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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: cleoxx am 04.06.2010, 21:33 Uhr

Titel: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 04.06.2010, 21:33 Uhr
„Ice and more tour -  Alaska/Yukon 2008“ (01.09. – 28.09.2008)

Nun ist es auch schon fast zwei Jahre her, dass wir auf unserer Tour durch Alaska und Yukon unterwegs waren. Und seitdem schiebe ich auch den Reisebericht vor mir her. Im Großen und Ganzen wurde er zwar schon während des Urlaubs getippt. Aber die Überarbeitung und die Auswahl der Bilder (aus über 7000 Stück) erfolgt halt dann doch erst zu Hause. Dort ging es dann leider nicht ganz so schnell vorwärts wie gedacht, aber nun haben wir das auch endlich geschafft. Da es heute sonst noch keine Bilder gibt, hier mal noch ein Photo des Verzögerungsgrundes: unsere Tochter Emma Hermine, geb. am 09.06.2009:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/1_P6150250.JPG)

Morgen geht’s dann erstmal los mit der Vorgeschichte und den Planungen des Urlaubs – ich hoffe, ihr seid mit dabei!
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: atecki am 04.06.2010, 21:49 Uhr
Hi Cleoxx,

da bin ich aber schon auf den Bericht gespannt!

Liebe Grüße an die ganze Familie!

Axel
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Angie am 04.06.2010, 21:50 Uhr
Erste Zweite! :D

Das ist ja toll, dass du uns einen Reisebericht spendierst :daumen:
Eure Tochter ist so was von süß und in Kürze ist sie 1 Jahr alt :D


LG, Angie

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: freddykr am 04.06.2010, 21:54 Uhr
Hallo Elke,

bin bei Euch natürlich dabei.

Und viele Grüße an die beiden Racker zu Hause. ;-) :lol:
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: funny1a am 04.06.2010, 22:49 Uhr
Hallo Elke,

wir sind heute aus dem heissen LAS VEGAS zurückgekommen, leider.

Da tut zur Abkühlung so ein Eisiger Reisebericht gut  :lol:

Freue mich auf Deinen Bericht
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 05.06.2010, 11:31 Uhr
@all: freut mich, dass ihr dabei seid - ist wirklich schön dass wir schon ein paar Mitfahrer haben!

Zitat von: atecki
Liebe Grüße an die ganze Familie!

Zitat von: freddykr
Und viele Grüße an die beiden Racker zu Hause.

@Axel, Danilo: Grüße sind ausgerichtet!

Zitat von: angie
Eure Tochter ist so was von süß und in Kürze ist sie 1 Jahr alt
Ja, auch wenn einem das am Anfang jeder sagt und man es gar nicht glauben mag: Die Zeit geht wirklich schnell rum. Am Mittwoch gibts dann erstmal die Geburtstagsfeier mit der Verwandtschaft und am Wochenende kommt dann noch der "Babygeburtstag"

Zitat von: funny1a
Da tut zur Abkühlung so ein Eisiger Reisebericht gut 
Im Vergleich zu Las Vegas ist es sicherlich eine Abkühlung, aber wir hatten doch auch einige angenehme Urlaubstage (>20 Grad Celsius) mit dabei.

@all: Muss nachher noch weg, mal sehen, ob es dann heute abend noch für den Vorbericht reicht. Aber morgen gehts garantiert weiter!

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 05.06.2010, 20:57 Uhr
Vorgeschichte/Planung:

Alaska – auch innerhalb der USA ein „exotisches“ Reiseziel … wie kommt man also darauf, seinen Urlaub dort zu verbringen? Und dann auch noch im September?

Wie kam es also zur „Ice and more… -Tour“?
Nun gut, da Stephan schon über 40 der US-Bundesstaaten – mehr oder weniger – gesehen hat, wollen natürlich auch die restlichen irgendwann besucht werden. Einige davon eignen sich dabei doch weniger als Haupturlaubsziel (Kansas, Oklahoma,…), andere werden evtl. mal geschäftlich besucht (Louisiana, …). Nach Ausschluß weiterer Kriterien blieben zum Schluss Hawaii und Alaska zur Auswahl übrig. Unser erster Plan war, beide gemeinsam zu besuchen. Zuerst 3 Wochen Alaska, anschließend mit dem Northwest-Direktflug von Anchorage nach Maui und noch 2 Wochen Hawaii-Urlaub: Die Idee der „Fire & ice-Tour“ war geboren. Das war im Jahr 2005 – seitdem haben wir jedes Jahr versucht, eine solche Tour zu starten: Dabei kamen uns mal unsere Arbeitgeber dazwischen, dann ein äußerst günstiges Harley-Davidson-Mietangebot, usw. usw. Nachdem die Tour insgesamt schon 3 Mal verschoben war, haben wir daher an Weihnachten 2007 beschlossen, die Tour in 2008 endlich – komme was wolle – durchzuziehen. Doch nun bot Northwest Airlines den Direktflug nur noch in den Wintermonaten (November bis März) an. Und das schien uns für einen Alaska-Erstbesuch doch nicht ganz die optimale Jahreszeit zu sein. Die Option, von Anchorage über Seattle, San Francisco oder LA nach Hawaii zu fliegen, war uns dann  flugtechnisch doch zu zeitaufwendig und so wurde aus 5 Wochen „Fire and ice“ eben knapp 4 Wochen „Ice and more….“.

Reisezeit:
Als die Entscheidung für Alaska 2008 feststand, musste nun noch die – für uns- optimale Reisezeit festgelegt werden. April & Mai? Wettertechnisch eigentlich noch zu früh. Juni? Eigentlich ziemlich optimal, aber das war aus beruflichen Gründen nicht machbar. Juli & August? Lange Tage, aber auch Hauptsaison: teuer und voll, viele Moskitos, die Flexibilität geht verloren, da vieles vorgebucht werden muß, ... Also September? Da bekamen wir beide das OK von unseren Chefs, wettertechnisch schien es auch machbar, und noch mal um ein Jahr verschieben wollten wir auf gar keinen Fall.

Mobilität:
Nächste Frage: Sollen wir wieder – wie bisher immer – die Motel/Mietwagen-Kombination wählen? Oder dieses Mal vielleicht doch lieber ein Wohnmobil, da die Hotel-/ Motel-Auswahl in Alaska doch eher gering, die Preise hoch und einige im September (zumindest am Ende des Monats) auch schon wieder geschlossen sind . Auch hier wäre Vorbuchung daher fast Pflicht gewesen und unsere auf den sonstigen USA-Reisen genossene Flexiblität dahin. Daher war dann eigentlich relativ schnell die Entscheidung für das Wohnmobil gefallen  

Truckcamper oder WoMo?
Und welche Größe? Gar nicht so einfach, wenn man sich vorher noch nie damit befasst hat. Truckcamper hätte den Vorteil des Allradantriebs und damit doch ein problemloseres Befahren von einigen Straßen bedeutet. Andererseits sind hier die Wohnaufbauten doch  kleiner als bei „herkömmlichen“ Wohnmobilen. Da für September absehbar ist, dass man doch einen Großteil der Abende im Wohnmobil (und nicht davor) verbringt, entschieden wir uns aus Platzgründen für die WoMo-Variante. Desweiteren bietet dies während der Fahrt den Vorteil, von der Fahrerkabine in den Wohnteil zu gehen und damit Zugriff auf Kleidung, Essen, Getränke, Toilette,… zu haben.

Wahl des Vermieters
Jetzt ging es also an die Wahl des Wohnmobil-Vermieters. Da wir aus verschiedenen Gründen in Anchorage starten wollten, war die Wahl des Vermieters schon recht eingeschränkt.  Hier gibt es die Auswahl zwischen dem „Großen“ Cruise America, von dem man nur wenig Gutes hört und mehreren kleineren lokalen Anbietern, die eigentlich ganz gut wegkommen. Nachdem wir aber die Preise verglichen hatten, blieb eigentlich nur „CruiseAmerica“ übrig, alle anderen Alternativen hätten uns in diesem Zeitraum das Doppelte bis Dreifache gekostet – da war der Preisunterschied dann doch zu eklatant! Das muß aber nicht zwangsläufig so sein, wir hatten hier den Vorteil, dass CruiseAmerica ab 01.09. schon deutlich günstiger war, während bei anderen Anbietern die Preise erst ab 15.09. sanken. Zusätzlich konnten wir dank Buchung im Januar noch Frühbucherrabatte mit „All-inclusive-Paketen“ nutzen.

Flugbuchung:
Nun musste also nur noch ein passender Flug gefunden werden. Hier war es schon erstaunlich, welches Routing einem teilweise von den Buchungsmaschinen angeboten wird. Da wir Skyteam fliegen wollten, war für uns klar, in USA (mind.) 1x umsteigen zu müssen. Und warum dann nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und bei dieser Gelegenheit unsere Freunde in Detroit besuchen? Daher wurde es zum Schluß eine Verbindung mit KLM/Northwest-Airlines Stuttgart-Amsterdam-Detroit, dort ein Aufenthalt von einem Tag und anschließendem Weiterflug über Minneapolis nach Anchorage.

Die Routenplanung:
So, damit waren Flug & Wohnmobil gefunden und die eigentliche Routenplanung (und damit das Studium von Reiseführern, Forum, sonstigen Internetseiten,…) ging los. Diese zog sich bis zum Tag der Abreise (und darüber hinaus) hin, heraus kam dabei die folgende Strecke:

01.09.2008: Flug nach Detroit
02.09.2008: Flug nach Anchorage
03.09.2008: WoMo-Übernahme, erste Einkäufe, Fahrt bis nördlich von Anchorage
04.09.2008: Anchorage – Denali Nationalpark
05.09.2008: Denali Nationalpark
06.09.2008: Denali Nationalpark
07.09.2008: Denali Nationalpark – Fairbanks - Northpole
08.09.2008: Northpole – Delta Junction - Tok – Taylor Highway (bis Fortymile Campground)
09.09.2008: Taylor Highway – Chicken – Top of the world Highway bis Dawson City
10.09.2008: Dawson City – Bonanza Creek – Abzw. Dempster Highway – Moose Lake
11.09.2008: Silver Trail – Mayo – Klondike Highway – Fox Lake
12.09.2008: Fox Lake – Whitehorse – Skagway – Klondike National Historical Site – Whitehorse
13.09.2008: Whitehorse – Haines Junction Haines
14.09.2008: Haines – Kluane Nationalpark – Haines Junction - Pines Lake Campground
15.09.2008: Pines Lake – Kluane Nationalpark – Alaska Highway – Silver City – Lake Creek Campground
16.09.2008: Lake Creek – Tetlin National Wildlife Refuge – Tok
17.09.2008: Tok – Wrangell/St.Elias-Nationalpark – Richardson Highway
18.09.2008: Worthington Glacier – Valdez
19.09.2008: Fährfahrt Valdez --> Whittier (Prince William Sound) – Portage Glacier – Seward Highway
20.09.2008: Seward – Bootstour in den Kenai Fjords Nationalpark - Soldotna
21.09.2008: Flug zur Silver Salmon Creek Lodge
22.09.2008: Silver Salmon Creek Lodge – Soldotna – Seward
23.09.2008: Kenai Fjords Nationalpark: Exit Glacier – Harding Icefield Trail
24.09.2008: Seward – Alaska Sealife Center – Exit Glacier – Anchorage
25.09.2008: Abgabe des Wohnmobils – Übernachtung in Anchorage
26.09.2008: Flug Anchorage - Detroit
27.09.2008: Flug Detroit – Stuttgart

Hierzu muß erwähnt werden, daß die Route von uns generell nur grob vorgeplant wird. Die detaillierte Route wird dann spontan vor Ort nach Lust und Laune, Wetterlage, … festgelegt. Daher haben wir auch sowenig wie möglich vorab gebucht. Lediglich die ersten/letzten Hotels in Detroit & Anchorage haben wir über Priceline reserviert, des weiteren den Campground sowie die Shuttlebusse im Denali-Nationalpark, die Fähre Valdez-Whittier und den Flug und Übernachtung in der Silver Salmon Creek Lodge. Viele weitere Punkte  hatten wir aber schon vorab recherchiert und die entsprechenden Adressen & Unterlagen in einem übersichtlichen Schnellhefter mit dabei.

Generell bleibt noch zu sagen, dass mein Reisebericht immer recht detailliert ausfällt, da er auch für uns als Erinnerung und „Nachschlagewerk“ dient. Ich hoffe, Euch trotzdem nicht damit zu langweilen – morgen geht’s nun endlich richtig los!
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: funny1a am 05.06.2010, 21:20 Uhr
Vorgeschichte/Planung:

Alaska – auch innerhalb der USA ein „exotisches“ Reiseziel … wie kommt man also darauf, seinen Urlaub dort zu verbringen? Und dann auch noch im September?

Generell bleibt noch zu sagen, dass mein Reisebericht immer recht detailliert ausfällt, da er auch für uns als Erinnerung und „Nachschlagewerk“ dient. Ich hoffe, Euch trotzdem nicht damit zu langweilen – morgen geht’s nun endlich richtig los!


Das wegen dem Urlaubsziel habe ich mich auch zuerst gefragt.

Finde das der Reisebericht schon sehr gut losgeht und freue mich auf detailierte Infos. Ich glaube nicht, dass Du uns langweilen wirst. :lol:
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Markus(Wien) am 06.06.2010, 10:18 Uhr
Freue mich auch schon sehr auf deinen Reisebericht, da es für uns nächsten Samstag auch heisst "North to the Future!" :)
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: stephan65 am 06.06.2010, 10:54 Uhr
Klingt interessant. Dann mal los.  8)
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Angie am 06.06.2010, 13:16 Uhr

Hallo Elke,


also die Vorgeschichte/Planung liest sich schon mal ausgezeichnet :daumen: Von mir aus kann es losgehen, ich bin bereit :D


LG, Angie

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 06.06.2010, 20:21 Uhr
@Markus/Stefan: auch Euch noch ein herzliches Willkommen auf unserer Tour! Wünsche Euch viel Spaß beim Mitfahren.

Freue mich auch schon sehr auf deinen Reisebericht, da es für uns nächsten Samstag auch heisst "North to the Future!" :)

wow, klasse! Hoffe, Du kannst Dir vorab vielleicht noch ein paar Tips aus unserem Bericht rausziehen. Werde auf jeden Fall versuchen, jeden Tag einen Berichtstag einzustellen. Und bin natürlich auch gespannt, wie es Euch dann gefallen hat und welche Tour ihr gemacht habt.

@ all: gleich nachher gehts dann noch weiter mit dem Anreisetag - leider nochmal ein Tag ohne Bilder... :-(
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 06.06.2010, 20:28 Uhr
Montag, 01.09.2008:

Heute soll es also endlich losgehen. Nach monatelanger Vorbereitung (noch nie hatten wir einen Urlaub so langfristig geplant und gebucht) geht es heute los zu unserer „Ice and more …“ –Tour. Die Koffer wurden gestern abend gepackt, das Haus winterfest gemacht, Nachbarn und Eltern entsprechend instruiert und die letzten Internet-Recherchen durchgeführt. Den Online-Checkin haben wir auch bereits gestern für alle 4 Flüge bis Anchorage durchgeführt und uns die bereits vorreservierten Notausgangplätze tatsächlich auf allen Flügen gesichert. Um dem Montagmorgenstau auf der A8 aus dem Weg zu gehen, lassen wir uns bereits um 7 Uhr von meinen Eltern von zuhause abholen. Da wir zeitig dran sind, ist natürlich noch nicht viel los und so sind wir schon kurz vor 8 am Flughafen in Stuttgart. Wir hatten gehofft, dank online-Checkin die Koffer gleich am Baggage-Drop-off der KLM abzuwerfen, aber leider hatte dieser geschlossen und wir mussten uns am normalen Schalter anstellen. Das ging aber auch recht flott und wie von uns gehofft, wurden die Koffer direkt von Stuttgart bis Anchorage durchgechecked und wir müssen sie in Detroit nicht mit ins Hotel mitnehmen. Hierfür haben wir uns extra einen Handgepäckstrolley mit den Sachen für die eine Nacht dort gepackt.

So, als nächstes dann auf zur KLM-Lounge. Noch kurz die letzten Telefonate geführt und anschließend kann beim ersten Kaffee und dem Blick auf das Rollfeld der Stress allmählich weichen und die Urlaubsstimmung aufkommen. Die nächste Stunde verbringen wir gemütlich dort, bevor wir uns auf den Weg zum Gate machen. Noch ein kurzer Abstecher zum Zeitschriftenhandel sowie in den Dutyfree-Shop gehören hierbei auch dazu. Nun gut, 9.45 Uhr sind wir am Gate, das Boarding soll in 10 Minuten beginnen, weit und breit ist jedoch noch kein Flugzeug zu sehen… Und das soll auch erst mal für die nächste Stunde so bleiben. Durchsage? Info? Scheint nicht unbedingt notwendig zu sein. Mit einer guten Stunde Verspätung kommt unser „Fliegerle“ dann doch in Stuttgart an und diese Verspätung bleibt uns – leider - auch bei Abflug und der späteren Ankunft in Amsterdam erhalten.

Der erste Schreck trifft mich, als ich um 12.45 Uhr (noch im Flugzeug) auf unserem Boarding-Pass lese, dass der Weiterflug um 13:05 geht und das Boarding bereits um 11:30 beginnen soll. Irgendwie (wie kam ich nur da drauf?) bin ich gedanklich von einem Weiterflug um 13:20 Uhr ausgegangen. Nun gut, nach der anschließenden Flughafenrundfahrt mit dem Bus bleiben uns noch 10 Minuten für den Weg von Terminal B nach E inklusive der zugehörigen Passkontrolle. Die Bildschirme zeigen bereits „Gate closing“ für unseren Flug an. Natürlich haben wir an der Passkontrolle jemanden vor uns, der eine Endlos-Diskussion mit der Beamtin dort führt – nicht zu fassen! Nun, jetzt nehmen wir die Beine in die Hand und rennen so schnell wir können quer über den Flughafen. Meine Kondition lässt echt zu wünschen übrig, vielleicht sollte ich nach dem Urlaub doch mal wieder etwas mehr Sport machen? Bereits am Walkway-Rollband von Terminal E werden wir erwartet und zum Gate gelotst. Ausser uns sind noch ein paar weitere Stuttgart-Passagiere dabei, aber wir scheinen doch mit die letzten zu sein. Immerhin sind unsere vorreservierten Notausgang-Plätze noch frei, das ist schon was Feines! Aber der Dutyfree-Einkauf und Lounge-Besuch in Amsterdam musste leider flachfallen :-( Mal sehen, ob unsere Koffer genauso schnell wie wir waren…

Zum Flug selbst gibt’s eigentlich nicht viel zu sagen: Das Inseat-Entertainment bei Northwest ist wie immer top, das Essen (wie üblich chicken or pasta) recht gut und der Service insgesamt ganz aufmerksam. Ich stelle einen neuen Rekord im Umschütten auf: einmal Wasser, einmal O-Saft. Dabei erweist sich mein Ipod (zum Glück) als O-Saft-resistent. Als wir das amerikanische Festland erreichen, wird es etwas unruhiger, aber im Großen & Ganzen haben wir einen sehr angenehmen Flug… Beim Landeanflug und dem anschließenden Warten aufs Gate in Detroit halten wir noch einen kleinen Plausch mit unserem freundlichen Steward: Er erzählt uns, dass Barack Obama heute in Detroit zur Labour Day Parade ist und er eigentlich dabei wäre, aber kurzfristig seinen Dienst getauscht hat.

Nach der Landung machen wir uns auf zur Immigration – ganz erstaunlich: Überhaupt keine Schlange, keine Fragen, 10-Finger-Scan, Foto, Stempel, schon ist das Ganze erledigt. Wir positionieren uns am Gepäckband und warten … und warten … und warten… Irgendwann wird durchgesagt, dass das Gepäck aufgrund von technischen Problemen auf einem anderen Band kommt. Und tatsächlich, dort drehen schon zwei unserer drei Gepäckstücke munter ihre Kreise … Echt erstaunlich, dass die bei der Hektik in Amsterdam noch mitgekommen sind. Kaum sind wir dort, wird Stephan auch schon ausgerufen und uns mitgeteilt, dass der dritte Koffer noch in Amsterdam sei. Er werde dann aber automatisch weitertransferiert, da er ja bis Anchorage durchgechecked ist. Auch nicht schlecht, wir gehen also durch die Zollkontrolle und wollen anschließend unsere beiden Koffer direkt wieder aufs Band werfen. Hierbei irritieren wir noch eine Airport-Mitarbeiterin, die unsere Boardingpässe sehen will und uns dann ganz entsetzt mit großen Augen mitteilt: „You missed your flight!!!“ Wir verstehen das erst gar nicht, bis wir bemerken, dass sie auf die Uhrzeit auf unserem Boardingpass zeigt und wir ihr erst mal erklären müssen, dass der Weiterflug erst morgen ist. Daraufhin läßt sie uns dann doch zur Kofferabgabe durch. Gut, jetzt können wir also endlich den Flughafen verlassen.

Wir nehmen den Shuttlebus zum Mariott-AirportHotel (bei Priceline für 50 $ gebucht) und checken dort problemlos ein. Eine Benachteiligung aufgrund der Priceline-Buchung konnten wir hierbei nicht feststellen. Das Zimmer war schön, wir haben am nächsten morgen sogar eine USA Today aufs Zimmer bekommen und das Personal war sehr freundlich und hilfsbereit.

Als nächstes rufen wir Rick an, den wir mit seiner Frau Kerry heute abend noch treffen wollen. Die beiden holen uns in einer Stunde vom Hotel ab und wir fahren zu einem sehr leckeren Italiener zum Abendessen und anschließend noch zu den beiden nach Hause. Dort sehen wir auch noch ihre 3 Kids (darunter auch ihre Jüngste, erst  6 Monate alt!). Wir haben einen sehr angenehmen und unterhaltsamen Abend, bevor uns so gegen 10 dann doch der Jetlag einholt und Rick uns wieder zum Hotel zurückfährt, wo wir gleich tief & fest einschlafen.

Mit den Photos müsst ihr Euch leider noch etwas gedulden, erst nach Ankunft in Alaska haben wir wieder ans Fotografieren gedacht :-(
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: funny1a am 06.06.2010, 20:35 Uhr
Huih, das geht ja richtig Dramatisch los.

Da war der Adrenalinspiegel ja immer ganz oben  :lol:
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 06.06.2010, 20:41 Uhr
Huih, das geht ja richtig Dramatisch los.

Da war der Adrenalinspiegel ja immer ganz ober  :lol:

Ja, das in Amsterdam war ganz schön stressig ... es wäre zwar an dem Tag noch ein Flieger gegangen (wenn dort noch Plätze frei gewesen wären), aber unsere vorreservierten Notausgangsplätze wären dann auf jeden Fall weg gewesen. Als wir dann im Flieger nach Detroit saßen, haben wir uns erstmal entspannt und die Urlaubsstimmung kam dann auch recht schnell wieder auf.

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Angie am 06.06.2010, 21:47 Uhr

Also Elke, das ist ja ähnlich wie bei uns.
Wenn wir am Airport sind oder sogar schon im Flieger sitzen, passiert auch immer etwas Ungewöhnliches.

Ich bin schon auf die ersten Fotos gespannt :D

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 07.06.2010, 09:23 Uhr

Also Elke, das ist ja ähnlich wie bei uns.
Wenn wir am Airport sind oder sogar schon im Flieger sitzen, passiert auch immer etwas Ungewöhnliches.

Ja, irgendwas passiert uns da eigentlich immer im Lauf einer Reise - aber sonst wäre es ja auch schon fast langweilig...  :wink:

Zitat
Ich bin schon auf die ersten Fotos gespannt :D

Der nächste Tag ist leider nochmal komplett ohne. Aber dann gehts los, wenn am Anfang auch noch gemäßigt. Aber das ändert sich dann schlagartig, wenn wir den Denali erreichen. Also noch ein ganz kleines bißchen Geduld mitbringen... :wink:

Grüßle
Elke

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Doreen & Andreas am 07.06.2010, 10:29 Uhr
Oh, Elke, Euer Alaska-Bericht! Damit hatte ich ja schon fast nicht mehr gerechnet...
Nun lese ich aber ganz interessiert mit.
Die Planung liest sich ja wirklich schon gut, aber daß nach so langer, ausführlicher Planung dann der Urlaub doch so stressig losgeht... da steckt man halt nicht drin. Aber es wird in den nächsten Tagen hoffentlich etwas ruhiger zugehen.
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Redwingfan am 07.06.2010, 10:38 Uhr
Oh, Elke, Euer Alaska-Bericht! Damit hatte ich ja schon fast nicht mehr gerechnet...
Nun lese ich aber ganz interessiert mit.
Die Planung liest sich ja wirklich schon gut, aber daß nach so langer, ausführlicher Planung dann der Urlaub doch so stressig losgeht... da steckt man halt nicht drin. Aber es wird in den nächsten Tagen hoffentlich etwas ruhiger zugehen.

Na ja, eigentlich hätt ich es wissen müssen. Schliesslich hab ich den Flieger ein paar mal genommen 8). Und er war fast immer zu spät.

Gruss

Stephan
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Stefanie_GZ am 07.06.2010, 10:45 Uhr
Ui.. Alaska, das ist auch mal interessant, da steige ich noch ein.
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 07.06.2010, 17:43 Uhr
Oh, Elke, Euer Alaska-Bericht! Damit hatte ich ja schon fast nicht mehr gerechnet...
Nun lese ich aber ganz interessiert mit.
Die Planung liest sich ja wirklich schon gut, aber daß nach so langer, ausführlicher Planung dann der Urlaub doch so stressig losgeht... da steckt man halt nicht drin. Aber es wird in den nächsten Tagen hoffentlich etwas ruhiger zugehen.

Schön, dass ihr mit dabei seid. Und etwas ruhiger wird es tatsächlich in den nächsten Tagen, fast schon zu ruhig ... aber auch das war nicht ganz so geplant. Mehr dazu dann in den Berichten heute und morgen abend!

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 07.06.2010, 17:45 Uhr
@Stefanie_GZ: auch Dir noch ein herzliches Willkommen bei unserer Tour - wünsche viel Spaß bei der Mitfahrt!

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Markus(Wien) am 07.06.2010, 18:14 Uhr
@Markus/Stefan: auch Euch noch ein herzliches Willkommen auf unserer Tour! Wünsche Euch viel Spaß beim Mitfahren.

Freue mich auch schon sehr auf deinen Reisebericht, da es für uns nächsten Samstag auch heisst "North to the Future!" :)

wow, klasse! Hoffe, Du kannst Dir vorab vielleicht noch ein paar Tips aus unserem Bericht rausziehen. Werde auf jeden Fall versuchen, jeden Tag einen Berichtstag einzustellen. Und bin natürlich auch gespannt, wie es Euch dann gefallen hat und welche Tour ihr gemacht habt.

Bin schon gespannt was ihr noch erlebt habt, die Anreise ging ja schon mal hektisch los. Ich hab gesehen ihr wart auch in der Silver Salmon Lake Lodge, bin gespannt auf eueren Bericht!

Unsere Route wird sehr ähnlich (soo viele Alternativen gibt es ja nicht :) ): 30 Tage Alaska/Yukon (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=44229.msg584909#msg584909) Nur die Reihenfolge haben wir ein bisschen geändert, es geht von Tok zuerst nach Dawson City oben herum ostwärts und dann "unten" via Skagway zurück Richtung Alaska.

Wir werden "live" Fotos online stellen per iPhone, falls uns jemand mitverfolgen möchte: Flickr-Album Alaska/Yukon (http://www.flickr.com/photos/weasel-on-wheels/sets/72157623934831233/)

Ich möchte im nachhinein einen Reisebericht online stellen, da ich finde diese Region ist hier noch sehr unterrepräsentiert.
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 07.06.2010, 19:55 Uhr
Zitat
Bin schon gespannt was ihr noch erlebt habt, die Anreise ging ja schon mal hektisch los. Ich hab gesehen ihr wart auch in der Silver Salmon Lake Lodge, bin gespannt auf eueren Bericht!
Hab mir grad mal Eure Route angeschaut und gesehen, daß ihr Silver Salmon auch mit drin habt. Bin schon gespannt, wie es Euch gefällt. Schonmal vorab: uns hat es dort klasse gefallen, wir finden, es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Kannst Dave ja mal viele Grüße von uns sagen, vielleicht erinnert er sich noch: Wir waren die letzten Gäste im Herbst 2008, bevor die Lodge in Winterpause ging.

Zitat
Wir werden "live" Fotos online stellen per iPhone, falls uns jemand mitverfolgen möchte: Flickr-Album Alaska/Yukon (http://www.flickr.com/photos/weasel-on-wheels/sets/72157623934831233/)

Danke für den Link, da werde ich sicherlich mal ab und zu reinschauen. Und wenns danach auch noch einen Reisebericht gibt - umso besser! :D

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Redwingfan am 07.06.2010, 19:59 Uhr
@Markus(Wien):

Von wo, und mit wem fliegt ihr zur Silver Salmon Lodge?

Gruss

Stephan
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 07.06.2010, 20:00 Uhr
Dienstag, 02.09.2008

Heute ist unser „fauler“ Tag, denn der Weiterflug geht erst heute nachmittag erst um 15 Uhr. Aber obwohl wir genügend Zeit zum Ausschlafen haben, sind wir doch gegen 8 schon hellwach. Wir befassen uns mit unserer gestern abend neu erhaltenen Digicam – und der erste Eindruck ist wirklich schon mal klasse! Mal schauen, ob dieser sich dann im Echteinsatz in den nächsten Wochen auch so bestätigt! Nebenher kochen wir uns noch Kaffee, checken ein letztes Mal unsere Emails, lesen Zeitung und trödeln so vor uns hin. Gegen Mittag machen wir uns dann auf den Weg zum Flughafen, wo uns unser Weg als erstes in die Northwest-Lounge führt, wo ich noch ein bisschen im Forum lese und den Reisebericht des letzten Tages voll fertig stelle. Auf dem Weg zum Gate bummeln wir noch etwas durch die Flughafenshops, bevor es dann weitergeht.

Der Weiterflug nach Minneapolis startet (und landet natürlich auch)  pünktlich. Zum Glück, denn hier sieht unser Reiseplan nur 33 Minuten Umsteigezeit vor. Aber hier ist das gar kein Problem, unser Gate für den Weiterflug ist gleich nebenan. Als wir dort sind, hat das Boarding gerade erst begonnen. Jetzt müssen nur unsere Koffer das noch so flott schaffen wie wir. Der Flug selber ist auch wieder recht ruhig, aber trotz 5 ½ -Stunden Flugzeit gibt es kein Entertainment (weder Inseat noch Monitore an der Decke) sowie Essen und Alkohol nur gegen Bezahlung – ein US-Inlandsflug eben, das wussten wir ja. Am Anfang will die Zeit überhaupt nicht rumgehen. Ich schreibe noch etwas am Reisebericht weiter, solange der Laptop-Akku das zulässt. Anschließend lese ich noch ein bisschen in den Reiseführern, bringe unsere Einkaufsliste für den Supermarkt morgen auf Vordermann, studiere die WoMo-Übernahme-Checkliste und schließe dann doch noch ein paar Minuten die Augen.

Pünktlich landen wir in Anchorage und zwei unserer drei Koffer liegen schon bereit – die sind wohl schon vor uns dort angekommen. Als das Gepäckband dann endlich losläuft, hoffen wir, dass auch der dritte Koffer kommt. Aber leider sehen wir diesen nicht. Während ich auf unser restliches Gepäck aufpasse, gibt Stephan die Verlustmeldung auf. Die Dame am Northwest-Schalter ist jedoch weder freundlich noch kompetent. Die Verlustnummer gibt sie uns nicht mit und ihr einziger Rat ist, wir sollen doch morgen zum ersten Flug aus Minneapolis um 14:30 Uhr wieder vorbeikommen..

Nach der Enttäuschung mit dem Koffer lassen wir uns nur noch kurz zu unserem Hotel Best Western Golden Lion bringen (wieder über Priceline gebucht). Hier habe ich mir aufgrund der Photos im Internet absolut nichts erwartet, daher war das wider Erwarten doch recht OK.

Wir überlegen schon die ersten Alternativen, falls der Koffer morgen nicht kommen sollte. Trekkingschuhe, Regenjacken, Stephans Winterjacke, viele unserer Ladekabel, Stativ und Stephans Schlafsack sind da mit drin. Da müssten wir schon einiges nachkaufen, falls das nicht klappt. Aber bald sind wir so müde, dass wir sofort  einschlafen und uns erstmal keine weiteren Gedanken machen.

Hoffe, ihr seid noch mit dabei – morgen gibt’s dann endlich auch die ersten Photos!

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Angie am 07.06.2010, 21:39 Uhr

Hi Elke,

Hoffe, ihr seid noch mit dabei


jawollllll :wink: Mich interessiert gerade brennend, ob ihr nun den dritten Koffer noch rechtzeitig bekommen habt oder ob du deine Einkaufsliste nochmal updaten musstest :think:
Und es kommt mir bekannt vor: Wenn wir Glück haben, kommen alle Koffer mit uns an, aber häufig haben wir kein Glück.


LG, Angie

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 08.06.2010, 14:51 Uhr

Und es kommt mir bekannt vor: Wenn wir Glück haben, kommen alle Koffer mit uns an, aber häufig haben wir kein Glück.

Hmm, das war bei uns jetzt glaub auf dem Hinflug fast das erste Mal. Beim anderen Mal hatten wir aber ein festes Standquartier, da war das eh nicht so schlimm. Weitaus öfter haben sie dann beim Rückflug gefehlt. Aber das fand ich eigentlich ganz entspannt: Zuhause erstmal kein Riesenberg Dreckwäsche und der Taxifahrer bringt das Gepäck bis an die Haustür.

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Angie am 08.06.2010, 16:13 Uhr
Hmm, das war bei uns jetzt glaub auf dem Hinflug fast das erste Mal. Beim anderen Mal hatten wir aber ein festes Standquartier, da war das eh nicht so schlimm. Weitaus öfter haben sie dann beim Rückflug gefehlt. Aber das fand ich eigentlich ganz entspannt: Zuhause erstmal kein Riesenberg Dreckwäsche und der Taxifahrer bringt das Gepäck bis an die Haustür.

Es genügt schon, wenn wir von GC nach FRA fliegen, mit Zwischenstopp in MUC. Wir waren in FRA, aber ein Koffer nicht.
Rückflüge von Hawai'i nach Österreich: Selten, dass alle Koffer mit uns ankamen, meist wurden 1-2 Stück nach Hause gebracht. Dummerweise :wink: waren aber genau die Koffer mit uns angekommen, in denen die Schmutzwäsche drinnen war :lol:
Anderer Rückflug von Hawai'i nach Östereich: Wieder mal fehlte ein Koffer. Die Nachfrage ergab, er musste in den Bombenkeller gebracht werden, von dort darf er frühestens nach 72 Stunden wieder heraus. Seltsamerweise bekamen wir ihn schon 24 Stunden später zugestellt. Fragt sich, wo der Koffer wirklich war.
Flug von Österreich nach Hawai'i: Wir warteten am Airport von LAX (oder SFO? Müsste nachsehen) auf unsere Koffer, aber sie kamen nicht, also flogen wir alleine weiter. Immerhin waren sie 1 Tag später in unserem Besitz, wurden, wie üblich, ins Hotel geliefert.
Oder - vor zig Jahren: Rückflug von Texas: Mein Koffer kam 10 Tage später an, er war in der Zwischenzeit in Australien. Selbst schaffte ich es erst 20 Jahre später dorthin :wink:
Unsere Reisen in Australien plante ich jeweils so, dass wir nach der Ankunft in Australien noch mindestens 2-3 Tage am Ankunftsort blieben, einzig und allein wegen der Koffer. Partout kamen sie bei diesen Flügen mit uns mit :lol:


LG, Angie

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Markus(Wien) am 08.06.2010, 17:38 Uhr
@Markus(Wien):

Von wo, und mit wem fliegt ihr zur Silver Salmon Lodge?

Gruss

Stephan

Wir fliegen von Soldotna mit Natron Air. In der SSCL übernachten wir dann in einer Cabin, bin schon gespannt ob sich die Bären in der Nacht blicken lassen ;)
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 08.06.2010, 20:27 Uhr
@Markus(Wien): Wir hatten genau den gleichen Flug - und es hat prima geklappt! Ist halt alles recht unkonventionell. Der Pilot Jim hat uns damals während des Fluges schon unheimlich viel gezeigt und erklärt - hat Spaß gemacht!

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 08.06.2010, 20:35 Uhr
Mittwoch, 03.09.2008:

Heute ist es also so weit – wir werden unser erstes Wohnmobil übernehmen. Dazu lassen wir uns pünktlich um 9 von einem Yellow Cab (die Kosten übernimmt Cruise America) zu CruiseAmerica bringen. Dort  wird uns erst mal das Einführungsvideo gezeigt. Wir kennen es zwar schon, da wir uns das schon mal im Internet angeschaut haben, aber was solls. Anschließend kommen die vertraglichen Dinge, aber das läuft eigentlich auch alles recht problemlos ab. Die Leute sind sehr nett und – wie wir gleich draussen sehen – bekommen wir ein relativ neues WoMo mit erst 16000 Meilen drauf, das auch noch gut erhalten ist. Das Küchenset ist bei unserer Frühbücherrate gleich im Preis mit drin, allerdings wird uns geraten, das Personal Kit mit Bettdecken usw. doch lieber im Supermarkt zu kaufen, das wäre dort preisgünstiger & besser.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/2_P9040009.JPG)

Gesagt, getan. Eigentlich hatten wir uns ja für die Einkäufe den auf dem Weg liegenden Walmart Supercenter in Wasilla ausgeguckt, aber da wir ja heute noch mal zum Flughafen müssen, wollen wir uns doch etwas Fahrerei sparen und erledigen die Einkäufe direkt in Anchorage. Gleich beim Vermieter ums Eck ist ein Meyers Store, den kennen wir schon von Michigan. Um 10.30 Uhr trudeln wir dort auf dem Parkplatz ein und machen erst mal die Nonfood-Abteilung unsicher. Als wir dort fertig sind, ist schon der Einkaufswagen voll und wir bezahlen das erste Mal. Anschließend sind die Lebensmittel an der Reihe, auch hier schaffen wir es, einen weiteren Einkaufswagen zu füllen. Alkohol gibt es hier nur in einem Extrastore ausserhalb des eigentlichen Ladens.

