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Autor Thema: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008  (Gelesen 31573 mal)

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cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #105 am: 24.06.2010, 20:31 Uhr »
Dienstag, 16.09.2008

Heute wache ich kurz vor 8 auf - da es jedoch wieder recht frisch im WoMo ist, schalte ich zuerst mal die Heizung an und mümmle mich nochmals „kurz“ im Schlafsack ein. Als ich wieder aufwache, ist es kurz vor 9 – jetzt wird es aber langsam Zeit! Auch draußen ist es noch recht frostig, die Sonne verschwindet langsam hinter den Wolken. Ganz so traumhaft wie gestern wird es wohl heute nicht mehr werden. Wir gehen nochmals kurz an den Fluß, bevor wir uns dann auf die Weiterfahrt Richtung Tok machen. Hauptziel heute ist das Tetlin National Wildlife Refuge.

Kurz nach dem Campground kommt die Pickhandle Lake Rest Area, wo wir unterwegs schon unseren ersten Stop machen.



Allerdings werden hier nur kurz die Infotafeln betrachtet und ein paar Photos gemacht – denn es weht doch noch ein recht kalter Wind hier.  Beim nachfolgenden Reflection Lake reflektiert leider aufgrund des starken Wellengangs nicht viel – aber hübsch liegt er trotzdem in der Landschaft!



Immer wieder sehen wir noch schneebedeckte Bergspitzen hervorblitzen, auch wenn diese langsam immer weiter in der Ferne verschwinden und auf den Photos kaum mehr zu erkennen sind. Mit diesem Ausblick zu unserer Linken fahren wir nun ein ganzes Stück nach Norden und halten lediglich ab und zu an ein paar Turnouts an, um die Aussicht in Ruhe zu genießen.



Wir durchqueren die Ortschaft Beaver Creek, an deren Ende wir am Straßenrand plötzlich einen Fuchs sitzen sehen. Obwohl wir schnell anhalten, ist er bereits im Wald verschwunden, als wir die Photoapparate endlich bereit haben. Schade!

Schon kurz nach Beaver Creek kommt die kanadische Grenzstation, 30 Kilometer weiter dann die amerikanische.



Hier sind dann auch die „Welcome-Tafeln“ von Yukon & Alaska aufgestellt sowie Infotafeln zu beiden Staaten. Auf der Yukon-Tafel ist alles zweisprachig vermerkt, während die Alaska-Tafel lediglich englischen Text enthält. Desweiteren ist auf einer Bank die Grenze aufgezeichnet und man sieht den Verlauf des Grenzkorridors, der als breite Schneise in der Wald geschlagen ist. Und das über die gesamte Länge der US-kanadischen Grenze!



Nun haben wir eine Stunde gewonnen – es ist wieder Alaska-Zeit! An der amerikanischen Grenzstation werden wir im Vergleich zu den kleineren Stationen unterwegs relativ viel gefragt, auch den Mietvertrag unseres RVs will die Grenzbeamtin sehen. Aber schliesslich dürfen wir dann doch wieder in die USA einreisen und fahren auf dem holprigen Alaska-Highway weiter. Schon enorm, welche Bodenwellen hier der Permafrost erzeugt - teilweise kommt man sich wirklich vor wie in der Achterbahn! An ein Blättern in den Reiseführern nebenher ist da nicht zu denken!

Schon nach kurzer Weiterfahrt sind wir am Visitor Center des Tetlin National Wildlife Refuge. Dieses hat aber leider heute den ersten Tag geschlossen – „closed for the season“. Somit belassen wir es wohl oder übel dabei, die Infotafeln vor dem Center zu lesen sowie die dort ausliegenden Informationsbroschüren mitzunehmen.



Auf den nächsten Meilen kommen einige verlassene Lodges rechts & links des Straßenrandes, von denen sich aber ein recht schöner Ausblick auf die umliegenden Bergketten bietet. Die noch geöffnete Tankstelle wirbt mit dem „billigsten Benzin bis nach Tok“ – was sich schon nach wenigen Meilen (und erst recht in Tok) als unwahr herausstellt. Aber das war ja eigentlich klar!

Wenige Meilen weiter erreichen wir den Trailhead zum Hidden Lake. Wir machen zuerst eine kurze Mittagspause im RV. Als wir gegessen haben, schaue ich aus dem Fenster und sehe – was? Man glaubt es kaum, zwei Elche (Mutter & Kind) stehen direkt auf dem Trailhead vor uns. Unfassbar, und zwei Wochen lang haben wir keines dieser Tiere gesehen! Allerdings sind sie genauso schnell wieder verschwunden, wie sie dort aufgetaucht sind – und leider zu schnell für unsere Photokameras. Aber beeindruckend war das Ganze trotzdem.

Wir warten nun noch ein paar Minuten, bevor wir den Hidden Lake Trail laufen, aber leider tauchen die beiden nicht mehr auf. Der Trail führt durch Taiga-Gebiet in immer sumpfigeres Gelände, das auf Holzplanken durchquert wird. Unterwegs treffen wir noch eine nette Beerensammlerin sowie ihren Mann, der uns Hoffnung macht, dass wir am Hidden Lake Schwäne sehen. Als wir hinkommen schwimmen dort jedoch lediglich ein paar Enten herum.



Doch was ist das? Ein Stück weiter hinten sehen wir einen Biberbau im Wasser. Das wollen wir uns doch etwas genauer ansehen.





Kaum sind wir dort, sehen wir schon von weitem etwas anschwimmen. Tatsächlich – ein Biber, der ein Aststück schwimmend bis zu seinem Bau schleppt.



Da es etwas zu groß ist, bringt er es kurz an Land, um es zu verkleinern. Dabei haben wir Gelegenheit, den Biber in seiner gesamten Pracht zu beobachten. Schon beeindruckend!



Genauso wie die rings um den See von ihm abgefressenen Bäume – der hat hier schon ganz schön viel gearbeitet!

Am See liegen auch noch zwei Boote, wir sind uns jedoch nicht sicher, ob diese für die Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Daher fassen wir sie lieber nicht an. Später am Trailhead sehen wir allerdings, dass dies durchaus so gedacht war. Wäre bestimmt auch nett gewesen, mit einem der beiden etwas auf dem See herumzupaddeln. Aber auch vom Ufer aus ist der Blick auf den See recht hübsch!

Nach dem Trail fahren wir weiter bis zum Deadman Lake Campground, auch dieser ist hübsch an einem See und im Wald gelegen. Allerdings sind wir weniger wegen des Campgrounds, sondern mehr wegen des angekündigten Interpretive Trails hier. Unterwegs stellen wir dann aber fest, dass der Trail zwar ganz nett ist, jedoch die angekündigten Infotafeln – noch - irgendwie fehlen!? Auch dieser Trail führt zum See, allerdings ist der Ausblick hier zwar ganz nett, aber kein Vergleich zum Hidden Lake.

Nun geht es weiter Richtung Tok – unser heutiges Etappenziel. An einer ehemaligen Werkstatt unterwegs steht als Werbung ein alter 1942 GMC Truck auf dem Hügel. Wir kommen nun etwas schneller vorwärts, da die Straßenbauarbeiten am Alaska Highway hier schon relativ weit vorgeschritten sind und wir eine flache und ebene Fahrbahn vorfinden. Ab Tetlin Junction kennen wir dann die Strecke schon – hier sind wir auf dem ersten Teil unserer Route auf den Taylor Highway Richtung Chicken und Top of the World Highway abgebogen. Daher fahren wir den Rest der Strecke nun schnurstracks durch und erreichen gegen 17 Uhr Tok.

Hier tanken wir schon mal voll und mieten uns heute auf dem TOK RV Village Campground ein. Ausnahmsweise mal Full Hookup, da wir heute Wäsche waschen wollen. Ich mache mich dann auch recht schnell mit der Dreckwäsche auf den Weg zur Laundry, während Stephan unsere Photos sichert. Dies sollte sich dann auch als guter Entschluß erweisen, denn die Laundry schließt bereits um 18 Uhr - zum Glück waren wir heute früh mal etwas früher dran! Während die Wäsche in Waschmaschine & Trockner läuft, treffe ich hier ein paar interessante Leute. Eine Mutter mit Tochter, die vom Shoppen kommt und es heute doch nicht mehr bis ganz nach Hause geschafft hat, sowie einen jungen Archäologen, der hier in der Nähe von Tok schon den ganzen Sommer an Ausgrabungen beschäftigt ist, aber auch schon mal in Stuttgart war. Echt interessant!

