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Autor Thema: Jubeltour an der Ostküste - Geschichte und Südstaatenflair (Herbst 2012)  (Gelesen 29236 mal)

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Inspired

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DO, 11.10.2012 Capitol und Museen in Washington DC

Der Postkartentext des Tages:

Ihr Lieben, zum Glück erwartete uns heute ein strahlend schöner Tag, den wir hauptsächlich in geschlossenen Räumen verbrachten. Washington bietet jede Menge kostenfreie Museen, wir haben es weidlich ausgenutzt.
P.S.: Wir haben viel zu erzählen, stellt schon mal ein Bier kalt.


Und im Klartext:

Um 9 Uhr brachen wir auf Richtung Capitol. Mit der Metro sah alles auch ganz nah aus, allerdings musste man erst einmal den Zugang zur Metro finden. Und das dauerte und bescherte uns ungewollt ein intensives Erkunden des Dupont Circle, den wir bei der Suche einmal voll umrundeten.

Auch der Kauf der richtigen Fahrkarte ist nicht ohne, sodass das erhoffte schnelle Frühstück irgendwo unterwegs ausfiel. Schließlich musste man erst einmal den richtigen Automatentyp ausfindig machen, dann sind die Automaten sehr wählerisch hinsichtlich der akzeptierten Zahlungsmöglichkeit und zudem kosten die Fahrkarten zu verschiedenen Tageszeiten noch unterschiedlich viel. Und so sah man eine deutsche Touristin etwas aufgelöst und ärgerlich mit dem Fuß aufstampfend mittendrin im Getümmel. Aber keine Sorge, wenn man zu wenig zahlt, wird man nicht rausgelassen und kann am Ziel nachlösen.

Wir stiegen an der Union Station aus:



Trotzdem waren wir superpünktlich zum reservierten Termin um 10.30 Uhr am Capitol und durften sogar noch an der Führung teilnehmen, die 20 Minuten früher startete.





In einer großen Gruppe zwischen anderen großen Gruppen gab es zunächst einen heroischen Film, aus dem jeder Bürger der USA mit erstarktem Nationalbewusstsein hervorgehen würde, dann ging es einmal durch das gesamte Gebäude. Der Höhepunkt war natürlich unter der Kuppel zu stehen und zu wissen, dass man sich hier in einem Teil des Gebäudes befindet, der weithin in der gesamten Stadt sichtbar ist.







Hier trafen wir auch Ronald Reagan. Merkwürdig, warum verewigte man hier wohl auch Schauspieler?



Um das Capitol herum näherten wir uns den Museen. Das Museum of Indian american History war sicherlich sehr informativ, war uns aber mit den vielen Schautafeln zu theoretisch und mit zu viel Text verbunden. Schließlich waren wir nach nun schon mehr als zwei Wochen unterwegs nicht mehr ganz so aufnahmefähig.

Mehr Anklang fand da schon das Air and Space Museum, in dem von einem Modell des ersten Flugzeuges der Gebrüder Wright (wenn wir die schon in Kitty Hawk verpasst hatten) bis hin zu Ausstellungsstücken zur modernen Raumfahrt viel zu sehen war.







Es schloss sich ein Besuch des Holocaust Memorials an, das eher Stille und Nachdenklichkeit hinterließ. Angenehm überrascht waren wir allerdings über die sachliche und durchaus auch selbstkritische Dokumentation: Zum einen wurde von den Nazis gesprochen, nicht von den Deutschen, zum anderen wurde auch an einigen Stellen hervorgehoben, dass auch die USA und andere Länder wider besseres Wissen die Anzahl der Visa für jüdische Flüchtlinge nicht erhöhten und somit weniger Hilfe und Zuflucht als eigentlich möglich boten.



Wir liefen anschließend in Richtung Innenstadt, wo wir uns allerdings recht fix in die nächste Metro setzten, die uns in den ganz angenehmen Stadtteil Dupont Circle nach Hause brachte.