So, noch haben wir etwas Zeit zur Verfügung und ich hole mir bei Carls Jr. noch einen Chili Cheese-Burger (absolut lecker!), während Stephan irgendwie der Appetit vergangen ist. Anschließend fahren wir zurück zum Flughafen – hier muss man mit dem RV ganz schön aufpassen, um nicht die Durchfahrten und Parkplätze zu erwischen, die zu schmal, zu hoch, zu … sind. Nun gut, irgendwie haben wir auch das geschafft. Im Flughafen stellen wir fest, dass der Flug, auf den wir warten, über eine Stunde zu spät kommt und deshalb auch der Northwest Lost- & Found-Schalter noch geschlossen ist. Wir beschliessen, zum Northwest-Ticket counter zu gehen und nachzufragen, ob zwischenzeitlich klar ist, ob unsere Koffer überhaupt in diesem Flieger mitkommen. Nun erwischen wir das komplette Gegenteil von gestern abend, zwei überaus freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter. Auch die brauchen zwar eine Weile, bis sie unseren Koffer finden (da scheinen die IT-Systeme von NW & KLM auch noch nicht ganz optimal integriert zu sein), aber wir erhalten wenigstens eine Info. Der Koffer soll mit dem Nachmittagsflug um 17.15 Uhr in Anchorage ankommen. Na gut, der Tag ist jetzt eh schon gelaufen, dann warten wir diesen eben auch ab. Zusätzlich bekommen wir dort aber immerhin noch Verzehrgutscheine und eine 10000 Meilen-Gutschrift. Da uns noch ein paar Sachen fürs Womo fehlen, fahren wir in der Wartezeit Richtung Innenstadt zu Sears und REI und kaufen noch etwas ein. Pünktlich zum nächsten Flug sind wir wieder da. Mit diesem kommen hauptsächlich Kreuzfahrtpassagiere an, über den Militärton der Angestellten von Carnival Cruises sind wir doch etwas erstaunt. Die Passagiere werden hier per Befehl in die verschiedenen Shuttlebusse verteilt. Noch etwas, was mich auch zukünftig wohl von einer Kreuzfahrt abhalten wird.

Ist zwar alles ganz interessant zu beobachten, aber leider: Das Wichtigste – unser Koffer –fehlt auch diesmal noch. Das ist doch nicht zu fassen! Diesesmal ist auch der lost & found-Schalter mit einem netten Mitarbeiter besetzt,  der uns aber auch nur sagen kann, dass der Koffer erst heute aus Amsterdam in Minneapolis angekommen ist – also seit zwei Tagen in Amsterdam gelegen ist! Er hätte eigentlich mit diesem Flug mitkommen sollen, hat es aber wohl doch nicht rechtzeitig durch den Zoll geschafft. Vermutlich werde er dann im nächsten Flieger heute abend mitkommen. Also noch mal zwei Stunden Wartezeit! Wir beschließen, diese letzte Chance noch zu nutzen. Morgen müssen wir dann auf jeden Fall gen Norden aufbrechen, da wir hier die Reservierung für den Denali-Nationalpark haben – mit oder ohne Koffer. Wir lösen solange noch die Verzehrgutscheine bei Starbucks ein, gehen zurück zum Wohnmobil und warten. Das Wetter passt zu unserer Stimmung: Es regnet in Strömen. Kurz vor 20 Uhr marschiert Stephan noch mal zum Kofferband – mir ist in der Zwischenzeit schon die Lust vergangen. Es dauert zwar ewig, bis er zurück kommt, aber: Diesmal ist der Koffer tatsächlich mitgekommen! Auf dem Bild zwar nur schwer zu erkennen, aber da ist er!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/3_P9040003.JPG)

Jetzt sind wir doch etwas erleichert & morgen kann die Tour dann endgültig losgehen. Wir fahren noch ein letztes Mal quer durch die Innenstadt zu einem Public Campground am Centennial Park, wo wir die Nacht verbringen werden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/4_P9040005.JPG)

Nun ist es auch schon wieder 21.30 Uhr und wir sind ziemlich müde. Ich schreibe noch am Reisebericht weiter, Stephan isst noch eine Kleinigkeit und anschließend schlafen wir auch heute wieder recht früh ein. Da wir nun aufgrund des verspäteten Koffers morgen eine längere Fahrstrecke als geplant vor uns haben, ist das sicherlich auch kein Fehler.

Gefahrene Meilen: 36
Übernachtung: Centennial Park, Anchorage (20 $)
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Angie am 08.06.2010, 22:21 Uhr

Hi Elke,


das war ganz schön vertrackt mit eurem Koffer. Wie wäre es eigentlich gewesen, wenn er an diesem Abend nicht gekommen wäre? Das stelle ich mir bei einer Reise, auf der man mehr oder weniger jede Nacht woanders ist, ganz schön schwer vor, auch deswegen, weil ihr ja nicht in Hotels gewohnt habt, sondern auf "irgendwelchen" Campgrounds.

Aber zum Wohnmobil: Das sieht innen echt toll aus!


LG, Angie

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: funny1a am 08.06.2010, 22:26 Uhr
Hallo Elke,

endlich das erste Bild  :lol:

Das mit dem Koffer ist war wirklich der Hammer.

Mit Eurem Reisetittel "ICE and more...." meint Ihr bestimmt mit "more" den "Koffer"  :P , oder ?

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Redwingfan am 09.06.2010, 09:09 Uhr
@Markus(Wien):

Von wo, und mit wem fliegt ihr zur Silver Salmon Lodge?

Gruss

Stephan

Wir fliegen von Soldotna mit Natron Air. In der SSCL übernachten wir dann in einer Cabin, bin schon gespannt ob sich die Bären in der Nacht blicken lassen ;)

Wir haben sie bei Tag gesehen  8)

Und nicht erschrecken wenn ihr am "Hangar" der Natron Air seit und niemand ist da. Müsst einfach ein wenig warten. Die Uhren in Alaska ticken deutlich langsamer als sonstwo 8)

Gruss

Stephan
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 09.06.2010, 18:23 Uhr
Wie wäre es eigentlich gewesen, wenn er an diesem Abend nicht gekommen wäre? Das stelle ich mir bei einer Reise, auf der man mehr oder weniger jede Nacht woanders ist, ganz schön schwer vor, auch deswegen, weil ihr ja nicht in Hotels gewohnt habt, sondern auf "irgendwelchen" Campgrounds.

"theoretisch" hätten die das schon nachgeliefert, wenn man eine feste Adresse angeben kann. Wir wussten zwar, dass wir die nächsten 3 Tage im Denali sind. Allerdings ist der Teklanika Camground nicht für die Allgemeinheit offen, daher hätten die die Koffer im Denali vermutlich nur im Park Office abgeben können und wir hätten sie dann bei der Abreise dort abgeholt (zwischendrin darf man vom Teklanika Campground nicht aus dem Park raus).

Falls das nicht geklappt hätte, hätten wir unsere Route etwas umplanen müssen und dann vom Denali Park nochmals nach Anchorage zurück. Denn ab da hätten wir ja noch keine feste Übernachtungsadresse gehabt. Wäre natürlich nicht so toll gewesen, alles nochmals umzuwerfen.

endlich das erste Bild  :lol:

ja, jetzt seid ihr durch den "trockenen" Textteil durch, heut abend gibts dann auch endlich die ersten Landschaftsphotos.

Zitat
Mit Eurem Reisetittel "ICE and more...." meint Ihr bestimmt mit "more" den "Koffer"  :P , oder ?
:D ja, aber zum Glück nicht nur... es gab auch Dinge, die "nach Plan" funktioniert haben. :lol:
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 09.06.2010, 20:00 Uhr
Donnerstag, 04.09.2008

Auch heute sind wir wieder zeitig wach, gegen 6.30 Uhr schlüpfen wir schon allmählich aus den Schlafsäcken. Aber das ist auch gut so, denn heute haben wir eine lange Fahrt bis zum Denali-Nationalpark vor uns. Wir kochen zuerst mal Kaffee und machen uns dann auf den Weg gen Norden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/5_P9040010.JPG)

Zuerst regnet es noch leicht, aber schon bald hört es auf. Die Berge sind wolkenverhangen, eine ganz eigenartige Stimmung macht sich breit. Nebelschwaden ziehen auf, ab und zu zeigt sich mal eine Bergspitze.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/6_P9046131.JPG)

Draussen hat es Temperaturen von ca. 50 Grad Fahrenheit. Bis Wasilla ist der Highway noch 4-spurig, die umgebende Landschaft ist aber schon hier sehr beeindruckend. In Wasilla verlassen wir den Glen-Highway und fahren auf dem Parks-Highway Richtung Fairbanks. Schon kurz nach der Abzweigung sehen wir den Denali Harley-Davidson-Store, da muss natürlich ein Stop gemacht werden. Leider sind wir aber noch etwas zu früh dran, der Store macht erst um 10 Uhr auf. Daher fahren wir noch etwas in den umgebenden Straßen umher, um ein paar Photos von den wolkenverhangenen Bergen zu machen. Punkt 10 „stürmen“ wir dann den Laden und sind kurze Zeit später um ein T-Shirt und ein Baseballcap (für Stephan) sowie eine Mütze und einen Schal (für mich) reicher. Da wir nun doch schon etwas knapp in der Zeit sind, müssen wir uns nun ranhalten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/7_P9040021.JPG)

Je weiter wir nach Norden kommen, umso schwieriger wird das allerdings, denn die Rotfärbung der Bäume fasziniert schon ungemein und unzählige Photostops werden eingelegt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/8_P9046161.JPG)

Da wir nun aufgrund des fehlenden Koffers mindesten einen halben Tag verloren haben, scheiden weitere Abstecher (z.B. Richtung Talkeetna & Petersville Road) leider aus, denn wir „müssen“ heute noch bis zum Teklanika Campground im Denali Nationalpark kommen.

Da stoppen wir lieber noch ein paarmal an den Aussichtspunkten an der Hauptstrecke, wie z.B. am Denali Overlook South. Von hier hat man das erste Mal einen Ausblick Richtung Denali Nationalpark.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/9_P9040027.JPG)

Die Laubfärbung wird nun immer faszinierender und auch die Gräser und Farne zeigen sich in schönen Herbsttönen

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/10_P9040046.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/11_P9046185.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/12_P9046187.JPG)

Immer, wenn man denkt, das Farbenspiel könnte gar nicht mehr faszinierender sein, kommt hinter der nächsten Kurve eine weitere Variation zum Vorschein:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/13_P9046182.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/14_P9040080.JPG)

Kurz vor dem Denali-Park stellen wir dann fest, dass gar keine Tankstelle mehr auf unserem direkten Weg liegt – die auf unserer Karte eingezeichnete ist nicht vorhanden. Da unser Benzin aber wohl kaum für die nächsten Tage reichen wird, müssen wir erstmal noch einen kleinen Umweg fahren und das Wohnmobil volltanken. Ist aber kein größeres Problem, kurz nach dem Parkeingang kommt die „typische“ amerikanische Versorgungsstation.

Nun gut, gegen 17 Uhr kommen wir dann auch endlich an der Einfahrt zum Denali-Natinalpark an. Zuerst muss noch das Organisatorische erledigt werden: Anmelden im Wilderness-Center, Dumpen, Frischwasser auffüllen (ist ja für uns auch noch alles Neuland), Holz kaufen,…

Anschließend machen wir uns auf die Fahrt Richtung Campground. Bis Meile 15 ist die Parkstraße für jedermann geöffnet, danach dürfen jedoch nur noch Shuttlebusse fahren oder Fahrzeuge wie wir mit Reservierung im Teklanika Campground. Ab Meile 15 ist die Straße dann auch ungeteert, das ist mit dem Wohnmobil noch etwas ungewohnt, aber man gewöhnt sich doch schnell dran. Die Shuttlebusse kommen uns teilweise recht flott entgegen (35 mp/h sind erlaubt), mal sehen, wie unsere Fahrt mit ihnen morgen wird.

Auf dem letzten Stück der noch öffentlichen Straße parken plötzlich Massen von Autos am Straßenrand und wir sehen viele Fotografen mit riesigen Objektiven umherrennen. Das deutet ja meistens auf Tierbeobachtungen hin. Und tatsächlich: Nach kurzer Zeit sehen wir ein Grizzly-Paar unten am Flußbett. Für gute Bilder sind sie leider arg weit weg und das Licht ist leider auch schon etwas schwach.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/15_P9046203.JPG)

Trotzdem halten wir uns eine ganze Weile hier auf und beobachten die zwei. Nun müssen wir aber schnell weiter, um noch vor Einbruch der Dunkelheit den Campground zu erreichen. Mit der untergehenden Sonne macht sich in der Umgebung gleich wieder eine ganz andere Stimmung breit.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/16_P9040089.JPG)

Der Weg zieht sich nun doch etwas bis zum Campground, es war heute doch ein recht langer Tag. Aber gegen 19.30 Uhr haben wir es dann auch geschafft und finden dort noch ein schönes Plätzchen für uns. Zum Essen gibt es heute auf die Schnelle Spaghetti mit Tomatensauce und Hackfleisch sowie Salat. Danach noch kurz aufräumen und Bilder sichern, denn morgen wird bestimmt auch wieder ein anstrengender Tag.

Gefahrene Meilen: 270
Übernachtung: Teklanika Campgound, Denali Nationalpark (16$)
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: funny1a am 09.06.2010, 22:24 Uhr
Hallo Elke,

das warten auf die ersten Bilder hat sich gelohnt. :lol:

Danke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 10.06.2010, 08:19 Uhr
das warten auf die ersten Bilder hat sich gelohnt. :lol:

Schön, dass Dir die Bilder gefallen! Wir waren auch total beeindruckt von den tollen Farben, die im Verlauf der Reise auch immer intensiver wurden. Aus meiner Sicht wirklich ein Argument für die Reisezeit "Herbst" in Alaska - allerdings gibts bestimmt für (fast) jede andere Reisezeit genauso gute Argumente. :wink:

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 10.06.2010, 21:26 Uhr
Freitag, 05.09.2008

Heute steht also der erste Tag im Denali-Nationalpark an. Jeden Tag wachen wir nun etwas später auf – heute sind wir daher „erst“ gegen 7 Uhr wach. Ausserhalb unseres Betts ist es ziemlich kühl, wir schalten daher erst mal für 10 Minuten die Heizung an, danach ist es angenehm warm im WoMo. Zum Glück wird die 2. Batterie hierfür täglich per Solar aufgeladen, daher brauchen wir uns um den Verbrauch keine Sorgen zu machen.

Heute früh können wir uns etwas Zeit lassen, da wir erst einen Platz im 8.45-Uhr-Shuttle-Bus bekommen haben. Wie wir erst gestern am Wildernis-Center erfahren haben, ist dies die Abfahrtzeit am Visitor Center, hier am Teklanika Campground soll der Bus erst um 9.55 Uhr eintreffen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/17_P9050003.JPG)

Also machen wir uns erst mal ganz gemütlich unseren Morgen-Kaffee. Draußen scheint die Sonne und es ist auch schon ganz angenehm warm. Daher sitzen wir zum Kaffeetrinken heute schon ins Freie. Nun wird noch das Lunchpaket für heute hergerichtet und zeitig marschieren wir zur Bushaltestelle. Hier stellen wir fest, dass alle Busse etwa eine halbe Stunde verspätet sind, da haben wir also noch etwas Zeit. Als der Bus dann endlich kommt, hält er schon kurz vor der Haltesstelle, da dort ein eulenähnlicher Vogel im Baum sitzt. Leider haben wir den aber nicht aufs Foto bekommen :-(

Im Bus sind für uns noch Plätze frei, allerdings nicht nebeneinander. Denn andere Paare haben sich schon beim Visitor Center beide Fensterplätze gesichert und sitzen lieber getrennt. So sitzen wir halt ebenfalls erstmal getrennt voneinander jeweils am Gang. Nach etwa 5 Minuten Fahrt gibt es schon die erste Toilettenpause. Die anderen sind ja schon etwas länger unterwegs als wir und immerhin hat man von hier einen schönen Blick auf den Teklanika-River.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/18_P9050006.JPG)

Wir erfahren auch, dass unsere Mitfahrer heute bereits Caribous und Elche auf der Strecke vor dem Teklanika-Campground gesehen haben. Schade! Aber wir werden heute sicherlich auch noch Gelegenheit für Tiersichtungen haben. Es geht nun noch kurze Zeit durch bewaldetes Gebiet, bevor wir die Baumgrenze erreichen. Schon die Bäume strahlen in den tollen Herbstfarben! Und oberhalb der Baumgrenze erstrahlen dann ganze Berghänge in kräftigem rot und gelb. Einfach traumhaft!

Am Sable Pass wird die Straße dann enger und teilweise geht es schon ziemlich nah am Abhang entlang. Zum Glück sehen wir im Detail erst bei der Rückfahrt, wie steil es dort nach unten geht. Kurz vor dem Polychrome Overlook erkennt unser Guide Sam im Flussbett (welches eigentlich kein Flussbett ist, sondern die von Gletschern hinterlassenen Gesteinsmassen) tief unten einen Grizzly. Nach langer Suche erkennen wir ihn schließlich auch. Wir halten 20 Minuten am Overlook und haben daher genügend Zeit, den Bären in aller Ruhe zu beobachten – allerdings ist er leider doch relativ weit weg.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/20_P9056216.JPG)

Auch ansonsten hat man hier hübsche Ausblicke.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/21_P9050011.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/24_P9050019.JPG)

Kurz vor Toklat River sind – ebenfalls im Flussbett – zwei schlafenden Wölfe zu beobachten. Aber diese sind so weit entfernt, daß sie sich nicht auf ein Photo bannen lassen. Weiter geht die Fahrt durch die tolle Landschaft, wir sehen weitere Bären und sind auch vom Panorama tief beeindruckt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/22_P9056219.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/23_P9056239.JPG)

Leider verschwindet nun allmählich die Sonne und hinten in den Bergen ziehen immer mehr Wolken auf. Bis wir gegen 13 Uhr das Eielson Visitor Center bei Meile 66 erreichen, ist leider der Mt. McKinley komplett in Wolken gehüllt  :(

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/25_P9050031.JPG)

Immerhin zeigt die dort ausgehängte Wettervorhersage für morgen eine Aufklarung an. Da wir sowieso noch einen weiteren Tag im Park sind, beschließen wir, morgen nochmals bis zum Visitor Center zu fahren und von dort noch den einen oder anderen Trail laufen. Daher ist es für uns heute noch nicht so wild – hoffen wir, dass es morgen besser wird! Bis zur Weiterfahrt schauen wir uns – außer der Landschaft - auch die Ausstellungen im neugebauten Visitor Center an. Hier ist alles ökologisch ausgelegt (Solarzellen, nach Süden ausgerichtete Bauweise,…), was für USA leider doch noch eher ungewohnt ist. Im verglasten Aufenthaltsraum nehmen wir noch unsere Lunchpakete zu uns, bevor unser Bus auch schon zur Weiterfahrt aufgerufen wird.

Weiter geht es nun Richtung Wonderlake. Dorthin geht es zuerst auf einer Panoramastrecke, anschließend noch ein ganzes Stück durch wundervolle Landschaft – wenn nur das Licht etwas besser wäre und die Wolken endlich verschwinden würden!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/26_P9056243.JPG)

Hierbei hat man auch immer wieder einen guten Blick auf den McKinley-River. Unterwegs sehen wir auch noch ein paar Elche.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/27_P9056245.JPG)

Gegen 14.30 Uhr treffen wir dann am Wonderlake ein. Unser Guide empfiehlt uns, ein paar Schritte zu Fuß zu gehen & ein paar Blaubeeren zu probieren, die hier überall am Straßenrand an den Sträuchern wachsen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/28_P9050056.JPG)

Wir überlegen uns, ob wir hier noch eine kleine Wanderung machen und dann erst mit dem nächsten Bus zurückfahren sollen. Aber genau in dem Moment beginnt es auch schon zu regnen. Somit hat sich das auch erledigt. Die Berge ringsum ziehen leider auch immer mehr zu und Nebelschwaden durchziehen die Landschaft.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/29_P9050061.JPG)

Nach kurzer Fahrt sehen wir links vom Bus einen weiteren Bären, der so nah da ist, dass er auch mit dem bloßen Auge total gut zu erkennen und zu beobachten ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/30_P9056265.JPG)

Wir genießen zwar weiterhin die tolle Landschaft, aber Photos aus dem Bus heraus sind leider nur noch bei geschlossenem Fenster möglich. Auch bei der Rückfahrt halten wir wieder am Eielson Visitor Center. Wir machen im Regen noch ein paar Photos, aber es ist doch im Vergleich zu heute Mittag merklich kühler geworden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/31_P9050104.JPG)

Unterwegs sehen wir (aus weiterer Entfernung) weitere Grizzlys, Caribous, Elche & Wölfe, aber bei den momentanen Lichtverhältnissen sind diese nur schwer zu erkennen und zu fotografieren. Der Bus hält noch am alten Visitor Center am Toklat River, wo jetzt ein NPS-Bookstore untergebracht ist. Dort erstehe ich den traditionellen Nationalpark-Magneten für unseren Kühlschrank zuhause und einen Guide über die Trails im Park, so dass wir für morgen mal einen Überblick bekommen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/32_P9056276.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/33_P9050110.JPG)

Bei der anschließenden Rückfahrt ist es bis zum Polychrome Pass trocken, anschließend fängt es leider immer mehr zu regnen an. Dies bleibt auch so, bis wir den Campground erreichen. Daher fällt unser für heute abend geplantes Grillen ins Wasser und wir kochen lieber im Wohnmobil. Heute werfen wir auch zum ersten (und einzigen) Mal den Generator an, aber auch das klappt völlig problemlos.

Nach dem Abendessen ist dann wieder Photos kopieren, Reisebericht schreiben und Lunchpakete für morgen machen angesagt. Fast schon nett, hier im Warmen & Trockenen zu sitzen und die Regentropfen aufs Dach des Womos tropfen zu hören…  Wir zünden im Womo noch einen Kerze an und trinken den Rest unseres White Merlot von gestern, der aber leider etwas zu süß für meinen Geschmack ist.

Übernachtung: Teklanika Campground, Denali Nationalpark
Gefahrene Meilen: 0
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 11.06.2010, 18:48 Uhr
Samstag, 06.09.2008

Heute steht also unter zweiter Denali-Nationalparks-Tag an. Nachts war es etwas wärmer als gestern, nichtsdestotrotz machen wir morgens vor dem Aufstehen kurz die Heizung an. Wie gehabt wird zuerst einmal Kaffeee gemacht, anschließend packen wir unsere Sachen  zusammen und machen uns auf den Weg. Zuerst wandern wir zu einem kleinen See in der Nähe unseres Campgroundes, den wir schon bei der Herfahrt entdeckt haben. Nach etwa 15 Minuten sind wir dort. Die Bäume & Berge im Hintergrund spiegeln sich schön im See. Es herrscht noch eine morgendliche Stimmung dort, unser Timing war also richtig: Nebelschwaden steigen aus dem See empor, die Sonne lässt die letzten Regentropfen in den Gräsern am Ufer schimmern und ein paar Vögel zwitschern ringsum.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/34_P9066283.JPG)

Anschließend wandern wir zurück zum Campground und warten auf den Bus. Da wir mit unserem TEK-Ticket nur für gestern vorreservierte Plätze hatten, müssen wir heute standby auf einen Platz in den vorbeikommenden Bussen warten. Aber wir haben Glück, der erste Bus, der nach einer Viertelstunde kommt, hat noch Plätze frei – sogar zwei nebeneinander! Heute wollen wir nur bis zum Eielson Visitor Center fahren und von dort einen kleinen Hike unternehmen. Und natürlich hoffen wir, heute den Mt. McKinley zu  sehen. Aber die Wetterbedingungen bisher sehen ganz gut aus.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/36_P9066298.JPG)

Die Besetzung unseres Busses besteht heute aus Japanern und Deutschen, das kann ganz schön anstrengend sein. Die Deutschen sind schon nach dem dritten Dallschaf genervt, daß schon wieder gestoppt wird und die Japaner wollen auch noch ein x-tes Photo davon machen. Insgesamt sehen wir auf der Hinfahrt heute aber relativ wenig Wildlife, lt. dem Busfahrer liegt das am guten Wetter. Da die Tiere schon ihren Winterpelz haben, verbringen sie solche sonnigen Tage um diese Jahreszeit lieber im Schatten. Das einzige, was wir sehen, sind einige Dallschafe in ziemlicher Entfernung und einen Falken in der Nähe von Polychrome.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/35_P9066304.JPG)

Aber dafür leuchten die Bäume heute in schönstem rot & gelb, bei diesem blauen Himmel erscheint das gleich noch mal so toll!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/37_P9066314.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/38_P9060027.JPG)

Schon einige Zeit vor dem Visitor Center dann die Gewissheit: Heute sehen wir den Mt. McKinley!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/39_P9060040.JPG)

Von da an wird an jedem Viewpoint gehalten, von dem man eine gute Aussicht auf ihn hat.
Und je näher wir kommen, umso imposanter wird der Berg! Der tiefblaue Himmel ist ein guter Kontrast zum schneebeckten Mt. McKinley.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/40_P9060054.JPG)

Um die Mittagszeit kommen wir am Eielson Visitor Center an. Obwohl wir auch gestern schon dort waren, machen wir auch heute nochmals viele Photos.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/41_P9066351.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/42_P9066354.JPG)

Bevor wir nun auf Tour gehen stärken wir uns im Visitor Center noch mit unseren Lunchpaketen. Für den Nachmittag haben wir uns den Alpine Ridge Trail vorgenommen, der direkt vom Visitor Center aus steil nach oben geht. Unterwegs sehen wir viele Squirrels, die gerne für ein Photo posieren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/43_P9066355.JPG)

Der Weg wird immer steiler und es geht doch länger bergauf als von uns gedacht. Die tollen Ausblicken entschädigen aber schon unterwegs für die Anstrengung.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/44_P9060066.JPG)

Zum Schluß geht es noch über ein großes Geröllfeld steil nach oben. Als wir den Bergkamm erreicht haben, können wir über die Aussicht nur stauen. Auf der einen Seite sieht man erst hier nochmals deutlich, wie mächtig das Mount McKinley-Massiv ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/45_P9066372.JPG)

Auf der anderen Seite des Bergkamms hat man wieder Ausblicke in die tollen herbstgefärbten Seitentäler mit schneebedeckten Bergen und vielen bunten Gräsern. Wow!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/46_P9060124.JPG)

Von hier oben werfen wir auch einen Blick hinunter zum Visitor Center, bevor wir auf dem Bergrücken noch weiter entlang laufen und die Ausblicke genießen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/47_P9060131.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/48_P9066399.JPG)

Nachdem wir beim Aufstieg noch ordentlich geschwitzt haben, weht hier oben doch ein recht frischer Wind und wir müssen unseren warmen Jacken gleich wieder anziehen. Die Ausblicke könnte man noch stundenlang genießen, aber irgendwann müssen wir dann doch wieder Richtung Visitor Center aufbrechen. Auch auf dem Rückweg haben wir wieder viele Begleiter:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/49_P9066409.JPG)

Um etwa 16 Uhr erreichen wir wieder das Eielson Visitor Center und gleich im nächsten Bus, der vom Wonderlake kommt, bekommen wir noch Plätze. Auf der Rückfahrt genießen wir nun noch die Tierwelt, gegen abend kommen wohl viele von ihnen eher zum Vorschein. Unter anderem gibt es Wölfe, Adler, Dallschafe und Caribous zu sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/51_P9066424.JPG)

Aufgrund der Gletscherschmelze sind die ganzen Flüsse dort nicht tiefblau sondern durch die Gletschersedimente grau gefärbt

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/50_P9060174.JPG)

Und als krönenden Abschluß des Tages können wir diesen Bären recht lange beim Abstieg von einem Hügel beobachten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/52_P9066440.JPG)

Nun fehlt uns von der heimischen Tierwelt eigentlich nur noch ein Elch. Aber der Urlaub ist ja noch lang! Gegen 18.30 Uhr erreichen wir dann wieder den Teklanika Campground und machen es uns vor unserem Wohnmobil gemütlich. Wir werfen den Grill an und es gibt Ribeye-Steaks mit Ofenkartoffeln und Salat. Lecker!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/53_P9060180.JPG)

Bevor es gegen später unangenehm windig wird, sitzen wir noch lange vor unserem Wohnmobil und erhalten immer wieder Besuch von diesen Gesellen. Wie wir später erfahren, sind diese im Denali eher eine Landplage. Aber süß sind sie trotzdem!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/54_P9066451.JPG)

So, das waren jetzt heute mal zum Ausgleich richtig viele Bilder - ich konnt mich einfach nicht entscheiden!!! :zuck: Die nächsten Tage wird es dann wieder etwas "gemäßigter"...

Übernachtung: Teklanika Campground, Denali Nationalpark

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Markus(Wien) am 11.06.2010, 19:03 Uhr
Sehr schöne Fotos habt ihr da gemacht! Und besonders der zweite Tag mit freiem Blick auf den Denali.
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: WinniePooh am 11.06.2010, 20:43 Uhr
Hallo Elke,
wunderschöne Bilder  :applaus: und der lang ersehnte Reisebericht !

Weiter so, freu' mich auf die weiteren Tage  :wink:,

Grüße,

Winnie Pooh
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Angie am 11.06.2010, 22:14 Uhr

Hallo Elke,


mit dem Wetter hattet ihr ja bei deinem heute eingestellten Tag Glück, das zeigt nicht nur der fantastische Blick auf den Mt. McKinley, auch die Ausblicke vom Trail nach unten oder auch die Herbstfärbung - traumhaft schön!


LG, Angie

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 12.06.2010, 13:57 Uhr
@WinniePooh:
Willkommen an Bord unsres WoMos, freut mich, daß Du dabei bist!

@Angie: Ja, das Wetter macht halt doch auch einiges aus. In sonnigem Licht wirkt das Ganze gleich nochmal ganz anders! Der erste Tag war zwar auch schon klasse, aber der zweite hat das dann bei weitem noch getoppt! Ganz so sonnig gehts jetzt zwar erstmal nicht mehr weiter, aber immer mal wieder werden wir auch schöne herbstliche Tage mit dabei haben.

@all: Die Herbstfärbung war wirklich ein Traum. Vor allem, wenn man immer denkt, es geht nicht mehr farbenfroher, werden hinter der nächsten Kurve die Farben immer noch intensiver!
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 13.06.2010, 00:30 Uhr
Hallo zusammen,

leider hats mir nicht gereicht, noch den nächsten Tagesbericht einzustellen, sorry! Aber heute im Lauf des Tages gehts dann auf jeden Fall weiter!

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Inspired am 13.06.2010, 11:18 Uhr
Hallo,

so wenig liest man über Alaska, dass ich ganz erstaunt bin, dass es dort noch anderes gibt als Eis und Schnee.

Bei den im Moment sommerlichen Temperaturen hier in Deutschland lese ich gerne ganz entspannt mit und freue mich auf eine Fortsetzung.

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 13.06.2010, 14:11 Uhr
@Inspired: Herzlich willkommen, freue mich über jeden neuen Mitfahrer! Wieviel Alaska wirklich bietet, ist uns auch erst bewußt geworden, als wir uns bei der Grobplanung erstmals intensiver damit beschäftigt haben. Man muß sicherlich Landschaft und Einsamkeit mögen, aber dann ist es ein sehr abwechslungsreicher Urlaub, der je nach Reisezeit die unterschiedlichsten Facetten bietet. Und es macht auf jeden Fall auch Lust auf mehr: Wir haben noch einige Alaska-Ziele im Hinterkopf, die wir gerne mal in eine Tour dort mit aufnehmen würden.

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 13.06.2010, 15:13 Uhr
Sonntag, 07.09.2008

Heute früh wachen wir gegen 8 Uhr auf und sind ganz erstaunt, dass das erste Mal in diesem Urlaub die Fenster gar nicht beschlagen sind – es ist also relativ warm draussen. Dafür weht ein ziemlich starker Wind und auch die grauen Wolken hängen relativ tief. Zum Glück hatten wir gestern klare Sicht auf den Mt. McKinley!

Wir fahren gleich nach dem Aufstehen los, da wir hoffen, auf der Rückfahrt zum Visitor Center noch ein paar Tiere zu sehen.  Doch leider sind die bei diesem Wetter wohl noch nicht so früh unterwegs. Trotzdem genießen wir die Fahrt auf dem nicht öffentlichen ungeteerten Stück der National Park Road. Selbst bei dem trüben Wetter sind die bunten Herbstfarben immer noch beeindruckend!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/55_P9070007.JPG)

Gegen 10 Uhr erreichen wir einen Parkplatz in der Nähe des Park Headquarters. Zufällig sehen wir dort den Weg zu den Dog Sled Kennels (Schlittenhunden) und beschließen, dort vorbeizugehen. Es sind nur wenige Minuten zu Fuß und wir haben Glück: Gerade eben hat eine Vorführung begonnen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/56_P9076456.JPG)

Zuerst gibt es vom Parkranger ein paar Infos: Die Schlittenhunde wurden im Winter seit Bestehen des Nationalparks bis in die 50’er-Jahre eingesetzt. Anschließend wurden die Hundeschlitten durch Schneemobile ersetzt, die sich aber nicht als so wetterresistent & zuverlässig erwiesen haben. Daher werden seit den 80-er Jahren auch wieder verstärkt Hunde eingesetzt. Nach den Infos werden dann 5 Hunde geholt, die den Parkranger samt Demoschlitten eine Runde durch das Gelände ziehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/57_P9076461.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/58_P9070016.JPG)

Anschließend gibt es Infos zu den einzelnen Hunden, es können Fragen gestellt werden und wir können das Gelände noch auf eigene Faust besichtigen. Alles in allem ein kurzer Überblick in einer knappen Stunde. Anschließend fahren wir bis zum Visitor Center, wo wir uns auf dem Parkplatz erst mal Kaffee und Rührei zum Frühstück machen. Anschließend schauen wir uns das gut gemachte Center an und kaufen dort noch Postkarten sowie ein Tier-/Pflanzenbestimmungsbuch. Vor der Weiterfahrt halten wir noch am Denali Postoffice, um gleich Briefmarken zu kaufen. Doch dort stellen wir dann fest, dass es nicht geöffnet hat, da heute Sonntag ist.  :(

Nun geht die Weiterfahrt Richtung Fairbanks los. Zuerst durchqueren wir noch die Ausläufer des Nationalparkrummels mit Jetboat- und Helitouren, hässlichen in die Landschaft gepflanzten Hotels und so weiter.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/59_P9070017.JPG)

Aber schon nach kurzer Strecke ist es wieder landschaftlich schön und es kommen ewig keine Ansiedlungen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/60_P9070021.JPG)

Da es nun weiter nach Norden geht, wird die Herbstfärbung immer intensiver, bis sie teilweise schon in rot übergeht. Immer wieder halten wir an einigen Viewpoints an, um noch ein paar Photos davon zu machen. Leider sind jedoch die Viewpoints oft von Bäumen verdeckt, daher ist die Ausbeute insgesamt eher mager.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/61_P9070031.JPG)

Am späteren Nachmittag erreichen wir Fairbanks und füllen dort bei Meyer’s und Sears noch unsere Vorräte auf, bevor es ab morgen noch mehr in die Einsamkeit gehen wird. Wir beschließen, hier nicht viele Besichtigungen zu machen, sondern die Fahrt lieber gleich fortzusetzen. Goldgräberstädte werden wir noch einige sehen, die Tagestouren Richtung Norden (Chena Hot Springs, Circle,…) sprengen leider unseren Zeitrahmen und die Stadt selber reisst uns bei der Durchfahrt nicht vom Hocker. Da alle unsere Akkus leer, unsere Abwassertanks voll und der Frischwassertank ebenfalls leer sind, beschließen wir, heute das erste Mal einen Full-Hookup-Campingplatz aufzusuchen. Hierzu haben wir uns einen schön am Fluß gelegenen Platz ausgesucht, etwas ausserhalb der Stadt, um eventuell vorhandene Polarlichter besser sehen zu können. Aber leider ist dieser Campground „closed for the season“. Was nun? Wir fahren weiter bis zum nächsten Ort, North Pole. Dort landen wir auf dem Santaland RV Park, der nicht besonders schön ist, aber immerhin einigermaßen ruhig. Da hier kostenloses Wifi vorhanden ist, checken wir mal kurz unsere Emails, lesen die Nachrichten und schauen ins Forum . Das Laptop haben wir hierbei draußen am Strom angeschlossen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/62_P9070050.JPG)

Somit sitze ich zum Reisebericht schreiben im Freien, während Stephan nebenher den Grill zusammenbaut und anschließend ein paar Würstchen zum Abendessen grillt.

Übernachtung: Santaland RV Park, North Pole
Gefahrene Meilen: 211
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Saguaro am 13.06.2010, 17:11 Uhr
Hallo Elke und Stephan,

die Herbstfarben, die Schlittenhunde, gestern der Blick zum Mt McKinley - einfach herrlich  :clap:.

Auf jeden Fall müsst Ihr Euch rechtzeitig mit Lebensmittel eindecken, denn viel Infrastruktur ist dort "oben" nicht.

LG,

Ilona
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Inspired am 13.06.2010, 17:21 Uhr
uuups, ein Saguaro in Alaska? :D :D :D
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Saguaro am 13.06.2010, 18:20 Uhr
uuups, ein Saguaro in Alaska? :D :D :D

Da staunst Du :lolsign: wohl?! Allerdings müsste Saguaro auf so einer Reise seine arktiserprobte Winterbekleidung anziehen  :zwinker:.

LG,

Ilona
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Inspired am 13.06.2010, 18:33 Uhr
Da staune ich über alle Maßen!

Wie sieht denn ein Saguaro in Wuinterkleidung aus? Wie ein Cholla Kaktus?
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 13.06.2010, 20:25 Uhr
Wie sieht denn ein Saguaro in Wuinterkleidung aus? Wie ein Cholla Kaktus?

Das hab ich mir auch grad überlegt  :wink: sieht auf jeden Fall bestimmt witzig aus!