Zurück am RV, beschliessen wir, heute das erste Mal im Urlaub essen zu gehen. Gleich nebenan ist „Fast Eddies“, das wurde uns schon mehrfach empfohlen. Auf dem Weg dorthin unterhalten wir uns auf dem Campground noch mit einem deutschen Paar sowie einem älteren deutschen Alleinreisenden, die beide im Truckcamper unterwegs sind. Die Zeit vergeht wie im Flug und es ist sehr interessant, was die schon mehrfach Hiergewesenen alles zu erzählen haben. Ausserdem treffen wir noch ein Paar aus Heilbronn, das in einem in Deutschland zugelassenen Gefährt (siehe www.reisestationen.de) eine Amerikadurchquerung von Nord nach Süd vorhat. Begonnen haben die beiden in Halifax, sind nun bis Alaska gekommen und nun geht es nach Süden bis Feuerland. Schon irgendwie cool, so was! Aber ob wir es wohl wirklich machen würden? Das Abendessen im Fast Eddies erweist sich als üppig & lecker – Stephan ißt eine große Pizza und für mich gibt es einen Burger sowie einen Apple Pie. Den muss ich auch mindestens einmal pro USA-Urlaub essen. Anschließend wird noch der Reisebericht getippt sowie kurz Emails gechecked, bevor wir zeitig schlafen gehen.

Gefahrene Meilen: 168
Übernachtung: TOK RV Village, AK


cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #106 am: 27.06.2010, 16:17 Uhr »
So, nach zwei Tagen Pause gehts jetzt endlich weiter:

Mittwoch, 17.09.2008

Als wir heute früh aufwachen, regnet es draussen in Strömen. Daher wird erst mal – wenn wir schon mal Full-Hookup haben – lang und ausgiebig die Heizung angeschaltet, bevor wir uns doch aus unseren Schlafsäcken quälen. Irgendwie sind wir bei dem Wetter beide nicht so sonderlich motiviert, daher geht es heute früh etwas langsam vorwärts. Wir dumpen nochmals & füllen das Frischwasser los, bevor wir erst kurz nach 10 starten. Heute geht es zuerst auf dem Tok Cutoff des Glenallen Highways nach Süden.

Zuerst kommen wir noch an den ganzen Ausläufern von Tok (Souvenirshops, Campgrounds, ….) vorbei, bevor es dann doch wieder mehr in die Natur geht. Wie üblich halten wir wieder an vielen Scenic Viewpoints. Zuerst haben wir während der Fahrt Aussicht auf die Alaska Range und die Mentasta Mountains. Allerdings hängen die Wolken sehr tief, daher ist es noch relativ dunkel und wir sehen die Bergspitzen leider nicht. Aber immerhin hat es aufgehört zu regnen – das ist doch schon mal was! Immer wieder überqueren wir auch kleinere Flüsse (wie den Little Tok River), und suchen die Ufer nach Elchen oder anderen Tieren ab – aber dabei haben wir leider heute kein Glück!

Bei Mentasta spiegeln sich dann die jetzt sichtbaren schneebedeckten Bergkuppen wunderbar im Mentasta Lake.



Man kann sich bei dieser wunderbaren Landschaft kaum vorstellen, dass hier 2002 das Zentrum eines Erdbebens mit der Stärke 7,9 lag.

Langsam kommen jetzt auch schon die Wrangell Mountains näher, insbesondere der Mount Sanford (ein schlafender Vulkan) kommt nun langsam in unser Blickfeld. Kurz nach 12 erreichen wir den Abzweig zur Nabesna Road, einer von zwei Straßen, auf der man auf eigene Faust in den Wrangell-St. Elias Nationalpark fahren kann. Wir wollen uns eigentlich Infos über den Straßenzustand in der Ranger Station dort holen, allerdings ist der Ranger vor 5 Minuten in seine einstündige Mittagspause gestartet. Vor der Hütte hängt allerdings eine Infotafel, die die Straßenbedingungen als gut beschreibt. Wir überlegen noch kurz, beschließen dann, aber zumindest mal die ersten 4 geteerten Meilen zu fahren. Auch als der Gravel anfängt, sind die Bedingungen noch gut. Daher fahren wir noch etwas weiter die Straße entlang, erst ab etwa Meile 10 wird der Straßenbelag dann doch deutlich rauher, es sind viele größere Steine auf der Straße.



Daher fahren wir nur noch bis zur Restarea bei Meile 12,2 und wenden dort. Gerne wären wir noch etwas weiter gefahren, aber ohne Bordwerkzeug zum Wechseln eines Reifens (und Verbot des Veranstalters) war es uns dann doch etwas zu riskant. Wären wir mit Truckcamper oder SUV/Mietwagen unterwegs gewesen, hätten wir sicherlich noch ein paar Meilen gemacht. Sicherlich lag nämlich der landschaftlich schönste Teil der Strecke noch vor uns, da erst kurz vor Meile 12 die Berge das erste Mal sichtbar wurden.



Bei unserer Restarea beginnt auch ein Trail – allerdings ist dieser hauptsächlich für ATVs geeignet. Es stehen auch einige Pickups dort, von denen solche Fahrzeuge abgeladen wurden. Schon interessant, dass so was hier in einem Nationalpark zulässig ist. Man benötigt hierzu lediglich ein Permit, das aber jederzeit bei der Ranger Station erworben werden kann.



Als wir wieder auf dem Tok Cutoff zurück sind, wird die Straße zusehens schlechter, es sind hier wieder große „Permafrost-Wellen“ vorhanden, und ich fühle mich mal wieder wie in der Achterbahn. Da ich eh heute Nacht schon leichte Magenprobleme hatte, bekommt mir das Ganze nicht so besonders gut, daher kann ich die ab & zu vorhandene Aussicht auf die Berge gar nicht wirklich genießen.



Aber als wir dann nach etwa 30 Meilen unruhiger Fahrt bei Gakoma Junction den Richardson Highway erreichen, wird die Fahrt doch wieder etwas ruhiger.



In Glenallen beschließen wir noch kurz zu tanken, bevor wir weiter nach Süden fahren. Gegen 16.20 Uhr erreichen wir das Visitor Center des Wrangell – St. Elias Nationalpark, das leider um 16.30 Uhr schließt. Das war dann wirklich mal Pech. Daher werfen wir nun einen kurzen Blick auf die Ausstellungen, bevor wir uns auf die Weiterfahrt machen. Leider können wir uns auch die Exhibits im Freien sowie den kurzen Trail beim Visitor Center nicht mehr anschauen, da mit dem Visitor Center auch die Tore zum Parkplatz abgeschlossen werden. Und hier wollten wir eigentlich nicht unbedingt die Nacht verbringen!



Bisher hatten wir immer noch überlegt, ob wir morgen (als Selberfahrer oder per Bustour) die zweite Straße in den Wrangell- St. Elias Nationalpark fahren sollten: die McCarthy Road, die zu den ehemaligen Kupferminenstädten McCarthy und Kennicott führt. Sowohl die Strecke als auch die Landschaft dorthin sollen toll sein, allerdings ist die Straße wohl noch deutlich rauher als die Nabesna Road und daher auch die Fahrt darauf von fast jedem WoMo-Vermieter untersagt.

Da als Fixtermin am Freitag um 12 Uhr die Fährfahrt von Valdez nach Whittier ansteht, beschließen wir, darauf zu verzichten und streßfrei heute noch ein Stück auf dem Richardson Highway zu fahren. So können wir dann morgen die restlichen 79 Meilen vom Campground nach Valdez in aller Ruhe zu fahren und haben auch noch Zeit für kleinere Trails (z.B. am Worthington Glacier) und die Besichtigungen. Somit sind wir heute schon gegen 17.30 Uhr am Campground.



Draußen ist es zwar nicht wirklich kalt (ab und zu kommt sogar die Sonne raus), aber es weht doch ein unangenehmer Wind. Daher grillen wir nur kurz draussen zwei Koteletts und die Pizzareste von gestern und essen dann drinnen, zusammen mit den dort zubereiteten Beilagen.

Gefahrene Meilen: 202


cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #107 am: 28.06.2010, 18:26 Uhr »
Donnerstag, 18.09.2008

Nach einer halben Stunde „WoMo-Aufheizzeit“ stehen wir auch heute gegen 8 Uhr auf. Anschließend gibt’s wie üblich Kaffee, bevor es dann gegen 9 auf die Weiterfahrt geht. Heute haben nicht ganz so viele Meilen vor uns, nachdem wir auf McCarthy/Kennicott verzichtet haben. So wollen wir heute „lediglich“ die letzten 100 Meilen des Richardson Highways bis nach Valdez fahren, wo wir dann morgen die Fähre nach Whittier auf der Kenai Peninsula nehmen wollen. Kurz nach dem Start kommen wir an einer stillgelegten Tankstelle vorbei – von solchen Preisen kann man nur noch träumen!



