5.11.2014 Wecken 5:30 und unter die Dusche gekrochen.. hmm.. es gibt nur ein großes Handtuch. Pech für den Hasen
Ansonsten ist das Ibis Style aber recht nett gestaltet. Für eine Nacht am Flughafen absolut o.k. Die Unsitte sich das Frühstück zu Raubritter-Preisen fürstlich bezahlen zu lassen, macht auch hier nicht halt (17 Euro pP). Nun gut, man muss es ja nicht nehmen, aber ich will Kaffee und zwar sofort! Also möglichst viel für’s Geld reingestopft. Es gibt eigentlich alles, was sonst auch so auf den Hotel-Buffets rumsteht.
Während wir so da sitzen fällt mir ein blonder Zeit-Rechen-Fehler auf. Ich wollte den Shuttle um 7 Uhr nehmen, weil mein Köpfchen mir sagte „dann sind wir auch die geforderten 3 Stunden vorm Abflug am Airport“. Der Hase ist mal nicht oberlehrerhaft unterwegs, sondern fragt schlicht „warum so früh?“ und da fällt es mir, wie Schuppen aus den Haaren.. 7 Uhr bis 11 Uhr sind ja 4 Stunden. Gut wer da einen Finger mehr zum Rechnen hat..
Sei’s drum, dann können wir uns jetzt auch Zeit lassen, gemütlich fertig machen und den Shuttle um 7:30 Uhr nehmen (wie ca. 123 andere Hotelgäste auch). Der Bus rollt ein und das Hauen und Stechen beginnt. Ich bin geübt in „aktivem Anstehen“ und schiebe und schlängele mich irgendwie in den Bus und… erhasche einen Platz. Aber wo ist mein Schatz abgeblieben? Der steht mit den Koffern noch draußen. Ich will ihm schon zuwinken und wähne ihn im nächsten Bus, aber der Fahrer drückt, schiebt und brüllt „weitergehen..“. So stelle ich mir eine Busfahrt in Bangalore zum Schichtwechsel der Textilfabrik vor. Mein armer Schatz hängt samt Koffer außen am Bus.. nun ja, nicht ganz. Er klebt fast an der hinteren Bustür… also innen.
Am Flughafen checken wir uns an einem der zahlreichen Automaten ein und drucken die Bordkarten. Koffer abgeben und dann zur Passkontrolle.. sogar DIE kann man mit einem Reisepass neuerer Generation selber machen.. Pass scannen und dann wird man selbst gescannt.. grünes Licht und ich kann durch die gläsernen Schiebetüren hindurchschreiten. Patrick natürlich mal wieder nicht.. der hasst solche Sachen aber auch. Ich denke mit Graus an die letzten Walmart-Aktion am self-check-out, als er beim dritten Rufen nach der Service-Fachkraft fast die Nerven verloren hat... aber ich schweife ab.
Auch der Hase schafft es schließlich und ich denke so bei mir, in ein paar Jahren checken wir uns nicht mehr nur selbst ein und machen die Passkontrolle auch noch höchstselbst, sondern womöglich auch den Sicherheitscheck. Stellt Euch mal folgendens vor:
Handgepäck und Schuhe aufs Band… schnell rum und am Durchleuchtungsautomaten was Verdächtiges im Rucksack entdecken – strenges Gesicht machen und sagen „was ist denn da drin? Öffnen sie bitte mal dieses Gepäckstück“… dann wieder um den Tisch rum und als Reisender total nervös den blöden Rucksack aufmachen..“ wieder rum, Kappe vom Zoll aufn Kopp… usw. usw.
Dann fliegen Roboter die Maschinen und kleine selbstfahrende Wägelchen offerieren blechern „chicken or pasta“ und Duty-Free-Zeugs… brrrr.
Zurück zu unserem Flug… ich finde es klasse, daß es hier keine „große“ Sicherheitskontrolle für alle gibt, sondern an jedem Gate stehen Durchleuchtungs-Kästen. Da kann man seine Getränke bis kurz vor dem boarding mitschleppen und muss nicht hastig die 1-Liter-koffeinhaltiges-Kaltgetränk runterstürzen, weil es sonst in die Tonne fliegt.