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Doreen & Andreas am 14.06.2010, 10:20 Uhr
Hallo zusammen,

leider hats mir nicht gereicht, noch den nächsten Tagesbericht einzustellen, sorry!
Nicht so schlimm, Elke. Da hatte ich es beim Aufholen nicht so schwer... bin leider die letzten Tage gar nicht zum Reinschauen ins Forum gekommen.
Mit dem Mt. McKinley am zweiten Tag im Denali hattet Ihr ja wirklich Glück, die Bilder sind eine Wucht. Und die vielen Tierbeobachtungen erst... super  :daumen:
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Saguaro am 14.06.2010, 17:01 Uhr
Wie sieht denn ein Saguaro in Wuinterkleidung aus? Wie ein Cholla Kaktus?

Das hab ich mir auch grad überlegt  :wink: sieht auf jeden Fall bestimmt witzig aus!

Grüßle
Elke

Ihr Stichler :grins:!

OK, ihr habt's nicht anders gewollt -> zumindest den Kopf muss ich vor der Kälte schützen  :lolsign:.

(http://bestsmileys.com/cowboy1/16.gif)

LG,

Ilona
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 14.06.2010, 20:33 Uhr
Hallo zusammen,

leider hats mir nicht gereicht, noch den nächsten Tagesbericht einzustellen, sorry!
Nicht so schlimm, Elke. Da hatte ich es beim Aufholen nicht so schwer... bin leider die letzten Tage gar nicht zum Reinschauen ins Forum gekommen.
Mit dem Mt. McKinley am zweiten Tag im Denali hattet Ihr ja wirklich Glück, die Bilder sind eine Wucht. Und die vielen Tierbeobachtungen erst... super  :daumen:

Danke für Dein Lob. Wir waren nach diesen ersten Tagen (und der Anreise mit Hindernissen) wirklich happy, daß wir nach den ersten Tagen schon so viel an Tieren und Landschaft gesehen haben. De Mt. McKinley ist wirklich ein absolutes Highlight!

Ich kann Dich auch beruhigen, Du wirst immer mal wieder einen "Zusatz-Tag" zum Nachlesen haben, denn die nächsten Wochen sind bei uns schon recht voll geplant. Da kann ich noch nicht versprechen, dass es jeden Tag für einen Bericht reicht.

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 14.06.2010, 20:46 Uhr
Montag, 08.09.2008

Heute wachen wir wieder gegen 8 Uhr auf und wie üblich gibt es erstmal Kaffee. Wir schauen noch mal kurz im Internet nach der Polarlichtvorhersage: Für die nächste Nacht ist relativ starke Aktivität vorhergesagt. Anschließend docken wir das Wohnmobil wieder ab und füllen Frischwasser auf.  Kurz  nach 9 verlassen wir den Campground und drehen noch eine kurze Runde durch North Pole, wo alles komplett weihnachtlich dekoriert ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/63_P9080006.JPG)

Heute ist es wettermäßig wieder etwas kälter als gestern und es ziehen auch wieder Wolken auf. Anfangs blitzt aber doch noch ab und zu der blaue Himmel durch. Zuerst ist der Highway noch 4-spurig und bis nach Eielson, wo die zwei nördlichsten Einheiten der US-Airforce stationiert sind, auch nicht besonders hübsch. Das ändert sich allmählich, als die Straße näher am Tenana River vorbeiführt und die Berge der Alaska Range sichtbar werden – leider jedoch schon mit ziemlich bewölkten Himmel.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/64_P9080010.JPG)

Am ersten Rastplatz gibt es noch ein paar interessante Infotafeln über die „Alaska Gold Rush Era“ und das „Tanana Valley Gold“ und auch der Ausblick hier ist schon beeindruckend.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/65_P9086474.JPG)

Wir treffen dort noch zwei Deutsche, die ebenfalls eine Alaskatour machen, allerdings mit dem PKW. Auch sie wollen morgen auf den Top-of-the-world-highway. Einen weiteren Stop machen wir am Birch Lake State Recreation Site, wo sich die Herbstfarben schön im See spiegeln.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/66_P9080021.JPG)

Auch von weiteren Parkplätzen haben wir nochmals schöne Ausblicke, allerdings ziehen die Berge allmählich immer mehr zu.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/67_P9086480.JPG)

Kurz vor Delta Junction überqueren wir auf der Big Delta Bridge den Tanana River und sehen zum erstenmal die Alaska Pipeline. Diese führt hier in einer Aufsehen erregenden Konstrukton über den Fluss. An Land ist sie dann ringsum dicht mit Stacheldraht eingemacht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/68_P9086487.JPG)

Wenige Meter weiter halten wir dann schon wieder – diesmal bei Rika’s Roadhouse, einem National Historical Landmark.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/72_P9080045.JPG)

Hierbei handelt es sich um ein ehemaliges Roadhouse, in dem die früheren Reisenden übernachten konnten und auch verpflegt wurden. Es wurde von Rika, einer Skandinavierin, im Selbstversorgermodus geführt. Das Haus ist gut erhalten, im oberen Stockwerk befinden sich ein paar Ausstellungsstücke, im unteren Stockwerk ein riesiger Souvenirshop.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/69_P9080034.JPG)

Zusätzlich gibt es noch ein kleines Museum,…

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/70_P9086488.JPG)

… den ehemaligen Stall mit ein paar Ausstellungsstücken sowie einem wunderschönen Gemüsegarten, in dem man einen für Alaska typischen Riesenkohlkopf bewundern kann.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/71_P9080040.JPG)

In Delta Junction verlassen wir den Richardson Highway und fahren nun auf dem hier beginnenden Alaska Highway noch ein Stück gen Süden bis kurz nach Tok. An einem Rastplatz unterwegs halten wir an und braten uns kurz ein paar Nudeln mit Würstchen zum Mittagessen an, wenn schon das Frühstück – bis auf den Kaffee – ausgefallen ist. Ansonsten gibt der Highway bis Tok landschaftlich nicht mehr allzu viel her. Ungefähr auf halbem Weg wechseln wir dann mal die Plätze und ich fahre ab sofort das erste Mal unser WoMo. Am Anfang ist es doch recht ungewohnt, aber relativ schnell habe ich mich dann dran gewöhnt.

Da wir schon vor 16 Uhr in Tok sind und die Campgrounds dort auch nicht allzu einladend aussehen, beschließen wir, nur vollzutanken und noch etwas Richtung Taylor/Top-of-the-world-Highway weiterzufahren. Nach 12 Meilen biegen wir daher in Tetlin Junction auf den Taylor-Highway ab. Kaum sind wir abgebogen, beginnt es auch schon zu regnen. Zuerst nur langsam, allmählich dann immer stärker.
Der Taylor-Highway ist deutlich schmaler & kurviger als die Highways, die wir bisher gefahren sind. Dafür ist hier eigentlich auch kaum Verkehr. Lediglich ein paar wenige weitere Womos sind unterwegs sowie einheimischen Jäger, denn für diese hat bereits die Caribou-Jagdsaison begonnen. Links und rechts der Straße sehen wir kilometerlang unendlich viele abgebrannte Bäume, die bei einem der größten Feuer hier 2004 abgebrannt sind. Die Ausblicke von den Parkplätzen sind trotzdem recht schön, da man einen Überblick über die Landschaft hat.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/73_P9080055.JPG)

Beim Milemarker 22 erreichen wir die Fortymile Area. Diese ist Heimat der Fortymile-Caribou-Herde, welche ehemals über 500000 Tiere umfasst hat, aber in den 70er-Jahren bis  auf 6000 Tiere dezimiert war. In der Zwischenzeit wird sie wieder auf über 40000 Tiere geschätzt, die hier auf ihrer Wanderung durchziehen. Leider haben wir aber keine gesehen.

Am Mount Fairplay Wayside halten wir auch nochmals an, hier gibt es Infotafeln zum Taylor Highway und über die Fortymile Area. Auch der von uns ins Auge gefasste Fortymile Campground ist hier bereits angeschrieben. Diesen erreichen wir dann schon nach wenigen weiteren Meilen. Leider sind die schöneren Plätze am Ende des Platzes mit Seeblick bereits alle von Jägern belegt, daher müssen wir mit einem Plätzchen auf dem anderen Campground-Teil vorlieb nehmen. Aber vielleicht können wir ja morgen vor der Abfahrt – bei hoffentlich besserem Wetter- noch kurz zum See hinüber wandern. Laut der Milepost soll man dort öfters Elche & Caribous zu Gesicht bekommen.

Wir füllen noch unser Campground Permit aus und werfen es in die Self Registration Box am Parkeingang. Obwohl es weiterhin regnet, wirft Stephan den Grill an und es gibt zwei leckere Steaks zum Abendessen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/74_P9080061.JPG)

Wir hoffen, dass es dann morgen für die Fahrt auf dem Top-of-the-wolrd-Highway wieder etwas aufklart, obwohl es sich momentan eher einzuregnen scheint. Naja, auch das ist eben Alaska!

Übernachtung: Fortymile Campground
Gefahrene Meilen: 252,6
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 14.06.2010, 20:49 Uhr
Ilona, hab ich ja grad erst gesehen:

Zitat

Ihr Stichler :grins:!

OK, ihr habt's nicht anders gewollt -> zumindest den Kopf muss ich vor der Kälte schützen  :lolsign:.

(http://bestsmileys.com/cowboy1/16.gif)

:lolsign:.  ... ich stell mir grad vor, wie so ein Saguaro dann durch die Gletscher hüpft...

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Inspired am 14.06.2010, 22:05 Uhr
Ein Saguaro bräuchte zumindest noch Stiefel mit ordentlich Profil, ansonsten hüpft er nicht durch die Gletscher, sondern schlittert dahin wie auf ´ner Bob-Bahn und rasiert sich dabei sämtliche Stacheln ab - das wäre schade!
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Angie am 15.06.2010, 01:28 Uhr

Hallo Elke,


für mich jetzt mal eine Frage zur "idealen" Reisezeit für Alaska. Ihr hattet die herrliche Laubfärbung, andererseits war zumindest bis jetzt das Wetter oftmals nicht wirklich ideal.
Würdest du empfehlen, auf die Laubfärbung zu verzichten, um - womöglich (?) - etwas beständigeres Wetter zu haben, sodass auch die Wolken nicht all zu tief liegen?

Ich weiß nicht recht, aber den Grill im Regen anzuwerfen, ich glaube, das wäre nichts für mich oder hat es nur sanft genieselt?


LG, Angie

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 15.06.2010, 07:44 Uhr
für mich jetzt mal eine Frage zur "idealen" Reisezeit für Alaska. Ihr hattet die herrliche Laubfärbung, andererseits war zumindest bis jetzt das Wetter oftmals nicht wirklich ideal.
Würdest du empfehlen, auf die Laubfärbung zu verzichten, um - womöglich (?) - etwas beständigeres Wetter zu haben, sodass auch die Wolken nicht all zu tief liegen?

Ich vermute mal, dass das Wetter im Sommer schon etwas beständiger ist. Allerdings hat uns unser Busfahrer im Denali erzählt, daß wir erst den 9. Tag in diesem Jahr erwischt haben, bei dem der Mt. McKinley nicht in Wolken gehüllt ist. Daher ist also auch der Sommer da keine wirkliche Garantie.

Die Wahl der Reisezeit ist natürlich auch immer recht subjektiv. Wir bevorzugen eben die Nebensaison, weil da einfach viel weniger los ist, wir ja nicht gerne vorbuchen und die Preise oftmals auch deutlich günstiger sind. Und im Herbst gibts in Alaska dann auch keine Mücken mehr, was im Sommer wohl auch recht lästig sein kann. Dafür nehmen wir eben in Kauf, dass auch der eine oder andere durchwachsene Tag dabei ist und auch mal eine Attraktion u.U. schon geschlossen hat. Andere werden das vermutlich genau anders herum sehen, ich denke, da muss jeder seine eigenen Prioritäten setzen.

Zitat
Ich weiß nicht recht, aber den Grill im Regen anzuwerfen, ich glaube, das wäre nichts für mich oder hat es nur sanft genieselt?

Ne, das hat in dem Fall schon ordentlich geregnet und war auch nicht sonderlich warm. Aber man hat ja auch die Möglichkeit im Womo zu kochen. Hatten nur an dem Tag mehr Lust auf Steaks... Wobei Stephan auch zuhause bei - fast - jedem Wetter grillt, im Zweifelsfall wird halt dann drinnen gegessen...
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.06.2010, 08:43 Uhr
Ich kann Dich auch beruhigen, Du wirst immer mal wieder einen "Zusatz-Tag" zum Nachlesen haben, denn die nächsten Wochen sind bei uns schon recht voll geplant. Da kann ich noch nicht versprechen, dass es jeden Tag für einen Bericht reicht.
Elke, es ist (noch) nicht so, daß ich immer mal ne Verschnaufpause brauche  :wink: :lol:
Also laß Dich nicht von mir oder irgend jemandem bremsen sondern schreib so, wie Du es halt schaffst.
Ich lese gern mit und bis zu unserem Urlaub in der zweiten Juliwoche wirst Du es schon geschafft haben  :P
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Saguaro am 15.06.2010, 16:43 Uhr
Ein Saguaro bräuchte zumindest noch Stiefel mit ordentlich Profil, ansonsten hüpft er nicht durch die Gletscher, sondern schlittert dahin wie auf ´ner Bob-Bahn und rasiert sich dabei sämtliche Stacheln ab - das wäre schade!

Ich dachte schon, meine Stacheln bremsen mich auf dem Gletscher aus  :grins:. Sollte ich sie dennoch verlieren, dann spare ich mir die Epilation (bin doch ein weibl. Saguaro  :dance:).

Im übrigen mag ich Gletscher und überquere sie auch gerne. In Alaska wäre ich in bestimmt in meinem Element. Immer nur Wüste ist auf Dauer langweilig  :lolsign:.

LG,

Ilona
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 15.06.2010, 20:36 Uhr
Elke, es ist (noch) nicht so, daß ich immer mal ne Verschnaufpause brauche  :wink: :lol:
Also laß Dich nicht von mir oder irgend jemandem bremsen sondern schreib so, wie Du es halt schaffst.
Ich lese gern mit und bis zu unserem Urlaub in der zweiten Juliwoche wirst Du es schon geschafft haben  :P

Hm, ich hab grad nachgerechnet: selbst mit wenigen Pausetagen müßten wir es eigentlich noch bis zur zweiten Juliwoche schaffen! Ich geb mir auf jeden Fall Mühe, dass wir bis dahin wieder in Anchorage angekommen sind - ansonsten mußt Du es halt nach Eurem Urlaub nachlesen. Wo gehts denn überhaupt hin bei Euch dieses Jahr?

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 15.06.2010, 20:55 Uhr
Dienstag, 09.09.2008

Heute sind wir wieder kurz vor 8 wach – die Scheiben am WoMo sind mal wieder angelaufen und dementsprechend kalt ist es draussen. Wir stellen daher erst mal die Heizung an und setzen den Kaffee auf, bis es angenehm warm ist. Kurz nach 8.30 Uhr sind wir eigentlich abfahrbereit, beschliessen aber, trotzdem erst mal einen kurzen Spaziergang zum am Campground gelegenen Johna Lake zu machen. Dieser ist recht hübsch gelegen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/75_P9096499.JPG)

Mit dem im Hintergrund aufsteigenden Nebel, den bunten Herbstfarben und den zwischen den Wolken herausschauenden Bergen ist das ein netter Anblick. Beim Laufen zum See sehen wir einen Kalifornier, der bei dieser Kälte im Schlafsack vor seinem SUV geschlafen hat – ganz schön crazy! Desweitern beobachten wir interessiert die ganzen dort campenden Jäger mit ihrer Ausstattung. Manche scheinen wirklich über einen recht langen Zeitraum dort zu wohnen.

Kurz nach 9 fahren wir dann los. Nach wenigen Meilen hört die asphaltierte Straße endgültig auf und ab jetzt geht es auf Gravel vorwärts – aber diese Straße ist ja von Cruise America sogar ausdrücklich erlaubt, also machen wir uns keine Gedanken. Immer wieder halten wir an den verschiedenen Viewpoints an und machen Photos, bei denen der Nebel aus den Bergen aufsteigt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/76_P9096503.JPG)

Auch recht hübsch, aber mit blauem Himmel und Sonnenschein wäre das Panorama vermutlich schon noch um einiges imposanter. Am Mosquito Fork Wayside halten wir auch nochmals kurz an und machen ein paar Photos vom dort vorbeifließenden Fortymile River.

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Kurz nach dem „Welcome to chicken“-sign erreichen wir dann die ehemalige Goldgräberstadt Chicken (21 Einwohner), die so benannt wurde, da die Einwohner es nicht fertig brachten, den ursprünglichen Namen Ptarmigan richtig zu schreiben (so die nette Anekdote hierzu). Wir halten als erstes am Pedro Dredge Number 4 und schauen uns den alten Goldbagger an.

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Anschließend gehen wir ins dortige Cafe und nehmen zum zweiten Frühstück nochmals einen kleinen Kaffee zu uns. Als wir anschließend zum RV zurückkommen, höre ich ein eigenartiges Geräusch – pffffttt ... pffffttt …. Hört Stephan das auch? Ich lotse ihn auf meine Seite und er bestätigt mir, dass es sich anhört, als ob ein Reifen Luft verliert. Bisher sieht man den Reifen aber noch nichts an, die Luft scheint nur langsam zu entweichen. Aber mit einem defekten Reifen auf den „Top of  the world highway“? Muß nicht unbedingt sein. Bei Cruise America anrufen? Das würde uns vermutlich zwei Tage kosten, bis die uns einen authorisierten Reifenservice schicken. Ausserdem ist hier nur Sat-Telefon verfügbar  - für 5$ in der Minute. Selberwechseln scheidet auch aus, da wir ja von CruiseAmerica kein Bordwerkzeug mitbekommen haben.

Also fahren wir auf gut Glück zum Tire Repair an der dortigen Tankstelle. Leider ist bei unserem Glück der Chef (und „Tire repair guy“) vor einer Stunde nach Tok aufgebrochen und wird erst am nächsten Tag zurück sein. Mist!
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Die zwei anderen Jungs dort bemühen sich aber sehr und nach langer Suche ist dann auch das Loch im äußeren linken Hinterreifen entdeckt. Sieht aus, als ob wir in eine Schraube oder etwas ähnliches gefahren wären.

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Die beiden bieten uns an, den Reifen zu wechseln, reparieren können sie ihn ohne ihren Kollegen jedoch nicht. Dies könnten wir dann in Dawson City im dorigen Tire Repair machen lassen. OK, wenn es nicht anders geht, dann machen wir das halt so. Für 30 $ wird der Reifen gewechselt - um 11.30 Uhr rollen wir vom Hof und die Weiterfahrt kann beginnen.

Von Chicken aus geht es erst leicht bergauf. Am South Fork River Wayside halten wir wieder an und treffen dort die 2 Kalifornier vom Campground heute früh wieder. Sie erzählen uns, dass sie hier auch schon einige Zeit als Goldsucher gelebt haben.

Als wir weiter fahren, stelle ich erstaunt fest, dass die Abzweigung nach Eagle erst in 20 Meilen kommt. Wir befinden uns nun also auf dem Taylor Highway zwischen Chicken & Eagle – der ist ja definitiv verboten zu befahren. Dabei hat uns der Cruise America-Angestellte noch explizit erzählt, dass der „Top of the world highway“ erlaubt sei – aber er hat wohl „vergessen“ zu erwähnen, dass die Zufahrt (eben der Taylor Highway) hierzu nicht erlaubt ist. Und ich bin naiverweise davon ausgegangen, dass der Abzweig nach Eagle direkt nach Chicken kommt. Nun gut, den kaputten Reifen haben wir heute ja schon gehabt, kann also nur besser werden.

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Die Straße wird nun schmaler und auch holpriger, ist aber trotzdem gut zu befahren. Teilweise geht es hier direkt neben der Straße steil nach unten.

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Immer wieder sehen wir auch (aktive und inaktive) Mining Camps. Wir halten wieder am Walkter Fork Campground und spazieren dort zum gleichnamigen Fluß. Auch hier ist es sicherlich nett, zu übernachten. Auf der Weiterfahrt kommen wir an der ehemaligen Jack Wade Dredge vorbei, allerdings wurde die im Milepost abgebildete Dredge hier wohl vor kurzem aus Umweltschutzgründen vom BLM entfernt. :-(

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In Jack Wade Junction kommt die Abzweigung nach Eagle und wir fahren auf jetzt wieder legaler Straße auf der Boundary Spur Road weiter Richtung Grenze. Diese geht auf dem Bergrücken entlang und bei besserem Wetter bieten sich hier bestimmt traumhafte Ausblicke.

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Kurz vor der Grenze kommt der Ort Boundary (mit eignem Airstrip!), hier halten wir auch nochmals kurz an. Die Grenzüberquerung selbst ist völlig problemlos, wir werden nur kurz gefragt, wo wir hin wollen & wie lange wir in Kanada weilen & anschließend gibt’s den Stempel! Dieser ist besonders hübsch, neben dem Einreisestempel ist noch ein Stempel mit einem Goldgräber bei der Goldwäsche abgebildet.

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Kurz nach der Grenze kommt dann der Hinweis, dass wir uns jetzt in einer neuen Zeitzone befinden & wir stellen die Uhren eine Stunde vor. Am nächsten Aussichtspunkt halten wir an – hier hat man wieder einen schönen Rundumblick.

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Anschließend geht es nun immer auf dem Bergrücken weiter, meist auf geteerter Straße – zumindest am Anfang. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass trotz anders lautender Beschreibung im Milepost & unseren Reiseführern etwa 2/3 des „Top of the world highways“ lediglich Gravelroad ist. Trotzdem ist das Fahren hier um einiges angenehmer als auf dem Taylor Highway auf der anderen Seite der Grenze in Alaska. Auch bei der Weiterfahrt halten wir immer wieder an und versuchen, weitere Photos zu machen.

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Leider zieht es nun jedoch immer mehr zu, die Wolken kommen tiefer und es beginnt wieder zu regnen. Somit sehen wir von der schönen Landschaft hier leider kaum etwas und kommen stellenweise im Nebel nur langsam voran. Kurz vor Dawson City kommt nochmals ein Aussichtspunkt, an dem man – theoretisch – den Zusammenfluß von Yukon & Fortymile River sehen kann.

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Unser Ausblick ist zwar auch nett – aber Flüsse sehen wir eigentlich keine. Hier beschließen wir, dass wir heute abend in Dawson City keine großen Besichtigungen mehr machen wollen (es ist ja auch schon kurz vor 18 Uhr). Stattdessen wollen wir noch auf der uns zugewandten Seite des Yukon Rivers bleiben und den in den Reiseführern als landschaftlich schön gelobten Yukon River Campground aufsuchen. Dieser liegt wirklich sehr nett und wir erwischen auch einen schönen Platz direkt am Fluß.

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Ausser uns sind nur noch sehr wenige Camper hier. Als es mit regnen aufhört, machen wir uns ein kleines Feuer an – das Holz wird  im Yukon vom Campground gestellt – und setzen uns noch etwas ins Freie. Allerdings bleibt es nicht so wirklich lange trocken, daher verzichten wir aufs Grillen & kochen unser Abendessen ganz konventionell drin. (Spaghetti mit Hackfleischsauce & Salat).

Abends schauen wir uns noch die weitere Routenplanung an und stellen fest, dass die Fähre von Skagway nach Haines nur am 11. oder am 15.09. fährt. Das eine ist für uns definitiv zu bald, das andere eigentlich zu spät. Daher planen wir mal wieder etwas an unserer Route rum und beschließen, dass der 11. auf jeden Fall nicht zu schaffen ist. Somit haben wir nun  etwas Zeit für die folgenden Tage und werden uns morgen (nach der Reifenreparatur) erst mal etwas in Dawson City umschauen.

Kilometer/Meilen: 127
Übernachtung: Yukon River Campground, Dawson City
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Inspired am 15.06.2010, 22:36 Uhr
Och, erstmal ist ja von Gletscher nicht viel zu sehen. Aber ihr scheint ja eine super Reisezeit erwischt zu haben, auch wenn ihr ein paar Grad Wärme gegen bunte Farben eintauschen musstet.
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Angie am 15.06.2010, 23:49 Uhr

Mit dem Reifenwechsel hattet ihr gerade noch Glück, aber noch einen Reifenschaden könnt ihr nicht gebrauchen. Ich hoffe, du berichtest nicht demnächst von so etwas :wink:

An der Laubfärbung kann ich mich überhaupt nicht satt sehen :D Echt phänomenal!


LG, Angie

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Doreen & Andreas am 16.06.2010, 09:52 Uhr
Hm, ich hab grad nachgerechnet: selbst mit wenigen Pausetagen müßten wir es eigentlich noch bis zur zweiten Juliwoche schaffen! Ich geb mir auf jeden Fall Mühe, dass wir bis dahin wieder in Anchorage angekommen sind - ansonsten mußt Du es halt nach Eurem Urlaub nachlesen. Wo gehts denn überhaupt hin bei Euch dieses Jahr?
Vielen Dank, aber bitte nicht meinetwegen hetzen  :wink:
WIr sind dieses Jahr auch mit dem Wohnmobil unterwegs, allerdings in Frankreich.
Für nächstes Jahr planen wir aber endlich -nach zehn Jahren- wieder mit den Staaten...

Mit dem Herbst habt ihr wirklich eine gute Wahl getroffen. Die Laubfärbung ist grandios. Aber offensichtlich habt Ihr die Kamera ja wirklich sprichwörtlich glühen lassen... wenn´s dabei sogar raucht:

Dienstag, 09.09.2008
und machen Photos, bei denen der Nebel aus den Bergen aufsteigt.

 :lol: :wink:
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 16.06.2010, 20:43 Uhr
Zitat von: Doreen & Andreas
Vielen Dank, aber bitte nicht meinetwegen hetzen  :wink:
WIr sind dieses Jahr auch mit dem Wohnmobil unterwegs, allerdings in Frankreich.
Da werden wir uns in den nächsten Jahren auch mal mit beschäftigen, ein WoMo in Europa zu mieten. Da werd ich Dich dann zu gegebener Zeit vielleicht auch mal mit ein paar Fragen dazu löchern...

Zitat
Für nächstes Jahr planen wir aber endlich -nach zehn Jahren- wieder mit den Staaten...
Und da bin ich natürlich auch schon auf den Bericht gespannt, denn das haben wir natürlich in absehbarer Zeit auch mal wieder vor...

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 16.06.2010, 21:07 Uhr
Mittwoch, 10.09.2008

Dank der Zeitverschiebung sind wir heute erst kurz nach 8 wach. Nach dem Frühstück laufen wir nochmals kurz zum Yukon River hinunter, die Aussicht ist heute allerdings nicht mehr so hübsch wie gestern abend, denn es regnet nun wieder stärker und die Berge haben sich allmählich zugezogen. Wir verlassen den Campground, um nach 2 Minuten Fahrt die Fähre über den Yukon River nach Dawson City zu erreichen.

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Bei der kurzen 5-minütigen Überfahrt müssen wir im RV sitzen bleiben. Als die Fähre ziemlich gegen die Strömung kämpft, stellen wir fest, dass der Yukon River hier doch relativ schnell fliesst.

Da wir immer noch unseren kaputten Reifen dabei haben, fahren wir als erstes in die Reparaturwerkstatt. Wir werden gefragt, ob wir ihn gleich wieder mitnehmen wollen. Da wir aber sowieso als nächstes noch Dawson City besichtigen möchten, lassen wir ihn dort und holen ihn bei der Weiterfahrt gegen Mittag wieder ab. Zurück in Dawson City parken wir das RV an der Front Street und starten dort zu einem kleinen Stadtrundgang – leider immer noch bei ordentlichem Regen.

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Aber besser hier als auf irgendeiner Aussichtsstrecke unterwegs bei diesem Wetter. Zuerst schauen wir uns am Yukon River den Schaufelraddampfer „SS Keno“ an.

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Dieser wurde früher zum Silbertransport von Keno City bis zur Eisenbahnstrecke nach Whitehorse verwendet und hat hier auf dem Trockendock seine Ruhestätte gefunden. Er kann auch besichtigt werden – aber leider um diese Jahreszeit nur noch am Wochenende.

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Weiter geht es nun auf die 2nd Avenue, hier kommen wir bei Rubys vorbei, einem ehemaligen Bordell, in dem heute eine Kunstschule untergebracht ist. Als nächstes erreichen wir die komplett vernagelte ehemalige St. Andrews Church, die aufwendig erbaut war, aber nun dem Verfall preisgegeben ist & langsam aber sicher in sich zusammenfällt.

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Der Church Street folgend erreichen wir an der 8th Avenue die Robert Service’s Cabin. Hier werden in den Sommermonaten von Laiendarstellern Lesungen aus seinen Werken im Garten dargeboten. Gleich nebenan findet sich eine weitere Schriftstellerunterkunft – die Jack London’s Cabin.

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Neben der Cabin ist ein Stelzenhaus angebracht, in dem Jack London früher seine Lebensmittel in einer Höhe von etwa 3 Metern verwahrte, zum Schutz vor Wildtieren. Hier gibt es auch ein kleines Museum – dieses öffnet allerdings erst um 1 pm, da werden wir wohl nicht mehr in der Stadt sein. 

Nun geht es zurück zur 5th Avenue, wo wir an Blacks Residence vorbeikommen, dem Haus des Comissioners George Black und seiner Frau Martha, die im Alter von über 70 Jahren ins kanadische Parlament gewählt wurde. Gleich nebenan ist die „Swimming Hall“ – wir dachten erst, nur das Gebäude ist hier erhalten.

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Aber nein, hier ist tatsächlich ein funktionierendes Schwimmbad mit täglichen Öffnungszeiten in Betrieb. Danach kommen wir am Dawson City Museum vorbei, das aber leider auch erst nachmittags öffnet. Hier gibt es wohl viele Ausstellungsstücke und Informationen zur Goldgräberzeit zu sehen.

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Zusätzlich gibt es noch eine extra Halle mit historischen Lokomotiven, in die wir von aussen einen kurzen Blick werfen können. Von dort geht es nun weiter Richtung ehemaliger Innenstadt, wo wir an einigen historischen Häusern wie dem McCormick Place und dem McCaluey House vorbeikommen.

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Dank des Regens sind die Straßen richtig schlammig geworden und man kann sich gut vorstellen, wie dies hier wohl zu früheren Zeiten ausgesehen hat. Die Holzgehwege sind auf jeden sehr hilfreich und bequem.

Als nächstes kommen wir bei Diamond Tooth Gerties vorbei, dem Saloon & Casino in Dawson City, benannt nach der ehemaligen Tänzerin Gertie, deren Markenzeichen ein Diamant zwischen ihren Zähnen war.

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Nun sind wir mehr im Geschäftsviertel und sehen auf dem Rückweg zur First Avenue die alten Häuser von Dawson Daily News, das Old Post Office, sowie das Palace Grand Theatre. Insgesamt ist Dawson City zwar schon recht touristisch, aber zumindest um diese Jahreszeit nicht zu überlaufen. Viele der alten Gebäude sind gut erhalten bzw. hübsch restauriert und man kann sich doch etwas vorstellen, wie es hier zur Goldgräberzeit Ende des 19. Jahrhunderts zugegangen ist.

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Wir fahren nun mit dem RV zu einer Picknick-Area Richtung Ortsausgang. Da wir noch bis 13 Uhr warten müssen, um unseren Reifen abzuholen, essen wir noch eine Kleinigkeit. Als wir anschließend zur Werkstatt fahren, ist der Reifen fertig und wir können ihn direkt wieder einladen. Bevor es weitergeht, tanken wir noch voll und erledigen die WoMo-„Tätigkeiten“ wie dumpen & Frischwasser nachfüllen, da wir heute abend wieder auf einem staatlichen Campground übernachten wollen.

Schon kurz nach der Tankstelle geht es dann ab zur Bonanza Creek Road. Diese ist die ersten Kilometer noch geteert, aber dann geht es auf einer Schotterstraße weiter. Riesige Gesteinshügel finden sich links & rechts der Straße, über deren Herkunft wir uns anfangs noch nicht so im Klaren sind.

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Erst als wir die Gold Dredge No. 4 besichtigen, wird uns klar, woher die ganzen Steine kommen. Mit den Dredges wurden hier komplette Flussbetten ausgebaggert und das Gold vom übrigen Gestein maschinell getrennt. Die übrig gebliebenen Steine wurden dann von der Dredge hinten wieder ausgeworfen und daraus sind diese Hügel entstanden. Dank der kalten Witterung hier oben, bewachsen diese in die Natur geschlagenen Wunden erst langsam wieder. 

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Die Gold Dredge No. 4 ist nicht übermäßig gut erhalten, aber auch heute wird an ihr gearbeitet , dies scheint eine ständige Restaurierungsbaustelle zu sein. Die Ausmaße dieser Golddredge sind einfach riesig. Daher waren auch die Transportkosten von der Fabrik bis zum Fluß doppelt so hoch wie die Herstellungskosten für die Dredge – und schon diese waren bestimmt nicht niedrig.

Noch zwei Kilometer weiter erreichen wir den unter dem Nationalpark-Regiment stehenden Discovery Claim. Hier wurden die ersten Goldfunde in der Nähe von Dawson City gemacht und von dort nahm der Klondike Goldrush seinen Ausgang. Ein paar Meter weiter ist auch der Claim #6, der ebenfalls der NP-Verwaltung gehört und wo man auf eigene Faust nach Gold schürfen könnte – vorausgesetzt, man bringt seine eigene Pan mit.

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Die Aussicht auf großen Reichtum dürfte hier aber wohl doch eher gering sein. Daher genügt uns ein kurzer Blick und wir machen uns auf die Weiterfahrt auf den Klondike Highway gen Süden Richtung Whitehorse. Die ersten Kilometer sehen wir immer noch die Gesteinsberge, die die Goldschürfung hier hinterlassen hat – erst allmählich wird die Umgebung dann wieder etwas natürlicher, als wir am Klondike River entlang fahren.

Nach 40 Kilometern Fahrt erreichen wir Dempster Corner und damit die Abzweigung zum Dempster Highway – dem einzigen kanadischen Highway, der den Polarkreis überquert und bis nach Inuvik zum Nordpolarmeer hinauf führt. Gerade im Herbst sollen die Landschaft und Herbstfärbung hier wohl sehr faszinierend sein. In 2 bis 3 Tagen Fahrt auf der Schotterstrecke sind die 750 km bis Inuvik wohl gut machbar – nur leider hat uns  CruiseAmerica die Fahrt auf dem Dempster Highway explizit verboten. Nach unserer letzten Reifenpanne und der Info, wie hoch die Abschleppkosten sind, sind wir hier doch etwas vorsichtig. Insbesondere, da uns CruiseAmerica ja kein Bordwerkzeug zur Verfügung gestellt hat.

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Aber reizen würde uns die Fahrt schon – allerdings würde dies unseren Zeitplan doch etwas sprengen und wir müssten dafür andere Punkte ausfallen lassen. Desweiteren sind die Ausblicke bei diesem Wetter wohl doch nicht ganz so hübsch bzw. eben nicht zu sehen. Wir steigen trotzdem am Dempster Corner aus, lesen die Infotafeln und schauen uns die Straße an – diese sieht eigentlich auf den ersten Blick recht gut befahrbar aus.

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Die Autos, die von oben kommen, sind jedoch ringsum mit einer dicken Schlammschicht bedeckt. Es scheint unterwegs also doch auch recht schlammig zu sein. Wir gehen wieder ins Auto zurück und lassen uns noch ein paar Minuten Zeit mit der Entscheidung. Hätten wir einen Truckcamper mit 4WD gehabt, hätte unsere Entscheidung wahrscheinlich anders ausgesehen aber so siegt letztendlich schweren Herzens doch die Vernunft und wir fahren auf dem Klondike Highway weiter Richtung Süden.

Die Landschaft wird nun relativ eintönig, es geht weiterhin durch bunte Herbstwälder, ab und zu durchbrochen von rot eingefärbten Sumpfgebieten. So zeigt sich die Landschaft die nächsten 80 Kilometer bis zu unserem Campground. Die Wolkendecke will und will leider nicht aufreissen, es regnet immer noch Strömen – da wirkt die ganze Herbststimmung doch langsam etwas trostlos. Beim nächsten Stop am Gravel Lake stellen wir auch fest, dass die Temperaturen seit heute früh doch deutlich gesunken sind. Der Gravel Lake befindet sich direkt an der Tentina Trench Vogelflugroute und ist daher im Frühjahr & Herbst beliebter Zwischenstop für viele Zugvögel. Wir folgen einem kleinen Trail hinunter zum See, aber selbst den Vögeln ist es hier wohl gerade zu trostlos – es sind leider kaum welche zu sehen.

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Landschaftlich bleibt es auch auf der restlichen Fahrt recht monoton, daher sind wir dankbar, als wir den heutigen Übernachtungspunkt – den Moose Lake Campground – erreichen. Dieser ist wieder sehr schön mitten im Wald gelegen. Und wir sind wieder fast die einzigen Camper auf dem ganzen Platz, lediglich 3 weitere Plätze sind belegt.

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Wir versuchen, auch hier wieder ein kleines Feuer anzuzünden, was Stephan nach vielen Versuchen auch gelingt. Allerdings ist das hier zur Verfügung gestellte Feuerholz mit Wasser vollgesogen, daher brennt es doch nur sehr mühsam. Nachdem wir eine Stunde am warmen Feuer verbringen, gehen wir nach drinnen, um unser Essen zuzubereiten. Zum Grillen ist es uns einfach doch zu kalt und regnerisch draussen. Heute gibt es Chili aus der Dose – eigentlich nichts leichter als das. Doch leider stellt sich der von CruiseAmerica übernommene Dosenöffner als nicht funktionsfähig heraus.  Müssen wir nun heute auf das Essen verzichten? Aber nicht doch – Stephan hat sein multifunktionales Schweizer Taschenmesser dabei, an dem sich auch ein Dosenöffner befindet. Also kein Problem!

Nach dem Essen klart es draussen langsam auf – vielleicht gibt’s ja doch morgen mal wieder etwas Sonne? Wir lesen noch etwas in den Reiseführern und beschliessen, zumindest den ersten Teil des Silver Trails zu den ehemaligen Bergbaustädten Mayo, Elsa & Keno zu fahren – zumindest ein kleiner Ersatz für den Dempster Highway. Stephan blättert noch ein wenig in den Büchern, die wir im Denali NP gekauft haben, während ich noch den Reisebericht schreibe.