Als erstes gibt uns der Milepost immer mal wieder den nett gemeinten Hinweis, rechts oder links des Highways nach Elchen Ausschau zu halten, bevorzugt in den hier zahlreich vorhandenen Tümpeln. Wir schauen zwar sehr intensiv danach – aber leider vergebens :-(

Nach kurzer Fahrt sieht man von einem Parkplatz auf dem Highway aus, wie ein Teilstück der Alaska-Pipeline quer durch den Wald führt.



Im weiteren Streckenverlauf ist sie zwar noch ein paar Mal in der Nähe der Straße zu sehen,  allerdings jeweils nur noch kurze Teilstücke. Und ein paar Meilen weiter verschwindet sie dann schon ein ganzes Stück vor Valdez tief im Boden. Nach kurzer Weiterfahrt kommen wir noch an einer Pumpstation der Pipeline vorbei, der Pumpstation No. 12. Da der Zutritt bzw. auch das Anhalten auf dem Highway in näherer Umgebung verboten sind, gibt es hiervon aber keine Photos.

Von verschiedenen Turnouts machen wir immer mal wieder Bilder von der uns umgebenden und näherkommenden Berg- und Gletschwelt. So richtig beeindruckend sind sie allerdings nicht, denn heute hängen die Wolken mal wieder recht tief! So lässt sich oftmals eher erahnen als erkennen, was sich hinter den vorbeiziehenden Nebelschwaden verbirgt.



Durch kurze Wolkenlücke blitzen ab und zu die Berggipfel hervor und geben einen Vorgeschmack darauf, was hier bei schönem Wetter alles zu sehen ist. Mal sehen, was uns heute bezüglich des Wetters noch erwartet, bisher ist es ja doch trocken – aber Valdez gilt als das Regenloch Alaskas schlechthin.

Am nächsten Viewpoint fällt der Blick direkt auf den Mt.Billy Mitchell Mountain. Eine Infotafel am Parkplatz gibt uns die Info, dass der Berg nach Billy Mitchell – einem US-Lieutenant – benannt wurde.



Ein weiterer Haltepunkt befindet sich am Devil’s Elbow, auch hier sieht man schön auf die umliegende Bergwelt und die bunten Herbstblätter.



Diese sind hier noch nicht – wie weiter im Norden – von den Bäumen gefallen, sondern leuchten noch herrlich gelb. Die Landschaft wandelt sich nun wieder sehr schnell.



Hier gibt es auch schon den ersten schönen Wasserfall zu sehen – bei den jährlichen Niederschlagsmengen hier auch kein Wunder!



Auf den nächsten Meilen haben wir dann schon Ausblicke auf den Worthington Glacier, der sich in der Nähe der Passhöhe fast der Straße nähert.



Auch hier ist natürlich ein großzügiger Parkplatz mit Infotafeln angelegt - wir sehen auf Photos, wie der Gletscher innerhalb der letzten 50 Jahre zurückgegangen ist. Auch anhand der Ausläufer der Moräne direkt am Straßenrand kann man noch erkennen, wie weit der Gletscher früher gereicht haben muss. Wir gehen zuerst auf geteertem Pfad bis zum Scenic Viewpoint.



Auch hier erkennt man schon einige Gletscherspalten und das blaue Leuchten des Eises, das bei Sonnenschein sicherlich noch etwas besser zur Geltung kommt. Trotz Wind & Kälte wandern wir – gut eingepackt – aber noch den Ridge Trail.



Hier geht es ganz schön bergauf, aber man nähert sich dem Gletscher doch um einiges mehr an und kann die Ausblicke genießen.



Auch der unten liegende Gletschersee kommt erst von hier so richtig zur Geltung.



Nach einer knappen Stunde kehren wir zum RV zurück und es gibt erst mal eine warme Suppe zum Mittagessen.

Bei der Weiterfahrt tun sich immer wieder kurze Wolkenlücken auf, die Blicke auf die hinter der Windschutzscheibe vorbeiziehenden Gletscher zulassen. Kurz vor der Passhöhe am Thompson Pass sehen wir den 27 Mile Glacier. Auch nach der Passhöhe steigen wir kurz aus, hier werden wir allerdings fast vom Wind weggeblasen, während die Wolken weiterhin den Blick auf den – theoretisch vorhandenen  - Keystone Glacier verbergen. Aber dafür bieten die weiteren Parkplätze trotzdem oft nette Ausblicke.



Wir fahren kurz durch den Blueberry Lake State Recreation Site – auch dieser ist sehr hübsch am See gelegen. Und hier bei schönem Wetter aufwachen, muß bei der umgebenden Bergwelt wirklich ein Traum sein! Nun geht es relativ steil – aber trotzdem auf breiter, gut ausgebauter Straße – den Paß auf der Südseite wieder hinab.

Unser nächster Stop führt uns etwa 15 Meilen vor Valdez zu den wunderschönen Bridal Veil Falls direkt am Straßenrand. Natürlich müssen wir auch hier wieder viele Photos machen.



Auf der anderen Seite des Parkplatzes findet man einen angefangenen Eisenbahntunnel für die Eisenbahnstrecke von den ehemaligen Kupferminen nach Valdez. Dieser wurde jedoch nie fertiggestellt, da sich aufgrund von Unstimmigkeiten eine Schießerei ereignete und daraufhin die Eisenbahnstrecke gar nicht nach Valdez, sondern nach Cordova gebaut wurde. Einziges Überbleibsel dieser Bauversuche ist dieser Bahntunnel durch den Keystone Canyon. Der Keystone Canyon war zu Goldrush-Zeiten nach dem Valdez Glacier das größte Hindernis auf dem Weg von der Küste zu den Goldfeldern.

Nur etwa 500 Meter weiter findet sich schon der nächste Wasserfall – die Horsetail Falls. Auch diese sind direkt neben der Straße gelegen.



Am anderen Ende des Parkplatzes befindet sich der Trailhead zum Valdez Goat Trail. Dieser verläuft auf dem ehemaligen Fußpfad oberhalb des Keystone Canyons und bietet einige schöne Ausblicke. Allerdings warnt ein Schild am Trailhead auch vor den hier vorhandenen Bären. Und hier hat es auch unheimlich viele Cranberry-Sträucher direkt am Wegesrand.  Nachdem wir auf dem Weg auch noch relativ frische Hinterlassenschaften eines Bären sehen, gehen wir nur die erste ½ Meile bis zum Viewpoint und drehen dort um. Auf dem Rückweg lande ich dank der nassen Felsen auf dem Weg direkt auf meinem Hinterteil. Prima! Aber zum Glück nichts weiter passiert. Auch jetzt sehen wir noch überall das Wasser den Berg hinunterschiessen, bis wir Valdez erreichen.

Dort biegen wir kurz vor Valdez linkerhand zum Alyeska Pipeline Terminal ab. Das Terminal selbst kann nicht besichtigt werden, daher können wir hier nur von weitem einen Blick darauf werfen. Das alleine würde die Fahrt hier sicherlich nicht lohnen, aber schon nach wenigen Minuten auf der Straße sehen wir rechts von uns einen Schwarzbären im kniehohen Wasser waten und vor sich hin essen.



Wir halten natürlich sofort an, und auch hier laufen unsere Kameras fast heiß. Das sind schon faszinierende Tiere, vor allem, wenn man sich hinter der sicheren Fassade des Autos befindet. Erst nach langer Beobachtungszeit können wir uns dazu durchringen, ein Stück weiter zu fahren..

Als nächstes halten wir am Abfluss eines Wasserkraftwerkes, wo viele Fische im Abflussbecken schwimmen. Ausserhalb des abgesperrten Bereichs sehen wir viele Seeotter/Seelöwen oder ähnliches herumschwimmen. Genau lässt sich das leider nicht sagen, aber auf jeden Fall können wir auch diese ausgiebig beobachten.



Natürlich gibt es auch hier viele Möwen und andere Seevögel zu sehen und auch immer wieder Wasserfälle, die von den Bergen hinabschießen.



Wieder zurück auf dem Highway kommt schon nach kurzer Fahrt die Abzweigung nach „Old Valdez“. Hier befand sich bis zum „Good-Friday-Earthquake“ 1964 die Stadt Valdez. Diese wurde aber komplett zerstört und anschließend 4 Kilometer weiter entfernt neu aufgebaut. Heute sieht man von der alten Stadt nur noch die Fundamente weniger Gebäude sowie einige Gedenktafeln. Nach kurzem Aufenthalt dort im strömenden Regen (der zwischenzeitlich wieder eingesetzt hat) geht es wieder auf dem Highway weiter.

Kurz vor Valdez sehen wir noch die Crooked CreekSalmon Spawning Area. Hier sieht man Unmengen von verschiedenen Lachsarten im Wasser schwimmen, die sich vom Meer bis hierher durchgeschwommen haben, um ihren Laich abzulegen (und anschließend zu sterben).

