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Autor Thema: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008  (Gelesen 29731 mal)

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rallarose

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #75 am: 17.06.2010, 22:50 Uhr »
Hallo Elke!

Ich möchte mich hier mal als stille Mitleserin outen. Ein wirklich toller Reisebericht.  :respekt: Mir gefällt dein ausführlicher Schreibstil sehr. Man hat wirklich das Gefühl mit euch zu reisen.
Schön, dass ihr euch für ein Wohnmobil entschieden habt. Bei dem teilweise schlechtem Wetter ist es doch schön,wenn man sein Zuhause immer dabei hat.

Gruß Susanne

cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #76 am: 18.06.2010, 22:29 Uhr »
Susanne, wir freuen uns über jeden Mitfahrer - herzlicher willkommen! (auch wenn Du heimlich schon lang an Bord bist). Und schön, daß Dir der Bericht so gut gefällt.

WIr waren auch ganz froh über die WoMO-Entscheidung, davor hatten wir ja immer nur Auto-bzw. Motorrad/Motel-Urlaub gemacht. Aber für Alaska kam das ja nicht in Frage - da war Womo definitiv die beste Entscheidung War ja davor eher nicht so der Campingfan, aber das ist ja schon "camping de luxe". Vermutlich würden wir aber das nächste Mal einen Truckcamper mit 4WD mieten, da ist man dann bezgl. der Strecken doch noch etwas flexibler.

Grüßle
Elke


cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #77 am: 19.06.2010, 20:47 Uhr »
Gestern hat es leider nicht zum Einstellen eines Tagesberichts gereicht, aber jetzt gehts endlich weiter:

Freitag, 12.09.2008

Heute morgen wache ich gegen 7.30 Uhr das erste Mal auf, mal wieder ist es ziemlich kalt im RV. Daher mache ich erst mal die Heizung an und mümmle mich noch mal in meinen Schlafsack ein. Dabei genieße ich die Aussicht auf den tiefblauen Fox Lake, den die langsam aufsteigende Sonne schön anstrahlt.



Auch als ich um 8 langsam aus dem Schlafsack krieche & Stephan allmählich aufwacht, ist es immer noch recht frostig. Als ich dann mit dem ersten Kaffee nach draussen gehe, sehe ich, dass das Wasser auf den Picknicktischen und–bänken gefroren ist. Es muss also heute nacht unter Null Grad gehabt haben – immerhin war es auch sternenklar. Die Scheiben des RVs sind allerdings nicht gefroren, daher kann es doch nicht zu kalt gewesen sein.

Gegen 9 machen wir uns dann auf den Weg Richtung Whitehorse. Als Abendziel haben wir für heute Skagway ins Auge gefasst. Zuerst einmal gibt es jedoch noch mal schöne Ausblicke auf die schneebedeckten Berge im Hintergrund und den Fox Lake bzw. im Anschluß daran auf bunte Herbstwälder.



Endlich scheint mal wieder richtig schön die Sonne vom Himmel – das tut richtig gut! Am Lake Laberge machen wir unseren ersten kurzen Stop. Auch hier befindet sich ein schöner Yukon Government Campground, aber jetzt wollen wir ja nicht schon übernachten… Wir genießen bei der Weiterfahrt noch die Aussicht, allerdings fahren wir jetzt ohne größeren Stop die letzten Kilometer bis Whitehorse durch. Dort ziehen schon wieder dunkle Wolken am Himmel auf. Mal sehen, wie das Wetter heute nachmittag wohl wird!

In Whitehorse halten wir bei einem Superstore an, um unsere Vorräte etwas aufzufüllen. Insbesondere Grillfleisch, Getränke & Brot sind in der Zwischenzeit etwas knapp geworden. In der Bakery des Supermarktes kaufen wir noch Croissants, Apple Pie & Schokomuffins – das gibt’s jetzt erst mal auf dem Parkplatz als (verspätetes) Frühstück. Anschließend suchen wir noch kurz den Yukon Harley Davidson Dealer für das obligatorische T-Shirt auf. Bei der anschließenden Fahrt durch Whitehorse sehen wir am Ortsende noch die SS Klondike liegen, ebenfalls ein großer Schaufelraddampfer, der besichtigt werden kann – aber leider nur bis zum 11.09., wir sind also einen Tag zu spät dran. Aber von außen kann man sich das Ganze natürlich anschauen, was wir dann auch machen.