Das Boarding ist irgendwie leicht chaotisch. Unser LH-Flug ist durchgeführt von United und die Schlipsträger bitten jeden einzelnen Gast bzw. Reisegrupe zu einem kleinen Stehtischchen, an dem die üblichen Dinge (Koffer selbst gepackt – ja; keiner mehr was reingepackt – nö; immer im Auge gehabt? Jahaaa..) abgefragt werden. Dann werden die Pässe via PC gecheckt und man darf in die Fummelbude. Dort muss der Hase mit dem Beamten eine Runde Kabel-Memory spielen. D.h. alle Kabel zu den jeweiligen Geräten müssen da sein. Ist bei uns kein Problem und wir dürfen in den Flieger.
Kaum richtig auf unseren Sitzen angekommen, die Durchsage, daß es eine Verzögerung gibt..Zwei weitere Durchsagen und 45 Minuten später, heben wir ab. Damit ist unsere Umsteigezeit in Chicago auf mickrige 60 Minuten geschrumpft.
Nun ja, ich habe ob unserer langen Haxen Economy Comfort gebucht und gleich die erste Reihe hinter der Business reserviert. Das beschert uns den Vorteil, daß wir schnell aus dem fliegenden Transportmittel rauskommen.
Die 767 hat ihre besten Tage gefühlt irgendwie schon hinter sich. Wir sitzen am Notausgang und als Entertainment dient ein in den Seilen hängender Mini-Monitor, dessen Einrast-Funktion wohl schon vor Jahren ihren Geist aufgegeben hat.
Dennoch schaue ich mit schräg gelegtem Kopf „Hairspray“. John Travolta als matronenhafte Mama ist einfach nur göttlich.
Das Essen ist o.k… Flugzeugessen eben.. ich überlege, beim nächsten Flug vielleicht lieber lecker belegte Sandwiches vom Metzger meines Vertrauens mitzunehmen und das Essen einfach abzulehnen.
Der unsinnige Versuch zu schlafen (klappt bei mir nie so wirklich) und noch ein Film (mit Diane Keaton und Michael Douglas).. dann sind 7 Stunden rum und so langsam wird mir langweilig, mir tut der Popo weh und ich werde echt unleidlich… sind wir bald dahaaa?
Nicht ganz.. das dargebrachte „fast-da-Brötchen“ kommt mit deutschem Senf daher
, den ich als Geschmackskomponente natürlich auch nutze.
Der Pilot hat doch tatsächlich einen Teil der Verspätung wieder reingeholt, trotzdem hopsen wir aus dem Flieger und rennen los, wie die McAllister’s bei „Kevin allein Zuhaus“ (jetzt im Hintergrund bitte „run run Rudolph“ mitsummen
)
Sorry für die spärliche bis nicht vorhandene Bebilderung bislang... aber leider sind durch rätselhafte Umstände meine Handy-Bilder weg und auch das Wiederherstellen hat nicht geklappt (dabei machen die das bei CSI doch jeden Tag).. ein paar Fotos kommen aber noch..
Zurück zum Bericht:
Keine 15 Minuten vergehen und wir sind von einer blonden, freundlichen Homeland-Lady abgefertigt, haben die Koffer eingesammelt und wieder beim Re-Check aufs Band geschmissen. Durch den Zoll sind wir auch schon… wow, Chicago ist wirklich klasse!
Bis… bis ja bis wir die Schlange am erneuten Sicherheitscheck sehen. Gerade mal 2 Officers kontrollieren Bordkarten und Pässe. Als ich dem schnuckeligen Dunkelhäutigen meine Unterlagen unter die Nase halte, nuschelt der etwas von „pre-checked“… häää? Tja, ich bin ge-pre-checked. Heißt, ich darf meine Schuhe, Jacke und Gürtel anbehalten und muss nicht durch den Nacktscanner
„She’s special today“ flötet Black Beauty dem Hasen entgegen, der nicht gepre-dingst ist und deshalb einigermaßen enttäuscht. Natürlich werfe ich die Haare in den Nacken und säusele dem Sicherheitsmensch ein entschiedenes „not just today“ entgegen
Anyway .. 20 Minuten vor Abflug kommen wir abgehetzt am Gate an und dort hat nicht mal das Boarding angefangen. Glück gehabt.