In Valdez selbst drehen wir erst mal eine kurze Runde durch die Stadt bis zum Ferry-Terminal. Dort holen wir unsere Fährtickets für morgen ab und erkundigen uns nach den Eincheckzeiten für die Fähre. Diese geht um 12.15, wir sollen für das Boarden gegen 11.15 Uhr dort sein.

Nun ist es kurz vor 16 Uhr, da das Valdez-Museum bis 17 Uhr geöffnet hat, bietet sich ein kurzer Besuch dort noch an. Hier findet sich eine interessante Ausstellung zur Geschichte von Valdez, beginnend mit den Ureinwohnern, die hier nur temporär waren, hin zu den Goldsuchern, der Geschichte des Erdbebens sowie dem Bau der Ölpipeline und der Havarie der Exxon Valdez. Bei den vielen interessanten Ausstellungsstücken, Kommentaren und Photos vergeht die eine Stunde im Flug. Das Museum ist wirklich empfehlenswert, alles ist sehr liebevoll gemacht!

Anschließend steht nun das Abendessen auf dem Plan. Wenn wir schon mal in einer Fischstadt sind, wollen wir auch Fisch essen. Daher fahren wir zuerst mal in die Hafengegend. Dort haben jedoch alle Restaurants geschlossen. Daher verlassen wir uns auf die Empfehlung mehrerer Reiseführer: Das „Totem Inn“. Und dieses Restaurant ist den Tipp wirklich wert! Auch viele Einheimische essen dort, das Restaurant ist trotz Saisonendes bis auf den letzten Platz belegt. Als Vorspeise gibt es für uns King Crabs, Stephans Hauptgang ist gebratener Heilbutt, bei mir gibt es Red Salmon mit Pesto. Und was soll ich sagen: Absolut köstlich, ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich schon mal so leckeren Fisch gegessen habe. Das hat sich wirklich gelohnt hier!

Mit vollem Magen suchen wir nun noch den Campground, was aber kein Problem darstellt. Wir wählen den städtischen „Valdez Glacier“-Campground aus. Dieser liegt etwa 5 Meilen ausserhalb der Stadt in einem kleinen Wald. Hier parken wir, bei immer noch strömenden Regen, in einem an sich schönen Platz mit Picknicktischen & Feuerstelle. Wir machen es uns bei einer Flasche Rotwein noch etwas gemütlich, während die Regentropfen aufs Dach prasseln.


Gefahrene Meilen: 108
Übernachtung: Valdez Glacier Campground, Valdez, AK


cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #108 am: 29.06.2010, 20:49 Uhr »
Hallo ??? Noch jemand mit dabei??? Heute gehts jetzt auf die Fähre, aber seekrank kann man bei unserer Fahrt eigentlich kaum werden.

Freitag, 19.09.2008

Heute steht nun also unsere Fährfahrt quer über den Prince William Sound an, von Valdez bis nach Whittier. Als wir aufwachen, hat sich das Wetter seit gestern abend nicht groß verändert – es regnet immer noch in Strömen.



Da die Fähre erst um 12.15 Uhr geht, können wir es heute etwas gemütlicher angehen lassen. Auf dem Weg zum Ferry Terminal halten wir am Supermarkt, um nochmals Lebensmittel einzukaufen.

Frühzeitig sind wir am Terminal, aber wir nutzen die Zeit und schauen uns dort den Fährhafen und die Informationstafeln an sowie blicken etwas über die Bucht hinüber zur Erdöl-Verladestation. Momentan liegt dort ein Riesentanker verankert, aufgrund des Nebels können wir aber keine Details erkennen. Als gegen 11 Uhr die Fähre eintrifft, können wir das Anlegen gut beobachten.



Sie scheint recht gut beladen zu sein, es verlassen einige Fahrzeuge und Passagiere die Fähre, die heute früh in Cordova gestartet ist.

Kurz darauf beginnt auch schon das Boarding, dabei müssen wir unser Ticket sowie die Reisepässe vorzeigen. Anschließend wird das Gas am WoMo abgedreht und versiegelt und wir werden einer Lane zugewiesen. Wir sind eines von drei Wohnmobilen, die an Bord wollen. Nach etwa 10 Minuten dürfen wir dann als letztes Fahrzeug auf die Fähre.

Beim Einfahren sieht man deutlich die Spuren von Fahrzeugen, die hier schon aufgesessen sind, daher fahren wir vorsichtig und langsam. Dabei werden wir von der Crew exakt eingewiesen.



Als wir gerade unser Fahrzeug verlassen, fällt jedoch auf, dass das Schiff im vorderen Teil zu stark beladen ist, daher werden wir gebeten, mit dem WoMo nochmals ein Stück rückwärts in den hinteren Teil zu fahren. Anschließend gehen wir über Treppen hoch an Deck.

Hier bin ich sehr positiv von der Fähre überrascht, das Innere ist richtig edel gehalten, etwa im Style einer Airline-Lounge am Flughafen. Es gibt eine Cafeteria, Plätze mit kleinen Tischchen und viel Fußraum für alle.



Die Fähre ist kaum belegt, die wenigen Leuten verlieren sich in der über 250 Passagieren Platz bietenden Fähre ziemlich. Wir wählen uns einen Platz ganz vorne und warten auf Abfahrt. Das Freiluftdeck befindet sich hinten, hier sind auch ein paar Sonnensitze montiert, die bei dem Wetter allerdings nass und wenig einladend sind. Daher beschränken sich während der Fahrt unsere Besuche dort darauf, ein paar Photos zu machen.

Pünktlich legen wir dann in Valdez ab. Am Anfang fährt die Fähre noch gemächlich, bis sie die hier liegende Meeresbucht hinter sich gelassen hat. Wir sehen linkerhand einen Öltanker, der von 2 kleinen Schiffen bis zur Verladestation geschleppt wird. Schon beeindruckend groß!



Leider sieht man von den umliegenden Bergen und Gletschern nicht sehr viel, nur immer wieder kurz lassen Umrisse vermuten, wo sich diese befinden. Nach Verlassen der Bucht nimmt die Fähre Fahrt auf, wir sind nun mit knapp 70 km/h unterwegs, wie uns unser  Garmin anzeigt. Da wir heute – zufällig - die Speedferry (MV/Chenega) erwischt haben, werden wir nur 2 ¾ anstelle von 6 ½ Stunden (bei der regulären Fähre) unterwegs sein.  Beim Verlassen der Meerenge zeigt uns ein Crewmitglied auch, wo sich das Riff befindet, an dem die Exxon Valdez zerschellt ist.

Nach einem ganzen Stück Fahrt sehen wir - anfangs in weiter Ferne, dann immer näher kommend - viele kleine Eisberge im Wasser schwimmen.



Sie leuchten tiefblau. Leider versperrt der Nebel auch hier eine etwas weitere Sicht, aber den kalbenden Columbia Glacier hätten wir auch bei schönem Wetter von hier aus nicht gesehen. In früheren Zeiten fuhr die Fähre wohl extra einen Umweg zum Gletscher, aber dies ist leider Geschichte.

Nachdem die Eisberge wieder verschwunden sind, gibt es erst mal nichts zu sehen und wir nehmen unsere mitgebrachten Lunchpakete zu uns. Ich glaube, wir sind die einzigen, die hier auf der Fähre zur Mittagszeit nicht schon literweise Bier konsumieren. Auf der weiteren Fahrt wird das Meer auch etwas unruhiger, aber es ist immer noch alles im Rahmen - gestern muß es hier wohl um einiges wilder gewesen. Als wir uns nach etwa 2 Stunden Fahrt langsam Whittier nähern, hängen zum Glück die Wolken etwas höher als in Valdez.



Wir sehen zuerst viele Wasserfälle, die von den grün bewachsenen Waldhängen direkt ins Meer abfallen.



Sie führen dabei recht große Wassermengen mit sich – das beeindruckt!



Und noch viel beeindruckender sind die dann kurz vor Whittier ins Blickfeld rückenden Gletscher, die hier tiefblau schimmernd immer näher kommen.



Schon alleine deswegen hat sich die Fährfahrt für uns gelohnt, auch wenn sie sich aufgrund der Lichtverhältnisse nicht wirklich gut auf Photos festhalten lassen. Gegen 14.30 legen wir dann in Whittier an und kommen auch recht zügig von der Fähre.

Da wir in Whittier nichts vorhaben und die Stadt auch keinen besonders hübschen Eindruck hinterläßt, machen wir uns gleich auf die Weiterfahrt. Diese führt uns als erstes zum Arthur Anderson Tunnel. Dieser Eisenbahntunnel wurde vor einigen Jahren so ausgebaut, dass – im Wechsel mit den Eisenbahnen – auch einspuriger Kfz-Verkehr auf der Eisenbahntrasse möglich ist. Als wir am Tunnel ankommen, darf gerade die Gegenrichtung fahren und so müssen wir noch ein paar Minuten warten.



