weiter geht es, wie versprcohen - allerdings ist die Qualitaet der Bilder heute nicht so gut wegen dem Sturm.
Ich habe einfach nur abgedrueckt und versucht, keine Sandkoerner abzubekommen...
10.06.08 Puenktlich um sieben Uhr standen wir wieder auf. Wir hatten hervorragend geschlafen und nun wartete ein neuer ereignisreicher Tag auf uns. Ich checkte den Wetterbericht fuer heute, denn wir hatten das Cathedral Valley geplant. Es sollte einen Wetterumschwung geben und sehr stuermisch werden. Na toll!!
Aber immerhin sollte es dabei die ganze Zeit sonnig bleiben. Wir fruehstueckten im Tamarisk Restaurant mit Blick auf den Fluss und machten uns dann so langsam zur Abfahrt bereit. Wir tankten noch und deckten uns mit Eis fuer die Kuehlbox ein. Dann ging es erneut Richtung San Rafael Reef, aber wir bogen kurz vorher auf die UT 24 ab, die uns nun erst einmal Richtung Hanksville bringen sollte. Immer wieder konnten wir auf der rechten Seite einen Blick auf die saegezahnartige Struktur des San Rafael Reef werfen, das sich unheimlich weit nach Sueden zog. Entlang der Strecke gab es auch unheimlich viele sandige Abschnitte, da mussten wir doch gleich anhalten und ein paar Bilder machen.
Na ja, Ulrich musste mich natuerlich wieder fotografieren, wie ich baeuchlings im Riesensandkasten liege.
Ich konnte bei sowas halt einfach immer nicht anders.
Der Wind hatte mittlerweile wirklich aufgefrischt und meine anfaenglichen Hoffnungen, die trockene Kaltfront wuerde an uns vorueberziehen, platzten gerade wie eine Seifenblase.
Ich hasse Wind, den hatte ich schliesslich nahezu jeden Tag in Kiel. Wir fuhren weiter nach Sueden und kamen dabei an einer interessanten Felssformation vorbei. Die Henry Mountains im Hintergrund bildeten einen schoenen Rahmen.
In Hanksville hielten wir noch einmal an der Hollow Mountain Tankstelle direkt an der Kreuzung mit der UT 24 und UT 95, damit ich mir einen Kaffee holen konnte.
Ausserdem konnten wir die Frontscheibe noch einmal von den Milliarden von Muecken und Fliegen befreien, die wir auf dem Weg hierher eingesammelt hatten. Das war der reinste Insektenfriedhof. Mit einer klaren Durchsicht fuhren wir nun die UT 24 weiter nach Westen. Schon kurz darauf erhob sich auf der rechten Seite imposant der Factory Butte, allerdings stand die Sonne gerade etwas unguenstig und wir hielten hier nur kurz.
Je naeher wir Richtung Caineville kamen, umso eindrucksvoller wurde die Landschaft und herrliche Badlands dominierten das Landschaftsbild. Die grauen Huegel aus Mancos Shale waren teilweise mit hellen Streifen aus Sandstein durchzogen und ich versuchte mich in einigen Bildern waehrend der Fahrt. Ploetzlich bremste Ulrich ab, denn mitten auf dem Highway fand gerade ein Viehtrieb statt.
Schon der zweite innerhalb weniger Tage. Ich war gespannt, wieviele noch folgen wuerden.
Aber immerhin kamen wir heute etwas schneller voran und bei Caineville bogen wir auf die Caineville Wash Road ab. Wir hatten beschlossen, nach
Silkes Beschreibung, die wirklich klasse war, das Cathedral Valley zu besuchen. Zumal es vor ein paar Tagen hier in der Ecke geregnet hatte und uns die Fahrt durch den Freemont River zu unsicher erschien. Die Caineville Wash Road war gleich zu Beginn sehr staubig und wir zogen eine lange Staubfahne hinter uns her. Linkerhand zur Strasse verlief fuer eine ganze Weile das Caineville Reef, dessen farbige Felsstrukturen ein wenig an das Capitol Reef erinnerten. Na ja, ganz so abwaegig war da ja nicht, das Capitol Reef war schliesslich nicht so weit entfernt.
Grhh, der Wind war wirklich garstig geworden. Ich konnte kaum Fotos machen. Denn ohne Sonnenbrille brannten mir die Augen vom Wind und mit konnte ich nicht fotografieren. Musste ich halt auf gut Glueck abdruecken und hoffen, dass wenigstens ein paar Bilder was werden. Wie machen das bloss alle Brillentraeger?
