine Brücke, die nicht besonders vertrauenserweckend ist. Aber sie hat uns ausgehalten, so das wir unbeschadet am Trailhead zum Tuba Arch ankommen. Das Auto parkt neben der Straße, die ist breit genug. Von weitem donnern die Maschinen der Sewage Deposal Ponds. Wir sind in der Moenkopi Wash, die noch so viele tolle Ziele bereit hält. Und wir marschieren nur 0,3 Meilen einen Seitencanyon hinein und sind am Tuba Arch. Gebrechlich sieht er aus, der Bursche. Das wird wohl nicht mehr lange gut gehen. Aber am Boden hat er sich zumindest geschützt, denn diese ekligen Stachelsträucher, längst abgestorben und Spielball des Windes, liegen überall. Aber sie können uns nicht aufhalten! Ringsrum sprießen die Zipfelmützen nur so aus dem Lehm heraus. In ein paar Jahren kommen wir zurück.

Der Wald brennt, als wir kurz vor den Toren von Flagstaff sind. Hubschrauber kreisen und versuchen den Kampf zu gewinnen. Es wird noch länger rauchen, aber zumindest hier haben sie die Brände unter Kontrolle. Unser Hotelzimmer hat (auch) einen Raucherbalkon und dabei entdecke ich gleich gegenüber ein nettes Lokal (1899 Bar & Grill). Bier und Wein, das schmeckt fein, Wein und Bier, das rat' ich Dir! Das Abendessen war sehr gut.

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Raigro

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Re: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten
« Antwort #69 am: 28.07.2011, 16:17 Uhr »
Servus Rainer,
mit diesem Namen habe ich die Lokation im Netz gefunden. Würdest Du ihn nicht nehmen, nur weil er von mir ist? :D

Ich wollte nur wissen,ob du genügend Phantasie hast. :wink:

Zwischen Bobbahn und U-Boot (nehm ich doch mal an) ist ja noch eine weite Spanne.
Gruß aus München

Rainer

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mrh400

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Re: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten
« Antwort #70 am: 28.07.2011, 17:00 Uhr »
U-Boot (nehm ich doch mal an) ist ja noch eine weite Spanne.
nix U-Boot; namensgebend ist die Innenseite der Form der Schale eines Meerestieres namens Nautilus
Gruß
mrh400

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Re: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten
« Antwort #71 am: 28.07.2011, 17:22 Uhr »
Ist ja auch nicht so wichtig. Glangt, wenn's schee is (wie wir Bayern sagen)

Raigro

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Re: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten
« Antwort #72 am: 28.07.2011, 22:30 Uhr »
U-Boot (nehm ich doch mal an) ist ja noch eine weite Spanne.
nix U-Boot; namensgebend ist die Innenseite der Form der Schale eines Meerestieres namens Nautilus

Das erscheint einleuchtend. Man lernt doch immer was dazu.
Gruß aus München

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Re: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten
« Antwort #73 am: 29.07.2011, 15:36 Uhr »
Pünktlich zum Wochenende, ich wünsche Euch ein schönes, sind zwei weitere Hikebeschreibungen online:
- Eggshell Arch
- Tuba Arch

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zehrer

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Re: Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten
« Antwort #74 am: 29.07.2011, 16:39 Uhr »
Donnerstag
Wir sind nicht nur nach Flagstaff "ausgewandert", weil wir ein bisschen Zivilisation wollten. Nein, bisher war uns kein vernünftiges Hotel in Tuba City bekannt. Aber es gibt jetzt offensichtlich eines, das nicht nur von aussen ganz ok aussieht, sondern auch im Netz gute Kritiken erntet. Egal, wir sind auf alle Fälle wieder da, fahren bis kurz vor die Elefantenfüße, was die kennt Ihr nicht, und rechts ab Richtung Blue Canyon. Blöde Entscheidung, denn die Straße von Süden wäre viel besser gewesen. Und so rattert es unaufhörlich und keine Geschwindigkeit der Welt kann die Vibrationen eleminieren. Nach 16,5 Meilen auf dieser Elendspiste sind wir an der Zwergenarme, die mit ihren roten Zipfelmützen aussieht, wie die Invasion bei Herr der Ringe, Teil schießmichtot!

Vorbei an den fünf Padres, die inzwischen weniger geworden sind, weiter die Dirtroad nach Osten. Immer tiefer kommen wir in die Moenkopi Wash und irgendwann versperrt ein Seitenarm den Weg. Aber wir sind eh weiter gekommen, als wir dachten.

Pillars of Hercules, also die Steinsäulen des Giganten, die sind unser Ziel. Was wir kannten war ein Hinweis in der topographischen Karte, sonst nichts. Also marschieren wir querfeldein runter in den Seitenarm, dann wieder rauf und zwischen Sträuchern weiter und immer weiter. Ein kleines Problemchen steht an. Der GPS-Punkt ist genau auf der anderen Seite der Hauptwash. Und wer die kennt, der weiß, dass es hier rund drei bis fünf Meter abwärts bzw. aufwärts geht und zwar in der Regel fast senkrecht. Wir suchen nach einem Abstieg und finden ihn auch. Gut, das bisschen Sand in den Schuhen, wen stört's. Und drüben wieder rauf, was noch ekelhafter war. One step up and two steps down. Natürlich nicht immer, sonst würden wir ja rückwärts gehen. Aber schön war das nicht. Auf alle Fälle kommen wir oben an und da steht tatsächlich eine fette Steinsäule. Die ist aber eher belanglos, ich will jetzt nicht das Wort häßlich in den Mund nehmen, und eigentlich ist es nicht vorstellbar, dass etwas in der Karte eingezeichnet ist und so trivial aussieht. Wir erkunden dann noch einen Seitencanyon, aber so ein richtiger Tatort ist und wird das nicht.



Enttäuscht kehren wir zurück. Und als wir am Auto sind entdecken wir gegenüber, also leider wieder auf der anderen Seite der Hauptwash, die Brüder und Schwestern der Wahweap Hoodoos, auch bekannt als die White Ghosts. Problem, dort wo man runter kommt, versperren die ekligen Stachelsträucher den Weg. Mit etwas hüpfen kommen wir dann hinter den Teilen raus und zurück wird es schon irgendwie gehen. Wir queren das Flussbett und kämpfen uns durch Buschwerk, um einen Aufstieg zu finden. Es hat etwas gedauert, aber dann sind wir hochgekrabbelt. Und nun stehen wir vor diesen hohen Steinsäulen. Es sind drei große und der schönste Hoodoo ist so glatt geschliffen, dass man fast meint, es ist der Hals von Nessie. Loch Ness kennt ihr doch, oder? Wir haben die Pillars of Hercules tatsächlich noch gefunden. Und dem Kartografen wünsche ich Blasen an den Füssen. Fazit: Diese Hoodoos sind toll und wir danken Hercules, dass er sie hier deponiert hat.



Ein kurzer Spaziergang durch die Historic Town von Flagstaff bringt nichts besonderes zu Tage, außer die Lumberyard Brewery. Essen war typisch, aber gut! Das Weißbier war ... bäh!

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