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Autor Thema: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten  (Gelesen 29174 mal)

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DocHoliday

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #90 am: 05.05.2009, 10:13 Uhr »
Schön, dass es weiter geht. 40°C und mehr sind natürlich heftig. Da lässt die Wanderlust schon etwas nach ;)


Die Landschaft ist wenig spektakulär. Sie lebt davon, dass die vom Guckzwang geschwollenen Augen endlich wieder irgendwo ihren Halt finden. Der Bildungsbürger weiß natürlich von den Besonderheiten dieser Gegend bezogen auf die letzte Eiszeit, als z. B. die Weißwedelhirsche hier ihre letzte unvergletscherte Zuflucht fanden. Heute kommen sie hier nicht weg, weil rundherum Wüste ist. Den Weißwedelhirschen muss niemand mit dem Wort „Klimawandel“ kommen. Ihre Sagen und Mythen handeln ausschließlich davon.

Augen mit Glupschzwang und klimageschädigte Hirsche, was Du so alles erlenst!
Gruß
Dirk

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #91 am: 05.05.2009, 15:54 Uhr »
Von schwangeren Felsenrobben in diesem Gebiet hatten wir noch in keinem Reiseführer gelesen. Hier der Beweis:

Au weia, ein genetisch stark deformiertes Exemplar: vermute kaum Überlebenschancen :roll:
Diese grazile Eleganz an Land hättest du dem Wesen wohl nicht zugetraut. :staunend2: :lol:

Viele Grüße
Heinz

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #92 am: 05.05.2009, 15:56 Uhr »
Schön, dass es weiter geht. 40°C und mehr sind natürlich heftig. Da lässt die Wanderlust schon etwas nach ;)
Aber mein Knie hält prima. Das ist die gute Nachricht, die ich gar nicht erwähnt habe.
Viele Grüße
Heinz

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #93 am: 05.05.2009, 17:13 Uhr »
03.05.2009
Rio Grande Village (Big Bend NP) - Marfa
Teil 1


Für heute haben wir uns den westlichen Teil des NP vorgenommen. Er ist für mich Neuland, während die bisherigen Teile schon einmal vor über 20 Jahren auf dem Programm standen, ohne besondere Erinnerungen zu hinterlassen.

Am Visitor Center Panther Junction vorbei, lassen wir die Cisco Mts. links liegen.... und sind angenehm überrascht, dass die Landschaft nun doch Konturen bekommt.



Hinten in der Bildmitte deutet sich der Santa Elena Canyon an, unser letztes Ziel hier im Park. Mit dem Tele können wir uns schon mal hinbeamen.



Bequem bis fast zum Eingang des Canyons führt die Straße. Auf dem Trail zur Schlucht geht es zunächst über Sand, dann durch Grünzeug.



Dann folgt eine in einem sehr angenehmen Steigungswinkel angelegte Rampe.



Schließlich geht es wieder sanft bergab, immer am Ufer des Rio Grande entlang.



Dieses Urzeitwesen hatten wir – wie das von gestern - womöglich auch aus Florida hierher eingeschleppt.



Schließlich verhindert ein gewaltiger Felssturz das Weiterkommen. Seine glatten Bestandteile laden listig zu einer Pause ein. Doch als erfahrene Westler wissen wir um die Hitze auch glatt polierter Steine und sind entsprechend auf der Hut.





So, ihr lieben Mitreißenden, jetzt fahren wir erst einmal ein Stück weiter. Beim nächsten Internet-Kontakt folgt der Bericht über diesen Teil der Strecke:

Viele Grüße
Heinz

Crimson Tide

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #94 am: 05.05.2009, 17:18 Uhr »
 :D  Hallo Heinz!  Köstlich, Deine Liveberichte!  :applaus: :applaus: :applaus:

Na, die Gegend wird doch langsam interessanter!  :wink:

Und..... :lol: ....war der Stein denn nun zu heiß? (man hört ja auf dem Bild keine Schreie....)

L.G. Monika

Kauschthaus

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #95 am: 05.05.2009, 19:15 Uhr »
  (man hört ja auf dem Bild keine Schreie....)

Man sieht auch keinen Schrei. 
Also nicht so wie hier: Der Schrei
:lol:

Über 40 ° und Schwüle, hmm ... ich wusste ja, dass es Ende Mai heiß sein wird, aber das wird sicher heftig wenn wir dort sind.  :?

Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #96 am: 07.05.2009, 02:50 Uhr »
  (man hört ja auf dem Bild keine Schreie....)

Man sieht auch keinen Schrei. 