Nun aber endlich weiter – wir fahren ein kurzes Stück auf dem Alaska Highway, bevor wir dann auf den Klondike Highway South treffen. Dort halten wir am Sandstrad des Kookatsoon Lake kurz an, aber zum Baden ist es hier natürlich eindeutig zu kalt. Die nächsten Kilometer geht es nun wiederum durch Herbstwälder, die Aussicht wird erst später wieder deutlich besser. Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir den Emerald Lake, der herrlich türkisgrün schimmert – insbesondere dann, wenn ab und zu die Sonne kurz durchblitzt.



Wir klettern den kleinen steilen Hügel gegenüber des Parkplatzes nach oben, von wo die Aussicht noch etwas besser ist. Unser nächster Stop ist kurz vor Carcross die „Carcross Desert“ – angeblich mal wieder die kleinste Wüste der Welt. Haben wir das nicht schon mal irgendwo gehört? Aber sei’s drum, es ist auf jeden Fall ganz hübsch anzusehen und wir gehen kurz zu Fuß auf eine der Dünen dort.



Hier gibt es auch viele ATV-Verleiher, die Fahrspuren dieser Fahrzeuge sieht man hier überall im Sand. Unser nächster Stop ist dann gleich wenige Kilometer weiter in Carcross. Hier befindet sich u.a. ein Bahnhof der „White Pass & Yukon Railroad“.



Ausserdem hat es hier noch ein paar hübsche „alte“ Häuser und einen kleinen Strand am Lake Benett. Über diesen See sind zur Goldrush-Zeit viele der Neuankömmlinge gen Norden gekommen, nachdem sie die ersten Pässe von Skagway her überwunden hatten.



Auf der Weiterfahrt wird die Landschaft nun immer abwechslungsreicher, mit schneebedecken Bergen im Hintergrund und vielen Gebirgsseen. Im Windy Arm, einer Verlängerung des Lake Tagish, befindet sich auch die hübsche Bove Island mit wunderbar bunten Herbstbäumen.



Immer wieder halten wir nun auf der Weiterfahrt an, um die Aussicht zu genießen und Photos zu machen. Solange, bis uns Verbotsschilder daran hindern, da Teile der Straße steinschlaggefährdet sind. Daher sind hier auch alle Aussichtspunkte und Rastplätze abgesperrt, u.a. auch die als interessant beschriebenen Reste der Venus Mine.



Nach der Grenze von Yukon zu BC wandelt sich die Landschaft etwas. Wir haben nun eine Hochebene erreicht, bei der sich kleine Tümpel zwischen großen Felsbrocken und kleinen Büschen verteilen. Wunderbar schön anzuschauen, aber bei den momentanen Lichtverhältnissen leider nur sehr schlecht auf Photos zu bannen.



Nach Überquerung der Eisenbahnschienen halten wir bei Log Cabin an, hier befand sich auch ein ehemaliges Roadhouse.Hier führte zu Goldrush-Zeiten der Chilkoot Trail vorbei, auf dem die Goldsucher mühsam ihr Hab & Gut gen Norden transportierten und es gibt einige interessante Infotafeln hierzu. Allerdings pfeift der Wind recht ordentlich und das Thermometer zeigt nur 5 Grad an – das könnte doch etwas angenehmer sein. Und leider fängt es nun auch leicht mit nieseln an, da fahren wir doch relativ schnell weiter.



In Fraser sehen wir einen Zug im Bahnhof stehen und machen auch dort gleich wieder ein paar Fotos, bevor wir die dortige kanadische Grenzstation hinter uns lassen. Von hier aus geht es nun hinauf bis auf 1003 m Höhe zur Passhöhe des White Pass. Leider beginnt kurz davor eine dicke Nebelsuppe, so daß wir nur langsam fahren und den Ausblick leider nicht genießen können.