Der Wechsel der Richtungen erfolgt hier im ¼-Stunden-Takt. Als wir dann fahren dürfen, ist der Tunnel recht hoch und eng, aber auch mit dem RV gut befahrbar. Platzangst sollte man jedoch nicht unbedingt haben.




Nach dem Tunnel kommt gleich rechterhand ein Parkplatz auf dem wir anhalten und unser Gas wieder andrehen. Zuerst zeigt unser Kühlschrank daraufhin lediglich einen Fehler an, aber nach mehrmaligem An- und Abschalten funktioniert er dann doch wieder. Somit haben wir das Abenteuer Fähre gut überstanden!

Vom Parkplatz aus hat man einen beeindruckenden Blick auf mehrere Gletscher, darunter den Portage Gletscher und den Byron Gletscher, sowie auf den Portage Lake.



Ab und zu lässt sich sogar die Sonne blicken – schon alleine für solch wunderschöne Augenblicke hat sich die Reise gelohnt!



Nach einiger Zeit fahren wir ein paar Meilen weiter bis zum Beggich Boggs Visitor Center des Chugach National Forest Services. Dieses befindet sich auf der anderen Seite des Portage Lakes und hat recht interessante Ausstellungen sowie auch nochmals Gletscherblick.



Da sich der Portage Glacier in den letzten 50 Jahren jedoch stark zurückgezogen hat, ist dieser vom Visitor Center nicht wirklich zu sehen. Hierzu müssten wir die Bootstour von hier mit der MV Ptarmigan machen, die jedoch nur bis Mitte September angeboten wird. Daher machen wir uns nun auf die Weiterfahrt Richtung Seward Highway, nach kurzer Fahrt können wir noch einen Blick auf den Middle Glacier werfen.

Auf dem Seward Highway halten wir auf dem ersten Parkplatz nochmals an, um uns eine heiße Suppe zuzubereiten. Passend dazu fängt es wieder an, in Strömen zu regnen. Das ist echt immer wieder faszinierend, wie schnell das Wetter hier wechseln kann! Nach der kurzen Pause geht es – immer noch im Regen – weiter. Daher sind die Ausblicke nicht so berauschend sind, und wir können uns die meisten Scencic Viewpoints sparen.

Erst nachdem der Sterling Highway Richtung Homer vom Stewart Highway abgegangen ist, hört es wieder auf zu regnen. Und je weiter wir Richtung Seward kommen, umso höher ziehen auch die Wolken und ab und zu sehen wir ein blaues Stück Himmel. Da wir – bei einigermaßen gutem Wetter – morgen ab Seward ein Bootstour in den Kenai Fjords National Park machen wollen, werden wir heute auf dem letzten State Campground vor Seward campen, dem Primrose Campground. Da hier schon off-season ist, ist das Campen hier um diese Jahreszeit umsonst, allerdings wird auch kein Service mehr angeboten. Aber wer braucht schon Service? Leider sind die zwei schönsten Plätze am Fluss schon belegt und so parken wir unser WoMo eben in einem relativ schmalen Camplot im Wald.

Nach der Kurzplanung für morgen machen wir uns dann zu Fuß noch etwas auf Tour. Zuerst kurz an den Kenai Lake, der als einer der schönsten Seen auf der Kenai-Peninsula gilt. Gegenüber vom See sieht man einen wunderschönen Regenbogen aus den herbstbelaubten Bergen gegenüber aufsteigen. Ein toller Anblick!



Wir beobachten den Regenbogen kurz, bevor wir uns den Primrose-Trail am gegenüberliegenden Ende des Campgrounds kurz anschauen. Dieser führt jedoch lediglich durch ein recht schlammiges Waldstück, erst nach 2 Meilen (one-way) soll ein hübscher Wasserfall kommen. Wäre zwar bestimmt nett, aber da es kurz vor 19 Uhr ist und wir noch grillen wollen, sind wir dafür wohl etwas zu spät dran. Wieder zurück, sehen wir noch ein paar Vögel auf ihrer Zugroute.



Als die Sonne weg ist, wird es auch recht schnell empfindlich kühl – mal sehen, ob es heute nacht wieder gefriert. Daher wird das draussen Gegrillte auch genüßlich drinnen im beheizten Wohnmobil verzehrt.

Gefahrene Meilen: 85 Meilen
Mit der Fähre zurückgelegte Meilen: ca. 95 Meilen
Übernachtung: Primrose Campground, Seward, AK


AndyOne

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #109 am: 30.06.2010, 07:48 Uhr »
Hallo Elke,

jetzt sehe ich gerade, das Du schon mitten im lang ersehnten Alaska-Reisebericht bist. Ich hatte noch gar keine Zeit zum lesen und muss die Tage erst mal nachlesen.
bye
Andy

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cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #110 am: 30.06.2010, 21:41 Uhr »
@AndyOne: Schön, daß Du mit dabei bist! Und sorry nochmal, dass der Bericht für Euch natürlich viel zu spät kommt... aber es hat halt nicht früher gereicht. Dann wünsch ich Dir mal viel Spaß beim Nachlesen, hoffe, es ist nicht zu ausführlich geschrieben.

Grüßle
Elke


cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #111 am: 30.06.2010, 22:14 Uhr »
Sorry, aber heute reicht es jetzt nicht mehr für den nächsten Tagesbericht. Nachdem ich ihn schon reinkopiert und alle Bilder eingefügt hatte, war plötzlich der ganze Text wieder weg :-( Und jetzt habe ich keine Lust mehr - aber morgen gehts dann weiter, mit ganz vielen Gletschern und Tieren!

Grüßle
Elke


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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #112 am: 30.06.2010, 22:18 Uhr »
Ich freue mich schon auf Gletscher und Tiere, muss aber zugeben, dass ich bei der Kälte und dem häufigen nass-kalten Wetter, das ihr hattet, auch ganz schön froh über die derzeitigen Lese-Temperaturen bin!

cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #113 am: 01.07.2010, 21:37 Uhr »
Samstag, 20.09.2008

Heute früh wachen wir wie üblich etwa gegen 8 Uhr auf, es gibt erst mal Kaffee. Ein Blick nach draussen sagt uns, dass es mit Regnen aufgehört hat, die Wolken höherziehen und ab & zu sogar ein Stück blauer Himmel durchblitzt. So langsam werden wir tatsächlich verhalten optimistisch, was unsere heutige Glacier Tour in den Kenai Fjords Nationalpark angeht, vielleicht spielt das Wetter ja doch noch mit! Daher brechen wir zeitig Richtung Seward auf und kaufen dort bei Renown-Tours unsere Tickets für die 6-Hour-Glacier-Tour. Da diese erst um 11.30 Uhr losgeht, haben wir nun noch etwas Zeit. Als erstes tanken wir mal das Wohnmobil voll und erkundigen uns an der Tankstelle, wo wir dumpen können. Ein public dump befindet sich an der D-Street, also fahren wir zuerst dort hin.

Nun fahren wir zurück ins Zentrum von Seward. Hier scheint es schon etwas touristischer zu sein als andernorts. Sogar für das Parken wird hier Geld verlangt – für einen ganzen Tag sind es 10 $. Da wir nun immer noch etwas Zeit haben, schauen wir noch im Visitor Center des Kenai Fjord National Parks vorbei.



Dieses gibt aber außer einem großen Souvenirshop, der Wetter- und Wellenvorhersage für die nächsten Tage und einem Parkranger für Fragen nicht arg viel her. Daher sind wir hier schnell durch und schlendern schon mal gemütlich zu unserem Schiff (der „Spirit“). Wir setzen uns dort in die Sonne und warten, bis um 11 Uhr das Boarding losgeht. Schön, endlich mal wieder Sonne genießen!



Als wir an Bord dürfen, sichern wir uns einen Platz auf dem geschlossenen Oberdeck am Fenster. Die Masse der Leute strömt nach draußen, aber nach etwa 5 Minuten Fahrt sitzen eigentlich alle schon wieder innen. Wird halt bei dem Fahrtwind doch recht schnell unangenehm draußen. Wir sichern uns gleich noch eines der zur Verfügung gestellten Ferngläser und warten gespannt darauf, was uns die Fahrt heute bringt.

Punkt 11.30 Uhr geht es los. Unser Kapitän lenkt das Schiff gekonnt per Fernbedienung aus dem Hafen und wir nehmen kurz Fahrt auf – stoppen dann aber gleich wieder. Ein Seeotter schwimmt direkt vor uns auf dem Rücken im Wasser. Einfach supersüß – ich muß gleich wieder unzählige Bilder davon machen. Aber heute wird eh der Bilder-Rekordtag des gesamten Urlaubs werden, also was solls?