Von hier war es nicht mehr weit bis nach Georgetown, wo wir heute zu Abend aßen. Hier hat man die Qual der Wahl zwischen gut aussehenden Restaurants mit internationaler Küche rund um die Welt, von spanischen Tapas bis hin zu ethiopischer Küche (ja, auch dort hatten die Gäste etwas auf den Tellern liegen) und entschieden uns für ein sehr gutes vietnamesisches Lokal.

Unser Rückweg führte uns durch dieses kleinstädtische und sehr niedliche Stadtviertel und vor allem noch in ein Geschäft mit etlichen offenbar selbstgemachten Eissorten und Fudge, wo ein mittlerer Cup mit Eis von geschätzt etwa einem Liter uns noch unseren nach der vielen Lauferei wohlverdienten Nachtisch bescherte.











Wir warfen noch einen Blick in eine am Weg liegende Feuerwache. Die blank geputzten schönen Feuerwehrautos luden zum Fotografieren ein, ebenso wie einer der Firefighters dort, der von seinem Job berichtete. Das Beste daran sei, dass er nur 2 Tage die Woche arbeiten müsse.

Anne05

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Huch ... das ging jetzt aber flott.

Was macht denn eigentlich Scarlett? Wie geht es Rhett, Ashley, Melanie?
Was ist mit den Bediensteten, werden sie gut behandelt?
Was ist mit der KK, wurde sie gefunden?

Fragen über Fragen ...
Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub :-)

Flicka

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Ich muss zugeben, dass ich die Fotos vom Capitol ziemlich beeindruckend finde, obwohl mein amerikanisches Nationalgefühl ziemlich unterentwickelt ist.  :wink:


Die blank geputzten schönen Feuerwehrautos luden zum Fotografieren ein, ebenso wie einer der Firefighters dort, der von seinem Job berichtete. Das Beste daran sei, dass er nur 2 Tage die Woche arbeiten müsse.


Na, das ist ja erfrischende Ehrlichkeit.

Andererseits: Erinnern wir uns nicht alle mit Schrecken an die Feuer, die durch Atlanta tobten und denen Scarlett, Melanie und das Baby nur mit knapper Not entkommen konnten? Wahrscheinlich brannte es dort so heftig, weil die Fire Fighters gerade ihr fünftägiges Wochende hatten! Skandal!


Inspired

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Danke, Flicka, das beantwortet doch glatt die Frage von Anne05. Wahrscheinlich will Scarlett so etwas nicht noch einmal durchmachen und außerdem gibt es im Norden ja keine Sklaven, die einem das lange Haar bürsten.

Ich war ja der Meinung, dass Scarlett wegen der bösen Nordstaatler niemals die Südstaaten verlassen würde. Recht hat sie, denn trotz des blauen Himmels war es teilweise empfindlich frisch. Melanie ist zu zart für den Wind in Washington DC, aber was soll´s, auch die gute Melanie ist ja schon tot und Rhett wird sicherlich wieder durch irgendwelche Feuer reiten und anschließend trinken.

Inspired

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FR, 12.10.2012 Washington DC

Der Postkartentext des Tages:

Ihr Lieben, nun ist der letzte volle Tag hier angebrochen. Die Sonne lacht und man möchte gar nicht über den kommenden grauen Alltag nachdenken.
P.S.: Steht eigentlich schon Bier für uns kalt?


Und im Klartext: Der Vormittag gehörte nochmals Georgetown im Hellen. Wahnsinn, so eine Idylle nur ein paar Minuten zu Fuß von dem entfernt, der es in der Hand hat mit einem Knopfdruck ... Ihr wisst schon.

Georgetown ist übrigens auch zum Shopping gut, wenn man mit Niveau einkaufen will. Es gibt natürlich GAP und Co, aber auch eine Menge individueller Läden.

Wie ich mich am Nachmittag überzeugen konnte, kann man hier besser einkaufen als in der Innenstadt Washingtons.