Von der Paßhöhe geht es nun eine steile Paßstraße bergab Richtung Skagway. Auch hier ist leider von den Viewpoints nichts sichtbar. Erst als wir schon wieder relativ viel an Höhe verloren haben, wird die Sicht langsam besser. Nun sieht man auch die „Auswirkungen“ der vielen Regenfälle hier: Überall stürzen faszinierende Wasserfälle ins Tal hinab, wie z.B. die Pitchwork Falls.



Auch hier sehen wir nochmals den Zug der Yukon & Whitepass Railroad, den wir schon in Fraser gesehen haben. Sicherlich – bei besserem Wetter – auch faszinierend, diese Strecke hier mit dem Zug abzufahren.



Kurz vor Skagway kommen wir nun auch zur US-Paßkontrolle, obwohl wir uns bereits seit der Paßhöhe auf amerikanischem Grund und Boden befinden. Die Einreise ist absolut problemlos und auch hier gibt es wieder einen netten „Souvenirstempel“ mit einem Bild der Railroad in den Paß. In Skagway fahren wir zunächst bis zum Hafen und werfen einen Blick auf das Meer. Eines der großen Kreuzfahrtschiffe ist gerade am Auslaufen, danach wird es ruhig in Skagway.

Wir schauen uns als erstes dort den Centennial Park sowie das Klondike National Historical Monument an. Ist schon ganz schön beeindruckend, was die Goldsucher damals für ihren Traum vom – vermeintlichen – Reichtum alles auf sich genommen haben!

Anschließend bummeln wir etwas durch das Städtchen. Die Häuser an der Mainstreet sind hübsch renoviert & alles sieht adrett aus. Man merkt jedoch deutlich, dass die Stadt hauptsächlich von Kreuzfahrttouristen besucht wird – auf diese richtet sich fast das gesamte Angebot dort aus.





Am Ortsrand sehen wir auch noch einige Campgrounds, aber besonders gut gefallen uns diese nicht, es sind reine „Betonplätze“. Da die nächste Fähre nach Haines erst in drei Tagen fährt und wir hier nicht solange vor Ort bleiben wollen, beschließen wir, die Strecke „aussendrum“ mit dem Wohnmobil zu fahren. Zwar ein stattlicher „Umweg“ von 500 Meilen, aber es gibt bestimmt auch das eine oder andere auf der Strecke zu sehen. Da Skagway aus unserer Sicht nicht mehr allzu viel hergibt und uns auch das Wetter hier nicht vom Hocker reißt, beschließen wir, heute noch ein paar Meilen zu machen und wieder Richtung Whitehorse aufzubrechen.

Auf dem Weg zu unserem Wohnmobil halten wir nochmals kurz an der Trainstation an.





Da die Sichtverhältnisse nicht wirklich viel besser sind als bei der Hinfahrt, machen wir nur noch einige kurze Stops, wenn mal kurz ein kleines Stückchen blauer Himmer durchblitzt.



Am Robinson House (ebenfalls ein ehemaliges Roadhouse) machen wir unseren letzten Stop, dort ist es zum Photografieren allerdings schon zu dunkel. Da es heute aber eh schon ein langer Tag ist, beschließen wir, voll bis Whitehorse „durchzufahren“ und es danach die nächsten Tage noch etwas ruhiger zu haben. So der Plan…

Übernachtet wird heute also kurz vor Whitehorse am Wolfe Creek Campground. Es ist bereits dunkel als wir eintreffen und der Platz ist – vermutlich aufgrund des kommenden Wochenendes ganz gut belegt. Wir finden aber noch ein Plätzchen und wollen uns frühzeitig nach dem Abendessen zur Ruhe legen. Doch – was ist das? Plötzlich hören wir ein Knacken unter unserem Herd – wie wenn sich dort was bewegt. Stephan leuchtet mit der Taschenlampe zwischen die Gasplatten und wir sehen – oh Schreck! –dass sich eine Maus zu uns verirrt hat. Nach einem ohrenbetäubenden Schrei meinerseits zieht sie sich erstmal erschreckt zurück und wir diskutieren kurz unserer Strategie, wie wir die Maus fangen wollen. Leider interessiert diese das nicht so besonders und so jagen wir sie quer durchs Wohmobil, ohne sie zu fangen. Sie verschwindet hinter den Gaspedalen und ist so plötzlich verschwunden, wie sie gekommen war.