BadlandsDie Strecke wurde nun etwas felsiger und fuehrte eine Anhoehe hinauf. Einige Felsplatten galt es zu ueberwinden, aber mit Sunny war das ein Kinderspiel. Interessant waren auch die Schleierwolken, die sich vor uns ganz bizarr am Horizont gebildet hatten, ich mochte ja solche Bilder immer unheimlich gerne. Und dann diese Landschaft, wir konnten uns gar sattsehen daran. Mittlerweile konnte ich gut verstehen, warum alle so vom Cathedral Valley schwaermten. Mehrfach querten wir einen Wash, der gluecklicherweise voellig ausgetrocknet war. Ich konnte mir gut vorstellen, wie schnell daraus ein reissender Fluss werden konnte. Hin und wieder gab es nun ein paar sandige Abschnitte, aber das mochten wir beide sehr gerne. Und nach dem schlichten Holzschild, das uns darauf aufmerksam machte, jetzt im Capitol Reef unterwegs zu sein, konnten wir im Hintergrund schon die Sandsteinkathedralen ausmachen, fuer die das Cathedral Valley so beruehmt war. Wir beide freuten uns wie die Schneekoenige, da wir beide noch nicht gewesen waren und wir uns schon im Vorfeld auf diese Tour zu den Kathedralen total gefreut hatten.
Aber was war das jetzt? Vor uns hatte sich ein Dust Devil gebildet, der mit grosser Geschwindigkeit angerast kam und der unseren armen Sunny total einpuderte. Der sah ja jetzt gar nicht mehr richtig gelb aus, sowas!!!
Immer wieder bildeten sich nun diese kleinen Staubteufelchen, die uns auf der Fahrt mal einpuderten oder eben abdrehten und sich auf der weiten Ebene austobten. Also das war ja jetzt nicht wirklich angenehm, hoffentlich wurde es nicht noch schlimmer. Wir bogen jetzt jedenfalls die kleine sandige Piste zu den Kathedralen aus Entrada Sandstein ab, die sich imposant vor uns erhoben. Das war wirklich ein Anblick. Auf Bildern wirkten die beiden Monolithen ja schon gewaltig, aber die Realtitaet war noch viel gewaltiger. Wir machten etliche Bilder aus allen moeglichen Perspektiven, ehe wir dann ein kleines Stueckchen zurueckfuhren und die kleine Sandpiste zum Glass Mountain in Angriff nahmen. Hmm, Glass Mountain, das klang interessant.
Allerdings hatte ich mir diesen Mountain viel groesser vorgestellt und nicht so ein Huegelchen erwartet. Na ja, vielleicht sollte der Name Mountain ihn einfach ein wenig groesser machen. Aber der Glass Mountain glitzterte wirklich schoen in der Sonne, verursacht durch die Gipskristalle. Wusste ich vorher auch nicht, da ich Gips eher anders in Erinnerung hatte. Aber man lernt ja nie aus und die Schautafel am Berg erklaerte alles ganz anschaulich.
Glass MountainWir fuhren weiter und konnten von der schoenen Landschaft rings um uns herum gar nicht genug bekommen. Dies war zweifelsohne eine der schoensten Strecken, die ich bisher gesehen hatte. Aber da waren wir uns beide einig. Und wenn nicht der bloede Sturm gewesen waere, durch denn sich die Sandkoernchen wir hunderte Nadelstiche auf der Haut anfuehlten, dann waere es wirklich ein absolut perfekter Tag gewesen.
Irgendwann ging ich dazu ueber, die Bilder nur noch aus dem Auto raus zu machen, denn mittlerweile knirschte der Sand schoen zwischen den Zaehnen. Grhhh, das musste ich nun wirklich nicht haben. Ulrich war da um einiges mutiger und ging fuer jedes Foto schoen brav nach draussen. Wir legten einen kurzen Stop am Gyspsum Sinkhole ein, das aber voellig uninteressant war. Nur die Landschaft drumherum war sehr reizvoll und unser Sunny wirkte so zwischen den Canyonwaenden wie ein winziger gelber Farbklecks.