Gefahrene Meilen: 126
Übernachtung: Moose Lake Campground
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Angie am 17.06.2010, 00:15 Uhr

Elke, dein Reisebericht ist erste Sahne :daumen: Voll gespickt mit Informationen jeglicher Art, einfach klasse! :respekt:
Das musste jetzt mal sein :D

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Doreen & Andreas am 17.06.2010, 08:21 Uhr
Ich schließe mich anstandslos Angies Kommentar an  :daumen:
Nur schade, daß das Wetter jetzt ein bisschen schwächelt...
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 17.06.2010, 21:22 Uhr
Elke, dein Reisebericht ist erste Sahne :daumen: Voll gespickt mit Informationen jeglicher Art, einfach klasse! :respekt:
Das musste jetzt mal sein :D

Danke! Freut mich, daß mein Bericht bei Euch so gut ankommt...

Nur schade, daß das Wetter jetzt ein bisschen schwächelt...

Da sag ich erstmal nur dazu: Es kann nur besser werden...
Und in Dawson City fanden wir es jetzt nicht wirklich schlimm, so bekommt man vielleicht auch eher einen reellen Einblick, wie das dort vor über 100 Jahren ausgesehen hat.
Ich sag mir halt immer: Das Wetter kann man in dem Moment eh nicht ändern, also lieber das beste draus machen!

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 17.06.2010, 21:49 Uhr
Donnerstag, 11.09.2008

Als wir heute aufwachen ist es zwar recht kalt draussen, aber zumindest regnet es momentan nicht. Aufgrund der Kälte brauchen wir aber trotzdem eine Weile, bis wir aus den Schlafsäcken kriechen – nämlich solange, bis die Heizung unser WoMo etwas vorgewärmt hat. Anschließend gibt’s den üblichen Kaffee, und als wir uns auf einen kurzen Trail am Campingplatz machen, blitzt sogar für ein paar Minuten ein Stück blauer Himmel durch. Wir wandern durch ein Stück Wald, bis wir von einer Anhöhe auf den Stewart River hinab sehen. So geht es eine ganze Weile am Abgrund entlang, bis der Trail schließlich nach unten Richtung Fluß führt. Als wir unten sind, führt der Trail jedoch zu unserer Enttäuschung wieder weg vom Fluß in den Wald. Hier scheint es sehr häufig Niederschlag zu geben, denn es wachsen riesengroße Pilze, überall Moose und Farne, auch die Bäume sind teilweise davon bedeckt.

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Schließlich erreichen wir dann doch den Moose Creek, an dem sich aber auch keine Elche befinden. Hier wandern wir entlang bis zur Mündung des Flusses in den Steward River. Ganz unten am Ende des Trails befindet sich eine kleine Hütte, die aussieht, als ob man sie mieten könnte – ist sicherlich auch ganz nett und ruhig dort. Der Ausblick auf die Flußmündung ist ebenfalls schön, schöner wäre sie natürlich mit ein paar Tieren darin.

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Als wir uns auf den Rückweg machen, fängt es leider auch wieder an zu regnen. Erst nur wenig, aber dann doch immer stärker. Eigentlich wollten wir den kompletten Campground umrunden, beschließen aber jetzt aufgrund des Wetters, nun doch denselben Weg wieder zum RV zurück zu gehen.

Das war vielleicht auch keine so schlechte Entscheidung, denn bis wir vom Campingplatz rollen, ist es fast 10.30 Uhr.  Nach wenigen Meilen kommt dann schon die Abzweigung zum Silver Trail, den wir zumindest ein Stück weit fahren wollen. Hier geht es auf geteerter Straße bis zum ehemaligen Versorgungsort Mayo, anschließend auf Gravel Roads weiter bis zu den Silberstädten Elsa und Keno City. Gleich am Anfang hat man immer wieder schöne Ausblicke auf die gelben Herbstbäume und den Steward River.

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Wir scannen die Flussufer nach Elchen, die es hier in Massen geben soll, aber leider sind weit und breit keine zu sehen. Bei Devils Elbow machen wir einen kurzen Trail, der uns dann doch ein ganzes Stücke den Berg hinauf führt, zuerst durch dichten Wald, anschließend entlang von Sträuchern und Beeren. Immer wieder gibt es Hinweistafeln, die auf die verschiedene Flora & Fauna hinweisen. Zum Schluß erreichen wir eine Aussichtsplattform, von der aus man wieder auf den Steward River blickt. Wirklich hübsch hier! Leider zeigt sich das Wetter immer noch nicht von seiner besten Seite und Wolken ziehen auf, aber zumindest bleibt es erstmal trocken.

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Wir halten unterwegs noch ein paar Mal und erreichen gegen 12.30 Uhr Mayo. Dort fahren wir einmal durch die Stadt und halten schließlich am Binet House. Als erste Besucher heute werden wir besonderes freundlich empfangen und bekommen auch noch einen Kaffee angeboten. Im Haus selbst befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte & Entwicklung des Ortes sowie zum Silber- und Goldabbau hier in der Gegend, zur Geologie der Gegend, Erklärung des Permafrostphänomens,…. Es finden sich auch viele Ausstellungstücke aus dem örtlichen Krankenhaus hier, da dieses vor etlichen Jahren schon aufgelöst wurde.

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Seit der Einstellung des Silberbergbaus Ende der 80er Jahre sinkt die Einwohnerzahl in allen drei Ortschaften stetig. Anschließend machen wir noch ein paar Photos am Fluß an Mayo’s Landing, bevor wir noch ein Stück gen Norden Richtung Elsa und Keno City machen. Schon kurz nach dem Ort beginnt die Gravel Road. Anfangs ist sie noch gut zu fahren, wird aber dann zunehmend holpriger und schlammiger. Wir genießen den schönen Ausblick auf den Five Mile Lake, bevor die Straße auf der Abfahrt hinunter zum Wareham Lake schlechter wird. Daher siegt nun hier doch die Vernunft und wir drehen dort nach der Brücke über den Fluß um - die Straße ist einfach nicht RV-geeignet.

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Zusätzlich ist die Zeit nun auch schon deutlich fortgeschritten und wir wollen heute noch ein ganzes Stück Richtung Whitehorse kommen, das sind von hier aus noch über 400 Kilometer!

Auf der Rückfahrt sehen wir wieder den Trail, den wir heute früh gelaufen sind und unterhalten uns gerade darüber, als wir plötzlich beide gleichzeitig rechts oben am Hang einen Schwarzbären sehen! Sofort halten wir an und beobachten den Bären. Er scheint uns anfangs nicht bemerkt zu haben, den er frisst seelenruhig weiter an seinen Beeren.

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Toll, einen Bären so in freier Wildbahn beobachten zu können! Als dann ein Auto auf der Gegenfahrspur kommt, wird er dann aber doch aufgeschreckt und verschwindet hinter der Aussichtsplattform, auf der wir zwei Stunden vorher noch gestanden sind. Auch ein mulmiges Gefühl, dass wir dort rumgelaufen sind und der Bär da vielleicht auch schon in der Nähe war. Aber das war sicherlich das Highlight des Tages!

Als wir die Kreuzung von Silver Trail und Klondike Highway erreichen, machen wir an der dortigen Restarea erst mal unsere Mittagspause, und braten uns kurz Eier und Speck in der Pfanne an. Wieder ein Vorteil des RVs, denn McDonalds & Co. sind hier weit und breit nicht zu sehen. Anschließend geht es dann weiter Richtung Süden, ab jetzt fahre dann ich weiter und Stephan macht es sich auf dem Beifahrersitz bequem. Zuerst geht die Straße weiterhin meilenweit durch gelbe Herbstwälder.

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Diese sind ganz hübsch anzusehen, aber langsam wird das ganze doch auch etwas eintönig. Als wir nach einer Stunde Fahrt Pelly Crossing erreichen, steigen wir dort an der Aussichtsplattform zum Pelly River kurz aus und machen ein paar Photos.

Wenigstens ist es momentan trocken, auch wenn die Bewölkung immer noch recht dicht ist. Bei der Weiterfahrt nieselt es auch immer mal wieder.  Die Fahrt auf dem Klondike Highway ist einerseits ganz angenehm, da sehr wenig Verkehr ist, andererseits aber auch anstrengend, da die Straße doch sehr unter den extremen Klimaschwankungen leidet und viele Bodenwellen und Löcher hat, die man leider nicht jedes Mal rechtzeitig entdeckt. Auch am Five Finger Rapids Recreation Site halten wir an und beobachten die Stomschnellen des Yukon River, mit denen manch früherer Entdecker zu kämpfen hatte.

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Ein Trail mit ca. einer Stunde Dauer führt auch von der Straße bis zu den Stromschnellen hinab. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit verzichten wir aber darauf und machen nur von oben ein paar Photos. In Carmacks sehen wir den Abzweig zum Campbell Highway. Sicherlich auch eine schöne Route – wenn man eine Woche mehr Zeit hat als wir. Wir tanken daher in Carmacks nur kurz auf und setzen relativ zügig die Fahrt fort. Die Landschaft wird nun langsam abwechslungsreicher, immer wieder gibt es nun kleine Bäche oder auch Seen zu sehen.

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Die Straße führt in einem Tal entlang, links & rechts zeigen sich Berge, die entfernt auch an den Indian Summer in der Yellowstone-Gegend erinnern.

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An einer weiteren Restarea sehen wir das Montague House, auch ein Roadhouse aus früheren Zeiten. Es ist zwar leider nicht so gut erhalten, wird aber in der Zwischenzeit vom kanadischen Nationalparkservice verwaltet.

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Das nächste Mal halten wir am Boral Fire Interpretive Site an. Der kurze Trail führt durch einen abgebrannten Wald, der 1998 bei einem Wildfire zerstört wurde und endet an einem Aussichtspunkt. In der Zwischenzeit haben sich auch die Wolken fast vollständig verzogen und wir sehen endlich mal wieder Sonne. Tut das gut! Und angenehm warm ist es hier wirklich auch!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/124_P9110085.JPG)

Bei der Weiterfahrt sehen wir als nächstes den Lake Burn. Wirklich wunderschön, wie die tiefblauen Seen hier in der Abendsonne funkeln – besonders, als dann nach einer Kurve schneebedeckte Berge im Hintergrund erscheinen und langsam näher kommen. Einfach traumhaft! Da sich von der Straße aus nur relativ wenige Photos machen lassen, halten wir – eigentlich nur zum Fotografieren – kurz am Lake Fox Campground an.

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Dieser ist direkt am See und es gefällt uns dort so gut, dass wir spontan beschliessen, die Nacht dort zu verbringen. Der Ausblick von unserem Campground ist einfach traumhaft! Wir zünden gleich ein Feuer an und machen den Grill fürs Abendessen heiß.

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Obwohl es nach Einbruch der Dunkelheit frisch wird, sitzen wir im Licht des Mondscheins noch lange draussen am warmen Wildfire. So langsam kann also auch ich mich für die Vorzüge des Campings begeistern!

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Gefahrene Meilen: 273
Übernachtung: Fox Lake Campground
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: rallarose am 17.06.2010, 22:50 Uhr
Hallo Elke!

Ich möchte mich hier mal als stille Mitleserin outen. Ein wirklich toller Reisebericht.  :respekt: Mir gefällt dein ausführlicher Schreibstil sehr. Man hat wirklich das Gefühl mit euch zu reisen.
Schön, dass ihr euch für ein Wohnmobil entschieden habt. Bei dem teilweise schlechtem Wetter ist es doch schön,wenn man sein Zuhause immer dabei hat.

Gruß Susanne
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 18.06.2010, 22:29 Uhr
Susanne, wir freuen uns über jeden Mitfahrer - herzlicher willkommen! (auch wenn Du heimlich schon lang an Bord bist). Und schön, daß Dir der Bericht so gut gefällt.

WIr waren auch ganz froh über die WoMO-Entscheidung, davor hatten wir ja immer nur Auto-bzw. Motorrad/Motel-Urlaub gemacht. Aber für Alaska kam das ja nicht in Frage - da war Womo definitiv die beste Entscheidung War ja davor eher nicht so der Campingfan, aber das ist ja schon "camping de luxe". Vermutlich würden wir aber das nächste Mal einen Truckcamper mit 4WD mieten, da ist man dann bezgl. der Strecken doch noch etwas flexibler.

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 19.06.2010, 20:47 Uhr
Gestern hat es leider nicht zum Einstellen eines Tagesberichts gereicht, aber jetzt gehts endlich weiter:

Freitag, 12.09.2008

Heute morgen wache ich gegen 7.30 Uhr das erste Mal auf, mal wieder ist es ziemlich kalt im RV. Daher mache ich erst mal die Heizung an und mümmle mich noch mal in meinen Schlafsack ein. Dabei genieße ich die Aussicht auf den tiefblauen Fox Lake, den die langsam aufsteigende Sonne schön anstrahlt.

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Auch als ich um 8 langsam aus dem Schlafsack krieche & Stephan allmählich aufwacht, ist es immer noch recht frostig. Als ich dann mit dem ersten Kaffee nach draussen gehe, sehe ich, dass das Wasser auf den Picknicktischen und–bänken gefroren ist. Es muss also heute nacht unter Null Grad gehabt haben – immerhin war es auch sternenklar. Die Scheiben des RVs sind allerdings nicht gefroren, daher kann es doch nicht zu kalt gewesen sein.

Gegen 9 machen wir uns dann auf den Weg Richtung Whitehorse. Als Abendziel haben wir für heute Skagway ins Auge gefasst. Zuerst einmal gibt es jedoch noch mal schöne Ausblicke auf die schneebedeckten Berge im Hintergrund und den Fox Lake bzw. im Anschluß daran auf bunte Herbstwälder.

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Endlich scheint mal wieder richtig schön die Sonne vom Himmel – das tut richtig gut! Am Lake Laberge machen wir unseren ersten kurzen Stop. Auch hier befindet sich ein schöner Yukon Government Campground, aber jetzt wollen wir ja nicht schon übernachten… Wir genießen bei der Weiterfahrt noch die Aussicht, allerdings fahren wir jetzt ohne größeren Stop die letzten Kilometer bis Whitehorse durch. Dort ziehen schon wieder dunkle Wolken am Himmel auf. Mal sehen, wie das Wetter heute nachmittag wohl wird!

In Whitehorse halten wir bei einem Superstore an, um unsere Vorräte etwas aufzufüllen. Insbesondere Grillfleisch, Getränke & Brot sind in der Zwischenzeit etwas knapp geworden. In der Bakery des Supermarktes kaufen wir noch Croissants, Apple Pie & Schokomuffins – das gibt’s jetzt erst mal auf dem Parkplatz als (verspätetes) Frühstück. Anschließend suchen wir noch kurz den Yukon Harley Davidson Dealer für das obligatorische T-Shirt auf. Bei der anschließenden Fahrt durch Whitehorse sehen wir am Ortsende noch die SS Klondike liegen, ebenfalls ein großer Schaufelraddampfer, der besichtigt werden kann – aber leider nur bis zum 11.09., wir sind also einen Tag zu spät dran. Aber von außen kann man sich das Ganze natürlich anschauen, was wir dann auch machen.

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Nun aber endlich weiter – wir fahren ein kurzes Stück auf dem Alaska Highway, bevor wir dann auf den Klondike Highway South treffen. Dort halten wir am Sandstrad des Kookatsoon Lake kurz an, aber zum Baden ist es hier natürlich eindeutig zu kalt. Die nächsten Kilometer geht es nun wiederum durch Herbstwälder, die Aussicht wird erst später wieder deutlich besser. Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir den Emerald Lake, der herrlich türkisgrün schimmert – insbesondere dann, wenn ab und zu die Sonne kurz durchblitzt.

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Wir klettern den kleinen steilen Hügel gegenüber des Parkplatzes nach oben, von wo die Aussicht noch etwas besser ist. Unser nächster Stop ist kurz vor Carcross die „Carcross Desert“ – angeblich mal wieder die kleinste Wüste der Welt. Haben wir das nicht schon mal irgendwo gehört? Aber sei’s drum, es ist auf jeden Fall ganz hübsch anzusehen und wir gehen kurz zu Fuß auf eine der Dünen dort.

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Hier gibt es auch viele ATV-Verleiher, die Fahrspuren dieser Fahrzeuge sieht man hier überall im Sand. Unser nächster Stop ist dann gleich wenige Kilometer weiter in Carcross. Hier befindet sich u.a. ein Bahnhof der „White Pass & Yukon Railroad“.

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Ausserdem hat es hier noch ein paar hübsche „alte“ Häuser und einen kleinen Strand am Lake Benett. Über diesen See sind zur Goldrush-Zeit viele der Neuankömmlinge gen Norden gekommen, nachdem sie die ersten Pässe von Skagway her überwunden hatten.

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Auf der Weiterfahrt wird die Landschaft nun immer abwechslungsreicher, mit schneebedecken Bergen im Hintergrund und vielen Gebirgsseen. Im Windy Arm, einer Verlängerung des Lake Tagish, befindet sich auch die hübsche Bove Island mit wunderbar bunten Herbstbäumen.

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Immer wieder halten wir nun auf der Weiterfahrt an, um die Aussicht zu genießen und Photos zu machen. Solange, bis uns Verbotsschilder daran hindern, da Teile der Straße steinschlaggefährdet sind. Daher sind hier auch alle Aussichtspunkte und Rastplätze abgesperrt, u.a. auch die als interessant beschriebenen Reste der Venus Mine.

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Nach der Grenze von Yukon zu BC wandelt sich die Landschaft etwas. Wir haben nun eine Hochebene erreicht, bei der sich kleine Tümpel zwischen großen Felsbrocken und kleinen Büschen verteilen. Wunderbar schön anzuschauen, aber bei den momentanen Lichtverhältnissen leider nur sehr schlecht auf Photos zu bannen.

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Nach Überquerung der Eisenbahnschienen halten wir bei Log Cabin an, hier befand sich auch ein ehemaliges Roadhouse.Hier führte zu Goldrush-Zeiten der Chilkoot Trail vorbei, auf dem die Goldsucher mühsam ihr Hab & Gut gen Norden transportierten und es gibt einige interessante Infotafeln hierzu. Allerdings pfeift der Wind recht ordentlich und das Thermometer zeigt nur 5 Grad an – das könnte doch etwas angenehmer sein. Und leider fängt es nun auch leicht mit nieseln an, da fahren wir doch relativ schnell weiter.

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In Fraser sehen wir einen Zug im Bahnhof stehen und machen auch dort gleich wieder ein paar Fotos, bevor wir die dortige kanadische Grenzstation hinter uns lassen. Von hier aus geht es nun hinauf bis auf 1003 m Höhe zur Passhöhe des White Pass. Leider beginnt kurz davor eine dicke Nebelsuppe, so daß wir nur langsam fahren und den Ausblick leider nicht genießen können.

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Von der Paßhöhe geht es nun eine steile Paßstraße bergab Richtung Skagway. Auch hier ist leider von den Viewpoints nichts sichtbar. Erst als wir schon wieder relativ viel an Höhe verloren haben, wird die Sicht langsam besser. Nun sieht man auch die „Auswirkungen“ der vielen Regenfälle hier: Überall stürzen faszinierende Wasserfälle ins Tal hinab, wie z.B. die Pitchwork Falls.

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Auch hier sehen wir nochmals den Zug der Yukon & Whitepass Railroad, den wir schon in Fraser gesehen haben. Sicherlich – bei besserem Wetter – auch faszinierend, diese Strecke hier mit dem Zug abzufahren.

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Kurz vor Skagway kommen wir nun auch zur US-Paßkontrolle, obwohl wir uns bereits seit der Paßhöhe auf amerikanischem Grund und Boden befinden. Die Einreise ist absolut problemlos und auch hier gibt es wieder einen netten „Souvenirstempel“ mit einem Bild der Railroad in den Paß. In Skagway fahren wir zunächst bis zum Hafen und werfen einen Blick auf das Meer. Eines der großen Kreuzfahrtschiffe ist gerade am Auslaufen, danach wird es ruhig in Skagway.

Wir schauen uns als erstes dort den Centennial Park sowie das Klondike National Historical Monument an. Ist schon ganz schön beeindruckend, was die Goldsucher damals für ihren Traum vom – vermeintlichen – Reichtum alles auf sich genommen haben!

Anschließend bummeln wir etwas durch das Städtchen. Die Häuser an der Mainstreet sind hübsch renoviert & alles sieht adrett aus. Man merkt jedoch deutlich, dass die Stadt hauptsächlich von Kreuzfahrttouristen besucht wird – auf diese richtet sich fast das gesamte Angebot dort aus.

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Am Ortsrand sehen wir auch noch einige Campgrounds, aber besonders gut gefallen uns diese nicht, es sind reine „Betonplätze“. Da die nächste Fähre nach Haines erst in drei Tagen fährt und wir hier nicht solange vor Ort bleiben wollen, beschließen wir, die Strecke „aussendrum“ mit dem Wohnmobil zu fahren. Zwar ein stattlicher „Umweg“ von 500 Meilen, aber es gibt bestimmt auch das eine oder andere auf der Strecke zu sehen. Da Skagway aus unserer Sicht nicht mehr allzu viel hergibt und uns auch das Wetter hier nicht vom Hocker reißt, beschließen wir, heute noch ein paar Meilen zu machen und wieder Richtung Whitehorse aufzubrechen.

Auf dem Weg zu unserem Wohnmobil halten wir nochmals kurz an der Trainstation an.

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Da die Sichtverhältnisse nicht wirklich viel besser sind als bei der Hinfahrt, machen wir nur noch einige kurze Stops, wenn mal kurz ein kleines Stückchen blauer Himmer durchblitzt.

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Am Robinson House (ebenfalls ein ehemaliges Roadhouse) machen wir unseren letzten Stop, dort ist es zum Photografieren allerdings schon zu dunkel. Da es heute aber eh schon ein langer Tag ist, beschließen wir, voll bis Whitehorse „durchzufahren“ und es danach die nächsten Tage noch etwas ruhiger zu haben. So der Plan…

Übernachtet wird heute also kurz vor Whitehorse am Wolfe Creek Campground. Es ist bereits dunkel als wir eintreffen und der Platz ist – vermutlich aufgrund des kommenden Wochenendes ganz gut belegt. Wir finden aber noch ein Plätzchen und wollen uns frühzeitig nach dem Abendessen zur Ruhe legen. Doch – was ist das? Plötzlich hören wir ein Knacken unter unserem Herd – wie wenn sich dort was bewegt. Stephan leuchtet mit der Taschenlampe zwischen die Gasplatten und wir sehen – oh Schreck! –dass sich eine Maus zu uns verirrt hat. Nach einem ohrenbetäubenden Schrei meinerseits zieht sie sich erstmal erschreckt zurück und wir diskutieren kurz unserer Strategie, wie wir die Maus fangen wollen. Leider interessiert diese das nicht so besonders und so jagen wir sie quer durchs Wohmobil, ohne sie zu fangen. Sie verschwindet hinter den Gaspedalen und ist so plötzlich verschwunden, wie sie gekommen war.

Wir liegen natürlich noch lange auf der Lauer und schrecken bei jedem Geräusch hoch – die Maus bekommen wir jedoch nicht mehr zu Gesicht. Nach stundenlangem Warten legen wir uns dann doch zur Ruhe, doch richtig zum Schlafen kommen wir nicht. Bei jedem Geräusch schrecken wir hoch und machen uns erneut auf die Suche. Nachdem die Maus jedoch verschwunden bleibt, wollen wir uns morgen erstmal ein paar Fallen besorgen, falls sie sich noch im Wohnmobil aufhält. Wie diese überhaupt reingekommen ist, wird uns wohl auch auf ewig ein Rätsel bleiben.

Gefahrene Meilen: 263
Übernachtung: Wolfe Creek Campground, Whitehorse, YK
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Angie am 19.06.2010, 23:31 Uhr

Hallo Elke,


gab es denn keine Katze, die ihr euch ins Wohnmobil hättet holen können :lol: Dann wäre die Maus schnell gefangen gewesen :wink:

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Inspired am 19.06.2010, 23:38 Uhr

Hallo Elke,


gab es denn keine Katze, die ihr euch ins Wohnmobil hättet holen können :lol: Dann wäre die Maus schnell gefangen gewesen :wink:



Wäre wahrscheinlich nur hinterher neues Geschirr fällig geworden, falls ihr vergessen hättet, es vor dem Aussetzen der Katze zu verstauen.

Hoffe, ihr seid dann nicht selbst in die Mausefallen getreten?
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Angie am 19.06.2010, 23:43 Uhr
Wäre wahrscheinlich nur hinterher neues Geschirr fällig geworden, falls ihr vergessen hättet, es vor dem Aussetzen der Katze zu verstauen.

:lol: Wahrscheinlich fiel mir diese Lösung deswegen ein, weil unsere 3 Katzen ständig mit Mäusen, Eidechsen oder Vögeln kommen und uns stolz präsentieren :wink:
Glücklicherweise müssen wir die Beute nicht essen, das erledigen sie auch noch selbst :wink:
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Inspired am 20.06.2010, 08:39 Uhr
Wenn meine Katzen mit Beute kommen, versprechen wir immer, es für später einzufrieren und nehmen es den freundlichen Spendern weg ;)
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 20.06.2010, 21:27 Uhr
gab es denn keine Katze, die ihr euch ins Wohnmobil hättet holen können :lol: Dann wäre die Maus schnell gefangen gewesen :wink:

Angie, daas wäre natürlich auch ne klasse Idee gewesen ... aber wenn ich mich so zurückerinnere, kann ich mich gar nicht erinnern, dort Katzen gesehen zu haben. Das mag aber auch damit zusammenhängen, dass wir ja nur recht selten länger in bewohnten Ortschaften verweilt sind und natürlich auch nicht so drauf geachtet haben.

Hallo Elke,

gab es denn keine Katze, die ihr euch ins Wohnmobil hättet holen können :lol: Dann wäre die Maus schnell gefangen gewesen :wink:
Wäre wahrscheinlich nur hinterher neues Geschirr fällig geworden, falls ihr vergessen hättet, es vor dem Aussetzen der Katze zu verstauen.
Das stell ich mir grad so bildlich vor, wie das Chaos im Womo dann ausgesehen hätte ... das hätte sich wahrscheinlich dann nicht wirklich gelohnt. :wink:

Zitat
Hoffe, ihr seid dann nicht selbst in die Mausefallen getreten?
Hmmm, das haben wir auch befürchtet, dass man mal morgens im Halbschlaf da mal reintritt ... aber ich kann Dich beruhigen: Unsere Zehen sind noch alle dran! :lol:

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Inspired am 20.06.2010, 21:43 Uhr
Na, dann bin ich mal gespannt, ob denn die Maus im Halbschlaf in die Falle getappt ist.
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 20.06.2010, 21:45 Uhr
Samstag, 13.09.2008

Heute stehen wir erst kurz vor 10 Uhr auf. Das ist aber heute auch dringend notwendig, denn die Mäusejagd hat uns noch bis spät in die Nacht beschäftigt. Gefangen haben wir sie leider trotzdem nicht. Verjagt? Vielleicht, das werden wir dann heute nacht sehen. Immerhin kennen wir nun alle Lüftungsschlitze und unsauberen Verarbeitungen an unserem amerikanischen Wohnmobil, in denen sich eine Maus so fortbewegen und verstecken kann.

Wir fahren nun als erstes zum Baumarkt, um Mausefallen zu kaufen. Auf dem Weg dorthin  kommen wir am Miles Canyon vorbei. Hier gab es die Stromschnellen, die Whitehorse ihren Namen gaben. Heute ist davon jedoch nicht mehr viel zu sehen, denn der Fluß wurde aufgestaut, um Wasserenergie zu erzeugen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/147_P9136750.JPG)

Im Baumarkt finden wir dann schnell das Gewünschte. Als nächstes werden die Fallen mit Käse gespickt und im WoMo verteilt – wir gehen nun erst mal eine Stunde zu Starbucks Kaffee trinken, Lagebesprechung machen und die nächsten Etappen durchplanen. Nach über einer Stunde sind wir wieder zurück – aber leider, keine Maus in den Fallen. Nun gut, Maus hin oder her, wir wollen ja auch mal wieder etwas vorwärts kommen. Nach etwas Überredungskraft von Stephan machen wir uns daher am frühen Nachmittag auf den Weg.
 
Vorher tanken wir noch bei der örtlichen Shell voll, füllen Gas sowie Frischwasser nach und dumpen. Somit sind wir wieder komplett versorgt und können die nächsten Nächte auf hübschen staatlichen Campgrounds verbringen. Stadtauswärts kommen wir am dortigen Flughafen vorbei und schauen uns dort die „größte Wetterfahne der Welt“ an – eine ausrangierte DC3!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/148_P9136754.JPG)

Wir wollen heute auf jeden Fall bis Haines Junction kommen, vielleicht auch noch etwas weiter. Der Strecke zwischen Whitehorse und Haines Junction ist eigentlich relativ unspektakulär, bis zur Abzweigung des Klondike Highways kennen wir sie ja auch schon. Wir sehen allerdings schon nach ein paar Meilen drei Muledeer (Mutter mit zwei Kindern) über die Straße rennen und müssen deswegen anhalten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/149_P9136760.JPG)

Nochmals einige Meilen weiter steht am Straßenrand eine ganze Herde von Elks. Darunter auch ein großer Hirsch mit einem riesen Geweih. Unser nächster Stop ist am Takhini River Viewpoint, hier sieht man riesige verbrannte Flächen, auf denen langsam neue Pflanzen wachsen – der auslösende Waldbrand fand auch bereits 1958 stattt. An der historischen Canyon Creek Bridge aus dem Jahr 1920 halten wir erneut an, diese überquert hier den Ashihik River.

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Sie wird vom Staat Yukon erhalten und allmählich restauriert. Wir machen dort eine kleine ½-stündige Lunchpause, bevor es dann weiter geht. Allmählich kommen auch die schneebedeckten Gipfel des Kluane-Nationalparks näher.

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Mit den Herbstfarben im Vordergrund wirkt dies klasse – vor allem auch deshalb, da nun die Sonne ab & zu zum Vorschein kommt.

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Dies hebt die Stimmung doch etwas an. Wir halten noch ein weiteres Mal an einem Viewpoint an, belassen es hier aber mit ein paar Photos des Panoramas. Ich hatte eigentlich vor, in Haines Junction zu bleiben, das wir gegen 15.30 Uhr erreichen. Aber Stephan überzeugt mich, dass wir den Nachmittag doch sinnvoll nutzen könnten, um noch bis nach Haines zu fahren. Wir beschließen, die Route „in einem Rutsch“ durchzufahren, und uns für die Sehenswürdigkeiten auf dieser Strecke (Gletscher, Wasserfälle, Bären, Bald Eagles,…) morgen bei der Rückfahrt  Zeit zu nehmen. Gesagt, getan, los geht die Fahrt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/153_P9136767.JPG)

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Wir werden allerdings doch recht schnell immer müder – die kurze Nacht macht sich bemerkbar. Daher halten wir mal wieder kurz zu einer Pause an, kochen Kaffee und schlafen etwas. Anschließend sind wir beide wieder recht fit und können nun problemlos weiterfahren.  

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/155_P9136776.JPG)

Die Aussicht am Chilkoot Pass ist trotz Wolken toll – wir sehen nun die Gletscher der Berge schon relativ deutlich vor uns.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/156_P9136780.JPG)

Überall wird auf Schildern auch vor Bären gewarnt – da sehen wir allerdings noch keine. Aber morgen haben wir ja für Beobachtungen auch etwas mehr Zeit. Dank Alaska Time erreichen wir gegen 19 Uhr in der Dämmerung Haines. Wir wollten dort erst noch Seafood essen gehen, finden aber a) das Restaurant nicht gleich und b) habe ich heute auch noch keinen richtigen Appetit. Also machen wir uns auf den Weg zum Campground. Laut Milepost soll Chilkoot Lake relativ nett liegen – das wollen wir doch mal ausprobiern. Der Weg zieht sich allerdings unendlich, der Campground liegt 8 Meilen ausserhalb von Haines.

Schon fast bei Dunkelheit kommen wir zum entsprechenden Statepark, wo erstaunlich viele Autos an der Straße parken. Mit Ferngläsern? Und da sehen wir es auch schon: Am dort direkt vorbeifließenden Bach sind in direkter Sichtentfernung mindestens 6 Grizzly-Bären zu sehen. Da hat sich die Fahrt ja auf jeden Fall gelohnt! Leider ist es jedoch schon zu dunkel zum Fotografieren, aber wir beobachten die Tiere aus der Ferne noch einige Zeit, bis es zu dunkel hierfür ist. Bei Dunkelheit erreichen wir also den Campingplatz - Stephan rennt noch kurz zur Self Registration Box und wirft unsere 10 $ ein. Anschließend werden wir – bei den vielen Bären in der Umgebung - das Wohnmobil heute nicht mehr verlassen. Dann doch lieber die Maus im Wohnmobil treffen als den Bären vor der Tür. Zum Abendessen gibt’s heute Dosensuppe. Da wir ja nicht mehr raus wollen, wird die leere Dose für die Nacht mäusesicher in einer Plastiktüte im Tiefkühlfach verstaut.

Wir treffen nun die letzten Vorbereitungen für die Nacht und stellen unsere Mausefallen auf. Anschließend gehen wir bald schlafen, da wir morgen frühzeitig auf fotografische Bärenjagd gehen wollen. Hoffentlich können wir da trotz Maus im Hinterkopf heute nacht gut und angenehm schlafen – als Einschlafhilfe gibt’s heute Labatts Blue für Stephan sowie Mikes Hard Lemonade für mich.

Gefahrene Meilen: 273
Übernachtung: Chilkoot Lake Campground, Haines, AK
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Palo am 20.06.2010, 22:11 Uhr
Die DC-3 weckt Erinnerungen, damit bin ich vor vielen Jahren mal ueber den Atlantik

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: EDVM96 am 20.06.2010, 22:57 Uhr
Die DC-3 weckt Erinnerungen, damit bin ich vor vielen Jahren mal ueber den Atlantik
Vorsicht, diese Aussage lässt durchaus Rückschlüsse auf ein hohes Alter zu.  :wink:
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Palo am 20.06.2010, 23:05 Uhr
Die DC-3 weckt Erinnerungen, damit bin ich vor vielen Jahren mal ueber den Atlantik
Vorsicht, diese Aussage lässt durchaus Rückschlüsse auf ein hohes Alter zu.  :wink:

Na und? Dementsprechend mehr Erfahrung und Wissen :D Bist du schon mal in einer DC-3 geflogen?

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: EDVM96 am 20.06.2010, 23:07 Uhr
Bist du schon mal in einer DC-3 geflogen?
Zum Glück nicht, gestern ist ja gerade eine in Berlin abgestürzt.
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Palo am 20.06.2010, 23:13 Uhr
Bist du schon mal in einer DC-3 geflogen?
Zum Glück nicht, gestern ist ja gerade eine in Berlin abgestürzt.

zum Glück nicht während der Luftbrücke , wo sie auch gute Dienste geleistet haben

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Angie am 21.06.2010, 00:36 Uhr

Elke, wieder ein klasse Bericht mit ganz tollen Fotos! Ich kann mich an der Laubfärbung einfach nicht satt sehen :D
Dass ihr die Maus noch nicht gefunden habt bzw. sie die Falle noch nicht entdeckt hat, ist ja nicht unbedingt erfreulich.

Kein Scherz: Vor zumindest noch 24 Stunden gab es gesichtete 3 Mäuse in einem Wohnmobil, das  in den USA unterwegs ist. Es wurde mir während des Skypens erzählt und ich musste an deinen Reisebericht denken...


LG, Angie

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Inspired am 21.06.2010, 00:49 Uhr
Zitat
Kein Scherz: Vor zumindest noch 24 Stunden gab es gesichtete 3 Mäuse in einem Wohnmobil, das  in den USA unterwegs ist. Es wurde mir während des Skypens erzählt und ich musste an deinen Reisebericht denken...

Ich muss gerade an jemanden denken, der in seinem Studentenwohnheim nach seiner Rückkehr nach einigen Tagen über Weihnachten den Hausmeister im Verdacht hatte sich heimlich in die Bude geschlichen und an der Schokolade dort vergriffen zu haben... bis dann die Hinterlassenschaften des Diebes gefunden wurden und klar war, dass Hausmeisterköttel wahrscheinlich ein bisschen anders ausgesehen hätten ;) Hier führten die Wege durch irgendwelche Lüftungsschlitze in das Zimmer.

Solange die Maus sich gut benimmt, soll sie doch ein bisschen was von der Welt sehen...
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Angie am 21.06.2010, 01:17 Uhr
Ich muss gerade an jemanden denken, der in seinem Studentenwohnheim nach seiner Rückkehr nach einigen Tagen über Weihnachten den Hausmeister im Verdacht hatte sich heimlich in die Bude geschlichen und an der Schokolade dort vergriffen zu haben... bis dann die Hinterlassenschaften des Diebes gefunden wurden und klar war, dass Hausmeisterköttel wahrscheinlich ein bisschen anders ausgesehen hätten ;)

:lachroll: :lachroll: Tja, so etwas soll auch vorkommen :lol:

Hier führten die Wege durch irgendwelche Lüftungsschlitze in das Zimmer.

Wahrscheinlich und ich denke, bei einem Wohnmobil ist es für eine Maus auch keine Schwierigkeit, hinein zu kommen.

Solange die Maus sich gut benimmt, soll sie doch ein bisschen was von der Welt sehen...

Hast auch wieder Recht und die vorhin von mir genannten 3 Mäuse kommen jetzt wahrscheinlich mehr in den USA herum, als sie es mit eigenen Füßen je geschafft hätten :wink:
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 21.06.2010, 07:10 Uhr
Zitat
Hier führten die Wege durch irgendwelche Lüftungsschlitze in das Zimmer.

Wahrscheinlich und ich denke, bei einem Wohnmobil ist es für eine Maus auch keine Schwierigkeit, hinein zu kommen.

Ja, so ähnlich stellen wir uns das auch vor. Wir haben uns ja dann das WoMo genaustens angeguckt und es gibt wirklich jede Menge Lüftungsschlitze bzw. auch andere "Löcher" (unsaubere Verarbeitung u.ä.) durch die die Maus hereingekommen sein könnte. Wir haben auch nochmal überlegt, ob es über die Tür gewesen sein könnte, aber die war wirklich immer zu bzw. zumindest das Insektengitter davor. Wir tippen also schon darauf, dass sie sich selbst irgendwo "eingeschlichen" hat.