Wir liegen natürlich noch lange auf der Lauer und schrecken bei jedem Geräusch hoch – die Maus bekommen wir jedoch nicht mehr zu Gesicht. Nach stundenlangem Warten legen wir uns dann doch zur Ruhe, doch richtig zum Schlafen kommen wir nicht. Bei jedem Geräusch schrecken wir hoch und machen uns erneut auf die Suche. Nachdem die Maus jedoch verschwunden bleibt, wollen wir uns morgen erstmal ein paar Fallen besorgen, falls sie sich noch im Wohnmobil aufhält. Wie diese überhaupt reingekommen ist, wird uns wohl auch auf ewig ein Rätsel bleiben.

Gefahrene Meilen: 263
Übernachtung: Wolfe Creek Campground, Whitehorse, YK


Angie

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #78 am: 19.06.2010, 23:31 Uhr »

Hallo Elke,


gab es denn keine Katze, die ihr euch ins Wohnmobil hättet holen können :lol: Dann wäre die Maus schnell gefangen gewesen :wink:

Viele Grüße,
Angie

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #79 am: 19.06.2010, 23:38 Uhr »

Hallo Elke,


gab es denn keine Katze, die ihr euch ins Wohnmobil hättet holen können :lol: Dann wäre die Maus schnell gefangen gewesen :wink:



Wäre wahrscheinlich nur hinterher neues Geschirr fällig geworden, falls ihr vergessen hättet, es vor dem Aussetzen der Katze zu verstauen.

Hoffe, ihr seid dann nicht selbst in die Mausefallen getreten?

Angie

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #80 am: 19.06.2010, 23:43 Uhr »
Wäre wahrscheinlich nur hinterher neues Geschirr fällig geworden, falls ihr vergessen hättet, es vor dem Aussetzen der Katze zu verstauen.

:lol: Wahrscheinlich fiel mir diese Lösung deswegen ein, weil unsere 3 Katzen ständig mit Mäusen, Eidechsen oder Vögeln kommen und uns stolz präsentieren :wink:
Glücklicherweise müssen wir die Beute nicht essen, das erledigen sie auch noch selbst :wink:
Viele Grüße,
Angie

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #81 am: 20.06.2010, 08:39 Uhr »
Wenn meine Katzen mit Beute kommen, versprechen wir immer, es für später einzufrieren und nehmen es den freundlichen Spendern weg ;)

cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #82 am: 20.06.2010, 21:27 Uhr »
gab es denn keine Katze, die ihr euch ins Wohnmobil hättet holen können :lol: Dann wäre die Maus schnell gefangen gewesen :wink:

Angie, daas wäre natürlich auch ne klasse Idee gewesen ... aber wenn ich mich so zurückerinnere, kann ich mich gar nicht erinnern, dort Katzen gesehen zu haben. Das mag aber auch damit zusammenhängen, dass wir ja nur recht selten länger in bewohnten Ortschaften verweilt sind und natürlich auch nicht so drauf geachtet haben.

Hallo Elke,

gab es denn keine Katze, die ihr euch ins Wohnmobil hättet holen können :lol: Dann wäre die Maus schnell gefangen gewesen :wink:
Wäre wahrscheinlich nur hinterher neues Geschirr fällig geworden, falls ihr vergessen hättet, es vor dem Aussetzen der Katze zu verstauen.
Das stell ich mir grad so bildlich vor, wie das Chaos im Womo dann ausgesehen hätte ... das hätte sich wahrscheinlich dann nicht wirklich gelohnt. :wink:

Zitat
Hoffe, ihr seid dann nicht selbst in die Mausefallen getreten?
Hmmm, das haben wir auch befürchtet, dass man mal morgens im Halbschlaf da mal reintritt ... aber ich kann Dich beruhigen: Unsere Zehen sind noch alle dran! :lol:

Grüßle
Elke


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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #83 am: 20.06.2010, 21:43 Uhr »
Na, dann bin ich mal gespannt, ob denn die Maus im Halbschlaf in die Falle getappt ist.

cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #84 am: 20.06.2010, 21:45 Uhr »
Samstag, 13.09.2008

Heute stehen wir erst kurz vor 10 Uhr auf. Das ist aber heute auch dringend notwendig, denn die Mäusejagd hat uns noch bis spät in die Nacht beschäftigt. Gefangen haben wir sie leider trotzdem nicht. Verjagt? Vielleicht, das werden wir dann heute nacht sehen. Immerhin kennen wir nun alle Lüftungsschlitze und unsauberen Verarbeitungen an unserem amerikanischen Wohnmobil, in denen sich eine Maus so fortbewegen und verstecken kann.

