Tag 9: Moab bis Grand Junction – 17.04.16Heute hatten wir ein richtig straffes Programm vor uns. Es war das erste Mal etwas stressig im Urlaub! Denn wir wollten in den Arches NP und im Anschluss eine Jeep-Tour machen. Eigentlich war für den Arches NP ein ganzer Tag vorgesehen, so mussten wir die wichtigsten Punkte in 3,5 Stunden abklappern. So schauten wir uns an: Double Arch, North Window, South Window, Delicate Arch (nur von unten. Der Weg dorthin wäre ca. 6 km lang gewesen, was in der Zeit leider einfach nicht zu schaffen war), einen Stein auf einer Säule, der kurz vorm runterfallen war (hab den Namen leider vergessen…) und die Petrified Sand Dunes. Schwopp, waren schon 2,5 Stunden um.
Da die Jeep-Tour 3 Stunden gehen sollte, haben wir am Visitor Center noch schnell ein Picknick gemacht. Wie gesagt, 3 Stunden sollte die gehen. Meine größte Sorge war: 3 Stunden kein Klo??!?!?!??!?!?!? Pipiiii!!!!
Also hab ich nach dem Frühstück nichts mehr getrunken. Geholfen hats nix. Nach ca. 1 Stunde dachte ich schon: „Oh, oh. Da kommt bald was!“. Die Jeep-Tour ging durch unwegsames Gelände, wo es keine Straßen gab. Nur Felsen. Wir sind also auch oft vor einem Felsen gestanden, der fast 90° hoch ging. Und was machten wir? Fuhren einfach da hoch!! War schon der Wahnsinn. Generell kann man sich das einfach nicht vorstellen, sowas gibt’s einfach in Deutschland nicht. Zwischendrin haben wir immer mal wieder angehalten und der Kerl hat was erzählt und Fotos von uns gemacht.
War super. Nur eben, dass ich nach 1,5 Stunden echt dringend aufs Klo musste und sich die letzten 45 Minuten noch mal eine tolle Stolperstrecke ankündigte, wo man einfach nur die ganze Zeit durchgeschüttelt wurde. Dann war es so unglaublich windig. Der Jeep war nur hinten offen (Papa und ich saßen halt hinten..). Von vorne kam zwar warmes Gebläde, aber das hat bei weitem nicht ausgereicht. Wir beide haben dicke Jacken angehabt, mit Mütze… Brrr…
Nach 3 Stunden war es also endlich vorbei. Das Ende des Parks kam in Sicht. Man konnte also vorher auch gar nicht einfach mal rausfahren, weil man keine Lust mehr hatte oder so… Schon krass!
Also Spaß hats gemacht. So 1,5 bis 2 Stunden hätten aber auch gereicht.
Am Ende stellte sich raus, dass Papa dieselben Probleme hatte. Er musste auch schon nach 1,5 Stunden ganz dringend. Ihm war auch kalt wie sau. Und der Gurt hat ihn als genervt. Der ist ständig hoch zum Hals gerutscht und man musste ständig dran rumzuppeln, dass er wieder richtig sitzt.
Weil wir alle hungrig waren, und nicht noch die 2 Stunden bis Grand Junction warten wollten, gingen wir zum örtlichen Mexikaner: El Charro Loco. Gefunden über Tripadvisor. Und mal wieder sind wir nicht enttäuscht worden. Als wir uns setzten, wurde unseren Sitznachbarn gerade das Essen serviert. Und das sah SOOO lecker aus, dass wir direkt alle 3 dasselbe bestellten. 😀 Da war aber auch alles dabei: Chicken Quesadilla beef, cheese tostada und ein Taco. Der Wahnsinn. Super lecker!
Zum Abschluss ging es über die #128 nach Grand Junction. Das sollte eine Scenic Route sein und hat den Namen meiner Meinung nach auch verdient. Man konnte an den Schluchten, direkt am Green River entlangfahren. Genau dort lang, wo wir ein paar Stunden vorher noch mit dem Jeep an den Klippen oben standen.
Auf dem Weg fuhren wir über eine Brücke, wo direkt nebenan auch mal eine Brücke war. Das Gerippe hat man einfach hängen lassen. Wir wollten das natürlich fotografieren. Die beiden Jungs gingen schon mal vor. Ich hab noch Schuhe angezogen und Kamera gesucht und ging dann hinterher. Angekommen kam dann die Frage vom Papa:“ Haste den Schlüssel mitgenommen?“. „Äh, nee, warum sollte ich? Du nimmst den doch immer mit?“. „Ja, hab ihn liegen lassen. Aber dann schau mal, nicht, dass sich das Auto selbst abschließt“. AAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHRGGGG. Das hätte noch gefehlt. Bin also wieder schnell zurück gerannt, Auto war noch offen. Ein Glück. Schließt sich das überhaupt selbst ab, wenn der Schlüssel drinnen liegt? Ich bin mir da nie so sicher. Ohne Ersatzschlüssel ist das natürlich mega doof!
Kurz nach dem verfallenen Brückengerippe kamen wir an Cisco vorbei. DAS nenn ich mal Geisterstadt. Es sah aus, als würd hier „The walking dead“ gedreht werden. Die Häuser teilweise eingefallen. Die Autos stehen einfach im Garten, teilweise fehlen die Scheiben, teilweise verrosten sie schon. Dann steht noch an dem einen Gebäude „Post Office“, mit Briefkästen davor. Oder „Grocery Store“, wo nur das frische Obst und Gemüse fehlt… Wir sind dann mal leise durchgefahren, haben Bilder gemacht.. Und festgestellt, dass in dem einen Garten, hinter dem einen Haus, ne Rauchsäule aufstieg. Außerdem war über der Haustür (ich möchte noch mal anmerken, dass auch dieses Haus total verfallen aussah) eine Kamera angebracht, die auch funktionierte. Schnell weg!!! Dafür hab ich zu viele Horrorfilme, wie „Texas Chainsaw Massacre“ gesehen. Und wer weiß, ob nicht bald auch ein „Cisco Chainsaw Massacre“ in die Kinos kommt. AAAHHH!!!
Im Motel angekommen, googelten wir erstmal. Das Städtchen wurde so vor 100 Jahren gegründet, als die Eisenbahnschienen gebaut wurden. Da zogen die ganzen Arbeiter hin. Später haben dort Cowboys gelebt, die bis zu 100.000 Schafe hüteten. Die Wolle wurde dann direkt von dem Bahnhof Cisco wegtransportiert. Doch als dann die neue Interstate gebaut wurde und der Durchgangsverkehr zum Erliegen kam, sind dann auch die letzten Einwohner weggezogen. Mann, Mann…
Das Motel war übrigens im Vergleich zum letzten richtig super. Sauber, Neu, beste Bewertungen. Nur leider keinen Kühlschrank. Also haben wir kurzerhand Eis in die Kühlbox gemacht. Hat auch geholfen. Solang die Box nicht umkippt und das Wasser sich auf den Rücksitz ergießt. 😉
Gefahrene Kilometer: 250
Motel: Econo Lodge, Grand Junction
Kosten: 55 $ (Motel), 13,33 $ (Abendessen), 129 $ (sonstiges)