Mit Durchlauf-Kühlung scheint es zu gehen. :lol:
Viele Grüße
Heinz

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #97 am: 07.05.2009, 03:14 Uhr »
03.05.2009
Rio Grande Village (Big Bend NP) – Marfa
Teil 2


Wir verlassen den Santa Elena Canyon bei schnuckeligen 38 Grad Celsius und streben der von Easy Going empfohlenen Ranch Rd. 170 Richtung Presidio zu. Wir würden gerne die Abkürzung über eine Schotterstraße, die Old Maverik Rd., nehmen. Four Wheel Drive sei erforderlich. Ich sehe mir unser Auto an und stelle fest, dass wir hinten auf der Antriebsachse links und rechts je zwei Räder haben. Das sind also zusammen vier. Demnach ist die Straße für uns wie geschaffen.  :wink:



Mit voller Konzentration und Entschlossenheit gehen wir die gut 12 Meilen an.



Das Waschbrett ist streckenweise ziemlich rau, einige Stellen auch etwas steinig, aber mit der jeweils angepassten Fahrweise geht das schon. Auch ein Pkw könnte diese Strecke fahren. 4Wheel ist vollkommen unnötig.

Stellenweise erinnert mich die Gegend an einige Ausblicke auf dem Weg zum Catheadral Valley. Hier zum Beispiel:



Dann erreichen wir wohlbehalten wieder Teer und verlassen den NP vor Terlingua. Schließlich nimmt uns die Ranch Rd. 170 bei Lajitas auf und führt uns wieder zum Rio Grande. Statt einer breiten Flussebene, die ich dort eher vermutete hatte, empfängt uns eine grandiose hügelige bzw. bergige Landschaft. Die Straße nimmt die Landschaft wie sie ist. Es geht über Berg und Tal, Flugstellen inklusive, die bei den langen Federwegen unseres WoMos so richtig zur Geltung kommen.  :lol:







Die Zeit vergeht tatsächlich wie im Fluge. Wir sind spät dran, als wir endlich gegen 20.00 Uhr Presidio erreichen. Wir hatten beschlossen, dass es dort einen CG für uns geben wird, aber wir sehen keinen. Wir suchen aber auch keinen. Der Ort macht einen derart ungastlichen (heruntergekommenen) Eindruck, dass wir beschließen, noch das Stündchen bis Marfa zu fahren. Dort gibt es mit Sicherheit etwas für die Nacht. So ist es auch, wie uns auch der vornehme texanische Sheriff auf einer der vielen Border-Kontrollen versichert.

Spaghetti Bolognese hatten wir bereits lange vorher aus dem Frost genommen, weil wir geahnt hatten, dass es heute mit Grillen nichts wird.

Fazit: Das Schönste an der Big Bend Area war nicht der NP, sondern die Strecke Lajitas – Presidio; jedenfalls für mich als Straßen- und Routenfreak.
Viele Grüße
Heinz

Doreen & Andreas

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #98 am: 07.05.2009, 09:40 Uhr »
[Wir würden gerne die Abkürzung über eine Schotterstraße, die Old Maverik Rd., nehmen. Four Wheel Drive sei erforderlich. Ich sehe mir unser Auto an und stelle fest, dass wir hinten auf der Antriebsachse links und rechts je zwei Räder haben. Das sind also zusammen vier. Demnach ist die Straße für uns wie geschaffen.  :wink:
:grins: :lachen07: :lachen3: :lachen5:
Diese Interpretation finde ich einfach genial  :knockout:
Das ist der typische, trockene Humor, wie man ihn aus Deinen Kurzlesungen zum Wochenend-Event kennt :daumen: :socool:
Viele Grüße,
Andreas
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wuender

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #99 am: 07.05.2009, 09:48 Uhr »
Fazit: Das Schönste an der Big Bend Area war nicht der NP, sondern die Strecke Lajitas – Presidio; jedenfalls für mich als Straßen- und Routenfreak.

Rein von Deinen Bildern her finde ich diese Strecke auch klasse. Liegt zwar irgendwie nicht mal annähernd in der Reichweite klassischer USA-Reiserouten, aber mal schauen - vielleicht verschägt es uns ja mal dorthin.

Wie haben eigentlich die Spaghetti geschmeckt? :D :wink:

Schöne Grüße,
Dirk

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #100 am: 07.05.2009, 10:02 Uhr »
Wie haben eigentlich die Spaghetti geschmeckt? :D :wink:
Keine Ahnung, aber die Soße war genial, sagt meine Frau. :)
Viele Grüße
Heinz

Susan26

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #101 am: 07.05.2009, 10:06 Uhr »
 :shock: Heinz, so spät noch wach?!
Bin immer noch begeistert bei euch dabei!
Viel Spaß noch!
Susan
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EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #102 am: 07.05.2009, 18:47 Uhr »
:shock: Heinz, so spät noch wach?!
Wir sind jetzt in Arizona und haben durch den arizonaischen Zeitsalat jetzt innerhalb von zwei Tagen zwei Stunden gutgeschrieben bekommen. Befinden uns also in einem Minijetlage.