Grüßle
Elke

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Doreen & Andreas am 21.06.2010, 10:34 Uhr
Wieder ein paar schöne Tage und die Landschaft wird nun auch etwas abwechslungsreicher.
Das Bild von dem Hochplateau erinnerte uns an unseren Norwegen-Urlaub vor zwei Jahren.
Da gab es auch solche Tümpel mit Felsbrocken und Büschen dazwischen...
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 22.06.2010, 09:44 Uhr
Wieder ein paar schöne Tage und die Landschaft wird nun auch etwas abwechslungsreicher.
Das Bild von dem Hochplateau erinnerte uns an unseren Norwegen-Urlaub vor zwei Jahren.
Da gab es auch solche Tümpel mit Felsbrocken und Büschen dazwischen...

Irgendwie hat es mich auch an Deinen Norwegen-Reisebericht erinnert. Innerhalb Europas ist das für uns auf jeden Fall für die nächsten Jahre auch mal ein anzustrebendes Reiseziel.

@all:
Leider hats gestern nicht für den nächsten Tagesbericht gereicht. Daher müßt ihr wohl noch etwas Zeit mit den Bären in Haines verbringen. Aber heute abend gehts dann auf jeden Fall weiter!

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Saguaro am 22.06.2010, 16:49 Uhr
Hallo Elke,

wahrscheinlich wollte die Maus als "blinder Passagier" mitfahren und Verwandte im Norden besuchen  :zwinker:.

Das kann man ihr nicht verübeln, wenn man Eure tollen Bilder sieht  :applaus:.

LG,

Ilona
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 22.06.2010, 20:22 Uhr
Sonntag, 14.09.2008

Heute wachen wir gegen 7.30 Uhr auf – und haben die ganze Nacht keine Maus gesehen und gehört. Auch das Überprüfen der Mausefallen ist negativ, sie scheint sich tatsächlich verzogen zu haben. Aber ganz traue ich der Sache natürlich noch nicht.

Heute früh wollen wir Bären sehen, deswegen gibt es auch weder Kaffee noch Frühstück, sondern wir machen uns direkt um 8 auf den Weg. Direkt an unserem Campground ist der Chilkoot River, an dem wir gestern abend schon die 6 Bären gesehen haben. Mal sehen, ob wir heute früh nochmals soviel Glück haben. Schon nach kurzer Fahrt sehen wir am gegenüberliegenden Flussufer zwei junge Grizzlys aus dem Wald kommen, die beide kurz bis an den Fluß gehen. Einer davon verliert aber leider die Lust schnell wieder und verzieht sich in der Wald zurück. Aber dafür können wir den anderen noch ca. 20 Minuten lang beobachten, wie er am Ufer entlang trottet, Fische fängt, spielt usw.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/157_P9146805.JPG)

Irgendwann fahren wir dann ein Stück weiter, sehen aber ausser „unserem“ Bär keine weiteren Bären. Es hat aber plötzlich einige Angler am Ufer – wo kommen die denn alle her? In der Hoffnung, weitere Bären zu sehen, drehen wir nochmals eine Runde auf der Campground-Zufahrtsstraße. Bei der Rückfahrt hält Stephan spontan an – mitten im Fluß sitzt ein Weißkopfseeadler! Auch diesen beobachten wir eine ganze Weile beim Fischfang und machen natürlich wieder viele Photos.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/158_P9146819.JPG)

Als wir wieder nach vorn fahren, ist einer der Angler seltsamerweise zu seinem Auto zurück gekehrt. Zuerst wundern wir uns noch, aber als Stephan kurz aussteigt, um noch ein paar Bilder von dem jungen Grizzly zu machen, sehen wir auch den Grund: Auch auf unserer Uferseite sitzt 10 Meter von uns entfernt ein Bär am Ufer und verspeist gerade genussvoll den Fang des Anglers. Schade, dass wir verpaßt haben, wie er sich den unter den Nagel gerissen hat!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/159_P9146828.JPG)

Da schauen wir natürlich wieder eine ganze Weile interessiert zu und machen Bilder ohne Ende. Als wir schließlich doch weiter fahren sehen wir auch weiter vorne im Fluss noch weitere Bären.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/160_P9146852.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/161_P9146914.JPG)

Insgesamt beobachten wir diese über 2 ½ Stunden. Einfach faszinierend! Hier könnte ich noch tagelang sitzen und beobachten, aber wir wollen ja heute auch noch ein Stück vorwärst kommen.

Als nächstes fahren wir nach Haines zur Bald Eagle Foundation, stellen aber fest, dass diese geschlossen hat. Schade, denn die Ausstellung dort soll echt lohnenswert sein. Daher fahren wir dann direkt weiter zum Bald Eagle Preserve. Dort auf dem Parkplatz gibt es dann erstmal ein – spätes - Frühstück mit Speck & Eiern, bevor wir einen kurzen Trail mit verschiedenen Infotafeln dort gehen. Bald Eagles sehen wir dort aber noch keine, das kommt dann erst bei der Weiterfahrt an einem Parkplatz. Zuerst sehen wir nur einige in den Bäumen am gegenüberliegenden Flußufer sitzen.


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/162_P9146934.JPG)

Später sehen wir jedoch dann auch einen Bald Eagle mit Jungen direkt im Flußbett. Auch das ist wieder sehr faszinierend und wir könnten stundenlang zuschauen!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/163_P9146961.JPG)

Nun geht es wieder bergauf Richtung Grenze und leider ziehen die Berge immer mehr zu und der Nebel kommt herein. Zum Glück haben wir die Gletscher hier schon gestern fotografiert und gesehen, denn heute bleiben sie leider komplett im Nebel verschwunden! Auch als wir die Paßhöhe erreichen, wird es nicht besser, aber zusätzlich kommt noch ein ordentlicher Wind dazu. Daher kommen wir nicht ganz so schnell wie gedacht vorwärts.

Erst ein Stück von der Paßhöhe weg lichtet sich dann der Nebel etwas und wir sehen zumindest Teile des Three Guardmen Lakes. Immer wenn die Berge sichtbar werden, macht sich eine interessante Stimmung breit – Nebelschwaden, Herbstlaub und Schnee!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/164_P9140087.JPG)

Einen weiteren Stop machen wir am Viewpoint zur Tatshenshinie-Alsek Wilderness Provincial Park. Leider sehen wir von hier aus keine Tiere, obwohl es viele Bären und Elche in diesem Park geben soll. Als nächstes führt uns eine Wanderung zu den Million Dollar Falls.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/165_P9146997.JPG)

Hier gibt es auch einen Campground, aber das ist für uns noch etwas zu früh am Tag. Wir machen zwar auch eine kleine Pause an einer Rest area mit Blick auf die Kluane Range, aber anschließend soll es schon noch etwas weiter gehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/166_P9147016.JPG)

Ansonsten ist es heute doch sehr trüb, die dunklen Wolken wollen sich einfach nicht verziehen. Die Sonne kämpft zwar, aber nur ganz selten können wir uns unterwegs mal über wenige Minuten freuen, in denen etwas blauer Himmel zu sehen ist..

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/167_P9147018.JPG)

Ein weiterer kurzer Abstecher auf dieser Strecke führt uns zum Indianerdorf Klukshu. Wir schauen uns kurz um, aber da es ausserhalb der Saison ist, sieht alles recht verlassen aus – das Ganze ist nicht sonderlich spektakulär. Aber immerhin ist es hier auch nicht so heruntergekommen, wie wir das teilweise sonst in den USA schon in den Indianerreservaten gesehen haben. Kurz danach kommt dann auch der Dezadeash Lake, hier hat man sicherlich ganz wunderbare Aussichten auf die herbstliche Landschaft, aber die dunklen Wolken machen uns hier mal wieder einen Strich durch die Rechung!

Als nächstes entscheiden wir uns spontan dafür, den Rock Glacier Trail zu laufen. Laut unserer Milepost ist dieser nur 0,8 km lang, vor Ort sind dann 3,2 Meilen angeschrieben. Die Wahrheit wird wohl mal wieder irgendwo dazwischen liegen! Gleich zu Anfang warnt ein Schild hier vor aktuellen Bärensichtungen, daher versuchen wir,  alle Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Zuerst geht es ein ganzes Stück sanft bergauf auf Holzplanken durch einen Wald. Dort sehen wir einen Ptarmigan-Vogel neben dem Weg sitzen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/168_P9147047.JPG)

Relativ lange können wir ihn beobachten, erst als weitere Wanderer vorbeikommen, verzieht er sich dann doch lieber. Als wir aus dem Wald heraus kommen, geht es recht steil über Geröll bergauf. Wir wandern nun auf den Resten, die die Ausläufer der Gletscher hier hinterlassen haben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/169_P9147050.JPG)

Der Trail endet an einem Viewpoint, wo wir erstmal eine kurze Rast einlegen und nochmal einen etwas schöneren Blick auf den Lake Dezadeash haben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/170_P9147054.JPG)

Nachdem wir den Trail wieder zurückgewandert sind, fahren wir noch wenige Meilen Richtung Kathleen Lake Campground, dem einzigen Campingplatz im Kluane Nationalpark. Dort wollen wir die Nacht verbringen. Als wir dort ankommen, ist die Einfahrt jedoch abgesperrt:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/171_P9140106.JPG)

Der Campground ist wegen Bärenaktivitäten geschlossen! Nun bleibt uns nichts anderes übrig, als noch bis nach Haines Junction zurück zu fahren. Etwas ausserhalb am Pines Lake Campground finden wir aber noch ein schönes Plätzchen direkt am See.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/172_P9140108.JPG)

Während nun gegen Abend plötzlich doch noch dauerhaft die Sonne rauskommt, bereitet Stephan unser abendliches Feuer vor und bekommt von den netten Österreichern gegenüber deren größere Axt ausgeliehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/173_P9147065.JPG)

Ich gehe solange noch etwas am Ufer des Pine Lakes entlang. Dort ist es recht sumpfig, da der Permafrost dort taut und daher der Wasserstand des Sees immer höher wird. Bei diesem tollen Wetter nutzen wir die Gelegenheit, grillen endlich mal wieder und sitzen anschließend noch lange draußen am Lagerfeuer, das uns doch angenehm wärmt!

Gefahrene Meilen: 175
Übernachtung: Pines Lake Campground bei Haines Junction, YT
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Angie am 22.06.2010, 21:31 Uhr

Hallo Elke,


wie habt ihr das bloß gemacht?

"Heute früh wollen wir Bären sehen" - und dann seht ihr sie auch :D Toll!!

Die Laubfärbung ist auf deinen heutigen Bildern auch schon wieder so schön.
Leider muss ich jetzt aber aus eurem Wohnmobil aussteigen, denn unser nächstes Fortbewegungsmittel nennt sich Flugzeug :hippie: Ab in den :urlaub:

Deinen Reisebericht werde ich fertig lesen, wenn ich Ende August wieder daheim bin.


LG, Angie

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: rallarose am 22.06.2010, 22:42 Uhr
Hallo Elke,

wieder ein toller Tag, den ihr da erlebt habt. Um eure Tierbeobschtungen beneide ich euch...und zwar nicht nur die Bären, auch die Adler finde ich toll.

Susanne
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 23.06.2010, 20:33 Uhr

Montag, 15.09.2008

Heute morgen sind wir wieder gegen 8 Uhr wach, zum Frühstück gibt es wie üblich erst mal den Guten-Morgen-Kaffee. Als wir dann startklar sind, gehen wir zuerst zum Pine Lake hinunter und schlendern dort den Interpretive Trail entlang. Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke auf den See.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/174_P9157084.JPG)

Zusätzlich sieht man, wie die von der Permafrost-Antauung betroffenen Bäume langsam aber sicher in den See abkippen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/175_P9157088.JPG)

Dass hier die Entwässerung zusätzlich in den See geleitet wird, um das Ablassen der Boote zu vereinfachen, trägt da natürlich auch noch seinen Teil dazu bei. Als wir fast am Ende des Trails sind, sehen wir aus den Augenwinkeln, wie etwa 10 Meter seitlich von uns ein junger Weißkopfseeadler (max. 1 Jahr alt) auf einem Baum sitzt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/176_P9157108.JPG)

Total begeistert machen wir Photos und beobachten den Vogel eine Weile. Dieser lässt sich von uns gar nicht stören, sondern sitzt seelenruhig auf seinem Ast sitzt und beobachtet uns weiter.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/177_P9157118.JPG)

Auf dem Rückweg zum Wohnmobil haben wir dann noch einen wunderschönen Blick auf die Kluane Range mit den schnee- und gletscherbedeckten Berggipfeln.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/178_P9157100.JPG)

In Haines Junction füllen wir noch ein letztes Mal in Kanada den Tank, das sollte nun bis nach USA reichen. Da im Ortsinnern eine Baustelle ist, braucht es etwas Zeit, bis wir das Visitor Center des Kluane National Parks finden. Es soll zwar später auf dem Weg auch noch das Sheep Mountain Visitor Center kommen, aber wir wollen uns auf jeden Fall hier schon mal umschauen und uns über Wetterdaten, Erdbeben und Bärenaktivitäten informieren. Der Kluane National Park bildet zusammen mit dem Wrangell/St. Elias National Park und dem Tetlin Wildlife Refuge eine Unesco World Heritage Site und besitzt weltweit die größte zusammenhängende Gletscherfläche ausserhalb arktischer Regionen. Der Alaska Highway führt zwar hier nur am Rand vorbei, aber immer wieder kann man doch einen Blick auf die Gletscherausläufer erhaschen. Wer hier einen Überblick auf die Gletschwelt haben möchte, kommt allerdings um einen Rundflug (die hier auch angeboten werden) wohl nicht herum.

Wie man im 17-minütigen Video im Visitor Center sehen kann, sind dies allerdings wirklich nur die Ausläufer und die in den Bergmassiven enthaltenen Eismassen fast unvorstellbar dick und mächtig. Auch der höchste Berg Canadas, der Mt. Logan befindet sich in diesem Gebirgskomplex. Wir haben heute wettermäßig totales Glück, der Himmel ist tiefblau mit lediglich ein paar kleinen weißen Wölkchen.

Gegen 11.30 Uhr sind wir dann vollgepackt mit Informationen und brechen vom Visitor Center in Haines Junction (in dem übrigens hauptsächlich Deutsche anzutreffen waren) gen Norden auf dem Alaska Highway auf.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/179_P9157126.JPG)

Aber schon an den ersten Viewpoints halten wir wieder an und fotografieren die Ausläufer der Kluane Range, was aber leider aufgrund des Gegenlichts nicht sonderlich gelingt. Nach weiterer kurzer Fahrt kommt auch schon der Trailhead zum Spruce Beetle Interpretive Trail. Hier erhält man auf etwa einer Meile Fußweg viele Informationen zu den Spruce Beetles, die die Nadelwälder hier in den 90er Jahren ziemlich in Mitleidenschaft gezogen haben. Die Ursachen hierfür sind noch nicht endgültig erforscht, die in Alaska besonders starke Erderwärmung in diesem Zeitraum dürfte aber sicherlich eine Rolle gespielt haben. Am Ende des Trails erreicht man schließlich einen Viewpoint, von dem aus man die schneebedeckten Berge wieder toll sieht.


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/180_P9150018.JPG)

Auf der Weiterfahrt erreichen wir am Bear Creek Summit den höchsten Punkt des Alaska Highways zwischen Whitehorse & Fairbanks. Wir stellen heute fest, dass die Hinweisschilder umso sparsamer auftauchen, je weiter wir nach Norden vordringen. Da ist uns der Milepost dann schon eine gute Hilfe. Wir halten dank Milepost auch kurz am Sulphur Lake. Hier gibt es aber nichts Spektakuläres zu sehen, von den 2 erwähnten Bald Eagles Nestern ist weit und breit nichts zu sehen. Aber das mag vielleicht auch daran liegen, dass wir die Milepost von 2006 verwenden?

Auch auf dem weiteren Weg halten wir immer wieder an Viewpoints an. Anhand der Milemarker biegen wir dann auch ab zur Ghost town „Silver City“, die auf einer – auch mit dem RV gut befahrbaren – ca. 5 km langen dirt road erreichbar ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/181_P9157139.JPG)

Wir sind positiv überrascht, Silver City ist eine wirklich hübsche Ghosttown und mit den schneebedeckten Bergen, dem bunten Herbstlaub sowie dem hier erstmals sichtbaren Kluane Lake ein schönes Photomotiv.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/182_P9150057.JPG)

Wir schlendern ungefähr eine halbe Stunde durch die verschiedenen Hausgruppierungen, bevor es weitergeht. Nun führt die Straße am wunderbar tiefblauen Kluane Lake entlang – auch hier werden wieder viele Photos gemacht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/183_P9150064.JPG)

Schon nach kurzer Fahrt müssen wir allerdings an einer Baustelle anhalten und ca. 15-20 Minuten auf das nächste „Pilot car“ warten. So machen wir eben den Motor aus und genießen etwas die Aussicht. Als es dann endlich weitergeht, müssen wir dem Pilot Car einige Kilometer folgen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/184_P9150076.JPG)

Die Fahrerin des Pickuptrucks legt dabei ein beträchtliches Tempo vor, das mit dem RV auf der Holperstrecke kaum zu erreichen ist. Im Milepost lese ich, dass nach der Brücke über den Slim River das Sheep Mountain Visitor Center des Kluane Nationalparks linkerhand an der Straße liegt. Wir sehen es auch schon von weitem, allerdings ist die Zufahrt weiträumig abgesperrt: Das Center ist leider geschlossen und momentan eine riesige Baustelle.

Also machen wir uns nach einer kurzen Pause am Ende der Baustelle gleich auf die Weiterfahrt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/185_P9157153.JPG)

Da wir nun aufgrund des geschlossenen Visitorcenters etwas mehr Zeit als geplant haben, wollen wir heute bis zum Lake Creek Campground kommen – das sind noch ca. 110 km. Da es erst kurz vor 15 Uhr ist, sollte dies ja gut zu schaffen sein. Zuerst fahren wir aber interessehalber doch am Congdon Creek Campground vorbei. Hier scheint es in letzter Zeit wohl einige Bärenaktivitäten gegeben zu haben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/186_P9150093.JPG)

Auf der Weiterfahrt durchqueren wir nun die kleinen Ortschaften Destruction Bay und Burwash Landing, die allerdings reine Versorgungsstationen sind und keinen weiteren Stop rechtfertigen. Auf der Weiterfahrt bremst Stephan jedoch ganz unvermittelt und hält abrupt an – rechts am Straßenrand sehen wir einen Bären! Leider hat er uns wohl bemerkt und verschwindet deshalb schon nach den ersten Schnappschüssen im nahen Gestrüpp.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/188_P9150098.JPG)

Unser nächster Stop bringt uns zum Kluane River Overlook, der östlich des Alaska Highways entlang fließt. Die dortigen Infotafeln informieren über den Salmon, der vom Pazifik über den Yukon River bis hierher zurückkommt. Wir sehen zwar weder Salmon (wie auch auf die Entfernung?) noch Grizzlys noch Bald Eagles, aber der Ausblick ist trotzdem nett.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/187_P9150104.JPG)

Ab jetzt endet der gut ausgebaute Abschnitt des Alaska-Highways und die jahrelangen Permafrost-Schäden machen sich deutlich bemerkbar. Viele Schlaglöcher, Bodenwellen, und Straßenverengungen machen das Fahren nicht unbedingt zum reinen Vergnügen. An ein paralleles Schauen in den Milepost ist hier nicht mehr zu denken. Daher genieße nun zumindest ich als Beifahrer lediglich die Aussicht, bis wir bei Kilometer 1853 schließlich den Lake Creek Campground erreichen. Wir sind heute die ersten Gäste dort, obwohl wir auch erst kurz vor 18 Uhr dort eintreffen. Aber auch mal nett, gemütlich zu grillen und das Feuer anzumachen, bevor es dunkel wird. Wir genießen noch die Ausblicke am Fluß.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/189_P9150123.JPG)

Den abgefressenen Baumstämmen nach zu urteilen scheint es hier recht viele Biber zu geben und gegenüber vom Campground ist auch ein kleiner Damm zu sehen. Echt hübsch hier. Daher sitze ich noch vor dem Grillen erst mal eine ganze Weile einfach in die Sonne, die hier angenehm wärmt.

Nach dem Abendessen setze ich mich dann mit dem Laptop ans Lagerfeuer, tippe den Reisebericht und plane unsere Route für morgen. Beim Schreiben sitze ich mit dem Laptop zugewandt zum Lagerfeuer bis Stephan mich darauf aufmerksam macht, dass die Folie aussen daran bereits zu schmelzen beginnt - ooops. Aber da ich eh fertig bin, wird das Laptop zur Seite gelegt und wir sitzen noch etwas draußen am Lagerfeuer, bevor es nach Einbruch der Dunkelheit frisch wird.

Gefahrene Meilen: 145
Übernachtung: Lake Creek Campground, YT
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Doreen & Andreas am 24.06.2010, 08:48 Uhr
Tolle Bärenbilder, Elke  :daumen: Und einfach so auf Bestellung...  :zwinker:
Ob wir dann aber abends die Ruhe zum Grillen gehabt hätten, weiß ich nicht  :kratz:

Als wir fast am Ende des Trails sind, sehen wir aus den Augenwinkeln, wie etwa 10 Meter seitlich von uns ein junger Weißkopfseeadler (max. 1 Jahr alt) auf einem Baum sitzt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/thumb_176_P9157108.JPG)
Hmmm, der hat aber doch gar keinen weißen Kopf  :verwirrt:
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Saguaro am 24.06.2010, 14:55 Uhr
Als wir fast am Ende des Trails sind, sehen wir aus den Augenwinkeln, wie etwa 10 Meter seitlich von uns ein junger Weißkopfseeadler (max. 1 Jahr alt) auf einem Baum sitzt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/thumb_176_P9157108.JPG)
Hmmm, der hat aber doch gar keinen weißen Kopf  :verwirrt:

Wahrscheinlich haben die "jungen Adler" noch keine weißen Kopffedern  :think:.

LG,

Ilona
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 24.06.2010, 19:27 Uhr

wie habt ihr das bloß gemacht?

"Heute früh wollen wir Bären sehen" - und dann seht ihr sie auch :D Toll!!

Ja, da hatten wir wirklich sehr viel Glück!!!

Zitat
Die Laubfärbung ist auf deinen heutigen Bildern auch schon wieder so schön.
Leider muss ich jetzt aber aus eurem Wohnmobil aussteigen, denn unser nächstes Fortbewegungsmittel nennt sich Flugzeug :hippie: Ab in den :urlaub:

Deinen Reisebericht werde ich fertig lesen, wenn ich Ende August wieder daheim bin.

schade, dass Du erstmal aussteigst ... aber bei dem Grund natürlich nachvollziehbar: Wünsche Dir einen ganz, ganz tollen Hawaiiurlaub mit vielen neuen Eindrücken & Erlebnissen. Erholt Euch gut!!!

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 24.06.2010, 19:29 Uhr
Als wir fast am Ende des Trails sind, sehen wir aus den Augenwinkeln, wie etwa 10 Meter seitlich von uns ein junger Weißkopfseeadler (max. 1 Jahr alt) auf einem Baum sitzt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/thumb_176_P9157108.JPG)
Hmmm, der hat aber doch gar keinen weißen Kopf  :verwirrt:

Wahrscheinlich haben die "jungen Adler" noch keine weißen Kopffedern  :think:.

LG,

Ilona

Gut erklärt, Ilona, genauso ist es. Die Adler bekommen die weiße Kopffärbung erst mit ca. einem Jahr. Daher wußten wir auch, dass wir gerade einen jungen Adler vor die Linse bekommen haben.

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 24.06.2010, 20:31 Uhr
Dienstag, 16.09.2008

Heute wache ich kurz vor 8 auf - da es jedoch wieder recht frisch im WoMo ist, schalte ich zuerst mal die Heizung an und mümmle mich nochmals „kurz“ im Schlafsack ein. Als ich wieder aufwache, ist es kurz vor 9 – jetzt wird es aber langsam Zeit! Auch draußen ist es noch recht frostig, die Sonne verschwindet langsam hinter den Wolken. Ganz so traumhaft wie gestern wird es wohl heute nicht mehr werden. Wir gehen nochmals kurz an den Fluß, bevor wir uns dann auf die Weiterfahrt Richtung Tok machen. Hauptziel heute ist das Tetlin National Wildlife Refuge.

Kurz nach dem Campground kommt die Pickhandle Lake Rest Area, wo wir unterwegs schon unseren ersten Stop machen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/190_P9160009.JPG)

Allerdings werden hier nur kurz die Infotafeln betrachtet und ein paar Photos gemacht – denn es weht doch noch ein recht kalter Wind hier.  Beim nachfolgenden Reflection Lake reflektiert leider aufgrund des starken Wellengangs nicht viel – aber hübsch liegt er trotzdem in der Landschaft!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/191_P9167168.JPG)

Immer wieder sehen wir noch schneebedeckte Bergspitzen hervorblitzen, auch wenn diese langsam immer weiter in der Ferne verschwinden und auf den Photos kaum mehr zu erkennen sind. Mit diesem Ausblick zu unserer Linken fahren wir nun ein ganzes Stück nach Norden und halten lediglich ab und zu an ein paar Turnouts an, um die Aussicht in Ruhe zu genießen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/192_P9160029.JPG)

Wir durchqueren die Ortschaft Beaver Creek, an deren Ende wir am Straßenrand plötzlich einen Fuchs sitzen sehen. Obwohl wir schnell anhalten, ist er bereits im Wald verschwunden, als wir die Photoapparate endlich bereit haben. Schade!

Schon kurz nach Beaver Creek kommt die kanadische Grenzstation, 30 Kilometer weiter dann die amerikanische.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/193_P9160031.JPG)

Hier sind dann auch die „Welcome-Tafeln“ von Yukon & Alaska aufgestellt sowie Infotafeln zu beiden Staaten. Auf der Yukon-Tafel ist alles zweisprachig vermerkt, während die Alaska-Tafel lediglich englischen Text enthält. Desweiteren ist auf einer Bank die Grenze aufgezeichnet und man sieht den Verlauf des Grenzkorridors, der als breite Schneise in der Wald geschlagen ist. Und das über die gesamte Länge der US-kanadischen Grenze!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/194_P9160035.JPG)

Nun haben wir eine Stunde gewonnen – es ist wieder Alaska-Zeit! An der amerikanischen Grenzstation werden wir im Vergleich zu den kleineren Stationen unterwegs relativ viel gefragt, auch den Mietvertrag unseres RVs will die Grenzbeamtin sehen. Aber schliesslich dürfen wir dann doch wieder in die USA einreisen und fahren auf dem holprigen Alaska-Highway weiter. Schon enorm, welche Bodenwellen hier der Permafrost erzeugt - teilweise kommt man sich wirklich vor wie in der Achterbahn! An ein Blättern in den Reiseführern nebenher ist da nicht zu denken!

Schon nach kurzer Weiterfahrt sind wir am Visitor Center des Tetlin National Wildlife Refuge. Dieses hat aber leider heute den ersten Tag geschlossen – „closed for the season“. Somit belassen wir es wohl oder übel dabei, die Infotafeln vor dem Center zu lesen sowie die dort ausliegenden Informationsbroschüren mitzunehmen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/195_P9160043.JPG)

Auf den nächsten Meilen kommen einige verlassene Lodges rechts & links des Straßenrandes, von denen sich aber ein recht schöner Ausblick auf die umliegenden Bergketten bietet. Die noch geöffnete Tankstelle wirbt mit dem „billigsten Benzin bis nach Tok“ – was sich schon nach wenigen Meilen (und erst recht in Tok) als unwahr herausstellt. Aber das war ja eigentlich klar!

Wenige Meilen weiter erreichen wir den Trailhead zum Hidden Lake. Wir machen zuerst eine kurze Mittagspause im RV. Als wir gegessen haben, schaue ich aus dem Fenster und sehe – was? Man glaubt es kaum, zwei Elche (Mutter & Kind) stehen direkt auf dem Trailhead vor uns. Unfassbar, und zwei Wochen lang haben wir keines dieser Tiere gesehen! Allerdings sind sie genauso schnell wieder verschwunden, wie sie dort aufgetaucht sind – und leider zu schnell für unsere Photokameras. Aber beeindruckend war das Ganze trotzdem.

Wir warten nun noch ein paar Minuten, bevor wir den Hidden Lake Trail laufen, aber leider tauchen die beiden nicht mehr auf. Der Trail führt durch Taiga-Gebiet in immer sumpfigeres Gelände, das auf Holzplanken durchquert wird. Unterwegs treffen wir noch eine nette Beerensammlerin sowie ihren Mann, der uns Hoffnung macht, dass wir am Hidden Lake Schwäne sehen. Als wir hinkommen schwimmen dort jedoch lediglich ein paar Enten herum.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/196_P9160057.JPG)

Doch was ist das? Ein Stück weiter hinten sehen wir einen Biberbau im Wasser. Das wollen wir uns doch etwas genauer ansehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/197_P9167169.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/198_P9167173.JPG)

Kaum sind wir dort, sehen wir schon von weitem etwas anschwimmen. Tatsächlich – ein Biber, der ein Aststück schwimmend bis zu seinem Bau schleppt.

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Da es etwas zu groß ist, bringt er es kurz an Land, um es zu verkleinern. Dabei haben wir Gelegenheit, den Biber in seiner gesamten Pracht zu beobachten. Schon beeindruckend!

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Genauso wie die rings um den See von ihm abgefressenen Bäume – der hat hier schon ganz schön viel gearbeitet!

Am See liegen auch noch zwei Boote, wir sind uns jedoch nicht sicher, ob diese für die Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Daher fassen wir sie lieber nicht an. Später am Trailhead sehen wir allerdings, dass dies durchaus so gedacht war. Wäre bestimmt auch nett gewesen, mit einem der beiden etwas auf dem See herumzupaddeln. Aber auch vom Ufer aus ist der Blick auf den See recht hübsch!

Nach dem Trail fahren wir weiter bis zum Deadman Lake Campground, auch dieser ist hübsch an einem See und im Wald gelegen. Allerdings sind wir weniger wegen des Campgrounds, sondern mehr wegen des angekündigten Interpretive Trails hier. Unterwegs stellen wir dann aber fest, dass der Trail zwar ganz nett ist, jedoch die angekündigten Infotafeln – noch - irgendwie fehlen!? Auch dieser Trail führt zum See, allerdings ist der Ausblick hier zwar ganz nett, aber kein Vergleich zum Hidden Lake.

Nun geht es weiter Richtung Tok – unser heutiges Etappenziel. An einer ehemaligen Werkstatt unterwegs steht als Werbung ein alter 1942 GMC Truck auf dem Hügel. Wir kommen nun etwas schneller vorwärts, da die Straßenbauarbeiten am Alaska Highway hier schon relativ weit vorgeschritten sind und wir eine flache und ebene Fahrbahn vorfinden. Ab Tetlin Junction kennen wir dann die Strecke schon – hier sind wir auf dem ersten Teil unserer Route auf den Taylor Highway Richtung Chicken und Top of the World Highway abgebogen. Daher fahren wir den Rest der Strecke nun schnurstracks durch und erreichen gegen 17 Uhr Tok.

Hier tanken wir schon mal voll und mieten uns heute auf dem TOK RV Village Campground ein. Ausnahmsweise mal Full Hookup, da wir heute Wäsche waschen wollen. Ich mache mich dann auch recht schnell mit der Dreckwäsche auf den Weg zur Laundry, während Stephan unsere Photos sichert. Dies sollte sich dann auch als guter Entschluß erweisen, denn die Laundry schließt bereits um 18 Uhr - zum Glück waren wir heute früh mal etwas früher dran! Während die Wäsche in Waschmaschine & Trockner läuft, treffe ich hier ein paar interessante Leute. Eine Mutter mit Tochter, die vom Shoppen kommt und es heute doch nicht mehr bis ganz nach Hause geschafft hat, sowie einen jungen Archäologen, der hier in der Nähe von Tok schon den ganzen Sommer an Ausgrabungen beschäftigt ist, aber auch schon mal in Stuttgart war. Echt interessant!

Zurück am RV, beschliessen wir, heute das erste Mal im Urlaub essen zu gehen. Gleich nebenan ist „Fast Eddies“, das wurde uns schon mehrfach empfohlen. Auf dem Weg dorthin unterhalten wir uns auf dem Campground noch mit einem deutschen Paar sowie einem älteren deutschen Alleinreisenden, die beide im Truckcamper unterwegs sind. Die Zeit vergeht wie im Flug und es ist sehr interessant, was die schon mehrfach Hiergewesenen alles zu erzählen haben. Ausserdem treffen wir noch ein Paar aus Heilbronn, das in einem in Deutschland zugelassenen Gefährt (siehe www.reisestationen.de) eine Amerikadurchquerung von Nord nach Süd vorhat. Begonnen haben die beiden in Halifax, sind nun bis Alaska gekommen und nun geht es nach Süden bis Feuerland. Schon irgendwie cool, so was! Aber ob wir es wohl wirklich machen würden? Das Abendessen im Fast Eddies erweist sich als üppig & lecker – Stephan ißt eine große Pizza und für mich gibt es einen Burger sowie einen Apple Pie. Den muss ich auch mindestens einmal pro USA-Urlaub essen. Anschließend wird noch der Reisebericht getippt sowie kurz Emails gechecked, bevor wir zeitig schlafen gehen.

Gefahrene Meilen: 168
Übernachtung: TOK RV Village, AK
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 27.06.2010, 16:17 Uhr
So, nach zwei Tagen Pause gehts jetzt endlich weiter:

Mittwoch, 17.09.2008

Als wir heute früh aufwachen, regnet es draussen in Strömen. Daher wird erst mal – wenn wir schon mal Full-Hookup haben – lang und ausgiebig die Heizung angeschaltet, bevor wir uns doch aus unseren Schlafsäcken quälen. Irgendwie sind wir bei dem Wetter beide nicht so sonderlich motiviert, daher geht es heute früh etwas langsam vorwärts. Wir dumpen nochmals & füllen das Frischwasser los, bevor wir erst kurz nach 10 starten. Heute geht es zuerst auf dem Tok Cutoff des Glenallen Highways nach Süden.

Zuerst kommen wir noch an den ganzen Ausläufern von Tok (Souvenirshops, Campgrounds, ….) vorbei, bevor es dann doch wieder mehr in die Natur geht. Wie üblich halten wir wieder an vielen Scenic Viewpoints. Zuerst haben wir während der Fahrt Aussicht auf die Alaska Range und die Mentasta Mountains. Allerdings hängen die Wolken sehr tief, daher ist es noch relativ dunkel und wir sehen die Bergspitzen leider nicht. Aber immerhin hat es aufgehört zu regnen – das ist doch schon mal was! Immer wieder überqueren wir auch kleinere Flüsse (wie den Little Tok River), und suchen die Ufer nach Elchen oder anderen Tieren ab – aber dabei haben wir leider heute kein Glück!

Bei Mentasta spiegeln sich dann die jetzt sichtbaren schneebedeckten Bergkuppen wunderbar im Mentasta Lake.

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Man kann sich bei dieser wunderbaren Landschaft kaum vorstellen, dass hier 2002 das Zentrum eines Erdbebens mit der Stärke 7,9 lag.

Langsam kommen jetzt auch schon die Wrangell Mountains näher, insbesondere der Mount Sanford (ein schlafender Vulkan) kommt nun langsam in unser Blickfeld. Kurz nach 12 erreichen wir den Abzweig zur Nabesna Road, einer von zwei Straßen, auf der man auf eigene Faust in den Wrangell-St. Elias Nationalpark fahren kann. Wir wollen uns eigentlich Infos über den Straßenzustand in der Ranger Station dort holen, allerdings ist der Ranger vor 5 Minuten in seine einstündige Mittagspause gestartet. Vor der Hütte hängt allerdings eine Infotafel, die die Straßenbedingungen als gut beschreibt. Wir überlegen noch kurz, beschließen dann, aber zumindest mal die ersten 4 geteerten Meilen zu fahren. Auch als der Gravel anfängt, sind die Bedingungen noch gut. Daher fahren wir noch etwas weiter die Straße entlang, erst ab etwa Meile 10 wird der Straßenbelag dann doch deutlich rauher, es sind viele größere Steine auf der Straße.

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Daher fahren wir nur noch bis zur Restarea bei Meile 12,2 und wenden dort. Gerne wären wir noch etwas weiter gefahren, aber ohne Bordwerkzeug zum Wechseln eines Reifens (und Verbot des Veranstalters) war es uns dann doch etwas zu riskant. Wären wir mit Truckcamper oder SUV/Mietwagen unterwegs gewesen, hätten wir sicherlich noch ein paar Meilen gemacht. Sicherlich lag nämlich der landschaftlich schönste Teil der Strecke noch vor uns, da erst kurz vor Meile 12 die Berge das erste Mal sichtbar wurden.

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Bei unserer Restarea beginnt auch ein Trail – allerdings ist dieser hauptsächlich für ATVs geeignet. Es stehen auch einige Pickups dort, von denen solche Fahrzeuge abgeladen wurden. Schon interessant, dass so was hier in einem Nationalpark zulässig ist. Man benötigt hierzu lediglich ein Permit, das aber jederzeit bei der Ranger Station erworben werden kann.

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Als wir wieder auf dem Tok Cutoff zurück sind, wird die Straße zusehens schlechter, es sind hier wieder große „Permafrost-Wellen“ vorhanden, und ich fühle mich mal wieder wie in der Achterbahn. Da ich eh heute Nacht schon leichte Magenprobleme hatte, bekommt mir das Ganze nicht so besonders gut, daher kann ich die ab & zu vorhandene Aussicht auf die Berge gar nicht wirklich genießen.

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Aber als wir dann nach etwa 30 Meilen unruhiger Fahrt bei Gakoma Junction den Richardson Highway erreichen, wird die Fahrt doch wieder etwas ruhiger.

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In Glenallen beschließen wir noch kurz zu tanken, bevor wir weiter nach Süden fahren. Gegen 16.20 Uhr erreichen wir das Visitor Center des Wrangell – St. Elias Nationalpark, das leider um 16.30 Uhr schließt. Das war dann wirklich mal Pech. Daher werfen wir nun einen kurzen Blick auf die Ausstellungen, bevor wir uns auf die Weiterfahrt machen. Leider können wir uns auch die Exhibits im Freien sowie den kurzen Trail beim Visitor Center nicht mehr anschauen, da mit dem Visitor Center auch die Tore zum Parkplatz abgeschlossen werden. Und hier wollten wir eigentlich nicht unbedingt die Nacht verbringen!