Nur ein paar Häuser weiter finden sich die idyllischen ruhigen Straßen, nur heute bei Helligkeit. Eine Kapelle, ein Friedhof, jede Menge Villen und direkt an der Hauptstraße das älteste Haus Washingtons.









Das älteste Haus:



Die Metro brachte uns von der nächsten Station zur Mall. Dort warteten auf den kulturbeflissenen Teil unserer Reisegruppe weitere Kulturtempel, auf den eher weltliche Güter konsumierenden Part noch einige Konsumtempel.

Nach dem Weg fragen, lustiger Schülerlotse?



Für Kultur reichte meine Energie nicht mehr, auch Arlington musste auf uns verzichten, obwohl unser Weg von Alexandria hierher durch die sehr schöne Parkanlage am Potomac River führte, die sicherlich einen erholsamen Spaziergang wert gewesen wäre. Aber wer braucht schon erholsame Spaziergänge, schließlich waren wir in diesem Urlaub ohnehin sicher etwa 10 km täglich durchschnittlich zu Fuß gegangen.

FBI:


Where Lincoln died:


Old Post office:


An der National Mall kann man sich rächen: Während so mancher US-Bürger sich ganz Europa in einer Woche zu Gemüte führt, kann man hier einen Museumsmarathon starten und sich in zwei Tagen ebenso viele Museen antun wie der Amerikaner auf seiner Europa-Tour europäische Metropolen.

Ich warf noch einen Blick in das Museum für amerikanische Geschichte und war sehr erstaunt über die Persönlichkeiten hier und deren Ausstellungsstücke. So gab es neben der Küche einer hiesigen TV-Show und etlichen Autos beispielsweise das Kleid, das Michelle zur Amtseinführung von Barack getragen hat und auch Kermit der Frosch hat hier seinen Platz als bedeutsame amerikanische Persönlichkeit gefunden, wobei ich feststellte, dass dieser mittlerweile ein Mann in den besten Jahren und nur 2 Jahre jünger ist als ich. Aber natürlich kann ich Miss Piggy keinesfalls Konkurrenz machen und beließ es somit dabei Kermit ein freundliches Lächeln zu schenken (übrigens der letzte Frosch der Reise für Paula ;))





Michelles schönstes Kleid:






Nicht zu vergessen DAS Star spangled Banner. Es ist riesig, deutlich größer als ich dachte, und wird mit so viel Andacht behandelt, dass es nicht fotografiert werden darf. Daher nur der Gebäudeteil, in dem es liegt, respektvoll von außen:



Wir trafen uns am späten Nachmittag wieder zum frühen Abendessen und verbrachten den Rest des Abends im Hotel mit dem Packen unserer Habseligkeiten.

Anti

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Da habt ihr ja wirklich wichtige historische Orte besucht und Artefakte gesehen. In Amerika ist die Geschichte zum Greifen nah, vielleicht weil sie nicht sonderlich lang ist (zumindest die der Weißen) und die Amis sehr stolz auf ihr Land sind. Sie machen Geschichte irgendwie erlebbar.


Der lustige Schülerlotse hat euch Mädels sicher über die Straße gebracht??? Ich glaube mit seinen kleinen Flügelchen hätte ich den zunächst gar nicht ernst genommen.  :lol:

Inspired

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Wie du siehst, hat er meine Mom sogar fast über die Straße getragen :zwinker:

sein Kollege, ein Weihnachtsmann mit rosa Bart, hat uns dann noch jeweils eine Münze geschenkt, weil wir solche nice girls seien :D

sil1969

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Ach, die Flügel beim Schülerlotsen hatte ist erst gar nicht bemerkt. Sehe ich das richtig, war sein Bart rosa gefärbt???  :?
LG Silvia