Wir naeherten uns nun dem Upper Cathedral Valley und hier wurde die Strecke nach und nach felsiger. Einmal mussten wir richtig aufpassen, denn es lagen so richtig fiese und spitze Steine herum. Das war echt ganz schoen garstig gewesen. Ein kleines Stueckchen nach den Monolithen des Upper Cathedral Valley entschieden wir uns dann, umzukehren. Sicherlich wuerden wir beim naechsten Mal den Loop komplett fahren
Jetzt wartete erst einmal die gesamte Rueckfahrt auf uns bis nach Caineville und wir wirden immer wieder von den ploetzlich vor uns auftauchenden Staubteufelchen ueberrascht, die den armen Sunny noch mehr einpuderten. Zurueck auf dem Highway 24 fuhren wir nun erst einmal nach Hanksville und bogen dann an der Kreuzung im Ort auf die UT 95 ab. Wir wollten naemlich noch zum Burr Point fahren. Doch vorher checkten wir noch im Whispering Sands Hotel ein und brachten das Gepaeck auf unser Zimmer. Dann ging es los zum Burr Point.
Denn gerade jetzt am Spaetnachmittag duerfte sich dieser ganz reizvoll praesentieren. Mal schauen, ob es da auch so stuermisch sein wuerde. Schlimmer konnte es doch eigentlich gar nicht mehr werden. Oder etwa doch?
Jedenfalls gab es immer wieder in einiger Entfernung ein paar kleinere Sandstuerme zu sehen, da sah schon beeindruckend aus. Ungefahr bei Milemarker 15 bogen wir auf der linken Seite ab und folgten einer gut zu fahrenenden Dirtrtoad, die sich wie ein goldenes Band hier entlangschlaengelte. Die 11 Meilen lange Strecke zog sich allerdings in dem von Sagebrush und Blackbrush dominierten Gelaende.
Dann aber hatten wir den Viewpoint erreicht und erhaschten einen ersten Blick auf das Panorama aus Canyons, in die sich der Dirty Devil River tief eingegraben hatte.
Aber der Sturm hier oben auf dem Plateau!! Das war unglaublich. Wir kamen uns beinahe vor wie im Windkanal und wenn wir nicht aufpassten, wuerde es uns noch davonwehen. Also gab es nur schnell ein paar Fotos und dann nichts wie weg. Zurueck auf der 95 wurde es dann immer schlimmer. Eine riesige gelbe Sandwolke hatte sich gebildet, die von den Henry Mountains quer ueber die 95 fegte . Und wir fuhren direkt drauf zu. Geistesgegenwaertig hielt ich einfach die Kamera darauf, das sah schon beeindruckend aus.
Wir wurden kurz von der Sandwolke total eingelullt, aber dann war auch schon wieder alles vorbei. Warum musste ich nur jedes Jahr wieder in einen Sandsturm geraten?
Na ja, es war ja nur ein kleiner gewesen, aber trotzdem. Auf jeden Fall war es ein stuermischer Empfang fuer Hanksville, das wir nun kurz darauf erreichten. Jetzt war erst einmal eine Dusche faellig.
Danach ging es zum Essen ins Red Rock Restaurant am Campground. Die Steaks waren dort wirklich gut und die zwei alten Ladies sehr nett. Auch wenn alles ein wenig dauerte. Allerdings waren heute nur zwei junge Maedels da, die bedienten. Unsere Bierbestellung war jedenfalls sehr abenteuerlich. Nachdem es kein Polygamy Beer gab und scheinbar auch das andere Lokalbier nicht da zu sein schien, klappte es dann endlich mit einem Corona.
Wie sich herausstellte, waren die anderen Biersorten wegeschlossen und das arme, nicht volljaehrige Maedel hatte den Schluessel eben nicht dafuer. Echt skuril, aber okay. Es war einiges los und schon nach kurzer Zeit merkten wir, dass fast nur Deutsche bzw. Deutschsprachige Gaeste im Lokal sassen. Hm, also haben wir unser Gespraech mal wieder in Englisch weiter fortgesetzt. Das machten wir hin und wieder einfach mal.
Waehrend wir dann beim Salat sassen, wurden wir ploetzlich mit unseren Vornamen angesprochen und wir schauten nicht schlecht. Es waren Michael(Mister) und seine Frau Susanne aus dem Forum, die unseren Sunny draussen gesehen hatten und wussten, das wir mit so einen Farbklecks unterwegs waren. Allerdings waren die beiden so irritiert gewesen, weil wir Englisch sprachen, das sie erst einmal vorsichtig nachfragen mussten. Hi hi hi, das war ja echt witzig.
Wir unterhielten uns noch eine ganzes Weilchen und nachdem wir dann unser Steak verdrueckt hatten, ging es ins Hotel zurueck. Wir waren recht muede und mir brannten total die Augen. Internet funktionierte leider nicht, so begnuegten wir uns nur mit dem Hochladen der Bilder.
Greetz,
Yvonne