Wir schippern nun entlang der Küste in der Resurrection Bay Richtung Golf von Alaska. Schon hier beeindruckt uns auch die tolle Landschaft, das Grün der Wälder in Verbindung mit dem tiefblauen Meer und den grauen Bergen.



Beim nächsten Stop sehen wir sowohl Sea Lions auf dem einen Felsen herumliegen als auch Harbor Seals auf einem anderen in der Nähe. Die Sea Lions machen ja ganz schön Krach hier!





Das Wasser leuchtet in der Bay wundervoll in den Farben tiefblau/türkis: Am liebsten möchte man hier gleich ins Wasser hüpfen, lässt den Gedanken bei den hier herrschenden Wassertemperaturen aber auch sofort wieder fallen. Als nächstes gibt es Weißkopfseeadler zu sehen. Diese sitzen in den Bäumen hoch oberhalb der grauen Felsen und sind daher auf diese Entfernung nur sehr schlecht zu sehen und zu fotografieren. Sehr faszinierend sind sie aber auch diesmal wieder! Kurz danach hält unser Schiff dann nochmals bei wunderbar im Wasser sitzenden Felsen an – als wären sie extra für uns dort hingepflanzt werden. Die Farben bei dem heutigen strahlenden Sonnenschein sind einfach traumhaft!



Bei der Ausfahrt aus der Resurrection Bay in den Harding Gateway können wir auch einen Blick auf den Bear Glacier werfen, den ersten Gletscher unserer Tour. Nebenbei gibt es nun Lunch. Dieses war im Tour-Preis mit enthalten und besteht aus einem frischen Bagel, Räucherlachs, Creamchesse, Cheddarcheese und einem Riesencookie sowie Getränken. Warmgetränke und Wasser sind während der ganzen Tour inklusive. Während wir essen, erklärt uns der Kapitän, dass wir heute ausnahmsweise bis zum Northwestern Glacier in die Northwestern Lagoon fahren. Cool – dies ist eigentlich nur bei der 9-Stunden-Tour der Konkurrenz möglich, die aber um diese Jahreszeit nicht mehr fährt! Diese hätten wir sowieso am liebsten gebucht, da der Northwestern Glacier am beeindruckendsten sein soll. Unsere Tour hätte eigentlich nur bis zu den weiter nördlich liegenden Gletschern Aialik und Holgate Glacier gehen sollen. Aber umso besser – das kann heute nur ein guter Tag werden!

Kurz nach dem Einbiegen in die Harris Bay als Einfahrt zur Northwestern Lagoon sehen wir bereits die ersten Gletscher. Bevor diese aber genauer betrachtet werden, fahren wir erst mal in eine Bucht namens „Cataract Cove“ ein, wo es unzählige wunderschön direkt ins Meer abfallende Wasserfälle gibt.



Unser Boot wird dabei atemberaubend direkt bis an die Felsen gelenkt – ein Traum bei diesem herrlichen Spät-Septemberwetter! Weiter geht es nun direkt in die Northwestern Lagoon.



Linkerhand sehen wir den Southwestern Glacier, auf weitere Ausläufer des Harding Icefields fahren wir direkt zu.



Das blaue Gletschereis glitzert wieder wundervoll in der Sonne. Wir können es immer noch gar nicht glauben, was wir heute für ein Wetterglück haben! Nun drehen wir etwas nach rechts ab, und was ist denn das? Aus der Ferne schwimmen uns hier erste, winzig kleine Eisberge entgegen? Hier wird es doch nicht noch ins Meer kalbende Gletscher geben?



Wir fahren immer weiter, die Eisstücke im Wasser werden größer, bis irgendwann der Northwestern Glacier mit seinen Ausläufern sichtbar wird. Wow!



Unser Käpt´n steuert das Boot nun langsam durch die „Eisberge“, bis es so viele sind, dass wir nicht mehr näher an den Gletscher kommen können. Jetzt wird der Motor des Boots abgestellt und wir können ganz in Ruhe den Gletscher beobachten.



Leider sehen wir keine Stücke direkt ins Meer abfallen, aber immer wieder hören wir es bei den Eisstücken im Wasser knirschen und vom Gletscher kommend immer mal wieder ein lautes Knacken. Total beeindruckend das Ganze!



Zwischen den vielen Eisschollen schwimmen recht viele Harbor Seals, die aber auf den Photos leider nicht gut sichtbar sind. :-( Auch das Wetter macht immer noch mit, durch die Sonne leuchtet das blaue Gletschereis genial und der blaue Himmel mit seinen paar Wölkchen tut ein übriges zu unserer guten Stimmung hier! Nach einem etwa ½-stündigen Aufenthalt dort am Gletscher geht es dann schon weiter.



Schade eigentlich, hier hätte ich noch stundenlang an der Reling stehen und den Gletscher beobachten können.



Bei der Ausfahrt aus der Northwestern Lagoon kreuzen wir noch einmal direkt den Ausblick auf die beiden Gletscher-Ausläufer des Harding-Icefields und schon wieder werden unendlich viele Photos gemacht.



Vorbei an Matusha Island und Chiswell Island geht es nun hinaus aufs offene Meer des Golfs von Alaska. Hier sind die Wellen nun doch etwas höher, das Wasser spritzt ganz schön an den Wänden unseres Schiffes hinauf! Aber kein Problem, wir haben ja heute früh vorhersehender Weise schon unsere Sea-Sickness-Tabletten genommen. Wobei sich immer die Frage stellt, ob wir sie auch wirklich gebraucht hätten, der Rest des Bootes scheint das hier ja auch ganz gut zu vertragen. Schon nach kurzer Zeit gesellen sich zwei Dall’s Porpoises zu unserem Schiff und begleiten uns wie Delphine in Front unseres Schiffes ein ganzes Stück des Weges. Da sie immer vor dem Schiff schwimmen, ist es relativ schwer, sie gut aufs Bild zu bekommen.



Zwischen Barwell Island und Cape Resurrection gibt es schließlich nochmal ein absolutes Tages-Highlight: Wir sehen zwei Buckelwale! Eine Muttter mit einem Jungen! Einfach genial, aber leider auch nur sehr schwer zu fotografieren.



Diese beobachten wir auch einige Minuten mit ausgeschaltetem Motor, bevor die Fahrt weitergeht. Wir biegen nun am Cape Resurrection wieder nach rechts ab und nähern uns durch die Eldorado Narrows wieder der Resurrection Bay. In den Eldorado Narrows sehen wir auf den Berghängen einer kleinen Insel auch einige Mountain Goats (Bergziegen) herumhüpfen. Wie die wohl dort hin gekommen sind? Anschließend kommen wieder einige Seelöwenkolonien – diesmal sind sie zwar nicht so lautstark wie am Anfang, aber dafür geruchsintensiver.



Bei der Weiterfahrt sehen wir nochmals ein paar kleinere Wassserfälle, sowie die Ausläufer von Spoon Glacier, Porcupine Glacier und Prospect Glacier in die Resurrection Bay.



Von weitem sehen wir nun schon dunkle Wolken in der Resurrection Bay hängen, in Seward regnet es wohl.



Da hatte also der Wetterbericht für heute doch nicht ganz unrecht, aber wir haben zumindest unheimliches Glück gehabt! Kurz vor der Hafeneinfahrt gibt es dann ganz überraschend noch einen schönen Regenbogen zu sehen.



Punkt 17.30 Uhr legen wir schließlich wieder am Hafen an und eine traumhaft schöne Bootstour nimmt leider schon wieder ihr Ende! Sowohl die Crew, das traumhafte Wetter als auch die überraschende Abweichung mit der Fahrt zum Northwestern Glacier haben hierzu ihren Teil dazu beigetragen.

In Seward gehen wir direkt zurück zu unserem hässlichen Cruise America-RV und sehen eines mit identischer Bemalung direkt neben unserem parken. Die beiden Insassen kommen auch gerade zurück und wir unterhalten uns noch kurz. Wie sich herausstellt, waren sie ebenfalls mit uns auf dem Schiff.

Nun haben wir noch eine etwa 2-stündige Autofahrt nach Soldotna vor uns – von dort geht morgen früh um 9 Uhr unser Flug zur vorgebuchten Silver Salmon Creek Lodge. Die Fahrt dorthin führt wieder durch spektakuläre Landschaft, aber viele Photos davon haben wir nicht, die gibt’s dann erst auf der Rückfahrt. Heute haben uns a) die fortgeschrittene Uhrzeit und b) der andauernde Regen davon abgehalten.

Kurz nach 19.30 Uhr erreichen wir Soldotna und schauen uns kurz den Airstrip an, wo wir morgen bei Natron Air einchecken sollen. Kein Problem, das ist schnell gefunden. Keine 10 Minuten Fahrzeit davon entfernt befindet sich der städtische Centennial Park Campground, den wir jetzt aufsuchen. Unterwegs sehen wir schon einen Elch am Straßenrand stehen und Blätter von einem Baum essen. Auf dem Campground angekommen, sehen wir auf Campsite No. 1 ebenfalls eine Elchkuh mit ihrem Jungen stehen. Leider haben wir etwas zu langsam auf den Auslöser gedrückt, daher gibt es auch hier keine Bilder.

