14.06.08Oh, wir hatten geschlafen wie Einstein, aehm, wie ein Stein natuerlich.
Nach diesen vollgepackten Tag von gestern auch kein Wunder. Heute war der letzte richtige Urlaubstag unseres Suedwest Trips, irgendwie mochte ich noch gar nicht an morgen denken. Um halb sieben standen wir auf, machten uns soweit fertig. Ich stellte noch ein paar Gruesse ins Forum ein, dann gingen wir fruehstuecken. Hier im Marriott gab es ein prima Fruehstuecksbuffet, das war wirklich klasse. Sonst essen wir ja eher a la Carte, aber heute gab es dann doch mal was anderes.
Nach dem Essen packten wir unsere Sachen ins Auto und checkten aus. Ach, irgendwie mochte ich noch gar nicht dran denken, das heute der letzte Tag mit Sunny war.
Wir verliessen Page und fuhren auf der US 89 nach Sueden. Kurz nach der kleinen Steigung am Antelope Pass kamen wir zu einem Viewpoint, an dem auch immer Indianer standen und ihre Waren anboten. Man konnte von hier Meilenweit schauen, bis Richtung Marble Canyon und der US 89 Alt. Heute gab es auch zum ersten Mal wieder ein paar Wolken, fein. Denn gerade diese Federwolken machten sich immer unheimlich gut auf Bildern.
Unaufhaltsam ging die Fahrt weiter nach Sueden, bei Bitter Springs kamen die beiden 89er Highways wieder zusammen. In der Ferne konnten wir schon die Gipfel der San Francisco Mountains und dem weit hinausragenden Humphreys Peak sehen. Kurz darauf erreichten wir den Abzweig zum Wupatki National Monument, das wir nun besuchen wollten. Highlight waren die fuenf gut erhaltenen Ruinen der hier ansaessigen Pueblo Indianer, zu denen unter anderen die Sinagua und Kayenta Anasazi gehoerten.
Wir fotografierten mal wieder das Eingangsschild und schon ging es auf der Parkstrasse hinein in das vom Nationalpark verwaltete Gebiet.In oestlicher Richtung war meilenweite Praerie zu sehen, unterbrochen von vereinzelnten Straeuchern und Bueschen und wir konnten in weiter ferne sogar die Painted Desert erahnen. Oh, was war das hier weitlaeufig.
Den ersten Stop legten wir an der Citadel Ruin ein, die ein wenig auf einne Huegel thronte. Wir hatten kaum den kleinen Parkplatz verlassen, als uns ein herrlicher Collard Lizard auffiel, der sich in der Sonne aalte und nahezu fuer uns posierte. Klar, dass wir das natuerlich erst einmal so richtig ausnutzten, so einen hatte ich bisher naemlich noch nicht vor der Linse gehabt. :MG:
Wir schauten uns noch in aller Ruhe die Citadel Ruin ein, dessen Blickrichtung hauptsaechlich auf die San Francisco Mountains verlief und die boten einen tollen Hintergrund. Mit den Wolken dazu sah das wirklich prima aus. Irgendwie muss ich ja sagen, die Wolken hatten was. Jedenfalls dann immer, wenn sie nicht in allzu grosser Zahl auftraten.
Den naechsten Stop legten wir am Visitor Center ein. Das war wirklich sehr informativ und gut ausgebaut, ausserdem konnte man es auch gut fuer andere Gelegenheiten nuzten. Von hier startete auch der Trail zum Wupatki Pueblo, dem groessten der fuenf vorhandenen Pueblos, in dem mal bis zu 1000 Leute gewohnt hatten. Mehr als hundert Raeume gab es zu sehen und wir gingen den Trail komplett um die Ruine herum. Schon gigantisch, der gesamte Bau.
Da wir noch eine gute Strecke heute vor uns hatten, liessen wir die anderen drei Ruinen aus und machten uns direkt auf zum Sunset Crater National Monument. Die Fahrt fuehrte auf der Parkstrasse weiter durch das Wupatki NM und an einer landschaftlich sehr schoenen Strecke vorbei. Pinion Pines und Junipers saeumten die Wegraender, sanfte Huegel passten perfekt in die Landschaft. Hier und da zeugte der fruchtbare vulkanische Boden von der nicht allzuweit entfernten Existenz dieser Feuerberge.
Haette ich mir frueher auch nicht vorstellen koennen, dass es so etwas in Arizona gibt. Wir legten unterwegs immer wieder Stops ein, darunter am Painted Desert Overlook und dann am Cinder Hills Overlook. Von hier konnten wir ausgezeichnet auf den Sunset Crater rueberschauen und die umliegenden kleinen Vulkankegel. Schwarze Erde war ringsum zu sehen, gemischt mit dem Basaltgestein und den roetlichen Aschekegeln hatte das irgendwie was Diabolisches an sich. Und der blaue Himmel dabei bildete einen tollen Kontrast. Wir kamen aus dem Fotografieren mal wieder nicht heraus.
