DO, 11.10.2012 Capitol und Museen in Washington DCDer Postkartentext des Tages:
Ihr Lieben, zum Glück erwartete uns heute ein strahlend schöner Tag, den wir hauptsächlich in geschlossenen Räumen verbrachten. Washington bietet jede Menge kostenfreie Museen, wir haben es weidlich ausgenutzt.
P.S.: Wir haben viel zu erzählen, stellt schon mal ein Bier kalt.Und im Klartext:
Um 9 Uhr brachen wir auf Richtung Capitol. Mit der Metro sah alles auch ganz nah aus, allerdings musste man erst einmal den Zugang zur Metro finden. Und das dauerte und bescherte uns ungewollt ein intensives Erkunden des Dupont Circle, den wir bei der Suche einmal voll umrundeten.
Auch der Kauf der richtigen Fahrkarte ist nicht ohne, sodass das erhoffte schnelle Frühstück irgendwo unterwegs ausfiel. Schließlich musste man erst einmal den richtigen Automatentyp ausfindig machen, dann sind die Automaten sehr wählerisch hinsichtlich der akzeptierten Zahlungsmöglichkeit und zudem kosten die Fahrkarten zu verschiedenen Tageszeiten noch unterschiedlich viel. Und so sah man eine deutsche Touristin etwas aufgelöst und ärgerlich mit dem Fuß aufstampfend mittendrin im Getümmel. Aber keine Sorge, wenn man zu wenig zahlt, wird man nicht rausgelassen und kann am Ziel nachlösen.
Wir stiegen an der Union Station aus:
Trotzdem waren wir superpünktlich zum reservierten Termin um 10.30 Uhr am Capitol und durften sogar noch an der Führung teilnehmen, die 20 Minuten früher startete.
In einer großen Gruppe zwischen anderen großen Gruppen gab es zunächst einen heroischen Film, aus dem jeder Bürger der USA mit erstarktem Nationalbewusstsein hervorgehen würde, dann ging es einmal durch das gesamte Gebäude. Der Höhepunkt war natürlich unter der Kuppel zu stehen und zu wissen, dass man sich hier in einem Teil des Gebäudes befindet, der weithin in der gesamten Stadt sichtbar ist.
Hier trafen wir auch Ronald Reagan. Merkwürdig, warum verewigte man hier wohl auch Schauspieler?
Um das Capitol herum näherten wir uns den Museen. Das Museum of Indian american History war sicherlich sehr informativ, war uns aber mit den vielen Schautafeln zu theoretisch und mit zu viel Text verbunden. Schließlich waren wir nach nun schon mehr als zwei Wochen unterwegs nicht mehr ganz so aufnahmefähig.
Mehr Anklang fand da schon das Air and Space Museum, in dem von einem Modell des ersten Flugzeuges der Gebrüder Wright (wenn wir die schon in Kitty Hawk verpasst hatten) bis hin zu Ausstellungsstücken zur modernen Raumfahrt viel zu sehen war.
Es schloss sich ein Besuch des Holocaust Memorials an, das eher Stille und Nachdenklichkeit hinterließ. Angenehm überrascht waren wir allerdings über die sachliche und durchaus auch selbstkritische Dokumentation: Zum einen wurde von den Nazis gesprochen, nicht von den Deutschen, zum anderen wurde auch an einigen Stellen hervorgehoben, dass auch die USA und andere Länder wider besseres Wissen die Anzahl der Visa für jüdische Flüchtlinge nicht erhöhten und somit weniger Hilfe und Zuflucht als eigentlich möglich boten.
Wir liefen anschließend in Richtung Innenstadt, wo wir uns allerdings recht fix in die nächste Metro setzten, die uns in den ganz angenehmen Stadtteil Dupont Circle nach Hause brachte.
Von hier war es nicht mehr weit bis nach Georgetown, wo wir heute zu Abend aßen. Hier hat man die Qual der Wahl zwischen gut aussehenden Restaurants mit internationaler Küche rund um die Welt, von spanischen Tapas bis hin zu ethiopischer Küche (ja, auch dort hatten die Gäste etwas auf den Tellern liegen) und entschieden uns für ein sehr gutes vietnamesisches Lokal.
Unser Rückweg führte uns durch dieses kleinstädtische und sehr niedliche Stadtviertel und vor allem noch in ein Geschäft mit etlichen offenbar selbstgemachten Eissorten und Fudge, wo ein mittlerer Cup mit Eis von geschätzt etwa einem Liter uns noch unseren nach der vielen Lauferei wohlverdienten Nachtisch bescherte.
Wir warfen noch einen Blick in eine am Weg liegende Feuerwache. Die blank geputzten schönen Feuerwehrautos luden zum Fotografieren ein, ebenso wie einer der Firefighters dort, der von seinem Job berichtete. Das Beste daran sei, dass er nur 2 Tage die Woche arbeiten müsse.