Kleine Zwischenbemerkung für alle frisch Verliebten… wenn Ihr einen ultimativen Beziehungs-Check machen wollt, verreist zusammen. Möglichst mit etwas anstrengender Anreise. Wenn Ihr Euch dann noch leiden könnt, klappt das mit dem Leben zu zweit
Jetzt noch schnell den Inlandsflug hinter uns bringen. Die Verspätung von dem Vogel ist uns egal, denn wir sind auf dem Weg nach Vegas !
United verlangt auf dem Inlandsflug übrigens 8$ für’s Inseat-Entertainment..
Mein Bild des Tages war der Anblick des Hasen, als er einen Typen vor uns in der Warteschlange erblickte, der solche Riesen-Ohrlöcher hatte. Früher hätte ich gesagt mehr als 5-Mark-Stück groß. Heute fällt mir kein rechter Vergleich ein.. Patrick guckt jedenfalls ähnlich wie Alan und das Baby in der Krankenhausszene bei „Hangover“.
Um 17 Uhr haben wir endlich wieder Nevada-Boden unter den Füßen. Der Anblick, der Duft… tief einatmen
.. bereits im Flieger hatte ich irgendwie diesen ganz typischen Vegas-Geruch in der Nase.. möglicherweise auch nur eine Einbildung meines Stupsnäschens.. keine Ahnung..
Ich wundere mich ein bisschen, daß wir mit der Bahn zum Terminal mit dem Baggage Claim fahren. Das bringt mir einen Anranzer vom übermüdeten mir Angetrauten ein „klar sind wir hier schon gewesen“.. Aber auch die Gepäckausgabe kommt mir sehr unbekannt vor. Als wir dann den Rental-Car-Shuttle suchen, sagt Patrick „hier waren wir noch nicht“, woraufhin ich ein bisschen süffisant entgegne „und wir hatten noch immer ein Auto.. ergo waren wir eben noch nicht in diesem Terminal“ .. alter Besserwisser – ICH.
Dank tatkräftiger Unterstützung und super Anleitung aus dem Forum ist die Abholung bei Alamo dank Bypass-Ticket absolut problemlos und wir fahren mit einem RAV 4 vom Hof (incl. GPS). Die allseits bekannte CD in den Player und ab auf den Strip
Und zurück zum Geruch… auf dem Weg vom Parkhaus des NYNY zur Rezeption wabert uns ein blumiger Duft entgegen. Ist mir hier sonst noch nicht aufgefallen, aber was solls. Eingecheckt und im Zimmer kurz frischgemacht..
.. ehe wir hinaus auf dem Strip drängen. Haaach… viel zu lange nicht hier gewesen. Es hat sich einiges getan..
Zuerst mal Fontänen gucken für’s „Daheim“-Gefühl und dann im Cromwell ne Runde zocken. Kein Drink.., kein Gewinn.. weiter zum Linq. Da ist gerade die Rallye-Cross-Veranstaltung zu Ende. Schade..
Mir wird schwindlig und da fällt uns auf, daß wir seit Stunden nix getrunken haben. Hunger hab ich auch. Im Flamingo gibt’s bei Jonny Rocket Burger, fries und Coke. Diese Kombi mit dem folgenden Cocktail beleben mich wieder.
warten....
Essen ist fertig!
Im Walgreens versorgen wir uns noch mit ein paar Schmerzmitteln (Schatzi hat Rücken) und schlendern zurück Richtung NY NY.
Fazit: Ich hab sie vermisst... diese "Scheiß"-Stadt
Hotel: NYNY (für lau über myvegas – nur RF zu zahlen)