Nachdem wir uns einen Stellplatz ausgesucht haben, registrieren wir uns noch kurz dort, bevor die üblichen abendfüllenden Arbeiten vorgenommen werden. Da bleibt zum Abendessen nicht mehr viel Zeit, daher gibt es heute mal Mikrowellenessen aus der Pfanne.  Nun packen wir für unseren morgigen kurzen Flug und die eine Nacht auf der Lodge eine kleine Reisetasche zusammen, bevor es dann ins Bett geht.

Gefahrene Meilen: 122
Übernachtung: Centennial Park Campground, Soldotna, AK



rallarose

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #114 am: 01.07.2010, 22:52 Uhr »
Wunderschöne Bilder! Klasse!

Susanne

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #115 am: 02.07.2010, 08:42 Uhr »
Hallo Elke,

so jetzt habe ich Deinen Bericht nachgelesen. Ruft wirklich schöne Erinnerungen wieder wach, gefühlt hattet Ihr wohl schlechteres Wetter als wir, auf jeden Fall war das Wetter auf der Bootstour in die Kenai Fjords besser als bei uns. Die Bilder wirken einfach schöner, wenn das Wetter auch besser ist.
Das man mit einem Truck Camper die besseren Karten hat, um auch etwas abseits liegende Strassen zu befahren ist wirklich war, Ihr wisst ja jetzt was Euch entgangen ist und beim nächsten Alaska Urlaub nehmen wir auch wieder so einen TC. der hat uns wirklich total überzeugt auch was das Platzangebot im Camper angeht.
bye
Andy

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Saguaro

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #116 am: 02.07.2010, 15:39 Uhr »
Hallo Elke,

das war ein Traumtag  :applaus:. Die Nähe zum Gletscher, Orcas und überhaupt  :daumen:.

Super, dass auch das Wetter mitgespielt hat.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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cleoxx

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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #117 am: 03.07.2010, 20:52 Uhr »
Sonntag, 21.09.2008

Heute soll also ein weiteres Highlight unseres Urlaubs starten: Der Aufenthalt auf der Silver Salmon Creek Lodge im Lake Clark National Park, bei der wir hoffentlich viele Tiere (insbesondere Bären) sehen werden. Da der Nationalpark nicht auf Straßen erreichbar ist, bucht man den Aufenthalt auf der Lodge inklusive dem zugehörigen Flug dorthin. Mir sind diese winzigen Flieger ja immer nicht so geheuer, aber da muß ich hier halt durch…

Daher klingelt der Wecker Punkt 7, da die Abflugzeit für unseren heutigen Flug auf 8.30 festgelegt wurde. Treffpunkt ist direkt bei der durchführenden Natron Air am Soldotna Airport. Wir sind auch pünktlich da und parken schon mal unser Wohnmobil dort auf dem Hof. Hier scheint die ganze Familie zwar am Airport zu wohnen, als wir aber klingeln, macht niemand auf. Wir laufen einmal übers Gelände und schauen uns um, aber hier scheint tatsächlich noch niemand da zu sein. Nun gut, dann warten wir halt und schauen uns noch etwas den winzigen „Flughafen“ dort an.



Gegen 9 Uhr fährt der Chef dann mitsamt seinem Hund vor und läßt uns durch sein Gebäude zum Flugzeug. Nun beginnt er erstmal, das Flugzeug (ein GA8 Airvan) abzudecken, aufzutanken, Öl nachzufüllen usw. Na, hoffentlich vergißt er da mal nichts!



Wir erfahren dann, dass noch einige Angler mit uns fliegen, die aber erst gegen 10 Uhr eintreffen. Solange trinken wir noch einen Kaffee, bevor es dann endlich losgeht. Wir bekommen alle Headsets auf – einerseits zum Lärmschutz, andererseits, damit wir den Kommentaren unseres Flugkapitäns beim Überflug über das Cook Inlet lauschen können. Er weißt uns auf Sehenswürdigkeiten hin, erzählt die eine oder andere Story und zeigt uns natürlich die beiden Vulkane Mt. Redoubt und Mt. Iliama.





Nach ca. einer halben Stunde Flugzeit sehen wir die Lodge von oben. Unser Kapitän Tim überfliegt die Lodge mehrmals und gibt dabei Gas, um auf unsere Ankunft aufmerksam zu machen. Somit will er sichen stellen, daß wir dann auch abgeholt werden. Doch wo landen wir denn eigentlich? Weit und breit ist kein Airstrip oder ähnliches zu sehen? Stephan vermutet, daß wir direkt am Strand landen, aber das kann ich irgendwie gar nicht glauben. Doch tatsächlich, ganz sanft landen wir direkt im Sand und kommen auch recht schnell zum Stehen.



Wir werden von unserem persönlichen Tourguide abgeholt – Jenny aus Iowa. Wie sich in den nächsten Tagen herausstellt, eine sehr nette und unkomplizierte Führerin durch die Wildnis hier, die sich prima auskennt und gerne auch selbst fotografiert! Das schonmal vorab, es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht mit ihr. Unser Gepäck wird von ihr auf einen 4-Wheeler mit Anhänger verfrachtet. Wir dürfen dort auch Platz nehmen und fahren los. Schon nach wenigen Metern geht es tief durch Wassergräben.



Auch hier hat es in den letzten Tagen und Wochen unwahrscheinlich viel geregnet. Daher sind viele Flüsse und Wege auch überschwemmt. Als wir die Lodge erreichen, werden wir von David, dem Besitzer, begrüßt und können unser Zimmer beziehen. Wow, endlich mal wieder richtige Betten! Nun bekommen wir jeder ein Paar Gummistiefel verpaßt – unsere Schuhwerk für den heutigen Tag. Zwar ungewohnt, aber anderweitig wäre hier wohl wirklich kaum ein Durchkommen.

Wir starten eine erste Tour mit Jenny. Zu Fuß gehen wir Richtung Norden am Wald entlang. Von der Tierwelt sehen wir erstmal noch nichts, aber dafür bewundern wir die Landschaft, während wir in den Gummistiefeln durch den Sumpf stapfen. Ganz schön anstrengend!



Nach einiger Zeit im Hinterland erfährt Jenny durch einen Funkspruch von anderen Tourguides, daß sich momentan ein Bär am Strand aufhält. Also machen wir uns auf, um querfeldein – wieder durch tiefen Sumpf – Richtung Strand zu marschieren. Als wir dort ankommen, ist der Bär jedoch leider schon weg – seine Fußspuren hat er allerdings noch hinterlassen:



Am Strand liegt noch viel angeschwemmter Unrat von den Unwettern der letzten Tage herum. Jenny erzählt, daß sie extra für das Flugzeug ein kleines Stück Strand freigeräumt haben. Da wir jetzt wieder in der Nähe der Lodge sind, stoppen wir dort noch kurz und dürfen Davids Frau Joanne mit dem Rest der Familie kennenlernen. Sie sind gerade bei der Abreise, da Joanne normalerweise in Denver wohnt.

Nach einem kurzen Gespräch ziehen wir nochmals mit Jenny los, diesmal geht es Richtung Süden zum Silver Salmon Creek. Üblicherweise kann man ihn an manchen Stellen durchwaten, aber momentan führt auch er so viel Wasser, dass das leider nicht möglich ist. Wir verweilen trotzdem eine Weile dort und beobachten verschiedene Vögel.

Pünktlich zum Mittagessen sind wir wieder zurück an der Lodge. Es gibt Gemüsecremesuppe (mit frischen Brokkoli und Karotten), dazu Knoblauchbrot. Sehr lecker!

Nachmittags steht dann eine Wanderung zu den Silver Salmon Lakes an. Zuerst geht es eine Weile mühsam durch den Wald – das ist eher eintönig. Aber nach einiger Zeit landen wir an unserem Ziel, den beiden Seen. Schon die ersten Blicke darauf sind einfach fantastisch!



Jenny fragt uns, ob wir Lust auf eine Kanufahrt haben – warum auch nicht? Auf einem klapprigen Steg schwanken wir zum Kanu und steigen ein. Wir kennen uns zwar damit nicht aus, aber Jenny hat die Lage im Griff – sie sitzt hinten, paddelt und steuert das Kanu. Stephan darf vorne auch etwas mitpaddeln. Ich sitze in der Mitte, genieße die Aussicht und bin fürs Fotografieren zuständig.



