... Fortsetzung21.8.
Twentynine Palms - Joshua Tree NPFrühstück gab es heute in einem McDonalds. Das sollte eine schnelle Angelegenheit werden, aber die Kinder enterten die Spielecke mit einem großen Kletterturm und waren da erst mal eine Weile beschäftigt. Sollten sie, sie saßen am Vortag lange genug im Auto.
Ihre Grundschulenglisch-Brocken reichten nicht für ein Gespräch mit den anderen Kindern dort, aber irgendwie kamen sie doch zusammen. Wenns ganz wichtig wurde, haben sie bei uns erfragt, wie irgendwas heißt. Spielerisch englisch lernen ist eine tolle Sache, aber leider haben sie die kurzen Sätze, die wir ihnen übersetzt haben, auch ganz schnell wieder vergessen.
Wir besorgten noch einige Vorräte und fuhren dann gleich weiter in den Joshua Tree NP. Wir wollten - Hitze hin oder her - endlich wieder unser Zelt aufstellen. Wir nahmen den Hw. 62 bis Joshua Tree und bogen dann zum West Entrance in den Park ab. Am Eingang war niemand zu sehen, ein Schild wies darauf hin, dass bald mal jemand käme. Da wir ja einen NP Pass hatten, machten wir uns keine Gedanken und fuhren einfach weiter. Wir folgten dem Park Boulevard in Richtung Hidden Valley und erfreuten uns an dieser wunderschönen Landschaft. An verschiedenen Viewpoints hielten wir an, liefen etwas herum und machten Fotos.
Auch hier war es nur schwer erträglich heiß, so dass sich die Wanderlust in Grenzen hielt. Nach ausgiebigem hin und her fahren, halten, fotografieren landeten wir schließlich am frühen Nachmittag am Jumbo Rock CG. Dieser ist so schön, dass wir der Hitze zu trotzen beschlossen und uns einen netten Platz suchten. Zudem hatte ich gelesen, dass es hier auch im Sommer abends abkühlt. Das Zelt wollten wir erst kurz vor der Dämmerung aufstellen, damit es nicht unnötig aufheizte.
Wir spannten dann mit Hilfe von einem Baum und ein paar Stangen unser Tarp auf, um etwas Schatten zu haben. Das hat dann auch leidlich funktioniert, zumindest ein winziges Eckchen der Picknickbank war schattig.
Den Nachmittag verbrachten wir dann mit lesen, ein bisschen umher laufen und schwitzen. Die Temperatur bewegte sich so im guten Anfang 40 Grad Bereich, gefühlt eher 45 Grad.
Nach ca. 2 Std. hielt ich es nicht mehr aus, und beschloss das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und zum Waschen zu fahren. Wohl schon im Hitzewahn konnte ich mir nichts Schöneres vorstellen, als in einem kühlen Waschsalon zu sitzen, zu waschen und zu lesen.
Die Kinder wollten unbedingt mit, also ließen wir Lothar, der seinen Sonnenplatz auf einem Felsen partout nicht aufgeben wollte, zurück und fuhren den kürzeren Weg über den North Entrace nach 29Palms in eine Laundry. Die Kinder müssen wohl auch froh über die Abkühlung gewesen sein, anders ist es nicht zu erklären, dass sie ungewöhnlich brav waren und tatkräftig bei der Wäsche halfen. Nach etwa 1,5 Std. fuhren wir wieder zurück.
Ein paar Meilen vor dem Jumbo Rock CG sahen wir auf einmal ein “Hindernis” auf der Straße. Es war eine Schildkröte, ca. 35-40 cm lang. Ich war völlig verblüfft, von Schildkröten im Joshua Tree NP hatte ich noch nie gehört. (Zu Hause habe ich dann nachgeschaut, es handelte sich um eine Desert Tortoise, die tatsächlich dort leben.)
Wir hielten ein Stück vor ihr an, in der Erwartung, dass sie bald weiterlaufen würde. Sie fand es aber wohl sehr angenehm auf der Straße und machte keine Anstalten, den Weg frei zu machen. Wir standen etwas ratlos neben ihr rum, dann lief sie auf einmal einen halben Meter, stoppte dann wieder abrupt und nichts ging mehr. Ich holte einen kleinen Handfeger aus dem Auto, in der Hoffnung, sie durch leichtes Stupsen weiterbewegen zu können. Sie wollte aber nicht. Sie verkroch sich in ihren Panzer und verweigerte jegliche Kooperation. Wir brachten es nicht fertig, einfach weiter zu fahren aus Sorge, dass sie überfahren wird.
Wir überlegten gerade, ob wir sie einfach rübertragen sollten, da hielt ein anderer Wagen. Der Fahrer schnappte sich die Schildkröte und trug sie ein paar Meter von der Straße weg. Ich unterhielt mich eine Weile mit der anderen Autobesatzung, sie waren aus Holland, Spanien und Frankreich, und so hatten wir kurzes Europatreffen mitten im Joshua Tree NP. Sie machten noch Fotos und ich ärgerte mich, dass ich unseren Foto nicht dabei hatte.
Dann fuhren wir weiter zum Jumbo Rock. Lothar hatte schon angefangen, das Zelt aufzubauen. Es war nun sehr angenehm draußen, von schrecklicher Hitze keine Spur mehr. Wir genossen unser Vesper auf der Picknickbank und ein schönes Lagerfeuer rundete die Stimmung ab. Wir hatten einen wunderbaren Blick auf den Sternenhimmel, und deshalb schnappte sich Lothar unsere Sternenkarte, eine Isomatte und die Kinder, und sie legten sich auf die hintere Picknickbank, um die Sterne auch namentlich bewundern zu können.
Fortsetzung folgt ...