Bin immer noch begeistert bei euch dabei!
Viel Spaß noch!
Susan
Das freut mich!
Spaß haben wir reichlich. So kann es bleiben.

Viele Grüße
Heinz

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #103 am: 07.05.2009, 19:09 Uhr »
04.05.2009
Marfa – Van Horn


Den wievielten Tag sind wir heute eigentlich in Texas, also in dem Staat, in dem es so wenig Touristisches zu sehen gibt? Egal! Uns gefällt auch das Nichts, bzw. das, was davon übrig geblieben ist. Und so begeben wir uns im Nichts auf die Suche nach Nichtigkeiten und finden Fort Davis.

Traurig nehme ich zur Kenntnis, dass man auch heute noch stolz darauf zurückblickt, die armen, armen, ach so frommen Siedler vor den wilden, heidnischen Mescalero Apachen be- und geschützt zu haben. Das ist das Amerika, das bis heute keine Fehler zugeben mag. Diese Einstellung macht mich unendlich traurig. Ich glaube nicht, dass der neue Messias in diesem Lande Zeit genug finden wird, an dieser Einstellung etwas zu ändern. Gerne würde ich mich irren.

Zur Strafe gibt es hier kein Foto von Fort Davis. :never:

Dem Mc Donalds Observatorium statten wir einen Kurzbesuch ab. Man lässt uns nicht bis ganz nach oben fahren, weil es für unser WoMo keine Wendemöglichkeit gäbe. Brigitte macht im Visitor-Center mit vollem Körpereinsatz vor, wie wir unser WoMo rangieren können, indem wir das WoMo-Gesäß über Abgründe schwingen. Sie erntet aber nur ein peinlich gequältes Lächeln. „Amerika! Du machst es uns heute nicht leicht!“

Immerhin haben wir heute mit 1.863 m wohl den Gipfelpunkt unserer Reise erreicht. Und das ausgerechnet in dem vermeintlich platten Texas.

Wir erlauben uns viele Blicke auf die Kleinode am Rande der Straße. Mal ist es eine Ranchzufahrt,



mal eine kleine und doch erhabene Anhöhe im Nichts und wieder Nichts



und manchmal auch nur ein paar Büschel Gras.



Es muss nicht immer das größte Loch im Boden sein, der schmalste Berg der Welt oder der roteste aller Steine. „Die Schönheit der Welt liegt in den Augen des Betrachters!“ Von dieser Einstellung lebt Texas.  :lachen07:

Auf der Interstate 10 ist in Texas Tempo 80 erlaubt!!!



Das erste Mal herrscht heute starker Gegenwind. Wir bringen es im höchsten Gang mit Mühe auf knappe 55 m/h. Sonst schaltet er runter und säuft uns den Tank leer. Dabei haben wir bisher saumäßiges Glück gehabt, indem fast immer südöstlicher Rückenwind herrschte. So konnten wir mit dem WoMo oft durchaus Tempo 60 und mehr fahren.

In Van Horn suchen wir uns einen schönen RV-Park mit Internet. Wir kochen Goulasch zum Einfrieren vor und grillen mal wieder ein tolles Rib Eye Steak, akustisch begleitet von einem drosselartigen Vogel, der ein altmodisches amerikanisches Telefon nachahmt. Nach unserer Beobachtung hatte er damit bei den Weibchen keinen Erfolg. Wahrscheinlich standen die mehr auf SMS-Verkehr.
Viele Grüße
Heinz

DocHoliday

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #104 am: 07.05.2009, 19:33 Uhr »
04.05.2009
akustisch begleitet von einem drosselartigen Vogel, der ein altmodisches amerikanisches Telefon nachahmt. Nach unserer Beobachtung hatte er damit bei den Weibchen keinen Erfolg. Wahrscheinlich standen die mehr auf SMS-Verkehr.

 :lachroll: :lachroll:
Der war gut!
Die zwei Landstraßentage wären auch nach meinem Geschmack gewesen. Mich wundert, dass James Dean gar nicht vorkam. In Marfa wird doch "Giganten" sicher in irgendeiner Form touristisch ausgeschlachtet, oder?
Gruß
Dirk