Zuerst paddeln wir Richtung Süden, dort fließt der Silver Salmon Creek aus den gleichnamigen Lakes ab. Der Fluß hat eine recht hohe Fließgeschwindigkeit. Die Sonne strahlt vom Himmel und das Wasser des Sees leuchtet in tiefem dunkelblau – das hätten wir wirklich fast nicht besser erwischen können. Ein absoluter Traum!



Wir kommen an eine Stelle, an der recht viele Lachse im See laichen. Jenny steuert das Kanu an Land, damit wir uns etwas umschauen können. Sie hofft darauf, hier aufgrund der Lachse evtl. auch Bären sehen zu können. Das ist zwar nicht der Fall, aber wir genießen den Ausblick trotzdem!



Das Weiterpaddeln ist teilweise ganz schön mühsam – wir kämpfen uns durch recht dichten Seerosenbewuchs. Aber dafür ist es recht hübsch anzuschauen. Wir wechseln nun die Richtung und paddeln wieder gen Norden. Nach einiger Zeit sehen wir einen Biberbau im See. Die Tiere selbst sehen wir zwar nicht, aber das Ausmaß des Baus ist schon ganz ordentlich!



Nun kommen wir zu einem Teil des Sees, wo wir viele Enten und Wasservögel sehen. Von weitem sichtet Jenny auch zwei Trumpeter Swans, aber als wir näher kommen, fliegen diese leider davon. Nun wird es langsam Zeit, uns auf den Rückweg zu machen. Plötzlich stoppt Jenny jedoch und zeigt auf eine Insel, die mitten im See liegt. Am Ufer sehen wir einen Braunbären stehen! Wow!



Als der Bär uns bemerkt, geht er ins Wasser und fängt an, davon zu schwimmen. Ich wußte gar nicht, daß Bären so gute Schwimmer sind. Aber Jenny will uns noch etwas mehr zeigen und paddelt dem Bären in – hoffentlich – sicherem Abstand hinterher. Immer wieder guckt er sich kurz um, ob wir noch hinter ihm her sind.



Bei der nächsten Insel geht der Bär wieder an Land und trottet dort weiter. Wir paddeln ihm noch ein Stückchen hinterher und sehen ihn auch noch ein paarmal, wenn auch leider ihn etwas größerer Entfernung.



Nun paddeln wir wieder zurück zum Ufer und machen uns auf den Rückweg zur Lodge. Nach kurzem Stopp dort gehen wir nun nochmal mit Jenny und dem 4-Wheeler auf Tour zum anderen Ende der Silver Salmon Lakes. Aber nach einiger Zeit ist aufgrund des Hochwassers überall auch mit dem 4-Wheeler kein Weiterkommen möglich und so machen wir uns nochmal zu Fuß auf den Weg. Es geht erst durch einen kleinen Wald, wo wir immer wieder blueberries von den Sträuchern naschen können. Als wir am See sind, setzen wir uns dort etwas ins Gras und genießen den Blick auf den Augustine Hill, der sich im See spiegelt.



Zurück zu unserem Fahrzeug geht es nun auf einem Schotterweg. Plötzlich stoppt Jenny wieder. Sieht sie etwa nochmal einen Bären? Das zwar nicht, aber am Wegesrand sitzt ein Stachelschwein im tiefen Gras. Als es uns bemerkt, werden natürlich alle Stacheln steil aufgestellt, so daß wir kein Gesicht sehen können. Da es im tiefen Gras sitzt, ist es nur schwer zu fotografieren und so beobachten wir es halt einfach noch eine Weile.

Gegen 17.30 Uhr sind wir dann zurück an der Lodge und gehen vor dem Abendessen kurz aufs Zimmer. Aber schon nach kurzer Zeit hören wir, wie die anderen draußen eine großen Braunbären sehen. Sofort fährt Jenny nochmals mit uns los und tatsächlich erwischen wir den Bären noch.



Er kommt jetzt direkt auf uns zu, nimmt aber kaum Notiz von uns, sondern trottet ein paar Meter weiter über den Weg zur Lodge.



Ein paar Minuten können wir ihn noch beobachten, bevor er dann im Wald verschwindet. Einfach faszinierende Tiere – das war mal wieder ein richtiges Highlight am Abend!

Als wir wieder zurück sind, gibt es gleich Abendessen. Die Lodge hat schon Saisonende, wir sind die einzigen Gäste momentan und auch die letzten für diese Saison. Davids Kinder haben noch ein paar Freunde eingeladen, um das Wochenende auf der Lodge zu verbringen. Daher ist der Abend sehr persönlich und unterhaltsam. Unter anderem ist auch die ehemalige Köchin der Lodge mit dabei, diese hat heute das Abendessen gezaubert. Zur Vorspeise gibt es Cracker mit Räucherlachs und Creamcheese, anschließend Kürbis-Süßkartoffel-Lasagne mit Brot und Salat sowie überbackene Aubergine mit Hackfleisch-Gemüse-Füllung. Alles total lecker, wir sind total voll gegessen und aufgrund der Anstrengungen heute eigentlich auch reif fürs Bett. Die Angestellten laden uns aber noch ein, mit ihnen etwas ans Lagerfeuer zu sitzen, das wollen wir auch nicht ausschlagen. So sitzen wir dann noch bis 10 draussen und unterhalten uns lange und ausführlich.

Beim Abendessen wurden wir noch gefragt, ob wir unbedingt morgen vormittag schon zurück müßten. Ein paar der Freunde fliegen mit uns zusammen und würden gerne bis nachmittags bleiben. Uns wird angeboten, den Aufenthalt auf der Lodge kostenlos (inkl. zusätzlichem Mittagessen) bis 15 Uhr zu verlängern. Wir entscheiden uns spontan dafür, noch etwas länger die Lodge zu genießen und verzichten stattdessen auf die eigentlich für morgen geplante Fahrt nach Homer. Die beiden Mädels freuen sich auch, dass sie morgen früh mit ihren Freunden noch zum Heilbutt-Angeln fahren können und so ist allen geholfen.

Gefahrene Meilen: 2,5
Übernachtung: Silver Salmon Creek Lodge, Lake Clark NP, AK


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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #118 am: 03.07.2010, 21:30 Uhr »
Wunderschöne Bilder! Klasse!

Danke!

Hallo Elke,

so jetzt habe ich Deinen Bericht nachgelesen. Ruft wirklich schöne Erinnerungen wieder wach, gefühlt hattet Ihr wohl schlechteres Wetter als wir, auf jeden Fall war das Wetter auf der Bootstour in die Kenai Fjords besser als bei uns. Die Bilder wirken einfach schöner, wenn das Wetter auch besser ist.

Da ist wirklich was dran. In der Realität finde ich bewölktes Wetter oft gar nicht so schlimm bzw. auch den Unterschied nicht soooo krass. Bzw. beeindruckt hier einfach auch die Szenerie an sich, ganz unabhängig vom Wetter - und oft bringen ja tiefhängende Wolken/Nebel eine ganz eigene Stimmung hervor, die aber auf den Photos dann nicht so rüberkommt.

Zitat
Das man mit einem Truck Camper die besseren Karten hat, um auch etwas abseits liegende Strassen zu befahren ist wirklich war, Ihr wisst ja jetzt was Euch entgangen ist und beim nächsten Alaska Urlaub nehmen wir auch wieder so einen TC. der hat uns wirklich total überzeugt auch was das Platzangebot im Camper angeht.

Das ist für uns schon seit der Reise klar: Wenn es mal wieder nach Alaska geht, dann mit einem Truckcamper - man ist einfach doch flexibler damit! Und wir können auch das mit dem Platzangebot bestätigen: Bei einem Blick in den Innenraum eines Truckcampers unterwegs haben wir festgestellt, daß durch die geschickte Aufteilung fast genauso viel Platz vorhanden ist wie in unserem "Standard-WoMo". Das war ja der Grund, uns bei der Buchung gegen einen Truckcamper zu entscheiden, da man im September doch die Abende überwiegend im Womo verbringt.

Hallo Elke,

das war ein Traumtag  :applaus:. Die Nähe zum Gletscher, Orcas und überhaupt  :daumen:.

Super, dass auch das Wetter mitgespielt hat.

Ilona, wir konnten es selbst kaum glauben, was wir an diesem Tag für ein Glück hatten: Die Entscheidung der Crew, zum Northwestern Glacier zu fahren, die vielen Tiersichtungen, das beeindruckenden Knirschen des Gletschers und natürlich dazu das traumhafte Spätsommerwetter, was so gar nicht zu erwarten war. Das hat natürlich richtig Spaß gemacht!

Grüßle
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Re: "Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008
« Antwort #119 am: 04.07.2010, 10:10 Uhr »
Hallo Elke,

der Flug zur Lodge hat schon was abenteuerliches  :groove:. Wie seid Ihr auf die Logde gekommen?

Ich hätte die Verlängerung bis 15 Uhr auch angenommen.

Toll  :clap: :clap: :clap:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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