So, stelle den heutigen Tagesbericht schoen eher rein, nachher komme ich leider nicht dazu. Und wahrscheinlich geht es dann erst am Montag weiter, am WE bin ich sehr busy.
Die Bilder heute sind nicht so besonders, die bedingungen waren nicht so optimal. ich hoffe, es gefaellt euch trotzdem noch, mitzufahren.
02.06.08 Strahlender Sonnenschein lachte uns entgegen, als wir gegen halb acht aufstanden. Hervorragend, das war genau das richtige Wetter, um auf Erkundungstour zu gehen. Denn heute wollten wir in den Letchworth SP fahren, einen kleinen Park mit diversen Wasserfaellen in der Naehe von Batavia. Wir wuerden etwa 1,5 Stunden hinfahren, das war nicht so weit. Wir fruehstueckten erst einmal ausgiebig wie ueblich und ich war wohl noch so verschlafen, dass ich die Milch fuer den Kaffee in den Orangensaft goss.
Also wie das farblich dann aussah, moechte ich lieber nicht naeher beschreiben, aber es sah schon etwas .... na ja.... aus. Das war ja typisch fuer mich, solche dummen Sachen passieren mir schon hin und wieder mal.
Nach dem Fruehstueck hatten wir noch ein paar Besorgungen zu machen und wir fuhren dann anschliessend noch zu Wegman's, um Salate und Obst fuer uns zu holen. Denn wir wollten im Letchworth SP picknicken und unsere grosse Kuehltasche schon mal einweihen.
Gegen Mittag ging es dann aber auch los. Vom Sheridan Drive aus ging es auf die stark befahrene Transit Road. Hier brauchten wir eine ganze Weile, bis wir dann endlich auf die I-90 waren, eine Tollroad Richtung Rochester. Der Interstate war nahezu wie leergefegt und das Stueck bis Batavia kamen wir zuegig voran. Von hier aus ging es dann ueber die New York 63 nach Sueden weiter, Hier wurde die Landschaft auch immer interessanter und ueber sanfte Huegel und an unzaehligen kleinen Farmen vorbei naeherten wir uns unserem heutigen Ziel.
Kleine Ortschaften, dessen Highlight scheinbar die einzige Strassenkreuzung mit Ampel zu sein schien, wechselten sich ab mit endlosen Wiesen und Feldern. Waeren nicht hier und da die US Flaggen vor den Haeusern, koennte man mein, im europaeischen Mittelgebirge unterwegs zu sein. Die ersten Hinweisschilder auf den
Letchworth State Park tauchten auf und ich freute mich wie ein Kind kurz vor Weihnachten. Schliesslich mochte ich ja Wasserfaelle unheimlich gerne und hier wuerde ich gleich drei Stueck auf einmal sehen.
Oestlich von Perry erreichten wir die Entrance Station. Hier waren 6$ Eintrittsgefuehr faellig und wir bekamen noch eine etwa 40seitige Brochuere dazu.
Der Park selbst bestand aus dichten Waldbestand und wahrend wir nun die Parkstrasse entlangfuhren, versuchte ich mir vorzustellen, wo denn hier ein Wasserfall sein sollte. Aber schon bald lichtete sich an einem Viewpoint der Baumbestand und wir hatten einen hervorragenden Blick auf den tiefen Einschnitt in Form eines Canyons, den der Genesee River hier geschaffen hatte. Nicht zu Unrecht wurde der Park auch Grand Canyon of the East genannt.
Noch wesentlich eindruckvollere Viewpoints auf die Gorge sollten folgen. Eine Besonderheit allerdings bildete der Genesee River selbst: er ist einer von zwei Fluessen in den USA, dessen Flussrichtung von Sued nach Nord geht. Hmmm, interessant, bisher hatte ich noch nie einen Fluss verkehrt herum fliessen sehen.
Ein kleines Stueckchen weiter fanden wir eine schoene Stelle fuer ein Picknick und hier verspeisten wir unsere mitgebrachten Salate erst einmal. Es war auch heute ganz schoen warm, ein richtiger Sommertag eben. Hin und wieder wehte ein laues Lueftchen und verschaffte etwas Abkuehlung.
Nachdem wir dann unsere uebriggebliebenden Sachen wieder im Auto verstaut hatten, ging es gut gestaerkt weiter. An nahezu jeden Viewpoint mussten wir halten, aber das kannte ich ja schon von uns beiden. Erstaunlich war hier wirklich, in was fuer kunstvollen Verrenkeungen sich manchmal die Baume an die Steilhaenge klammerten, da wurde einem ja schon vom Hinsehen schwindelig.
Wir folgten der Parkstrasse, die parallel der Gorge entlangfuehrte, bis zu einer Kreuzung. Eine kleine steile Strasse fuehrte nun durch ein Waldstueck und schraubte sich in der Naehe des Glen Iris Inn ins Tal und zu einem grossen Parkplatz. Von hier fuehrte ein Pfad zu den Upper und Middle Letchworth Falls, man konnte diese im Hintergrund schon rauschen hoeren.
Also wurden schnell die Kameras geschnappt und wir liefen dem Upper Fall entgegen. Hier stellten wir auch ganz fix fest, dass der Park eher eine Morning Location war, denn die Falls befanden sich schoen im Gegenlicht.
Na ja, mussten wir halt das Beste raus machen. Im Hintergrund des Upper Letchworth Fall erstreckte sich die Railroad Bridge der Erie- Lackawanna Linie, passte irgendwie ganz gut ins Bild.
