... Fortsetzung17.8.
Lone Pine - Death Valley - Las VegasEntweder waren nachts keine Bären unterwegs gewesen oder der Nachbarshund hatte verschlafen, auf jeden Fall fanden wir am Morgen alles unversehrt vor. Und sonderlich kalt war es auch nicht gewesen, kein Vergleich zur Mono Lake Region.
Wir standen ganz früh auf, um in die Alabama Hills zu fahren. Die Kinder hatten wir schon vorgewarnt und setzten sie einfach noch halb schlafend samt Schlafsack auf ihre Sitze. Dann fuhren wir in der Morgendämmerung ca. 10-15 Minuten über die Serpentinenstraße runter und bogen dann nach ein paar Meilen von der Whitney Portal Road auf die Movie Road ab. Die Kinder waren inzwischen hellwach und glücklicherweise trotz des frühen Weckens gut drauf.
Die Bergspitzen zeigten sich von ihrer besten Sonnenaufgangsseite.
Die Alabama Hills am Morgen waren ebenfalls ein fantastischer Anblick. Wir fuhren die Movie Road entlang und bogen immer mal in einen der Sackgassen-Wege ab, die zu besonders schönen Felsformationen führten, um samt Stativ rumzulaufen und Fotos zu schießen.
Erst als wir am anderen Ende der Hills ankamen, kehrten wir um und fuhren zum Zeltplatz zurück.
Wir frühstückten heute morgen besonders gut, da wir noch kleine Breakfast-Steaks übrig hatten, die wir vor Las Vegas verbrauchen wollten. Sie waren im Supermarkt in Bishop so günstig gewesen, dass ich wohl ein bisschen viel gekauft hatte ...
Es war ein herrlicher Morgen und mittlerweile auch nicht mehr kühl. Ein Feuer prasselte, die Steaks brutzelten, im Hintergrund rauschte der Bach ... schöner kann campen nicht sein.
Unsere Nachbarn wollten uns noch einige Tipps zum Zelten an der Küste geben, also gingen wir herüber und waren bald in ein langes Gespräch vertieft.
Dann mussten wir leider abbauen. Irgendwie wurde das Gepäck samt Vorräten, Feuerholz, Wasserkanister, Grillsachen immer umfangreicher und ich nahm mir vor, in LV mal bei Alamo vorbei zu schauen und vielleicht den Wagen zu tauschen. Etwas mehr Kofferraumplatz wäre nicht schlecht.
Die Fahrt ins Death Valley zog sich hin, war aber landschaftlich sehr interessant.
Nach ca. 2 Std. erreichten wir den westlichen Eingang bei Panamint Springs.
Julian war sehr gespannt auf das “Tal des Todes” und irgendeine Gedankenverbindung mit gefährlichen Orten dieser Welt brachte ihn wohl dazu, Lothar über das Bermuda Dreieck auszufragen. Er hörte den Erzählungen gespannt zu und dann fiel ihm ein, dass er ja kürzlich in San Francisco im Zusammenhang mit Alcatraz schon mal was von “verschwundenen” Menschen gehört hatte, nämlich von Ausbrechern, die man nie mehr gefunden hatte. Prompt fragte er, ob es eine Meeresströmung gäbe, die von San Francisco bis ins Bermuda Dreieck reicht.
Das wussten wir nicht genau, aber hielten es natürlich für gut möglich.
Damit war für Julian das Schicksal dieser Leute klar, sie waren mit einem Schlauchboot bis ins Bermuda Dreieck abgetrieben worden und dort verschwunden. Somit ist dieses Rätsel also gelöst.
In Stovepipe Wells machten wir eine Pause. Als wir aus dem Auto ausstiegen, schlug uns die Hitze entgegen und wir flüchteten in den General Store. Wir kauften ein T-Shirt und 2 Tassen mit der Aufschrift “I survived Death Valley”. Die Kinder wünschten und bekamen ein Eis, das sie auf einer Bank vor dem Store ganz schnell aufaßen, immer im Wettlauf mit dem natürlichen Schmelzprozess.
Unser ThermometerThermometer am StoreWer lügt hier?
Nebenan war eine Tankstelle und wir sahen einige Erlkönige. Für einen Hitzebelastungstest ist das die ideale Gegend. Die Fahrt ging weiter Richtung Furnace Creek, wir haben aber unterwegs keinen Stop gemacht. Für Besichtigungen oder Wanderungen war es einfach zu heiß.
Irgendwann erreichten wir das Ende des Valleys und fuhren über Pahrump nach Las Vegas, wo wir gegen 17 Uhr ankamen. Da wir nicht wussten, an welchem Tag wir in Las Vegas landen würden, hatten wir nichts vorgebucht. Und unterwegs vorbuchen hat nicht funktioniert. Weder in Bishop noch in Lone Pine bekamen wir eine funktionierende Verbindung. Wir hatten da an ein paar Hotels angehalten.
Die Hotelsuche erwies sich als schwierig. Das gewünschte Luxor war komplett ausgebucht und die weitere Suche war langwierig. Parken, zur Rezeption laufen, teilweise anstehen, wieder zurück ...
Das Excalibur war voll, ebenso das Flamingo. Mittlerweile war es schon 19 Uhr und wir hatten die Schnauze voll.
Im Tropicana sind wir dann fündig geworden, wenn auch nicht ganz billig.
Egal, Hauptsache wir hatten endlich ein Zimmer und vor allem ein Bad. Nachdem jeder die Hitze und das “wilderness feeling” abgespült hatte, machten wir einen Bummel durchs Excalibur. In der Kinder-Ecke vom Excalibur durften die Kinder ein paar Spiele ausprobieren, das hatte ich ihnen als Belohnung fürs frühe Aufstehen in Lone Pine versprochen. Annika ist gambeln fremd, nach mehreren Rundgängen durch die Angebote entschloss sie sich zu angeln und gewann einen großen Plüschwürfel. Toll, den braucht man ja immer mal ...
Julian war fasziniert von den Games an den Automaten und ballerte Jurassic Park-mässig eine Weile rum. Das Ganze kostete dann pro Kind etwa einen Dollar und war gut angelegtes Bestechungsgeld.
Abendessen gab es im Zimmer, Sandwiches und Obst aus den Kühlbox-Resten.
Da man am Ende unseres Flures gleich ins Casino kam, habe ich mich noch mal abgeseilt und bin “zocken” gegangen. Da ich dafür aber nicht viel Geld investieren wollte, habe ich mir einen 5-Cent Slot gesucht und mit ein paar Dollars gefüttert. Ich gewann immer gerade so viel dazu, dass sie nicht gleich weg waren. Eigentlich war mir das gar nicht so recht, denn ich wollte endlich schlafen gehen. Als ich gerade darüber nachdachte, mir einfach den Rest wieder auspucken zu lassen, hatte ich auf einmal eine schöne Kombination und der Zähler ratterte los.
Bei ca. 870 credits blieb er irgendwann stehen. Ich suchte mir einen Becher und ließ die Münzen rausrattern ... ein schönes Geräusch. Die Münzen passten gerade so in den Becher und ich wanderte zum Cashier, um sie zu tauschen. Wenn es wenigstens Quarters gewesen wären, dann hätte ich für alle Zeiten genügend für den Laundromat gehabt.
Abzüglich der paar Dollars, die ich investiert hatte, war das ein Gewinn von ca. 40 $. Nicht genug, um sich zur Ruhe zu setzen, aber es hat doch Spaß gemacht und den Zimmerpreis wieder auf ein erträgliches Maß gedrückt.
Fortsetzung folgt ...