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Bisher hatten wir immer noch überlegt, ob wir morgen (als Selberfahrer oder per Bustour) die zweite Straße in den Wrangell- St. Elias Nationalpark fahren sollten: die McCarthy Road, die zu den ehemaligen Kupferminenstädten McCarthy und Kennicott führt. Sowohl die Strecke als auch die Landschaft dorthin sollen toll sein, allerdings ist die Straße wohl noch deutlich rauher als die Nabesna Road und daher auch die Fahrt darauf von fast jedem WoMo-Vermieter untersagt.

Da als Fixtermin am Freitag um 12 Uhr die Fährfahrt von Valdez nach Whittier ansteht, beschließen wir, darauf zu verzichten und streßfrei heute noch ein Stück auf dem Richardson Highway zu fahren. So können wir dann morgen die restlichen 79 Meilen vom Campground nach Valdez in aller Ruhe zu fahren und haben auch noch Zeit für kleinere Trails (z.B. am Worthington Glacier) und die Besichtigungen. Somit sind wir heute schon gegen 17.30 Uhr am Campground.

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Draußen ist es zwar nicht wirklich kalt (ab und zu kommt sogar die Sonne raus), aber es weht doch ein unangenehmer Wind. Daher grillen wir nur kurz draussen zwei Koteletts und die Pizzareste von gestern und essen dann drinnen, zusammen mit den dort zubereiteten Beilagen.

Gefahrene Meilen: 202
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 28.06.2010, 18:26 Uhr
Donnerstag, 18.09.2008

Nach einer halben Stunde „WoMo-Aufheizzeit“ stehen wir auch heute gegen 8 Uhr auf. Anschließend gibt’s wie üblich Kaffee, bevor es dann gegen 9 auf die Weiterfahrt geht. Heute haben nicht ganz so viele Meilen vor uns, nachdem wir auf McCarthy/Kennicott verzichtet haben. So wollen wir heute „lediglich“ die letzten 100 Meilen des Richardson Highways bis nach Valdez fahren, wo wir dann morgen die Fähre nach Whittier auf der Kenai Peninsula nehmen wollen. Kurz nach dem Start kommen wir an einer stillgelegten Tankstelle vorbei – von solchen Preisen kann man nur noch träumen!

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Als erstes gibt uns der Milepost immer mal wieder den nett gemeinten Hinweis, rechts oder links des Highways nach Elchen Ausschau zu halten, bevorzugt in den hier zahlreich vorhandenen Tümpeln. Wir schauen zwar sehr intensiv danach – aber leider vergebens :-(

Nach kurzer Fahrt sieht man von einem Parkplatz auf dem Highway aus, wie ein Teilstück der Alaska-Pipeline quer durch den Wald führt.

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Im weiteren Streckenverlauf ist sie zwar noch ein paar Mal in der Nähe der Straße zu sehen,  allerdings jeweils nur noch kurze Teilstücke. Und ein paar Meilen weiter verschwindet sie dann schon ein ganzes Stück vor Valdez tief im Boden. Nach kurzer Weiterfahrt kommen wir noch an einer Pumpstation der Pipeline vorbei, der Pumpstation No. 12. Da der Zutritt bzw. auch das Anhalten auf dem Highway in näherer Umgebung verboten sind, gibt es hiervon aber keine Photos.

Von verschiedenen Turnouts machen wir immer mal wieder Bilder von der uns umgebenden und näherkommenden Berg- und Gletschwelt. So richtig beeindruckend sind sie allerdings nicht, denn heute hängen die Wolken mal wieder recht tief! So lässt sich oftmals eher erahnen als erkennen, was sich hinter den vorbeiziehenden Nebelschwaden verbirgt.

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Durch kurze Wolkenlücke blitzen ab und zu die Berggipfel hervor und geben einen Vorgeschmack darauf, was hier bei schönem Wetter alles zu sehen ist. Mal sehen, was uns heute bezüglich des Wetters noch erwartet, bisher ist es ja doch trocken – aber Valdez gilt als das Regenloch Alaskas schlechthin.

Am nächsten Viewpoint fällt der Blick direkt auf den Mt.Billy Mitchell Mountain. Eine Infotafel am Parkplatz gibt uns die Info, dass der Berg nach Billy Mitchell – einem US-Lieutenant – benannt wurde.

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Ein weiterer Haltepunkt befindet sich am Devil’s Elbow, auch hier sieht man schön auf die umliegende Bergwelt und die bunten Herbstblätter.

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Diese sind hier noch nicht – wie weiter im Norden – von den Bäumen gefallen, sondern leuchten noch herrlich gelb. Die Landschaft wandelt sich nun wieder sehr schnell.

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Hier gibt es auch schon den ersten schönen Wasserfall zu sehen – bei den jährlichen Niederschlagsmengen hier auch kein Wunder!

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Auf den nächsten Meilen haben wir dann schon Ausblicke auf den Worthington Glacier, der sich in der Nähe der Passhöhe fast der Straße nähert.

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Auch hier ist natürlich ein großzügiger Parkplatz mit Infotafeln angelegt - wir sehen auf Photos, wie der Gletscher innerhalb der letzten 50 Jahre zurückgegangen ist. Auch anhand der Ausläufer der Moräne direkt am Straßenrand kann man noch erkennen, wie weit der Gletscher früher gereicht haben muss. Wir gehen zuerst auf geteertem Pfad bis zum Scenic Viewpoint.

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Auch hier erkennt man schon einige Gletscherspalten und das blaue Leuchten des Eises, das bei Sonnenschein sicherlich noch etwas besser zur Geltung kommt. Trotz Wind & Kälte wandern wir – gut eingepackt – aber noch den Ridge Trail.

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Hier geht es ganz schön bergauf, aber man nähert sich dem Gletscher doch um einiges mehr an und kann die Ausblicke genießen.

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Auch der unten liegende Gletschersee kommt erst von hier so richtig zur Geltung.

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Nach einer knappen Stunde kehren wir zum RV zurück und es gibt erst mal eine warme Suppe zum Mittagessen.

Bei der Weiterfahrt tun sich immer wieder kurze Wolkenlücken auf, die Blicke auf die hinter der Windschutzscheibe vorbeiziehenden Gletscher zulassen. Kurz vor der Passhöhe am Thompson Pass sehen wir den 27 Mile Glacier. Auch nach der Passhöhe steigen wir kurz aus, hier werden wir allerdings fast vom Wind weggeblasen, während die Wolken weiterhin den Blick auf den – theoretisch vorhandenen  - Keystone Glacier verbergen. Aber dafür bieten die weiteren Parkplätze trotzdem oft nette Ausblicke.

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Wir fahren kurz durch den Blueberry Lake State Recreation Site – auch dieser ist sehr hübsch am See gelegen. Und hier bei schönem Wetter aufwachen, muß bei der umgebenden Bergwelt wirklich ein Traum sein! Nun geht es relativ steil – aber trotzdem auf breiter, gut ausgebauter Straße – den Paß auf der Südseite wieder hinab.

Unser nächster Stop führt uns etwa 15 Meilen vor Valdez zu den wunderschönen Bridal Veil Falls direkt am Straßenrand. Natürlich müssen wir auch hier wieder viele Photos machen.

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Auf der anderen Seite des Parkplatzes findet man einen angefangenen Eisenbahntunnel für die Eisenbahnstrecke von den ehemaligen Kupferminen nach Valdez. Dieser wurde jedoch nie fertiggestellt, da sich aufgrund von Unstimmigkeiten eine Schießerei ereignete und daraufhin die Eisenbahnstrecke gar nicht nach Valdez, sondern nach Cordova gebaut wurde. Einziges Überbleibsel dieser Bauversuche ist dieser Bahntunnel durch den Keystone Canyon. Der Keystone Canyon war zu Goldrush-Zeiten nach dem Valdez Glacier das größte Hindernis auf dem Weg von der Küste zu den Goldfeldern.

Nur etwa 500 Meter weiter findet sich schon der nächste Wasserfall – die Horsetail Falls. Auch diese sind direkt neben der Straße gelegen.

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Am anderen Ende des Parkplatzes befindet sich der Trailhead zum Valdez Goat Trail. Dieser verläuft auf dem ehemaligen Fußpfad oberhalb des Keystone Canyons und bietet einige schöne Ausblicke. Allerdings warnt ein Schild am Trailhead auch vor den hier vorhandenen Bären. Und hier hat es auch unheimlich viele Cranberry-Sträucher direkt am Wegesrand.  Nachdem wir auf dem Weg auch noch relativ frische Hinterlassenschaften eines Bären sehen, gehen wir nur die erste ½ Meile bis zum Viewpoint und drehen dort um. Auf dem Rückweg lande ich dank der nassen Felsen auf dem Weg direkt auf meinem Hinterteil. Prima! Aber zum Glück nichts weiter passiert. Auch jetzt sehen wir noch überall das Wasser den Berg hinunterschiessen, bis wir Valdez erreichen.

Dort biegen wir kurz vor Valdez linkerhand zum Alyeska Pipeline Terminal ab. Das Terminal selbst kann nicht besichtigt werden, daher können wir hier nur von weitem einen Blick darauf werfen. Das alleine würde die Fahrt hier sicherlich nicht lohnen, aber schon nach wenigen Minuten auf der Straße sehen wir rechts von uns einen Schwarzbären im kniehohen Wasser waten und vor sich hin essen.

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Wir halten natürlich sofort an, und auch hier laufen unsere Kameras fast heiß. Das sind schon faszinierende Tiere, vor allem, wenn man sich hinter der sicheren Fassade des Autos befindet. Erst nach langer Beobachtungszeit können wir uns dazu durchringen, ein Stück weiter zu fahren..

Als nächstes halten wir am Abfluss eines Wasserkraftwerkes, wo viele Fische im Abflussbecken schwimmen. Ausserhalb des abgesperrten Bereichs sehen wir viele Seeotter/Seelöwen oder ähnliches herumschwimmen. Genau lässt sich das leider nicht sagen, aber auf jeden Fall können wir auch diese ausgiebig beobachten.

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Natürlich gibt es auch hier viele Möwen und andere Seevögel zu sehen und auch immer wieder Wasserfälle, die von den Bergen hinabschießen.

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Wieder zurück auf dem Highway kommt schon nach kurzer Fahrt die Abzweigung nach „Old Valdez“. Hier befand sich bis zum „Good-Friday-Earthquake“ 1964 die Stadt Valdez. Diese wurde aber komplett zerstört und anschließend 4 Kilometer weiter entfernt neu aufgebaut. Heute sieht man von der alten Stadt nur noch die Fundamente weniger Gebäude sowie einige Gedenktafeln. Nach kurzem Aufenthalt dort im strömenden Regen (der zwischenzeitlich wieder eingesetzt hat) geht es wieder auf dem Highway weiter.

Kurz vor Valdez sehen wir noch die Crooked CreekSalmon Spawning Area. Hier sieht man Unmengen von verschiedenen Lachsarten im Wasser schwimmen, die sich vom Meer bis hierher durchgeschwommen haben, um ihren Laich abzulegen (und anschließend zu sterben).

In Valdez selbst drehen wir erst mal eine kurze Runde durch die Stadt bis zum Ferry-Terminal. Dort holen wir unsere Fährtickets für morgen ab und erkundigen uns nach den Eincheckzeiten für die Fähre. Diese geht um 12.15, wir sollen für das Boarden gegen 11.15 Uhr dort sein.

Nun ist es kurz vor 16 Uhr, da das Valdez-Museum bis 17 Uhr geöffnet hat, bietet sich ein kurzer Besuch dort noch an. Hier findet sich eine interessante Ausstellung zur Geschichte von Valdez, beginnend mit den Ureinwohnern, die hier nur temporär waren, hin zu den Goldsuchern, der Geschichte des Erdbebens sowie dem Bau der Ölpipeline und der Havarie der Exxon Valdez. Bei den vielen interessanten Ausstellungsstücken, Kommentaren und Photos vergeht die eine Stunde im Flug. Das Museum ist wirklich empfehlenswert, alles ist sehr liebevoll gemacht!

Anschließend steht nun das Abendessen auf dem Plan. Wenn wir schon mal in einer Fischstadt sind, wollen wir auch Fisch essen. Daher fahren wir zuerst mal in die Hafengegend. Dort haben jedoch alle Restaurants geschlossen. Daher verlassen wir uns auf die Empfehlung mehrerer Reiseführer: Das „Totem Inn“. Und dieses Restaurant ist den Tipp wirklich wert! Auch viele Einheimische essen dort, das Restaurant ist trotz Saisonendes bis auf den letzten Platz belegt. Als Vorspeise gibt es für uns King Crabs, Stephans Hauptgang ist gebratener Heilbutt, bei mir gibt es Red Salmon mit Pesto. Und was soll ich sagen: Absolut köstlich, ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich schon mal so leckeren Fisch gegessen habe. Das hat sich wirklich gelohnt hier!

Mit vollem Magen suchen wir nun noch den Campground, was aber kein Problem darstellt. Wir wählen den städtischen „Valdez Glacier“-Campground aus. Dieser liegt etwa 5 Meilen ausserhalb der Stadt in einem kleinen Wald. Hier parken wir, bei immer noch strömenden Regen, in einem an sich schönen Platz mit Picknicktischen & Feuerstelle. Wir machen es uns bei einer Flasche Rotwein noch etwas gemütlich, während die Regentropfen aufs Dach prasseln.


Gefahrene Meilen: 108
Übernachtung: Valdez Glacier Campground, Valdez, AK
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 29.06.2010, 20:49 Uhr
Hallo ??? Noch jemand mit dabei??? Heute gehts jetzt auf die Fähre, aber seekrank kann man bei unserer Fahrt eigentlich kaum werden.

Freitag, 19.09.2008

Heute steht nun also unsere Fährfahrt quer über den Prince William Sound an, von Valdez bis nach Whittier. Als wir aufwachen, hat sich das Wetter seit gestern abend nicht groß verändert – es regnet immer noch in Strömen.

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Da die Fähre erst um 12.15 Uhr geht, können wir es heute etwas gemütlicher angehen lassen. Auf dem Weg zum Ferry Terminal halten wir am Supermarkt, um nochmals Lebensmittel einzukaufen.

Frühzeitig sind wir am Terminal, aber wir nutzen die Zeit und schauen uns dort den Fährhafen und die Informationstafeln an sowie blicken etwas über die Bucht hinüber zur Erdöl-Verladestation. Momentan liegt dort ein Riesentanker verankert, aufgrund des Nebels können wir aber keine Details erkennen. Als gegen 11 Uhr die Fähre eintrifft, können wir das Anlegen gut beobachten.

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Sie scheint recht gut beladen zu sein, es verlassen einige Fahrzeuge und Passagiere die Fähre, die heute früh in Cordova gestartet ist.

Kurz darauf beginnt auch schon das Boarding, dabei müssen wir unser Ticket sowie die Reisepässe vorzeigen. Anschließend wird das Gas am WoMo abgedreht und versiegelt und wir werden einer Lane zugewiesen. Wir sind eines von drei Wohnmobilen, die an Bord wollen. Nach etwa 10 Minuten dürfen wir dann als letztes Fahrzeug auf die Fähre.

Beim Einfahren sieht man deutlich die Spuren von Fahrzeugen, die hier schon aufgesessen sind, daher fahren wir vorsichtig und langsam. Dabei werden wir von der Crew exakt eingewiesen.

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Als wir gerade unser Fahrzeug verlassen, fällt jedoch auf, dass das Schiff im vorderen Teil zu stark beladen ist, daher werden wir gebeten, mit dem WoMo nochmals ein Stück rückwärts in den hinteren Teil zu fahren. Anschließend gehen wir über Treppen hoch an Deck.

Hier bin ich sehr positiv von der Fähre überrascht, das Innere ist richtig edel gehalten, etwa im Style einer Airline-Lounge am Flughafen. Es gibt eine Cafeteria, Plätze mit kleinen Tischchen und viel Fußraum für alle.

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Die Fähre ist kaum belegt, die wenigen Leuten verlieren sich in der über 250 Passagieren Platz bietenden Fähre ziemlich. Wir wählen uns einen Platz ganz vorne und warten auf Abfahrt. Das Freiluftdeck befindet sich hinten, hier sind auch ein paar Sonnensitze montiert, die bei dem Wetter allerdings nass und wenig einladend sind. Daher beschränken sich während der Fahrt unsere Besuche dort darauf, ein paar Photos zu machen.

Pünktlich legen wir dann in Valdez ab. Am Anfang fährt die Fähre noch gemächlich, bis sie die hier liegende Meeresbucht hinter sich gelassen hat. Wir sehen linkerhand einen Öltanker, der von 2 kleinen Schiffen bis zur Verladestation geschleppt wird. Schon beeindruckend groß!

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Leider sieht man von den umliegenden Bergen und Gletschern nicht sehr viel, nur immer wieder kurz lassen Umrisse vermuten, wo sich diese befinden. Nach Verlassen der Bucht nimmt die Fähre Fahrt auf, wir sind nun mit knapp 70 km/h unterwegs, wie uns unser  Garmin anzeigt. Da wir heute – zufällig - die Speedferry (MV/Chenega) erwischt haben, werden wir nur 2 ¾ anstelle von 6 ½ Stunden (bei der regulären Fähre) unterwegs sein.  Beim Verlassen der Meerenge zeigt uns ein Crewmitglied auch, wo sich das Riff befindet, an dem die Exxon Valdez zerschellt ist.

Nach einem ganzen Stück Fahrt sehen wir - anfangs in weiter Ferne, dann immer näher kommend - viele kleine Eisberge im Wasser schwimmen.

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Sie leuchten tiefblau. Leider versperrt der Nebel auch hier eine etwas weitere Sicht, aber den kalbenden Columbia Glacier hätten wir auch bei schönem Wetter von hier aus nicht gesehen. In früheren Zeiten fuhr die Fähre wohl extra einen Umweg zum Gletscher, aber dies ist leider Geschichte.

Nachdem die Eisberge wieder verschwunden sind, gibt es erst mal nichts zu sehen und wir nehmen unsere mitgebrachten Lunchpakete zu uns. Ich glaube, wir sind die einzigen, die hier auf der Fähre zur Mittagszeit nicht schon literweise Bier konsumieren. Auf der weiteren Fahrt wird das Meer auch etwas unruhiger, aber es ist immer noch alles im Rahmen - gestern muß es hier wohl um einiges wilder gewesen. Als wir uns nach etwa 2 Stunden Fahrt langsam Whittier nähern, hängen zum Glück die Wolken etwas höher als in Valdez.

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Wir sehen zuerst viele Wasserfälle, die von den grün bewachsenen Waldhängen direkt ins Meer abfallen.

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Sie führen dabei recht große Wassermengen mit sich – das beeindruckt!

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Und noch viel beeindruckender sind die dann kurz vor Whittier ins Blickfeld rückenden Gletscher, die hier tiefblau schimmernd immer näher kommen.

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Schon alleine deswegen hat sich die Fährfahrt für uns gelohnt, auch wenn sie sich aufgrund der Lichtverhältnisse nicht wirklich gut auf Photos festhalten lassen. Gegen 14.30 legen wir dann in Whittier an und kommen auch recht zügig von der Fähre.

Da wir in Whittier nichts vorhaben und die Stadt auch keinen besonders hübschen Eindruck hinterläßt, machen wir uns gleich auf die Weiterfahrt. Diese führt uns als erstes zum Arthur Anderson Tunnel. Dieser Eisenbahntunnel wurde vor einigen Jahren so ausgebaut, dass – im Wechsel mit den Eisenbahnen – auch einspuriger Kfz-Verkehr auf der Eisenbahntrasse möglich ist. Als wir am Tunnel ankommen, darf gerade die Gegenrichtung fahren und so müssen wir noch ein paar Minuten warten.

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Der Wechsel der Richtungen erfolgt hier im ¼-Stunden-Takt. Als wir dann fahren dürfen, ist der Tunnel recht hoch und eng, aber auch mit dem RV gut befahrbar. Platzangst sollte man jedoch nicht unbedingt haben.

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Nach dem Tunnel kommt gleich rechterhand ein Parkplatz auf dem wir anhalten und unser Gas wieder andrehen. Zuerst zeigt unser Kühlschrank daraufhin lediglich einen Fehler an, aber nach mehrmaligem An- und Abschalten funktioniert er dann doch wieder. Somit haben wir das Abenteuer Fähre gut überstanden!

Vom Parkplatz aus hat man einen beeindruckenden Blick auf mehrere Gletscher, darunter den Portage Gletscher und den Byron Gletscher, sowie auf den Portage Lake.

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Ab und zu lässt sich sogar die Sonne blicken – schon alleine für solch wunderschöne Augenblicke hat sich die Reise gelohnt!

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Nach einiger Zeit fahren wir ein paar Meilen weiter bis zum Beggich Boggs Visitor Center des Chugach National Forest Services. Dieses befindet sich auf der anderen Seite des Portage Lakes und hat recht interessante Ausstellungen sowie auch nochmals Gletscherblick.

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Da sich der Portage Glacier in den letzten 50 Jahren jedoch stark zurückgezogen hat, ist dieser vom Visitor Center nicht wirklich zu sehen. Hierzu müssten wir die Bootstour von hier mit der MV Ptarmigan machen, die jedoch nur bis Mitte September angeboten wird. Daher machen wir uns nun auf die Weiterfahrt Richtung Seward Highway, nach kurzer Fahrt können wir noch einen Blick auf den Middle Glacier werfen.

Auf dem Seward Highway halten wir auf dem ersten Parkplatz nochmals an, um uns eine heiße Suppe zuzubereiten. Passend dazu fängt es wieder an, in Strömen zu regnen. Das ist echt immer wieder faszinierend, wie schnell das Wetter hier wechseln kann! Nach der kurzen Pause geht es – immer noch im Regen – weiter. Daher sind die Ausblicke nicht so berauschend sind, und wir können uns die meisten Scencic Viewpoints sparen.

Erst nachdem der Sterling Highway Richtung Homer vom Stewart Highway abgegangen ist, hört es wieder auf zu regnen. Und je weiter wir Richtung Seward kommen, umso höher ziehen auch die Wolken und ab und zu sehen wir ein blaues Stück Himmel. Da wir – bei einigermaßen gutem Wetter – morgen ab Seward ein Bootstour in den Kenai Fjords National Park machen wollen, werden wir heute auf dem letzten State Campground vor Seward campen, dem Primrose Campground. Da hier schon off-season ist, ist das Campen hier um diese Jahreszeit umsonst, allerdings wird auch kein Service mehr angeboten. Aber wer braucht schon Service? Leider sind die zwei schönsten Plätze am Fluss schon belegt und so parken wir unser WoMo eben in einem relativ schmalen Camplot im Wald.

Nach der Kurzplanung für morgen machen wir uns dann zu Fuß noch etwas auf Tour. Zuerst kurz an den Kenai Lake, der als einer der schönsten Seen auf der Kenai-Peninsula gilt. Gegenüber vom See sieht man einen wunderschönen Regenbogen aus den herbstbelaubten Bergen gegenüber aufsteigen. Ein toller Anblick!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/242_P9190168.JPG)

Wir beobachten den Regenbogen kurz, bevor wir uns den Primrose-Trail am gegenüberliegenden Ende des Campgrounds kurz anschauen. Dieser führt jedoch lediglich durch ein recht schlammiges Waldstück, erst nach 2 Meilen (one-way) soll ein hübscher Wasserfall kommen. Wäre zwar bestimmt nett, aber da es kurz vor 19 Uhr ist und wir noch grillen wollen, sind wir dafür wohl etwas zu spät dran. Wieder zurück, sehen wir noch ein paar Vögel auf ihrer Zugroute.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/243_P9197482.JPG)

Als die Sonne weg ist, wird es auch recht schnell empfindlich kühl – mal sehen, ob es heute nacht wieder gefriert. Daher wird das draussen Gegrillte auch genüßlich drinnen im beheizten Wohnmobil verzehrt.

Gefahrene Meilen: 85 Meilen
Mit der Fähre zurückgelegte Meilen: ca. 95 Meilen
Übernachtung: Primrose Campground, Seward, AK
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: AndyOne am 30.06.2010, 07:48 Uhr
Hallo Elke,

jetzt sehe ich gerade, das Du schon mitten im lang ersehnten Alaska-Reisebericht bist. Ich hatte noch gar keine Zeit zum lesen und muss die Tage erst mal nachlesen.
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 30.06.2010, 21:41 Uhr
@AndyOne: Schön, daß Du mit dabei bist! Und sorry nochmal, dass der Bericht für Euch natürlich viel zu spät kommt... aber es hat halt nicht früher gereicht. Dann wünsch ich Dir mal viel Spaß beim Nachlesen, hoffe, es ist nicht zu ausführlich geschrieben.

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 30.06.2010, 22:14 Uhr
Sorry, aber heute reicht es jetzt nicht mehr für den nächsten Tagesbericht. Nachdem ich ihn schon reinkopiert und alle Bilder eingefügt hatte, war plötzlich der ganze Text wieder weg :-( Und jetzt habe ich keine Lust mehr - aber morgen gehts dann weiter, mit ganz vielen Gletschern und Tieren!

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Inspired am 30.06.2010, 22:18 Uhr
Ich freue mich schon auf Gletscher und Tiere, muss aber zugeben, dass ich bei der Kälte und dem häufigen nass-kalten Wetter, das ihr hattet, auch ganz schön froh über die derzeitigen Lese-Temperaturen bin!
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 01.07.2010, 21:37 Uhr
Samstag, 20.09.2008

Heute früh wachen wir wie üblich etwa gegen 8 Uhr auf, es gibt erst mal Kaffee. Ein Blick nach draussen sagt uns, dass es mit Regnen aufgehört hat, die Wolken höherziehen und ab & zu sogar ein Stück blauer Himmel durchblitzt. So langsam werden wir tatsächlich verhalten optimistisch, was unsere heutige Glacier Tour in den Kenai Fjords Nationalpark angeht, vielleicht spielt das Wetter ja doch noch mit! Daher brechen wir zeitig Richtung Seward auf und kaufen dort bei Renown-Tours unsere Tickets für die 6-Hour-Glacier-Tour. Da diese erst um 11.30 Uhr losgeht, haben wir nun noch etwas Zeit. Als erstes tanken wir mal das Wohnmobil voll und erkundigen uns an der Tankstelle, wo wir dumpen können. Ein public dump befindet sich an der D-Street, also fahren wir zuerst dort hin.

Nun fahren wir zurück ins Zentrum von Seward. Hier scheint es schon etwas touristischer zu sein als andernorts. Sogar für das Parken wird hier Geld verlangt – für einen ganzen Tag sind es 10 $. Da wir nun immer noch etwas Zeit haben, schauen wir noch im Visitor Center des Kenai Fjord National Parks vorbei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/244_P9200017.JPG)

Dieses gibt aber außer einem großen Souvenirshop, der Wetter- und Wellenvorhersage für die nächsten Tage und einem Parkranger für Fragen nicht arg viel her. Daher sind wir hier schnell durch und schlendern schon mal gemütlich zu unserem Schiff (der „Spirit“). Wir setzen uns dort in die Sonne und warten, bis um 11 Uhr das Boarding losgeht. Schön, endlich mal wieder Sonne genießen!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/245_P9207485.JPG)

Als wir an Bord dürfen, sichern wir uns einen Platz auf dem geschlossenen Oberdeck am Fenster. Die Masse der Leute strömt nach draußen, aber nach etwa 5 Minuten Fahrt sitzen eigentlich alle schon wieder innen. Wird halt bei dem Fahrtwind doch recht schnell unangenehm draußen. Wir sichern uns gleich noch eines der zur Verfügung gestellten Ferngläser und warten gespannt darauf, was uns die Fahrt heute bringt.

Punkt 11.30 Uhr geht es los. Unser Kapitän lenkt das Schiff gekonnt per Fernbedienung aus dem Hafen und wir nehmen kurz Fahrt auf – stoppen dann aber gleich wieder. Ein Seeotter schwimmt direkt vor uns auf dem Rücken im Wasser. Einfach supersüß – ich muß gleich wieder unzählige Bilder davon machen. Aber heute wird eh der Bilder-Rekordtag des gesamten Urlaubs werden, also was solls?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/246_P9207508.JPG)

Wir schippern nun entlang der Küste in der Resurrection Bay Richtung Golf von Alaska. Schon hier beeindruckt uns auch die tolle Landschaft, das Grün der Wälder in Verbindung mit dem tiefblauen Meer und den grauen Bergen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/247_P9207515.JPG)

Beim nächsten Stop sehen wir sowohl Sea Lions auf dem einen Felsen herumliegen als auch Harbor Seals auf einem anderen in der Nähe. Die Sea Lions machen ja ganz schön Krach hier!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/248_P9207540.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/249_P9207539.JPG)

Das Wasser leuchtet in der Bay wundervoll in den Farben tiefblau/türkis: Am liebsten möchte man hier gleich ins Wasser hüpfen, lässt den Gedanken bei den hier herrschenden Wassertemperaturen aber auch sofort wieder fallen. Als nächstes gibt es Weißkopfseeadler zu sehen. Diese sitzen in den Bäumen hoch oberhalb der grauen Felsen und sind daher auf diese Entfernung nur sehr schlecht zu sehen und zu fotografieren. Sehr faszinierend sind sie aber auch diesmal wieder! Kurz danach hält unser Schiff dann nochmals bei wunderbar im Wasser sitzenden Felsen an – als wären sie extra für uns dort hingepflanzt werden. Die Farben bei dem heutigen strahlenden Sonnenschein sind einfach traumhaft!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/250_P9207519.JPG)

Bei der Ausfahrt aus der Resurrection Bay in den Harding Gateway können wir auch einen Blick auf den Bear Glacier werfen, den ersten Gletscher unserer Tour. Nebenbei gibt es nun Lunch. Dieses war im Tour-Preis mit enthalten und besteht aus einem frischen Bagel, Räucherlachs, Creamchesse, Cheddarcheese und einem Riesencookie sowie Getränken. Warmgetränke und Wasser sind während der ganzen Tour inklusive. Während wir essen, erklärt uns der Kapitän, dass wir heute ausnahmsweise bis zum Northwestern Glacier in die Northwestern Lagoon fahren. Cool – dies ist eigentlich nur bei der 9-Stunden-Tour der Konkurrenz möglich, die aber um diese Jahreszeit nicht mehr fährt! Diese hätten wir sowieso am liebsten gebucht, da der Northwestern Glacier am beeindruckendsten sein soll. Unsere Tour hätte eigentlich nur bis zu den weiter nördlich liegenden Gletschern Aialik und Holgate Glacier gehen sollen. Aber umso besser – das kann heute nur ein guter Tag werden!

Kurz nach dem Einbiegen in die Harris Bay als Einfahrt zur Northwestern Lagoon sehen wir bereits die ersten Gletscher. Bevor diese aber genauer betrachtet werden, fahren wir erst mal in eine Bucht namens „Cataract Cove“ ein, wo es unzählige wunderschön direkt ins Meer abfallende Wasserfälle gibt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/251_P9207548.JPG)

Unser Boot wird dabei atemberaubend direkt bis an die Felsen gelenkt – ein Traum bei diesem herrlichen Spät-Septemberwetter! Weiter geht es nun direkt in die Northwestern Lagoon.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/252_P9200156.JPG)

Linkerhand sehen wir den Southwestern Glacier, auf weitere Ausläufer des Harding Icefields fahren wir direkt zu.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/253_P9200183.JPG)

Das blaue Gletschereis glitzert wieder wundervoll in der Sonne. Wir können es immer noch gar nicht glauben, was wir heute für ein Wetterglück haben! Nun drehen wir etwas nach rechts ab, und was ist denn das? Aus der Ferne schwimmen uns hier erste, winzig kleine Eisberge entgegen? Hier wird es doch nicht noch ins Meer kalbende Gletscher geben?

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/254_P9200218.JPG)

Wir fahren immer weiter, die Eisstücke im Wasser werden größer, bis irgendwann der Northwestern Glacier mit seinen Ausläufern sichtbar wird. Wow!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/255_P9207588.JPG)

Unser Käpt´n steuert das Boot nun langsam durch die „Eisberge“, bis es so viele sind, dass wir nicht mehr näher an den Gletscher kommen können. Jetzt wird der Motor des Boots abgestellt und wir können ganz in Ruhe den Gletscher beobachten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/256_P9207586.JPG)

Leider sehen wir keine Stücke direkt ins Meer abfallen, aber immer wieder hören wir es bei den Eisstücken im Wasser knirschen und vom Gletscher kommend immer mal wieder ein lautes Knacken. Total beeindruckend das Ganze!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/257_P9200261.JPG)

Zwischen den vielen Eisschollen schwimmen recht viele Harbor Seals, die aber auf den Photos leider nicht gut sichtbar sind. :-( Auch das Wetter macht immer noch mit, durch die Sonne leuchtet das blaue Gletschereis genial und der blaue Himmel mit seinen paar Wölkchen tut ein übriges zu unserer guten Stimmung hier! Nach einem etwa ½-stündigen Aufenthalt dort am Gletscher geht es dann schon weiter.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/258_P9200289.JPG)

Schade eigentlich, hier hätte ich noch stundenlang an der Reling stehen und den Gletscher beobachten können.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/259_P9200310.JPG)

Bei der Ausfahrt aus der Northwestern Lagoon kreuzen wir noch einmal direkt den Ausblick auf die beiden Gletscher-Ausläufer des Harding-Icefields und schon wieder werden unendlich viele Photos gemacht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/260_P9200318.JPG)

Vorbei an Matusha Island und Chiswell Island geht es nun hinaus aufs offene Meer des Golfs von Alaska. Hier sind die Wellen nun doch etwas höher, das Wasser spritzt ganz schön an den Wänden unseres Schiffes hinauf! Aber kein Problem, wir haben ja heute früh vorhersehender Weise schon unsere Sea-Sickness-Tabletten genommen. Wobei sich immer die Frage stellt, ob wir sie auch wirklich gebraucht hätten, der Rest des Bootes scheint das hier ja auch ganz gut zu vertragen. Schon nach kurzer Zeit gesellen sich zwei Dall’s Porpoises zu unserem Schiff und begleiten uns wie Delphine in Front unseres Schiffes ein ganzes Stück des Weges. Da sie immer vor dem Schiff schwimmen, ist es relativ schwer, sie gut aufs Bild zu bekommen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/261_P9207616.JPG)

Zwischen Barwell Island und Cape Resurrection gibt es schließlich nochmal ein absolutes Tages-Highlight: Wir sehen zwei Buckelwale! Eine Muttter mit einem Jungen! Einfach genial, aber leider auch nur sehr schwer zu fotografieren.

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Diese beobachten wir auch einige Minuten mit ausgeschaltetem Motor, bevor die Fahrt weitergeht. Wir biegen nun am Cape Resurrection wieder nach rechts ab und nähern uns durch die Eldorado Narrows wieder der Resurrection Bay. In den Eldorado Narrows sehen wir auf den Berghängen einer kleinen Insel auch einige Mountain Goats (Bergziegen) herumhüpfen. Wie die wohl dort hin gekommen sind? Anschließend kommen wieder einige Seelöwenkolonien – diesmal sind sie zwar nicht so lautstark wie am Anfang, aber dafür geruchsintensiver.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/262_P9207660.JPG)

Bei der Weiterfahrt sehen wir nochmals ein paar kleinere Wassserfälle, sowie die Ausläufer von Spoon Glacier, Porcupine Glacier und Prospect Glacier in die Resurrection Bay.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/263_P9200440.JPG)

Von weitem sehen wir nun schon dunkle Wolken in der Resurrection Bay hängen, in Seward regnet es wohl.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/264_P9207679.JPG)

Da hatte also der Wetterbericht für heute doch nicht ganz unrecht, aber wir haben zumindest unheimliches Glück gehabt! Kurz vor der Hafeneinfahrt gibt es dann ganz überraschend noch einen schönen Regenbogen zu sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/265_P9200458.JPG)

Punkt 17.30 Uhr legen wir schließlich wieder am Hafen an und eine traumhaft schöne Bootstour nimmt leider schon wieder ihr Ende! Sowohl die Crew, das traumhafte Wetter als auch die überraschende Abweichung mit der Fahrt zum Northwestern Glacier haben hierzu ihren Teil dazu beigetragen.

In Seward gehen wir direkt zurück zu unserem hässlichen Cruise America-RV und sehen eines mit identischer Bemalung direkt neben unserem parken. Die beiden Insassen kommen auch gerade zurück und wir unterhalten uns noch kurz. Wie sich herausstellt, waren sie ebenfalls mit uns auf dem Schiff.

Nun haben wir noch eine etwa 2-stündige Autofahrt nach Soldotna vor uns – von dort geht morgen früh um 9 Uhr unser Flug zur vorgebuchten Silver Salmon Creek Lodge. Die Fahrt dorthin führt wieder durch spektakuläre Landschaft, aber viele Photos davon haben wir nicht, die gibt’s dann erst auf der Rückfahrt. Heute haben uns a) die fortgeschrittene Uhrzeit und b) der andauernde Regen davon abgehalten.

Kurz nach 19.30 Uhr erreichen wir Soldotna und schauen uns kurz den Airstrip an, wo wir morgen bei Natron Air einchecken sollen. Kein Problem, das ist schnell gefunden. Keine 10 Minuten Fahrzeit davon entfernt befindet sich der städtische Centennial Park Campground, den wir jetzt aufsuchen. Unterwegs sehen wir schon einen Elch am Straßenrand stehen und Blätter von einem Baum essen. Auf dem Campground angekommen, sehen wir auf Campsite No. 1 ebenfalls eine Elchkuh mit ihrem Jungen stehen. Leider haben wir etwas zu langsam auf den Auslöser gedrückt, daher gibt es auch hier keine Bilder.

Nachdem wir uns einen Stellplatz ausgesucht haben, registrieren wir uns noch kurz dort, bevor die üblichen abendfüllenden Arbeiten vorgenommen werden. Da bleibt zum Abendessen nicht mehr viel Zeit, daher gibt es heute mal Mikrowellenessen aus der Pfanne.  Nun packen wir für unseren morgigen kurzen Flug und die eine Nacht auf der Lodge eine kleine Reisetasche zusammen, bevor es dann ins Bett geht.

Gefahrene Meilen: 122
Übernachtung: Centennial Park Campground, Soldotna, AK

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: rallarose am 01.07.2010, 22:52 Uhr
Wunderschöne Bilder! Klasse!