Wir fahren nun als erstes zum Baumarkt, um Mausefallen zu kaufen. Auf dem Weg dorthin  kommen wir am Miles Canyon vorbei. Hier gab es die Stromschnellen, die Whitehorse ihren Namen gaben. Heute ist davon jedoch nicht mehr viel zu sehen, denn der Fluß wurde aufgestaut, um Wasserenergie zu erzeugen.



Im Baumarkt finden wir dann schnell das Gewünschte. Als nächstes werden die Fallen mit Käse gespickt und im WoMo verteilt – wir gehen nun erst mal eine Stunde zu Starbucks Kaffee trinken, Lagebesprechung machen und die nächsten Etappen durchplanen. Nach über einer Stunde sind wir wieder zurück – aber leider, keine Maus in den Fallen. Nun gut, Maus hin oder her, wir wollen ja auch mal wieder etwas vorwärts kommen. Nach etwas Überredungskraft von Stephan machen wir uns daher am frühen Nachmittag auf den Weg.
 
Vorher tanken wir noch bei der örtlichen Shell voll, füllen Gas sowie Frischwasser nach und dumpen. Somit sind wir wieder komplett versorgt und können die nächsten Nächte auf hübschen staatlichen Campgrounds verbringen. Stadtauswärts kommen wir am dortigen Flughafen vorbei und schauen uns dort die „größte Wetterfahne der Welt“ an – eine ausrangierte DC3!



Wir wollen heute auf jeden Fall bis Haines Junction kommen, vielleicht auch noch etwas weiter. Der Strecke zwischen Whitehorse und Haines Junction ist eigentlich relativ unspektakulär, bis zur Abzweigung des Klondike Highways kennen wir sie ja auch schon. Wir sehen allerdings schon nach ein paar Meilen drei Muledeer (Mutter mit zwei Kindern) über die Straße rennen und müssen deswegen anhalten.



Nochmals einige Meilen weiter steht am Straßenrand eine ganze Herde von Elks. Darunter auch ein großer Hirsch mit einem riesen Geweih. Unser nächster Stop ist am Takhini River Viewpoint, hier sieht man riesige verbrannte Flächen, auf denen langsam neue Pflanzen wachsen – der auslösende Waldbrand fand auch bereits 1958 stattt. An der historischen Canyon Creek Bridge aus dem Jahr 1920 halten wir erneut an, diese überquert hier den Ashihik River.



Sie wird vom Staat Yukon erhalten und allmählich restauriert. Wir machen dort eine kleine ½-stündige Lunchpause, bevor es dann weiter geht. Allmählich kommen auch die schneebedeckten Gipfel des Kluane-Nationalparks näher.



Mit den Herbstfarben im Vordergrund wirkt dies klasse – vor allem auch deshalb, da nun die Sonne ab & zu zum Vorschein kommt.



Dies hebt die Stimmung doch etwas an. Wir halten noch ein weiteres Mal an einem Viewpoint an, belassen es hier aber mit ein paar Photos des Panoramas. Ich hatte eigentlich vor, in Haines Junction zu bleiben, das wir gegen 15.30 Uhr erreichen. Aber Stephan überzeugt mich, dass wir den Nachmittag doch sinnvoll nutzen könnten, um noch bis nach Haines zu fahren. Wir beschließen, die Route „in einem Rutsch“ durchzufahren, und uns für die Sehenswürdigkeiten auf dieser Strecke (Gletscher, Wasserfälle, Bären, Bald Eagles,…) morgen bei der Rückfahrt  Zeit zu nehmen. Gesagt, getan, los geht die Fahrt.





Wir werden allerdings doch recht schnell immer müder – die kurze Nacht macht sich bemerkbar. Daher halten wir mal wieder kurz zu einer Pause an, kochen Kaffee und schlafen etwas. Anschließend sind wir beide wieder recht fit und können nun problemlos weiterfahren.  