Inspired

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Ja, genau! :D

usa2008

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Jetzt musste ich doch auch nochmal zurückscrollen, die Flügel hatte ich auch nicht bemerkt :oops:
Eine Führung durch´s Capitol werde ich irgendwann auch nochmal schaffen und noch einige Museen.
Meistens bin ich aber in Washington damit beschäftigt nochmal alle Memorials abzulaufen und weil´s so schön
ist, viel Zeit in Georgetown zu verbringen. Das Wetter scheint ja wieder besser zu sein, jedenfalls wärmer
und sonnig.
Elke und Fred wären wahrscheinlich auch in Deutschland nicht glücklicher geworden. "Nach
Deutschland will ich nicht mehr, aber hier gehöre ich auch nicht dazu", klingt nicht gerade nach positiver Lebenseinstellung.

Dass du dich in den zwei Tagen in der Familie ein bisschen eingeengt gefühlt hast, kann ich gut verstehen. Ich mach´ auch
gern mein eigenes Ding, daher ziehe ich Hotels auch B&B mit Familienanschluss vor. Nicht weil ich Menschen nicht mag, aber ich
entscheide lieber spontan, was, wann und ob ich frühstücke und vor allem, ob ich dabei rede oder noch ein bisschen träume,
z.B. von George Hazard oder Rhett  :lol:

Gaby

paula2

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... Aber natürlich kann ich Miss Piggy keinesfalls Konkurrenz machen und beließ es somit dabei Kermit ein freundliches Lächeln zu schenken (übrigens der letzte Frosch der Reise für Paula ;)

Herzlichen Dank für den Frosch :) diesmal finde ich aber die Prinzessin (bzw. Ihr Kleid) viel hübscher. Nein ich meine nicht Miss Piggy sondern Michelle Obama! Dass sie das Kleid hergegeben hat kann ich kaum glauben, auf dem Ball sah sie einfach herrlich aus. Trifft meinen persönlichen Geschmack eher als die Klamotten von Scarlett  :D
Und Geogrtown ist wirklich ein sehr schöner Ort. Kann ich mir gut vorstellen dass euch der Abschied schwer fiel!

usa-rookie

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Jetzt musste ich auch nochmal zurückscrollen, weil ich die Flügelchen vom Lotsen nicht bemerkt hatte... waren die Herren vielleicht schon für Halloween verkleidet?  :lol: Auf jeden Fall süß!
Also irgendwie muss ich doch mal sehen, daß ich den Hasen für die Ostküste begeistere.. Deine Bilder und Info's haben mich auf jeden Fall auf den Geschmack gebracht!
Schade, daß sich der Bericht jetzt dem Ende zuneigt..

LG Romani

Inspired

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Nur ist´s leider von dort soooooo weit bis zu eurer Stammdestination Las Vegas!

Anti

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Streiken die bei der Post? Ich habe heute gar keine Karte erhalten... Naja, das verlängert ja nur den Aufenthalt drüben. Habe ich auch nichts dagegen.  :wink:

Reisefan62

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Na da waren ja wieder ein paar interessante Tage dabei.
Komme erst heute zum Nachlesen, wir haben die ganze letzte Woche renoviert :roll:

Washington hat einiges zu bieten, wie ich gesehen habe und da kommen wir hoffentlich auch noch mal hin. Nur über die Jahreszeit bin ich mir noch nicht so klar.

Wir fahren gern zu meiner Freundin nach Florida mit Familienanschluß. 2008 waren wir für knapp 3 Wochen dort, im vorletzten Jahr leider nur 5 Tage.
Wir können dort machen was wir wollen und uns "frei" bewegen was auch gut ist, denn die beiden müssen ja arbeiten und können nicht dauernd um uns rum sein.
Für uns ist das im Prinzip ganz wie zuhause.
Allerdings versucht meine Freundin auch ab und zu nach Deutschland zu fliegen. Da ist schon Heimatverbundenheit da, zumal ihre Familie auch noch zum großen Teil in Deutschland lebt.

Aber bei der Freundin Deiner Mutter liegt das ja alles etwas anders. Vielleicht hätte ich mich da auch bissel angespannter gefühlt.