Susanne
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: AndyOne am 02.07.2010, 08:42 Uhr
Hallo Elke,

so jetzt habe ich Deinen Bericht nachgelesen. Ruft wirklich schöne Erinnerungen wieder wach, gefühlt hattet Ihr wohl schlechteres Wetter als wir, auf jeden Fall war das Wetter auf der Bootstour in die Kenai Fjords besser als bei uns. Die Bilder wirken einfach schöner, wenn das Wetter auch besser ist.
Das man mit einem Truck Camper die besseren Karten hat, um auch etwas abseits liegende Strassen zu befahren ist wirklich war, Ihr wisst ja jetzt was Euch entgangen ist und beim nächsten Alaska Urlaub nehmen wir auch wieder so einen TC. der hat uns wirklich total überzeugt auch was das Platzangebot im Camper angeht.
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Saguaro am 02.07.2010, 15:39 Uhr
Hallo Elke,

das war ein Traumtag  :applaus:. Die Nähe zum Gletscher, Orcas und überhaupt  :daumen:.

Super, dass auch das Wetter mitgespielt hat.

LG,

Ilona
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 03.07.2010, 20:52 Uhr
Sonntag, 21.09.2008

Heute soll also ein weiteres Highlight unseres Urlaubs starten: Der Aufenthalt auf der Silver Salmon Creek Lodge im Lake Clark National Park, bei der wir hoffentlich viele Tiere (insbesondere Bären) sehen werden. Da der Nationalpark nicht auf Straßen erreichbar ist, bucht man den Aufenthalt auf der Lodge inklusive dem zugehörigen Flug dorthin. Mir sind diese winzigen Flieger ja immer nicht so geheuer, aber da muß ich hier halt durch…

Daher klingelt der Wecker Punkt 7, da die Abflugzeit für unseren heutigen Flug auf 8.30 festgelegt wurde. Treffpunkt ist direkt bei der durchführenden Natron Air am Soldotna Airport. Wir sind auch pünktlich da und parken schon mal unser Wohnmobil dort auf dem Hof. Hier scheint die ganze Familie zwar am Airport zu wohnen, als wir aber klingeln, macht niemand auf. Wir laufen einmal übers Gelände und schauen uns um, aber hier scheint tatsächlich noch niemand da zu sein. Nun gut, dann warten wir halt und schauen uns noch etwas den winzigen „Flughafen“ dort an.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/266_P9210003.JPG)

Gegen 9 Uhr fährt der Chef dann mitsamt seinem Hund vor und läßt uns durch sein Gebäude zum Flugzeug. Nun beginnt er erstmal, das Flugzeug (ein GA8 Airvan) abzudecken, aufzutanken, Öl nachzufüllen usw. Na, hoffentlich vergißt er da mal nichts!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/267_P9210011.JPG)

Wir erfahren dann, dass noch einige Angler mit uns fliegen, die aber erst gegen 10 Uhr eintreffen. Solange trinken wir noch einen Kaffee, bevor es dann endlich losgeht. Wir bekommen alle Headsets auf – einerseits zum Lärmschutz, andererseits, damit wir den Kommentaren unseres Flugkapitäns beim Überflug über das Cook Inlet lauschen können. Er weißt uns auf Sehenswürdigkeiten hin, erzählt die eine oder andere Story und zeigt uns natürlich die beiden Vulkane Mt. Redoubt und Mt. Iliama.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/268_P9217696.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/269_P9217704.JPG)

Nach ca. einer halben Stunde Flugzeit sehen wir die Lodge von oben. Unser Kapitän Tim überfliegt die Lodge mehrmals und gibt dabei Gas, um auf unsere Ankunft aufmerksam zu machen. Somit will er sichen stellen, daß wir dann auch abgeholt werden. Doch wo landen wir denn eigentlich? Weit und breit ist kein Airstrip oder ähnliches zu sehen? Stephan vermutet, daß wir direkt am Strand landen, aber das kann ich irgendwie gar nicht glauben. Doch tatsächlich, ganz sanft landen wir direkt im Sand und kommen auch recht schnell zum Stehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/270_P9210026.JPG)

Wir werden von unserem persönlichen Tourguide abgeholt – Jenny aus Iowa. Wie sich in den nächsten Tagen herausstellt, eine sehr nette und unkomplizierte Führerin durch die Wildnis hier, die sich prima auskennt und gerne auch selbst fotografiert! Das schonmal vorab, es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht mit ihr. Unser Gepäck wird von ihr auf einen 4-Wheeler mit Anhänger verfrachtet. Wir dürfen dort auch Platz nehmen und fahren los. Schon nach wenigen Metern geht es tief durch Wassergräben.

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Auch hier hat es in den letzten Tagen und Wochen unwahrscheinlich viel geregnet. Daher sind viele Flüsse und Wege auch überschwemmt. Als wir die Lodge erreichen, werden wir von David, dem Besitzer, begrüßt und können unser Zimmer beziehen. Wow, endlich mal wieder richtige Betten! Nun bekommen wir jeder ein Paar Gummistiefel verpaßt – unsere Schuhwerk für den heutigen Tag. Zwar ungewohnt, aber anderweitig wäre hier wohl wirklich kaum ein Durchkommen.

Wir starten eine erste Tour mit Jenny. Zu Fuß gehen wir Richtung Norden am Wald entlang. Von der Tierwelt sehen wir erstmal noch nichts, aber dafür bewundern wir die Landschaft, während wir in den Gummistiefeln durch den Sumpf stapfen. Ganz schön anstrengend!

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Nach einiger Zeit im Hinterland erfährt Jenny durch einen Funkspruch von anderen Tourguides, daß sich momentan ein Bär am Strand aufhält. Also machen wir uns auf, um querfeldein – wieder durch tiefen Sumpf – Richtung Strand zu marschieren. Als wir dort ankommen, ist der Bär jedoch leider schon weg – seine Fußspuren hat er allerdings noch hinterlassen:

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Am Strand liegt noch viel angeschwemmter Unrat von den Unwettern der letzten Tage herum. Jenny erzählt, daß sie extra für das Flugzeug ein kleines Stück Strand freigeräumt haben. Da wir jetzt wieder in der Nähe der Lodge sind, stoppen wir dort noch kurz und dürfen Davids Frau Joanne mit dem Rest der Familie kennenlernen. Sie sind gerade bei der Abreise, da Joanne normalerweise in Denver wohnt.

Nach einem kurzen Gespräch ziehen wir nochmals mit Jenny los, diesmal geht es Richtung Süden zum Silver Salmon Creek. Üblicherweise kann man ihn an manchen Stellen durchwaten, aber momentan führt auch er so viel Wasser, dass das leider nicht möglich ist. Wir verweilen trotzdem eine Weile dort und beobachten verschiedene Vögel.

Pünktlich zum Mittagessen sind wir wieder zurück an der Lodge. Es gibt Gemüsecremesuppe (mit frischen Brokkoli und Karotten), dazu Knoblauchbrot. Sehr lecker!

Nachmittags steht dann eine Wanderung zu den Silver Salmon Lakes an. Zuerst geht es eine Weile mühsam durch den Wald – das ist eher eintönig. Aber nach einiger Zeit landen wir an unserem Ziel, den beiden Seen. Schon die ersten Blicke darauf sind einfach fantastisch!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/274_P9210056.JPG)

Jenny fragt uns, ob wir Lust auf eine Kanufahrt haben – warum auch nicht? Auf einem klapprigen Steg schwanken wir zum Kanu und steigen ein. Wir kennen uns zwar damit nicht aus, aber Jenny hat die Lage im Griff – sie sitzt hinten, paddelt und steuert das Kanu. Stephan darf vorne auch etwas mitpaddeln. Ich sitze in der Mitte, genieße die Aussicht und bin fürs Fotografieren zuständig.

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Zuerst paddeln wir Richtung Süden, dort fließt der Silver Salmon Creek aus den gleichnamigen Lakes ab. Der Fluß hat eine recht hohe Fließgeschwindigkeit. Die Sonne strahlt vom Himmel und das Wasser des Sees leuchtet in tiefem dunkelblau – das hätten wir wirklich fast nicht besser erwischen können. Ein absoluter Traum!

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Wir kommen an eine Stelle, an der recht viele Lachse im See laichen. Jenny steuert das Kanu an Land, damit wir uns etwas umschauen können. Sie hofft darauf, hier aufgrund der Lachse evtl. auch Bären sehen zu können. Das ist zwar nicht der Fall, aber wir genießen den Ausblick trotzdem!

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Das Weiterpaddeln ist teilweise ganz schön mühsam – wir kämpfen uns durch recht dichten Seerosenbewuchs. Aber dafür ist es recht hübsch anzuschauen. Wir wechseln nun die Richtung und paddeln wieder gen Norden. Nach einiger Zeit sehen wir einen Biberbau im See. Die Tiere selbst sehen wir zwar nicht, aber das Ausmaß des Baus ist schon ganz ordentlich!

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Nun kommen wir zu einem Teil des Sees, wo wir viele Enten und Wasservögel sehen. Von weitem sichtet Jenny auch zwei Trumpeter Swans, aber als wir näher kommen, fliegen diese leider davon. Nun wird es langsam Zeit, uns auf den Rückweg zu machen. Plötzlich stoppt Jenny jedoch und zeigt auf eine Insel, die mitten im See liegt. Am Ufer sehen wir einen Braunbären stehen! Wow!

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Als der Bär uns bemerkt, geht er ins Wasser und fängt an, davon zu schwimmen. Ich wußte gar nicht, daß Bären so gute Schwimmer sind. Aber Jenny will uns noch etwas mehr zeigen und paddelt dem Bären in – hoffentlich – sicherem Abstand hinterher. Immer wieder guckt er sich kurz um, ob wir noch hinter ihm her sind.

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Bei der nächsten Insel geht der Bär wieder an Land und trottet dort weiter. Wir paddeln ihm noch ein Stückchen hinterher und sehen ihn auch noch ein paarmal, wenn auch leider ihn etwas größerer Entfernung.

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Nun paddeln wir wieder zurück zum Ufer und machen uns auf den Rückweg zur Lodge. Nach kurzem Stopp dort gehen wir nun nochmal mit Jenny und dem 4-Wheeler auf Tour zum anderen Ende der Silver Salmon Lakes. Aber nach einiger Zeit ist aufgrund des Hochwassers überall auch mit dem 4-Wheeler kein Weiterkommen möglich und so machen wir uns nochmal zu Fuß auf den Weg. Es geht erst durch einen kleinen Wald, wo wir immer wieder blueberries von den Sträuchern naschen können. Als wir am See sind, setzen wir uns dort etwas ins Gras und genießen den Blick auf den Augustine Hill, der sich im See spiegelt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/282_P9210115.JPG)

Zurück zu unserem Fahrzeug geht es nun auf einem Schotterweg. Plötzlich stoppt Jenny wieder. Sieht sie etwa nochmal einen Bären? Das zwar nicht, aber am Wegesrand sitzt ein Stachelschwein im tiefen Gras. Als es uns bemerkt, werden natürlich alle Stacheln steil aufgestellt, so daß wir kein Gesicht sehen können. Da es im tiefen Gras sitzt, ist es nur schwer zu fotografieren und so beobachten wir es halt einfach noch eine Weile.

Gegen 17.30 Uhr sind wir dann zurück an der Lodge und gehen vor dem Abendessen kurz aufs Zimmer. Aber schon nach kurzer Zeit hören wir, wie die anderen draußen eine großen Braunbären sehen. Sofort fährt Jenny nochmals mit uns los und tatsächlich erwischen wir den Bären noch.

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Er kommt jetzt direkt auf uns zu, nimmt aber kaum Notiz von uns, sondern trottet ein paar Meter weiter über den Weg zur Lodge.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/284_P9217828.JPG)

Ein paar Minuten können wir ihn noch beobachten, bevor er dann im Wald verschwindet. Einfach faszinierende Tiere – das war mal wieder ein richtiges Highlight am Abend!

Als wir wieder zurück sind, gibt es gleich Abendessen. Die Lodge hat schon Saisonende, wir sind die einzigen Gäste momentan und auch die letzten für diese Saison. Davids Kinder haben noch ein paar Freunde eingeladen, um das Wochenende auf der Lodge zu verbringen. Daher ist der Abend sehr persönlich und unterhaltsam. Unter anderem ist auch die ehemalige Köchin der Lodge mit dabei, diese hat heute das Abendessen gezaubert. Zur Vorspeise gibt es Cracker mit Räucherlachs und Creamcheese, anschließend Kürbis-Süßkartoffel-Lasagne mit Brot und Salat sowie überbackene Aubergine mit Hackfleisch-Gemüse-Füllung. Alles total lecker, wir sind total voll gegessen und aufgrund der Anstrengungen heute eigentlich auch reif fürs Bett. Die Angestellten laden uns aber noch ein, mit ihnen etwas ans Lagerfeuer zu sitzen, das wollen wir auch nicht ausschlagen. So sitzen wir dann noch bis 10 draussen und unterhalten uns lange und ausführlich.

Beim Abendessen wurden wir noch gefragt, ob wir unbedingt morgen vormittag schon zurück müßten. Ein paar der Freunde fliegen mit uns zusammen und würden gerne bis nachmittags bleiben. Uns wird angeboten, den Aufenthalt auf der Lodge kostenlos (inkl. zusätzlichem Mittagessen) bis 15 Uhr zu verlängern. Wir entscheiden uns spontan dafür, noch etwas länger die Lodge zu genießen und verzichten stattdessen auf die eigentlich für morgen geplante Fahrt nach Homer. Die beiden Mädels freuen sich auch, dass sie morgen früh mit ihren Freunden noch zum Heilbutt-Angeln fahren können und so ist allen geholfen.

Gefahrene Meilen: 2,5
Übernachtung: Silver Salmon Creek Lodge, Lake Clark NP, AK
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 03.07.2010, 21:30 Uhr
Wunderschöne Bilder! Klasse!

Danke!

Hallo Elke,

so jetzt habe ich Deinen Bericht nachgelesen. Ruft wirklich schöne Erinnerungen wieder wach, gefühlt hattet Ihr wohl schlechteres Wetter als wir, auf jeden Fall war das Wetter auf der Bootstour in die Kenai Fjords besser als bei uns. Die Bilder wirken einfach schöner, wenn das Wetter auch besser ist.

Da ist wirklich was dran. In der Realität finde ich bewölktes Wetter oft gar nicht so schlimm bzw. auch den Unterschied nicht soooo krass. Bzw. beeindruckt hier einfach auch die Szenerie an sich, ganz unabhängig vom Wetter - und oft bringen ja tiefhängende Wolken/Nebel eine ganz eigene Stimmung hervor, die aber auf den Photos dann nicht so rüberkommt.

Zitat
Das man mit einem Truck Camper die besseren Karten hat, um auch etwas abseits liegende Strassen zu befahren ist wirklich war, Ihr wisst ja jetzt was Euch entgangen ist und beim nächsten Alaska Urlaub nehmen wir auch wieder so einen TC. der hat uns wirklich total überzeugt auch was das Platzangebot im Camper angeht.

Das ist für uns schon seit der Reise klar: Wenn es mal wieder nach Alaska geht, dann mit einem Truckcamper - man ist einfach doch flexibler damit! Und wir können auch das mit dem Platzangebot bestätigen: Bei einem Blick in den Innenraum eines Truckcampers unterwegs haben wir festgestellt, daß durch die geschickte Aufteilung fast genauso viel Platz vorhanden ist wie in unserem "Standard-WoMo". Das war ja der Grund, uns bei der Buchung gegen einen Truckcamper zu entscheiden, da man im September doch die Abende überwiegend im Womo verbringt.

Hallo Elke,

das war ein Traumtag  :applaus:. Die Nähe zum Gletscher, Orcas und überhaupt  :daumen:.

Super, dass auch das Wetter mitgespielt hat.

Ilona, wir konnten es selbst kaum glauben, was wir an diesem Tag für ein Glück hatten: Die Entscheidung der Crew, zum Northwestern Glacier zu fahren, die vielen Tiersichtungen, das beeindruckenden Knirschen des Gletschers und natürlich dazu das traumhafte Spätsommerwetter, was so gar nicht zu erwarten war. Das hat natürlich richtig Spaß gemacht!

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Saguaro am 04.07.2010, 10:10 Uhr
Hallo Elke,

der Flug zur Lodge hat schon was abenteuerliches  :groove:. Wie seid Ihr auf die Logde gekommen?

Ich hätte die Verlängerung bis 15 Uhr auch angenommen.

Toll  :clap: :clap: :clap:.

LG,

Ilona
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 04.07.2010, 15:20 Uhr
Hallo Elke,

der Flug zur Lodge hat schon was abenteuerliches  :groove:.

Mir war das ja davor auch nicht ganz geheuer, aber als wir dann im Flieger gesessen und gestartet sind, war es eigentlich total klasse!

Zitat
Wie seid Ihr auf die Logde gekommen?
Durch den Reisebericht (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=20779.0) von Anette hier im Forum und ihrer persönlichen Empfehlung. Wir haben uns dann mal etwas auf der Homepage umgeschaut und David, den Besitzer angemailt. Ist zwar sicherlich kein Schnäppchen, aber vom Preis-/Leistungsverhältnis war es absolut in Ordnung und hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 04.07.2010, 20:42 Uhr
Montag, 22.09.2008

Heute schlafen wir mal wieder richtig schön aus – hat schon auch was, mal wieder ein ordentliches Bett! Daher gehen wir dann erst kurz vor 9 zum Frühstück, da ist die Truppe zum Heilbutt-Fischen schon längst los. Wir können Sie von weitem noch beim Hinausschippern aufs Meer sehen, währenddessen wir ein absolut leckeres Frühstück mit Hackfleisch-Tortilla, frischem Obst, Kaffee sowie frischgepresstem Orangensaft genießen. Als wir während des Frühstücks nach draussen schauen, sehen wir auf dem Deich schon wieder einen Bären laufen! Das ist doch mal echt eine tolle „Frühstücks-Kulisse“. Bei diesem Ausblick bleiben wir natürlich noch eine ganze Weile sitzen. Bevor wir dann losziehen, unterhalten wir uns nochmals ausgiebig mit David, der uns noch einiges über die Lodge erzählt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/285_P9220150.JPG)

So wird es dann schon kurz nach 11 Uhr, bevor wir uns nochmals etwas auf Erkundungstour begeben. Stephan zieht heute keine Gummistiefel mehr an, da er von gestern schon eine Blase am Fuß und Druckstellen am Bein hat. Allerdings behindert ihn das heute schon etwas. Wir marschieren nochmals Richtung Creek, allerdings erreichen wir recht schnell einen Punkt, an dem ohne Gummistiefel kein Vorwärtskommen mehr möglich ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/286_P9220159.JPG)

Eigentlich wollen wir nochmals vor zum Meer, allerdings ist der Creek überall so tief, dass wir ihn nicht queren können. Daher wandern wir eben einfach ein Stück am Creek entlang und beobachten dort die Vogelwelt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/287_P9227831.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/288_P9227835.JPG)

Gegen 14 Uhr sind wir wieder zurück an der Lodge und schauen uns dort vor dem Mittagessen noch etwas um.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/289_P9220175.JPG)

Anschließend gibt es frisch getoastete Sandwiches mit leckerer Füllung, Gemüsesuppe mit Fleisch und Nudeln sowie leckere Kekse zum Nachtisch. Diesmal können wir während des Essens den Besitzer des „Nachbar“-Grundstücks beobachten, wie er direkt vom Weg losfliegt, der an der Lodge vorbeiführt. Hier ist fliegen so normal wie bei uns das Autofahren!

Gegen 15 Uhr kommen auch unsere Angler wieder zurück und haben viel zu erzählen. Allerdings haben sie nur sehr wenig gefangen, auch keinen Heilbutt. Gegen 16 Uhr werden wir dann (gemeinsam mit unseren 2 Mitfliegerinnen) abgeholt und zum Strand gebracht. Schon kurze Zeit später landet dort auch wieder der Flieger, der uns nach Soldotna zurückbringen soll. Doch zuerst einmal steht noch Arbeit an: Ein ganzer Berg an lang haltbaren Vorräten (Konservendosen, Toilettenpapier,…) muss erst noch ausgeladen und auf die bereit stehenden 4-Wheeler verteilt werden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/290_P9227853.JPG)

Diese werden jetzt über den Winter erstmal in der Lodge eingelagert. Hier wird jeder Leerflug für solche Transporte genutzt.

Doch was ist das? Um genügend Platz für die ganzen Waren zu schaffen, hat unser Pilot nur 2 Sitze (zusätzlich zu seinem) dabei! Er wurde wohl nicht informiert, dass wir heute 4 Passagiere sind!? Daher guckt er erst etwas erstaunt, aber nach kurzer Zeit findet sich doch eine gute Lösung für alle. Auch der Rückflug ist wieder sehr angenehm und wir haben nochmals eine gute Aussicht. Stephan darf diesmal den Logenplatz direkt neben dem Piloten einnehmen. Die Landung in Soldotna verläuft problemlos und schon sind wir wieder zurück an unserem Wohnmobil.

Trotz der Kälte in der Nacht läuft das Wohnmobil auf Anhieb und zum Glück sind auch unsere Wassertanks nicht eingefroren. Somit brechen wir am späten Nachmittag wieder Richtung Seward auf. Wir nutzen jedoch die Infrastruktur in Soldotna und erledigen ein paar kleinere Einkäufe sowie tanken nochmals voll. Unterwegs bieten sich jetzt wieder wundervolle Bergblicke.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/291_P9227866.JPG)

Auf dem Kenai Lake sehen wir noch Tundra Swans schwimmen, da muß natürlich auch nochmal angehalten werden. Allerdings sind wir nicht die einzigen dort, es muß also erst einmal ein freier Halteplatz gefunden werden, von dem die Schwäne noch zu sehen sind. Aber auch das gelingt uns noch.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/292_P9227857.JPG)

Da es uns vor 2 Tagen auf dem Primrose Campground schon sehr gut gefallen hat, übernachten wir auch heute wieder dort.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/293_P9220218.JPG)

Diesmal sind wir die einzigen Camper und können daher den hübschesten Platz direkt am Fluß belegen. So gefällt mir das! Vor dem abendlichen Grillen packen wir noch unser Gepäck vom Kurztrip zur Lodge aus, bevor es nach draußen geht.

Wir stellen fest, dass wir nun auch deutlich mehr auf die Natur achten, als am Anfang des Urlaubs. Sofort fallen uns Fußspuren rund ums Wohnmobil auf und wir vergleichen sie mit den Abbildungen in unserem Artenbestimmungsbuch. Sie scheinen vermutlich von Luchs und Wolf zu sein. Nach einem kurzen Spaziergang zum Fluß werden dann endlich Hotdogs gegrillt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/294_P9220231.JPG)

Es ist nochmal ein angenehmer Abend und das Lagerfeuer gibt schön warm, daher sind wir bis etwa 9 Uhr draußen. Bisher sieht das Wetter noch ganz gut aus und wir hoffen, dass es noch bis zu unserem kurz bevorstehenden Urlaubsende hält. Sollte das Wetter halten, steht morgen erstmal der Harding Icefield Trail an.

Gefahrene Meilen: 82
Übernachtung: Primrose Campground, Seward AK
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Doreen & Andreas am 05.07.2010, 14:34 Uhr
Heute bin ich endlich wieder mal dazu gekommen, die letzten Tage nachzulesen. Und es hat sich gelohnt, dies in aller Ruhe zu tun; geniale Bilder Elke  :daumen:
Bei der sechsstündigen Gletschertour habt ihr ja wirklich ein unverschämtes Glück mit dem Wetter gehabt... aber wenn Engel reisen  :engel2:
Auch der Tag auf der Silver Salmon Creek Ranch war sicher ein außerordentliches Erlebnis. Du kannst einem Alaska schon richtig schmackhaft machen. Aber dafür müssen unsere Kinder erst noch ein bisschen älter werden.
Nun warte ich erst mal gespannt auf die Fortsetzung...  :zwinker:
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 05.07.2010, 21:33 Uhr
Heute bin ich endlich wieder mal dazu gekommen, die letzten Tage nachzulesen. Und es hat sich gelohnt, dies in aller Ruhe zu tun; geniale Bilder Elke  :daumen:

Danke, Andreas. Das waren für uns wirklich mehrere Traumtage am Stück, da denkt man immer, der Tag war jetzt das Highlight und dann kommt gleich noch ein solcher Traumtag nach!

Zitat
Bei der sechsstündigen Gletschertour habt ihr ja wirklich ein unverschämtes Glück mit dem Wetter gehabt... aber wenn Engel reisen  :engel2:

Ja, endlich mal mehrere reine Sonnentage am Stück - da wirkt halt alles gleich nochmal toller! :D

Zitat
Auch der Tag auf der Silver Salmon Creek Ranch war sicher ein außerordentliches Erlebnis.
Das ist auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis, von dem man noch lange "zehren" kann (unser nächster Alaskatrip steht ja auch noch in den Sternen...). Wir haben zwar auch lange überlegt, da die Kosten doch nicht zu verachten sind, aber im nachhinein sind wir wirklich froh, daß wir das gemacht haben!

Zitat
Du kannst einem Alaska schon richtig schmackhaft machen. Aber dafür müssen unsere Kinder erst noch ein bisschen älter werden.

Tja, unsere Tochter ja leider auch ... aber ich denke mal, bis in ein paar Jahren werden wir zuerst mal mit dem WoMo den Südwesten mit Kind antesten. Und hoffentlich danach auch mal wieder nach Alaska kommen.

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 06.07.2010, 20:53 Uhr
Dienstag, 23.09.2008

Heute nacht schlafe ich ziemlich schlecht, da es doch ziemlich abkühlt und mich etwas fröstelt. Mein wärmerer Schlafanzug wäre zwar nur einen Handgriff entfernt, aber dafür bin ich dann doch zu faul und schlafe irgendwann wieder ein. Als ich das nächste Mal aufwache und die Heizung anmache, schaue ich gar nicht auf die Uhr und denke mir, daß es wohl wie immer gegen 8 Uhr sein wird. Als es angenehm warm ist und ich aufstehe, stelle ich jedoch fest, dass ich mich da wohl um eine Stunde verguckt hatte – es ist schon nach 9 Uhr! Toll! Dabei wollten wir doch heute den Harding Icefield Trail machen, für den mindestens 6 Stunden veranschlagt sind. Dann aber mal flott! Wir schaffen es tatsächlich, inklusive Kaffeetrinken um kurz nach 10 vom Campground zu fahren. Es geht auf direktem Weg zum Parkplatz am Exit Glacier. Vor Antritt des Trails erkundigen wir uns noch im Visitorcenter, ob Trail und Wetter heute OK sind. Dabei werden wir von der Parkrangerin „beraten“, die neulich schon mit auf dem Schiff bei der Fjord-Tour war – und sie erkennt uns sogar wieder! Sie stellt noch fest, dass wir ja recht gut ausgerüstet seien und gibt ein uneingeschränktes OK für den heutigen Tag – dann nichts wie los! Noch scheint die Sonne, lediglich oben an den Berggipfeln ziehen ein paar Wolken rein, dort scheint es leicht zu schneien. Die 0,4 Meilen bis zum Trailhead auf geteerten Wegen bringen wir schnell hinter uns, dort gehen dann auch die (kurzen & ebenen) Trails zum Fußende des Exitglaciers ab.

Wir halten uns rechterhand, dort ist auch nochmals eine Infotafel mit den notwendigen Ausrüstungsgegenständen (Essen, Getränke, richtige Kleidung,…), Verhalten bei Bär- und Elchbegegnunen sowie eine Trailbeschreibung. Der Gesamttrail ist oneway „nur“ knapp 4 Meilen lang, steigt auf dieser Strecke aber etwa 3000 Fuß (knapp 1000 Höhenmeter) an. Kurz geht es noch eben durch den Wald, aber dann kommt schon ein recht steiles Stück, bei dem es auf Felsen in einem Bachbett bergauf geht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/normal_29595_P9230006.jpg)

Anschließend durchqueren wir ein kleines Waldstück und waten durch einen kleinen Wasserfall. Langsam wird uns warm und es wird Zeit, die ersten Kleidungsstücke im Rucksack zu verstauen. Der Bewuchs entlang des Weges wird nun immer dichter, hauptsächlich handelt es sich hierbei um Farne sowie verschiedene Beerensträucher. Anfangs sind es hauptsächlich Cranberries, als wir weiter nach oben kommen gibt es dann auch viele Himbeeren. Nach einer guten Stunde Gehzeit erreichen wir einen freien Bergrücken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/296_P9237884.JPG)

Von hier aus kann man sowohl einen ersten Blick von oben auf den Exit Glacier werfen als auch einen ersten Blick Richtung Harding Icefield schweifen lassen (wenn auch noch aus relativ weiter Entfernung).

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/297_P9230034.JPG)

Da dort relativ viele Leute stehen, machen wir nur kurz Photos, bevor wir weiter gehen. Wir werden dabei noch auf einen Schwarzbären aufmerksam, der ganz oben lediglich als kleiner schwarzer Punkt sichtbar ist. Da haben wir doch in den letzten Wochen schon deutlich näher Bären gesehen!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/298_P9237881.JPG)

Es geht nun nochmals ein ganzes Stück in Serpentinen auf einem schmalen Pfad zwischen den Beerensträuchern empor. Ganz allmählich wird der Bewuchs nun immer niedriger, zu Fuß registriert man diese Veränderung der Vegetation mit steigender Höhe doch noch deutlicher, als wenn man die Pässe nur mit dem Auto oder RV erklimmt.

Nach gut 2 Stunden Wegzeit erreichen wir den nächsten Aussichtspunkt – die Aussicht auf den Exit Glacier und das Harding Icefield sind einfach traumhaft, wir können uns gar nicht satt daran sehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/299_P9237903.JPG)

Noch toller wäre es natürlich, wenn wir dazu noch Sonne und einen tiefblauen Himmel hätten. Aber leider sind die Berggipfel in Wolken gehüllt und es macht auch den Eindruck, dass diese langsam weiter nach unten ziehen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/300_P9230057.JPG)

Aber es sind noch einige Leute vor uns auf dem Trail, also haben wir keine Bedenken, noch ein Stück weiter zu gehen. Allmählich hört der Bewuchs nun ganz auf und wir queren ein langes Geröllfeld. Links und rechts am Wegesrand sind auch schon ein paar kleine Schneefelder. Auf halber Höhe des Geröllfeldes queren Bergziegen (Mountain goats) direkt unseren Trail!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/301_P9237914.JPG)

Bisher hatten wir diese Tiere ja immer nur als kleine weiße Punkte in weiter Entfernung gesehen, da ist das natürlich schon genial!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/302_P9237920.JPG)

Zusätzlich sehen wir auch noch einen Steinadler (Golden Eagle) über uns hinweg fliegen!

Nach kurzer weiterer Strecke überqueren wir eine kleine Bergkuppe. Nun fängt es leicht an zu schneien, anfangs sind es aber nur wenige kleine Flocken. Passend dazu führt der Trail nun immer öfter quer durch einige Schneefelder. Anfangs sind es immer nur kurze Wegstücke, doch dann werden es immer längere Strecken. Die Schneefelder sind seltsam rot an der Oberfläche, das ist ein netter Kontrast zum stellenweise tiefblauen Exit Glacier! Im Visitor Center wird uns am nächsten Tag erklärt werden, daß es sich um bestimmte Bakterien/Algen handelt, die sich dort angesiedelt haben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/303_P9230062.JPG)

Hier überlegen wir auch kurz, ob wir umdrehen sollen, aber da sehen wir schon oben in geschützter Lage die Schutzhütte, die 300 m vor dem Ende des Trails liegt. So kurz vor dem Ziel geben wir dann doch nicht auf!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/304_P9230079.JPG)

Es geht nun hauptsächlich auf Schnee bergauf, das ist dann schon recht anstrengend, aber es ist ja nicht mehr weit. Gegen 14:00 Uhr erreichen wir die Schutzhütte und tragen uns dort ins Summit Traillog ein.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/305_P9237986.JPG)

Hinter der Schutzhütte geht der Trail relativ eben und auf größtenteils schneefreien Schotterwegen weiter. Wir gehen also noch etwas weiter und hoffen auf ein paar schöne Einblicke ins Harding Icefield.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/306_P9237962.JPG)

Dies gelingt auch, allerdings ziehen nun die Wolken immer tiefer, daher kann man die Umrisse der dahinter aufragenden Berge leider nur erahnen. Die unendliche Weite dieses Eisfeldes, welches mehr als 10 Gletscher im Kenai Fjords National Park speist, ist schon sehr beeindruckend! Leider ist mit den Wolken im Hintergrund nur schemenhaft erkennbar, wo das Icefield aufhört und die Wolkendecke beginnt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/307_P9230093.JPG)

Gut 3 Stunden haben wir nun also für den Aufstieg benötigt. Eigentlich gar nicht so schlecht, nachdem am Trailhead eine Gehzeit von 6-8 Stunden für den Roundtrip veranschlagt war. Nach kurzer Pause beginnen wir dann gegen 14:20 Uhr mit dem Abstieg. Auf den Schneefeldern bergab ist es trotz Trekkingstiefeln relativ rutschig und wir kommen nur langsam vorwärts. Die Mountan goats von vorhin haben sich in der kurzen Zeit schon sehr weit nach oben in die Berge verzogen, jetzt sind sie wieder kleine weiße Punkte, die weit oben auf dem Geröllfeld schlafen. Immer wieder hat man auch schöne Ausblicksmöglichkeiten auf den Exit Glacier – die blaue Farbe und die tiefen Gletscherspalten sind schon absolut beeindruckend.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/308_P9238007.JPG)

Vom nächsten Aussichtspunkt geht es nun recht zügig in Serpentinen bergab.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/309_P9230147.JPG)

Immer wieder essen wir einige der am Wegesrand wachsenden Himbeeren, sie sind etwas säuerlicher und fester im Biß als die von zuhause Bekannten. Langsam kommen wir nun wieder in die Zone, in der der Bewuchs etwa Stephans Körpergröße erreicht. Plötzlich hören wir es direkt vor uns im dichten Gestrüpp rechts des Weges rascheln. Wir bleiben sofort stehen und schauen uns um – da sitzt doch tatsächlich direkt vor uns (etwa 3 Meter entfernt) ein großer Schwärzbar oberhalb des Weges im Gestrüpp, bewegt sich nach unten und isst genüßlich Himbeeren. Uns scheint er zum Glück bisher nicht bemerkt zu haben. Wie wir es überall gelesen haben, gehen wir rückwärts und unterhalten uns in normaler Lautstärke, bis wir eine sichere Entfernung zum Bär erreicht haben. Übrigens gar nicht so einfach, auf einem steilen und holprigen Trail rückwärts bergauf zu gehen! Leider befindet sich nun aber zwischen uns und dem Bären eine Kurve, daher können wir nicht genau beobachten, wohin sich der Bär bewegt. Wir geben ihm daher mal 10 Minuten Vorsprung, bevor wir langsam wieder um die Kurve blicken. Diesmal sehen wir den Bären mitten auf dem Weg laufen. Sofort bleiben wir wieder stehen, auch diesmal hört und sieht er uns nicht und verschwindet nach kurzer Zeit linkerhand bergab zwischen den Himbeersträuchern. Wir sind so erschrocken, daß das unser einziger Schnappschuß vom Bär geblieben ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/310_P9238014.JPG)

Nun ist er zwar weg vom Trail, aber wir wissen leider nicht, wie weit. Ausserdem sind wir uns nicht sicher, wie der Trail weitergeht. Wenn in kurzer Entfernung eine Kurve kommt, würden wir dem Bären ja auf dem nächsten Serpentinenstück wieder begegnen! Daher warten wir noch eine ganze Zeit ab, bevor wir uns langsam vorwärts bewegen, immer mit nervösem Blick auf die Himbeersträucher am Wegesrand. Bei jedem Knacken bleiben wir erschrocken stehen und hören, wie sich der Bär langsam nach unten bewegt.
Glücklicherweise führt der Trail jedoch nun noch ein ganzes Stück geradeaus, so daß wir uns vom Bären immer weiter entfernen.

Nach einiger Zeit erreichen wir nun den ersten Aussichtspunkt auf der Bergkuppe wieder, hier hat man relativ freie Sicht in alle Richtungen. Nun machen wir uns recht zügig an den weiteren Abstieg, bevor der Bär uns evtl. doch wieder einholt. Auch nach Fotografieren ist uns nun nicht mehr so zumute, daher gibt es nun keine Bilder mehr. Das liegt aber auch daran, daß dieses letzte Teilstück hautpsächlich durch Wald und Gestrüpp führt und es kaum noch Aussichtspunkte gibt. Wer nur einen Teil des Harding Icefield Trails gehen möchte, muß daher aus unserer Sicht zumindest die ersten 1 ½ Stunden bergauf gehen, damit es sich lohnt – erst hier hat man dann die schönen Aussichtsstellen.

Je weiter wir bergab kommen, umso mehr zieht es nun oben in den Bergen zu und wir sind froh, uns rechtzeitig auf den Rückweg gemacht zu haben. Ohne weitere Bärenbegegnung erreichen wir dann wohlbehalten gegen 17 Uhr den Trailhead. Hier tragen wir unsere Rückkehr ein und vermerken, dass wir den Bären auf dem Trail gesehen haben. Da an der Infotafel steht, dass man jede Bärenbegegnung den Parkrangern melden soll, geben wir noch kurz am Visitor Center Bescheid. Obwohl es schon geschlossen hat (17 Uhr ist Schließung), werden wir noch kurz angehört und die Info (sowie die Info, dass noch 4 Personen auf dem Rückweg sind) an die Nachtpatrouille weitergegeben.

In der Zwischenzeit hat es sich nun eingeregnet und die Berggipfel sind gar nicht mehr sichtbar. Da haben wir ja tagsüber noch mal Glück gehabt, und es war sicher eine gute Entscheidung, den Trail heute (und nicht morgen) zu gehen. Zurück am Campground gibt es vor dem Abendessen erst mal ein „Bär-Bier“.  Leider geht es nun langsam auf das Ende unseres Urlaubs zu – übermorgen nachmittag müssen wir schon in Anchorage unser Wohnmobil abgeben. Zum Abendessen gibt es daher die letzten Vorräte: Fertignudeln mit Thunfischsoße. Danach noch die üblichen Abendarbeiten, mal sehen, wie das Wetter morgen noch mitspielt.