Die Aussicht am Chilkoot Pass ist trotz Wolken toll – wir sehen nun die Gletscher der Berge schon relativ deutlich vor uns.



Überall wird auf Schildern auch vor Bären gewarnt – da sehen wir allerdings noch keine. Aber morgen haben wir ja für Beobachtungen auch etwas mehr Zeit. Dank Alaska Time erreichen wir gegen 19 Uhr in der Dämmerung Haines. Wir wollten dort erst noch Seafood essen gehen, finden aber a) das Restaurant nicht gleich und b) habe ich heute auch noch keinen richtigen Appetit. Also machen wir uns auf den Weg zum Campground. Laut Milepost soll Chilkoot Lake relativ nett liegen – das wollen wir doch mal ausprobiern. Der Weg zieht sich allerdings unendlich, der Campground liegt 8 Meilen ausserhalb von Haines.

Schon fast bei Dunkelheit kommen wir zum entsprechenden Statepark, wo erstaunlich viele Autos an der Straße parken. Mit Ferngläsern? Und da sehen wir es auch schon: Am dort direkt vorbeifließenden Bach sind in direkter Sichtentfernung mindestens 6 Grizzly-Bären zu sehen. Da hat sich die Fahrt ja auf jeden Fall gelohnt! Leider ist es jedoch schon zu dunkel zum Fotografieren, aber wir beobachten die Tiere aus der Ferne noch einige Zeit, bis es zu dunkel hierfür ist. Bei Dunkelheit erreichen wir also den Campingplatz - Stephan rennt noch kurz zur Self Registration Box und wirft unsere 10 $ ein. Anschließend werden wir – bei den vielen Bären in der Umgebung - das Wohnmobil heute nicht mehr verlassen. Dann doch lieber die Maus im Wohnmobil treffen als den Bären vor der Tür. Zum Abendessen gibt’s heute Dosensuppe. Da wir ja nicht mehr raus wollen, wird die leere Dose für die Nacht mäusesicher in einer Plastiktüte im Tiefkühlfach verstaut.

Wir treffen nun die letzten Vorbereitungen für die Nacht und stellen unsere Mausefallen auf. Anschließend gehen wir bald schlafen, da wir morgen frühzeitig auf fotografische Bärenjagd gehen wollen. Hoffentlich können wir da trotz Maus im Hinterkopf heute nacht gut und angenehm schlafen – als Einschlafhilfe gibt’s heute Labatts Blue für Stephan sowie Mikes Hard Lemonade für mich.

Gefahrene Meilen: 273
Übernachtung: Chilkoot Lake Campground, Haines, AK


Palo

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #85 am: 20.06.2010, 22:11 Uhr »
Die DC-3 weckt Erinnerungen, damit bin ich vor vielen Jahren mal ueber den Atlantik

Gruß

Palo

EDVM96

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #86 am: 20.06.2010, 22:57 Uhr »
Die DC-3 weckt Erinnerungen, damit bin ich vor vielen Jahren mal ueber den Atlantik
Vorsicht, diese Aussage lässt durchaus Rückschlüsse auf ein hohes Alter zu.  :wink:

Palo

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #87 am: 20.06.2010, 23:05 Uhr »
Die DC-3 weckt Erinnerungen, damit bin ich vor vielen Jahren mal ueber den Atlantik
Vorsicht, diese Aussage lässt durchaus Rückschlüsse auf ein hohes Alter zu.  :wink:

Na und? Dementsprechend mehr Erfahrung und Wissen :D Bist du schon mal in einer DC-3 geflogen?

Gruß

Palo

EDVM96

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #88 am: 20.06.2010, 23:07 Uhr »
Bist du schon mal in einer DC-3 geflogen?
Zum Glück nicht, gestern ist ja gerade eine in Berlin abgestürzt.

Palo

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #89 am: 20.06.2010, 23:13 Uhr »
Bist du schon mal in einer DC-3 geflogen?
Zum Glück nicht, gestern ist ja gerade eine in Berlin abgestürzt.

zum Glück nicht während der Luftbrücke , wo sie auch gute Dienste geleistet haben

Gruß

Palo