Mich faszinierte irgendwie die rostrote Farbe oben auf den Kegeln.
Der naechste Stop erfolgte dann schon am Sunset Crater NM. Hier wollten wir den Lava Flow Trail laufen, einen gut eine Meile langen Loop am Rande des Bonito Lava Flow, der vor gut 930 Jahren entstanden war. Zu Beginn war der Trail noch aspaltiert und fuehrte ueber eine kleine Bruecke. Schon gigantisch, diese Lava mit ihren ganzen scharfen Kanten hier zu sehen. Und obwohl es auf dem ersten Blick total oede wuerde, beim genauen Hinsehen konnte man sehen, wie sich die natur so nach und nach alles zurueckeroberte. Selbst stattliche Pinion Pines und Junipers hatten es geschafft, sich auf dem Gestein anzusiedeln.
Immer wieder entdeckten wir neue Dinge. Es gab auch eine Art Lava Tube, die allerdings nicht mehr zugaenglich war, da schon Teile davon eingebrochen waren. Am Sunset Crater selbst konnte wir noch Spuren eines Weges ausmachen. Frueher konnte man wohl mal dort direkt entlanglaufen. Insgesamt hielten wir uns hier mal wieder laenger auf als geplant. Aber das kannte ich ja.
Von hier aus ging es unaufhaltsam weiter gen Sueden. Urspruenglich hatten wir geplant, evtl. Noch den Apache Trail bei Phoenix zu fahren, aber dazu wuerde die Zeit heute nicht mehr reichen. Es war jetzt schon weit nach Mittag.
In Flagstaff tankten wir noch einmal und ich nutzte die Gelegenheit, um mir eine Kaffee zu holen. Bei so etwas sagte ich doch nie nein.
Die Fahrt ging weiter nach Osten, am Lake Mary vorbei und dann durch ein ausgedehntes Waldgebiet, das zum Tonto National Forest gehoerte. Hier machten wir erst einmal ein Picknick. Auf dem Highway 87 ging es dann weiter Richtung Payson. Das war mal eine sehr abwechslungsreiche Strecke. Immer wieder ging es in etlichen Serpentinen hinunter ins Tal, wo sich etliche kleinere Ortschaften entlang des Highways befanden.
Einen weiteren Stop legten wir noch bei der Tonto Natural Bridge ein, zumal es eh an der Strecke lag. Nichts Besonderes, aber noch mal ein netter Stop. Man konnte einen sehr steilen Trail laufen, der einem unter die Bridge fuehrte. Allerdings waren jetzt am Nachmittag die Lichtverhaeltnisse gar nicht mehr schoen. Wir hielten uns nicht allzu lange auf.
Kurz vor Payson flitzte doch noch glatt ein Kojote vor uns ueber den Highway, den wir fast ueberfuhren. Sowas aber auch. Der Highway 87 fuehrte nun durch einen wirklich reizvolle Gegend. Umgeben von denMazatzal Mountains fuehrte er durch eine Berg – und Tallandschaft, an dessen Huegeln nun auch wieder die ersten Saguaros in allen moeglichen Formen und Groessen auftauchten.
Diese Kakteen waren echt ganz schoen imposant. Irgendwann muesste ich mir die auch mal aus der Naehe ansehen. So gab es ein paar fixe Shots aus dem Auto und vom Haltestreifen. Und je naeher wir Phoenix kamen, umso ausgepraegter wurden die Kakteenansammlungen. Toll, das gefiel mir ja.
Wir erreichten Phoenix und fuhren dann zu unserem vorgebuchten Hilton Garden Inn in Scottsdale. Eingecheckt waren wir fix. Jetzt mussten wir erst einmal all unsere Sachen mitnehmen, denn schliesslich mussten wir ja auch noch richtig packen fuer morgen. Das mochte ich immer am allerwenigsten.
Aber immerhin stand noch das leckere Abendessen bei Roy's an. Darauf freute ich mich schon seit Tagen, denn ich liebte Roy's. Wir packten also schon mal ein paar Dinge zusammen, machten uns frisch und dann ging es ab zum Abendessen. Wir hatten schon vor einiger Zeit einen Tisch reserviert gehabt und auch hier in Phonenix war der Service in dieser Kette genauso gut wie in den anderen bisher besuchten Restaurants. Gut gesaettigt machten wir uns dann gegen halb zehn auf dem Rueckweg.
Den Rest des Abends verbrachten wir mit Packen und noch ein wenig im Internet herumsurfen und Mails checken.
Greetz,
Yvonne