Gefahrene Meilen: 46
Gelaufene Meilen: 8.8
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: AndyOne am 07.07.2010, 07:41 Uhr
Hallo Elke,

das war wieder ein toller Tag, auch bei uns war das Wetter nicht so schön, aber der Gletscher ist schon beeindruckend. Ich kenne wenige Gletscher an deren Flanke man ganz nach oben laufen kann und hier lohnt es sich wirklich.
Auch einen Schwarzbären haben wir dort rumstreifen sehen, auc her hat den Fussweg wohl mehrmals gekreuzt, aber wir hatten das glück ihm da nicht zu begegnen.
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Doreen & Andreas am 07.07.2010, 15:02 Uhr
Was für ein toller Tag... und Ihr hättet den Beginn fast verschlafen  :wink:

Die Ausblicke auf den Gletscher sind grandios, dies hier ist mein Lieblingsbild:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/thumb_306_P9237962.JPG)
Auch wenn es nur einen Teil der Eismassen zeigt, vermittelt es durch seine Tiefenwirkung einen guten Eindruck von den Ausmaßen...

Beim Lesen Eurer Begegnung mit dem Bären kann man ja richtig Herzklopfen bekommen. 3 (drei!) Meter... Wahnsinn! Wenn Ihr den Bären überrascht hättet, hätte das leicht auch anders enden können...
Aber gut, daß Ihr ihn rechtzeitig bemerkt und Euch richtig verhalten habt. Ich kann gut nachfühlen, wie Ihr Euch beim weiteren Rückweg gefühlt und Euch immer wieder umgesehen habt. Wir hatten in Kanada eine Bärenbegegnung in etwa 10m Entfernung. Aber der Bär hat uns gesehen und das Weite gesucht...

So wie es aussieht, schaffst Du den Bericht ja wirklich pünktlich vor dem Beginn unseres Urlaubes. Vielen Dank, Elke, für Deine fleißige Schreibarbeit...
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Saguaro am 07.07.2010, 15:37 Uhr
Hallo Elke u. Stephan,

die Gletscherwanderung hätten wir auch gemacht. Das ist so ganz nach unserem Geschmack.

Allerdings hätte ich Schiss vor den Bären  :zuberge: und ihr könnt froh sein, dass ihm/ihr die Beeren so gut geschmeckt haben  :grins:.

LG,

Ilona
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 07.07.2010, 17:43 Uhr
Hallo Elke,

das war wieder ein toller Tag, auch bei uns war das Wetter nicht so schön, aber der Gletscher ist schon beeindruckend. Ich kenne wenige Gletscher an deren Flanke man ganz nach oben laufen kann und hier lohnt es sich wirklich.

Das sehe ich auch so. Wir sind zwar sonst nicht soooo die Riesenwanderer (1 bis 2 Stunden sind aber immer OK), aber die Trailbeschreibung hat uns einfach gelockt und das hat sich auch absolut gelohnt.

Zitat
Auch einen Schwarzbären haben wir dort rumstreifen sehen, auc her hat den Fussweg wohl mehrmals gekreuzt, aber wir hatten das glück ihm da nicht zu begegnen.
Da habt ihr ja Glück gehabt ... wer weiß, vielleicht ist es ja immer der gleiche Bär und er macht sich einen Spaß daraus, wie die Touristen der Reihe nach erschrecken. :wink:

Allerdings hätte ich Schiss vor den Bären  :zuberge: und ihr könnt froh sein, dass ihm/ihr die Beeren so gut geschmeckt haben  :grins:.

Mit Bärenbegegnungen muß man halt in Alaska immer rechnen. Aber einerseits fährt man ja auch extra deswegen hin, hofft aber andererseits, sie immer nur aus dem Auto oder aus sicherer Entfernung zu sehen. Ehrlich gesagt, hab ich am Anfang des Urlaubs mehr Angst davor gehabt, aber bis zu diesem Tag hatte ich das eigentlich dann schon fast verdrängt ... naja, bis der Bär eben direkt vor uns stand.

Was für ein toller Tag... und Ihr hättet den Beginn fast verschlafen  :wink:
Wir hatten echt noch überlegt, ob wir das dann überhaupt an dem Tag noch machen sollen oder lieber verschieben. Aber zum Glück haben wir uns dann doch noch aufgerafft, denn am nächsten Tag hätte das dann wettermäßig nicht hingehauen.

Zitat
Die Ausblicke auf den Gletscher sind grandios

Ja, das ist wirklich phänomenal. Gletscher kenne ich ja sonst nur vom Skifahren aus den Alpen, aber da sieht man halt auch immer nur die Ausläufer und das hier hat schon nochmal eine andere Qualität.

Zitat
Aber gut, daß Ihr ihn rechtzeitig bemerkt und Euch richtig verhalten habt. Ich kann gut nachfühlen, wie Ihr Euch beim weiteren Rückweg gefühlt und Euch immer wieder umgesehen habt. Wir hatten in Kanada eine Bärenbegegnung in etwa 10m Entfernung. Aber der Bär hat uns gesehen und das Weite gesucht...
Da habt ihr ja richtig Glück gehabt! Wir haben echt schon überlegt, was wir machen sollen, wenn der Bär noch drei Stunden neben dem Weg Beeren essen möchte. Da waren wir dann echt ganz erleichert, als er doch irgendwann weitergezogen ist. Und auf dem restlichen Rückweg waren wir dann echt froh, als wir das Tal erreicht hatten. Da gehen einem dann schon ganz schön viele Gedanken durch den Kopf...

Zitat
So wie es aussieht, schaffst Du den Bericht ja wirklich pünktlich vor dem Beginn unseres Urlaubes. Vielen Dank, Elke, für Deine fleißige Schreibarbeit...
Aber gerne doch. Freut mich, wenn ich so fleissige Mitleser habe, da macht das Schreiben doch gleich viel mehr Spaß!
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 07.07.2010, 18:02 Uhr
Mittwoch, 24.09.2008

Heute morgen sind wir trotz der anstrengenden Wanderung gestern wieder etwas früher wach. Ab jetzt müssen die letzten Reste aus dem Kühlschrank verbraucht werden: Daher gibt es heute das letzte noch verbliebene Rührei zusammen mit den angebratenen Schinkenresten zum Frühstück. Und natürlich wie üblich unseren Kaffee.

Anschließend machen wir uns auf zur Fahrt Richtung Seward. Draußen regnet es immer noch in Strömen, die Wolken hängen total tief und der Beginn der schneeüberzuckerten Zone in den Bergen ist heute nacht auch wieder ein ganzes Stück nach unten gerutscht. Gott sei Dank haben wir da gestern den Harding Icefield Trail schon gemacht – heute wäre an diesen Trail nicht im Entferntesten zu denken!

In Seward wird zuerst noch einmal unser RV vollgetankt, schon an der Tankstelle entsorgen wir den Müll von gestern – denn bei einem „no fee – no service“-Campground gibt’s leider auch keine Mülleimer mehr. Die großen Sachen, die wir nicht mit nach Hause nehmen wollen (wie z.B. Wasserkanister, unseren Billig-Grill, …) entsorgen wir dort im Dump-Container. Nachdem alle notwendigen Arbeiten erledigt sind, machen wir uns auf den Weg zum Alaska Sealife Center, das am südlichen Ende der Stadt direkt am Meer gelegen ist.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/311_P9240069.JPG)

Der Parkplatzgröße nach zu urteilen, ist hier im Sommer einiges mehr los als jetzt. Wir gehen die wenigen Meter bis zum Eingang zu Fuß und sind froh, als wir dort wieder im Trockenen sind. 20 $ Eintritt pro Person ist nun ja auch nicht gerade extrem wenig, aber gemäß unseren Reiseführern und verschiedener Reiseberichte soll sich das ja lohnen. Die Ausstellungen beginnen im ersten Stock. Hier gibt es erst einige Infotafeln über die Ureinwohner hier, deren Bezug zum Meer und zum Sealife, verschiedene geologische Informationen, Aufbau der Fische, Unterscheidung der Arten, Entwicklung in den letzten Jahrzehnten, usw. usw. Alles ist gut erklärt und anschaulich dargestellt.

Anschließend werden einige – wenige Bewohner – der jeweiligen Uferregionen gezeigt sowie erste Aquarien.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/312_P9240011.JPG)

Danach kommt man in eine große Halle, rechts geht es zu der hands-on-Ausstellung, die aber im Vergleich zu der im Monterey Sea Aquarium relativ klein ist. Nichtsdestotrotz ist sie trotzdem recht nett angelegt, auch ein großer Oktopus wird hier gezeigt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/313_P9240015.JPG)

Von den Fenstern hat man Ausblick auf die im Freien im Erdgeschoß gelegenen Aufzuchtbecken des Sealife-Centers mit Harbor seals und sea otters. Hier werden in Not geratene Tiere wieder aufgepäppelt und anschließend auf ein Leben in der Wildnis vorbereitet, bevor sie wieder dort ausgesetzt werden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/314_P9248023.JPG)

In einem kleinen Raum nebenan gibt es noch eine kurze Filmvorführung. Auf der linken Seite sind drei Freiluftbecken, die bis ins Erdgeschoß hinuntergehen. Im ersten sind hauptsächlich Enten und Puffins zu sehen, im Wasserbereich schwimmen dort die „kleineren“ Fische.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/315_P9248036.JPG)

Im zweiten Becken schwimmt ein rießig großer Stellar’s sea lion und im dritten sind mehrere harbor seals aktiv. Die sind auch total süß zu beobachten. In der Inneren des Gebäudes folgt im 1. Stock nun noch eine Ausstellung zu den verschiedenen Lachsarten Alaskas. Nun geht es hinab ins Erdgeschoß. Hier gibt es nun einige kleinere Becken mit speziellen Tierarten wie Tiefseefischen, verschiedenen Alaska-Krabben sowie den hier lebenden Quallen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/316_P9248045.JPG)

Hier kann man auch von unten einen Blick in die Außenbecken werfen. Nett zu beobachten, wie die Puffins und Enten ins Waser eintauchen, nach Nahrung suchen und dann – so plötzlich wie sie eingetaucht sind – wieder nach oben zum Atmen emporgleiten. Nach gut 2 ½ Stunden sind wir dann schon am Ende der Ausstellung angekommen. Wir schlendern noch kurz durch den – gut gemachten – Souvenirshop, wo ich noch einen Kühlschrankmagneten erstehe.

Anschließend fahren wir mit dem RV nochmals zum Exit Glacier. Als erstes gibt es Mittagessen – wir haben noch eine Dose Minestrone und eine Dose Mais übrig. Diese werden kurz aufgewärmt und sind zusammen mit dem restlichen Brot unser Mittagessen.

Anschließend gehen wir ins Visitor Center. Stephan erkundigt sich, warum der Schnee auf den Schneefeldern rund um den Gletscher beim Harding Icefield Trail so rosa gefärbt ist – wie schon von uns vermutet, sind das Algen, die auf dem Schnee wachsen. Ich kaufe mir noch ein dünnes Buch über den Kenai Fjords National Park, das ich mir schon in Seward im Visitor Center angeschaut hatte – und ein Magnet vom Nationalpark muss natürlich auch noch mit nach Hause. Besonders groß ist die Auswahl nicht: es gibt nur ein Motiv mit dem Exit Glacier drauf.

Da es immer noch regnet, ziehen wir uns jetzt wetterfest an und machen uns dann nochmals auf den Weg zum Exit Glacier. Heute wollen wir die kurzen Trails im Tal laufen (insgesamt ca. 1 Meile), die direkt an den Gletscher führen. Zuerst geht es ein ganzes Stück durch den Wald und immer wieder halten wir jetzt auch hier Ausschau nach Bären zwischen den Sträuchern – aber im Gegensatz zu gestern bleibt es heute ruhig. Wir kommen zuerst an einem Aussichtspunkt ein ganzes Stück vor dem Gletscher vorbei – hier sieht man ihn aber dafür im gesamten. Am Wegesrand stehen nun immer Jahreszahlen, die anzeigen, bis wohin der Gletscher in den jeweiligen Jahren noch reichte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/317_P9240073.JPG)

Insbesondere zwischen 1957 und 1967 sowie wieder seit 1997 ist dabei ein extremer Rückgang zu beobachten. Anschließend geht es – so wie gestern – etwas steiler bergauf. Da spüre ich das erste Mal meine von gestern schon beanspruchten Muskeln – so richtig wird sich der Muskelkater aber erst heute abend bemerkbar machen. Aber heute geht es ja  - im Vergleich zu gestern - nur ganz kurz bergauf. Nach ein paar Minuten sind wir auf Gletscherhöhe angelangt und können von oben einen Blick auf das Ende des Exit-Glacier werfen. Schon beeindruckend diese Eismassen und die blaue Farbe, die immer wieder hervorblitzt. Leider sind die Berge ringsum noch weit mehr in Wolken gehüllt als gestern.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/318_P9240093.JPG)

Nun führt uns der Weg wieder hinab zu Gletscherzunge. Hier sieht man deutlich sowohl die bereits abgebrochenen und jetzt schmelzenden Eisbrocken, als auch die Abbruchkante der nächsten abstürzenden Gletscherstücke, die sich aber noch nicht gelöst haben.

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Es knirscht und knistert umso lauter, je dichter man an den Gletscher herankommt und die Temperatur sinkt merklich. Wir steigen durch einen kleinen Abfluß des Gletschers hindurch und stehen nun direkt unterhalb – hoffentlich gibt er nicht genau in diesem Moment nach! Aber das Ganze ist schon sehr beeindruckend! Langsam müssen wir uns nun auf den Rückweg zum RV machen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/320_P9240141.JPG)

Gegen 15.30 Uhr machen wir uns auf die Fahrt nach Anchorage, wo wir morgen nachmittag das RV abgeben müssen. Es geht nun auf dem Seward Highway wieder nach Norden. Je höher wir kommen, umso näher rücken die Neuschneefelder an die Straße heran – am dichtesten sind sie am Turnagain Pass.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/321_P9240158.JPG)

Kurz danach kommt auch schon die Abzweigung zum Portage Glacier und nach Whittier – hier sind wir vor ein paar Tagen auf der Kenai Peninsula angekommen. Aber diesmal bleiben wir auf dem Seward Highway und fahren weiter Richtung Anchorage. Schon bald sehen wir das Ende des Turnagain-Arms. Hier musste Cook auf der Suche nach einer Durchfahrt vom Pazifik zum Atlantik am Ende dieses Fjordes wieder aufgeben und wenden - daher der Name „turnagain arm“. Dieser ist auch bekannt für seinen extrem hohen Tidenhub, allerdings haben wir hierfür keine aktuellen Zeiten und können uns daher nicht darauf einstellen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/322_P9240171.JPG)

Der Verkehr wird nun immer dichter, man merkt, dass wir langsam näher an Anchorage herankommen. Wir halten nochmals am Beluga Point, wo man noch vor nicht allzu langer Zeit relativ häufig Belugawale gesehen hat. Aber diese machen sich wohl seit wenigen Jahren recht rar. Immerhin hat man – soweit dies bei diesem Nebel möglich ist – einen recht schönen Blick auf die umliegenden Berge und den Turnagain Arm. In Anchorage bietet sich das gleiche Wetter, das wir auch beim Verlassen der Stadt vor über 3 Wochen erlebt haben – Regen und Nebel. Irgendwie ist hier alles so schnell, so laut und so hektisch. Wie sagen die Alaskans immer: „Alaska ist von Anchorage aus in jede Richtung 20 Minuten“ – recht haben sie! Was uns vor drei Wochen noch als winzige Provinzstadt in Erinnerung geblieben ist, erscheint uns nach drei Wochen in der Natur nun als riesige, hektische Stadt.

In der Stadt fahren wir nun als erstes zu einem Walmart und suchen nach einem Gepäckstück, um unsere Campingstühle mit nach Europa zu nehmen. Doch ein Gepäckstück mit über 1,10 m Länge ist leider nicht aufzutreiben. Daher beschließen wir, die beiden Stühle einfach mit genügend Klebeband zu verpacken und so aufzugeben.

Nun geht es auf die Suche nach einem Campground. Leider hat unser Campground von der ersten Nacht schon seit Anfang Sept. geschlossen, daher müssen wir uns nach einer anderen Alternative umsehen. Den ersten ausgewählten Platz gibt es leider nicht mehr - dort steht jetzt ein „Fred Meyer“-Supermarkt. Da es nun schon nach 19 Uhr ist, haben wir keine große Lust mehr zum Suchen und so muss eben der nächste hier liegende Campground dran glauben – es ist der „Golden Nugget Campground“. Immerhin wird dies der deutlich teuerste Platz unseres Urlaubs mit 45 $ - aber staatliche (und damit hübsche) Plätze gibt es ausser dem bereits geschlossenen Centennial Park leider sowieso hier nicht. Daher nehmen wir nun halt das dritte mal im Urlaub – diesmal eher gezwungener Maßen – einen Fullhookup-Platz. Um dies wenigstens dann zu nutzen, wird erst mal die Heizung angeschaltet und das WoMo hell erleuchtet.

Zum Abendessen gibt es nun die restlichen zwei Gerichte aus der Tiefkühltruhe – Chicken Nuggets und Chicken Teryiaki. Somit ist nun auch die Tiefkühltruhe leer. Langsam geht uns auf, dass wir eigentlich auch heute nacht noch in Seward hätten bleiben können. Nach dem Exit Glacier schon mal alles im RV etwas zusammen packen und das Womo rausputzen. Anschließend Seafoodessen in Seward und nochmals auf einem netten Campground im Wald irgendwo übernachten. Dann morgen früh nach Anchorgage zurückfahren – das wäre wohl die cleverere Alternative gewesen. So sind wir halt stattdessen für teures Geld auf einem typischen Fullhookup-Platz gelandet mit dem üblichen Großstadtlärm anstatt Vogelgezwitscher und Regentropfen zu hören. Aber das nächste Mal sind wir da auch schlauer!

Da wir nun Strom haben, werden auch nochmals alle Akkus aufgeladen, nebenher wie üblich die Photos gesichert und vor dem Zubettgehen schreibe ich den Reisebericht, während Stephan schon mal nach Seafood-Restaurants schaut, wo wir morgen abend noch mal schön essen gehen können.

Gefahrene Meilen: 175
Übernachtung: Golden Nugget Campground, Anchorage, AK
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: susan am 08.07.2010, 09:54 Uhr
Hallo Elke,

hab' gestern und heute Deinen Reisebericht nachgelesen und bin begeistert von Alaska. Traumhaft schöne Gegend.

Ist schon toll, so nah an der Natur und seinen Bewohnern zu sein.

Liebe Grüße an Deine zwei zu Hause.

Bis Bald

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 08.07.2010, 21:43 Uhr
Hallo Susanne,

schön, daß Du mit dabei bist. Und ganz schöne Leistung, meine langen Ausführungen innerhalb von 2 Tagen nachzulesen! Aber freut mich, daß Dir der Bericht - und Alaska - so gut gefällt. Grüße an meine zwei sind schon ausgerichtet!

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 08.07.2010, 21:50 Uhr
Donnerstag, 25.09.2008

Wie üblich sind wir auch heute gegen 8 Uhr wach – unsere letzte WoMo-Nacht ist also auch schon vorbei. Draussen nieselt es mal wieder leicht, aber nach unserem letzten Guten-Morgen-Kaffee hört es gegen 9.30 Uhr doch langsam aber sicher auf. Für heute steht eigentlich nur noch das Packen unserer Gepäckstücke und das Reinigen des WoMos an, das wir bis spätestens 15 Uhr bei CruiseAmerica abgeben müssen. Zuerst werden alle noch vorhandenen Lebensmittelreste entsorgt, aber viel ist sowieso nicht mehr übrig. Und Nudeln, Mac&Cheese sowie Kaffee nehmen wir mit nach Hause. Als wir die Koffer packen, schauen wir mal, wie viel von unserem neuen Equipment mit rein passt. Mein in USA gekaufter Schlafsack kommt mit, genauso unsere Kaffeekanne, Handtücher,… Keinen Platz haben leider die zwei warmen Decken, die sind doch relativ sperrig, wenn auch total leicht. Aber die waren ja auch recht preiswert. Und auch das 7$-Spannbetttuch, das eh nicht auf unsere deutschen Betten passt, bleibt im Müllcontainer des Golden-Nugget-Campground. Da wir keine anderen Camper ringsum sehen, wird letztendlich auch unsere restl. Holzkohle sowie die Grillchemikalie dort entsorgt.

Als nun alles ausgeräumt ist, putzen wir das WoMo von vorne nach hinten durch. Eigentlich gar nicht so zeitaufwendig, aber ohne die entsprechenden Hilfsmittel braucht doch alles etwas länger. Aber keine Sorge, 10 Minuten vor Checkout rollen wir zur Mittagszeit vom Campground. Zumindest innen ist das RV nun zufriedenstellend gesäubert. Das Äußere macht uns noch etwas Sorgen, denn bei der Übergabe wurden wir darauf aufmerksam gemacht, daß wir es vor der Rückgabe kurz abspritzen sollten. Mit Abspritzen ist hier aber nicht viel zu bewirken, zu dick ist doch einfach die Dreckschicht und die vielen Spritzer von den ganzen Schotterstraßen. Daher fragen wir an der Rezeption noch kurz nach einem RV-Wash, wo wir das WoMo abstrahlen können. Dies befindet sich im Süden der Stadt, gar nicht weit von CruiseAmerica in der Dimond Street. Das Abstrahlen ist dort zwar etwas mühsam und stellt uns auch nicht wirklich zufrieden. Aber nach 10 $ im Automat und manueller Nacharbeiten beschließen wir, dass das nun doch reichen sollte und wir verlassen das WashCenter wieder.

Als nächstes fahren wir nun zum über Priceline vorgebuchten Hotel in direkter Nähe des Flughafens und des Wasser-Flughafens am Lake Hood. Ganz vorsichtig frage ich nach, ob wir auch schon um 13 Uhr einchecken können und evtl. schon ein Zimmer fertig wäre? Aber gar kein Problem, wir bekommen sofort die Zimmerkarten in die Hand gedrückt und beginnen, alles aus dem WoMo ins Zimmer zu transportieren. Eine gute Idee, das ganze Gepäck hier schon vorher abzuladen und nicht mit dem Taxi von CruiseAmerica wieder hierher zu transportieren.

Als alles ausgeladen ist, fahren wir zu CruiseAmerica, wo wir gegen 14 Uhr eintreffen. Wir werden nach aufgetretenen Problemen gefragt. Keine wesentlichen,  wir waren halt zu blöd, das Radio zu bedienen, eine Schublade geht in engeren Kurven auf und die Tür klemmt etwas. Das wird notiert, anschließend geht es zur WoMo-Abnahme. Der CruiseAmerica-Angestellte ist ganz begeistert, wie sauber wir das WoMo abgeben, sowohl innen als auch aussen… Und ich hab mir noch Gedanken gemacht, ob auch alles OK ist?! Naja, umso besser. Nach Reifenpannen werden wir nicht gefragt, auch der Kratzer in der Windschutzscheibe fällt nicht auf. Wunderbar – die gesamte Abnahme ist in etwa 15 Minuten erledigt. Wir müssen noch kurz auf das Taxi warten, das uns zum Hotel zurück bringt.

Dort angekommen, genießen wir erst mal den „Komfort“ eines geräumigen Badezimmers sowie nicht endenden warmen Wassers in der Dusche und einen Fernseher. Wir schauen uns zwei Folgen Friends an, bevor wir unsere Koffer gewichtsmäßig noch etwas optimieren sowie unsere 2 Campingstühle mit Ducktape zusammenkleben. Wunderbar, wir haben fertig gepackt, es ist kurz nach 18 Uhr – so sieht ein stressfreier letzter Urlaubstag aus! Schon gestern haben wir uns in den Reiseführern 3 Restaurants ausgeguckt und entscheiden uns jetzt für das „Simons & Seaforts“ in Downtown Anchorage. Ein kurzer Anruf dort stellt sicher, dass es auch geöffnet hat und wir lassen uns dann von einem Taxi hinbringen. Das Flair dort ist toll – da nicht sofort Plätze verfügbar sind, nehmen wir zuerst noch einen Drink an der Bar mit toller Aussicht aufs Meer. Nach etwa 30 Minuten ist unser Tisch (auch mit direktem Meerblick) dann fertig und wir genießen ein absolut leckeres (aber auch entsprechend teures) Abendessen: Als Appetizer teilen wir uns Lollipop-Scallops mit Räucherlachs, danach gibt’s einen Haussalat für Stephan und einen absolut leckeren Gardensalat mit Beeren und Raspberry-Vinaigrette für mich. Als Hauptgang dann Lachs für Stephan sowie für mich die Spezialität des Hauses: Heilbutt, gefüllt mit Krabben-Macadamia-Stuffing. Das ist geschmacklich echt ein Traum!!! Nach dem Dessert gibt’s nochmal einen Absacker an der Bar und anschließend lassen wir uns gegen 22 Uhr vom Taxi wieder zurückbringen und schauen noch etwas fern – aber nicht zu lange, denn morgen um 6 Uhr klingelt schon wieder der Wecker.

Gefahrene Meilen: 25
Übernachtung: Coast International Inn, Anchorage

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Doreen & Andreas am 10.07.2010, 08:01 Uhr
Schade, daß dieser tolle Urlaub nun zu Ende geht, ich war gerne mit dabei.
Aber andererseits ist es auch gut so, dann so können wir heute beruhigt in unseren Urlaub starten, ohne hier noch etwas zu verpassen oder verschieben zu müssen.
Daher sage ich schon mal vielen Dank, Elke, obwohl ja der Rückflug noch ansteht.
Es hat mir viel Spaß gemacht, Eure Urlaubserinerungen hier mitzuverfolgen und einige Anregungen für einen späteren Alaska-Besuch aufzugreifen.
Beim nächsten Bericht, egal aus welcher Region, lese ich gerne wieder mit...
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 11.07.2010, 20:42 Uhr
Schade, daß dieser tolle Urlaub nun zu Ende geht, ich war gerne mit dabei.
Aber andererseits ist es auch gut so, dann so können wir heute beruhigt in unseren Urlaub starten, ohne hier noch etwas zu verpassen oder verschieben zu müssen.

Ja, leider geht jeder Urlaub immer viel zu schnell vorbei und man muß viel zu lange auf den nächsten warten.  :(
Aber Euch wünsche ich jetzt erstmal einen tollen Urlaub, viel Spaß und erholt Euch gut!  :winke:

Zitat
Daher sage ich schon mal vielen Dank, Elke, obwohl ja der Rückflug noch an
steht.
Es hat mir viel Spaß gemacht, Eure Urlaubserinerungen hier mitzuverfolgen und einige Anregungen für einen späteren Alaska-Besuch aufzugreifen.
Vielen Dank für Dein nettes Feedback - freut mich, daß Du dabei gewesen bist. Macht doch gleich viel mehr Spaß, wenn man ein paar nette Mitfahrer dabei hat!

Zitat
Beim nächsten Bericht, egal aus welcher Region, lese ich gerne wieder mit...

Freut mich, aber vermutlich mußt Du Dich noch etwas gedulden. Was immer noch aussteht, ist unser Namibia-Reisebericht von 2007. Allerdings muß ich da auch noch eine ganze Menge Arbeit reinstecken. Weder ist der Text komplett fertig, noch sind alle Bilder aussortiert. Das kann also dauern... Denn momentan fehlt mir gerade etwas die Zeit dafür, aber vermutlich wirds im Herbst wieder etwas besser.

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 11.07.2010, 20:48 Uhr
Freitag, 26.09.2008

Auch heute gibt es leider nicht viele Bilder, denn es steht uns ein recht unspektakulärer  Reisetag bevor. Wir lassen uns vom Hotelshuttle zum Flughafen bringen und checken ein. Dort die erste Enttäuschung: Da KLM die Flüge erst 24 Std. vor dem Abflug zum Checkin öffnet, können wir für die Detroit-Amsterdam-Stuttgart-Flüge morgen noch nicht einchecken. Das wäre ja nicht so wild, allerdings bekommt es die Northwest-Angestellte ohne Checkin dieser Flüge nicht gebacken, dem System beizubringen, unsere Koffer trotzdem bis Stuttgart durchzuchecken. War zwar auf dem Hinflug kein Problem, hier ist es jetzt allerdings unmöglich - es leben die Flugallianzen! Unsere Koffer haben allerdings noch deutlich Luft, was das Gepäcklimit betrifft und über unsere Camingstühle wundert sich auch niemand.

Prima – dann haben wir ja jetzt noch etwas Zeit bis zum Abflug. Diese verbringen wir hauptsächlich am Gate, mit einem Starbucks-Coffee und einem Abstecher zum Hudson-Zeitschriftenshop, wo ich nach 3 ½ Wochen mal wieder eine Zeitung ergattere sowie noch zwei Zeitschriften für den Flug mitnehme. Wir genießen den Ausblick vom Gate zu den Fenstern hinaus, wo direkt hinter Anchorage die aufgehende Sonne wundervolle Farben in die schneebedeckten Berge und den Himmel zaubert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/323_P9260001.JPG)

Im Flugzeug haben wir wieder Notausgangplätze, also wieder genügend Fußraum für Stephan. Die Zeit verbringen wir hauptsächlich mit Lesen sowie unseren Ipods. Am Anfang gibt es noch einen hübschen Ausblick auf die Berg- und Gletscherwelt Alaskas.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/324_P9260020.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/325_P9260031.JPG)

So langsam macht sich auch ein leichtes Hungergefühl bemerkbar, aber auch auf 5-stündigen inneramerikanischen Flügen gibt es ja nichts mehr zu essen und auf die zum Kauf angebotenen Snackbags haben wir so gar keine Lust. Aber halb so wild, das gute & reichliche Abendessen von gestern hält ja doch noch eine ganze Zeit an. Dank Zeitverschiebung ist es bei der Landung in Minneapolis nun schon 17.30 Uhr. Wir haben noch etwa 10 Minuten Fußweg bis zum Weiterfluggate und begeben uns direkt dorthin.

Nach kurzer Wartezeit beginnt auch schon das Boarding. Etwas irritierend ist, dass ein Flugzeugmechaniker von Northwest noch im Handbuch blättert, immer mal wieder ins Cockpit rennt und wieder zurück kommt. Das zieht sich bis zu unserer angegebenen Abflugzeit so hin. Lt. Durchsage gibt es ein Problem mit der Kerosinanzeige, das aber kurz vor Abflug doch noch gefixed werden konnte. Als die Tür schon geschlossen ist, fällt dem Pilot ein, dass er nun noch etwas viel Kerosin an Bord hat. Dieses muß zuerst abgelassen werden, daher werden wir schlußendlich mit 45 Minuten Verspätung vom Gate geschoben werden. Wir unterhalten uns in der Zeit nett mit einer Stewardess, die uns wieder erkennt. Sie war auch auf dem Hinflug auf unserem Flug von Detroit nach Minneapolis. Nett, dass sie sich noch an uns erinnert! Der Flug verläuft unspektakulär, trotz der Verspätung landen wir letztendlich mit lediglich 10 Minuten Verspätung in Detroit. Es ist gegen 10 Uhr abends, der Flughafen dort ist schon so gut wie ausgestorben. Aber immerhin kommen unsere 4 Gepäckstücke alle dort an und wir holen sie vom Band. Wir hatten eigentlich gehofft, sie gleich wieder einchecken zu können, aber alle Checkin-Schalter sind schon geschlossen und lediglich Putzpersonal ist dort noch anzutreffen.

Zum Glück haben wir daher über Priceline das Westin-Flughafen-Hotel gebucht, das in Detroit direkt im Airport integriert ist. Also rollern wir mit unserem vollgepackten Gepäckwagen dort direkt zum Checkin und anschließend in unser luxuriöses Zimmer. Das ist echt toll für die letzte Urlaubsnacht! Da wir immer noch nichts gegessen haben, machen wir uns gegen 23 Uhr auf die Suche nach etwas Essbarem. Das Restaurant hat zwar schon geschlossen, aber an der Bar gibt es noch ein eingeschränktes Foodangebot. Daher gibt es heute noch mal amerikanisches Essen – Burger und Chicken wings!
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 12.07.2010, 20:31 Uhr
Samstag, 27.09.2008/Sonntag 28.09.2008

Da unser Weiterflug von Detroit – bewußt – erst am Abend geht, schlafen wir heute erstmal ausgiebig aus und verzichten damit aufs Frühstück. Anschließend rufen wir unsere Bekannte Kathie an und machen mit ihr aus, daß wir uns mit ihr und ihrem Mann (den ich dann heute erst kennenlernen werde) zum Lunch im Flughafenhotel treffen werden.

Vorher schauen wir aus unserem Zimmer noch etwas dem bunten Treiben in der Hotellounge zu.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/normal_326_P9270045.JPG)

Danach checken wir aus dem Hotel aus und geben unsere Koffer am Checkin-Schalter wieder auf. Zum Glück dürfen wir sie diesmal wieder loswerden, obwohl es immer noch einige Stunden bis zu unserem Flug sind. Pünktlich treffen die beiden ein und wir begeben uns ins Hotelrestaurant. Die Auswahl ist prima und es schmeckt auch lecker! Da wir uns schon länger nicht mehr gesehen haben, gibt es natürlich viel zu erzählen und so vergeht der Nachmittag wie im Flug!

Als die beiden dann am späten Nachmittag wieder los müssen, begeben wir uns durch den Sicherheitscheck und dann in die Northwestlounge. Dort versorgen wir uns mit Zeitschriften, Getränken und kleineren Snacks und lassen den Urlaub Revue passieren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12875/327_P9270047.JPG)

Rechtzeitig machen wir uns auf den Weg zu unserem Abfluggate und bummeln noch etwas durch die Geschäfte am Flughafen. Alles verläuft problemlos und so sitzen wir rechtzeitig an Bord und heben pünktlich Richtung Amsterdam ab (also kein Vergleich zur stressigen Anreise). Nach 7 äußerst ruhigen Flugstunden landen wir dort am nächsten Tag.

Wir gehen dort durch die Sicherheitskontrolle und Stephan wird vom Zoll zu einer Sonderkontrolle gebeten, ich komme jedoch problemlos durch und warte dann auf ihn. Es dauert zwar etwas, aber nach einiger Zeit können wir uns dann auf den Weg zur Lounge machen und vor dem Weiterflug noch etwas frühstücken. Das Angebot hier ist wirklich sehr lecker! Beim Weiterflug nach Stuttgart werden wir dann überraschenderweise noch auf die Business Class upgegradet, das paßt nochmal zu unserem wunderschönen Urlaub, der nun leider schon wieder vorbei ist!

In Stuttgart werden wir schon von unseren Abholern erwartet und nach einer knappen Stunde Autofahrt treffen wir wieder zu Hause ein.

Grüßle
Elke

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Saguaro am 13.07.2010, 15:56 Uhr
Hallo Elke und Stephan,

(http://www.smilies.4-user.de/include/Schilder/smilie_schild_033.gif) (http://www.smilies.4-user.de)  für den tollen Reisebericht.

Gerne würde ich den nördlichsten Staat der USA auch mal besuchen. Nur wann das sein wird, kann ich derzeit leider nicht sagen. 

LG,

Ilona
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Palo am 15.07.2010, 04:17 Uhr


Obwohl ich die ganze Zeit gefroren habe, habe ich deinen Bericht genossen  (http://i248.photobucket.com/albums/gg187/pavlovia/danke1jpg.gif)


Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: AndyOne am 16.07.2010, 07:34 Uhr
Danke Elke für den schönen und unterhaltsamen Bericht.   :clap:
Alaska ist ein tolles Erlebnis und auch bei uns wieder eine Reise Wert, das zeigen doch die tollen Bilder.
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Zati am 16.07.2010, 08:31 Uhr
Hallo Elke,

vielen Dank für diesen tollen Reisebericht über mein Traumziel Alaska!! Es hat Spaß gemacht, euch zu begleiten.

Gruß

Efty  :wink:
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: rallarose am 16.07.2010, 10:00 Uhr
Auch von mir herzlichen Dank für einen wundervollen Reisebericht. Besonders die vielen Tierbegegnungen, die ihr in unglaublich tollen Bildern festgehalten habt, haben mich sehr beeindruckt.

Gruß Susanne
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Crimson Tide am 22.07.2010, 19:04 Uhr
Hallo Elke!

Ich komme jetzt erst dazu, etliche Reiseberichte nachzulesen, und es hat sich hier auch ganz besonders gelohnt!

Eine ganz toll geschriebene und bebilderte Reise konnte ich da virtuell mitmachen! Spannend war das!

Diese vielen Tierbegegnungen, besonders die Bären!!!! WOW!  :clap: :clap: :clap:

Vielen Dank, daß wir mitreisen durften!  :D

Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Doreen & Andreas am 03.08.2010, 16:17 Uhr
So, nun habe ich auch Eure Heimreise noch nachgelesen und bedanke mich auch noch mal ganz artig für den Bericht.
 :verneig: :verneig:
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: Scooby Doo am 10.07.2013, 11:16 Uhr
schön, daß Du mit dabei bist. Und ganz schöne Leistung, meine langen Ausführungen innerhalb von 2 Tagen nachzulesen!

Och, wenn man sich einmal festgebissen hat, dann klappt das eigentlich recht gut. Habe den Bericht jetzt auch in immerhin 4 Tagen durchgelesen. Eigentlich will man gar nicht so viel auf einmal lesen, doch dann tauchen plötzlich Mäuse auf und man ist neugierig, wie es denn weitergeht.
Dann fliegt ihr zu einer Lodge raus und man ist gespannt, was ihr am nächsten Tag noch erlebt und so liest man dann doch Tag für Tag weiter.

Ich weiß, eigentlich bin ich 3 Jahre zu spät dran, aber gerade wird es bei uns akut mit den Reiseplänen, denn im September geht es nach Alaska.  :D
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: cleoxx am 12.07.2013, 23:29 Uhr
Hallo Markus,

schön, dass mein Reisebericht auch nach inzwischen fast 5(!) Jahren seit der Reise noch gelesen wird! Kommt mir selber noch gar nicht sooo lange vor. Und hab grade selber noch mal ein bisschen im Bericht nachgelesen und muss sagen, das ist echt auch für mich ne schöne Erinnerung.

Und freut mich, dass es Euch jetzt dieses Jahr auch nach Alaska verschlägt! Gibt's schon eine genauere Planung? Was habt ihr alles vor? Auch mit dem Wohnmobil? Und wie lange geht ihr? Bin schon ganz gespannt! Und wünsch Euch auf jeden Fall viel Spaß und viele tolle Naturerlebnisse und Tierbegegnungen dort!

Grüßle
Elke
Titel: Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
Beitrag von: emiF am 31.07.2013, 00:28 Uhr
danke für den tollen reisebericht und supersüßes foto von eurer tochter!