Danach gingen wir am Genesee River entlang zum Middle Letchworth Fall, den wir beide eigentlich mit am Schoensten fanden. Wow, selbst ein Regenbogen war zu sehen, den die Gischt gebildet hatte. Ein Pfad fuehrte parallel des ca. 30 Meter hohen Wasserfalls entlang, der sich hier imposant in die Tiefe stuerzte.
Wieder zurueck am Auto und gut gestaerkt mit eiskalten Getraenken, machten wir uns nun auf zum Lower Fall. Zwischendrin gab es aber allerdings noch einen Stop am Inspiration Point. Von hier konnte man jedenfalls die Upper und Middle falls gleichzeitig sehen und eben auch in denCcanyon schauen, den sich der Genesee River im Laufe der Jahrmillionen gegraben hatte. Das war schon imposant, aber bei weitem nicht mit den Dimensionen der ganzen Canyons im Suedwesten zu vergleichen.
Auf dem grosszuegig angelegten Parkplatz zum Lower Fall waren wir momentan die Einzigen. Ueberhaupt war gar nicht soviel Betrieb hier im Park. Zum Lower Fall musste man eine kleine Wanderung unternehmen, das kam uns eigentlich ganz gelegen. So ein wenig Bewegung konnte ja nie schaden. Der Weg fuehrte eine ganze Weile durch den Wald und war ohne Schwierigkeiten zu meistern.
Dann ging es eine Holztreppe hinauf. Na, wenn das alles ist.... Doch schon wenige hundert Meter weiter ging es so richtig schoen und sehr steil hinunter. Man konnte entweder die Treppenstufen nehmen oder den Weg parallel dazu. Na ja, mir war schon jetzt klar, wo ich nachher hochgehen wuerde.
Kurze Zeit spaeter hatten wir wir den Wasserfall auch ereicht und ein "Trail Ends" Sign bestaetigte uns nun, das wir am Ziel waren. Na ja, wir mussten aber doch ein Stueckchen querfelsein gehen, damit man auch etwas naeher an den Wasserfall heran kam. Und an der nichtoffiziellen Stelle waren auch die Fotomoeglichkeiten etwas besser.
Nachdem wir uns ausgiebig ausgelassen hatten, ging es gemuetlich zurueck zum Parkplatz. Warum kann es nicht immer nur bergab gehen, das waere doch viel bequemer. Trotzdem war der Trail nicht der Rede wert und eine gute Uebung fuer unsere Suedwest Tour, die uebermorgen losgehen sollte. Am Parkplatz machten wir noch einmal eine kleine Pause und vertilgten die restlichen Stuecke vom Obstsalat.
Zurueck nach Buffalo fuhren wir nun die suedliche Route ueber die 20A Richtung East Aurora und von dort dann nach Norden zurueck nach Buffalo. Das war wirklich ein schoener Tag gewesen und irgendwie hatten wir noch nicht wirklich genug. So beschlossen wir, schnell etwas essen zu gehen und dann auf die kanadische Seite der Niagara Falls zu fahren, um ein paar Nachtfotos zu machen. Das duerfte durchaus interessant werden.
Abendessen gab es heute beim
Taste of India am Sheridan Drive. Das Essen war wirklich gut und vor allem super guenstig. Davon kann man hier nur traeumen. Wir tankten noch fix und dann ging weiter Richtung I 290 und dann kurz darauf auf die I 190, wo dann an der South Grand Island Bridge 1$ Gebuehr faellig wurden. Die Sonne stand schon richtig tief und tauchte alles in ein herrliches Licht. Gerade mit der Robert Moses Power Plant im tiefstehenden Licht wirkte das ziemlich bizarr.
Im Ort Niagara Falls fuhren wir auf den Niagara Boulevard, von dort ging es dann zur Grenzstation an der Rainbow Bridge. Zum Glueck mussten wir heute nicht lange anstehen und waren nach ein paar Minuten auf der kanadischen Seite. Die Bruecke selbst kostete fuer Fahrzeuge 3.25$, aber das war okay.
Hier auf der kanadischen Seite fuhren wir den Niagara Parkway entlang und parkten dann auf dem grossen Parkplatz gegenueber der Horseshoe Falls. Wow, da es schon spaet war, gab es das Parken sogar gratis. Normalerweise musste man naemlich 20$ hinblaettern.
Mit unseren Stativen bewaffnet suchten wir uns nun einen schoenen Platz an den Horseshoe Falls. Selbst jetzt um acht Uhr Abends war noch wahnsinnig viel los.
So langsam wurde es dunkel und kurz darauf wurden die Faelle auch schon angestrahlt und beleuchtet. Im Wechsel erstrahlten diese nun in diversen Regenbogenfarben oder im schlichten Weiss. In gewisser Art und Weise sah es ja schon etwas kitschig aus, aber auf der anderen Seite hatte es trotzdem was Faszinierendes an sich.
Wir machten jedenfalls jede Menge Fotos, mal schauen, was davon am Ende was geworden ist. Auf alle Faelle machte es total Spass, mal herumzuprobieren. Gegen 22:30 Uhr fuhren wir dann aber auch zurueck. Es war schliesslich ein langer Tag gewesen mit vielen neuen und interessanten Eindruecken.
Zu Hause luden wir noch die Bilder hoch und liessen den Abend bei einem Bier ausklingen.
Greetz,
Yvonne